Brief Nr. 35 aus Wiesbaden - Mai 2012 - Heike Habermann
Brief Nr. 35 aus Wiesbaden - Mai 2012 - Heike Habermann
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Interessen von Fraport und Lufthansa über die der Menschen in der Region gehen –<br />
dem Wortbruch folgt Tatenlosigkeit.<br />
Rechte Tasche – linke Tasche<br />
Offenbach hat kaum eine Wahl. Nachdem uns die Hessische Landesregierung über<br />
die Kürzung des Kommunalen Finanz<strong>aus</strong>gleichs das Geld jährlich <strong>aus</strong> der einen<br />
Tasche her<strong>aus</strong>zieht, muss der Antrag für das Programm Kommunaler Schutzschirm<br />
ernsthaft abgewogen werden – auch wenn der Schirm noch so viele Löcher hat.<br />
Räuberei bleibt es allemal – denn den Kommunen werden jährlich 344 Millionen<br />
Euro im Kommunalen Finanz<strong>aus</strong>gleich entzogen – umgerechnet auf die 30 Jahre<br />
Laufzeit des schwarz-gelben<br />
Propagandaschirms sind dies mehr als<br />
10 Milliarden, die die Landesregierung der Kommunalen<br />
Ebene <strong>aus</strong> der Tasche zieht.<br />
Dafür fließen dann 2,8 Milliarden<br />
zurück zusammen mit der<br />
Auflage, bis 2020 einen <strong>aus</strong>geglichenen<br />
H<strong>aus</strong>halt vorzulegen. Die Sparvorschläge sind für Offenbach<br />
nicht zu erfüllen, unser Schwimmbad ist bereits geschlossen und die letzten Mittel<br />
zur Förderung von Sport, Kindern und Bildung dürfen nicht zur Disposition stehen.<br />
Aber sicherlich wird es hier noch Bewegung der Landesregierung geben – schließlich<br />
will Bouffier vor der Landtagswahl nicht verkünden müssen, dass das großzügige<br />
Geschenk des Finanzministers von den Kommunen nicht angenommen wurde…<br />
Rechtslastige Belastung<br />
Der schulpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Hans-Jürgen Irmer hat einmal mehr<br />
seine Nähe zur rechts angehauchten Szene dokumentiert. Unter dem Titel<br />
‚Aufenthaltsrecht verwirkt‘ schrieb er einmal mehr einen recht tendenziellen Beitrag<br />
für die Junge Freiheit. Er gipfelt in der Behauptung, Islam bedeute nichts anderes als<br />
Unterwerfung. Die Junge Freiheit (JF) ist nach ihrer eigenen Definition eine<br />
überregionale deutsche Wochenzeitung. Politikwissenschaftler ordnen sie<br />
mehrheitlich als zentrales Sprachrohr der Neuen Rechten ein – die Zeitung ist ein<br />
Brückenglied zwischen konservativ und rechtsextrem. Das ist genau dort, wo Herr<br />
Irmer schon oft sein Heil gesucht hat. Solange er die Bildungspolitik der Hessischen<br />
CDU definiert, bleibt die Forderung nach Chancengleichheit und Toleranz auf der<br />
Strecke.<br />
Eure