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Ist eine zukunftsfähige UVP möglich? - UVP-Modernisierung

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Arnim Bechmann, Joachim Hartlik: Zukunfstfähige <strong>UVP</strong> 2<br />

• Diese Unsicherheit können dazu führen, daß etwa Raumordnungsverfahren mit integrierter<br />

<strong>UVP</strong>, die bekanntlich innerhalb bestimmter Fristen durchzuführen sind, in wesentlichen Teilen<br />

ausgelagert werden und somit zum Teil mehrjährige informelle „Vorverfahren“ existieren, in denen<br />

inhaltlich bereits soviel vorgeklärt wird, daß mit dem offiziellen Beginn das Verfahren im<br />

Prinzip „gelaufen“ ist.<br />

• Die Qualität der durchgeführten Umweltverträglichkeitsuntersuchungen ist sehr inhomogen. Es<br />

herrschen Gutachterkonzepte vor, die weitgehend noch aus den 70er und 80er Jahren stammen<br />

und dem <strong>UVP</strong>-Gesetz nicht angemessen gerecht werden.<br />

• Eine beträchtliche Anzahl von Umweltverträglichkeitsprüfungen erfüllen die Anforderungen des<br />

<strong>UVP</strong>-Gesetzes nur sehr eingeschränkt oder gar nicht. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die<br />

nach § 12 <strong>UVP</strong>G geforderte Bewertung.<br />

• Ein klares und verbindliches Anforderungsprofil für <strong>UVP</strong>-Experten, an dem sich die <strong>UVP</strong>-<br />

Kompetenz von Gutachtern und Sachverständigen messen ließe und das die Grundlage für die<br />

Bestellung von vereidigten Sachverständigen sein könnte, wurde bislang nicht vorgelegt oder<br />

gar eingeführt.<br />

• Weder von staatlichen Institutionen noch im privaten Sektor wird <strong>eine</strong> umfassende Dokumentation<br />

von Umweltverträglichkeitsuntersuchungen (bei allem Respekt vor den im <strong>UVP</strong>-Zentrum zusammen<br />

getragenen Veröffentlichungen und grauer Fallstudienliteratur) oder <strong>eine</strong> systematische<br />

Darstellung des Standes der Wissenschaft und der Technik zur <strong>UVP</strong> geleistet.<br />

1.3 Chancen zur Stärkung der <strong>UVP</strong><br />

Die umweltpolitische Bedeutung der <strong>UVP</strong> wird sich in den kommenden Jahren vor allem aus der <strong>UVP</strong>-<br />

Praxis ergeben. Nachdem der institutionelle Rahmen der <strong>UVP</strong> in Deutschland geschafffen ist, entscheiden<br />

zuständige Behörden, beteiligte Fachbehörden/TöB’s und Gutachter durch ihre praktische<br />

Arbeit letztendlich darüber, wie kompetent und entscheidungswirksam die <strong>UVP</strong> in Deutschland gehandhabt<br />

wird. Die Praktiker haben damit die reale Chance die Bedeutung der <strong>UVP</strong> (im insgesamt<br />

durchaus Spielräume eröffnenden rechtlichen Rahmen) durch qualitativ hochwertige Arbeit zu stärken.<br />

Sie befinden sich für diese Aufgabe allerdings in k<strong>eine</strong>r einfachen Ausgangssituation.<br />

Die im Hinblick auf juristische und fachliche Aspekte wachsenden Anforderungen an die sachliche Reproduzierbarkeit<br />

und Treffsicherheit der in <strong>eine</strong>r <strong>UVP</strong> verarbeiteten Daten und Argumente stellen <strong>UVP</strong>befaßte<br />

Behörden und Gutachter unter <strong>eine</strong>n permanenten Lern- und Leistungsdruck.<br />

Hinzu kommt, daß Verwaltungen heute generell mit der Erwartung konfrontiert sind noch schneller und<br />

effektiver zu arbeiten als bisher. Dieser Druck wird unter dem Vorzeichen knapper Finanzen auch an<br />

Berater und Gutachter weitergegeben.<br />

Was kann die Praxis tun, um unter den gegebenen Bedingungen die umwelt- und planungspolitische<br />

Wirksamkeit der <strong>UVP</strong> zu erhöhen<br />

Wir sind der Meinung, daß <strong>eine</strong> sachgerechte Standardisierung und ein zeitgemäßes Qualitätsmanagement<br />

zur <strong>UVP</strong>, wesentlich dazu beitragen können, dem oben angesprochenen Effektivierungsdruck<br />

zu begegnen und den wachsenden Sach-Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Synök Institut <strong>UVP</strong>REP24 19.11.2002

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