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Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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bereitete Dreharbeiten und Recherchereisen vor, kümmerte<br />

sich um Drehgenehmigungen und war als Dolmetscher bei<br />

Interviews für die sprachlichen Feinheiten zuständig. Uli<br />

hatte alle drei Mitarbeiter von Gerhard Konzelmann übernommen,<br />

erfahrene, schwer ersetzbare Ortskräfte, die uns<br />

wichtige Orientierungshilfen gaben im libanesischen Chaos.<br />

Schon bald nach Kriegsbeginn aber waren sie verschwunden<br />

– Abi Ramiah zuerst, dann Hannah, für den es immer<br />

gefährlicher wurde, sich mit uns in der Stadt zu bewegen.<br />

Zuletzt kam auch Guy Arab nicht mehr.<br />

Seit Monaten war das Team auf sich selbst gestellt. <strong>Die</strong><br />

Suche nach einem arabischen Mitarbeiter, der sich in allen<br />

politischen und religiösen Lagern ungefährdet bewegen<br />

konnte, war schwierig. Kein Wunder, dass ausgerechnet<br />

Alain Debos auf die clevere Idee kam: Es musste eine <strong>Frau</strong><br />

sein. Als Ersatz für Ulis Assistenten Guy Arab brachte er eines<br />

Tages Paula mit ins Büro, eine temperamentvolle, vielleicht<br />

fünfundzwanzigjährige libanesische Christin, die uns alle<br />

gründlich aufmischte. Paula war im wahrsten Sinne <strong>des</strong> Wortes<br />

eine Erscheinung – leuchtend rote Haare, ein großer,<br />

ausladender Busen, den sie gern zur Schau stellte, und mit<br />

einer riesigen goldenen Kunststofftasche bewaffnet, ohne die<br />

sie keinen Schritt tat.<br />

Mittlerweile war es Hochsommer geworden. In der Innenstadt<br />

herrschten unerträgliche vierzig Grad und als Paula<br />

in ihrem luftigen Kleid und den offenen Sandaletten mit den<br />

hohen Absätzen zum ersten Mal im Büro einschwebte, blieb<br />

nicht nur den Kollegen die Luft weg. Paula sprach fließend<br />

Englisch, Französisch und Arabisch. Sie war klug, eloquent,<br />

immer gut gelaunt und im Flirten machte ihr niemand etwas<br />

vor. Wenn sie von nun an allmorgendlich ins Büro kam, sich<br />

lasziv auf einen der Schreibtische setzte und dann, irgendwann,<br />

den Kopf an Ulis Schulter lehnte, tief seufzte und mit

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