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Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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der. Tel al-Zaatar war damals eins der größten Palästinenserlager<br />

im Libanon, direkt an der Grenze zum Christenviertel<br />

Aschrafiyya. Über neunzig Tage lang riegelten christliche<br />

Milizen das Lager von der Außenwelt ab und nahmen es<br />

unter Dauerbeschuss. <strong>Die</strong> Palästinenserführung hatte schon<br />

vor Monaten unterirdische Versorgungswege in Tel al-Zaatar<br />

anlegen lassen, weil sie mit dem Schlimmsten gerechnet hatte.<br />

Wohnungen waren unter die Erde verlegt worden, sogar<br />

ein unterirdisches Hospital gab es dort. Immer wieder machten<br />

Berichte über die unmenschlichen Zustände in Tel al-<br />

Zaatar die Runde: Nicht nur die medizinische Versorgung<br />

war katastrophal, die Essensvorräte waren aufgebraucht, es<br />

gab kein Trinkwasser mehr und jeden Tag wurden unter den<br />

<strong>Frau</strong>en Wasserträgerinnen ausgelost, die am einzigen Brunnen,<br />

den es gab, die Kanister füllen mussten – ideale Ziele<br />

für die christlichen Scharfschützen. Nur selten kehrten alle<br />

<strong>Frau</strong>en lebend zurück.<br />

Schließlich sorgte die tragische Geschichte eines Liebespaares<br />

für Bestürzung: Ein Mädchen war zum Wasserholen<br />

geschickt und von Scharfschützen erschossen worden. Daraufhin<br />

band sich ihr Verlobter einen Sprengstoffgürtel um,<br />

stieg auf den Thymianhügel, der dem Lager seinen idyllischen<br />

Namen gab, und jagte sich aus Verzweiflung in die<br />

Luft. In Beirut wurde das Drama um Tel al-Zaatar mit Entsetzen<br />

verfolgt. Es waren christliche Milizionäre, aber – was<br />

für Christen waren das Uli hatte in den vorangegangenen<br />

Tagen immer wieder aus Randgebieten <strong>des</strong> Lagers berichtet.<br />

Einmal erlebte er, wie einige Christen auf einen einzelnen<br />

Palästinenser brutal einschlugen und ihn folterten. Der Anführer<br />

<strong>des</strong> Schlägertrupps kam Uli aus der Ferne bekannt<br />

vor; langsam ging er näher, bis er Toni erkannte: »Was machst<br />

du hier! Hört auf!« Da ging der Sohn <strong>des</strong> Armeearztes aus der<br />

Wohnung unter uns, der wohlerzogene junge Golfer und<br />

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