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Leseprobe - Die Frau des Journalisten

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

Als »Tochter aus gutem Hause« wächst Ilse Kienzle wohlbehütet auf, ihr Vater ist ein erfolgreicher Ingenieur. Anfang der 1960er-Jahre trifft sie den rebellischen Politikstudenten Ulrich Kienzle – wie vom Blitz getroffen verlieben sich die beiden so gegensätzlichen Menschen ineinander. Für beide wird es die Liebe ihres Lebens. Gegen den vehementen Widerstand ihres Vaters, der für seine Tochter bereits einen Kandidaten erwählt hatte, heiraten sie heimlich. Und während Ulrich Kienzle als Kriegsberichterstatter zur Medienlegende wird, beginnt für sie ein Leben an seiner Seite – auf dem tückischen Parkett zwischen internationalem Journalismus und Politik. Sie begleitet ihn in den Orient, wo sie unter dramatischen Umständen den Krieg im Libanon überleben. Und im südlichen Afrika wird ihre Liebe einer schweren Prüfung unterzogen. Ein fesselndes Buch, spannend zu lesen wie ein Abenteuerroman. Eine berührende Lebens- und Liebesgeschichte.

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10<br />

jetzt, wo die letzten Geschäftsleute das Land verlassen hatten<br />

und Touristen über Monate nicht zu erwarten waren Wenn<br />

er sich nicht auch als Söldner einer der Milizen anschließen<br />

wollte, blieb ihm gar nichts anderes übrig. Dafür riskierte er<br />

diese Fahrt.<br />

Alles ging gut. Endlich erreichten wir nach den langen<br />

Umwegen durch die Berge die Hauptroute, die Lan<strong>des</strong>straße<br />

Nr. 1, die durch die Bekaa-Ebene nach Damaskus führt. Am<br />

syrisch-libanesischen Grenzort Anjar stieg der Taxifahrer aus<br />

und verschwand mit unseren Papieren im Zollgebäude, um<br />

die Visa für uns ausstellen zu lassen. Ich blieb im Taxi, bemühte<br />

mich, gelangweilt und müde zu wirken und lächelte.<br />

Ein junger syrischer Soldat mit Kalaschnikow und Patronengurt<br />

umkreiste unaufhörlich den Wagen. Bald fing er an, auf<br />

Arabisch mit mir zu reden. Eigentlich konnte ich mich inzwischen<br />

ohne große Probleme in der neuen Sprache unterhalten,<br />

stammelte jetzt aber absichtlich unbeholfen. Ich sagte,<br />

dass ich Deutsche sei, aus Beirut geflohen. Ich erzählte<br />

vom Krieg und dass ich nach Damaskus wollte. So verging<br />

die Zeit, die mir endlos erschien, und von Minute zu Minute<br />

fiel es mir schwerer, entspannt zu wirken. Wahrscheinlich<br />

wunderte er sich, dass ich die Gelegenheit nicht nutzte, um<br />

auszusteigen und mir die Beine zu vertreten, aber beharrlich<br />

blieb ich mit meinem dicken Bauch und dem Zwiebelsack<br />

zwischen den Beinen schweißtriefend in dem engen Wagen<br />

sitzen. Allmählich bekam ich es mit der Angst zu tun – wo<br />

blieb der Taxifahrer<br />

Endlich tauchte er wieder auf, hielt unse re Papiere und<br />

die Visa in der Hand und setzte sich wieder hinter das Steuer.<br />

Der Soldat beugte sich plötzlich zu mir herab, zeigte auf den<br />

Zwiebelsack mit den Filmrollen zwischen meinen Füßen.<br />

»Machen Sie das nie wieder! Ruach!«, drohte er grinsend.<br />

Der Taxifahrer gab Vollgas und wir rasten los.

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