Landurlaub Brandenburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Raus Zur LandPartie<br />
Neue Ideen für den<br />
ländlichen Raum<br />
Mit pfiffigen Ideen kann man auf dem Land Erfolg haben – als Neueinsteiger oder<br />
als Nachfolger im elterlichen Betrieb. Drei Beispiele aus verschiedenen Regionen<br />
<strong>Brandenburg</strong>s.<br />
Pilgerbier<br />
In der Pilgerherberge Landhaus<br />
Luckas können Pilger und auch<br />
andere Gäste zwischen verschiedenen<br />
Unterkünften wählen. Eine<br />
komfortable Ferienwohnung oder<br />
Doppelzimmer stehen ebenso<br />
zur Verfügung wie der schlichte<br />
Schlafsaal für genügsame Pilger.<br />
Essen und Getränke (u.a. Pilgerbier)<br />
serviert Luckas ebenfalls.<br />
Zudem organisiert er regelmäßig<br />
verschiedene Konzerte auf<br />
seinem Gelände. Im Sommer sitzt<br />
er gerne am Lagerfeuer und singt<br />
für seine Gäste Lieder, die er mit<br />
der Gitarre begleitet.<br />
Hirschhof Hildebrandt<br />
Auf dem Hirschhof Hildebrand<br />
können Besucher ihren Urlaub in<br />
der Ferienwohnung in der alten<br />
Molkerei, einem Appartement,<br />
einem der fünf Doppelzimmer<br />
oder auf dem Caravanstellplatz<br />
genießen. Die Gäste dürfen sich<br />
Gerichte wünschen, die Björn<br />
Hildebrandt ihnen kocht. Unter<br />
anderem stehen schmackhafte<br />
Spezialitäten mit Damhirsch,<br />
schottischen Hochlandrindern<br />
oder Mufflons auf der Wunschliste.<br />
Auf dem Hirschhof sind<br />
außerdem Kneipp-Behandlungen<br />
möglich. Mit dem Traktor-Planwagen<br />
können Besucher einen<br />
Ausflug zu den Gehegen mit<br />
Damhirschen, Mufflons und<br />
Highlandern unternehmen.<br />
INFOS ZU DEN BETRIEBEN<br />
Kontaktdaten zu den hier vorgestellten<br />
Betrieben finden Sie auf<br />
Seite 97 in diesem Katalog.<br />
Frisches Bier für durstige Pilger<br />
1<br />
Wer bei Sven Luckas in der Pilgerherberge<br />
„Land haus Luckas“ einkehrt, der hat meist<br />
schon viele Kilometer Fußmarsch hinter sich,<br />
die ersten Blasen an den Füßen und einen Riesendurst.<br />
Neben Unterkünften für Pilger bietet<br />
die Herberge auch etwas für ausgetrocknete<br />
Wanderkehlen: das Pilgerbier. Passend zum<br />
WM-Jahr 2014 gibt es das bei ihm sogar in<br />
Schwarz-rot-gold: dunkles Bier, alkoholfreies<br />
mit Kirschgeschmack und ein kühles Helles.<br />
Luckas kam bei der Entwicklung seines Betriebes<br />
der Zufall zur Hilfe. „Dass der Jakobsweg<br />
an meinem Landhaus vorbeiläuft, das<br />
habe ich beiläufig aus der Zeitung erfahren“,<br />
verrät er. Doch er wusste sofort: Da mache<br />
ich mit! Die ersten Pilger übernachteten bei<br />
ihm im Hobbykeller und nutzen seine private<br />
Dusche. „Das war sehr urig“, erinnert er sich.<br />
Schnell professionalisierte er sich und schon<br />
bald fragten die Ersten nach einem Bier. Pilgerbier<br />
hat in <strong>Brandenburg</strong> eine Jahrhunderte<br />
alte Tradition und war für die Wanderer<br />
über weite Strecken sogar das einzige Nahrungsmittel.<br />
Luckas trinkt selbst zwar kaum<br />
Bier, doch um seinen Gästen den besten<br />
Gerstensaft servieren zu können, probierte<br />
er sich durch die umliegende Bierlandschaft.<br />
Das perfekte süffige Bier fand er – passend<br />
zum spirituellen Pfad – in der Klosterbrauerei<br />
in Neuzelle.<br />
Kulinarisches Wunschkonzert auf<br />
dem Hirschhof Hildebrandt<br />
Idylle so weit das Auge blickt. Damhirsche,<br />
schottische Hochlandrinder oder Mufflons<br />
weiden in der Natur und Kinder sind mit den<br />
hofeigenen Ziegen per Du. Die Natur kennt<br />
Björn Hildebrandt schon seit seiner Kindheit.<br />
Er schor damals Schafe, baute Zäune und<br />
fuhr Trecker. Nach der Schule zog er aus und<br />
studierte Sportwissenschaften. Erst vor ein<br />
paar Jahren kehrte er nach Freyenstein in<br />
der Prignitz zurück und stieg in den Betrieb<br />
seiner Eltern ein.<br />
Die Arbeitsteilung zwischen der jüngeren<br />
und älteren Generation läuft gut. „Naja,<br />
manchmal meint jeder es besser zu wissen“,<br />
lacht er. Mit Werbung im Internet begann er<br />
anfangs heimlich, weil die Eltern darin wenig<br />
Sinn sahen. „Jetzt haben wir aber mehr<br />
Gäste, die aus ganz Deutschland und nicht<br />
wie früher nur aus Berlin kommen.“ Um das<br />
Speiseangebot zu erweitern, musste er allerdings<br />
noch ein Hindernis überwinden: „Ich<br />
hatte vom Kochen keine Ahnung“, sagt Björn<br />
Hildebrandt. Also beschloss er, als 30-Jähriger<br />
noch eine Lehre als Koch zu absolvieren.<br />
12<br />
Raus zur Landpartie