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Jörg Karweick | RÖNUM

Leseprobe aus dem Roman »Rönum« von Jörg Karweick, erschienen 2015 bei O'Connell Oress

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<strong>Jörg</strong> <strong>Karweick</strong><br />

Rönskoog,<br />

27. August, 00.58 Uhr<br />

Das Telefon riss Maria Feinworth aus dem Schlaf. Sie langte<br />

durchs Dunkel nach dem neuen, batteriebetriebenen<br />

Wecker auf dem Nachtschrank. Ihre Hand war schwer, die<br />

Finger steif, im Grunde schlief sie noch. Mühevoll zog sie dieses<br />

Plastikgerät vor ihre Augen und versuchte, den Knopf für die<br />

Zifferblattbeleuchtung zu ertasten. Es war ein billiges Teil, eine<br />

Notlösung, die sie sich vorgestern auf dem Heimweg vom Büro bei<br />

Grawens besorgt hatte, weil ihr Aufziehwecker über Nacht stehen<br />

geblieben war.<br />

Und er hatte sich nicht mehr aufziehen lassen, dabei hatte sie<br />

alles versucht.<br />

Das Telefon klingelte noch immer.<br />

Glücklicherweise hatte sie nicht verschlafen, vorgestern. Sie<br />

wachte immer um sechs Uhr auf, mehr als rechtzeitig, noch bevor<br />

der Wecker losging, ihre innere Uhr war da völlig im Lot. Kurz<br />

hatte sie deswegen sogar mit dem Gedanken gespielt, sich gar<br />

keinen neuen Wecker zu kaufen, hatte es für eine überflüssige<br />

Geldausgabe gehalten. Aber das war natürlich verrückt. Man<br />

brauchte ja einen Wecker.<br />

Sie drückte verschiedene Knöpfe des quadratischen Teils in<br />

ihrer Hand, aber das Licht ging nicht an. Entweder fand sie nicht<br />

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