11.02.2015 Aufrufe

Frankenmagazin südlicher Steigerwald - einSteiger 2012

Der südliche Steigerwald ist die Mitte Frankens. Hier stoßen Ober-, Mittel- und Unterfranken aneinander. Hier trifft Weinfranken auf Bierfranken. Diese Region zentral gelegen zwischen Nürnberg und Würzburg, zwischen Bamberg und Ansbach gilt es noch zu entdecken. Das Regionalmagazin einSteiger bietet eine gute Gelegenheit

Der südliche Steigerwald ist die Mitte Frankens. Hier stoßen Ober-, Mittel- und Unterfranken aneinander. Hier trifft Weinfranken auf Bierfranken. Diese Region zentral gelegen zwischen Nürnberg und Würzburg, zwischen Bamberg und Ansbach gilt es noch zu entdecken. Das Regionalmagazin einSteiger bietet eine gute Gelegenheit

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Porträts einer Region und ihrer Menschen<br />

Gratis zum<br />

Mitnehmen<br />

Magazin <strong>2012</strong><br />

Hat das Apple-Museum<br />

eine Chance<br />

Auf dem Holzweg<br />

zum Erfolg: Der Scheinfelder<br />

Holztag<br />

Kreative Ruhe<br />

statt Starrummel<br />

Der Sänger Jan Kobow<br />

auf Schloss Seehaus


Natur<br />

Baudenbach<br />

Vorfrühling am Rüblingsbach<br />

mit Wander-Tipp 10<br />

Touren-Vorschlag<br />

Talauenradweg 4<br />

„Zu den Oasen der Sinne“ 12<br />

Oberer Ehegrund<br />

30 Bienen-Leasing weckt<br />

Interesse für die Imkerei<br />

Es gibt viel zu entdecken. Steigen Sie ein!<br />

30<br />

Unternehmen<br />

Projekte<br />

Edle Fohlen am Fuß des<br />

Hohenlandsbergs (Kottenheim)<br />

34<br />

14<br />

Expeditionsfahrzeuge<br />

aus Markt Bibart<br />

Schlüsselfeld<br />

Das ADAC Fahrsicherheitszentrum<br />

Nordbayern<br />

46<br />

34<br />

38<br />

46 42<br />

20<br />

Langenfeld<br />

Der Maler und Bildhauer<br />

Paul Reutter gestaltet<br />

seine Umwelt<br />

20<br />

Menschen<br />

Ein Interview mit<br />

Pater Josef im<br />

Kloster Schwarzenberg<br />

42<br />

14<br />

34<br />

4<br />

40<br />

20<br />

10<br />

26<br />

40<br />

Kultur<br />

Sugenheim<br />

Ein Schloss voller<br />

Spielzeug<br />

Klosterleben im<br />

<strong>Steigerwald</strong><br />

Ortsgeschichte(n)<br />

26<br />

Osterbrunnen im<br />

Drei-Franken-Eck<br />

Mehrgenerationen-<br />

Trimm-Dich-Pfad<br />

bei Geiselwind<br />

4<br />

40 38<br />

Die Rechtholzverlosung in<br />

Schlüsselfeld 42<br />

Impressum<br />

Herausgeber: LAG Südlicher <strong>Steigerwald</strong> e. V.<br />

Hauptstraße 3 | 91443 Scheinfeld<br />

Tel. 09162 / 923157 | lag-steigerwald@t-online.de<br />

www.lag-steigerwald.de<br />

2. Jahrgang, 2011 entstanden als LEADER-Projekt<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Karin Eigenthaler, Oliver Hug, Judith Marschall,<br />

Stefanie Rauh, Angela Regler, Claus Seifert<br />

Fotos: Archiv LAG, sowie die bei den Abbildungen<br />

genannten Fotografen<br />

Fronttitel: H.P. Bacherle<br />

Rücktitel: O. Hug<br />

Mitarbeit:<br />

Andrea Gehles, Jutta Höfler, Helmut Uihlein,<br />

sowie die Bürgermeister der LAG-Gemeinden<br />

Layout | Druckvorlagen: Oliver Hug, Scheinfeld<br />

www.oh-werbung.de<br />

Druck: Farbendruck Brühl, Marktbreit


Baudenbach<br />

Burghaslach<br />

Geiselwind<br />

Langenfeld<br />

Markt Bibart<br />

Markt Nordheim<br />

Markt Taschendorf<br />

Münchsteinach<br />

Oberscheinfeld<br />

Scheinfeld<br />

Schlüsselfeld<br />

Sugenheim<br />

Ausgewählte<br />

Veranstaltungen:<br />

Seite<br />

56<br />

Tipps&Infos<br />

Zentral zwischen Nürnberg, Würzburg<br />

und Bamberg gelegen, hat der vielerorts<br />

malerische und kleinräumige Landstrich<br />

viel zu bieten: Hier stoßen Ober-, Mittelund<br />

Unterfranken zusammen. Weinfranken<br />

trifft auf Bierfranken, das Franken<br />

der Wälder und Berge begegnet dem<br />

Franken der Flüsse und Talauen, barocke<br />

fränkische Lebenslust vereint sich mit<br />

mit der typischen fränkischen Innerlichkeit.<br />

Vielfalt statt Einfalt, so könnte denn<br />

auch das Motto dieser Region sein.<br />

Zugleich stellen sich die Bewohner<br />

den Herausforderungen der Gegenwart<br />

und der Zukunft. Mit neuen Energiekonzepten,<br />

mit unternehmerischem<br />

Einfallsreichtum und mit sozialem und<br />

kulturellem Engagement.<br />

Dies alles zusammen macht den<br />

Südlichen <strong>Steigerwald</strong> attraktiv –<br />

als Urlaubsregion und Lebensraum.<br />

Die LAG Südlicher <strong>Steigerwald</strong> –<br />

das sind zwölf Gemeinden im Schwarzenberger<br />

Land und im Dreifrankeneck,<br />

die sich zur „Lokalen AktionsGruppe“<br />

zusammen geschlossen haben, um ihre<br />

Region nachhaltig weiterzuentwickeln<br />

und zu stärken. Seit 1998 werden entsprechende<br />

Projekte umgesetzt und dafür<br />

vor allem Fördermittel des europäischen<br />

LEADER-Programms genutzt. So wurde<br />

auch der erste »<strong>einSteiger</strong>« finanziert.<br />

Inzwischen versucht er, auf eigenen<br />

Beinen zu stehen.<br />

EDITORIAL<br />

Sehr geehrte Leserin,<br />

sehr geehrter Leser,<br />

Sie halten die zweite Ausgabe des Regionaljournals<br />

für den Südlichen <strong>Steigerwald</strong> in Händen:<br />

den »<strong>einSteiger</strong>«. Wie schon das erste Heft bewiesen<br />

hat, ist der Titel nicht nur ein Wortspiel mit dem<br />

Namen unserer Region. Er nimmt auch Bezug auf das<br />

bunte Themenspektrum: Wir berichten von Menschen,<br />

die hier leben und aktiv sind – ehrenamtlich in ihrer<br />

Freizeit oder beruflich – in jedem Fall außergewöhnlich<br />

engagiert und kreativ. Und wir stellen Ihnen<br />

Projekte und Sehenswürdigkeiten in unserer (Kultur-)<br />

Landschaft vor, die vom Engagement solcher Menschen<br />

zeugen, die ein- und nicht ausgestiegen sind.<br />

Außerdem bieten wir Ihnen als Bewohner oder<br />

Besucher unserer Region mit interessantem Lesestoff<br />

und schönen Bildern viele Anregungen, selbst aktiv<br />

zu werden: ganz direkt mit Vorschlägen für Rad- und<br />

Wanderausflüge (und sogar einem „Mehr-Generationen-Trimm-Dich-Pfad“),<br />

der Teilnahme am LAG-Malwettbewerb<br />

oder dem Besuch eines Museums, eines<br />

Festes oder Konzertes.<br />

Vielleicht lassen Sie sich auch inspirieren, Ihre eigenen<br />

Ideen zu verwirklichen. Der ländliche Raum bietet<br />

hierzu oft viel mehr Möglichkeiten, als man auf den<br />

ersten Blick erwartet. Unsere Beispiele beweisen es.<br />

Ansprechpartner finden Sie in den Rathäusern der<br />

LAG-Orte, die Kontaktdaten sind hinten, am „anderen<br />

Anfang“ des Heftes zusammengefasst.<br />

In diesem Sinne: Steigen Sie ein, zunächst ins Heft<br />

und danach in Ihre Aktivitäten!<br />

Tipps&Infos<br />

Georg Zipfel,<br />

Erster Vorsitzender<br />

der LAG Südlicher <strong>Steigerwald</strong><br />

Anzeigen:<br />

Sie haben Gelegenheit,<br />

den <strong>einSteiger</strong> als interessantes<br />

Werbemedium zu nutzen.<br />

Bitte wenden Sie sich an<br />

die LAG.<br />

Auslage / Verteilung:<br />

Der <strong>einSteiger</strong> wird an alle Haushalte im Gebiet<br />

der LAG verteilt und liegt an publikumsstarken<br />

Orten aus. Wenn Sie an weiteren Exemplaren<br />

für Ihre Freunde, Gäste, Kunden interessiert sind,<br />

wenden Sie sich an die LAG.<br />

PS.: Wenn Sie Interesse an der ersten Ausgabe des<br />

<strong>einSteiger</strong> haben, senden Sie 1,45 e in Briefmarken<br />

an die LAG, Sie erhalten das Heft zugeschickt.


Sugenheim<br />

Im Spielzeug-<br />

4


Hier wurden und werden nicht nur Kinderträume wahr<br />

Schloss…<br />

Im Alter von 5 Jahren fasste<br />

K. Kube bereits den Entschluss,<br />

eines Tages in einem Schloss zu wohnen.<br />

Als er rund zehn Jahre später auf der Schule<br />

in München Schwabing seine künftige Frau<br />

Manuela kennen lernte, fand er eine verwandte<br />

Seele, die nicht nur dieses Ziel mit<br />

ihm verwirklichen wollte.<br />

5


Das alte Schloss in Sugenheim<br />

vor und nach der Renovierung.<br />

Das Ehepaar Kube hat hier fast<br />

Unglaubliches geschafft<br />

und geschaffen<br />

6<br />

Der Cown „Coloro“,<br />

den die Firma Steiff in den<br />

Jahren 1911–1919<br />

herstellte<br />

Die beiden Teddies,<br />

mit denen Jan und Manuela Kube<br />

als Kinder gespielt haben,<br />

Arm in Arm im Kreise<br />

vieler „Artgenossen“<br />

Wer heute die Stufen zum Portal<br />

des Alten Schlosses in Sugenheim<br />

hinaufsteigt, ahnt wohl kaum, welcher<br />

Anblick sich 1975 den beiden<br />

heutigen Schlossbesitzern bot. Jedes<br />

andere Wort als Ruine wäre eine<br />

Beschönigung. Kaum eines der<br />

106 Fenster, dessen Scheiben nicht<br />

zerbrochen waren, die Wände durchnässt,<br />

der Dachstuhl marode, ganz<br />

zu schweigen vom Zustand – beziehungsweise<br />

vom Fehlen der sanitären<br />

und elektrischen Installationen oder<br />

der Heizung. Aber Manuela und Jan<br />

K. Kube verliebten sich sofort in<br />

dieses alte Gemäuer und erkannten,<br />

dass das Gebäude ideal für die Verwirklichung<br />

ihrer Pläne sein würde.<br />

Seit Mitte der 70er Jahre war das<br />

junge Paar auf der Suche nach einem<br />

Schloss, in dem sie nicht nur mit<br />

ihren beiden Kindern leben wollten,<br />

sondern das auch als Standort für ihr<br />

Geschäft dienen sollte. Von 1969<br />

an, gerade einmal ein Jahr nach dem<br />

Abi – und der Heirat – waren die<br />

Kubes mit einem Laden zunächst in<br />

der Münchener Kaiserstraße, später<br />

in der Herzogstraße im Antiquitätenhandel<br />

tätig. Seit 1974 hatte<br />

Jan Kube seine Fachkenntnisse auch<br />

dafür genutzt, Spezialauktionen für<br />

Militaria zu veranstalten. Dabei umfasst<br />

dieser Begriff letztlich fast alles,<br />

was mit Uniformträgern – also neben<br />

dem Militär und dem Hofzeremoniell<br />

auch Polizei und Feuerwehr<br />

– zu tun hat: alte Orden, historische<br />

Waffen, Schlachtengemälde und<br />

Portraits von Feldherren oder andere<br />

Dokumente und Kunstwerke, die<br />

mit diesen Bereichen verknüpft sind.<br />

Für die Versteigerungen wurden<br />

damals jeweils Räume in der Prinzregentenstraße<br />

angemietet.<br />

Fast hätte das Ehepaar schon ein<br />

Schloss in der Nähe von Augsburg<br />

erworben. Erst beim Notartermin<br />

gewann das Gefühl die Oberhand,<br />

dass das Objekt doch nicht das richtige<br />

ist. Da kam von der Großmutter<br />

aus Bad Windsheim, bei der Jan<br />

Kube einige Jahre seiner Kindheit<br />

verlebt hatte, der Tipp, dass das Alte<br />

Schloss in Sugenheim zum Verkauf<br />

stehe.<br />

Nach dem spontanen Entschluss,<br />

die ehemalige gotische Wasserburg,<br />

die zuletzt im 19. Jahrhundert zu<br />

einem neugotischen Wohnschloss<br />

umgebaut worden war, zu erwerben,<br />

begann sechs Jahre später ab 1981<br />

die Renovierung von Grund auf.<br />

Eine Herkulesarbeit, noch dazu fast<br />

250 Kilometer von der eigenen Wohnung<br />

entfernt, füllte fast jede freie<br />

Minute in den nächsten Jahren aus.<br />

In enger Abstimmung mit dem<br />

Denkmalschutz und sehr gut beraten<br />

von einem Architekten, der schon ein<br />

von ihm selbst bewohntes Baudenkmal<br />

im Bayerischen Wald renoviert<br />

hatte, waren lokale Handwerksbetriebe<br />

und die Bauherren selbst jahrelang<br />

damit befasst, dem Schloss seine<br />

frühere Schönheit zurück zu geben.


Bereits im Herbst 1983 fand<br />

die erste Auktion in Sugenheim<br />

statt. Sie war der Auftakt zu einer<br />

ganzen Reihe erfolgreicher und<br />

zum Teil für die Branche spektakulärer<br />

Versteigerungen, wie die<br />

der Sammlung des als Fälscher der<br />

Hitlertagebücher bekannt gewordenen<br />

Konrad Kujau.<br />

Jan K. Kubes Kennerschaft ist<br />

nicht nur bei den Einlieferern und<br />

Teilnehmern der Auktionen gefragt.<br />

Er ist auch bereits seit 1990<br />

im ständigen Expertenteam der<br />

bundesweit bekannten Sendung<br />

„Kunst & Krempel“ des Bayerischen<br />

Fernsehens zu sehen.<br />

Hinter den Kulissen dieser<br />

Sendung bewertet Manuela Kube<br />

historisches Spielzeug –<br />

womit wir endlich<br />

auch beim Thema<br />

Spielzeugmuseum<br />

angelangt wären.<br />

Denn dieses nimmt<br />

in dreizehn Räumen das<br />

gesamte erste Obergeschoss<br />

des Schlosses ein.<br />

Grundstock der musealen<br />

Sammlung waren die zahlreichen<br />

Spielsachen, die Manuela Kube<br />

seit Kinderzeiten selbst zusammen<br />

getragen hatte. So bat sie schon<br />

als Kind ihren Vater, von seinen<br />

Reisen Spielzeug mitzubringen.<br />

Puppen zum Beispiel aus Afrika<br />

oder Asien gelangten so in ihren<br />

Besitz. Dabei bemisst sie den Wert<br />

für sich bis heute nicht am makellos<br />

unbeschädigten Zustand. Einen<br />

besonderen Reiz kann auch die<br />

Gewissheit ausmachen, dass tatsächlich<br />

einmal ein Kind mit dem<br />

Teddy oder der Eisenbahn gespielt<br />

hat. Diese kindliche Freude ist<br />

der hundertfachen Puppenmutter<br />

sofort anzumerken, als sie uns an<br />

einem heißen Spätsommertag<br />

zu einer Privatführung durch<br />

ihr Reich empfängt. Üblicherweise<br />

ist sie an<br />

den Öffungstagen<br />

nicht<br />

selbst im Museum.<br />

Das Geschäftliche<br />

hat Vorrang.<br />

Miniaturgeschirr und -besteck,<br />

fast zu schade zum Spielen<br />

Blick vom „Kleinen Rittersaal“<br />

in die Hauskapelle<br />

»Tut-tut« der Firma Lehmann,<br />

etwa aus dem Jahre 1914<br />

7


Die meiste Zeit verbringt<br />

sie zwischen Weihnachten und<br />

Ostern hier, wenn das Museum<br />

Winterschlaf hält. Dann werden<br />

alle Vitrinen geöffnet und fast alle<br />

Spielsachen in die Hand genommen,<br />

um sie abzustauben und<br />

vielleicht auch, um sie neu zu<br />

präsentieren. Obwohl die Ausstellung<br />

natürlich thematisch sortiert<br />

ist, wirkt sie doch wie eine riesige<br />

Spielzeugkiste, vor der der staunende<br />

Besucher steht. Und so gibt<br />

es in jedem Schaukasten vielerlei<br />

Überraschendes zu entdecken:<br />

Dampfmaschinen, Puppenstuben,<br />

Blechspielzeug, Bilderbücher,<br />

Brettspiele, und, und, und…<br />

Ein siebentüriger<br />

Osterkalender, der<br />

die Wartezeit auf<br />

den Osterhasen<br />

verkürzte<br />

Der Winter ist auch die Jahreszeit,<br />

in der Manuela Kube die jährliche<br />

Sonderausstellung gestaltet.<br />

Bei unserem Besuch im letzten<br />

Jahr lautete das Motto: „Mein<br />

Name ist Hase…“. Neben Plüschund<br />

Osterhasen in allen Größen<br />

sind auch kunstvolle, emaillierte<br />

Glas-Ostereier aus Lauscha ausgestellt<br />

oder ein alter siebentüriger<br />

Osterkalender als rares Pendant<br />

zum Adventskalender. Von Palmsonntag<br />

bis Ostersonntag sollte er<br />

die Wartezeit auf den Osterhasen<br />

verkürzen. Eigentlich erstaunlich,<br />

dass sich diese Geschäftsidee<br />

früherer Zeiten nicht durchgesetzt<br />

hat…<br />

Für die Sonderausstellungen<br />

kann einerseits auf den reichen<br />

Schatz der Dauerausstellung zurückgegriffen<br />

werden, andererseits<br />

warten zahlreiche Spielsachen im<br />

Depot darauf, zumindest zeitweise<br />

einem interessierten Publikum<br />

präsentiert zu werden. So bedauert<br />

es die Besitzerin der umfangreichen<br />

Sammlung zum Beispiel, dass der<br />

allergrößte Teil der Brettspiele<br />

früherer Zeiten aus Platzgründen<br />

nicht gezeigt werden kann.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> werden die Puppen<br />

im Mittelpunkt stehen und die<br />

Besucher können ihre Favoritin<br />

wählen, wobei dies auch ein Favorit<br />

sein kann. Denn natürlich gibt es<br />

auch Puppen-Buben, wie der kleine<br />

Telefonist auf der gegenüberliegenden<br />

Seite beweist.<br />

Bevor Ruhe ins Spielzeug-Schloss<br />

einkehrt, finden jeweils zum Jahresende<br />

noch zwei Veranstaltungen<br />

statt, die bereits zur Tradition in<br />

Sugenheim geworden sind. Immer<br />

am ersten Adventswochenende<br />

werden der Auktionssaal im Erdgeschoss<br />

und die angrenzenden<br />

Räume zur stimmungsvollen Kulisse<br />

für den »Besonderen Adventsmarkt«.<br />

Am Silvesterabend findet<br />

sich dann eine musikinteressierte<br />

Fangemeinde zu einem beschwingten<br />

Kammerkonzert ein, das allerdings<br />

rechtzeitig vor zwölf Uhr<br />

endet, damit man die Feier zur<br />

Begrüßung des neuen Jahres nicht<br />

verpasst.<br />

Kurzer Abriss der Baugeschichte<br />

des Alten Schlosses in Sugenheim<br />

Die 1376 erstmals genannte Wasserburg<br />

(Altes oder Inneres Schloss) und das<br />

1591 erstmals in historischen Quellen erwähnte<br />

Neue oder Äußere Schloss liegen<br />

am nordöstlichen Ortsrand von Sugenheim.<br />

1525 wurde das Alte Schloss u.a. von<br />

Markt Bibarter Bauern zerstört, wofür sich<br />

der Schlossherr Hans von Seckendorff-<br />

Aberdar aber Entschädigung erstritt und<br />

die Anlage 1526/29 als viertürmige Wasserburg<br />

mit kleinerem Innenhof wieder aufbauen<br />

ließ. Seit dem letzten Drittel des 18.<br />

Jahrhunderts wurde das Alte Schloss nicht<br />

mehr bewohnt, erst in den 1790er Jahren<br />

konkretisieren sich Pläne zur Sanierung.<br />

Damals wurde der Wassergraben aufgefüllt.<br />

Das 1814 renovierte Gebäude blieb<br />

dann bis 1834 bewohnt, wobei Christoph<br />

Albrecht von Seckendorff-Aberdar sehr<br />

ungünstig in die Bausubstanz eingreifen<br />

ließ. Von 1834 bis 1945 stand das Schloss<br />

leer und diente dann bis 1963 Flüchtlingen<br />

als Wohnung. 1972 veräußerten die Seckendorff<br />

die beiden Schlösser mit mehreren<br />

Meiereigebäuden an einen privaten<br />

Käufer, 1975 erwarben Jan K. und Manuela<br />

Kube von diesem das Alte Schloss. 1989 bis<br />

1992 erfolgte die Restaurierung auch der<br />

später zugekauften Nebengebäude (Pferdestall,<br />

Brauhaus, Forsthaus).<br />

Fotos: Oliver Hug<br />

8


Geöffnet von Karfreitag bis 1. Advent:<br />

Samstag und Sonntag sowie Feiertage:<br />

14–17 Uhr<br />

Für Gruppen ab 15 Personen jederzeit<br />

geöffnet nach vorheriger Vereinbarung<br />

Adventsmarkt am 1. Adventwochenende<br />

Telefon: 09165 / 6 50<br />

Telefax: 09165 / 12 92<br />

www.spielzeugmuseum-sugenheim.de<br />

Weitere Museen im LAG-Gebiet:<br />

Stadtmuseum Schlüsselfeld<br />

Der <strong>Steigerwald</strong> – Porzellangeschichte u.m.<br />

Ostern bis Advent, So. 10–16 Uhr<br />

und nach Vereinbarung (09552 / 1763)<br />

Osingmuseum Herbolzheim<br />

(Markt Nordheim)<br />

geöffnet n. Vereinbarung: 0 98 42 / 87 94<br />

Murrmannmuseum Geiselwind<br />

geöffnet n. Vereinbarung: 0 95 56 / 92 22-0<br />

und in der Nachbarschaft:<br />

Fränk. Freilandmuseum Bad Windsheim<br />

Reichsstadtmuseum Bad Windsheim<br />

Karpfenmuseum Neustadt. a. d. Aisch<br />

Knauf-Museum Iphofen<br />

Kirchenburgmuseum Mönchsondheim<br />

9


Die<br />

Gesundheits-<br />

Quelle<br />

„Es war einmal vor langer, langer Zeit<br />

tief im dunklen Rüblingswald, da entdeckte<br />

man das Wasser einer Quelle, das so wohltuende<br />

und heilende Kräfte zu haben<br />

schien, dass bald erzählt wurde, dass<br />

jeder, der 100 Jahre lang von diesem<br />

»Brunnen der Gesundheit« tränke,<br />

mindestens 100 Jahre alt würde...“<br />

So beginnt eine Facharbeit, die<br />

Elisa Schmidt im Leistungskurs Biologie<br />

2006 am Gymnasium Scheinfeld geschrieben<br />

hat. Das Gebiet rings um die Quelle<br />

ist im Besitz der Familie Schmidt. In<br />

ihrer Arbeit erinnerte sich die damalige<br />

Gymnasiastin, die inzwischen ein<br />

Pharmaziestudium abgeschlossen<br />

hat, an die Erzählung ihres<br />

Großvaters über die<br />

Gesundheitsquelle.<br />

Baudenbachs<br />

Bürgermeister<br />

Reinhold Kestler<br />

weiß zwar nicht<br />

von Menschen,<br />

die ihr langes Leben<br />

auf die Gesundheitsquelle<br />

zurückführen. Er nimmt aber an,<br />

dass die Quelle in früheren Zeiten, als<br />

die Lachheimer, Obersteinbacher und<br />

Lerchenhöchstädter noch zur Baudenbacher<br />

Kirche gehörten, wohl<br />

bekannt war. Vielleicht haben<br />

die Menschen schon vor<br />

einigen hundert Jahren dort<br />

getrunken, um erfrischt in ihre<br />

Bauernhöfe nördlich von Baudenbach<br />

zurückzukehren. Der<br />

Weg, der möglicherweise über die<br />

Quelle führte, hieß auch Totenweg,<br />

weil der Friedhof für die genannten<br />

Dörfer in Baudenbach lag.<br />

Auch die selten gewordene Sumpfdotterblume<br />

findet man in dieser Gegend<br />

10


Vorfrühling am<br />

Rüblingsbach<br />

Fotos: Judith Marschall<br />

Die ersten warmen Tage um das Osterfest herum<br />

laden ein zu Radtouren im südlichen <strong>Steigerwald</strong>. Ein<br />

Ziel könnte die Kneippanlage in Baudenbach sein.<br />

Wer aus Richtung Gutenstetten radelt, fährt am besten<br />

über den Bibelweg. Die Stationen liegen in Stübach,<br />

Hanbach, Hambühl und Baudenbach. Hambühl<br />

lockt zudem mit einem schönen unter Kastanienbäumen<br />

gelegenem Spielplatz. Von Scheinfeld aus führt<br />

eine gemütliche Tour über den Hohlweiler Mühlweg<br />

nach Unterlaimbach und Frankenfeld. Schaf- und<br />

Pferdeweiden wechseln einander ab.<br />

Die Baudenbacher Kneippanlage ist unweit der<br />

Ortsausfahrt Richtung Langenfeld ausgeschildert und<br />

liegt im Norden, also in genau entgegengesetzter<br />

Richtung zum Nachbarort. Von dort aus gelangt man<br />

in das malerische Tal des Rüblingsbaches. Wer kleine<br />

Kinder dabei hat, sollte allerdings an den Kneippbecken<br />

ein wenig verweilen, den Storchengang üben<br />

oder auch nach Fröschen in den benachbarten Fischweihern<br />

Ausschau halten. Ein Tisch und eine Bank<br />

laden dazu ein, das mitgebrachte Vesper auszupacken.<br />

Frisch gestärkt winkt die drei Kilometer entfernte<br />

Gesundheitsquelle als nächstes Ziel. Es geht eine<br />

Weile auf einem Feldweg entlang. Hier ist das Radeln<br />

noch gut möglich. Nach etwa einem Kilometer<br />

beginnt linker Hand der Wald. Schließlich führt der<br />

Weg in den Wald hinein.<br />

Den Waldparkplatz<br />

rechts liegen lassend,<br />

wissen die Ausflügler,<br />

dass sie auf dem richtigen<br />

Weg sind. Das<br />

Murmeln des Rüblingsbaches<br />

bleibt vorerst ein<br />

steter Begleiter.<br />

Nicht nur auf Kinder übt Wasser<br />

eine magische Anziehungskraft aus<br />

Die durch die lichten<br />

Laubbäume scheinende<br />

Sonne spielt mit dem<br />

Wasser und dem teils<br />

blühenden, teils von<br />

bemoosten Steinen oder Baumstümpfen bedeckten<br />

Waldboden. Der eine oder andere Specht baut sein<br />

Höhlennest für den Nachwuchs. Nach etwa einem<br />

Kilometer (die Abzweigung nach Rossbach und zum<br />

Kugelberg haben die Wanderer rechts liegen gelassen)<br />

führt ein Bachverlauf durch eine Lichtung geradeaus<br />

zur Teufelsquelle. An dieser Stelle geht es links hinauf<br />

zu einer Jagdhütte mit Wildschweinkopf.<br />

Vom breiten Waldweg zweigt nun nach etwa<br />

500 Metern ein Pfad ab. Ab hier ist es ratsam, seinen<br />

Drahtesel zu schieben. Der schmale Weg führt<br />

hinunter in Richtung Rüblingsbach und verliert<br />

sich irgendwann fast ganz. Wer den Bachverlauf im<br />

Auge behält, kann sich aber nicht verlaufen. Der mit<br />

Fichtennadeln bedeckte Waldboden federt unter den<br />

Füßen. Nicht mehr lange und es winkt die Quelle mit<br />

Rastplatz. Sie wurde in den 70er Jahren vom Baudenbacher<br />

Verschönerungs- und Gartenbauverein gestaltet.<br />

Seitdem pflegt der Verein auch die Raststätte.<br />

Das Wasser der Gesundheitsquelle gilt als nitratarm,<br />

erzählt Bürgermeister Reinhold Kestler. Es ist<br />

das ganze Jahr über gleich kühl und kann getrunken<br />

werden. In Flaschen abfüllen und zu Hause stehen<br />

lassen sollte man es allerdings nicht. Das ginge nur,<br />

wenn man es direkt aus dem Fels abzapfen könnte.<br />

Auf der anderen Seite des Rüblingsbaches liegt<br />

ein unbewaldeter Talgrund. Auch wenn die Wiese<br />

sicher zur Freude der Baudenbacher Störche ein wenig<br />

sumpfig ist, liegt es nahe auf dieser Seite zurückzugehen<br />

und den Sonnenschein zu genießen. Zwischen<br />

März und April blühen hier die selten gewordenen<br />

Sumpfdotterblumen. An der Stelle, an der es zur Teufelsquelle<br />

geht, trifft der Talgrund auf den Wanderweg.<br />

Der Weg zurück zur Kneippanlage entspricht dem<br />

Hinweg. Ein Abstecher über die rechter Hand liegenden<br />

Fischweiher wäre allerdings eine Abwechslung.<br />

Von dort führt nach der Schranke ein Weg ebenfalls<br />

zum Waldparkplatz und über den Flurbereinigungsweg<br />

zurück zur Kneippanlage.<br />

11


Talauen-Radweg 4<br />

»Zu den Oasen der Sinne«<br />

Gesamtlänge der Radtour: ca. 42 km<br />

Der Kunst- und Naturerlebnisweg „Oasen der Sinne“ ist ein ca. 6,5 km langer Wanderweg<br />

Grappertshofen<br />

Freibad<br />

beheizt<br />

Schwarzenbg.<br />

Klosterdf.<br />

i<br />

Scheinfeld<br />

Thierberg<br />

”Fünfarm“<br />

Lachheim<br />

Obersteinbach<br />

Markt<br />

Bibart<br />

B8<br />

Scheine<br />

Hohlweiler<br />

Oberlaimbach<br />

Unterlaimbach<br />

Quelle<br />

Rüblingsbach<br />

Steinach<br />

Wahrlich abseits der Straßen, dafür<br />

nahe am Bach durch das wunderschöne<br />

Steinachtal verläuft diese Route. Um<br />

die Nähe zur Natur auch zu hören, zu<br />

riechen und zu spüren, sollte man sich<br />

Zeit nehmen für die »Oasen der Sinne«.<br />

Nach einem schweißtreibenden Anstieg<br />

zwischen Scheinfeld und Thierberg<br />

rollen die Räder fast ausschließlich eben<br />

an Bächen entlang.<br />

Routenführung: Start am Bahnhof<br />

Markt Bibart oder an jeder Stelle der<br />

Rundstrecke über Scheinfeld, Klosterdorf<br />

(Spielplatz), Thierberg, Fünfarm,<br />

Obersteinbach (Waldspielplatz),<br />

Mittelsteinch (Beginn der Sinnesstationen),<br />

Münchsteinach (Kneippanlage,<br />

Freibad), Kleinsteinach, Gutenstetten,<br />

Stübach, Hanbach, Hambühl, Baudenbach<br />

(Kneippanlage, Abstecher zur<br />

Quelle des Rüblingsbaches), Frankenfeld,<br />

Unterlaimbach.<br />

Mittelsteinach<br />

Roßbach<br />

Oasen der<br />

Sinne<br />

Münchsteinach<br />

Kneippanlage<br />

Freibad<br />

Frankenfeld<br />

Kneippanlage<br />

Kleinsteinach<br />

Laimbach<br />

Baudenbach<br />

Ullstadt<br />

Langenfeld<br />

Hambühl<br />

Stübach<br />

Gutenstetten<br />

Sugenheim<br />

Hanbach<br />

B470<br />

B8<br />

bzw. B 8 oder B 470.<br />

von dort aus Buslinie<br />

von Mai bis Oktober).<br />

den Oasen der Sinne“<br />

Südlichen <strong>Steigerwald</strong>“ ist bei der<br />

,00 € plus Versandkosten).<br />

grundhalle am Ortsrand<br />

ach.<br />

lassen mit geschulten<br />

Preis auf Anfrage.<br />

wald, Hauptstraße 3,<br />

57, Fax 928580,<br />

et: www.lag-steigerwald.de<br />

ken,<br />

pv-mfr.de<br />

12<br />

Baudenbach<br />

Langenfeld<br />

Markt Bibart<br />

Markt Nordheim<br />

Markt Taschendorf<br />

Münchsteinach<br />

Oberscheinfeld<br />

Scheinfeld<br />

Sugenheim<br />

Druck + Papier Meyer, 91443 Scheinfeld, Tel. 09162/9298-0<br />

Kunst- und Naturerlebnisweg<br />

Gefördert aus<br />

Mitteln der<br />

Europäischen<br />

Union<br />

Münchsteinach<br />

Oasen<br />

der<br />

Sinne<br />

Geschichte erleben<br />

uf dem Oasenweg Kunst, Natur und<br />

Ausflugslustig<br />

Natur…<br />

…Kunst<br />

und Geschichte erleben<br />

Entstanden als<br />

LEADER+ Projekt<br />

Info und Buchung geführter Touren über die Gemeinde Münchsteinach,<br />

Telefon 09166/210 | E-Mail: gemeinde@muenchsteinach.de<br />

Foto: H.P. Bacherle


Der kleine Ort Hambühl, den Sie auf<br />

Ihrer Radtour passieren, wurde bereits<br />

1172 erstmals urkundlich erwähnt. Seit<br />

1972 gehört das schmucke Dorf zur<br />

Gemeinde Markt Baudenbach. Die<br />

Matthäuskirche ist bereits seit der Reformation<br />

in Baudenbach eingepfarrt.<br />

Foto: Liselund|photocase.de<br />

Haben Sie schon die neue Freizeitkarte <br />

Den Südlichen <strong>Steigerwald</strong><br />

aktiv erleben…<br />

LAG Südlicher <strong>Steigerwald</strong>, Hauptstr. 3, 91443 Scheinfeld<br />

Tel. 09162 / 923157 | E-Mail: lag-steigerwald@t-online.de<br />

nur 3,- €<br />

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Freizeitkarte<br />

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Südlicher<br />

<strong>Steigerwald</strong><br />

Baudenbach<br />

Burghaslach<br />

Geiselwind<br />

Langenfeld<br />

Markt Bibart<br />

Markt Nordheim<br />

Markt Taschendorf<br />

Münchsteinach<br />

Oberscheinfeld<br />

Scheinfeld<br />

Schlüsselfeld<br />

Sugenheim<br />

Radfahren<br />

und Radfahren<br />

im<br />

Südlichen<br />

<strong>Steigerwald</strong><br />

13


Markt Nordheim<br />

Doris Sperbers Paso-Fino-<br />

Zucht ist die bedeutendste<br />

in Deutschland<br />

Edle<br />

am Fuß des<br />

Hohenlandsbergs<br />

14


Fohlen<br />

Sie wirken sehr sensibel und sind<br />

zugleich unglaublich ausdauernd.<br />

Paso-Fino-Pferde, die zunächst in<br />

Lateinamerika und der Karibik gezüchtet<br />

wurden, begeistern Doris<br />

Sperber und ihren Mann Reinhard<br />

seit über dreißig Jahren. Das Ehepaar,<br />

das im kleinen Dorf Kottenheim<br />

(Gemeinde Markt Nordheim)<br />

auf dem Sternberghof lebt, weist<br />

heute die größte Paso-Fino-Zucht<br />

in Deutschland auf. Die Sperbers<br />

stecken viel Herzblut in die geländegängigen<br />

Gebrauchspferde. Das<br />

Besondere an den Paso Finos ist,<br />

dass sie einen angeborenen vierten<br />

Gang haben, der zwischen Schritt<br />

und Trab liegt und den Reiter<br />

nicht durchschüttelt. Dieser Tölt<br />

ist besonders bei längeren Ausritten<br />

sehr angenehm.<br />

15


Doris Sperber hatte von Kindesbeinen<br />

an mit Pferden zu tun.<br />

Dennoch dachte sie lange Jahre,<br />

dass die Island-Pferde allein den<br />

Tölt vertreten. Auf einer Messe in<br />

Essen, der Equitana, begegnete sie<br />

1981 erstmals den mittelgroßen,<br />

eher zartgliedrigen Reittieren. Ihr<br />

erstes Paso-Pferd war dann ein<br />

Junghengst mit dem temperamentversprechenden<br />

Namen Picador,<br />

der Mitte der 80er Jahre noch in<br />

Langenzenn seine Heimat fand.<br />

Nach und nach beschäftigte sich<br />

Sperber mit der Besonderheit der<br />

Paso Finos. Die ersten drei Wallache<br />

– Incognito, Chango und<br />

Festival – importierte sie 1988 vom<br />

US-Bundesstaat North Carolina<br />

nach Deutschland. Die weite Reise<br />

nahm sie auf sich, um die Tiere<br />

selbst auszusuchen. In Deutschland<br />

verkaufte sie die Pferde weiter; Incognito<br />

und Chango kamen so, für<br />

einige Zeit, nach München.<br />

Doch inzwischen sind ihre<br />

Besitzer von der Landeshauptstadt<br />

nach Kottenheim gezogen. Aus<br />

der Geschäftsbeziehung hat sich<br />

eine Freundschaft entwickelt und<br />

die nun 24 Jahre alten Pioniere<br />

unter den von Sperbers gehandelten<br />

Pferden leben wieder in einem Stall<br />

der Frau, die sie einst nach Europa<br />

gebracht hat.<br />

Auf die Idee mit der Pferdezucht<br />

kam Doris Sperber, weil man<br />

freilich nicht für jeden Handel mit<br />

den Tieren eine halbe Weltreise<br />

auf sich nehmen kann. Und ein<br />

Kauf anhand von Fotos, Videos und<br />

Referenzen beinhalte einfach zu<br />

viele Unwägbarkeiten, findet die<br />

Pferdeliebhaberin. Vor zwei Jahrzehnten,1992,<br />

zogen die Sperbers<br />

von Langenzenn nach Kottenheim.<br />

Hier wurden dann auch die ersten<br />

Sperberschen Fohlen geboren.<br />

In Langenzenn seien die Pferde<br />

auch ohne Zucht immer zahlreicher<br />

geworden. Außerdem wurde damals<br />

in der Gemeinde des nördlichen<br />

Fürther Landkreises mächtig<br />

gebaut. „Auf einmal führte eine<br />

gut befahrene Straße mitten durch<br />

unser großes Grundstück“, erinnert<br />

sich Doris Sperber. Diese musste<br />

beim Ausreiten überquert werden.<br />

Über die Hausbank habe man vom<br />

Grundstück in Kottenheim erfahren.<br />

In dieser sehr ländlichen Region,<br />

abseits der großen Verkehrsverbindungen,<br />

„entsteht so schnell<br />

kein neues Wohngebiet, wird so<br />

schnell keine neue Straße gebaut“,<br />

ist sich Doris Sperber sicher.<br />

Kottenheim und die Welt<br />

Nichts erinnert auf dem ansprechenden<br />

Areal heute noch daran,<br />

dass hier 1991 ein verfallener<br />

Bauernhof stand. Reinhard Sperber,<br />

Fuhrunternehmer aus Nürnberg,<br />

hat eine Menge investiert. Mit<br />

einigem Verhandlungsgeschick<br />

gelang es nach und nach ein zusammenhängendes<br />

Areal von 16 Hektar<br />

zu erwerben, wo die Pferde weiden<br />

können, Auslauf haben und trainiert<br />

werden. In den vergangenen<br />

20 Jahren wurden über hundert<br />

Fohlen in Kottenheim geboren und<br />

weiterverkauft. Mit etwa ebenso<br />

vielen Importpferden hat Doris<br />

Sperber von dem Gehöft im südlichen<br />

<strong>Steigerwald</strong> aus Handel getrieben.<br />

Spezielle Pferdespediteure<br />

hätten die edlen Vierbeiner von<br />

Markt Nordheim aus nach Österreich,<br />

in die Schweiz, nach England<br />

oder gar bis nach Israel gebracht.<br />

Die beste Importzeit ist der<br />

Frühling. Dann hätten, so erklärt<br />

Doris Sperber, die Pferde genug<br />

Zeit, sich bei offener Stallhaltung<br />

zu akklimatisieren.<br />

Fotos: Hanns Peter Bacherle<br />

16


„Einst halfen die Pasofinos den<br />

spanischen Siedlern in Lateinamerika<br />

die unvorstellbar großen Haziendas<br />

und Plantagen zu bewirtschaften<br />

und zu verwalten. Bei tagelangen<br />

Ritten brauchte man Pferde mit einem<br />

weichen Gang, die es ermöglichten,<br />

lange Strecken bequem in mittlerem<br />

Tempo zurückzulegen. Darüber<br />

hinaus sollten die Pferde auch noch<br />

schön sein, über Ausstrahlung, Temperament<br />

und einen willigen Charakter<br />

verfügen, denn schließlich wollten<br />

die Großgrundbesitzer standesgemäß<br />

unterwegs sein. Die gewünschten<br />

Eigenschaften wurden durch strenge<br />

Selektion erreicht.“<br />

(aus der Homepage des Kottenheimer<br />

Sternberghofes)<br />

17


Besondere Anforderungen<br />

an die Unterbringung gebe es<br />

eigentlich nicht, obwohl die<br />

Tiere ihren Ursprung in der<br />

Äquatornähe haben. Die Wärmeboxen<br />

mit künstlichem Sonnenlicht,<br />

die den Sternberghof<br />

bereichern, seien eine zusätzliche<br />

Einrichtung, die den Pferden<br />

gut tue, sei aber eigentlich<br />

nicht notwendig. Freilich seien<br />

die Paso Finos Luxuspferde und<br />

kosteten, wenn sie eine Grundausbildung<br />

als Reitpferde hinter<br />

sich haben, rund 10.000 Euro.<br />

Der Luxus bezöge sich aber<br />

nicht so sehr auf die besonderen<br />

Anforderungen bei der Unterbringung.<br />

Paso Finos seien einfach selten.<br />

In Deutschland lebten etwa<br />

700 ihrer Art, in Europa gebe<br />

es zirka 1000 solcher Pferde,<br />

erzählt Sperber. Und sie bestächen<br />

eben nicht nur durch ihren<br />

besonderen Gang, sondern auch<br />

durch ihren Charakter. „Ein<br />

Paso Fino will seinem Menschen<br />

gefallen“, erklärt Sperber. Eine<br />

einfache Geste mit der Hand<br />

genüge, um das Pferd anzuhalten.<br />

Andere Rösser bekämen<br />

da einen Wutanfall oder liefen<br />

„büffelig“ weiter.<br />

„Gebisslos anreiten“ und „unsichtbare<br />

Hilfen“ geben, damit<br />

erklärt Sperber den Kern ihrer<br />

Trainingsarbeit mit den Pferden.<br />

Hierzu finden auch regelmäßig<br />

Seminare mit Peter Kreinberg<br />

in Kottenheim statt. Kreinberg<br />

hat sich in Reiterkreisen unter<br />

anderem mit seinem Buch<br />

„Gentle Touch“ einen Namen<br />

gemacht. Fürs tägliche Training<br />

der jungen Latino-Pferde auf<br />

dem Hof ist inzwischen Stan<br />

Paul verantwortlich. Nach 20<br />

Jahren hat die 55jährige Doris<br />

Sperber beschlossen nurmehr<br />

ihre eigenen Pferde zu reiten.<br />

Wer die seltenen Tiere sehen<br />

möchte, könne – nach telefonischer<br />

Vereinbarung – gerne<br />

vorbei kommen.<br />

19


Langenfeld<br />

Atelierbesuch<br />

20<br />

Paul


Ein Leben für die Kunst<br />

und inmitten von Kunstwerken:<br />

Paul Reutter in seinem Atelier<br />

Wer unvorbereitet in den Hof<br />

des alten Bauernhauses mitten<br />

in Langenfeld blickt, stutzt und<br />

staunt unwillkürlich: ein Schwarm<br />

Karpfen schwimmt durchs Grün<br />

des Weinlaubs an der Fassade,<br />

Masken an den Wänden und<br />

Porträtbüsten hinter den Scheiben<br />

erwidern den neugierigen Blick<br />

des Besuchers, abstrakte Stelen und<br />

tönerne Figuren wachsen neben<br />

Rosen aus den Beeten zwischen<br />

Pflastersteinen. Was hier „lebt“,<br />

sind Geschöpfe von Paul Reutter.<br />

Und schon bevor man dem Menschen<br />

und Künstler begegnet, wird<br />

deutlich: hier wirkt jemand, der<br />

sein Umfeld gestalten will, der<br />

kreativ sein muss. Das ist sein Leben.<br />

Dabei ist ihm das Interesse an<br />

seiner Person erst einmal suspekt.<br />

Paul Reutter gehört nicht zu den<br />

Künstlern, die sich selbst inszenieren.<br />

Aber wenn es stimmt, dass ein<br />

Bild mehr erzählt als tausend Worte,<br />

so können wir hier unzähligen<br />

Geschichten lauschen: in der als<br />

Ausstellungsraum und Atelier genutzten<br />

Scheune sowie im ehemaligen<br />

Stall, in dem die Tonarbeiten<br />

gebrannt werden und im Wohnhaus<br />

erzählt eine unüberschaubare<br />

Zahl von Kunstwerken über ihren<br />

Schöpfer. Vor allem sagen sie uns,<br />

dass er seit Jahrzehnten eine fast<br />

kindliche Neugier bewahrt hat, die<br />

ihn drängt, immer wieder neue<br />

Themen zu bearbeiten, Motive zu<br />

finden und Techniken auszuprobieren:<br />

Zeichnungen, Monotypien,<br />

Druckgrafiken, Aquarelle, Ölbilder<br />

– monochrom, farbintensiv,<br />

figürlich, abstrahiert, abstrakt. Im<br />

plastischen Werk wiederholt sich<br />

diese Vielfalt.<br />

Reutter<br />

21


Vom Boden bis unters Dach<br />

hängen und stehen die Werke<br />

dicht gedrängt. Zu entdecken gibt<br />

es unendlich viel, so wie auch der<br />

Künstler selbst sich immer wieder<br />

auf fantasievolle Entdeckungen<br />

einlässt, wie das Objekt aus Stein<br />

und Stroh im Türrahmen zeigt<br />

Das heißt keineswegs, dass seine<br />

Bildwelt beliebig oder sein Schaffen<br />

zufällig ist, auch wenn er sich<br />

zu Anfang des kreativen Prozesses<br />

manchmal treiben lässt, um selbst<br />

zu sehen, was sich aus seinem<br />

Pinsel oder unter seinen Händen<br />

entwickelt. Die Gestaltung ist<br />

zuletzt immer sehr wohl eine<br />

bewusste Komposition, die auf der<br />

Ausbildung an der Nürnberger<br />

Kunstakademie gründet und die<br />

in der anschließenden jahrzehntelangen<br />

Tätigkeit als freischaffender<br />

Künstler immer wieder neu<br />

erprobt ist.<br />

Dass sein Vater von ihm wie von<br />

seinen Brüdern eine handwerkliche<br />

Ausbildung verlangt hatte<br />

und er deshalb eine Tischlerlehre<br />

mit dem Gesellenbrief abschloss,<br />

hat ihm vielleicht die Gewissheit<br />

gegeben, wenn nötig auch anders<br />

als als Künstler (über)leben zu<br />

können. Er musste es nie, konnte<br />

aber seine professionellen Kenntnisse<br />

der Holzbearbeitung sowohl<br />

in seiner künstlerischen Tätigkeit<br />

nutzen als auch bei der Renovierung<br />

des Hofes einsetzen, den<br />

er 1979 mit seiner Frau gekauft<br />

und ein Jahr später mit den drei<br />

Kindern bezogen hat.<br />

Dass Paul Reutter und seine<br />

Familie sich einmal in Langenfeld<br />

niederlassen würden, war keineswegs<br />

vorgezeichnet. 1927 kam er<br />

in São Paulo in Brasilien zur Welt.<br />

Sein Vater war diplomierter Landwirt<br />

aus Göppingen, seine Mutter,<br />

die wohl die künstlerischen Gene<br />

zusteuerte, war Brasilianerin. Sie<br />

war selbst eine begabte Malerin,<br />

ihr Vetter Oscar Boeira ein<br />

bekannter brasilianischer Künstler.<br />

Er wurde der Patenonkel des<br />

kleinen Paul(o). Das Vorhaben<br />

der Eltern, eine Farm bei Araraquara<br />

zu bewirtschaften, musste<br />

aufgegeben werden, als sowohl der<br />

Vater als auch der Sohn erkrankten.<br />

Neustadt a. d. Aisch wurde<br />

zur neuen Heimat, da der Vater in<br />

Zeiten der Massenarbeitslosigkeit<br />

dort eine Stelle beim freiwilligen<br />

Arbeitsdienst, dem späteren<br />

RAD, fand. Paul Reutter besuchte<br />

dort als 10-jähriger ab 1937 die<br />

Oberrealschule. Im Herbst 1944<br />

meldete sich der Jugendliche<br />

freiwillig zum Kriegsdienst und<br />

wurde prompt als 17jähriger zur<br />

SS einberufen, hatte aber das<br />

Glück, nicht in die mörderische<br />

Maschinerie verwickelt worden zu<br />

sein. Auf dem Weg vom Schwarzwald<br />

ins Frankenland geriet er bei<br />

Thalmässing in Gefangenschaft,<br />

der er auf dem Transport vom<br />

Lager Bad Kreuznach in Richtung<br />

Osten bei Würzburg entkommen<br />

konnte, indem er aus dem Zug<br />

sprang. Er war immer noch keine<br />

18 Jahre alt, als er desillusioniert<br />

aus dem Krieg zurück nach Hause<br />

nach Neustadt kam.<br />

Die Nürnberger Akademie der<br />

bildenden Künste war nach ihrer<br />

Zerstörung 1944 nach Ellingen<br />

in das dortige Schloss ausgelagert<br />

worden. Als Paul Reutter<br />

1948 sein Studium dort aufnahm,<br />

herrschte dort immer noch Mangel,<br />

nicht nur an Werkstoffen für<br />

die künstlerische Arbeit, sondern<br />

auch an Heizmaterial. Zugleich<br />

war die Atmosphäre besonders<br />

fruchtbar, sicherlich gefördert<br />

durch den engen Zusammenhalt<br />

zwischen Studierenden und<br />

Professoren in der kreativen<br />

Abgeschiedenheit, vielleicht auch<br />

gefördert durch den Zwang zur<br />

Improvisation.<br />

22


»Ich male einen Misthaufen<br />

genauso gerne wie ein Schloss«<br />

Zitat Paul Reutters und Titel eines TV-Films von Monika Zurhake und Jochen Vetter über den Künstler<br />

Paul Reutter lässt seine Bilder und<br />

Plastiken lieber für sich sprechen<br />

als dass er sie erläutert.<br />

Die Präsentation der Kunstwerke<br />

ist selbst Gestaltungswerk.<br />

23


Studienreisen und längere Aufenthalte<br />

im Ausland folgen. 1953<br />

ein halbes Jahr in der Schweiz,<br />

wohin ihn der ebenfalls malende<br />

Bruder Gerd begleitet. Dank<br />

dessen größeren Verkaufstalents<br />

fi nden beide Käufer für einige ihrer<br />

Bilder. 1954 ein Jahr Paris, danach<br />

Italien, Spanien, Skandinavien. Die<br />

geplante Reise ins Geburtsland<br />

Brasilien endet dann allerdings<br />

während eines Zwischenstopps<br />

– der Liebe wegen – bereits in<br />

Mannheim und wird erst 1962 mit<br />

seinem Bruder Jörg nachgeholt.<br />

Mit seiner Frau, die als Lehrerin<br />

und Schulleiterin arbeitet, hat Paul<br />

Reutter drei Kinder. 25 Jahre lang<br />

lebt die Familie in Mannheim,<br />

währenddessen der Kontakt nach<br />

Franken jedoch nicht abbricht, zumal<br />

die Eltern in Diespeck und die<br />

Schwester in Neustadt leben.<br />

1979 fällt der Entschluss, nach<br />

Franken zu ziehen. Die Krebsdiagnose<br />

der Ehefrau lässt ein Leben<br />

auf dem Land reizvoll und sinnvoll<br />

erscheinen. Sie packt bei der umfassenden<br />

Renovierung des alten<br />

Hofes in der Langenfelder Flößleinstraße<br />

noch tatkräftig mit an. Leider<br />

kann sie das neue Umfeld aber<br />

nur noch wenige Jahre genießen.<br />

Wie seine verstorbene Frau lernte<br />

Paul Reutter auch seine heutige<br />

Lebensgefährtin über eine Ausstellung<br />

seiner Werke kennen. Mit<br />

ihr lebt er seit 1988 abwechselnd<br />

in Langenfeld und im Badischen<br />

Rheinau, wo nochmals fast ebenso<br />

viele Kunstwerke von seinem unermüdlichen<br />

Schaffensdrang künden.<br />

Der Südliche <strong>Steigerwald</strong> ist<br />

sicher im Ganzen nicht als Künstlerregion<br />

bekannt, wenn auch<br />

einige kreativ Schaffende hier ihre<br />

Heimat (gefunden) haben. Auch<br />

Langenfeld ist kein Künstlerdorf<br />

im eigentlichen Sinne. Aber Paul<br />

Reutter ist alles andere als ein<br />

Fremdkörper am Ort. Sicher hat<br />

seine bescheidene Art dazu beigetragen,<br />

dass er von den Einheimischen<br />

als einer der ihren geschätzt<br />

und anerkannt wird. In etlichen<br />

Wohnzimmern hängen Bilder, die<br />

Langenfelder Dorfansichten, Straßenszenen<br />

mit dem eigenen Anwesen,<br />

zeigen. Kinderporträts, die<br />

Paul Reutter schon vor Jahren in<br />

Ton modelliert hat, stehen in mancher<br />

„guten Stube“. Auch im Ortsbild<br />

sind Werke von Paul Reutter<br />

präsent. Gleich neben dem Wohnhaus<br />

des Künstlers schmücken<br />

übergroße stilisierte Lindenblätter<br />

eine Ecke der Langenfelder „Dorflinde“,<br />

des mehrfach ausgezeichneten<br />

Mehr-Generationen-Projektes,<br />

über das wir im letzten <strong>einSteiger</strong><br />

berichtet haben. Ein Wappenrelief<br />

fi ndet sich am Rathaus, in dessen<br />

Innerem zudem mehrere Gemälde<br />

mit Ansichten Langenfelds von<br />

ihm zu fi nden sind.<br />

Das jüngste öffentliche Werk<br />

hat der damals 83-jährige Künstler<br />

2010 auf dem neu gestalteten<br />

Dorfplatz für die Gemeinde<br />

geschaffen. Hinter dem Rathaus<br />

ist durch den Abriss zweier sehr<br />

kleiner Bauernhöfe ein offener und<br />

öffentlicher Raum entstanden, der<br />

nicht nur als Parkplatz, sondern<br />

auch als Veranstaltungsareal und<br />

Ruhezone bereits im ersten Jahr<br />

gerne genutzt wurde. Besonders<br />

das Wasser zieht die Menschen an.<br />

Eine seichte, in die Pfl asterfl äche<br />

eingelassene Vertiefung, in die sich<br />

ein Springbrunnen mit mehreren<br />

Düsen aus dem Boden sprudelnd<br />

ergießt, bildet zusammen mit<br />

fünf Stelen einen neuen Dorfbrunnen<br />

als weiteren Treffpunkt der<br />

Dorfbewohner. Die Stelen, Metall-<br />

Die Bundesregierung fordert in der<br />

Nationalen Biodiversitätsstrategie,<br />

10 % der Waldfläche<br />

in öffentlicher Hand<br />

einer natürlichen Entwicklung zu überlassen.<br />

Wir unterstützen diesen Erhalt der Artenvielfalt<br />

mit unseren Aktivitäten für einen Buchen-Nationalpark<br />

im Staatswald im Nördlichen <strong>Steigerwald</strong>.<br />

Landesfachgeschäftsstelle<br />

Bauernfeindstr. 23 | 90471 Nürnberg<br />

www.bund-naturschutz.de<br />

www.freundeskreis-nationalpark-steigerwald.de<br />

24


ständer mit Bildtafeln, zeigen auf<br />

gebrannten Tonreliefplatten für<br />

Langenfeld wichtige Aspekte. So<br />

steht eine Violine für die Geigenbauer-Tradition<br />

der einheimischen<br />

Familie Scheinlein, das Posthorn<br />

für die Geschichte des Ortes als<br />

ehemals bedeutende Poststation.<br />

Symboltafeln für das Vereinsleben<br />

dürfen ebenso wenig fehlen wie ein<br />

Karpfen oder das oftmals in seinem<br />

Werk wiederkehrende Motiv der<br />

Sonne oder die Getreideähre, die<br />

für die Natur und die Landwirtschaft<br />

stehen.<br />

So ist Langenfeld vielleicht nicht<br />

unbedingt ein Künstlerdorf, sicher<br />

aber gerne fast ein „Ein-Künstler-<br />

Dorf“, das in der Dorflinde und<br />

am „Paul-Reutter-Brunnen“ seine<br />

Dorfgemeinschaft mit Leben<br />

erfüllt, was ebenfalls auf einer der<br />

Relieftafeln thematisiert wird.<br />

Fotos: Oliver Hug, Porträt S. 23: Harald Weigand<br />

25 9


Drei-Franken-Eck<br />

Burghaslach<br />

Osterbrunnen im<br />

26


Vorbereitungen in Burghaslach<br />

Handbemalte Eier in Seitenbuch<br />

Fotos: Hanns Peter Bacherle<br />

Alljährlich zur<br />

Osterzeit verwandeln<br />

sich Brunnen und Quellen<br />

im Drei-Franken-Eck in wahre<br />

Kunstwerke. Dorfgemeinschaften,<br />

Privatpersonen und Vereinsmitglieder<br />

putzen die großen und<br />

kleinen Wasserstellen in den einzelnen<br />

Ortsteilen liebevoll heraus.<br />

Spätestens ab Gründonnerstag<br />

können dann Besucher aus Nah<br />

und Fern die mit aus Tannengrün<br />

und Buchs gebundenen Girlanden<br />

und farbenfrohen, teils aufwändig<br />

handbemalten Eiern verzierten<br />

Brunnen bewundern.<br />

Drei·Franken·Eck<br />

Der Brauch des österlichen Brun-<br />

nenschmückens ist im Drei-Franken-Eck<br />

eine noch recht junge dition. Als Wiege der Osterbrunnen<br />

Tragilt<br />

das landschaftlich reizvolle<br />

Gebiet der Fränkischen Schweiz mit<br />

seinen weißen Kalkfelsen und den<br />

trockenen und kargen Hochflächen.<br />

Das stark zerklüftete und verkarstete<br />

Kalkgestein der Jura-Hochfläche<br />

lässt keine natürliche Bildung von<br />

Oberflächengewässern zu, der Grundwasserspiegel<br />

liegt über 100 Meter<br />

tief – zur damaligen Zeit unerreichbar.<br />

Folglich mussten die Menschen<br />

ihren gesamten Wasserbedarf aus<br />

dem Niederschlagswasser decken,<br />

das u.a. in Zisternen gesammelt<br />

wurde. Doch in heißen und trockenen<br />

Sommermonaten konnte<br />

auch dieses ausgehen oder ungenießbar<br />

werden, so dass die Bewohner<br />

der Hochlagen das Wasser<br />

dann mühevoll aus den Talquellen<br />

holen mussten. Wasser, das lebensspendende<br />

Element, war für diese<br />

Menschen somit ein kostbares Gut<br />

und sie wiesen ihm deshalb eine<br />

besondere Bedeutung zu. Um jederzeit<br />

über sauberes Wasser verfügen<br />

zu können, wurden die Quellen im<br />

Tal stets rein gehalten. Im Frühling,<br />

nach den langen und kalten Wintermonaten,<br />

drückten die Menschen<br />

ihre Freude über das wieder aus den<br />

Quellen sprudelnde Wasser aus, indem<br />

sie die Quellen von Moos und<br />

vertrocknetem Herbstlaub reinigten<br />

und abschließend mit einem mit<br />

Ostereiern behängten Bäumchen<br />

schmückten.<br />

27


Seitenbuch Aschbach Burghaslach<br />

Seitenbuch<br />

Mündlichen Überlieferungen<br />

zufolge ist das Osterbrunnenbrauchtum<br />

in Aufseß seit dem<br />

Jahre 1909 lebendig, in Engelhardsberg<br />

schmückten Bewohner<br />

erstmals 1913 einen Osterbrunnen.<br />

Bis Mitte des 20. Jh. bewahrten die<br />

Menschen den Brauch des Osterbrunnenschmückens<br />

in den Kernund<br />

Randgebieten der Fränkischen<br />

Schweiz, dann drohte diese Tradition<br />

auszusterben.<br />

Den Bemühungen von Brauchtums-<br />

und Heimatpflegern – vor<br />

allem aber dem riesigen Engagement<br />

der ehrenamtlichen Helferinnen<br />

und Helfer – ist es zu<br />

verdanken, dass das Schmücken der<br />

Brunnen zur Osterzeit eine intensive<br />

Wiederbelebung erfuhr und<br />

sich ab den 1980er Jahren dann<br />

über weite Teile Ober- und Mittelfrankens<br />

sowie punktuell im unterfränkischen<br />

Bereich verbreitete<br />

und so auch das Drei-Franken-Eck<br />

erreichte. So verwundert es nicht,<br />

dass inzwischen jedes Jahr viele<br />

Touristen zur Osterzeit das Drei-<br />

Franken-Eck bereisen, um diese<br />

einzigartigen Kunstwerke in mehr<br />

als der Hälfte der 52 Ortsteile zu<br />

bestaunen.<br />

Der gesamte Vorgang des Reinigens und<br />

Schmückens wird als „Brunnenputzen“ bezeichnet.<br />

Während das Fegen des Brunnens<br />

in früherer Zeit von den jungen Burschen<br />

ausgeübt wurde, widmen sich dieser Aufgabe<br />

heute entweder die den Brunnen schmückenden<br />

Frauen oder deren Ehemänner.<br />

Anschließend wird der Brunnen geschmückt.<br />

Tannen- und Buchszweige, zu Girlanden<br />

verflochten oder als Verkleidung metallener<br />

Schmuckkronen und -bögen, sind das wohl<br />

ursprünglichste Schmuckelement. Je nach<br />

Anzahl der Helfer kann das Girlanden binden<br />

bis zu einem Tag dauern, das Aufstellen des<br />

Gerüsts sowie das Anbringen der Girlanden<br />

beansprucht ebenfalls mehrere Stunden.<br />

Am zeitintensivsten sind jedoch die<br />

Arbeiten, die sich um das Osterei drehen. In<br />

unzähligen Stunden werden die ausgeblasenen<br />

Eier liebevoll per Hand bemalt und<br />

mit schönen Motiven versehen. Um das<br />

zerbrechliche Kunstwerk vor Wettereinflüssen<br />

zu schützen, erhält es eine Klarlackversiegelung.<br />

Das Schmücken der Girlanden<br />

mit hunderten von Eierkunstwerken ist<br />

die schwierigste Aufgabe, denn es gilt ein<br />

gleichmäßiges Erscheinungsbild zu erzielen.<br />

Echter Blumenschmuck ziert an so manchem<br />

Brunnen zusätzlich die Osterbrunnenanlage.<br />

28


Thüngfeld<br />

Schlüsselfeld<br />

29


Ehegrund Sugenheim<br />

Und ewig<br />

summen die<br />

Bienen<br />

Bienenleasing bei den Imkern<br />

Wild schießen die Lichtstrahlen<br />

durch das Blätterdach auf dem<br />

kurzen Weg durch den Laubwald in<br />

Richtung auf die nächste Lichtung.<br />

Ein ungewöhnlicher Geruch liegt<br />

in der Luft – süßlich, wächsern und<br />

etwas nach Holz. Das Summen<br />

wird lauter je näher die Lichtung<br />

kommt.<br />

Dort steht eine Holzhütte, der<br />

Lehrbienenstand des Imkervereins<br />

Oberer Ehegrund. Im Sonnenlicht<br />

sieht man Hunderte von Bienen<br />

eifrig auf die Einflugschlitze zufliegen.<br />

Dann öffnet sich die Tür des<br />

Bienenhauses und Matthias Rühl,<br />

der Vorsitzende des Imkervereins,<br />

begrüßt uns.<br />

Wir wollen uns über ein Angebot<br />

des Imkervereins informieren, das<br />

Bienenleasing. Leasing ist bekannt,<br />

bei Autos und Maschinen häufig der<br />

Alltag. Aber wer least eine Biene,<br />

besser ein ganzes Volk Und warum<br />

Früher gab es in jedem Dorf einige<br />

Imker, war die Imkerei doch die einzige<br />

kostengünstige Möglichkeit an<br />

etwas Süßes zu gelangen. Mit Honig<br />

wurde gekocht, gebacken. Heute<br />

gibt es dafür im Supermarkt Zucker<br />

oder Honig zu kaufen. Und die<br />

Kenntnis im Umgang mit Bienen<br />

geht verloren. Dem soll das Bienenleasing<br />

entgegen wirken. Es ist die<br />

Einladung, ein Bienenjahr lang von<br />

April bis Juli den Alltag im Umgang<br />

mit den „süßen“ Insekten zu<br />

erfahren und zu lernen. Die Imker<br />

hoffen, die Interessenten mit dem<br />

„Bienenvirus“ zu infizieren und Menschen<br />

für die Imkerei zu begeistern.<br />

30


im Oberen Ehegrund<br />

Keine Angst vor Bienenstichen<br />

Es ist Mitte April, später Samstag<br />

Morgen. Sechs Interessierte im<br />

Alter von Mitte Zwanzig bis zum<br />

Beginn des Rentenalters, Männer,<br />

Frauen, die in diesem Jahr den<br />

Umgang mit Bienen lernen wollen,<br />

stehen vor dem Lehrbienenstand<br />

bei Obernesselbach. Als erstes<br />

bekommt jeder Teilnehmer sein<br />

Volk vorgestellt, für das er nun ein<br />

Bienenjahr lang verantwortlich ist.<br />

Dann geht es an die Fachsprache:<br />

Was ist ein Aufsatz oder eine Zarge<br />

Wozu braucht man einen Bienenbesen<br />

Was ist ein Stockmeißel und<br />

wozu ist er gut Was macht die<br />

Biene mit ihrer Beute Natürlich<br />

bleibt es nicht beim Gespräch, es<br />

gibt erste Arbeitsschritte zum Mitmachen.<br />

Learning by doing heißt<br />

die Devise.<br />

Die ersten Arbeitsschritte des<br />

Auswinterns werden gelernt: Die<br />

neue Brut in den Waben kontrollieren,<br />

die Königin suchen, den Boden<br />

der Kästen reinigen, einige Bienen<br />

haben den Winter nicht überstanden<br />

und liegen tot am Boden,<br />

Spuren von Schädlingen suchen,<br />

u.a. die gefürchtete Varroa-Milbe.<br />

Dabei geht auch schnell die Angst<br />

vor Bienenstichen verloren, denn<br />

wer bienenkundig mit den Tieren<br />

umgeht, wird kaum gestochen.<br />

Nun geht es im 14-Tages-<br />

Rhythmus weiter: Wir lernen,<br />

ein Bienenvolk zu teilen, in der<br />

Fachsprache: einen Ableger zu<br />

bilden. Dabei wird ein Teil des<br />

bestehenden Volkes zusammen<br />

mit der Königin in einen neuen<br />

Kasten gebracht, dort richtet es<br />

sich ein, die Königin legt eifrig<br />

Eier, damit mehr Arbeiterinnen<br />

entstehen. Im alten Volk bemerken<br />

die Arbeitsbienen, dass<br />

die Königin fehlt. Die Bienen<br />

legen Weiselzellen (= Königinnenzellen)<br />

an. Die schlüpfenden<br />

jungen Königinnen werden auf<br />

ihre Tauglichkeit geprüft, schlecht<br />

entwickelte Jungköniginnen<br />

werden getötet. Die verbliebenen<br />

Jungköniginnen kämpfen um die<br />

Führung des Volkes, die Siegerin<br />

fliegt zur Begattung aus, kommt<br />

befruchtet zurück und fängt an<br />

Eier zu legen, um den Bestand des<br />

Stockes zu sichern.<br />

Ähnliches passiert, wenn ein<br />

Bienenvolk zu groß wird und sich<br />

selbst teilt, es schwärmt. Die bisherige<br />

Königin verlässt mit einem<br />

Teil des Volkes den Stock und<br />

gründet ein neues Volk. Im „alten“<br />

Volk werden junge Königinnen<br />

nachgezogen.<br />

Wir stellen die handelnden Wesen vor:<br />

Die Königin –Queen Mum<br />

Sie ist das einzige sexuell<br />

aktive weibliche Wesen<br />

im Bienenstaat. Nach dem<br />

Begattungsflug kann sie<br />

befruchtete Eier (hieraus<br />

entstehen die Arbeiterinnen<br />

oder mit spezieller Fütterung<br />

wieder Königinnen) und nicht<br />

befruchtete Eier (hieraus<br />

entstehen die Drohnen) legen.<br />

Ihre Aufgabe ist es, Eier<br />

zu legen und damit für den<br />

Bestand des Bienenvolkes zu<br />

sorgen.<br />

Die Arbeiterinnen<br />

Auch sie sind weibliche Bienen,<br />

ihre Geschlechtsreifung<br />

wird durch die Königin durch<br />

Pheromone unterdrückt. Ihre<br />

Aufgabe ist es, Nektar und<br />

Pollen zu sammeln und so die<br />

Ernährung des Bienenvolkes<br />

zu sichern. Die Arbeiterinnen<br />

sind für die Aufzucht zuständig,<br />

sie versorgen die Eier, die<br />

Maden, sie teilen sich die<br />

Aufgaben im Stock. Und sie<br />

entscheiden über die Königin.<br />

Die Drohnen<br />

Aus den unbefruchteten Eier<br />

entstehen die männlichen<br />

Bienen, die Drohnen. Ihre<br />

einzige Aufgabe ist die<br />

Befruchtung neuer Königinnen<br />

aus einem anderen<br />

Bienenvolk.<br />

Fotos: ganz oben: H. P. Bacherle<br />

oben – Imkerverein Oberer Ehegrund<br />

Mitte, unten – wikipedia|Waugsberg<br />

Bilder:<br />

Reges Treiben herrscht am Lehrbienenstand<br />

nicht nur unter den Bienenvölkern sondern auch<br />

bei den Interessenten am Bienenleasing<br />

ganz oben:<br />

Im Land wo Wein und Honig fließen –<br />

beim Fest der Winzer und Imker in Krassolzheim<br />

gab sich auch die Königin die Ehre<br />

31


Ehegrund<br />

links: Matthias Rühl erklärt die Arbeit mit Bienen<br />

daneben: die Teilnehmer/innen am Bienenleasing nehmen<br />

Kontakt mit ihren Völkern auf und wenden das Gelernte an<br />

unten: Fasziniertes Staunen über die Welt der Bienen<br />

Vieles im Bienenstock hängt<br />

vom Wetter ab. Scheint die Sonne,<br />

fliegen die Bienen aus, um Nektar<br />

und Pollen zu sammeln. Eigentlich<br />

brauchen sie dies als Futter für<br />

die Nachzucht. Die Königin legt<br />

täglich bis zu 2000 Eier, jedes in<br />

eine eigene Zelle in der Wabe. Im<br />

Laufe eines Bienenjahres sind das<br />

ca. 200.000 bis 250.000 Eier. Nach<br />

drei Tagen schlüpft daraus die<br />

Made, die schnell wächst und sich<br />

verpuppt. Nach 21 Tagen ist die<br />

neue Biene fertig. Schlüpft sie in<br />

der Zeit von April bis Ende Juli, ist<br />

es eine Sommerbiene. Sie wird nur<br />

ca. 6 Wochen alt, dann ist sie wie<br />

der Imker sagt „abgeflogen“.<br />

In dieser Zeit legt sie auf der Suche<br />

nach Futter ca. 1000 km zurück.<br />

Sie sammelt Nektar und Pollen,<br />

übergibt sie im Stock an ihre<br />

Kolleginnen, die den Nachwuchs<br />

versorgen.<br />

Die Winterbienen leben länger.<br />

Ihre Aufgabe ist es, das Bienenvolk<br />

samt der Königin heil über den<br />

Winter zu bringen. Dazu müssen<br />

sie mit ihren Körpern Wärme<br />

erzeugen und die Temperatur im<br />

Bienenstock in der Wintertraube<br />

bei ca. 17° bis 18° halten. Beginnt<br />

Ende Dezember oder Anfang Januar<br />

der neue Brutzyklus, müssen die<br />

Bienen das neue Brutnest konstant<br />

auf 36° C halten, egal wie kalt es<br />

draußen ist.<br />

Honig –Geschmack einer Landschaft<br />

Die Bienen sammeln auf den Blütenpflanzen<br />

Nektar auf, speichern<br />

ihn in ihrer Honigblase und bringen<br />

ihn in den Bienenstock. Dort<br />

übernehmen ihn andere Bienen,<br />

reduzieren zunächst den Wassergehalt<br />

und lagern dann den fertigen<br />

Honig als Vorrat ein.<br />

32


Haben Sie Interesse am Bienenleasing<br />

Imkerverein Oberer Ehegrund<br />

Kontakt: Matthias Rühl<br />

Krassolzheim 39 | 91484 Sugenheim<br />

Tel: 09165/95 98 30<br />

E-Mail: matthias.ruehl@t-online.de<br />

www.imkerverein-oberer-ehegrund.de<br />

Nun greift der Mensch wieder<br />

ein. Beim Bienenleasing heißt das<br />

konkret: Wir lernen, wie man Honigwaben<br />

erntet, sie „entdeckelt“,<br />

Honig schleudert, reinigt, in Gläser<br />

abfüllt, die Bienen wieder mit<br />

Waben versorgt, damit sie weiter<br />

sammeln können.<br />

Ein Bienenvolk benötigt jährlich<br />

für seine Versorgung circa 300 bis<br />

500 kg Nektar. Dieser besteht zu<br />

80 % aus Wasser. Vermarktungsreifer<br />

Honig hat einen Wassergehalt<br />

von weniger als 18 %. Die Jungbienen<br />

brauchen neben dem Nektar<br />

auch eiweißreichen Pollen von<br />

Blütenpflanzen. Das sind jährlich ca.<br />

30 bis 50 kg Blütenstaub. Es ist also<br />

eine Menge Futter heranzuschaffen.<br />

Deshalb entwickelt der Imker<br />

schnell einen Blick für die Landschaft<br />

und ihre Bienentauglichkeit. Welche<br />

Pflanzen blühen Ist eine durchgehende<br />

Blütenversorgung vorhanden<br />

vom Frühjahr bis in den August/September.<br />

Gibt es auch Honigtau von<br />

Insekten zu ernten (daraus entsteht<br />

z.B. der Waldhonig)<br />

Gibt es Gefahren für die Bienen<br />

Die größte Gefahr geht von der<br />

Varroa-Milbe aus. Sie wurde um<br />

1980 aus Asien eingeschleppt und<br />

hat sich sehr schnell in ganz Europa<br />

verbreitet. Die ca. 1,5 mm große<br />

Milbe sitzt auf der Biene, lieber<br />

aber direkt auf der sich entwickelnden<br />

Brut, beißt diese an und schmarotzt<br />

am „Blut“ der Insekten.<br />

Wird die Milbe nicht bekämpft,<br />

droht schnell einem ganzen Bienenbestand<br />

das Aus. Die geschwächten<br />

Bienen sterben entweder direkt<br />

durch die Milbe oder an Folgeinfektionen.<br />

Deshalb ist die ständige Kontrolle<br />

der Bienen auf Varroabefall,<br />

die Untersuchung der Brut, die<br />

Kontrolle des Bienenstocks auf<br />

tote Bienen und Milben wichtig.<br />

Neben extremer Sauberkeit im<br />

Bienenkasten, bestandsführenden<br />

Maßnahmen wie Entnahme der<br />

Drohnenbrut (diese ist besonders<br />

häufig von Varroa befallen) wird zur<br />

Bekämpfung der Milbe auch mit<br />

Ameisensäure gearbeitet. Dabei ist<br />

es wichtig, dass die Bekämpfung<br />

zeitgleich im Bereich des gesamten<br />

Imkervereins, besser noch auf Landkreisebene,<br />

erfolgt, damit nicht<br />

aus anderen Bienenvölkern wieder<br />

Varroa-Milben eingetragen werden<br />

können.<br />

Bereits Mitte Juli ist das Bienenjahr<br />

beendet. Die Bienen werden<br />

nun auf den Winter vorbereitet und<br />

mit Zuckerwasser eingefüttert. Die<br />

Varroabehandlung wird möglichst<br />

frühzeitig Mitte Juli durchgeführt,<br />

damit die Milben vor dem Entstehen<br />

der Winterbienen getötet<br />

werden. Im Stock wachsen jetzt<br />

diese Winterbienen heran, die im<br />

Gegensatz zu den Sommerbienen<br />

bis zu sechs Monate alt werden.<br />

Von ihrer Fitness hängt es ab, ob<br />

das Bienenvolk den Winter überstehen<br />

wird und im nächsten Frühjahr<br />

wieder aktiv werden kann.<br />

Für die Teilnehmer des Bienenleasings<br />

geht eine ereignisreiche<br />

Zeit zu Ende. Nun gilt es sich zu<br />

entscheiden. Für den eigenen Bienenstock<br />

und den Aufbau weiterer<br />

Völker, für die aktive Mitarbeit im<br />

Kreis der Imkerkollegen, für einen<br />

anderen Blick auf die Landschaft,<br />

für den Honig und den Alltag mit<br />

der Queen und ihrem Volk.<br />

Das nächste Mal fließen am<br />

Sonntag, den 27. Mai <strong>2012</strong><br />

in Krassolzheim Wein und Honig<br />

Als besonders innovative Form der<br />

Öffentlichkeitsarbeit und des Heranführens<br />

von Interessenten an die Tätigkeit<br />

der Imkerei wurde die Idee des „Bienen-<br />

Leasings“ übrigens als LEADER-Projekt<br />

gefördert. Europäische Gelder wurden<br />

für Imkereigegenstände, den Kauf des<br />

Bienenhauses, Umbaukosten, Präsentations-<br />

und Moderationsmaterialien, die<br />

Befestigung des Zufahrtsweg sowie für<br />

ein Wildbienenhaus mit Infotafel aufgewendet.<br />

Deutscher<br />

Honig<br />

d<br />

Imker:<br />

d<br />

W. Scheitacker<br />

Krassolzheim 27<br />

91484 Sugenheim<br />

Tel.: 09165/741<br />

Anzeige<br />

d<br />

Verschiedene Sorten<br />

33


Markt Bibart<br />

Die Wüste lebt…<br />

…direkt neben dem Scheinfelder<br />

Kompostplatz. Zu Toms Globetrottertreffen<br />

einmal im Jahr versammeln<br />

sich auf einer Kuhweide<br />

zwischen Markt Bibart, Altmannshausen<br />

und Scheinfeld Geländewagen-Fans,<br />

die leuchtende Augen<br />

bekommen, wenn sie von endlos<br />

langen Sand- oder Steinpisten<br />

erzählen. Im Juli 2011 trafen sich<br />

wieder rund 100 Abenteurer zum<br />

Erfahrungsaustausch in Scheinfeld.<br />

Gleichzeitig glich die Auto-<br />

Werkstatt von Thomas Ramming<br />

in Markt Bibart unweit des provisorischen<br />

Campingplatzes einem<br />

Bienenstock. Allzumal die Firma<br />

„Tom‘s Fahrzeugtechnik“ ihr zehnjähriges<br />

Jubiläum feierte.<br />

Angefangen hat das Bilderbuch-<br />

Familienunternehmen in einem<br />

Hinterhof in der Würzburger<br />

Straße in Scheinfeld. 2002 erwarb<br />

Ramming das heutige Betriebsgelände<br />

in Markt Bibart. Die frühere<br />

BayWa-Landmaschinen-Werkstatt<br />

wurde nach und nach renoviert.<br />

Nun beherbergen die Lager keine<br />

Ersatzteile für Eggen oder Dreschmaschinen<br />

mehr, sondern Toyota-<br />

Teile für den Landcruiser mitsamt<br />

allen Extras. Dazu gehören Aluplatten<br />

als Unterbodenschutz genauso<br />

wie Klappschlafdächer oder<br />

Kühlboxen.<br />

Viele der auch als Buschtaxis<br />

bekannten Geländewagen haben<br />

einen Schnorchel neben dem<br />

Beifahrerfenster. Dieser sorgt dafür,<br />

dass der Motor nur saubere Luft<br />

bekommt, Sand und Schmutz werden<br />

in einem sogenannten Zyklon<br />

abgesondert und ausgeworfen. Da<br />

ein geländetaugliches Fahrzeug<br />

beispielsweise auch fl achere Flüsse<br />

durchqueren können soll, schützt<br />

der Schnorchel zudem davor, dass<br />

der Motor Wasser in den Luftansauger<br />

bekommt. Um unabhängig<br />

von Campingplätzen übernachten<br />

zu können, setzt Tom‘s Fahrzeugtechnik<br />

auf eine Stromversorgung<br />

durch Solartechnik. Freilich können<br />

die Fahrzeuge auch mit einem<br />

Warm-Wasser-Boiler ausgestattet<br />

werden.<br />

Ramming hat einst bei einem<br />

Neustädter Autohaus als Kraftfahrzeug-Mechaniker-Meister<br />

gearbeitet<br />

und gleichzeitig seine Liebe zu Exkursionen<br />

in Nord-Afrika entdeckt.<br />

34Buschtaxis aus


Dabei begeisterten ihn die Modelle<br />

des Toyota-Landcruisers, die mittlerweile<br />

seit 60 Jahren gebaut werden.<br />

Sie gelten als besonders robust,<br />

haben kaum Elektronik und sind<br />

wegen ihrer einfachen Mechanik<br />

gut zu warten. Auch eine kleine<br />

Werkstatt in den Exkursionsländern<br />

kriegt einfache Reparaturen<br />

hin. Notfalls können bei der Markt<br />

Bibarter Firma Ersatzteile bestellt<br />

werden, die dann per DHL-Express<br />

weltweit versandt werden.<br />

Geschäftsleute und<br />

Individualurlauber<br />

Beim Globetrotter-Treffen im<br />

Juli interessierte sich beispielsweise<br />

die Münchner Fachbuchhandlung<br />

Christian Schmidt für ein Geländefahrzeug<br />

aus Markt Bibart.<br />

Bislang betreiben sie ihr rollendes<br />

Büro mit einem alten Bundeswehr-<br />

Lastwagen. Dieser soll eventuell<br />

ein wendigeres Begleitfahrzeug<br />

bekommen. Die Münchner Buchhandlung<br />

hat sich auf Kriegsgeschichte<br />

spezialisiert, bietet aber<br />

auch Schiffsmodelle an.<br />

Zu den Kunden von Tom‘s<br />

Fahrzeugtechnik gehört auch der<br />

Heppenheimer Bernhard Arnold,<br />

der bereits zum vierten Mal zum<br />

Sommertreffen nach Scheinfeld<br />

gekommen ist. Der Hesse, der<br />

sein Berufsleben als Lehrer unter<br />

anderem für das Fach Physik in<br />

Brennpunktschulen in den USA<br />

verbrachte, hat sein Fahrzeug im<br />

Internet erstanden. Sein cremefarbener<br />

Landcruiser war einst ein<br />

Schweizer Rot-Kreuz-Auto, das<br />

in den Krisengebieten im Balkanraum<br />

vom Internationalen Roten<br />

Kreuz eingesetzt worden war.<br />

Mit neuem Fahrwerk versehen hat<br />

die Markt Bibarter Firma Arnold<br />

geholfen, dass das Auto nach dem<br />

Import eine deutsche Zulassung<br />

bekam. Arnold begreift sich als<br />

Wüste Piste –<br />

Fahrer und Fahrzeuge sind<br />

Sahara-erprobt, was sie hin und wieder<br />

auch im <strong>Steigerwald</strong> unter Beweis<br />

stellen können<br />

Markt Bibart<br />

35


Individualist beim Reisen. Zum<br />

Globetrotter-Treffen kommt er, um<br />

technisches Know-How auszutauschen,<br />

aber auch um über interessante<br />

Reiseziele zu sprechen.<br />

Auch Theo Hamers ist mit seiner<br />

Frau Gerry aus den Niederlanden<br />

zum Fahrzeugtreffen in den<br />

südlichen <strong>Steigerwald</strong> gekommen.<br />

Er lobt die Dynamik der Markt<br />

Bibarter Werkstatt. Man merke,<br />

dass die ganze Mannschaft von<br />

Tom‘s Fahrzeugtechnik hinter dem<br />

Produkt steht. So müsse eine Firma<br />

sein, sagt er, der selbst ein Maschinenbau-Unternehmen<br />

in Holland<br />

leitete. Die Hamers lieben die<br />

Individualreisen. Mit einem zum<br />

Wohnmobil umgebauten Landcruiser,<br />

der dank Solarenergie auch<br />

einmal ohne die Infrastruktur eines<br />

offiziellen Stellplatzes auskommt,<br />

könne man in einsamen Buchten<br />

in Griechenland wunderbare Tage<br />

verbringen. Bei der jüngsten Tour<br />

haben die Niederländer den Süden<br />

der Türkei, Griechenland, Albanien,<br />

Bulgarien, Kroatien und<br />

Serbien erkundet.<br />

Mit 120 rohen Eiern über die<br />

Hubbelpiste<br />

Besonders für das zweite Standbein<br />

der Firma, die Exkursionen,<br />

begeistert sich Michael Werner aus<br />

dem niedersächsischen Bissendorf.<br />

Er liebt die geführten Reisen unter<br />

dem Logo des stilisierten Kamels,<br />

die „Tom‘s Expeditionsreisen“<br />

anbieten. Nach Ägypten, Tunesien,<br />

Libyen, Marokko oder in den<br />

Balkan führen die Exkursionen für<br />

Menschen, die jenseits des Massentourismus<br />

die Welt kennen lernen<br />

wollen und dabei ihr fahrerisches<br />

Können abseits der Straße verfestigen<br />

wollen. Dabei schwört der<br />

Niedersachse auf die kulinarischen<br />

Genüsse, die das Organisationstalent<br />

Uwe Markert in der Wüste in<br />

seiner Feldküche zaubert. „Wenn<br />

der Uwe nicht mitfährt, fährt<br />

meine Frau auch nicht mit“, erzählt<br />

Werner schmunzelnd.<br />

Markert, externer Dienstleister<br />

aus dem Scheinfelder Ortsteil<br />

Grappertshofen, fährt tatsächlich<br />

mit 120 rohen Eiern über<br />

die Hubbelpisten der nordafrikanischen<br />

Wüste. Sein Küchenfahrzeug<br />

ist mit einer speziellen<br />

Kühlbox ausgestattet. Zwischen<br />

Dünen und Oasen kocht Markert<br />

Sauerbraten oder Rouladen für 25<br />

Leute. „Abends, wenn die Männer<br />

über Motorteile reden, helfen<br />

die Frauen im Kochzelt“, erzählt<br />

Markert. Dann entstehe immer eine<br />

ganz heimelige Atmosphähre. Die<br />

meisten Lebensmittel nehme er aus<br />

Deutschland mit. Frisches Gemüse<br />

kauft er vor Ort. Markert ist es übrigens<br />

auch, der beim Sommertreffen<br />

die Spanferkel über dem offenen<br />

Feuer zubereitet.<br />

36


Für die „tollen Touren mit<br />

Tom‘s Fahrzeugtechnik“ bedankte<br />

sich der Niedersachse Werner<br />

beim Landcruiser-Treffen auf eine<br />

besonders charmante Art: Er lud<br />

Tom Ramming zu einem Flug ein.<br />

Werner hat in der Wüste nämlich<br />

stets ein einsitziges Ultra-Leicht-<br />

Flugzeug dabei. Da könne er dann<br />

niemand mitnehmen, wenn er sich<br />

den Süden Ägyptens von oben<br />

ansehe. Nach Markt Bibart hat er<br />

nun einen Zweisitzer mitgebracht.<br />

Das sei sein Geschenk zum zehnjährigen<br />

Jubiläum. Ramming und<br />

Werner, der eine vertreibt Abenteuer-Land-Fahrzeuge,<br />

der andere<br />

Abenteuer-Luftfahrzeuge, genießen<br />

einen Sommerabend aus der Vogelperspektive.<br />

Fotos: Hanns Peter Bacherle<br />

Beim Treffen im <strong>Steigerwald</strong> werden<br />

am Lagerfeuer die Geschichten lebendig,<br />

die man in der Wüste Nordafrikas<br />

erlebt hat<br />

37


Es kann losgehen!<br />

Fotos: Hanns Peter Bacherle<br />

Geiselwind<br />

Neuer<br />

Schwung<br />

für eine alte Idee<br />

38<br />

Bewundernde Blicke erntete einer der älteren<br />

Teilnehmer am Eröffnungstag.


In den 1970er Jahren startete mit<br />

den „Trimm-Aktionen“ eine der<br />

größten Bewegungs- und Sportförderungskampagnen<br />

des Deutschen<br />

Sportbundes. Heute – rund 40<br />

Jahre später – hat die Gemeinde<br />

Markt Geiselwind diese alte<br />

Liebe wieder neu entdeckt. Und<br />

so bereichert seit Mitte 2011 ein<br />

Mehrgenerationen Trimm-Dich-<br />

Pfad das Sport- und Fitnessangebot<br />

der <strong>Steigerwald</strong>gemeinde.<br />

Eine Runde durch den Wald im<br />

Geiselwinder Ortsteil Gräfenneuses<br />

beträgt 2,1 Kilometer. Normalerweise<br />

eine Weglänge für einen<br />

gemütlichen Nachmittagsspaziergang.<br />

Doch die Strecke bietet ihren<br />

Besuchern nicht nur Erholungswert<br />

– der naturnah gestaltete<br />

Rundweg ist ein wahrer Fitnessparcours<br />

für Jung und Alt. Fünf<br />

Stationen mit jeweils zwei Gerätschaften<br />

ermöglichen ein Training<br />

von Schulterpartien, Armen sowie<br />

Bauch-, Rücken- und Kniemuskulatur.<br />

Die einzelnen Trainingseinheiten<br />

dienen somit langfristig<br />

der Förderung der Beweglichkeit,<br />

des Muskelaufbaus, der besseren<br />

Koordination der Vitalfunktionen<br />

und der Steigerung der Ausdauer.<br />

Ein Barfußpfad, bestehend aus<br />

sechs verschiedenen Untergrundarten,<br />

die von Hackschnitzeln über<br />

Gruben- und Mainsand bis hin<br />

zu verschieden stark gewaschenen<br />

Kiesvariationen reichen, rundet das<br />

Fitnesserlebnis ab. Für Einsteiger<br />

und weniger Geübte bietet eine<br />

weitere Variante auf der Höhe<br />

Richtung Ebersbrunn eine kürzere<br />

und weniger beschwerliche Wegstrecke.<br />

Die Idee für die Errichtung des<br />

Mehrgenerationen Trimm-Dich-<br />

Pfades in Gräfenneuses stammt<br />

von Bürgermeister Ernst Nickel<br />

und dem Waldbeauftragten Willi<br />

Kohles. Bei einer gemeinsamen<br />

Waldbegehung zur Feststellung der<br />

Schäden, die das Sturmtief Kyrill<br />

im Januar 2007 im Gemeindewald<br />

hinterlassen hatte, fanden die<br />

beiden die alten Trimm-Dich-Pfad<br />

Schilder aus den 1970er Jahren.<br />

Nun galt es, den Bauausschuss<br />

sowie den Marktgemeinderat Geiselwind<br />

für die Projektidee Mehrgenerationen<br />

Trimm-Dich-Pfad zu<br />

begeistern, denn die Finanzierung<br />

musste schließlich selbst gestemmt<br />

werden. Bei Gesamtkosten von<br />

rund 30.000 Euro für Sportgeräte<br />

und die Erstanlage des Pfades<br />

keine leichte, aber eine durchaus<br />

lösbare Aufgabe, wie sich zwei<br />

Jahre später zeigte.<br />

Weitere Begehungen mit Josef<br />

Dietmeyer, dem Leiter des Bauhofes,<br />

und Förster Dieter Rammensee<br />

folgten, bevor im Jahr 2010<br />

mit Herrn Gellfart von der Firma<br />

Hags die Standorte für die einzelnen<br />

Trimm-Dich-Stationen festgelegt<br />

und die Sportgeräte erworben<br />

werden konnten. Die Aufstellung<br />

der Beschilderung sowie der Sportgeräte<br />

lag dann in den Händen<br />

der Mitarbeiter des gemeindlichen<br />

Bauhofs.<br />

Anfang Juni 2011 war es schließlich<br />

so weit: Der Markt Geiselwind<br />

übergab im Rahmen einer offiziellen<br />

Einweihungsfeier den neuen<br />

Mehrgenerationen Trimm-Dich-<br />

Pfad an die Öffentlichkeit. Dass<br />

Sport in jedem Alter Spaß machen<br />

kann, bewiesen auch die vielen<br />

Gäste aller Generationen. Bevor es<br />

zum gemütlichen Veranstaltungsteil<br />

in das Feuerwehrhaus nach<br />

Gräfenneuses ging, nutzten viele<br />

Besucher noch die Gelegenheit,<br />

den Trimm-Dich-Pfad gemeinsam<br />

auszuprobieren.<br />

Dabei wird der eine oder andere<br />

sicherlich auf den Geschmack<br />

gekommen sein und auch zukünftig<br />

seine Bewegungspausen auf<br />

unserem schönen Mehrgenerationen<br />

Trimm-Dich-Pfad einlegen.<br />

Anfahrt<br />

In Gräfenneuses Richtung Ebersbrunn<br />

befindet sich am Ortsende rechts ein<br />

Parkplatz, von dem Sie in den Trimm-<br />

Dich-Pfad einsteigen können.<br />

39


Markt Nordheim<br />

Klösterliches Jan Kobow<br />

Leben<br />

Romanik und Romantik:<br />

Das Münster Münchsteinach<br />

und das Abtschlösschen<br />

Abgeschiedenheit, Idylle, Gott<br />

in einer noch ursprünglichen Natur<br />

erfahren: Der <strong>Steigerwald</strong> war<br />

seit jeher eine attraktive Region<br />

für Christen, die Christi Ruf nach<br />

einem friedvollen, ja liebevollen<br />

Umgang des Menschen mit der<br />

Schöpfung folgen wollten. Und so<br />

verwundert es nicht, dass im Laufe<br />

der Jahrhunderte in der gesamten<br />

Region zahlreiche Glaubenszeugnisse<br />

von hohem kulturhistorischen<br />

Wert entstanden – jedenfalls viel<br />

mehr, als man dies von einer noch<br />

heute relativ dünn besiedelten<br />

Region erwarten darf. Wir wollen<br />

uns in diesem Bericht auf die<br />

Klöster beschränken.<br />

40


im <strong>Steigerwald</strong><br />

Münchsteinach<br />

Scheinfeld<br />

Markt Bibart<br />

Fotos Oliver Hug<br />

Der bedeutendste Bau im<br />

nördlichen <strong>Steigerwald</strong> ist das<br />

Zisterzienserkloster Ebrach, 1285<br />

vollendet. Das Kloster wurde in<br />

der Säkularisation 1803 aufgelöst<br />

und dient seit 1851 als Haftanstalt.<br />

Dem <strong>Steigerwald</strong> westlich vorgelagert<br />

liegt die berühmte Benediktinerabtei<br />

Münsterschwarzach,<br />

780 als Frauenkloster gegründet.<br />

Um Scheinfeld befand sich vermutlich<br />

das Benediktinerkloster<br />

Megingaudshausen, das 816 von<br />

den Mattonen gegründet, aber<br />

schon um 877 wieder aufgegeben<br />

wurde, als die Mönche in das von<br />

den Nonnen verlassene Münsterschwarzach<br />

umzogen.<br />

Münchsteinach<br />

Ebenfalls Benediktiner siedelten<br />

ab dem 12. Jahrhundert in Münchsteinach,<br />

im östlichen Teil des südlichen<br />

<strong>Steigerwald</strong>es. Adalbero von<br />

Steinaha begann 1102 sein Schloss<br />

inklusive Besitzungen in eine Abtei<br />

umzubauen. Fertig wurde die<br />

romanische Anlage 1180. Es folgten<br />

rund 350 Jahre Klosterleben nach<br />

den Regeln des Heiligen Benedikt<br />

von Nursia (um 480 bis 547), bis<br />

Bauernkriege und Reformation<br />

dem „ora et labora et lege“ (bete<br />

und arbeite und lies) der Mönche<br />

ein Ende setzten. Zumindest der<br />

Ostteil der dreischiffigen Basilika<br />

Sankt Nikolaus blieb erhalten und<br />

wurde Pfarrkirche der fortan evangelischen<br />

Kirchengemeinde. Trotz<br />

der Umbauten im 18. Jahrhundert<br />

zum Predigtraum nach Vorbild<br />

der „Markgrafenkirchen“ blieb der<br />

romanische Charakter der Kirche<br />

stets gewahrt und gibt auch heute<br />

noch den diversen kulturellen Veranstaltungen<br />

ein unverwechselbares,<br />

ursprüngliches Ambiente.<br />

Franziskaner Minoriten<br />

in Scheinfeld<br />

In etlichen Orten des <strong>Steigerwald</strong>es<br />

lassen sich Spuren klösterlichen<br />

Lebens nachzeichnen – geblieben<br />

ist oft wenig. Umso mehr<br />

ragt Kloster Schwarzenberg in<br />

Scheinfeld als aktives Bildungshaus<br />

des Franziskanerordens heraus.<br />

Der Grundstein für ein Kloster<br />

in Scheinfeld wurde am 26.<br />

März 1701 gelegt. Da lag die<br />

Idee von Georg Ludwig Graf von<br />

Schwarzenberg, die Franziskaner<br />

(zunächst die Gruppe der Rekollekten,<br />

später der Reformaten) zur<br />

Rekatholisierung des Gebietes in<br />

die Pfarrei zu holen, schon über 70<br />

Jahre zurück. Das sagt viel über die<br />

Wirren der Zeit während und nach<br />

dem 30jährigen Krieg, aber auch<br />

über den letztlich ungebrochenen<br />

Willen einiger Protagonisten, allen<br />

voran der 1670 gefürsteten Familie<br />

Schwarzenberg und des Ordens,<br />

Franziskaner in Scheinfeld dauerhaft<br />

zu etablieren. Gleichwohl<br />

verstrichen weitere gut 30 Jahre bis<br />

am Pfingstmontag (2.6.) 1732 der<br />

Grundstein für die Klosterkirche<br />

gelegt wurde, knapp 3 Wochen<br />

später wurde das Kloster zum<br />

förmlichen Konvent mit immerhin<br />

12 Patres erhoben. Es folgten<br />

gedeihliche Jahrzehnte mit der<br />

Erweiterung um die Gnadenkapelle<br />

und die Gruft, 1761 wurde<br />

die Erlaubnis zur Einführung eines<br />

„studium philosophicum“ erteilt.<br />

Mit der Jahrhundertwende setzte<br />

ein dramatischer Niedergang ein.<br />

Zwar überlebte das Kloster im<br />

Unterschied zu Ebrach und Münsterschwarzach<br />

die Säkularisation zu<br />

Beginn des 19. Jahrhunderts. Doch<br />

zählte das Kloster 1831 nur noch<br />

3 Patres, Mitte der 1860er Jahre<br />

Portal der Klosterkirche<br />

Schwarzenberg<br />

sollen die sanierungsbedürftigen<br />

Gebäude gar versteigert werden.<br />

Dem Einsatz des Scheinfelder Stadtpfarrers<br />

Andreas Krapp ist es zu<br />

verdanken, dass das „Kloster nebst<br />

Zubehör“ als Schenkung zunächst<br />

der Pfarrei und 1869 den Franziskaner<br />

Minoriten überantwortet wird.<br />

Weder die Beschlagnahmung des<br />

Klosters durch die Nazis (1940 –<br />

45), die daraus ein Umsiedlerlager<br />

machten, noch der Großbrand<br />

vom 22. auf den 23. Juni 1960,<br />

bei dem lediglich Außenmauern<br />

und Kirchendach stehen blieben,<br />

bremsten die Entwicklung des<br />

Klosters. 1969, drei Jahre nach Abschluss<br />

der Renovierung nach den<br />

historischen Vorlagen aus dem 18.<br />

Jahrhundert, wurde das Kloster am<br />

11. Juni zum Bildungshaus.<br />

41


Münchsteinach<br />

Scheinfeld<br />

Markt Bibart<br />

Der Hl. Franziskus im Klosterhof | r.: Pater-Hermann-Schütte-Haus gegenüber dem Kloster<br />

Franziskanisches Signet: Der Schlüssel im (griechischen) Tau | Der Scheinfelder Stadtteil Klosterdorf<br />

Das Bildungshaus<br />

Kloster Schwarzenberg<br />

Das Kloster Schwarzenberg<br />

mit seinem Bildungshaus ist ein<br />

Konvent der Franziskaner-Minoriten.<br />

Er gehört mit fünf weiteren<br />

Niederlassungen zur deutschen<br />

Ordensprovinz mit Sitz in Würzburg.<br />

Zur Hausgemeinschaft<br />

gehören derzeit neun Mitglieder.<br />

Unter dem Signet des Schlüssels<br />

im franziskanischen Tau-Zeichen<br />

bietet das Haus Bildung, Begegnung<br />

und Stille für Menschen jedweder<br />

Herkunft, ja auch Religion.<br />

Ökumene wird dort an vielen<br />

Stellen erlebt. Besucher sollen<br />

ihre persönliche Einmaligkeit in<br />

Ehrfurcht entdecken und entfalten<br />

können, für alles Gute und Schöne<br />

offen werden, Wege zum Frieden<br />

mit sich, den Mitmenschen und<br />

Gott erschließen sowie ihre Talente<br />

fruchtbar werden lassen im<br />

Einsatz für Familie, Gesellschaft<br />

und Kirche.<br />

Für das umfangreiche Seminarangebot<br />

(Kursprogramm jederzeit<br />

im Internet abrufbar) stehen<br />

vier Gebäudekomplexe mit drei<br />

Hörsälen, mehreren Gruppenund<br />

drei Gottesdiensträumen<br />

sowie Übernachtungsmöglichkeit<br />

mit ca. 65 Betten zur Verfügung.<br />

Kloster und Garten befinden sich<br />

inmitten einer ruhigen, reizvollen<br />

Landschaft umgeben von schönen<br />

Wanderwegen nahe Schloss<br />

Schwarzenberg.<br />

Wandern, oder genauer, Pilgern<br />

gehört übrigens auch zu den<br />

Schwerpunkten des Bildungshauses,<br />

das direkt am Steigerwälder<br />

Jakobsweg (Bamberg-Uffenheim)<br />

sowie am Kunigundenweg (Aub-<br />

Bamberg) liegt. Franziskanische<br />

Spiritualität und Weltoffenheit,<br />

ja ausdrücklich Weltzugewandtheit<br />

gehören bei den Minoriten in<br />

Scheinfeld-Schwarzenberg unmittelbar<br />

zusammen. Selbst Studienreisen<br />

in völlig fremde Kultur- und<br />

Religionskreise gehören hier zum<br />

Programm. Eine nur auf den ersten<br />

Blick völlig andere Lebensform<br />

praktizieren die Klarissen-Kapuzinerinnen<br />

von Markt Bibart. Mehr<br />

zum Klosterleben in Klause lesen<br />

Sie im nebenstehenden Artikel.<br />

Kloster Schwarzenberg mit Bildungshaus<br />

Klosterdorf 1, 91443 Scheinfeld<br />

Bürozeiten: Mo–Fr 8.30–12 Uhr, 13–16 Uhr<br />

Tel.: 09162/92 88 90 | Fax: 09162/4 48<br />

info@kloster-schwarzenberg.de<br />

www.kloster-schwarzenberg.de<br />

Dieser Beitrag hat sich nur auf<br />

das klösterliche Leben beschränkt.<br />

Evangelische Christen finden<br />

in Haus Friede in Scheinfeld-<br />

Burgambach ein protestantisches<br />

Bildungshaus (www.bruderkreis.<br />

de). Der südliche <strong>Steigerwald</strong> ist<br />

darüber hinaus reich an kirchlichen<br />

Kleinoden – nicht zuletzt<br />

auch deshalb, weil die Gegend<br />

lange Zeit zwischen den beiden<br />

großen christlichen Konfessionen<br />

umstritten war. Zögern Sie auf<br />

Ihren Wanderungen durch den<br />

südlichen <strong>Steigerwald</strong> daher nicht,<br />

einen Abstecher auch zu kleineren<br />

Ortskirchen und Kapellen zu machen,<br />

nehmen Sie sich Zeit für die<br />

steinernen Marterln an den Wegrändern.<br />

Fotos Oliver Hug (2), Claus Seifert<br />

42


Fotos Claus Seifert Fotos: Bacherle, Scheinfeld, www.hpb-FotoDesign.de<br />

Klarissen-Kapuzinerinnen<br />

in Markt Bibart<br />

Seit Mai 2009 leben im katholischen<br />

Pfarrhaus in Markt Bibart<br />

3 Klarissen-Kapuzinerinnen und<br />

eine Novizin. Die Schwestern waren<br />

zuvor in einem Kloster in Assisi.<br />

Auf der Suche nach einer Bleibe in<br />

Deutschland bot der Bamberger<br />

Erzbischof Ludwig Schick seine Hilfe<br />

an, brachte die Schwestern zunächst<br />

nach Vierzehn Heiligen, dann ins leer<br />

stehende Pfarrhaus der Sankt-Marien-<br />

Kirche in Markt Bibart.<br />

Den Regeln des Ordens folgend,<br />

leben die Schwestern in Stille und<br />

Kontemplation („Betrachtung“). Das<br />

klingt zunächst fast so, als hätten sich<br />

drei Freundinnen entschlossen, auszusteigen,<br />

also der Welt den Rücken<br />

zuzukehren. Schließlich beschränkt<br />

sich der Lebensbereich – von wenigen<br />

Ausnahmen abgesehen – tatsächlich<br />

nur auf den Wohntrakt im Pfarrzentrum<br />

und den kaum 600 Quadratmeter<br />

großen Garten.<br />

Der stets willkommene Besucher<br />

wird umso mehr überrascht von<br />

der Offenheit der Schwestern. Im<br />

Gespräch stellt sich schnell heraus,<br />

dass zwischen dem selbst gewählten<br />

Oberin Theresia mit einem<br />

ihrer Ikonenbilder<br />

Rückzug, der so genannten Klausurierung,<br />

und dem hohen Interesse<br />

an gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

und persönlichen Schicksalen anderer<br />

Menschen kein Widerspruch liegt. Im<br />

Gegenteil: Die Heilige Klara hat wie<br />

deren Weggefährte, der Heilige Franziskus,<br />

das Armutsideal gepredigt,<br />

gleichzeitig aber eine Konzentration<br />

auf geistige Inhalte gefordert. „Betteln“<br />

gehört mithin zum Wesen des<br />

Ordens. Als „Gegenleistung“ nehmen<br />

die Schwestern den Spender ins fürbittende<br />

Gebet auf. Klarissen-Kapuzinerinnen<br />

brauchen also zum Überleben<br />

Im Pfarrgarten: Ein farbenfrohes Pflanzenparadies mit Brunnen<br />

und einem (geschenkten) Trampolin<br />

den engen Kontakt zu ihrem Umfeld.<br />

Sehr häufig siedeln sie sich sogar ganz<br />

bewusst in der Nähe von oder sogar in<br />

größeren Städten an.<br />

Nicht nur, aber gerade dort, steigt<br />

der Zahl der Menschen, die raus<br />

wollen aus dem stressigen Alltag mit<br />

Burnout und seelischer Leere, rein<br />

in ein von Gesang, Meditation und<br />

Gebet bestimmtes, geregeltes Leben,<br />

wenn auch nur auf Zeit. Sie suchen<br />

Zuflucht, Rat, den inneren Frieden<br />

in einer harmonischen Gemeinschaft<br />

und vieles mehr. Um die komplexen<br />

seelischen Nöte der Menschen<br />

besser zu begreifen, bilden sich die<br />

Schwestern fort. Oberin Theresia<br />

etwa, ohnehin schon Erzieherin mit<br />

heilpädagogischer Ausrichtung,<br />

macht derzeit eine psychotherapeutische<br />

Ausbildung. Christinnen, die<br />

dieses professionelle Angebot nutzen<br />

wollen, sind jederzeit willkommen.<br />

Zur Finanzierung des bescheidenen<br />

Lebens backen die Schwestern<br />

Hostien, besticken Paramente<br />

(Stoffe für den Gottesdienst), malen<br />

Ikonen, verzieren Kerzen, bearbeiten<br />

Filz und andere Stoffe. Auf der<br />

Shop-Internet-Seite DaWanda findet<br />

man bereits Pulswärmer aus Markt<br />

Bibart. Die eigene Homepage zeigt:<br />

Aussteiger sind die 3 Klarissen-<br />

Kapuzinerinnen sicher nicht. Aber<br />

auch der Begriff „Freundinnen“ passt<br />

nicht so recht. Sie arbeiten und leben<br />

gemeinsam auf engstem Raum,<br />

teilen so manche Freud, so manches<br />

Leid. Was sie eint, ist die innige<br />

Liebe zu Gott und die Treue zum<br />

Lebensideal der Heiligen Klara – wie<br />

Schwestern im Geiste eben.<br />

Klarissen-Kapuzinerinnen<br />

Bahnhofstraße 3<br />

91477 Markt Bibart<br />

Tel.: 0 91 62 / 98 85 13<br />

klarissen-kapuzinerinnen@t-online.de<br />

www.klarissen-kapuzinerinnen-bamberg.de<br />

43


4 Fragen an Pater Josef<br />

Der Heilige Franziskus träumte<br />

als reicher Kaufmannsohn –<br />

Ihre Ordensprovinz schreibt von<br />

einen „Playboy“ – davon, Ritter<br />

zu werden, zog euphorisch in den<br />

Krieg, strebte nach Ruhm und<br />

Reichtum. Dann hatte er mehrere<br />

Gotteserfahrungen, er begann ein<br />

Leben mit der „Braut und Herrin<br />

<br />

Armut“, er pflegte Aussätzige, sprach mit Tieren.<br />

„Il Pazzo“, nannten ihn Zeitgenossen, den „Verrückten“.<br />

Was fasziniert Sie denn an diesem radikalen<br />

Aussteiger, dass Sie dessen Ordensregel befolgen<br />

Am Anfang standen nicht die Ordensregel, eine<br />

Wallfahrt nach Assisi, Schriften und Prospekte zu<br />

Franziskus und seinen Gemeinschaften, sowie eindrückliche<br />

Großveranstaltungen. Das alles kam später.<br />

Am Anfang standen schlichte, überzeugende Menschen<br />

mit einem weitherzigen Glauben! Sie trugen<br />

einfach die Züge Gottes in ihrem Wesen und im<br />

Umgang mit Menschen. Als junge Leute aus unserer<br />

Kolping-Clique in Grünstadt mich, den 18jährigen<br />

Wehrdienstleistenden, 1976 ins Kloster Oggersheim<br />

(ein Stadtteil von Ludwigshafen am Rhein)<br />

„abschleppten“, ahnte ich nicht, dass der Besuch der<br />

Jugendmesse mit Laudato-si-Liedern, Teestube und<br />

ein Meditationskurs bei Pater Fidelis über Silvester<br />

solche Wirkung haben sollten. Der einfache Lebensstil<br />

gepaart mit frohem Glauben und Engagement<br />

für ChristInnen in Honduras, das Leben aus der Heiligen<br />

Schrift und den Sakramenten der Kirche führte<br />

Menschen verschiedenster Herkunft in der Kapellengasse<br />

10 zu einer starken Gemeinschaft zusammen.<br />

Die fünf Novizen und drei Minoritenpatres zogen<br />

mich und viele andere an.<br />

Wer sich für ein Leben im Kloster entscheidet, verzichtet<br />

auf Vieles, so die landläufige Meinung. Verzichten Sie<br />

Manchmal spüre ich deutlicher, dass meine<br />

Lebensform mir Grenzen auferlegt. Meine Geschwister<br />

sind allesamt verheiratet und haben Kinder. Ich<br />

bin gerne Onkel, da kommt einem natürlich auch der<br />

Gedanke, ob man nicht gerne auch Vater wäre. Andererseits<br />

darf ich für viele Menschen<br />

Vater im weiteren Sinn<br />

und Weggefährte auf Zeit sein.<br />

Freunde, Vertraute, aber auch<br />

Fremde kommen zu mir und<br />

suchen Trost, Halt, Hoffnung.<br />

Da bekomme ich sehr viel<br />

Vertrauen geschenkt, das bringt<br />

nicht jeder Beruf mit sich. Das<br />

Armutsgelübde hindert mich ja auch nicht daran, den<br />

einen oder anderen „Luxus“ zu genießen wie eine<br />

Fahrt als Beifahrer im Cabrio oder auf dem Motorrad.<br />

Ich strebe aber nicht danach und so fehlt es mir auch<br />

nicht. Definitiv gewinne ich durch mein Leben im<br />

Kloster Zeit zum Gebet, zur inneren Einkehr, zum<br />

täglichen gemeinsamen Essen mit den Mitbrüdern,<br />

für einen vielfältigen Dienst an Menschen. Meine<br />

Ordensgemeinschaft sorgt für mich – auch in Alter<br />

und Gebrechlichkeit – und lässt mich in den Auseinandersetzungen<br />

– dazu gehören auch Versetzungen –<br />

reifer werden. Und so gewinne ich letztlich eine große<br />

innere Kraft und Freiheit sowie die Überzeugung,<br />

dass der liebe Gott mich so, wie ich bin, immer wieder<br />

überraschen und gewinnen kann.<br />

<br />

Spüren auch Wallfahrer oder Besucher des Bildungshauses<br />

Schwarzenberg etwas von Franziskus’ Geist<br />

Franziskanische Schwestern und Brüder werden<br />

im Allgemeinen als volksnah erlebt. In unserem<br />

auch für Ökumene und neue gesellschaftliche Entwicklungen<br />

offenen Haus wird jeder Besucher Stille<br />

und Gemeinschaft erleben, Frieden und auch Antworten<br />

finden können – gleich, ob er nur einen Gottesdienst<br />

oder Vortrag besucht oder aber eine der vielen<br />

mehrtägigen Angebote und Reisen oder Urlaub<br />

im Kloster wahrnimmt. Ich bin seit März 2004<br />

im Bildungshaus Kloster Schwarzenberg. Meine<br />

Aufgabe ist es, einen über Jahre gewachsenen<br />

geistlichen Ort mit den Säulen Bildung, Begegnung,<br />

Stille mit Brüdern und Schwestern weiterzuführen.<br />

Mein Ziel ist, den christlichen Glauben und<br />

die geschwisterliche Gemeinschaft als Lebenshilfe<br />

erfahrbar zu machen und mittendrin: das Geheimnis<br />

Gottes. Unausschöpflich, immer für Überraschungen<br />

Foto Koch, Kitzingen<br />

44


gut, tragend, wert, sich ganz und gar zu investieren.<br />

Ich erlebe das täglich als Gewinn, eingebunden in ein<br />

buntes franziskanisches Beziehungsnetz mit Brüdern<br />

und Schwestern in der Kirche und der ganzen Welt,<br />

die Schöpfung eingeschlossen.<br />

<br />

Ist denn der Pater Josef auch mal nicht Klosterbruder<br />

Meine „Uniform“, die schwarze Kutte der<br />

Franziskaner Minoriten und der Gürtel mit<br />

den drei Knoten – sie stehen für unsere drei Versprechen<br />

– machen natürlich auch nach Außen sichtbar,<br />

wer ich bin, wohin ich gehöre. Und auch in zivil<br />

höre ich nicht auf, meiner Berufung zu folgen. Aber<br />

das ist ja keine Zwangsjacke. Ich genieße die wunderbare<br />

Natur, gerade auch um Schwarzenberg, ich lese<br />

gerne Bücher vor allem im Grenzbereich von Literatur<br />

und Religion, von Menschen auf dem Weg zu Gott.<br />

Ich mag gehaltvolle Filme, weil ich Dinge auch gerne<br />

mit den Augen wahrnehme, Musik höre ich von Bach,<br />

unseren Minoritenmeistern bis Grönemeyer und mag<br />

Rosen sehr. Wir in der franziskanischen Familie sind<br />

eben Menschen, von unserem Ordensgründer zur<br />

Heiterkeit aufgerufen.Wir sind Grenzgänger: mit<br />

beiden Beinen auf der Erde und mit einer Sehnsucht<br />

nach Mehr, dass sich der Himmel immer wieder über<br />

uns auftut.<br />

45


Schlüsselfeld<br />

Fahrsicherheit und<br />

im Herzen Frankens<br />

Das ADAC Fahrsicherheitszentrum<br />

in Schlüsselfeld hat im vergangenen<br />

September nach knapp<br />

anderthalbjähriger Bauzeit seine<br />

Pforten geöffnet. Auf Europas modernster<br />

Trainingsanlage kann sich<br />

seitdem jeder Verkehrsteilnehmer<br />

im Umgang mit allen nur denkbaren<br />

Fahrzeugtypen perfektionieren.<br />

Mit den Fahrtrainings leistet<br />

der ADAC Nordbayern einen<br />

großen Beitrag zur Erhöhung der<br />

Verkehrssicherheit.<br />

Hier lernen die Teilnehmer das<br />

Verhalten in Gefahrensituationen<br />

und werden damit auf die wachsenden<br />

Anforderungen des Straßenverkehrs<br />

vorbereitet. Die Möglichkeiten<br />

auf dem zwölf Hektar<br />

großen High-Tech-Gelände direkt<br />

an der Autobahn A3 Nürnberg-<br />

Frankfurt (Ausfahrt Schlüsselfeld)<br />

sind riesig. Es können bis zu sechs<br />

Kurse gleichzeitig durchgeführt<br />

werden.<br />

Individual- und Firmenkurse<br />

auf zwei und vier Rädern<br />

Von Kursen für Fahranfänger<br />

über spezielle Trainings für Frauen<br />

oder Senioren wird in Schlüsselfeld<br />

die ganze Kurspalette angeboten.<br />

Ob Vielfahrer oder nur gelegentlich<br />

unterwegs – jeder Interessent<br />

wird passend eingruppiert. Das gilt<br />

ebenso für den gewerblichen Güterund<br />

Personenverkehr. In Schlüsselfeld<br />

wird stark auf die speziellen<br />

46


Fahrerlebnis<br />

1 Motorrad-Kreisbahn (ø 29 m)<br />

2 Bus-/Lkw-Dynamikfläche (225 x 44 m)<br />

3 Pkw-Dynamikfläche (180 x 32 m)<br />

4 Kurven-Gefällstrecke (170 x 33 m)<br />

5 Handlingstrecke (823 x 8 m)<br />

6 Kreisbahn (ø 80 m)<br />

7 Multifunktions- und Eventfläche (6700 m 2 )<br />

8 Parkplatz 1<br />

9 Veranstaltungsgebäude<br />

10 Parkplatz 2 / Ausweichfläche<br />

• Gleitbeläge<br />

• plötzlich auftauchende Wasserhindernisse<br />

• mechanische Hindernisse<br />

• Geschwindigkeitsmessanlagen<br />

• Gefällestrecke<br />

• Schleudersimulator<br />

• speziell ausgebildete Instruktoren<br />

• Übersichtsplan<br />

QM Zertifizierung nach ISO 9001:2008<br />

1<br />

10<br />

2<br />

8<br />

9<br />

3<br />

7<br />

6<br />

4<br />

Lkw- und Bus-Trainingsangebote<br />

gesetzt, weshalb man dort auch die<br />

gesetzlich geforderte Berufskraftfahrerweiterbildung<br />

absolvieren kann.<br />

Natürlich kommen im FSZ auch die<br />

Motorradfahrer nicht zu kurz. Ob<br />

Bremsen, Ausweichen, Spurwechsel<br />

oder Fahren in realitätsnahen<br />

Geschwindigkeiten: In Schlüsselfeld<br />

können sie alle Manöver trainieren.<br />

Auf eines legen der Leiter des Fahrsicherheitszentrums<br />

Jörg Macharski<br />

und sein Team besonderen Wert: Die<br />

Module<br />

1 Motorrad–Kreisbahn<br />

2 Bus-/Lkw–Dynamikfläche<br />

Trainings sollen gemäß dem Motto<br />

3 Pkw–Dynamikfläche<br />

„Lernen 4 Kurven–Gefällstrecke<br />

durch Erleben“ vor allem Spaß<br />

5 Handlingstrecke<br />

machen 6 Kreisbahn und die Freude am Fahren<br />

steigern.<br />

7 Multifunktions-<br />

Macharski<br />

und<br />

ist überzeugt:<br />

Eventfläche<br />

8 Parkplatz 1<br />

„Wer sein 9 Veranstaltungsgebäude<br />

Fahrzeug in Schlüsselfeld<br />

10 Parkplatz 2 / Ausweichfläche<br />

besser kennen und beherrschen lernt,<br />

der hat mehr vom Alltagsverkehr, egal<br />

ob er beruflich oder privat unterwegs<br />

ist. Wir wissen, wovon wir reden, denn<br />

der ADAC hat eine jahrzehntelange<br />

Erfahrung und Kompetenz bei der<br />

Konzeption und Durchführung von<br />

Sicherheitstrainings.“<br />

5<br />

Gelände<br />

Grundstück 435 x 400 m 12,5 ha<br />

Asphaltfläche 53.000 m²<br />

Gleitbeläge 6.000 m 2<br />

Speicherbecken u. Regenrückhaltebecken 2.500 m³<br />

Bewässerungsleitungen<br />

1.500 m<br />

Erdbewegungen 200.000 m³<br />

Böschungssicherung 6.000 m²<br />

47


Von der Aussichtsterrasse lassen sich<br />

das Gelände und die Geschehnisse ideal<br />

überblicken<br />

Im Gebäude befinden sich über der Tiefgarage<br />

das Restaurant „S-Kurve“, die großzügige<br />

Eventhalle, Büros und acht Seminarräume<br />

mit zeitgemäßer Tagungstechnik<br />

Neben dem privaten Pkw-Lenker finden<br />

vor allem auch Berufskraftfahrer die idealen<br />

Voraussetzungen für Training und Weiterbildung<br />

Die Fahrzeuge werden automatisch<br />

instabil und die Kursteilnehmer<br />

können sich ganz auf das Gegenlenken<br />

und Abfangen des Wagens<br />

konzentrieren. Auf einer Strecke mit<br />

neun Prozent Gefälle, mit Gleitbelag<br />

und mechanischen Hindernissen<br />

ausgerüstet, werden Bergabfahrten<br />

und Bremssituationen bei Straßenglätte<br />

realitätsnah simuliert.<br />

Der Großteil der Übungen wird<br />

auf bewässerten Fahrbahnen absolviert.<br />

Dadurch kommt es zu keinem<br />

messbaren Reifenverschleiß. Den<br />

praktischen Übungen auf der Außenanlage<br />

ist immer ein locker gestalteter<br />

theoretischer Teil im modernen<br />

Schulungs- und Verwaltungsgebäude<br />

vorangestellt. Dort ist auch das<br />

Restaurant untergebracht, in dem<br />

man in den Pausen bei Speisen und<br />

Getränken die gewonnenen Eindrücke<br />

entspannt wirken lassen kann.<br />

Nahezu unbegrenzte<br />

Möglichkeiten<br />

Die nahezu unbegrenzten Trainingsmöglichkeiten<br />

in Schlüsselfeld<br />

orientieren sich an möglichst praxisnahen<br />

Bedingungen. Mit Hilfe<br />

modernster elektronischer Steuerungstechnik<br />

werden auf der 15<br />

Millionen Euro teuren Anlage Fahrund<br />

Gefahrensituationen simuliert,<br />

wie man sie täglich im Straßenverkehr<br />

erleben kann. Dazu schießen<br />

Wasserfontänen als plötzlich<br />

auftauchende Hindernisse aus der<br />

Fahrbahn, es gibt eine 823 Meter<br />

lange Handlingstrecke, eine Kreisbahn<br />

mit 80 Metern Durchmesser<br />

und einen Schleudersimulator, der<br />

den Fahrzeugen buchstäblich den<br />

Boden unter der Achse wegzieht.<br />

Dieser Effekt wird mit Hilfe einer<br />

in die Fahrbahn eingelassenen hydraulisch<br />

bewegten Platte erreicht.<br />

Events und Specials<br />

Ab Gruppen von zehn Personen<br />

organisiert das FSZ auch Sondertrainings<br />

jeder Art. Beispielsweise<br />

für Firmen und Vereine, die ihren<br />

Kunden, Mitarbeitern oder Mitgliedern<br />

etwas Besonderes bieten<br />

wollen. Ein Novum im Bereich der<br />

Fahrsicherheitszentren ist die große<br />

Eventhalle, die für Veranstaltungen<br />

jeder Art gemietet werden kann.<br />

Damit eignet sich das FSZ ebenso<br />

hervorragend für Produktvorstellungen,<br />

Präsentationen und Feiern<br />

aller Art. Die Veranstaltungen<br />

lassen sich individuell und nach<br />

eigenen Ansprüchen gestalten.<br />

Infos und Buchung:<br />

www.fahrerlebnis-bayern.de<br />

Tel: 09552/93080-0<br />

48


»Das Museum mit Scharm«<br />

Ein barockes Rathaus nach der Sanierung in<br />

einen „Tempel der Kultur“ umzufunktionieren –<br />

diese Aufgabe stellte sich dem Stadtrat Ende der 80er<br />

Jahre bis sich 1993 die Tür zu einem neuen <strong>Steigerwald</strong>museum<br />

öffnen konnte, eingerichtet von einem<br />

ehrenamtlichen Team mit Sinn für Anfassen und<br />

Begreifen, mit den Füßen auf dem Boden.<br />

Anstatt eines reinen Vitrinenmuseums entstand so<br />

ein Erlebnisraum für Groß und Klein.<br />

Mit dem Boden unter unseren Füßen, den Steinen<br />

aus dem Keuper, beginnt auch der Rundgang. Es folgen<br />

die Tiere und Naturerscheinungen der Region, das<br />

Leben der Menschen darin rundet das Bild ab.<br />

Einen wichtigen Bestandteil der Ausstellung bildet<br />

die Porzellangeschichte in Europa, bezogen auf eine<br />

örtliche Manufaktur vom Ende des 18. Jahrhunderts.<br />

Die nebenbei entstandene Spezialsammlung an<br />

Porzellan-Salzstreuern ist inzwischen eine der größten<br />

ihrer Art.<br />

Wer in diesen Räumen trockene oder verstaubte<br />

Wissensvermittlung vermutet, den wird schon bald der<br />

– manchmal auch etwas hintergründige – fränkische<br />

„Scharm“ einfangen.<br />

Darüber hinaus gehören auch Sonderausstellungen<br />

und ein buntes Jahresprogramm<br />

aus Musik, Dichtung und<br />

Kabarett bei einem Schoppen<br />

Frankenwein zu diesem<br />

sympathischen Haus.<br />

»Die romantische<br />

Kleinstadt mit Flair...«<br />

ist das optimale Ausflugsziel<br />

am Eingang des <strong>Steigerwald</strong>es<br />

Anfahrt über die A 3 – Ausfahrt Schlüsselfeld<br />

hat viele Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel<br />

die mittelalterliche Altstadt<br />

mit großem fränkischen Marktplatz<br />

das bekannte Stadtmuseum<br />

mit den Schwerpunkten Geologie, Natur,<br />

Leben im <strong>Steigerwald</strong>,<br />

Kirchen, wie die gotische Pfarrkirche<br />

St. Johannes d. T., die barocke Marienkirche<br />

„Klein-Mariazell im <strong>Steigerwald</strong>“,<br />

die St. Laurentiuskirche mit dem spätgotischen<br />

Flügelaltar in Aschbach und im gesamten<br />

Stadtgebiet viele weitere Kirchen mit jeweils<br />

eigenem traditionellem und auch modernem<br />

Gepräge<br />

die Schlösser in Aschbach und Reichmannsdorf<br />

Von Schlüsselfeld aus kann man zahlreiche<br />

Wanderungen oder Radtouren durch den<br />

Naturpark <strong>Steigerwald</strong> starten.<br />

Gleichzeitig ist Schlüsselfeld der ideale<br />

Ausgangspunkt für Ausflüge:<br />

in das 1000jährige Bamberg, in die alte Reichsstadt<br />

Nürnberg, ins unterfränkische Würzburg.<br />

Gemütliche Hotels, Gasthöfe und Pensionen<br />

sorgen für einen erholsamen Aufenthalt.<br />

im <strong>Steigerwald</strong><br />

geöffnet<br />

Ostern bis Advent jeweils sonntags 10 – 16 Uhr<br />

und nach Vereinbarung.<br />

Auf Wunsch können Schulklassen, Kinderund<br />

Jugendgruppen, auch Kindergeburtstage,<br />

museumspädagogisch betreut werden.<br />

Kontakt: Museumsleitung Friedel Auer 09552/1763<br />

Info<br />

Stadt Schlüsselfeld, Marktplatz 5,<br />

96132 Schlüsselfeld<br />

www.schluesselfeld.de<br />

Tel. 09552 / 9222-0, Fax 0 9552 / 92 22-30<br />

E-Mail: stadt@schluesselfeld.de<br />

49


Schlüsselfeld<br />

Der<br />

Schlüsselfelder<br />

Bürgerwald<br />

echtholz<br />

und sein<br />

Die Pflege einer<br />

alten Tradition<br />

oder:<br />

Wertschöpfung<br />

im Wald<br />

Wie es der Name schon verrät,<br />

spielt der Wald im <strong>Steigerwald</strong><br />

eine wichtige Rolle. Nachdem sich<br />

der <strong>Steigerwald</strong> auf drei Regierungsbezirke,<br />

sechs Landkreise<br />

und viele Gemeinden und Städte<br />

erstreckt, ist es am einfachsten,<br />

den Naturpark <strong>Steigerwald</strong> als<br />

Vergleichsgröße zu wählen. Dieser<br />

erstreckt sich auf 1280 qkm.<br />

Davon sind über 40 % Wald, also<br />

mehr als 500 qkm. Neben Staatswald<br />

und reinem Privatwald sind<br />

ca. 150 qkm Körperschaftswald.<br />

Dieser Wald gehört meist einer<br />

Kommune, also einer Gemeinde<br />

oder einer Stadt.<br />

Im südlichen <strong>Steigerwald</strong> haben<br />

sich im Laufe der Jahrhunderte<br />

Sonderformen der Waldnutzung<br />

entwickelt wie Niederwälder,<br />

Mittelwälder, Hutewälder. Hier<br />

bestimmt die Mischung von<br />

wärmeliebender Eiche und natürlich<br />

vorkommender Buche die<br />

Wirtschaftsweise. Im nördlicheren<br />

Bereich sind wegen des kälteren<br />

Klimas die Buchen dominant. Im<br />

Rahmen der Waldwirtschaft wurden<br />

dann die schneller wachsenden<br />

Nadelbaumarten, vorwiegend die<br />

Fichte, gepflanzt. Spezielle Formen<br />

der gemeinschaftlichen Waldnutzung<br />

sind hier Tradition.<br />

Die Stadt Schlüsselfeld pflegt<br />

eines dieser alten „Waldrechte“,<br />

ihren Bürgerwald. Auf einer Fläche<br />

von 245 ha wird jährlich Holz für<br />

die Rechtler eingeschlagen und<br />

verteilt, das Rechtholz.<br />

Aus der Gemeinschaftsbewirtschaftung<br />

des Mittelalters hervorgegangen,<br />

gab es in Franken<br />

immer Acker-, Wiesen- und Waldflächen,<br />

die der Gemeinschaft,<br />

nicht aber einem einzelnen Eigentümer<br />

zugeordnet wurden. Dieser<br />

„Zustand“ endete mit der Eingliederung<br />

Frankens in das Königreich<br />

Bayern zu Beginn des 19.<br />

Jahrhunderts. Grundbücher wurden<br />

eingeführt, Eigentum musste<br />

an natürlichen oder juristischen<br />

Personen festgeschrieben werden.<br />

Damit gelangte der Bürgerwald in<br />

die Hände der Stadt Schlüsselfeld.<br />

Diese verteilt nun jährlich das<br />

Rechtholz.<br />

Jeder Rechtler, ursprünglich 74<br />

Bürger der Stadt innerhalb der<br />

Stadtmauer, nun noch 69 Bürger,<br />

hat einen Anspruch auf acht Ster<br />

Brennholz aus dem Bürgerwald.<br />

50


1 Ster: die 1 Meter<br />

langen Holzstücke werden<br />

auf einem Meter Breite<br />

einen Meter hoch<br />

gestapelt<br />

Dieses Recht ruht nicht in der<br />

Person, sondern auf dem jeweiligen<br />

Anwesen und wird mit diesem<br />

verkauft oder vererbt. Nachdem<br />

sich jetzt einige Bürger ihr Recht<br />

in Geld auszahlen lassen, muss die<br />

Stadt jährlich noch ungefähr 300<br />

Ster Holz verteilen. Und das ist<br />

einfach und kompliziert zugleich:<br />

Fotos: Hanns Peter Bacherle<br />

Die städtischen Waldarbeiter<br />

schlagen das Holz ein, schneiden es<br />

auf ein Meter lange Stücke, spalten<br />

diese zum Trocknen auf und setzen<br />

sie jeweils auf einen Ster auf. (Für<br />

des Waldes Unkundige: der Ster<br />

ist ein Raummaß, einen Meter<br />

lang, einen Meter breit und einen<br />

Meter hoch, mit Luft zwischen den<br />

Holzstücken). Jeder Stapel erhält<br />

eine Nummer und ist als Hartholz<br />

(Laubholz) oder Weichholz (Nadelholz)<br />

gekennzeichnet. Außerdem<br />

ist die genaue Lage vermerkt,<br />

muss das Holz doch von seinem<br />

zukünftigen Eigentümer im Wald<br />

gefunden werden. Mit dieser Liste<br />

werden in der Stadtverwaltung<br />

Lose zu je vier Ster zusammengestellt.<br />

Jedes Los soll mindestens<br />

einen Ster Hartholz enthalten.<br />

Die Lose sollen möglichst gleichwertig<br />

sein.<br />

Nun ist etwas Zeit. Das Holz<br />

muss trocknen; die Waldwege<br />

ebenso, bis ohne Schaden das Holz<br />

abgefahren werden kann. Dann<br />

muss das Holz verteilt werden.<br />

Am gerechtesten geschieht dies<br />

durch verlosen. Dazu wird vom<br />

Gemeindediener eingeladen. Er<br />

geht mit seiner Liste von Rechtlerhaus<br />

zu Rechtlerhaus und teilt<br />

den Tag der Verlosung mit, der<br />

genaue Zeitpunkt – nämlich 18<br />

Uhr – und der Ort, immer der Sitzungssaal<br />

im Rathaus, stehen fest.<br />

Die Verlosung erfolgt nach den<br />

alten Hausnummern. In einem<br />

Jahr wird mit der niedrigsten<br />

Hausnummer begonnen, im nächsten<br />

Jahr mit der höchsten. Der<br />

Bürgermeister ruft den jeweiligen<br />

Rechtinhaber auf. Dieser zieht<br />

sein Los, öffnet es, legt es der<br />

Schriftführerin vor. Diese trägt<br />

den Namen des Rechtlers in das<br />

Losverzeichnis ein und der Rechtler<br />

unterschreibt die Übernahme<br />

des Holzes.<br />

Bis alle Rechtler ihr Los gezogen<br />

haben, dauert es etwa eine Stunde.<br />

Wer beim Aufrufen seines Namens<br />

nicht anwesend war, muss bis zum<br />

Ende der Verlosung warten. Erst<br />

dann kommt er an die Reihe. Das<br />

Eigentum am Holz geht mit der<br />

Verlosung auf den Rechtler über.<br />

Die meisten Rechtler fahren sofort<br />

nach der Verlosung in den Wald,<br />

um ihr Holz zu suchen. Nachdem<br />

in letzter Zeit häufiger Holz im<br />

Wald gestohlen wurde, wird das<br />

Rechtholz meist in den nächsten<br />

Tagen schon aus dem Bürgerwald<br />

nach Hause geholt.<br />

Von außen betrachtet ist das eine<br />

feine Sache mit dem Rechtholz.<br />

Während in den üblichen Rechtlerwäldern<br />

die Rechtler ihr Holz<br />

selbst einschlagen und aufsetzen<br />

müssen, wird dies in der Stadt<br />

Schlüsselfeld von der Kommune<br />

erledigt. Dies spart den Rechtlern<br />

viel Arbeit und vor allem<br />

Gerätschaften wie Motorsäge und<br />

Holzspalter.<br />

51


unten: Ein weiterer Baustein des<br />

dörflichen Kommunikationszentrums ist<br />

die Bücherei mit vielen gespendeten<br />

Romanen und Fachbüchern<br />

rechts: Petra Huprich, stellvertretend<br />

für die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

der Dorflinde, wird als erste „EhrenWert“-<br />

Preisträgerin ausgezeichnet<br />

Wertschöpfung<br />

Fotos: Oliver Hug<br />

Vergleich der<br />

Brennholzpreise<br />

In Zeiten, in denen Heizöl billig<br />

war und viele die harte Arbeit<br />

im Wald scheuten, lag auch der<br />

Brennholzpreis darnieder. Doch<br />

in den letzten Jahren ziehen die<br />

Holzpreise an. Aktuell liegt der<br />

Brennholzpreis über dem für Industrieholz.<br />

Heimische Trendhölzer<br />

Außerdem haben sich für einige<br />

Holzarten, die früher eher „wertlos“<br />

waren und nur für Brennholz<br />

verwendet wurden, nun auch<br />

Marktnischen aufgetan. So z.B.<br />

beim Buchenholz. Buchen haben<br />

die Eigenschaft, ab einem Alter<br />

von ca. 80 bis 100 Jahren einen<br />

farbigen Kern zu bilden. In Zeiten,<br />

in denen Buchen gleichmäßig hell<br />

sein mussten, eine Farbe nur über<br />

die Holzverarbeitung, über Dämpfen<br />

und Lackieren erhielten, waren<br />

kernige Buchen nur als Brennholz<br />

Vergleich Brennwert<br />

Holz/Öl bzw. Erdgas<br />

In 1 kg Holz stecken<br />

4 KW Energie,<br />

in 1 l Heizöl 10 KW.<br />

1 Ster Buchenholz<br />

entspricht in etwa<br />

220 l Heizöl oder<br />

220 m³ Erdgas.<br />

Bei Weichholz (= Nadelholz)<br />

liegt der Energiegehalt<br />

etwas niedriger.<br />

zu vermarkten. Als Folge wurden<br />

die Buchen meist relativ jung<br />

eingeschlagen und als Stammholz<br />

verkauft. Die ökologisch hochwertigeren<br />

älteren Buchen erzielten<br />

nur Brennholzpreis. Aber die<br />

Holzmode verändert sich ständig,<br />

jetzt fast alle fünf Jahre. Auch die<br />

Kernbuche wurde modern und<br />

zum Möbelholz. In allen Möbelprospekten<br />

wurde Kernholz oder<br />

Wildbuche angeboten. Die Kunden<br />

sprachen auf diesen Trend an.<br />

Und damit ließ sich plötzlich auch<br />

für die älteren Buchen ein fairer<br />

Preis erzielen. Hoffen wir, dass<br />

dieser Trend anhält.<br />

Beim Brennholz liegen die Holzpreise,<br />

abhängig von der Qualität,<br />

jetzt auf hohem Niveau. Für gutes,<br />

abgelagertes Hartholz wird bis zu<br />

70 €, für Weichholz um die 40 €<br />

gezahlt. Und so haben die 8 Ster<br />

Rechtholz aus dem Bürgerwald<br />

auch ihren Wert. Je nach Zusammensetzung<br />

errechnen sich bei 7<br />

Ster Weich- und einem Ster Hartholz<br />

350 €, bei 4 Ster Weich- und<br />

gleichem Hartholzanteil 440 €.<br />

Damit wird die ohnehin notwendige<br />

Waldpfl ege und Durchforstung<br />

wieder „wertvoll“.<br />

52


Themen<br />

Orte<br />

Kennen Sie Menschen mit außergewöhnlichen Hobbys, Fähigkeiten<br />

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsplatz<br />

Wissen Sie von Projekten oder Ereignissen,<br />

die es Wert sind, dass auch<br />

andere davon erfahren<br />

Skurriles, Vergessenes,<br />

Entdecktes, Übersehenes…<br />

Menschen<br />

Ideen<br />

Geben Sie uns Bescheid:<br />

LAG Südlicher <strong>Steigerwald</strong> e.V.<br />

Hauptstr. 3 | 91443 Scheinfeld<br />

lag-steigerwald@t-online.de<br />

Im nächsten <strong>einSteiger</strong> können wir darüber berichten.<br />

09162 / 92 31 57<br />

Der<br />

macht weiter!<br />

Und Sie haben die Möglichkeit,<br />

preiswert in diesem interessanten Umfeld<br />

für sich und Ihr Unternehmen oder<br />

Ihre Veranstaltung zu werben.<br />

So groß ist z.B. eine viertel Seite Hochformat: 92,5 x 130<br />

…und soooo auffällig!<br />

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Seit 1190 Jahren<br />

ein mobiler Marktflecken<br />

im Naturpark <strong>Steigerwald</strong>!<br />

Markt<br />

Markt Bibart<br />

2000 Einwohner fühlen sich in der lebendigen<br />

Wohngemeinde mit seinen fünf Ortsteilen daheim!<br />

Gesunde Infrastruktur<br />

Allgemeinarztpraxis und Zahnarztpraxis,<br />

Ambulanter Pflegedienst, Apotheke,<br />

Sparkasse und VR-Bank,<br />

Grundschule, Kindergarten mit Kleinkindgruppe,<br />

4 Kinderspielplätze und Skaterbahn,<br />

VHS-Zweigstelle,<br />

Einkaufszentrum und weitere Einkaufsmöglichkeiten,<br />

Gastronomie,<br />

modernes Schützenhaus und Sportheim,<br />

Reitverein mit Reithalle, 32 Vereine,<br />

3 Musikkapellen, 2 Chöre,<br />

60 bis 70 Veranstaltungen im Jahr, Mehrzweckhalle,<br />

historische Kirchen,<br />

attraktiver Bahnhof –<br />

stündliche Zuganbindung an den VGN Nürnberg<br />

und den VVM Mainfranken Würzburg –<br />

120 Park & Ride-Parkplätze,<br />

Start- und Zielpunkt vom „Bocksbeutel-Express“,<br />

Ferngas, Bundesstraße 8.<br />

Solide Industrie- und Gewerbebetriebe<br />

mit über 400 Arbeitsplätzen<br />

Schwerpunkt Holzindustrie,<br />

Standort „Gewerbepark <strong>Steigerwald</strong>“,<br />

12 ha großer Solarpark,<br />

leistungsstarke Landwirtschaft.<br />

Natürliche Umgebung<br />

1000 ha Mischwald, wertvolle Biotope, Tor zum <strong>Steigerwald</strong>,<br />

ca. 40 km Wanderwege und neues, asphaltiertes Fuß- und<br />

Radwegenetz um Markt Bibart – Anbindung an die „Talauen-<br />

Radwege“, sowie den Radweg „Vom Main zur Aisch“,<br />

Aussichtsturm.<br />

Preisgünstige Bauplätze von 29,- bis 50,- €/m²,<br />

Gewerbeflächen ab 10,- €/m²<br />

Foto: Mr.Nico_photocase.com<br />

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Info<br />

Gemeinde Markt Bibart<br />

1. Bürgermeister L. Günther<br />

Rathausgasse 2, 91477 Markt Bibart<br />

Telefon 0 91 62 / 82 47, Fax 0 91 62 / 84 61<br />

E-Mail: kanzlei-marktbibart@t-online.de<br />

www.markt-bibart.de<br />

53


VORSCHAU<br />

Bandbreite<br />

Im ländlichen Raum stellen sakrale<br />

Baudenkmale und Kunstwerke<br />

oft die eindrucksvollsten Zeugnisse<br />

des kulturellen Lebens dar. Dabei<br />

reicht das Spektrum vom kleinen<br />

Bildstock in der Landschaft bis hin<br />

zu imposanten Kirchenbauten. Dass<br />

auch kleine Dorfkirchen überraschende<br />

Schätze bergen, zeigen die<br />

beiden Beispiele auf diesen Seiten.<br />

Rund 500 Jahre liegen zwischen der<br />

Entstehung der beiden fi gürlichen<br />

Malereien. Entdeckungen lassen sich<br />

in jeder <strong>Steigerwald</strong>gemeinde machen.<br />

Wir werden Ihnen im nächsten<br />

<strong>einSteiger</strong> eine Reihe von Kirchen<br />

vorstellen, die ebenfalls eine nähere<br />

Betrachtung lohnen.<br />

Die Kirche in Markt Taschendorf<br />

stammt im Kern<br />

aus dem frühen 15. Jahrhundert.<br />

In dieser Zeit, der<br />

Frühgotik, entstanden auch<br />

die Deckenfresken der vier<br />

Evangelisten, von denen hier<br />

Lukas abgebildet ist, erkennbar<br />

an seinem Attribut, dem<br />

Stier.<br />

Ein ebenfalls gotisches,<br />

3x2 Meter großes Fresko, das<br />

den Traum Jakobs darstellt,<br />

befi ndet sich im Kirchenschiff.<br />

Deckenfresko in der Kirche St.-Johannes Baptista,<br />

Markt Taschendorf<br />

Foto: Marion Hug<br />

32 bunte Seiten<br />

nur für Kinder!<br />

Ab ca. Mai gratis<br />

in Gaststätten,<br />

Banken,<br />

Behörden,<br />

Schulen<br />

…<br />

Mit dem<br />

<strong>Steigerwald</strong>-Express<br />

nach Ebrach<br />

Für Sie ab Bamberg unterwegs:<br />

vom 1.5. bis 1.11.,<br />

an Sonn- und Feiertagen<br />

Mehr Infos im Internet unter:<br />

www.vgn.de/freizeit<br />

Verkehrsverbund Großraum Nürnberg<br />

54 36<br />

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />

und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)


Altarbild in der Kirche St. Josef,<br />

Heuchelheim (Schlüsselfeld)<br />

Vom Dipl. Theologen und<br />

Bildhauer Franz Hämmerle<br />

aus Windach am Ammersee<br />

wurde der gesamte Chorraum<br />

der Schlüsselfelder Filialkirche<br />

im Ortsteil Heuchelheim<br />

neu gestaltet.<br />

Das Thema des Tisches<br />

wird im Altarblatt illusionistisch<br />

wieder aufgenommen.<br />

Dem Barock des Gebäudes<br />

entsprechend komponiert<br />

wirkt das Bild durch Lichtkontraste<br />

mit Zentrum<br />

und Nebenzentren und<br />

Raumbewegung.<br />

Der mächtige architektonische<br />

Rahmen<br />

bindet das Altarblatt<br />

in den Raum ein.<br />

Foto: Oliver Hug<br />

EBRACH, einziger staatl. anerkannter Erholungsort im <strong>Steigerwald</strong>,<br />

bietet sowohl für den Kulturliebhaber als auch für den Naturfreund<br />

ganz besondere Schätze.<br />

Während die Einen sich in die Zeit der Zisterzienser zurückversetzen<br />

lassen und sich die ehemalige Klosterkirche, das Treppenhaus, den<br />

Kaisersaal und das Museum der Geschichte Ebrachs ansehen können,<br />

bieten die vielen Rund- und Fernwanderwege rund um Ebrach viel<br />

Spielraum für ausgedehnte Wanderungen.<br />

Das jährliche musikalische Highlight ist auch <strong>2012</strong> wieder der<br />

„Ebracher Musiksommer“, der mit vielen bekannten Orchestern<br />

sowohl im Kaisersaal als auch in der ehem. Klosterkirche stattfindet.<br />

Nähere Informationen über Führungen, Wanderungen, das Programm<br />

zum „Ebracher Musiksommer“ etc. erhalten Sie:<br />

EBRACH<br />

www.Ebrach.de<br />

Markt Ebrach<br />

Rathausplatz 2<br />

96157 Ebrach<br />

Tel. 0 95 53 / 9 2200<br />

info@ebrach.de<br />

55


Münchsteinach<br />

Oberscheinfeld<br />

Scheinfeld<br />

Kontakt / Info<br />

Gemeinde Münchsteinach<br />

Kirchenweg 6<br />

91481 Münchsteinach<br />

Tel.: 09166 / 210<br />

Mail: gemeinde@muenchsteinach.de<br />

www.muenchsteinach.de<br />

Gemeinde Oberscheinfeld<br />

Marktplatz 1, 91483 Oberscheinfeld<br />

Tel.: 09167 / 244<br />

Mail: info@oberscheinfeld.de<br />

www.oberscheinfeld.de<br />

Stadt Scheinfeld<br />

Hauptstr. 3, 91443 Scheinfeld<br />

Tel.: 09162 / 9291-0<br />

Mail: info@scheinfeld.de<br />

www.scheinfeld.de<br />

Beispielhafte Baudenkmale,<br />

Schlösser, Bürgerhäuser,<br />

bedeutende Kirchen, etc.<br />

Romanisches Münster<br />

»St. Nikolaus«<br />

Abtschlösschen<br />

Burgruine Scharfeneck<br />

Attraktive Ortsbilder in Oberscheinfeld,<br />

Stierhöfstetten, Prühl<br />

Torturm, Stadtpfarrkirche,<br />

Fachwerkbauten, Kloster und<br />

Schloss Schwarzenberg mit<br />

Renaissancekirche, Ahnensälen<br />

Museum/Galerie<br />

Tier- und Jagdmuseum*<br />

Besichtigung/Führung<br />

Münster, Oasen der Sinne**<br />

Burgruine Scharfeneck,<br />

Schloss, Stadt*<br />

Leseraum<br />

Leihbücherei<br />

im alten Rathaus<br />

Theater/Konzerte<br />

Konzerte im Kerzenschein<br />

Schlosskonzerte, Kleinkunst**<br />

Tanz<br />

Lehrpfad etc.<br />

»Oasen der Sinne«<br />

Zahlr. Marterl und Bildstöcke<br />

Tai-Chi-Chuan-Weg***<br />

Sport-Parcour<br />

Nordic-Walking-Park****<br />

Fahrradverleih<br />

unbeh. Freibad / Badeweiher<br />

Freibad<br />

Freibad, beheizt<br />

Info 09162 / 1834<br />

Hallenbad<br />

Info 09162 / 1834<br />

Sauna<br />

im Hallenbad<br />

Tennisplatz<br />

Golf<br />

Tischtennis<br />

Kegelbahn<br />

Abtsgreuth, Tel: 09166/246<br />

Gasth. Krone: 09162 / 546<br />

Reiten /Reiterhof<br />

Angeln<br />

Beach-Volleyball<br />

im Freibad<br />

Kinderspielplatz<br />

Kindergarten für Gästekinder<br />

Gasthaus (Kinderteller)<br />

Campingplatz<br />

Wohnmobilstellplätze<br />

Jugendübernachtung<br />

CVJM Wü, Tel. 0931/ 30 41 92 72<br />

CVJM ER, Tel. 09131 / 21827<br />

Kutschfahrten<br />

H. Pinsenschaum, Tel.: 09166 / 815<br />

Skaterplatz<br />

am Freibad<br />

Grillplatz<br />

Kneippanlange<br />

und sonst…<br />

* Altershausen, Dorfstraße 37<br />

Besichtigung für Schulklassen und<br />

andere Gruppen n. Vereinbarung,<br />

Tel.: 09166 / 310 oder 861<br />

** Info Gemeinde oder Pfarramt:<br />

09166/483<br />

* Info: Stadt, Tel. 09162 / 9291-131<br />

reinhard.ipfling@scheinfeld.de<br />

www.kloster-schwarzenberg.de<br />

**www.scheinfeld.de und<br />

www.musikundmehr-scheinfeld.de<br />

***ab Kloster Schwarzenberg<br />

****3 Wege ab Marktplatz<br />

Freizeitgelände Schnodsenbach<br />

Fitnessstudio 09162 / 988943

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