Ein Mann, der kon- sequent seinen Weg geht. - Fashion Daily TV
Ein Mann, der kon- sequent seinen Weg geht. - Fashion Daily TV Ein Mann, der kon- sequent seinen Weg geht. - Fashion Daily TV
Tägliche News von Berliner Modewoche 2011 Freitag, 21. Januar 2011 Fotos: WENN.com Feministisch: Schuhmacher, Laurèl, Perret Schaad, Allude Außerdem: Die Dandys unserer Zeit, ihre Attitude, ihr Style, auf Seite 11. Video Fashion-Shows auf www.berlinfashion.tv Modedesigner Alexander Wang Fashion ist keine Kunst, Fashion ist Business“. Das „Wunderkind“ der amerikanischen Modebranche im Interview. Seite 5 Drei Säulen der Mode: heute Men Die Freiheit der Wahl bedeutet dem Mann eine einzige Qual. Aber Anfang der 2000er blühte der Mann modisch auf. Ein Essay von Jan Joswig. Seite 3 5 3 8 The Men‘s Issue Sechs Modemacher im Porträt. Heute: Model Josh Beech, Alexandre Liot, Geschäftsführer Galeries Lafayette Berlin, Klaus Vogel vom WeaR Magazine und weitere Männer der Modebranche. Seite 8
- Seite 2: 2 News & More Freitag, 21. Januar 2
- Seite 6: 6 Who‘s Next & Fair Freitag, 21.
- Seite 10: 10 Blogs & More Freitag, 21. Januar
- Seite 14: 14 Preview Freitag, 21. Januar 2011
Tägliche News von Berliner Modewoche 2011 Freitag, 21. Januar 2011<br />
Fotos: WENN.com<br />
Feministisch:<br />
Schuhmacher,<br />
Laurèl, Perret<br />
Schaad, Allude<br />
Außerdem: Die Dandys<br />
unserer Zeit, ihre Attitude,<br />
ihr Style, auf Seite 11.<br />
Video<br />
<strong>Fashion</strong>-Shows auf www.berlinfashion.tv<br />
Modedesigner<br />
Alexan<strong>der</strong><br />
Wang<br />
<strong>Fashion</strong> ist keine Kunst,<br />
<strong>Fashion</strong> ist Business“.<br />
Das „Wun<strong>der</strong>kind“ <strong>der</strong><br />
amerikanischen Modebranche<br />
im Interview. Seite 5<br />
Drei Säulen<br />
<strong>der</strong> Mode:<br />
heute Men<br />
Die Freiheit <strong>der</strong> Wahl bedeutet<br />
dem <strong>Mann</strong> eine einzige Qual.<br />
Aber Anfang <strong>der</strong> 2000er blühte<br />
<strong>der</strong> <strong>Mann</strong> modisch auf.<br />
<strong>Ein</strong> Essay von Jan Joswig.<br />
Seite 3<br />
5 3 8<br />
The<br />
Men‘s<br />
Issue<br />
Sechs Modemacher<br />
im Porträt.<br />
Heute: Model Josh Beech,<br />
Alexandre Liot, Geschäftsführer<br />
Galeries Lafayette Berlin,<br />
Klaus Vogel vom WeaR Magazine<br />
und weitere Männer <strong>der</strong><br />
Modebranche.<br />
Seite 8
2 News & More Freitag, 21. Januar 2011 Freitag, 21. Januar 2011<br />
Intr0 3<br />
Selbstbewusst<br />
in den Sommer<br />
Advertorial<br />
Traditionelle<br />
Klassiker<br />
werden bei Marc<br />
Cain lässig und<br />
gleichzeitig<br />
luxuriös interpretiert.<br />
Marc Cain zeigt in <strong>der</strong> kommenden<br />
Herbst/Winter-Saison einen<br />
entspannten und gleichzeitig<br />
selbstbewussten Look in weichen,<br />
femininen Farben, <strong>der</strong> die<br />
Weiblichkeit zelebriert und neu<br />
definiert – chic und simple, unkompliziert<br />
und lässig, cool und<br />
authentisch. Wichtige <strong>Ein</strong>flüs-<br />
se kommen aus <strong>der</strong> Natur, den<br />
Wäl<strong>der</strong>n und Bergen. East meets<br />
West – phantasievolle Prints und<br />
reich ornamentierte Jacquards<br />
sind inspiriert vom Zauber des<br />
Orients. Ethnoeinflüsse und minimalistische<br />
Schnittführungen<br />
kreieren einen mo<strong>der</strong>nen Look,<br />
<strong>der</strong> neue Proportionen und Silhouetten<br />
zusammenbringt. Verspielte<br />
Details aus <strong>der</strong> Welt des<br />
Balletts, wie Volants, Rüschen,<br />
Schleifen, Spitze und Tüll sorgen<br />
für den romantischen Touch.<br />
Feminine Rüschenblusen aus<br />
Crêpe de Chine sind die perfekten<br />
Partner für Chinos o<strong>der</strong> weite<br />
Jerseyhosen. Kleine Pullover,<br />
romantische Volantblusen, weit<br />
schwingende Tellerröcke und<br />
feminine Lingerieelemente verkörpern<br />
einen neuen Retro Chic<br />
im Stil <strong>der</strong> 60er Jahre. Der perfekte<br />
Look wird alltagstauglich<br />
durch den spielerischen Umgang<br />
mit überraschend gesetzten<br />
Stilbrüchen. Lammpelz, <strong>der</strong>bes<br />
Le<strong>der</strong> und Vintage-Baumwolle<br />
mit Military-Details stehen im<br />
spannenden Kontrast zu zarten,<br />
extrem fließenden Materialien.<br />
Traditionelle Klassiker werden<br />
lässig und gleichzeitig luxuriös<br />
interpretiert: Sweatshirts mit<br />
Satinblusenärmeln, capeartige<br />
Pullover in Sweaty-Manier,<br />
Strick-Joggings und Grobstrickparkas<br />
sind easy und mo<strong>der</strong>n. Marc Cain-Kollektion<br />
Entspannter shoppen.<br />
Die Direktverbindung zum<br />
<strong>Ein</strong>kaufsvergnügen.<br />
Mit <strong>der</strong> BVG kommen Sie schnell ins Geschäft. Durch gute Anbindungen und eine<br />
hohe Takt frequenz gelangen Sie bequem von A nach B und bleiben dabei immer<br />
ganz flexibel. Zudem schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, son<strong>der</strong>n auch die<br />
Umwelt. Um es kurz zu machen: Wenn Shopping, dann besser BVG.<br />
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NEWS<br />
Andrej Pejic<br />
Auf den ersten Blick wirkt er wie<br />
eine hübsche Blondine. Doch<br />
Andrej Pejic ist momentan eines<br />
<strong>der</strong> erfolgreichsten Männermodels,<br />
<strong>der</strong> prototypisch für den<br />
neuen androgynen „Femiman“-<br />
Trend steht. Jetzt ist <strong>der</strong> 19-jährige<br />
Australier serbischer Herkunft<br />
das neue Gesicht für Marc<br />
by Marc Jacobs und posiert auf<br />
den Kampagnenbil<strong>der</strong>n neben<br />
Ginta Lapina. Zuvor wurde er<br />
bereits von Jean Paul Gaultier,<br />
Paul Smith, Raf Simons und John<br />
Galliano gebucht. (BS)<br />
Notcot.org<br />
Als digitale Pinnwand und visueller<br />
Filter kreativer Design<strong>kon</strong>zepte<br />
ist <strong>der</strong> amerikanische Blog<br />
Notcot.org eine wahre Bereicherung.<br />
Statt langer Blogpostings<br />
sprechen die inspirierenden Bil<strong>der</strong><br />
für sich und zaubern so ein<br />
eindrucksvolles Moodboard auf<br />
den Screen. <strong>Ein</strong>e eindrucksvoll<br />
bebil<strong>der</strong>te Linksammlung und<br />
Rubriken von Design bis Drinks,<br />
Food und <strong>Fashion</strong> highlighten<br />
inspirierende und sehenswerte<br />
Produkte, Konzepte, Shops o<strong>der</strong><br />
Webseiten aus den jeweiligen<br />
Segmenten. (KL)<br />
100 Days Traveller<br />
Store by Henrik Vibskov:<br />
Pop Up Pop In<br />
Mo<strong>der</strong>edakteure lieben die theatralisch-faszinierendenKollektionsinszenierungen<br />
des dänischen<br />
Designers Henrik Vibskov.<br />
<strong>Ein</strong> Spin-off seiner aufwändigen<br />
Show-Installationen dient nun<br />
als gestalterischer Background<br />
des im Dezember letzten Jahres<br />
gelaunchten Store-Konzeptes<br />
„100 Days“. Für einen Zeitraum<br />
von hun<strong>der</strong>t Tagen bespielt <strong>der</strong><br />
temporäre Traveller Shop pro<br />
Saison eine an<strong>der</strong>e Stadt, angefangen<br />
mit Amsterdam. (KL)<br />
Zalando<br />
Im Frühjahr diesen Jahres ist<br />
es soweit, Zalando, vorwiegend<br />
als Anbieter einer großen<br />
Schuhvielfalt bekannt, wird<br />
sein Angebot um einen eigenen<br />
Premium-Bereich ausbauen.<br />
Neben dem großen Sortiment<br />
an Schuhmodellen können bald<br />
Lieblingsstücke wie exklusive<br />
Kollektionsstücke im saisonal<br />
wechselnden Markensegment<br />
entdeckt werden. Luxuslabels<br />
wie See by Chloe, Filippa K o<strong>der</strong><br />
Dior Homme werden in <strong>der</strong> Zalando<br />
Premium Lounge erhältlich<br />
sein. (JB)<br />
Juergen Teller<br />
Bei <strong>der</strong> Juergen Teller-Ausstellungseröffnung<br />
„Paradis“ in<br />
<strong>der</strong> Galerie Johann König war<br />
kaum ein Durchkommen. In den<br />
Räumlichkeiten tummelten sich<br />
die Schönen und Kreativen <strong>der</strong><br />
Berliner Kunstszene. Das wirkte<br />
fast ein wenig arrangiert, angesichts<br />
<strong>der</strong> gezeigten Fotografien:<br />
Treu seiner Manier, I<strong>kon</strong>en nicht<br />
zu demaskieren, son<strong>der</strong>n durch<br />
<strong>seinen</strong> ungeschönten Blick ein<br />
Sein hinter dem Image zu offenbaren,<br />
setzte Teller 2009 zwei<br />
nackte Schöne <strong>der</strong> Jetztzeit im<br />
Pariser Louvre in Szene – die<br />
Schauspielerin Charlotte Rampling<br />
und das Supermodel Raquel<br />
Zimmermann. Berlin-Paris / Juergen<br />
Teller / Paradis / 15. – 29.<br />
January 2011 / Galerie Johann<br />
König (JB)<br />
Straulino-Buch<br />
Der neue Bildband „Sexual Overtones“<br />
des in Berlin lebenden<br />
Fotografen Alexan<strong>der</strong> Straulino<br />
ist eine Hommage an die Frauen,<br />
die Sinnlichkeit und an das Spiel<br />
mit <strong>der</strong> Perfektion des Menschlichen<br />
in künstlerisch-künstlichen<br />
Posen. Aus über 300 Aufnahmen<br />
erstellt, aus hauptsächlich unveröffentlichten<br />
Serien, spiegelt<br />
das Kompendium unverfälscht<br />
die persönliche Bildsprache des<br />
Fotografen wi<strong>der</strong>, <strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em<br />
Modelle für Stern und<br />
Vogue ablichtete. (JB)<br />
Real Fake<br />
Pelz o<strong>der</strong> Nichtpelz ist eine Frage,<br />
die die Gemüter erhitzt. Für<br />
die einen ist das Tragen von echtem<br />
Fell Luxus pur, die an<strong>der</strong>en<br />
lehnen es strikt ab. In einem Projekt<br />
unter <strong>der</strong> Leitung von Prof.<br />
Grit Seymour diskutierten zehn<br />
Designstudenten <strong>der</strong> UdK über<br />
das vielleicht umstrittenste Thema<br />
<strong>der</strong> Modewelt. Sie entwarfen<br />
eine Kollektion aus echtem und<br />
falschem Pelz, die in Kooperation<br />
mit „Kopenhagen Fur“ und<br />
<strong>der</strong> Kürschnerwerkstatt Fechner<br />
Design Berlin umgesetzt werden<br />
<strong>kon</strong>nte. <strong>Ein</strong>e Ausstellung auf <strong>der</strong><br />
Premium zeigt vom 19. bis 21.<br />
Januar ausgewählte Arbeiten.<br />
(JB)<br />
Will McBride<br />
Er war <strong>der</strong> Fotograf <strong>der</strong> sexuellen<br />
Revolution. Seine Aufnahmen<br />
von <strong>der</strong> Kommune 1, <strong>der</strong><br />
Besetzung des Musicals Hair,<br />
nackt in Pappkartons, o<strong>der</strong> von<br />
seiner hochschwangeren Frau in<br />
aufgeknöpften Jeans sind heute<br />
I<strong>kon</strong>en <strong>der</strong> Fotografie. Am 10.<br />
Januar wurde Will McBride 80.<br />
Die Berliner Galerie Argus Fotokunst<br />
ehrt den <strong>Mann</strong> hinter<br />
<strong>der</strong> Linse mit einer Ausstellung<br />
von Bil<strong>der</strong>n aus dem Florenz<br />
des Jahres 1957: spielende Kin<strong>der</strong>,<br />
Straßenhändler, alte Frauen<br />
beim Vormittagsschwatz, Arbeiter<br />
in <strong>der</strong> Sonne. Noch bis zum<br />
26. März läuft „Mein Italien“ bei<br />
Argus Fotokunst, Marienstraße<br />
26. (BS)<br />
Jimmy Choo<br />
Seit 15 Jahren steht Jimmy Choo<br />
für Schuhe <strong>der</strong> Luxusklasse. Im<br />
vergangenen Jahr feierte das<br />
Edel-Accessoires-Label mit einer<br />
<strong>Fashion</strong>-Kollektion für H&M<br />
Premiere, jetzt hat die Marke<br />
ein weiteres Mal neues Terrain<br />
betreten und ein eigenes Parfum<br />
entwickelt. Feminität, Luxus<br />
und Stil in einer Flasche – so<br />
beschreibt Jimmy Choo selbst<br />
<strong>seinen</strong> ersten Duft. Er hüllt seine<br />
Trägerin in eine Mixtur aus<br />
grünen Noten, Orchideen, Toffee<br />
und Patchuoli. Das Parfum ist<br />
seit Mitte Januar in ausgewählten<br />
Geschäften erhältlich. (BS)<br />
ESSAY<br />
Men<br />
Von Jan Joswig<br />
Die neue Lust<br />
am Look des<br />
Establishments<br />
kann man als<br />
<strong>kon</strong>formistischen<br />
Versuch<br />
<strong>der</strong> Jungs deuten,<br />
möglichst<br />
schnell in die<br />
Erwachsenenwelt<br />
integriert<br />
zu werden.<br />
Die Männer sind das schwarze<br />
Loch <strong>der</strong> Mode. Seit <strong>der</strong> Industrialisierung<br />
und dem Siegeszug<br />
des Bürgertums im 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t hat <strong>der</strong> <strong>Mann</strong> sich<br />
immer mehr auf eine zivile Uniform<br />
zurückgezogen. Ob Business-Anzug<br />
o<strong>der</strong> Streetwear, je<br />
enger definiert die Klei<strong>der</strong>ordnung<br />
ist, desto wohler und sicherer<br />
fühlt er sich. Die Freiheit<br />
<strong>der</strong> Wahl bedeutet dem <strong>Mann</strong><br />
eine einzige Qual. Aber Anfang<br />
<strong>der</strong> 2000er blühte <strong>der</strong> <strong>Mann</strong><br />
modisch auf. Im Zuge des Hypes<br />
um metrosexuelle Mode wurde<br />
erbittert diskutiert, ob rosa<br />
Polohemden nun schwul o<strong>der</strong><br />
maskulin emanzipiert wirken<br />
würden und wie viel Bauchweg-<br />
Training man absolvieren müsse,<br />
um eine Röhrenjeans tragen<br />
zu können. David Beckham<br />
machte vor, wie man Macho<br />
und Modegockel vereinigt. Alles<br />
schien möglich, die Avantgardemännermode<br />
könnte aus ihrer<br />
Nische brechen. Und wirklich<br />
steigen im neuen Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
die Verkaufszahlen im Männersegment<br />
<strong>der</strong> Mode. Männer<br />
kaufen im Vergleich zu Frauen<br />
weniger Teile, legen für das einzelne<br />
Stück aber mehr Geld hin.<br />
Die führende Online-Plattform<br />
für Designerkleidung net-àporter<br />
richtet mit „Mr. Porter“<br />
im Januar 2011 eine spezielle<br />
Männersektion ein, um auf das<br />
neue Interesse zu reagieren.<br />
Aber es sind nicht die komödiantischen<br />
Spielereien von<br />
Bernhard Willhelm o<strong>der</strong> Henrik<br />
Vibskov, nicht <strong>der</strong> avantgardistische,<br />
schwarze Lagenlook<br />
von Yohji Yamamoto bis Damir<br />
Doma, die von dem modeerwachten<br />
<strong>Mann</strong> profitieren. Der<br />
<strong>Mann</strong> wird modischer, heißt<br />
nicht, er wird bunter und exzentrischer,<br />
son<strong>der</strong>n er achtet<br />
mehr auf Details. Nicht <strong>der</strong><br />
Paradiesvogel wird angestrebt,<br />
son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Gentleman. Die<br />
spektakulärste Magazin-Neugründung<br />
<strong>der</strong> letzten Jahre,<br />
„Fantastic Man“, setzt statt auf<br />
den androgynen Jüngling ganz<br />
auf den erwachsenen <strong>Mann</strong><br />
und dessen subtile Distinktionen.<br />
Der <strong>Mann</strong> befriedigt in <strong>der</strong><br />
Mode nicht sein inneres Spielkind,<br />
son<strong>der</strong>n den flexibilisierten<br />
Arbeitsmarktkämpfer, <strong>der</strong><br />
sich selbst als kulturell verfeinerte,<br />
aber vor allem seriöse<br />
Marke entwerfen muss – eine<br />
sehr erwachsene Rolle. Die Renaissance<br />
von Londons Maßschnei<strong>der</strong>meile<br />
Savile Row, <strong>der</strong><br />
Erfolg von Tom Ford und Ralph<br />
Lauren und solcher Läden wie<br />
„Gasoline Alley“ in München<br />
o<strong>der</strong> „Burg & Schild“ und „14.<br />
oz“ in Berlin, die den aktiven<br />
Vollblut-Kerl mit Spaten in <strong>der</strong><br />
rechten und iPad in <strong>der</strong> linken<br />
Hand ausstaffieren, stehen für<br />
diese Ausrichtung <strong>der</strong> Männermode<br />
und des Männer-Selbstbildes<br />
genauso wie die Websites<br />
„mensmentore“ aus<br />
Italien o<strong>der</strong> „theselvedgeyard“<br />
aus den USA. Nicht nur wollen<br />
die Männer nicht mehr wie<br />
Drei Säulen <strong>der</strong> Mode – heute: Men.<br />
Modebewusst, aber kein Paradiesvogel.<br />
Der flexibilisierte <strong>Mann</strong> setzt aufs dezente Detail.<br />
Jungs, son<strong>der</strong>n selbst die Jungs<br />
wollen wie Männer aussehen.<br />
Die Jugend besinnt sich auf den<br />
Preppy, den Akademiker-Schnösel<br />
<strong>der</strong> US-amerikanischen Ostküsten-Elite.<br />
Der stand schon<br />
immer dafür, möglichst schnell<br />
in die Fußstapfen <strong>der</strong> Väter statt<br />
in <strong>der</strong>en Ärsche zu treten, wie es<br />
rebellische Jugendkulturen empfahlen.<br />
Die Themen Bootsschuhe,<br />
Chino-Hosen,<br />
College- und Wachs-Jacken<br />
greift mittlerweile jede Streetwear-Marke<br />
auf. Vor <strong>der</strong> industriellen<br />
Revolution prunkten<br />
Könige und Feldherren mit den<br />
Damen um die Wette. Das Bürgertum<br />
hat in seinem Siegeszug<br />
das modische Schmücken auf die<br />
Frauen ausgelagert – und auf die<br />
nicht-bürgerlichen Männer, die<br />
Gangster, Zuhälter, Künstler. An<br />
<strong>der</strong>en exzentrischer Ästhetik orientierten<br />
sich die Bürgerkin<strong>der</strong>,<br />
um sich von<br />
ihren Eltern, vom Establishment<br />
abzugrenzen. Die neue Lust am<br />
Look des Establishments kann<br />
man als <strong>kon</strong>formistischen Versuch<br />
<strong>der</strong> Jungs deuten, möglichst<br />
schnell in die Erwachsenenwelt<br />
integriert zu werden. Sie kann<br />
aber genauso gut für das Spielen<br />
mit den ästhetischen Codes<br />
einer Welt, die man für verloren<br />
und fast schon für versunken<br />
hält, gelesen werden. Dann hätte<br />
<strong>der</strong> Preppy-Look heute die gleiche<br />
ironisch-historische Bedeutung<br />
wie das Tragen von feudalistischen<br />
Reiteroffiziers-Jacken<br />
bei den Hippies <strong>der</strong> 60er.<br />
<strong>Ein</strong>e Kindheit in einer chemischen Reinigung prägt. Jan Joswig<br />
wuchs zwischen Fluorgeruch und Bergen von reklamierten Klamotten<br />
auf, aus denen er nach Herzenslust wählen durfte. So<br />
kommt man schon in <strong>der</strong> Pubertät dazu, fleckige Trenchcoats von<br />
Allegri und eingelaufene Hemden von Luigi Borelli zu schätzen. Am<br />
liebsten beobachtet er auf <strong>der</strong> Pitti Uomo in Florenz die Japaner,<br />
die Alain Delon in den 60ern nachstellen. <strong>Ein</strong>e Krawattenklemme<br />
weiß er zu schätzen, trägt einen Anzug aber nur kombiniert mit<br />
dreckigen Socken (aus Protest, wogegen auch immer).<br />
Jan Joswig schreibt als freier Journalist über Mode, Menschen,<br />
Sensationen für Zoo Magazine, Zitty, Intersection, De:Bug etc. und<br />
mo<strong>der</strong>iert auf Berlin<strong>Fashion</strong>.<strong>TV</strong> die Serie „Jan Joswig trifft …“.<br />
Video<br />
Mehr von Jan Joswig auf www.berlinfashion.tv
4 Personalities Freitag, 21. Januar 2011<br />
KÖPFE<br />
Rainer Metz<br />
Angesagte Stylisten leiten Fotoproduktionen, sie beraten Kaufhäuser<br />
wenn es um Trends <strong>geht</strong> und wenn es richtig gut läuft, werden<br />
sie <strong>Fashion</strong> Director eines Magazins. Rainer Metz kann hinter<br />
jedem dieser Punkte einen Haken setzen und auf ein attraktives<br />
Job-Portfolio zurückblicken: Nach seinem Modestudium und einem<br />
kurzen Gastauftritt als Designer übernahm <strong>der</strong> heute 33-Jährige<br />
2006 seine ersten Stylingjobs. Seither sorgt Metz dafür, dass<br />
die Kollektionen vieler Labels auf Bil<strong>der</strong>n passend kombiniert und<br />
inszeniert werden. Als freier Stylist betreut er Projekte vom Kampagnenstyling<br />
bis zu freien Editorials und Modestrecken für Magazine<br />
wie Blonde, JNC o<strong>der</strong> Intro. „Die Entwürfe <strong>der</strong> Jungdesigner<br />
liegen mir beson<strong>der</strong>s am Herzen, hier gibt es noch viel Energie<br />
und Initiative, mehr Vision und weniger Trend.“ Mittlerweile haben<br />
auch etablierte Marken wie Adidas und Kaufhäuser wie Galeries<br />
Lafayette das Talent des Berliners entdeckt und buchen ihn für<br />
Werbeshootings, Lookbooks o<strong>der</strong> Marketingaktionen. Für ein neues,<br />
im März erscheinendes Berliner Magazin darf sich Rainer Metz<br />
seit kurzem auch <strong>Fashion</strong> Director nennen. (KL)<br />
Alexandre Liot<br />
Alexandre Liot arbeitet gern, viel und erfolgreich: Mit nur 30<br />
Jahren ist er neuer Geschäftsführer <strong>der</strong> Galeries Lafayette Berlin<br />
und wechselte vor knapp einem Jahr aus alter Position als Brand<br />
Consultant und verantwortlich für die französischen Flagships,<br />
von Paris in die deutsche Hauptstadt. Der junge Franzose hat sein<br />
Handwerk von <strong>der</strong> Pike auf gelernt: Bereits mit 17 Jahren begann<br />
er für den internationalen Departmentstore zu arbeiten und setzte<br />
seine frühe Karriere nomadenhaft und mit großer Leidenschaft zunächst<br />
in den französischen Filialen von Nizza bis Strassbourg fort,<br />
um heute in internationalen Dimensionen zu wirken. An seinem<br />
neuen Arbeitsplatz zwischen Gendarmenmarkt und Friedrichstrasse<br />
will Alexandre Liot die modische Kompetenz des Hauses vor allem<br />
durch exklusive Marken, neue Sortimente und mit französischer<br />
Identität stärken. Statt heimischer Monokultur genießt er jedoch<br />
den Berliner Lifestyle – „den eigenwilligen Stilmix und die Vielfältigkeit<br />
<strong>der</strong> Modeszene“ in vollen Zügen und <strong>kon</strong>nte sich schnell mit<br />
seiner neuen Heimat anfreunden.<br />
Das „Who is who“ <strong>der</strong><br />
Berliner Mode-Szene: sechs<br />
Persönlichkeiten – kurz vorgestellt.<br />
Kay Knipschild<br />
<strong>Ein</strong>e gute Blue Jeans aus schwerem 14-Unzen-Denim sollte je<strong>der</strong><br />
<strong>Mann</strong> in seinem Klei<strong>der</strong>schrank haben, findet Kay Knipschild. Zu<br />
kaufen gibt es diese seit Oktober 2007 bei „Burg & Schild“ in Berlin<br />
Mitte, dem Männermodegeschäft, das Knipschild gemeinsam mit<br />
Shane Brandenburg betreibt. Was sie von an<strong>der</strong>en Shops unterscheidet?<br />
„Unsere Konsequenz“, sagt Knipschild. Bei „Burg & Schild“<br />
gibt es keine modischen Kinkerlitzchen, son<strong>der</strong>n echte Klassiker:<br />
Boots von Redwing, Blue Jeans von Levi’s Vintage Clothing,<br />
Flanellhemden von Pendleton Woolen Mills, Le<strong>der</strong>jacken von Aero<br />
Leathers. Kleidung mit Geschichte und Geschichten. Kay Knipschild<br />
kennt sie alle, aus Überzeugung, schließlich ist er gelernter Buchhändler.<br />
„Es ist wun<strong>der</strong>bar, das zu verkaufen, was man liebt“, sagt<br />
er. Kunden schätzen an „Burg & Schild“ darum nicht nur die hohe<br />
Qualität <strong>der</strong> Waren, son<strong>der</strong>n auch die „Männer-Wohnzimmer-Atmosphäre“,<br />
die hier gepflegt wird. Dazu gehört, dass es wie in einem<br />
amerikanischen Diner immer frischen Kaffee gibt und zum Abend<br />
hin auch mal Whiskey. (BS)<br />
Dirk Schönberger<br />
Hätte er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht, wäre Dirk Schönberger<br />
heute Musiker. Ähnlich <strong>seinen</strong> musikalischen Vorlieben von<br />
Mod bis New Wave, wollte sich Schönberger auch modisch dem<br />
Mainstream entsagen und kreierte einen eigenwilligen Look, <strong>der</strong><br />
faszinierte. Bekannt für seine innovative, gradlinig-minimalistische<br />
Designhandschrift etablierte sich <strong>der</strong> Esmod-Absolvent innerhalb<br />
weniger Jahre als aufstreben<strong>der</strong> deutscher Modedesigner mit<br />
internationalem Ruf. Nach ersten Designerfahrungen bei Dirk Bikkembergs,<br />
lancierte er in Antwerpen sein gleichnamiges Modelabel<br />
und bespielte viele Saisons erfolgreich den Pariser Schauen-Schedule.<br />
Mit Rückkehr nach Deutschland, war Schönberger die letzten<br />
Jahre als Head of Design bei Joop! tätig und verließ das Unternehmen<br />
Anfang letzten Jahres. Sich den gebürtigen Kölner nun in<br />
Adidas vorzustellen, fällt zunächst schwer. Als neuer Chefdesigner<br />
<strong>der</strong> Adidas Sports Style Division, zu <strong>der</strong> u.a. Labels wie Y3 o<strong>der</strong><br />
Originals gehören, spricht Schönberger seit wenigen Monaten in<br />
allen Kreativangelegenheiten das letzte Wort. (KL)<br />
Klaus Vogel<br />
Mit einer gegebenen Leichtigkeit scheint er Visionen wahrhaftig ins<br />
Leben zu rücken. Klaus Vogel ist Herausgeber und Chefredakteur<br />
des „WeAr“-Magazins, einer katalogdicken Bibel für Modeprofis, die<br />
vier Mal pro Jahr „relevante“ Trends <strong>der</strong> Branche sinnlich in Text<br />
und Bild zusammenstellt. Als Sportjournalist machte sich Klaus Vogel<br />
als Jungspund in den 70ern einen Namen. Aber um seine damalige<br />
Freundin bei Laune zu halten, gründete er kurzerhand seine<br />
eigene Modehandelskette. „Ich bin Jeansfan. Und hatte die richtigen<br />
Kontakte.“ Er expandierte, verkaufte und etablierte das gemeinsam<br />
mit Peter Schindler 1975 gegründete Magazin „Sportswear International“<br />
in den USA. Derzeit lässt er sich nebenbei als Berufspilot<br />
ausbilden und tüftelt bereits an <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> nächst größeren<br />
Vision. Nur so viel will er verraten: Es handelt sich um ein Charity-<br />
Projekt. „Wir geben mal eben einige Hun<strong>der</strong>t Euro für eine Markenjeans<br />
o<strong>der</strong> einen Kaschmirpulli aus – dann <strong>geht</strong> das auch!“ (JB)<br />
Josh Beech<br />
Josh Beech ist beliebt, so beliebt, dass die Levi‘s Plakate, die ihn<br />
metergroß zeigten, in Nacht- und Nebelaktionen von weiblichen<br />
Fans entwendet wurden. Entdeckt wurde das britische Model von<br />
einem Scout <strong>der</strong> Agentur Models 1 auf einem Festival in Shoreditch,<br />
London. Sein erster Job: eine Werbekampagne für das Luxuslabel<br />
Burberry, fotografiert von Starfotograf Mario Testino. Editorials<br />
für das Dazed&Confused Magazine und das I-D Magazine<br />
folgten; wenig später fotografierte ihn Hedi Slimane für das Cover<br />
<strong>der</strong> Vogue Hommes. Beech ist ein Unikat. Unverwechselbar: Flesh<br />
Tunnel in den Ohren, ein Totenkopf-Tattoo und ein Piercing. Das<br />
charismatische Model repräsentiert eine neue Garde im Business<br />
<strong>der</strong> schönen Jungs: Models, die aussehen wie Rockstars. Das Beste<br />
an Beech ist, dass er nicht nur wie ein Rockstar aussieht, son<strong>der</strong>n<br />
auch einer ist, zumindestens befindet er sich auf einem guten <strong>Weg</strong><br />
dorthin. Nach musikalischen Engagements bei den Punkbands<br />
Hildamay und Snish arbeitet das Topmodel <strong>der</strong>zeit an einem Soloalbum,<br />
das Ende Februar 2011 die Damenwelt verzücken wird.<br />
Freitag, 21. Januar 2011<br />
Video<br />
New York‘s Wun<strong>der</strong>kind<br />
F<br />
Gashion ist keine<br />
Kunst, <strong>Fashion</strong> ist<br />
Business“. Dieser<br />
Satz, so ausgesprochen<br />
von Alexan<strong>der</strong><br />
Wang, dem „Wun<strong>der</strong>kind“<br />
<strong>der</strong> amerikanischen<br />
Modebranche, sagt<br />
eine ganze Menge über den<br />
26-jährigen Designer aus, dessen<br />
Label gerade dabei ist, die<br />
Welt <strong>der</strong> Schönen und Reichen<br />
im Sturm zu erobern. Wang hat<br />
nicht die Ambition, das Rad neu<br />
zu erfinden, son<strong>der</strong>n will Kleidung<br />
erschaffen, die getragen<br />
und gekauft wird. <strong>Ein</strong>e gesunde<br />
Portion Realismus, die seiner<br />
Marke einen Jahresumsatz<br />
von über 25 Millionen Dollar<br />
beschert. Im Interview verrät<br />
Wang, was er von großen Modeketten<br />
hält, die seine Looks kopieren.<br />
Welche Rolle die Familie<br />
in seinem Erfolgsunternehmen<br />
spielt. Und warum Kritik nicht<br />
gleich Kritik ist.<br />
New Yorks Downtown Prinz <strong>der</strong><br />
Dunkelheit wendet sich dem<br />
Licht zu. In deiner Spring/Sum-<br />
„Ich<br />
wollte weg von<br />
diesem toughen,<br />
dunklen Look,<br />
für den ich bekannt<br />
bin“<br />
Weitere Interviews auf www.berlinfashion.tv<br />
Sein Ziel: Kommerzielle Verbreitung <strong>der</strong> eigenen Looks<br />
<strong>Ein</strong> Interview mit Alexan<strong>der</strong> Wang.<br />
mer 2011-Kollektion hast du<br />
komplett auf Schwarz verzichtet.<br />
Warum?<br />
Ich wollte weg von diesem toughen,<br />
dunklen Look, für den ich<br />
bekannt bin. Bewusst habe ich<br />
helle, optimistische Farben, sowie<br />
leichte Stoffe verwendet.<br />
Ziel war es, etwas Pures, etwas<br />
Reines zu erschaffen. Und natürlich<br />
war die Show auch eine<br />
Reaktion auf die kommerzielle<br />
Verbreitung meines Looks.<br />
Wenn je<strong>der</strong> Skinny-Pants und<br />
Biker-Jackets macht, ist es nicht<br />
mehr neu, o<strong>der</strong>?<br />
Große Modeketten haben deinen<br />
Look kopiert, man kann<br />
sagen: zerstört. Fast-<strong>Fashion</strong>-<br />
Ketten – deine Meinung?<br />
Es wird dich verwun<strong>der</strong>n, doch<br />
ich verurteile Modeketten wie<br />
H&M und Zara nicht, denn sie<br />
treiben mich an. Wenn ich kopiert<br />
werde, muss ich weitergehen.<br />
Sie verhin<strong>der</strong>n eine Stagnation.<br />
Zudem sind ihre Kopien, ja<br />
auch eine Verneigung vor mir,<br />
dem Schöpfer. Es ehrt mich, dass<br />
sie meine Kreationen zum Vor-<br />
Interview: David Kurt Karl Roth<br />
bild nehmen. Modeketten verbreiten<br />
meine Ideen, wenn auch<br />
nicht mit meinem Label in <strong>der</strong><br />
Innenseite des Kleidungsstücks.<br />
Kurz nach <strong>der</strong> Show in New York<br />
hast du erklärt, dass das Konstruktions-Thema<br />
<strong>der</strong> Kollektion<br />
mit dem <strong>der</strong>zeitigen Bau-Boom<br />
in deinem Leben zu tun hat.<br />
Richtig. Es kam zu einer räumlichen<br />
Expansion, die meine<br />
aktuelle Kollektion inspirierte.<br />
Ich habe meinen ersten Shop eröffnet.<br />
<strong>Ein</strong> Traum, den ich schon<br />
sehr lang hatte und nun realisieren<br />
<strong>kon</strong>nte. Schlussendlich<br />
habe ich mich für das Gebäude<br />
des ehemaligen Yohji Yamamoto<br />
Store, in Soho, New York<br />
entschieden. Die Räumlichkeiten<br />
sind perfekt. Viele, und vor<br />
allem große Fenster machen<br />
die Location zu einem Traum.<br />
<strong>Ein</strong> neues, größeres Studio, sowie<br />
Appartement habe ich auch.<br />
Die Kollektionen verkaufen sich<br />
prächtig, auch Stars wie die Olsen<br />
Twins lieben meine Sachen.<br />
Man kann sagen, dass es nicht<br />
viel besser laufen könnte.<br />
Doch nicht je<strong>der</strong> ist ein bekennen<strong>der</strong><br />
Wangster. New York<br />
Times-Kolumnistin Cathy Horyn<br />
hat kürzlich einen kritischen<br />
Artikel über dich verfasst. Ihre<br />
Headline: Alexan<strong>der</strong> is not a<br />
great Designer! Wird Sie zu deiner<br />
nächsten Show eingeladen?<br />
Man wird sehen.<br />
Ist das ein Nein?<br />
Um ehrlich zu sein, glaube ich<br />
nicht, dass es viel Sinn machen<br />
würde, Mrs. Horyn zu meiner<br />
nächsten Show einzuladen. In<br />
ihrem Artikel, <strong>der</strong> nicht kritisch,<br />
son<strong>der</strong>n vernichtend ist, lässt<br />
sie kein gutes Haar an mir und<br />
meiner Mode. Ich würde sagen,<br />
dass sie meine Ansichten über<br />
Mode nicht teilt, besser gesagt,<br />
nicht versteht. Viel mehr möchte<br />
ich nicht zu dem Thema sagen.<br />
Lass uns über deine Familie<br />
sprechen, die nicht nur privat,<br />
son<strong>der</strong>n auch in beruflicher Hinsicht<br />
eine wichtige Rolle für dich<br />
spielt.<br />
Gern. Man kann sagen, dass Alexan<strong>der</strong><br />
Wang ein Familien-Busi-<br />
ness ist. Meine Schwester und<br />
mein Bru<strong>der</strong> sind in das Unternehmen<br />
involviert. Sie kümmern<br />
sich um die internationalen Geschäfte<br />
und Marketing. Und meine<br />
Mutter kaufte mir meine erste<br />
Nähmaschine, brachte mich somit<br />
überhaupt erst dazu, Mode<br />
zu entwerfen.<br />
Stimmt es, dass du deine erste<br />
Show in jungen Jahren, während<br />
<strong>der</strong> Hochzeit deines Bru<strong>der</strong>s gezeigt<br />
hast?<br />
Ja, das stimmt. Ich war 15 Jahre<br />
alt, als mich mein Bru<strong>der</strong> fragte,<br />
ob ich nicht Lust hätte, meine<br />
Kreationen im Rahmen seiner<br />
Hochzeit zu präsentieren. Ich<br />
hatte Lust, so kam es, dass ich<br />
35 Looks zeigte. Es wurden sogar<br />
Hair- und Make-Up Artisten<br />
für die Show engagiert. Familie<br />
und Freunde haben mich schon<br />
immer unterstützt.<br />
Facebook nach zu urteilen, hast<br />
du eine Menge Freunde.<br />
106.533, um genau zu sein. Dass<br />
das nicht alles meine Freunde<br />
sind, kannst du dir wohl denken.<br />
Porträt 5<br />
Social-Media, dazu gehört auch<br />
Facebook, sind heutzutage sehr<br />
wichtig für ein Label. Mit Hilfe<br />
von Facebook kann ich in Kommunikation<br />
mit meinen Kunden<br />
treten, dass ermöglicht uns eine<br />
ganz an<strong>der</strong>e <strong>Ein</strong>bindung des<br />
End<strong>kon</strong>sumenten, wie es früher<br />
nicht möglich gewesen wäre.<br />
Am Ende unseres Gesprächs<br />
werde ich dir drei Begriffe nennen,<br />
du gibst mir drei Antworten.<br />
Brenda und Kelly<br />
Seriendarstellerinnen von Beverly<br />
Hills 90210, meiner favorisierten<br />
Serie <strong>der</strong> 90er Jahre. Ich<br />
habe Bags nach ihnen benannt.<br />
Insekten<br />
Grauenvoll, egal wie groß o<strong>der</strong><br />
klein.<br />
M.O.D<br />
Model of Duty. Viele Models tragen<br />
meine Kleidung auch privat,<br />
nicht nur auf dem Runway, daher<br />
wird <strong>der</strong> Begriff oftmals im Zusammenhang<br />
mit mir genannt.
6 Who‘s Next & Fair Freitag, 21. Januar 2011 Freitag, 21. Januar 2011<br />
Business 7<br />
Le<strong>der</strong>, Gummi und Metall –<br />
Mens-<strong>Fashion</strong> von Asger Juel Larsen<br />
Von David Kurt Karl Roth<br />
<strong>Ein</strong> Däne, <strong>der</strong> in<br />
London lebt und<br />
arbeitet – Asger<br />
Juel Larsen. <strong>Ein</strong><br />
<strong>Mann</strong>, <strong>der</strong> <strong>kon</strong><strong>sequent</strong><br />
<strong>seinen</strong><br />
<strong>Weg</strong> <strong>geht</strong>. Er ist<br />
„<strong>der</strong> Newcomer“<br />
im Bereich <strong>der</strong><br />
Männermode.<br />
Die Vergangenheit inspiriert ihn,<br />
die Zukunft gehört ihm – Asger<br />
Juel Larsen. Der dänische Designer,<br />
dessen Wahlheimat London<br />
ist, lässt sich für seine außergewöhnlichen<br />
Männerkollektionen<br />
mit Vorliebe von vergangenen<br />
Zeiten inspirieren. Mittelalterliche<br />
Kriege inspirieren ihn ebenso,<br />
wie die Arbeitskleidung von<br />
Stahlarbeitern aus den 1930er<br />
Jahren.<br />
Larsen studierte am London College<br />
of <strong>Fashion</strong>, abgeschlossen<br />
hat er sein Studium mit einem<br />
Bachelor in Menswear. Highlight<br />
seiner Abschlusskollektion war<br />
ein Kettenhemd, das Larsen zu einer<br />
hautengen PVC-Hose zeigte.<br />
<strong>Ein</strong>e Kombination, die nicht nur<br />
Freunde von Burgfestspielen begeisterte,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Jury<br />
des Mittelmoda Awards. Larsen<br />
wurde für den renommierten<br />
Modepreis nominiert, kam unter<br />
die 26 Finalsten. „Es war eine<br />
großartige Möglichkeit, meine<br />
Abschlusskollektion zu zeigen<br />
und vor einer fachkundigen Jury<br />
über sie zu sprechen“, so Larsen.<br />
Der Award ging schlussendlich<br />
nicht an den sympathischen Dänen,<br />
doch auch ohne Preis in <strong>der</strong><br />
Tasche kam Larsens Karriere ins<br />
Rollen. Magazine wurden auf<br />
ihn aufmerksam, Kooperationen<br />
kamen zustande. Larsen schafft<br />
es, auch wenn er sich von <strong>der</strong><br />
Vergangenheit inspirieren lässt,<br />
Mode zu schnei<strong>der</strong>n, die den<br />
Nerv <strong>der</strong> Zeit trifft. Seine modische<br />
Vision wird von Saison zu<br />
Saison klarer. Wenn Larsen designt,<br />
dann hat er einen <strong>Mann</strong> vor<br />
Augen, durch dessen A<strong>der</strong>n Blut<br />
fließt, das nur so vor männlichen<br />
Hormonen strotzt. Seine Kreationen<br />
kleiden den postmetrosexuellen<br />
<strong>Mann</strong>, ein <strong>Mann</strong>, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong><br />
<strong>Mann</strong> sein darf. Ideal eines<br />
<strong>Mann</strong>es ist für den dänischen<br />
Jung-Designer Arnold Schwarzenegger<br />
in Terminator II. „Maskulinität<br />
pur“, so Larsen.<br />
Seine Liebe zur Maskulinität<br />
schlägt sich auch in <strong>der</strong> Materialwahl<br />
nie<strong>der</strong>. Er arbeitet mit<br />
Le<strong>der</strong>, Gummi und Metall. Materialen,<br />
die den rauen Charme<br />
seiner Entwürfe unterstützen.<br />
Weldigman, zu deutsch Schweißer,<br />
ist das Thema seiner aktuellen<br />
Kollektion. Die Farbpalette<br />
reicht von schwarz, über orange<br />
bis hin zu grau, allesamt Farben,<br />
die für die Arbeitswelt mit<br />
schwerem Metall stehen. Zu den<br />
Highlights seiner Kreationen für<br />
den kommenden Sommer zählt<br />
eine orange farbene Jacke, <strong>der</strong>en<br />
Design an eine Bomberjacke<br />
erinnert. Hose, Hemd und Weste,<br />
die alle aus ein und demselben<br />
Stoff, einem rostfarbenen Blumenmuster,<br />
hergestellt sind. Und<br />
Schmuck in Form von goldenen<br />
Totenkopf-Ketten, den Larsen<br />
extra für seine Kollektion anfertigen<br />
ließ. <strong>Ein</strong>e Kollektion, die<br />
wegweisend ist, und doch nur<br />
eine Zwischenstation für Larsen<br />
darstellt, auf dem <strong>Weg</strong> nach ganz<br />
oben.<br />
Humanity in <strong>Fashion</strong> Award<br />
Von Daniela Wilmer<br />
Fair <strong>Fashion</strong><br />
lohnt sich jetzt:<br />
Mit <strong>der</strong> Verleihung<br />
des ersten<br />
Humanity in <strong>Fashion</strong><br />
Award<br />
winkt eine För<strong>der</strong>summe<br />
von<br />
25.000 €<br />
Immer mehr Labels in <strong>der</strong> Modewelt<br />
zeigen, dass Faire Trade<br />
und Organic mit aktuellen Trends<br />
verschmolzen sind und sich den<br />
Bedürfnissen <strong>der</strong> Zeit anpassen.<br />
Ganz vorne mit dabei „Hessnatur“.<br />
Über drei Jahrzehnte hat<br />
das Deutsche Label es geschafft,<br />
ihre Produkte ökologisch zu optimieren<br />
und im internationalen<br />
Vergleich zu bestehen. Nun<br />
möchte „Hessnatur“ auch jungen<br />
Designern die Chance geben, zu<br />
zeigen was in ihnen steckt und<br />
hat zum „Humanity <strong>Fashion</strong><br />
Award“ aufgerufen. Jung- und<br />
Nachwuchsdesigner aus <strong>der</strong> ganzen<br />
Welt hatten hier die Chance,<br />
sich mit ihrer Kollektion zu<br />
bewerben und zu einer neuen<br />
Klei<strong>der</strong>kultur zu verhelfen. Der<br />
„Humanity <strong>Fashion</strong> Award“ soll<br />
ein Ansatz sein, den Konflikt<br />
zwischen <strong>der</strong> Schnelllebigkeit,<br />
<strong>der</strong> trendigen Modewelt und <strong>der</strong><br />
gefor<strong>der</strong>ten Langlebigkeit einer<br />
„Fair <strong>Fashion</strong>“ zu lösen.<br />
Bei den drei Finalisten handelt<br />
es sich um Anja Knüpfer, die an<br />
<strong>der</strong> Internationalen Modeschule<br />
ESMOD in Berlin ihr Handwerk<br />
erlernt hat. Ebenso unter den<br />
besten drei ist Janosch Mallwitz,<br />
<strong>der</strong> gerade sein Studium an <strong>der</strong><br />
Berliner Universität <strong>der</strong> Künste<br />
(UdK) absolviert hat. Die dritte<br />
im Bunde ist Anja Umann, die<br />
ihr Diplom an <strong>der</strong> Akademie für<br />
Mode und Design in München<br />
erhalten hat. Wer von den Finalisten<br />
einen Exklusiv-Vertrag zur<br />
Erstellung einer Capsule Collection,<br />
so wie eine För<strong>der</strong>summe<br />
von 25.000 Euro sein Eigen nennen<br />
darf, entschied am 19. Januar<br />
eine Fach-Jury. Der Designer<br />
Miguel Adrover, Journalist Dr. Alfons<br />
Kaiser, Prof. Stephan Schnei<strong>der</strong>,<br />
Professor an <strong>der</strong> UdK Berlin<br />
und Enn Waller von <strong>der</strong> Brigitte<br />
waren sich in einem einig – den<br />
Preis nimmt Janosch Mallwitz<br />
mit nach Hause.<br />
Modedesigner Asger Juel Larsen<br />
Kollektionsfoto <strong>der</strong> Finalistin Anja Umann<br />
MUSE MODEL<br />
MANIAC<br />
Von Daniela Wilmer<br />
Die Kollektion<br />
von C‘est tout ist<br />
eine Hommage<br />
an die Stili<strong>kon</strong>en<br />
und It-Girls <strong>der</strong><br />
50er und 60er<br />
Jahre.<br />
Freunde von müheloser Eleganz<br />
und hoher Qualität haben das<br />
Label „C‘est tout“ schon lange für<br />
sich entdeckt und dem hübschen<br />
Laden in <strong>der</strong> Mulackstrasse 26,<br />
in Berlin-Mitte, einen Besuch<br />
Skizze C‘est tout Herbst/Winter-Kollektion 2011/2012<br />
abgestattet. Denn das Berliner<br />
Label, das 2007 von Katja und<br />
Michael Will gegründet wurde,<br />
bietet in erster Linie weich fallende<br />
Jersey- und Seidenklei<strong>der</strong><br />
und passende Accessoires.<br />
Diesen Winter zeigt C’est tout<br />
erstmalig zur Mercedes-Benz <strong>Fashion</strong><br />
Week ihre Winterkollektion<br />
2011/12. „Der Catwalk ist ein<br />
wichtiger Schritt, uns langfristig<br />
und nachhaltig als deutsches Designerlabel<br />
im Premiumsegment<br />
zu etablieren“, sagt Michael Will,<br />
Geschäftsführer von C’est tout.<br />
Die Kollektion steht im Zeichen<br />
von „Muse Model Maniac“ und<br />
ist eine Hommage an die Stili<strong>kon</strong>en<br />
und It-Girls <strong>der</strong> 50er und<br />
60er Jahre. Reiche Mädchen<br />
wie Brigitte Bardot, Edie Sedgewick<br />
o<strong>der</strong> Twiggy dienten als<br />
Inspiration für die Kollektion <strong>der</strong><br />
Großstadt-Looks. Sinnlich, cool<br />
und chic zugleich. C‘est tout steht<br />
nicht nur für sein unverkennbares<br />
Design, son<strong>der</strong>n setzt auch<br />
auf Produktion „Made in Germany“.<br />
Alle Klei<strong>der</strong>, „Designed<br />
in Berlin“, werden in deutschen<br />
Manufakturen und Konfektionsbetrieben<br />
gefertigt. Zum Label<br />
gehört außerdem das Musiklabel<br />
“Cala d‘hort, <strong>der</strong> Sound zum Style“,<br />
sowie das <strong>Fashion</strong>-Magazin<br />
„C‘est Gazette“.<br />
C’est tout Store, Mulackstraße 26<br />
10119 Berlin, www.cesttout.de<br />
Der Markenversteher<br />
Von Karin Leiberg und Beate Sche<strong>der</strong><br />
Markus Mahren<br />
inszeniert<br />
<strong>Fashion</strong> Events.<br />
Für Escada baute<br />
er einen Eispalast<br />
in die Berliner<br />
Auguststraße.<br />
Ungewöhnliche Inszenierungen<br />
sind seine Spezialität. Markus<br />
Mahren war Advertising- und<br />
Eventmanager für Hugo Boss,<br />
später verantwortete er als Director<br />
Creative Services bei<br />
Karstadt Kampagnen, Events<br />
und den Markenauftritt <strong>der</strong><br />
Kaufhauskette. Irgendwann wurde<br />
es ihm jedoch zu langweilig,<br />
nur für eine Firma zu arbeiten.<br />
2009 machte er sich als Berater<br />
und freier Konzeptioner für<br />
High-End-Marken selbständig.<br />
Für Calvin Klein kuratierte er im<br />
vergangenen Sommer die aussergewöhnliche<strong>Fashion</strong>-Performance<br />
in <strong>der</strong> Berliner Münze,<br />
auch Hugo Boss verhalf er bereits<br />
zu einem eindrucksvollen<br />
Auftritt. <strong>Ein</strong> Selbstdarsteller ist<br />
Mahren jedoch nicht. Er versteht<br />
sich als Dienstleister im<br />
wörtlichen Sinne, in erster Linie<br />
für die Labels, denen er <strong>seinen</strong><br />
kreativen Kopf zur Verfügung<br />
stellt, doch auch den Konsumenten<br />
fühlt er sich verpflichtet: „Es<br />
<strong>geht</strong> mir nicht um die Selbstverwirklichung<br />
meiner Person,<br />
es <strong>geht</strong> mir darum, eine Marke<br />
zu verstehen und sie so zu<br />
platzieren, dass es auch für den<br />
Endverbraucher verständlich<br />
ist.“ Außerdem wolle er zeigen,<br />
dass die Sachen tragbar sind.<br />
Und zwar für jeden, nicht nur<br />
für Topmodels. Ob Calvin Klein-<br />
Installation, Hugo Boss Show<br />
o<strong>der</strong> Escada <strong>Fashion</strong> Event im<br />
Bodemuseum – viele <strong>der</strong> Konzepte<br />
laufen als Highlights <strong>der</strong><br />
Modewoche und entstanden<br />
bisher in enger Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Stuttgarter Brand Retail<br />
Company Liganova. Auch zur<br />
aktuellen <strong>Fashion</strong> Week haben<br />
sich die beiden Visionäre zusammengetan<br />
und für die Schau<br />
von Escada Sport ein spektakuläres<br />
Setting einfallen lassen.<br />
Den „Me Collector’s Room“, den<br />
Kunst-Veranstaltungsraum <strong>der</strong><br />
Sammlung Olbricht, verwandelt<br />
er unter dem Titel „Frozen Tales“<br />
in ein Wintermärchenland. Natur<br />
und Eis sind die Themen <strong>der</strong><br />
Inszenierung, <strong>kon</strong>trastiert durch<br />
Vogelstimmen, gefrorene Frühlingsblumen<br />
und eine sexy Präsentation<br />
<strong>der</strong> Kollektionsstücke.<br />
Woher er seine Ideen nimmt?<br />
Markus Mahren <strong>geht</strong> von <strong>der</strong><br />
Kollektion aus und überlegt sich<br />
dann, welche Zielgruppe angesprochen<br />
werden soll. Schritt<br />
für Schritt entwickelt er aus den<br />
Themen-Bausteinen und <strong>seinen</strong><br />
Assoziationen die Geschichte.<br />
Von Saison zu Saison wird es<br />
schwieriger, das Publikum zu begeistern,<br />
das ist Markus Mahren<br />
bewusst. Ihm werden die <strong>Ein</strong>fälle<br />
jedoch bestimmt nicht so<br />
schnell ausgehen. „Viele Dinge<br />
passieren einfach spontan, weil<br />
ich nicht verkrampft an die Marke<br />
denke, son<strong>der</strong>n beobachte,<br />
was die Menschen gerne mögen,<br />
was die Menschen tragen, was<br />
<strong>der</strong>en Bedürfnisse sind. Wenn<br />
die Leute applaudieren, wenn<br />
eine Schneekanone los<strong>geht</strong>, sind<br />
das die kleinen Momente, die<br />
mir wichtig sind.“<br />
Markus Mahren<br />
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8 Fokus Freitag, 21. Januar 2011<br />
SHOWS<br />
Tag Zwei: ein Mix aus Pelz und fließenden Stoffen –<br />
die Shows vom Donnerstag.<br />
Freitag, 21. Januar 2011<br />
Schumacher Laurèl Perret Schaad<br />
Von Julia Quante, Fotos: WENN.com Von Julia Quante, Fotos: WENN.com Von Julia Quante, Fotos: WENN.com Von Julia Quante, Fotos: WENN.com<br />
<strong>Ein</strong> aufregen<strong>der</strong> und farbenfroher Mode-Winter erwartet uns, wenn es nach Schumacher <strong>geht</strong>. Ge<strong>kon</strong>nt<br />
startet das Label Tag Zwei mit spannungsgeladenen Stilbrüchen in <strong>der</strong> Winterkollektion‚ 11. So werden<br />
Lackröcke mit Grobstrick-Pullun<strong>der</strong> und transparenten Satinblusen kombiniert o<strong>der</strong> lange fließende Maxi-<br />
Röcke mit dicken, weiten Woll-Pullis. Alles ganz im Glanz des 70er-Jahre-Schicks gepaart mit einer ge<strong>kon</strong>nten<br />
Farbexplosion. Inspiration fand die Designerin beim angesagten Künstler Murakami, <strong>der</strong> letztes<br />
Jahr im Schloss Versailles ausstellte. Somit ist es nicht abwegig, dass beson<strong>der</strong>s pink, orange, ozeanblau<br />
und turquoise großen Zuspruch finden. Trotz <strong>der</strong> bunten Farben verliert die Kollektion aber nicht ihren<br />
Wintercharakter. Man sieht hauptsächlich weit auslaufende Marlenehosen über seidenen Blusen und dazu<br />
die passende Winterjacke o<strong>der</strong> dicke, wärmende endloslange Mäntel. Zu jedem Outfit gibt es noch den<br />
passenden bodenlangen Schal in verschiedensten Mustern und Streifungen. <strong>Ein</strong> beson<strong>der</strong>es Highlight waren<br />
dazu noch die Paillettensöckchen, die aus den klobigen Bikerboots herausblitzten. Nein, diesmal sehen<br />
wir keine Romantik bei Dorothee Schumacher, son<strong>der</strong>n selbstbewusste, rebellische, feminine Mode. Diesen<br />
Wechsel hätte man nicht besser hinkriegen können und so freut man sich auf einen bunt-fröhlichen Winter.<br />
Zum ersten Mal bei <strong>der</strong> diesjährigen <strong>Fashion</strong> Week hatte man das Gefühl, dass eine Show von größerem<br />
Wert für die deutschen Top-Magazine ist. In den ersten Reihen sah man die Chefredakteure <strong>der</strong> Vogue und<br />
Instyle, dazu auch international bekannte Prominente, wie Boris Becker mit Frau Lilly. Denn Laurel ist seit<br />
Jahren in <strong>der</strong> Modewelt etabliert und steht immer wie<strong>der</strong> für einen femininen, klaren, urbanen und gleichzeitig<br />
eleganten Look. In dieser Saison steht Farbe im Hauptaugenmerk <strong>der</strong> Kollektion. Beeindruckende<br />
Kombinationen bringen nicht nur Spannung, son<strong>der</strong>n auch fröhliche Frische in den tristen Winter. Jersey-<br />
Overalls werden mit breiter geschnürten Taillengürtel aufgewertet. Die Röcke enden knapp über dem Knie<br />
und werden mit Seidenblusen kombiniert, die immer wie<strong>der</strong> als locker sitzende Schluppenbluse durchgehen.<br />
Dazu immer die passende Jacke, entwe<strong>der</strong> in edlem Nappale<strong>der</strong>-Bikerlook o<strong>der</strong> als perfekt sitzende<br />
Weste aus Lammfell. Le<strong>der</strong> spielt auch im Winter 2011 eine sehr große Rolle bei Laurèl und harmoniert<br />
perfekt mit den starken Farb<strong>kon</strong>trasten, bei denen das Spektrum von fuchsia über königsblau, bis hin zu<br />
smaragdgrün, <strong>der</strong> Key-Farbe Laurèl‘s, Braun- und Nudetönen reicht. Wie immer schafft es Designerin Elisabeth<br />
Schwaiger, den perfekten 24/7-Look für die Frau von Welt zu kreieren und bleibt, wie schon an<strong>der</strong>e<br />
Designer, im Winter farbenfroh und zeigt gewagte Kontraste.<br />
Obwohl die Designerinnen Johanna Perret und Tutia Schaad ihr Label erst letztes Jahr gründeten, schafften<br />
sie es heute bereits mit ihrer dritten Kollektion das gesamte Zelt am Bebelplatz zu füllen. Was den Stil<br />
<strong>der</strong> beiden ausmacht, sind ihre unterschiedlichen Ansichten ästhetischer Auffassung, die perfekt miteinan<strong>der</strong><br />
harmonieren. Sie spielen mit fließenden Stoffen und Transparenz und lassen damit ihre Models beinahe<br />
über den Laufsteg schweben. Ihre Kollektion besteht einerseits aus Abendroben, an<strong>der</strong>erseits erinnern<br />
einzelne Stücke auch an eine streberhafte Schuluniform. College-Pullis werden zur High-<strong>Fashion</strong> durch den<br />
Gebrauch hochwertiger Stoffe. Beson<strong>der</strong>s gerne setzen sie Transparenz über an<strong>der</strong>sfarbige Hosen o<strong>der</strong><br />
Röcke, so dass bei jedem Schritt eine an<strong>der</strong>e Farbe aufblitzt. Wie auch bei allen an<strong>der</strong>en Designern sind die<br />
high-waisted Röcke einfach nicht wegzudenken und werden über den voluminösen, körperfernen Blusen<br />
getragen. Dazu kommen warme, sehr weite Mäntel und Jacken, die von hinten wirken wie ein einfaches<br />
Cape, von Vorne aber beeindruckend raffiniert designt sind. Schlichte Raffinesse beschreibt die Winterkollektion<br />
von Perret Schaad wohl am besten. Elegant und trotzdem urban paaren sie Seide mit Wolle,<br />
drapieren und <strong>kon</strong>struieren, behalten dabei aber ihre eigene Zurückhaltung, so dass sich die Trägerin von<br />
den Klei<strong>der</strong>n inspirieren lassen kann.<br />
Allude<br />
Fokus 9<br />
Ohne Konkurrenz gilt die Düsseldorfer Designerin Andrea Karg von Allude als Farb- und Cashmere-Spezialistin<br />
unter den deutschen Modeschöpfern. Heute zeigte sie sich dabei aber weniger farbenfroh im Vergleich<br />
zur Sommer Kollektion. Die Show begann mit schwarz, behielt schwarz und war auch sonst ziemlich<br />
gedeckt mit Camel-, Cognac und Nudefarben. Dazwischen erschien zwar gerne auch mal ein knalliges rot<br />
o<strong>der</strong> grün, aber nur als beson<strong>der</strong>er Eye-Catcher. Unifarben sind in diesem Winter gefragt. Was sich bei<br />
Allude sonst durchsetzt, sind die Röcke, knielang o<strong>der</strong> sogar etwas über dem Knie, mit weiten Schlitzen<br />
an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Rückseite, an denen große gleichfarbige Knöpfe angebracht sind. Dazu immer gerne<br />
ein langer Rollkragenpullover o<strong>der</strong> ein Cardigan, die in den Rock übergehen und als ein Ganzes erscheinen<br />
lassen. Was auch nicht im Winter fehlen darf, sind die breiten Hüftgürtel in allen passenden Farben, mit<br />
vierfach-gewölbter Schnalle, die wirkt, als wären vier Patronenhülsen angebracht. <strong>Ein</strong> beson<strong>der</strong>es Highlight<br />
war wohl <strong>der</strong> in den enganliegenden Wollklei<strong>der</strong>n und Rollkragenpullover eingestrickte, großprangende<br />
Buchstabe A, <strong>der</strong> uns doch sehr an den Demi-Moore-Klassiker „Der scharlachrote Buchstabe“ erinnerte,<br />
in dem das A für Ehebruch stand. Hier wohl eher für Allude, welche auf dieser <strong>Fashion</strong> Week die Variante<br />
eines strengen Business-Look‘s im Winter präsentierten.<br />
Video<br />
Weitere <strong>Fashion</strong>shows auf www.berlinfashion.tv
10 Blogs & More Freitag, 21. Januar 2011<br />
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Darklands<br />
Von David Kurt Karl Roth<br />
Versteckte<br />
Avantgarde:<br />
Damir Domar<br />
und Boris Bidjan<br />
Saberie mitten<br />
in Berlin.<br />
Niemand, wirklich niemand,<br />
kommt zufällig in das Darklands,<br />
dafür ist <strong>der</strong> Store für Männermode<br />
eindeutig zu schwer zu<br />
finden. <strong>Ein</strong>e alte Autowerkstatt,<br />
die auf einem Hinterhof in <strong>der</strong><br />
Nähe des Hauptbahnhofs, in <strong>der</strong><br />
BLOGWatch<br />
Heidestraße 50, gelegen ist, ist<br />
die neue Location des Avantgarde-Stores.<br />
Wer kommt, <strong>der</strong><br />
kommt gezielt. Für Männer, die<br />
beson<strong>der</strong>e Mode lieben, ist das<br />
Darklands ein heiliger Ort. Die<br />
Auswahl <strong>der</strong> Designer, <strong>der</strong>en<br />
Entwürfe man kaufen kann, ist<br />
weltweit einmalig. Von Damir<br />
Doma über Boris Bidjan Saberie<br />
bis hin zu Carol Christian Poell<br />
lässt sich alles kaufen, was in <strong>der</strong><br />
Avantegarde-Szene Rang und<br />
Namen hat. Doch nicht nur die<br />
Mode überzeugt, auch die originelle<br />
<strong>Ein</strong>richtung beeindruckt.<br />
Menschengroße Puppen hängen<br />
an Nylonseilen hinab von <strong>der</strong><br />
Decke. <strong>Ein</strong> Vogelkäfig, leer und<br />
verlassen, steht in <strong>der</strong> Ecke. Und<br />
ein Strauß mit Jasmin-Blumen<br />
steckt in einer marmornen Vase.<br />
Das Darklands hat etwas mystisches,<br />
etwas religiöses. Farben<br />
sind rar, in <strong>Ein</strong>richtung und<br />
Mode. Schwarz ist omnipräsent.<br />
Fokus <strong>der</strong> Mode liegt auf Form<br />
und Material. Es gibt Oberteile<br />
zu kaufen, die sind so komplex<br />
geschnitten, dass man ohne<br />
Anleitung we<strong>der</strong> hinein, noch<br />
hinaus finden würde. Grün<strong>der</strong><br />
des Stores ist übrigens Campell<br />
McDougall, <strong>der</strong> <strong>Mann</strong>, <strong>der</strong> euch<br />
bei <strong>der</strong> Anprobe behilflich sein<br />
wird. Und ganz nebenbei noch<br />
über jeden Designer eine persönliche<br />
Anekdote zu erzählen<br />
weiß. McDougall, <strong>der</strong> ursprünglich<br />
aus Kanada kommt, vertraut<br />
in puncto Darklands dem Nomaden-Konzept:<br />
Alle sechs bis<br />
zwölf Monate wird die Location<br />
gewechselt. Die alte Autowerkstatt,<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige Standort, ist<br />
bereits die dritte Station. Man<br />
darf gespannt sein, an welchem<br />
Ort demnächst die Zelte aufgeschlagen<br />
werden. Darklands,<br />
Heidestraße 50 , 10557 Berlin<br />
Claudio Rimmele<br />
Seit Oktober 2007 schreibe ich<br />
für das Online–Magazin iHeart-<br />
Berlin, davor habe ich Psychologie<br />
und Design Thinking in Berlin<br />
und Potsdam studiert. In meinen<br />
Beiträgen werden nicht nur die<br />
Neurosen <strong>der</strong> Mitte-Kids und<br />
Großstädterphobien auf etwas un<strong>kon</strong>ventionelle<br />
Weise analysiert,<br />
son<strong>der</strong>n auch ernstere Themen<br />
wie Körperschemastörungen, Liebesresistenz<br />
und Heimatlosigkeit<br />
besprochen. Auf meiner Suche<br />
nach urbanen Märchen habe ich<br />
schon einige, mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
fantastische Geschichte erzählt<br />
und bediene mich hierbei auch<br />
gerne ungewöhnlicher Metaphern.<br />
Ich lebe und arbeite als freier<br />
Autor und Psychologe in Berlin.<br />
iheartberlin.de<br />
Kronjuwelen für je<strong>der</strong>mann Wenn man sich die Herren <strong>der</strong> Schöpfung anschaut, die sich<br />
zurzeit ins Getümmel <strong>der</strong> Modewoche stürzen, dann glitzern nicht nur Schweißperlen im Antlitz <strong>der</strong><br />
Männer, son<strong>der</strong>n so manches Kettenmonstrum im Dekolleté <strong>der</strong> haarigen Männerbrust. Als hätte es<br />
eine geheime Absprache gegeben, von <strong>der</strong> vor allem die Frauen nichts erfahren durften, haben die<br />
europäischen Männer den Giganten-Schmuck für sich entdeckt. Vielleicht ist es eine seltsame Form,<br />
<strong>der</strong> Hiphop-Kultur einen Tribut zu leisten o<strong>der</strong> es liegt wesentlich länger in <strong>der</strong> europäischen Historie<br />
zurück, als Silberschmuck noch ein Symbol <strong>der</strong> keltischen Stammeszugehörigkeit war. Was man dem<br />
europäischen <strong>Mann</strong> auf alle Fälle zugestehen muss, ist die neue Herangehensweise an diese, wenn man<br />
so will,„Tradition“ <strong>der</strong> Statussymbole. Das Schmückende Element ist nicht mehr im Paradigma <strong>der</strong> entgleisenden<br />
Männlichkeit, einer sich entzerrten Heterosexualität zu verstehen. Es bleibt von dem Spiel<br />
mit <strong>der</strong> Geschlechtszugehörigkeit unberührt, da es ein neues Spiel beginnt. <strong>Ein</strong> Spiel mit sich selbst. Der<br />
Schmuck am <strong>Mann</strong> scheint mehr den <strong>Mann</strong> zu tragen als <strong>der</strong> <strong>Mann</strong> den Schmuck. Es präsentiert sich mit<br />
einer solchen Dominanz, dass man den Träger dahinter vergisst. Dadurch ist <strong>der</strong> <strong>Mann</strong> aber wie<strong>der</strong>um<br />
befreit von <strong>der</strong> Debatte, ob die Wahl des Schmuckstücks seine Geschlechtsidentität in Frage stellt. Ähnlich<br />
<strong>der</strong> Symbiose zweier Lebewesen in <strong>der</strong> Biologie, begleiten sich Schmuckstück und <strong>Mann</strong> einan<strong>der</strong><br />
und geben sich gegenseitig Halt. Dennoch werden sie vom aufmerksamen Auge des Betrachters beinah<br />
als unabhängig wahrgenommen. Ob diese beginnende Ära <strong>der</strong> männlichen Schmuckstück-Giganten<br />
außerhalb <strong>der</strong> Manegen <strong>der</strong> europäischen Modestädte expandieren wird, ist fraglich. Sicherlich treffen<br />
jedoch Labels wie „Superfertile“ o<strong>der</strong> „Carni“ einen Nerv am <strong>Mann</strong>, <strong>der</strong> vielleicht stärker präsent ist, als<br />
das weibliche Geschlecht sich vorstellen kann. www.superfertile.com, www.carni-berlin.com<br />
Freitag, 21. Januar 2011<br />
Nach all den Jahren, in denen<br />
es als äußerst cool, wegweisend,<br />
libertär und hedonistisch galt,<br />
sich wie ein von <strong>der</strong> S-Bahn<br />
überfahrener Obdachloser zu<br />
kleiden, zeigt sich seit einigen<br />
Monaten eine Trendwende. Man<br />
muss nicht gleich den Oberstreber<br />
Karl Theodor zu Guttenberg<br />
als Beispiel nehmen, schließlich<br />
waren Politiker und Adelssöhne<br />
immer schon eher <strong>kon</strong>servativ<br />
gekleidet. Doch selbst hartgesottene<br />
Großstadt-Hipster tragen<br />
immer öfter Hemd, Sakko<br />
und Stoffhose. Damit etablieren<br />
sie einen neuen Look: den des<br />
urbanen Konservativen.<br />
Der Look <strong>der</strong> Stunde<br />
Auf dem Kopf beginnt <strong>der</strong> Wandel.<br />
Die Zeit <strong>der</strong> fettigen Haare<br />
ist vorbei, heute regiert eine<br />
ordentlich geföhnte Welle. Das<br />
Haar darf dabei gerne etwas<br />
länger getragen werden, jedoch<br />
immer sauber geschnitten. Nach<br />
Möglichkeit wöchentlich. Wichtig<br />
ist in erster Linie, dass die<br />
Welle locker im Takt <strong>der</strong> Schritte<br />
wippt. Als Richtwert gilt: Alles<br />
was nach Anchorman aussieht<br />
und beim Gehen „woosh, woosh“<br />
macht, ist goldrichtig.<br />
Der Bart ist selbstredend täglich<br />
nass zu rasieren, damit sich<br />
nirgendwo ein Härchen Bahn<br />
bricht. Die einzige Ausnahme<br />
stellt <strong>der</strong> Bereich zwischen Nase<br />
und Oberlippe dar. Der Schnauzbart<br />
ist ein Relikt aus <strong>der</strong> Zeit, in<br />
<strong>der</strong> es angesagt war, sich einen<br />
solchen wachsen zu lassen. Heute<br />
muss das Gesichtshaar sowohl<br />
mit vollem Ernst als auch<br />
mit <strong>der</strong> nötigen Pflege getragen<br />
werden. Alles an<strong>der</strong>e wäre nicht<br />
standesgemäß - und würde Assoziationen<br />
zum ironisch-lässigen<br />
Look <strong>der</strong> Hipster wecken.<br />
Das gilt es zu vermeiden. Im<br />
Zweifel lieber glatt rasieren.<br />
Überhaupt ist <strong>der</strong> Look des urbanen<br />
Konservativen ein Bruch<br />
mit den überkommenen ästhetischen<br />
Idealen des verwahrlosten<br />
Hipster-Outfits <strong>der</strong> vergangenen<br />
Jahre. Alles was als angesagt<br />
galt - also zerbeulte Hosen, abgetragene<br />
T-Shirts mit viel zu<br />
weiten Krägen, ausgelatschte<br />
Turnschuhe, witzige Armbanduhren<br />
und im schlimmsten aller<br />
Fälle auch noch ein Stirnband -<br />
lehnt <strong>der</strong> urbane Konservative<br />
als jugendliche Kasperei ab. Man<br />
ist schließlich erwachsen geworden,<br />
mittlerweile in einer festen<br />
Beziehung und <strong>geht</strong> auch längst<br />
nicht mehr so oft und wild aus,<br />
wie noch vor einigen Jahren.<br />
Diese Verfestigung <strong>der</strong> Lebensumstände<br />
manifestiert sich<br />
nicht nur in einem regelmäßigen<br />
<strong>Ein</strong>kommen, das nach Jahren<br />
des prekären Lebens nun<br />
zum Alltag gehört, son<strong>der</strong>n vor<br />
allem auch im Auftreten, in <strong>der</strong><br />
Mode. Den Oberkörper des saturierten<br />
Mitt- bis Endzwanzigers<br />
bedeckt mittlerweile ein gestärktes<br />
Hemd, gerne mit eingestickten<br />
Initialen und polierten<br />
Manschettenknöpfen. Darüber<br />
im Frühjahr entwe<strong>der</strong> die allgegenwärtige<br />
Barbour-Jacke o<strong>der</strong><br />
ein klassisches Wollsakko.<br />
Das Bein bekleidet eine Stoffhose.<br />
Hin und wie<strong>der</strong> sieht man<br />
hier verrückt anmutende Farbvarianten<br />
des Konservatismus:<br />
jagdgrün, samtrot und ähnliches.<br />
Doch meist bleibt es bei grau,<br />
schwarz und dunkelblau. Die<br />
Zeit <strong>der</strong> Experimente ist vorbei.<br />
An den Füßen zeigt sich <strong>der</strong><br />
Blick für das Detail. <strong>Ein</strong> <strong>Mann</strong>,<br />
<strong>der</strong> den Look des urbanen Konservativen<br />
ernst nimmt und<br />
das sollte je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich daran<br />
versucht - wird je<strong>der</strong>zeit einen<br />
rahmengenähten Qualitätsschuh<br />
von Traditionshäusern aus Österreich<br />
o<strong>der</strong> Großbritannien<br />
wählen. Experten hören am Klacken<br />
des Absatzes, wie viel in<br />
einen solchen Schuh investiert<br />
wurde. Vierstellig sollte <strong>der</strong> Be-<br />
trag allemal sein. Der Authentizität<br />
wegen.<br />
<strong>Ein</strong> Look für die Elite<br />
Das entscheidende Kriterium<br />
für den Look des urbanen<br />
Konservativen ist jedoch, dass<br />
er nicht ohne weiteres kopiert<br />
werden kann. Denn das war<br />
schon <strong>der</strong> Tod des schlabberig-schäbigen<br />
Hipster-Looks.<br />
Der wurde viel zu früh von<br />
Jugendlichen und Dorf-Hipsters<br />
kopiert und damit schlicht<br />
überstrapaziert. Mehr als einen<br />
Altklei<strong>der</strong>container und eine<br />
Schere benötigten die jungen<br />
Nachahmer nämlich nicht, um<br />
sich ihre eigene lässige Interpretation<br />
zu schaffen. Damit ist<br />
jetzt Schluss. Der urbane Konservative<br />
lebt davon, dass er<br />
nur sehr aufwändig zu reproduzieren<br />
ist. Es kostet schlicht und<br />
ergreifend viel Geld, sich ein<br />
Hemd maßschnei<strong>der</strong>n zu lassen<br />
sowie die richtigen Schuhe zu<br />
kaufen und viel Zeit und Muße,<br />
jede Woche zum Frisör zu gehen.<br />
Vom Taschengeld eines gewöhnlichen<br />
Schuljungen ist das<br />
nicht zu finanzieren. Es bleibt<br />
demnach zu hoffen, dass <strong>der</strong><br />
Look des urbanen Konservativen<br />
eine längere Halbwertszeit<br />
hat, als an<strong>der</strong>e Trends. Es wäre<br />
ja auch schade um die teuren<br />
Schuhe.<br />
Vorsicht I: Mit dem aktuell in<br />
urbanen Räumen angesagten<br />
Preppy-Look, also jenem alltagstauglichen<br />
Campus-Outfit<br />
reicher Kin<strong>der</strong>, hat <strong>der</strong> urbane<br />
Konservative nichts zu tun.<br />
Denn wer würde sich schon<br />
freiwillig wie ein halbwüchsiger<br />
Student kleiden?<br />
Vorsicht II: Auf gar keinen Fall<br />
übertreiben und so verkleidet<br />
wie <strong>der</strong> Knallfrosch Jan-Henrik<br />
Scheper-Stuke, Juniorchef<br />
von Edsor Kronen, aussehen.<br />
Der urbane Konservative ist<br />
schließlich kein Zirkusclown.<br />
Behind the Scene 11<br />
Der urbane Konservative.<br />
Dandy unserer Zeit.<br />
Von Carl Jakob Haupt<br />
Der zeitgemäße<br />
Hipster wird sich<br />
dieser Tage seiner<br />
bürgerlichen<br />
Wurzeln bewusst<br />
und kleidet sich<br />
im feinen Zwirn.<br />
Jeans, Jogginghose<br />
und T-Shirt<br />
werden wie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Unterschicht<br />
und dem Fußballproletariat<br />
überlassen.<br />
Nicolas Berggruen<br />
David Kurt Karl Roth<br />
Nicolas Berggruen<br />
Mehr Dandy <strong>geht</strong> kaum. Nicolas<br />
Berggruen sammelt Kunst, ist<br />
Junggeselle, trägt Dreitagebart.<br />
Trotz o<strong>der</strong> gerade wegen einem<br />
Vermögen von rund 1,8 Milliarden<br />
Dollar verkaufte er schon<br />
vor Jahren seine Luxuswohnungen<br />
in New York, Los Angeles<br />
und London. Seither lebt er als<br />
Obdachloser in Hotels und seinem<br />
Flugzeug, einer Gulfstream<br />
IV.<br />
Dem Tagesspiegel sagte er: „Ich<br />
brauche keinen festen Wohnsitz<br />
o<strong>der</strong> ein Haus mit meinem<br />
Namen vorne drauf. Ich bin<br />
glücklich mit einem Bett, Essen,<br />
Freunden und – einem Telefon.“<br />
Berggruen meint damit natürlich<br />
sein geliebtes Blackberry,<br />
das er nicht aus den Augen lässt.<br />
Okay, so richtig obdachlos ist er<br />
nicht. Allein mit dem Kauf <strong>der</strong><br />
Warenhauskette Karstadt hat<br />
er sich 120 Häuser zugelegt.<br />
Berggruens Lebenswelt jedoch<br />
ist meilenweit von <strong>der</strong> Realität<br />
einer Karstadt-Filiale entfernt.<br />
Also will <strong>der</strong> Lebemann investieren.<br />
Neben den 70 Millionen<br />
Euro Kaufpreis wird er in den<br />
kommenden drei Jahren weitere<br />
240 Millionen Euro in das<br />
Unternehmen pumpen. Alles natürlich<br />
ohne Fremdkapital, ganz<br />
so wie sich das für einen wahren<br />
Gentleman gehört.<br />
Berggruen setzt bei <strong>der</strong> Sanierung<br />
von Karstadt auf Glamour<br />
– o<strong>der</strong> zumindest auf das, was<br />
Karstadt-Kunden unter Glamour<br />
verstehen. Er engagierte den<br />
französischen Designer Max<br />
Azria, dessen Entwürfe immer<br />
mal wie<strong>der</strong> auf roten Teppichen<br />
gesehen werden. Nicolas<br />
Berggruen, dieser 1961 in Paris<br />
geborene Kosmopolit, sagte<br />
dazu: „Mir <strong>geht</strong> es nicht nur um<br />
kommerziellen Erfolg, son<strong>der</strong>n<br />
immer auch um Ästhetik.“<br />
Bei sich selbst fängt diese Ästhetik<br />
an. Zehn weiße Hemden<br />
und fünf blaue Anzüge besitze<br />
er, mehr nicht. Man will es<br />
ihm glauben – unbedingt. Trotz<br />
seiner Leidenschaft für Schokolade,<br />
die entwe<strong>der</strong> als Tafel<br />
(Lindt) o<strong>der</strong> verarbeitet in einem<br />
Kuchen stets eine seiner<br />
zwei täglichen Mahlzeiten ausmacht,<br />
ist Berggruen topfit. Im<br />
New Yorker Central Park walkt<br />
er gerne mal eine Stunde, auch<br />
wenn er bedauert, dass die Zeit<br />
nicht ausreiche, um den gesamten<br />
Park zu umrunden.<br />
Doch Berggruen wäre kein wahrer<br />
Dandy, wenn er nicht auch<br />
wild feiern würde: Seine Partys,<br />
die er seit dem Jahr 2000<br />
jährlich zur Oscar-Verleihung<br />
gibt, sind die beliebtesten ganz<br />
Hollywoods. Gefeiert wird, so<br />
wie sich das gehört, im Chateau<br />
Marmont Hotel. Mehr Dandy<br />
<strong>geht</strong> kaum.<br />
Über den Autor<br />
Carl Jakob Haupt (*1984)<br />
ist freier Autor und schreibt<br />
für Deutschlands führendes<br />
Männermode-Blog „Dandy Diary“.<br />
Während seines Politikwissenschaftsstudiums<br />
schrieb er für<br />
Tageszeitungen, Magazine und die<br />
Werbung, arbeitete als Berater<br />
für ein DAX-Unternehmen und<br />
in verschiedenen PR-Agenturen.<br />
An <strong>der</strong> Börse und im Nachtleben<br />
setzte er das verdiente Geld stets<br />
stilsicher, wenn auch nicht immer<br />
gewinnbringend um. Carl Jakob<br />
Haupt lebt, schreibt, trinkt und<br />
tanzt in Hamburg..<br />
dandydiary.de
12 Shooting Freitag, 21. Januar 2011<br />
LOOKBOOK<br />
Sano-Davis trägt eine Hose<br />
von JULIAANDBEN, erhältlich<br />
im JULIAANDBEN Store,<br />
Torstraße 230, Berlin-Mitte<br />
Sano-Davis trägt ein Shirt von<br />
Butterfly Soulfire, erhältlich<br />
im Butterfly Soulfire Store,<br />
Mulackstraße 11, Berlin-Mitte.<br />
Joelle trägt ein Shirt von<br />
JULIAANDBEN, erhältlich im<br />
JULIAANDBEN Store,<br />
Torstraße 230, Berlin-Mitte.<br />
Das Berlin<strong>Fashion</strong>.<strong>Daily</strong> zeigt jeden Tag Mode<br />
Made in Berlin. Heute mit Paula Immich,<br />
Butterfly Soulfire und JULIAANDBEN<br />
Joelle trägt eine Hose und eine<br />
Kette von Paula Immich,<br />
erhältlich im Paula Immich Store,<br />
Brunnenstraße 53, Berlin-Wedding.<br />
Video<br />
Shooting-Video auf www.berlinfashion.tv<br />
Models: Joelle Maranek (Viva Models) und Sano-Davis (IZAIO Models), Fotografin: Kaja Smith, Haare & Makeup: Johanna Merz (Yap Academy Berlin),<br />
Produktion & Styling: Margarita Kozakiewicz, Assistenz: David Roth und Anna Bührmann<br />
Freitag, 21. Januar 2011<br />
TRENDS<br />
Guess<br />
STREETSTYLES<br />
Peter<br />
Jacke: Vintage, Hose: Uniforms<br />
for Dedicated, Schuhe: Doc<br />
Martens, Schal: American<br />
Vintage<br />
Devid<br />
trägt Vintage<br />
Dawid Tomaszewski<br />
Dawid Tomaszewski<br />
Emre:<br />
Blazer: Topshop, Schuhe:<br />
Vintage, Pulli: Zara,<br />
Schuhe: Cheap Monday<br />
Nicht nur eine Masche: Die Designer bereiten<br />
sich mit grobem Strick und feiner Maschenware<br />
auf kalte Herbst- und Wintertage 2011/2012 vor.<br />
Schumacher Laurèl<br />
Allude<br />
Gui<br />
Jacke: Zara, Schuhe: Trets,<br />
Schal: Türkenmarkt, Hose: aus<br />
Brasilien<br />
Benjamin<br />
Mütze: Vintage, Jacke: Primark,<br />
Schal: St. An<strong>der</strong>swo, Hose: Topman,<br />
Schuhe: Nike<br />
Tendenzen 13<br />
Fotos: WENN.com<br />
Fotos: Suzanne Salem, iHeartberlin.de<br />
Sasa<br />
Cape: 59ers, Jacke und Strickjacke: Sadak,<br />
Hose, Schuhe, Schal: Vintage<br />
Video<br />
Weitere Streetstyles auf www.berlinfashion.tv
14 Preview Freitag, 21. Januar 2011<br />
PREVIEW<br />
Heute, 21. Januar 2011:<br />
10.00<br />
10.30<br />
11.30<br />
12.00<br />
13.00<br />
14.00<br />
14.30<br />
15.00<br />
16.00<br />
16.30<br />
17.00<br />
18.00<br />
18.30<br />
19.00<br />
19.30<br />
20.00<br />
21.00<br />
22.00<br />
23.00<br />
Infos<br />
<strong>Fashion</strong>show Anja Gockel<br />
Mercedes-Benz <strong>Fashion</strong> Week, Catwalk Showspace Bebelplatz<br />
By invitation only!<br />
Shacky and Jones Installation<br />
Offsite: Hotel de Rome, Behrenstraße 37<br />
By invitation only!<br />
<strong>Fashion</strong>show Blacky Dress<br />
Mercedes-Benz <strong>Fashion</strong> Week, Catwalk Showspace Bebelplatz<br />
By invitation only!<br />
Michael Sontag Installation<br />
Offsite: Römischer Hof, Karl-Marx-Straße 66<br />
By invitation only!<br />
<strong>Fashion</strong>show Kilian Kerner<br />
Mercedes-Benz <strong>Fashion</strong> Week, Catwalk Showspace Bebelplatz<br />
By invitation only!<br />
G-Shock Launch featuring Rinzen<br />
Offsite: CLVII, Meinekestr. 5<br />
free entry!<br />
The PROJEKTGALERIE SHOWROOM | THE CONTEM-<br />
PORARY FASHION FAIR<br />
präsentiert bis zu 40 internationale Mode-Designer & Labels aus den<br />
Bereichen High-<strong>Fashion</strong>, Avantgarde, Streetwear, Jewellery, Acessoires &<br />
Schuhe. HBC, Karl-Liebknecht-Straße 9, Berlin-Mitte<br />
Free entry!<br />
<strong>Fashion</strong>show Camilla Norrback, Ida Sjöstedt, Diana<br />
Orving<br />
Mercedes-Benz <strong>Fashion</strong> Week, Catwalk Showspace Bebelplatz<br />
By invitation only!<br />
Green Showroom<br />
Offsite: Hotel Adlon, Unter den Linden 77<br />
By invitation only!<br />
<strong>Fashion</strong>show Parsival Cserer<br />
Mercedes-Benz <strong>Fashion</strong> Week, Catwalk Showspace Bebelplatz<br />
By invitation only!<br />
James Dean: A Different Icon<br />
Mit dem Start <strong>der</strong> Modewoche begibt sich das Museum THE KENNEDYS<br />
auf eine Zeitreise in die Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Neben <strong>der</strong> politischen<br />
I<strong>kon</strong>e John F. Kennedy rückt nun die Geschichte einer Popkultur-<br />
I<strong>kon</strong>e in den Fokus des Interesses: James Dean.<br />
Pariser Platz 4a, Berlin-Mitte<br />
Free entry!<br />
<strong>Fashion</strong>show Kaviar Gauche<br />
Mercedes-Benz <strong>Fashion</strong> Week, Catwalk Showspace Bebelplatz<br />
By invitation only!<br />
Installation at Marimekko Store<br />
Offsite: Unter den Linden 16, Berlin-Mitte<br />
free entry!<br />
Belve<strong>der</strong>e Vodka Relax<br />
Offsite: Hotel de Rome, Suite 109, Behrenstraße 37<br />
By invitation only!<br />
But & Better<br />
Offsite: Columbiadamm 2, 10965 Berlin<br />
Free entry!<br />
<strong>Fashion</strong>show Michalsky<br />
Offsite: Tempodrom, Möckernstraße 10-25<br />
By invitation only!<br />
Potipoti presents „Cult“<br />
Offsite: Rosenthaler Straße 66, Berlin-Mitte<br />
Free entry!<br />
Esther Perbrandt Aftershow Party<br />
Offsite: nhow, Stralauer Allee 3<br />
Free entry!<br />
Kaska Hass Präsentation<br />
Offsite: Umspannwerk, Ohlauerstraße 43<br />
Free entry!<br />
Alle Termine in unserer Event-Map: www.berlinfashion.tv<br />
REVIEW<br />
Lala Berlin <strong>Fashion</strong>show:<br />
Nora von Waldstätten, Nadine Warmuth, Pheline Roggan<br />
und Esther Seibt<br />
Guido Maria Kretschmer Show:<br />
Patricia Riekel und Udo Walz<br />
Adidas-Party:<br />
Models<br />
Converse:<br />
Gäste<br />
Impressum<br />
Idee, Konzept und<br />
Herstellung:<br />
Freshmilk Creative Media<br />
Im Spreespeicher<br />
Stralauer Allee 2a<br />
D-10245 Berlin<br />
T +49 30 36 444 09-50<br />
F +49 30 36 444 09-99<br />
www.freshmilk.de/services<br />
postamt@freshmilk.de<br />
www.berlinfashion.tv<br />
Herausgeber:<br />
Kai Wermer<br />
Leiten<strong>der</strong> Redakteur:<br />
Margarita Kozakiewicz<br />
Art Director:<br />
Juha Richter<br />
Lektorat:<br />
Jelar Kuwan<br />
Druck:<br />
Berliner Zeitungsdruck<br />
Lala Berlin <strong>Fashion</strong>show:<br />
Boris Radzun<br />
Adidas-Party:<br />
Gäste<br />
Converse:<br />
Djane Tamara<br />
Happy Shop Opening:<br />
Gäste<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Jan Joswig, Suzanne Salem, Jana J. Bach,<br />
Beate Sche<strong>der</strong>, Karin Leiberg, Claudio<br />
Rimmele, Julia Quante, David Roth, Daniela<br />
Wilmer<br />
Anzeigen:<br />
Tel.: +49 30 36 444 09-34<br />
www.berlinfashion.tv/werbung-auf-berlinfashion-tv<br />
Bil<strong>der</strong>:<br />
Agentur WENN.com, André C. Hercher<br />
Distribution:<br />
Walter Werbung Berlin GmbH<br />
Freitag, 21. Januar 2011<br />
Das waren die Partys<br />
und Events <strong>der</strong> vergangenen Tage <strong>der</strong><br />
Berliner Modewoche<br />
Happy Shop Opening:<br />
Mitarbeiter<br />
Guido Maria Kretschmer <strong>Fashion</strong>show:<br />
Schauspieler und Produzent Detlev Buck<br />
Guido Maria Kretschmer:<br />
Mo<strong>der</strong>atorin Palina Rojinski<br />
Guess:<br />
Gäste<br />
Guess:<br />
Gäste<br />
Guido Maria Kretschmer:<br />
Matthias Schweighöfer<br />
Guess:<br />
Model Fiona Erdmann<br />
DOB_Anz_<strong>Fashion</strong>_DANAE 13.01.2011 16:28 Uhr Seite 1<br />
Karten 030-343 84 343<br />
www.deutscheoperberlin.de<br />
Bismarckstraße 35 | 10627 Berlin<br />
Guess:<br />
Gäste<br />
Review 15<br />
Dawid Tomaszewski:<br />
Model Karolina Kurkova<br />
DE UTSCH E OPE R B E R LI N<br />
23., 27.<br />
Januar<br />
2011<br />
DIE<br />
LIEBEDER<br />
DANAE<br />
Richard Strauss<br />
Wolfgang Joop fotografiert von André Rival<br />
25% Ermäßigung für Besucher <strong>der</strong> <strong>Fashion</strong> Week unter Nennung des Codewortes<br />
»<strong>Fashion</strong> Week« im telefonischen Vorverkauf und an <strong>der</strong> Billettkasse <strong>der</strong> Deutschen Oper Berlin.<br />
Fotos: WENN.com, Andre C. Hercher
Marc Cain Agency Berlin | Stralauer Allee 11 | Phone +49.30.800 930 42 | www.marc - cain.com