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Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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16<br />

<strong>Die</strong>se Begegnungen hatte es gegeben. Erst Tage zuvor<br />

hatte Uli in Schtaura, einer Kleinstadt in der Bekaa-Ebene,<br />

Jörg Lang getroffen, einen Kommilitonen aus Tübinger Zeiten.<br />

Schon lange war Langs Bild auf den Fahndungsplakaten<br />

der deutschen Polizei: Er galt als Waffenbeschaffer der RAF.<br />

Und auch über das Paar im Vorzimmer von George Habash<br />

hatten Uli und ich lange geredet, auch in ihnen glaubten wir<br />

zwei bekannte deutsche Gesichter erkannt zu haben, die auf<br />

den Fahndungslisten standen. Doch darüber sprachen wir<br />

nur untereinander. Mit offiziellen Stellen darüber zu sprechen,<br />

kam einem To<strong>des</strong>urteil gleich.<br />

Da Michael Schmidt bei Uli auf Granit biss, bat er mich<br />

nach dem Aben<strong>des</strong>sen nach nebenan in sein Büro, um mit<br />

ihm dort das RAF-Fahndungsplakat anzusehen. Ich bräuchte<br />

nichts zu sagen, beschwor er mich, nur mit dem Kopf zu<br />

schütteln oder zu nicken. Aber ich weigerte mich. Aus gutem<br />

Grund: Erst wenige Wochen zuvor hatte uns der ehemalige<br />

»Stern«- und »Spiegel«-Journalist Karl Robert Pfeffer im<br />

Büro besucht. In Beirut arbeitete er als freier Korrespondent<br />

und recherchierte nicht nur über den Waffenhandel im Libanon,<br />

sondern auch über die Kontakte zwischen BKA und<br />

PLO. In Kollegenkreisen neigte er dazu, etwas allzu lässig<br />

von seinen Geschichten zu erzählen. Einige Tage nach unserem<br />

Gespräch war er tot. Erschossen von einem Palästinenserkommando.<br />

<strong>Die</strong> PFLP von George Habash, so die offiziellen<br />

Meldungen, hatte sich zu dem Mordanschlag bekannt.<br />

Habash schwieg.<br />

* * *<br />

Das Massaker von Tel al-Zaatar im August 1976 stellte alles in<br />

den Schatten, was ich bisher an Gräueltaten im Libanon erlebt<br />

hatte. Noch Jahrzehnte später verfolgten mich die Bil-

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