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Weihnachten 2007 - Elias-Schrenk-Haus in Tuttlingen

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<strong>Weihnachten</strong> <strong>2007</strong>


Das Licht am Kranz<br />

Das Licht am Kranz kann nicht die Nacht erhellen,<br />

doch soll es dir und mir e<strong>in</strong> Zeichen se<strong>in</strong>!<br />

Es strahlt uns Gottes Glanz aus F<strong>in</strong>sternissen<br />

und bricht <strong>in</strong> unsere dunklen Herzen e<strong>in</strong>.<br />

Das erste Licht will uns zur Freude rufen,<br />

so freuet euch im Herren allezeit!<br />

Wie es die Hirten auf dem Felde hörten:<br />

Gott selber tritt <strong>in</strong> unsre Dunkelheit.<br />

Das zweite Licht verheißt uns Gottes Güte,<br />

Gott teilt uns reichlich se<strong>in</strong>e Liebe aus.<br />

So tragt die frohe Botschaft freudig weiter<br />

und ruft sie <strong>in</strong> die dunkle Welt h<strong>in</strong>aus.<br />

Das dritte Licht sagt tröstend: Br<strong>in</strong>gt die Sorgen<br />

mit Danken und mit Flehn vor euren Herrn!<br />

Er wird euch helfen, seht, er ist uns nahe,<br />

denn auch für uns ersche<strong>in</strong>t der Weihnachtsstern!<br />

Das vierte Licht verkündet Gottes Frieden,<br />

er zieht auch diese Weihnacht bei uns e<strong>in</strong>.<br />

Dass wir <strong>in</strong> unsern Ängsten ihm vertrauen<br />

und tröstlich spüren: Wir s<strong>in</strong>d nicht alle<strong>in</strong>.<br />

Barbara Cratzius


3<br />

<strong>Weihnachten</strong> <strong>2007</strong><br />

Evangelischer Vere<strong>in</strong> für Altenhilfe e.V.<br />

Rubensweg 5<br />

78532 Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

Telefon (0 74 61) 7 72 28<br />

<strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong><br />

Evangelisches Seniorenpflegeheim<br />

Brückenstr. 24 · 78532 Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

Telefon (0 74 61) 96 69-0<br />

Telefax (0 74 61) 96 69-39<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@esh-tut.de · Internet: www.esh-tut.de<br />

Betreute Altenwohnungen: Egerstr. 21<br />

Kreissparkasse Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

(BLZ 643 500 70)<br />

Kto. 30 300<br />

Volksbank Donau-Neckar eG<br />

(BLZ 643 901 30)<br />

Kto. 13 33 003<br />

Fotos von Mitarbeitern und aus dem Archiv<br />

des <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>es


Grußwort der Vere<strong>in</strong>svorsitzenden<br />

Liebe Freunde, liebe Heimbewohner, liebe<br />

Mitarbeiter,<br />

was wäre unser <strong>Haus</strong> ohne die vielen Höhepunkte,<br />

wie die nostalgische Urlaubswoche. Fast jeden Tag<br />

wird etwas Gutes für Leib und Seele geboten. Wir<br />

Menschen, ob jung oder alt, sehnen uns nach e<strong>in</strong>em<br />

erfüllten Leben. Da gehört das Essen genauso dazu<br />

wie das Mite<strong>in</strong>ander beim Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und<br />

der Gymnastik.<br />

Auch der <strong>in</strong>nere Mensch braucht e<strong>in</strong>e Nahrung, die<br />

ihn tröstet und aufrichtet, die die Furcht vor dem<br />

Morgen vertreibt. So hat der Prophet Jesaja dem<br />

bedrückten Volk Israel im Namen Gottes zugesprochen:<br />

„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;<br />

ich habe dich bei de<strong>in</strong>em Namen<br />

gerufen; du bist me<strong>in</strong>!“<br />

Dieser Zuspruch gilt uns allen! Was kann uns<br />

besseres passieren, als von Gott geliebt zu se<strong>in</strong>.<br />

Se<strong>in</strong>e Liebe wird uns gerade jetzt <strong>in</strong> der Adventsund<br />

Weihnachtszeit immer wieder neu vor Augen<br />

geführt. Die Liebe Gottes ist so groß, dass er das<br />

Liebste, se<strong>in</strong>en Sohn Jesus Christus, los ließ, damit<br />

wir Frieden mit Gott bekommen. Und dieses unendlich<br />

große Geschenk kostet uns nichts, als dass wir<br />

diese Liebe erwidern, das heißt an Gott und se<strong>in</strong>en<br />

Christus zu glauben.<br />

Die vielen Höhepunkte im Alltag unseres <strong>Haus</strong>es<br />

fallen ja nicht vom Himmel. Die dienstbaren Geister,<br />

die all die schönen, erbaulichen Stunden ermöglichen,<br />

s<strong>in</strong>d unsere Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter,<br />

und nicht zu vergessen die vielen ehrenamtlichen<br />

4<br />

Mitstreiter. Sie alle tragen zum Wohlergehen der uns<br />

anvertrauten Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner bei.<br />

Wer e<strong>in</strong> wenig E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den Pflegedienst hat,<br />

der weiß welchen Belastungen unsere Pflegekräfte<br />

ausgesetzt s<strong>in</strong>d. So danken wir allen haupt- und<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />

für ihren guten Dienst <strong>in</strong> unserem <strong>Haus</strong>e. Wer die<br />

Verantwortung trägt, trägt oft mehr als wir erahnen<br />

können. Darum gilt unser besonderer Dank unserer<br />

Pflegedienstleitung Frau Griem und unserem<br />

Heimleiter Herrn Schmiedel für ihren selbstlosen<br />

Dienst. Unsere Bewohner <strong>in</strong> der Egerstraße s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

unserem <strong>Haus</strong>e zu allen Angeboten, vom Mittagessen<br />

bis zur Gymnastik herzlich e<strong>in</strong>geladen. Wir<br />

danken Frau Fricker für ihren engagierten<br />

Betreuungsdienst.<br />

Die f<strong>in</strong>anzielle Belastung <strong>in</strong> unserem <strong>Haus</strong> ist sehr<br />

groß. Viele Neuanschaffungen, wie der Beh<strong>in</strong>dertenbus,<br />

die Spülmasch<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Küche, sie ist über<br />

20 Jahre alt, und e<strong>in</strong>ige wichtige Veränderungen<br />

im <strong>Haus</strong> können wir aus dem mageren Erlös nicht<br />

bestreiten. So bitten wir Sie, liebe Freunde des<br />

<strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>es, uns durch Ihre Gabe zu unterstützen.<br />

Für Ihr Mittragen unserer Arbeit im Gebet<br />

und <strong>in</strong> der Zuwendung bedanken wir uns vielmals.<br />

Ihnen allen wünschen wir Gottes Segen für das<br />

neue Jahr und grüßen Sie mit der Jahreslosung 2008:<br />

Jesus Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch<br />

leben. Johannes 14,19<br />

Ihr Evang. Vere<strong>in</strong> für Altenhilfe<br />

Günter Runow Eberhard Fricker


ESH-Impressionen<br />

Anspiel<br />

bei der<br />

Mitarbeiterweihnachtsfeier<br />

Ostereierfärben<br />

<strong>in</strong> der<br />

Tagespflege<br />

Besuch des<br />

Bruder-Klaus<br />

K<strong>in</strong>dergartens<br />

Herbstfest<br />

5<br />

Bild des Jahres <strong>2007</strong><br />

3. ESH-<br />

Weihnachts<br />

markt


Grußwort von Pastor Klaus Schopf<br />

Pastor der Evangelisch-Methodistischen Kirche Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

Liebe <strong>Haus</strong>geme<strong>in</strong>schaft im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>!<br />

E<strong>in</strong> Wunsch geht <strong>in</strong> Erfüllung<br />

Von Simeon hören wir nur an e<strong>in</strong>er Stelle der Bibel:<br />

kurz nach der Weihnachtsgeschichte, wo Jesus<br />

geboren wird: <strong>in</strong> Lukas 2 <strong>in</strong> den Versen 25-35.<br />

Dieser Simeon, e<strong>in</strong> alter, frommer und ehrwürdiger<br />

Mann, der se<strong>in</strong> ganzes hartes Leben lang e<strong>in</strong>en ganz<br />

besonderen Wunsch hat: er will den sehen, den Gott<br />

schon durch den Propheten Jesaja den Menschen<br />

versprochen hat – den Retter, der alle liebt, auch<br />

die Armen, Kle<strong>in</strong>en, Leidenden. Und dann sieht er<br />

plötzlich dieses K<strong>in</strong>d, diesen Jesus und weiß sofort:<br />

das ist der, auf den ich me<strong>in</strong> ganzes Leben gewartet<br />

habe. Se<strong>in</strong> Vertrauen, dass Gott se<strong>in</strong>e Versprechungen<br />

hält, macht ihm deutlich: Gott hält, was er<br />

verspricht. Er erhört Gebet. Deshalb heißt Simeon<br />

auch übersetzt: Erhörung.<br />

Er spürte es <strong>in</strong> dem Moment, als er dieses kle<strong>in</strong>e<br />

Baby und se<strong>in</strong>e Eltern Maria und Josef <strong>in</strong> den Tempel<br />

kommen sah: Das ist er! Er kommt zu mir. Behutsam<br />

hat er das Jesus- K<strong>in</strong>d genommen und e<strong>in</strong> Loblied<br />

auf Gott gesungen: „Lieber Gott, du hast de<strong>in</strong><br />

Versprechen e<strong>in</strong>gelöst. Ich sehe es mit eigenen<br />

Augen. Du bist <strong>in</strong> diesem K<strong>in</strong>d, de<strong>in</strong>em Sohn Jesus<br />

auf diese Welt gekommen, um mir und allen<br />

Menschen zu zeigen: Ich b<strong>in</strong> euer Licht und habe<br />

euch lieb!“<br />

Manche Leute, die gerade im Tempel waren, dachten<br />

wohl, dass dieser alte Mann übergeschnappt ist, aber<br />

Simeon war ganz klar im Kopf und war so erfüllt von<br />

dieser Freude, die e<strong>in</strong>fach raus musste. Er wusste<br />

nun: Dieses K<strong>in</strong>d ist der versprochene Retter, den<br />

Gott schon Jahrhunderte vorher angekündigt hatte.<br />

6<br />

Wenn man älter ist, redet man eigentlich nicht<br />

mehr gleich drauf los. Doch Simeons müde Augen<br />

waren plötzlich hellwach. Sie waren müde von dem,<br />

was er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em langen Leben gesehen hatte. Viel<br />

Unmenschlichkeit, Krieg, Streit und jetzt wusste er:<br />

Dieses K<strong>in</strong>d br<strong>in</strong>gt mir und dieser Welt Frieden und<br />

Licht <strong>in</strong> dunkler Zeit. Wenn dies nur alle Menschen<br />

glauben würden.<br />

Wo es um neues Leben geht, da s<strong>in</strong>d Sie als alte<br />

Menschen gerne dabei. Und dort, wo Gott geboren<br />

wird <strong>in</strong> unserer Welt, nämlich <strong>in</strong> diesem kle<strong>in</strong>en<br />

Jesus, da sollen, dürfen und müssen auch Sie<br />

fröhlich se<strong>in</strong>.<br />

Das größte Geschenk zu <strong>Weihnachten</strong> ist dieser<br />

Jesus. Sie halten ihn nicht <strong>in</strong> Ihren Armen, Sie sehen<br />

ihn auch nicht mit Ihren Augen wie Simeon, aber Sie<br />

dürfen es glauben und wissen: Er schenkt sich Ihnen<br />

oder Gott schenkt sich Ihnen durch Jesus, damit es<br />

<strong>in</strong> Ihren Herzen richtig hell und warm wird – eben<br />

<strong>Weihnachten</strong>.<br />

Ihnen wünsche ich, dass diese Weihnachtsfreude,<br />

die Simeon erfüllte, auch <strong>in</strong> Sie strömt und <strong>in</strong> Ihrem<br />

Leben Raum nehmen darf und Gottes große Liebe<br />

und Wärme sich <strong>in</strong> Ihnen ausbreitet, gerade auch,<br />

wenn vieles nicht mehr so geht wie früher, wenn<br />

die Kräfte nachlassen und der Bewegungsradius<br />

e<strong>in</strong>geschränkt ist. <strong>Weihnachten</strong> ist, weil Gott uns<br />

se<strong>in</strong>en Sohn Jesus weiht und schenkt. Und das ist<br />

doch das größte Weihnachtsgeschenk, oder?<br />

Ihr Klaus Schopf


Grußwort von Diakon Roland Ke<strong>in</strong>ert<br />

Liebe <strong>Haus</strong>geme<strong>in</strong>schaft im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>,<br />

während me<strong>in</strong>es monatelangen Krankenstandes<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr hatte ich viel Zeit zum Nachdenken.<br />

Oft stellte ich mir die Frage: Woher nehme ich bloß<br />

die Kraft, um all das durchzustehen, was mir die<br />

Depressionen, die damit e<strong>in</strong>hergehende Diabetesentgleisung<br />

und Umstellung auf die Insul<strong>in</strong>spritze<br />

auferlegten?<br />

Nicht genug: Drei Monate später die Bandscheibenoperation<br />

<strong>in</strong> der Halswirbelsäule mit dem zeitweiligen<br />

Verlust me<strong>in</strong>er so wichtigen Stimme als Prediger.<br />

7<br />

Ihre guten Gedanken und Gebete haben da sicher<br />

viel zur Genesung beigetragen. Herzlichen Dank<br />

dafür!<br />

So g<strong>in</strong>g ich auch der Frage nach: Wer war denn<br />

dieser Jesus von Nazareth, und woher hatte er diese<br />

übermenschliche Kraft, stärker als der Tod zu se<strong>in</strong>?<br />

Die Konzilstexte brachten die staunenswerte Antwort:<br />

„Jesus ist wahrer Gott und wahrer Mensch<br />

zugleich!“ Wenn das so ist, dann ist doch dies die<br />

eigentliche Sternstunde des Weihnachtsfestes.<br />

Dann ist dieses K<strong>in</strong>d, das nicht anders aussieht als<br />

alle Wickelk<strong>in</strong>der, anbetungswürdig. So kommt es,<br />

dass <strong>in</strong> vielen Weihnachtsbildern die Anbetung im<br />

Vordergrund steht.<br />

„Anbetung“ ist e<strong>in</strong> unmodernes Wort. „Uncool“<br />

würden die Jungen heute sagen. Denn wir leben <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em gleichmacherischen Zeitalter. Anbetung setzt<br />

aber Unterschiede voraus, e<strong>in</strong> Oben und Unten.<br />

Man will heute offensichtlich ke<strong>in</strong> Oben und Unten,<br />

obwohl es das dennoch ganz real gibt <strong>in</strong> unserer<br />

heutigen Gesellschaft. Haben wir vielleicht deshalb<br />

e<strong>in</strong> wenig die Anbetung dem gegenüber verlernt,<br />

dem sie alle<strong>in</strong> gehört: Gott!?<br />

Ob ich wollte oder nicht, wurde ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />

Leidenserfahrung ganz kle<strong>in</strong> gemacht. Aus dieser<br />

Erfahrung heraus, möchte ich Sie alle sehr dazu<br />

ermutigen: Tun Sie bewusst etwas Unzeitgemäßes.<br />

Verbeugen Sie sich <strong>in</strong>nerlich berührt ganz tief vor<br />

dem Jesusk<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Krippe. IHN dürfen wir getrost<br />

anbeten, denn ER schenkt uns das wahre Licht und<br />

die Größe vor Gott. Denn, ER richtet uns auf!<br />

Ihnen allen sende ich <strong>in</strong>nige Weihnachtsgrüße<br />

und erbitte Ihnen Gottes Kraft im Neuen Jahr<br />

Ihr Diakon Roland Ke<strong>in</strong>ert


Bericht des Geschäftsführers<br />

Liebe HeimbewohnerInnen, liebe MitarbeiterInnen,<br />

liebe Freunde,<br />

wohnst du noch, oder lebst du schon? Vielleicht<br />

kennen Sie diesen bekannten Slogan des noch<br />

bekannteren schwedischen E<strong>in</strong>richtungskonzerns.<br />

Gibt man die drei Worte „lebst du schon“ als<br />

Suchwörter bei Google e<strong>in</strong>, erhält man 841.000<br />

Treffer. Darunter f<strong>in</strong>den sich viele <strong>in</strong>teressante<br />

Abwandlungen und Variationen von „Lebst du noch,<br />

oder klagst du schon?“ bis h<strong>in</strong> zu „Lebst du noch<br />

oder stagnierst du schon?“<br />

Auffallend ist, wie viele dieser Variationen sich mit<br />

dem Thema Altwerden beschäftigen. Da heißt es<br />

beispielsweise „Golfst du schon, oder lebst du noch?“,<br />

„Alterst du noch, oder lebst du schon?“ oder gar<br />

„Lebst du noch, oder vegetierst du schon?“. Ke<strong>in</strong><br />

Zweifel, die Frage ob wir schon oder noch leben und<br />

vor allem wie die Qualität dieses Lebens beschaffen<br />

ist, beschäftigt jeden Menschen ohne Ausnahme.<br />

Auch im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> kreist alles um diese<br />

Frage. Unser erklärtes Ziel ist die möglichst hohe<br />

Lebensqualität unserer Bewohner/-<strong>in</strong>nen. Dafür<br />

setzen wir uns e<strong>in</strong> mit unserer ganzen Kraft, Phantasie,<br />

Sensibilität und Motivation, mit Nächstenliebe<br />

und Leidenschaft. Ja, es ist uns e<strong>in</strong>e wirkliche Herzensangelegenheit,<br />

dass es den uns anvertrauten<br />

Menschen gut geht, dass sie sich wohlfühlen und<br />

dass sie nicht wie <strong>in</strong> den Variationen des Slogans<br />

dah<strong>in</strong>vegetieren oder Alterungs- oder Stagnationsprozesse<br />

im Vordergrund stehen.<br />

Wir haben dieses Jahr im November erneut mit<br />

e<strong>in</strong>em hervorragenden Ergebnis das IQD-Qualitätssiegel<br />

für Pflegee<strong>in</strong>richtungen erworben. Beim<br />

Abschlussgespräch bestätigten uns die Prüfer, dass<br />

8<br />

man schon wenn man unsere Homepage oder die<br />

Imagebroschüre anschaut, den E<strong>in</strong>druck bekommt,<br />

dass im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> sehr viel Leben herrscht.<br />

Der persönliche E<strong>in</strong>druck vor Ort hatte dies dann<br />

sehr deutlich bestätigt und die Prüfer waren des<br />

Lobes voll über die freundliche und anregende<br />

Atmosphäre sowie die fachlich hervorragende Pflege<br />

und die liebevolle Betreuung der Bewohner/-<strong>in</strong>nen.<br />

Leider herrscht ja <strong>in</strong> der Öffentlichkeit noch immer<br />

das Vorurteil, dass Pflegeheime, sich besonders durch<br />

Tristesse, Trübsal, Jammer und Langeweile hervortun.<br />

Wir s<strong>in</strong>d jederzeit bereit, Sie vom Gegenteil zu<br />

überzeugen und laden jeden herzlich e<strong>in</strong>, sich vor<br />

Ort e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von den tatsächlichen Gegebenheiten<br />

zu verschaffen. E<strong>in</strong> besonders engagiertes<br />

Mitglied des Ortsseniorenrates Tuttl<strong>in</strong>gen wollte<br />

es genau wissen und hat zwei Tage mit wachsender<br />

Begeisterung im Pflegebereich hospitiert. Da wir<br />

nichts zu verbergen haben, bieten wir jedem<br />

Interessenten an, von dieser Möglichkeit Gebrauch<br />

zu machen und e<strong>in</strong>en echten Blick h<strong>in</strong>ter die<br />

Kulissen zu tun! Wahrsche<strong>in</strong>lich können Sie dann<br />

bestätigen, dass der Slogan bei uns eigentlich richtig<br />

heißen müsste: „Alterst du noch oder lebst du schon<br />

im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>?“<br />

Allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen,<br />

Freunden, Spendern und Förderern, allen uns unterstützenden<br />

Angehörigen, Betreuern, Ärzten, Apotheken,<br />

Therapeuten und anderen Dienstleistern<br />

und E<strong>in</strong>richtungen, die uns im zurückliegenden Jahr<br />

begleitet und zur Lebendigkeit im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<br />

<strong>Haus</strong> beigetragen haben, danke ich von ganzem<br />

Herzen. Ihnen allen wünsche ich friedvolle Festtage<br />

und e<strong>in</strong> gutes Neues Jahr unter Gottes Segen.<br />

Andreas Schmiedel


ESH-Impressionen<br />

Studientag<br />

für Praktikanten<br />

Popkorn K<strong>in</strong>derchor<br />

Vöhrenbach<br />

1. Hilfekurs<br />

Klausurtagung<br />

des<br />

Qualitätszirkels<br />

9<br />

Kaffee im Freien<br />

Urlaub ohne<br />

Koffer im<br />

ESH


Bericht der Pflegedienstleitung<br />

Liebe Heimbewohner, liebe Mitarbeiter und Freunde,<br />

e<strong>in</strong> Jahr mit Höhen und Tiefen geht wieder se<strong>in</strong>em<br />

Ende entgegen. Das „Meer“ der Pflege ist e<strong>in</strong> sehr<br />

bewegtes mit vielen Strömungen und Untiefen.<br />

W<strong>in</strong>dstille gibt es nie und wir s<strong>in</strong>d bemüht unser<br />

„Schiff“ ESH sicher durch alle Stürme vorwärts<br />

zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Wir stellen uns W<strong>in</strong>d und Wellen und orientieren uns<br />

an den gesetzlichen Forderungen, den Bedürfnissen<br />

der Bewohner, den Prüfkriterien des MDK und an<br />

Gottes Wort und se<strong>in</strong>er Liebe.<br />

Unser Steuermann muss stets wachsam se<strong>in</strong>, Gefahren<br />

und Risiken erkennen, ihnen wenn möglich<br />

auszuweichen, Klippen zu umschiffen, um wieder <strong>in</strong><br />

sicheres Fahrwasser zu gelangen. Aber was ist das<br />

beste Schiff ohne e<strong>in</strong>e gute und zuverlässige Mannschaft,<br />

<strong>in</strong> der sich jeder auf den anderen verlassen<br />

kann, die sich mit dem „Schiff“ identifiziert und es<br />

als „Ihr Schiff“ ansieht.<br />

Unsere Mitarbeiter s<strong>in</strong>d unermüdlich an der Arbeit,<br />

um den Bewohnern die „Fahrt“ so angenehm und<br />

abwechslungsreich wie möglich zu machen.<br />

Sie sollen von den Wellen und Stürmen möglichst<br />

wenig merken, die Fahrt genießen und sich an Leib<br />

und Seele gut versorgt wissen.<br />

10<br />

Feste und Feiern sorgen für Höhepunkte, die jeder<br />

gerne mitmacht. Unsere Urlaubswoche mit dem<br />

Thema „Die gute alte Zeit“, hat allen viel Freude<br />

bereitet. Das Galad<strong>in</strong>er und die allseits beliebte<br />

Modenschau, mit Kleidern von heute und anno<br />

dazumal, begeisterten alle. Den Abschluss bildete<br />

das Herbstfest mit e<strong>in</strong>em abwechslungsreichen<br />

Programm, Zwiebelkuchen und Most.<br />

Jetzt freuen wir uns auf unseren hauseigenen<br />

Weihnachtsmarkt, der von unserem Sozialdienst und<br />

vielen ehrenamtlichen Helfern wieder liebevoll<br />

gestaltet wird.<br />

Ich wünsche uns und unseren Bewohnern, dass<br />

unser ESH e<strong>in</strong> „Traumschiff“ für alle se<strong>in</strong> möge, auf<br />

dem wir gerne leben und arbeiten. Wir wissen, dass<br />

Jesus immer mit an Bord ist und se<strong>in</strong>e Hand und se<strong>in</strong><br />

Segen uns schützen und leiten. ER ist unser Lotse und<br />

Steuermann, der uns immer wieder den richtigen<br />

Weg zeigt und uns sicher führt. Ich wünsche Ihnen<br />

allen e<strong>in</strong>e angenehme Zeit und e<strong>in</strong>e glückliche Fahrt<br />

<strong>in</strong> das Jahr 2008.<br />

Die neue Jahreslosung macht uns Mut unser Leben<br />

und das ESH bewusst Jesus, dem „Lotsen“ anzuvertrauen.<br />

„Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ Johannes 14,19<br />

Ich wünsche Ihnen allen e<strong>in</strong>e gesegnete Adventsund<br />

Weihnachtszeit und e<strong>in</strong> gutes Neues Jahr.<br />

Margrit Griem


Impressionen vom 33. Jahresfest<br />

Erleben, Spaß haben, H<strong>in</strong>schauen... die große ESH-Fernsehshow<br />

11


Mit dem Bruder-Klaus-K<strong>in</strong>dergarten durch das Jahr<br />

Seit e<strong>in</strong>iger Zeit pflegen wir e<strong>in</strong>en regen Austausch<br />

mit dem Bruder-Klaus-K<strong>in</strong>dergarten. Wir haben dies<br />

zum Anlass genommen, Fr. Biselli zu <strong>in</strong>terviewen.<br />

ESH: Fr. Biselli erzählen Sie uns e<strong>in</strong> bisschen zu Ihrer<br />

Position!<br />

Fr. Biselli: Ich b<strong>in</strong> seit 1984 im K<strong>in</strong>dergarten<br />

Bruder-Klaus tätig. Damals habe ich als Praktikant<strong>in</strong><br />

angefangen und konnte anschließend als Mutterschutzvertretung<br />

dort weiterarbeiten. Nach und<br />

nach habe ich mich so das Treppchen hochgearbeitet<br />

und b<strong>in</strong> nun Leiter<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung und mit me<strong>in</strong>en<br />

sechs Kollegen zuständig für 84 K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>ternationaler<br />

Herkunft, die <strong>in</strong> drei Gruppen aufgeteilt s<strong>in</strong>d.<br />

Inzwischen betreuen wir heute K<strong>in</strong>der, deren Mütter<br />

schon bei mir im K<strong>in</strong>dergarten waren.<br />

ESH: Können<br />

Sie sich noch<br />

daran er<strong>in</strong>nern,<br />

wie die Zusammenarbeit<br />

mit dem ESH<br />

begonnen hat?<br />

Fr. Biselli: Ja,<br />

da er<strong>in</strong>nere ich<br />

mich genau.<br />

Es f<strong>in</strong>g an <strong>in</strong> den 90ern. Da kamen wir ab und zu als<br />

Hemdglonker zum S<strong>in</strong>gen. Das erste größere Projekt<br />

gab es dann vor viere<strong>in</strong>halb Jahren: „Die Tuttl<strong>in</strong>ger<br />

Stadtmusikanten“ (angelehnt an das Märchen „Die<br />

Bremer Stadtmusikanten“) Durch die Proben über<br />

e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum h<strong>in</strong>weg ergab sich e<strong>in</strong>e<br />

sehr <strong>in</strong>tensive Zusammenarbeit. In dieser Zeit<br />

entstand zwischen den K<strong>in</strong>dern und den Heimbewohnern,<br />

die am Projekt beteiligt waren, e<strong>in</strong><br />

besonders enges Verhältnis.<br />

12<br />

ESH: Was schätzen Sie an der Kooperation mit dem<br />

ESH?<br />

Fr. Biselli: Da ist uns im Team schon e<strong>in</strong>iges e<strong>in</strong>gefallen:<br />

Viele von unseren K<strong>in</strong>dern haben ke<strong>in</strong>e Oma<br />

oder Opa mehr zu <strong>Haus</strong>e. Durch diese Kooperation<br />

haben die Generationen Gelegenheit sich gegenseitig<br />

kennen zu lernen. Berührungsängste verlieren sich<br />

dadurch, dass e<strong>in</strong>e besonders liebe Kontaktaufnahme<br />

erfolgt und wir viel Spaß und Freude beim geme<strong>in</strong>samen<br />

Mite<strong>in</strong>ander, wie z.B. beim S<strong>in</strong>gen, Gymnastik<br />

und Backen haben.<br />

Die Zusammenarbeit br<strong>in</strong>gt uns Zielen, die wir <strong>in</strong> der<br />

E<strong>in</strong>richtung formuliert haben näher: Wir lernen die<br />

Institution ESH als Wohn- und Pflegeheim kennen.<br />

Den K<strong>in</strong>dern wird es klarer, was es bedeutet alt zu<br />

werden und alt zu se<strong>in</strong> und es entstehen nachbarschaftliche<br />

Beziehungen über die Veranstaltungen<br />

h<strong>in</strong>aus. Man grüßt sich bei Spaziergängen über den<br />

Gartenzaun h<strong>in</strong>weg oder dort wo man sich <strong>in</strong> der<br />

freien Natur begegnet.<br />

ESH: Gab es e<strong>in</strong> Feedback von den K<strong>in</strong>dern?<br />

Fr. Biselli: Die Rückmeldungen der K<strong>in</strong>der waren<br />

durchweg positiv. An dem Tag nach e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Veranstaltung kam oft die Frage, ob wir heute<br />

wieder <strong>in</strong>s Altenheim gehen. Es hat ihnen also Spaß<br />

gemacht<br />

und sie<br />

schauen<br />

immer<br />

wieder<br />

gerne die<br />

Fotos an.<br />

Sehr freuen<br />

sie sich über<br />

etwas Süßes,<br />

das sie nach<br />

getaner


Arbeit bekommen und betrachten es sozusagen<br />

als Lohn. Manchmal wird er auch nicht sofort verspeist,<br />

sondern stolz mit nach <strong>Haus</strong>e genommen.<br />

Besonders schön war es, als ihre Bewohner zu uns<br />

<strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten kamen um dort geme<strong>in</strong>sam mit<br />

den K<strong>in</strong>dern die Weihnachtsplätzchen zu verspeisen,<br />

die wir morgens mite<strong>in</strong>ander ausgestochen und<br />

gebacken hatten.<br />

ESH: Was war denn Ihr Highlight, Fr. Biselli?<br />

Fr. Biselli: Das ist schwer zu sagen, es waren drei<br />

oder vier Highlights. Jede Veranstaltung war e<strong>in</strong><br />

Höhepunkt für sich, weil jeder e<strong>in</strong>zelne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

andere Richtung geht. Gut gefallen haben mir die<br />

Gymnastik, das geme<strong>in</strong>same Spielen und natürlich<br />

die Märchenaufführung. E<strong>in</strong>mal war es besonders<br />

lustig, als bei e<strong>in</strong>em Kennlernspiel die K<strong>in</strong>der sich<br />

alle mit Namen vorgestellt haben und die erste<br />

Bewohner<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fach gesagt hat: „Ich b<strong>in</strong> die Oma!“<br />

ESH und Fr. Biselli: Was können wir uns mite<strong>in</strong>ander<br />

für die Zukunft vorstellen?<br />

Es wäre sicher wichtig und schön, geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong><br />

der Öffentlichkeit aufzutreten, wie z.B. bei e<strong>in</strong>em<br />

13<br />

Kirchentag etwas aufzuführen oder generell an<br />

<strong>in</strong>stitutionsübergreifenden Veranstaltungen geme<strong>in</strong>sam<br />

teilzunehmen. Da es im ESH demnächst e<strong>in</strong>en<br />

monatlichen Geburtstagskaffee geben soll, ist es<br />

auch vorstellbar, dass die K<strong>in</strong>der zum S<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>es<br />

Geburtstagsständchens rüber kommen.<br />

Auch e<strong>in</strong>e gegenseitige Patenschaft wäre vorstellbar.<br />

Ganz konkret für unsere nächste Urlaubswoche im<br />

<strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> würden wir uns e<strong>in</strong>e Ausstellung<br />

mit Werken der K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der zu e<strong>in</strong>em<br />

bestimmten Thema wünschen. Diese Ausstellung<br />

würde natürlich mit e<strong>in</strong>er großen Vernissage<br />

eröffnet werden. Als wir unseren Visionen freien<br />

Lauf ließen, kamen wir darauf, dass auch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>samer Hüttenzauber möglich wäre oder<br />

warum nicht gleich e<strong>in</strong> Wochenende oder e<strong>in</strong><br />

Kurzurlaub!<br />

Wir danken dem Team und den K<strong>in</strong>dern des Bruder-<br />

Klaus-K<strong>in</strong>dergarten für den tollen E<strong>in</strong>satz und die<br />

große Freude, die sie uns hier immer wieder bereiten.<br />

Jetzt schon freuen sich unsere Bewohner,<br />

genauso wie wir auf alle geplanten Vorhaben. Sie<br />

s<strong>in</strong>d immer e<strong>in</strong> Lichtblick für uns. Wir wünschen<br />

Ihnen allen viel Freude und Gottes Segen.<br />

Wir danken Fr. Biselli für das Interview und sehen<br />

schon voll Vorfreude den nächsten Jahren und<br />

Jahrzehnten entgegen, obwohl Fr. Biselli schon überlegt,<br />

wie die nächsten 23 Jahre bis zu ihrer Rente<br />

aussehen werden, wenn die K<strong>in</strong>der jetzt schon nicht<br />

mehr Mama, sondern manchmal schon Oma sagen.<br />

(Anmerkung der Redaktion: Wir würden auch noch<br />

gerne zu ihr <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten gehen, wenn wir<br />

sie Uroma nennen müssten!)<br />

Angela Ketterer, Angela Köhler


H<strong>in</strong>ter den Kulissen<br />

Um was handelt es sich hier?<br />

Erforschung der näheren Heimat<br />

Ca. 100 E<strong>in</strong>ladungen werden verschickt<br />

54 Rollstühle werden geputzt<br />

35 Ehrenamtliche werden gesucht<br />

121 Telefonate/ Gespräche werden geführt<br />

Notfalltaschen werden gepackt<br />

Sonnenhüte und Regenschirme werden en masse<br />

organisiert<br />

Zwei Wochen lang wird jeden Tag die<br />

Wettervorhersage studiert<br />

Diabetiker werden eruiert<br />

Listen werden geschrieben<br />

usw. usw.<br />

Tja, was ist des Rätsels Lösung? Hier handelt es sich<br />

natürlich um unseren jährlichen Bewohnerausflug!<br />

Doch nach <strong>in</strong>tensiven Recherchen und<br />

Vorbereitungen bleibt uns jedes Jahr immer nur das<br />

e<strong>in</strong>e: Das Bangen um das gute Reisewetter. Auch <strong>in</strong><br />

diesem Jahr war es wieder die re<strong>in</strong>ste Zitterpartie<br />

und www.wetter.de die meistbesuchte Internetseite.<br />

Wegen der Busse und der Cafés müssen wir uns drei<br />

Tage vor dem Ausflugsterm<strong>in</strong> entscheiden, ob der<br />

14<br />

Ausflug stattf<strong>in</strong>den soll, wir den Alternativterm<strong>in</strong><br />

nehmen oder ob er ausfällt! Spontan lässt sich da<br />

leider gar nichts mehr machen und deshalb:<br />

Schwierige Entscheidungen!<br />

Aber wir rangen uns zu e<strong>in</strong>er Entscheidung durch<br />

und somit war der Startschuss gegeben für die letzten<br />

Vorbereitungen zum Ausflug nach Überl<strong>in</strong>gen.<br />

Abgefahren s<strong>in</strong>d wir dann auch bei Sonnensche<strong>in</strong>.<br />

Mit guter Hoffnung und prima Laune g<strong>in</strong>g es los!<br />

Doch schon vor Stockach braute sich über uns <strong>in</strong><br />

dunklen, tiefhängenden Wolken das Unwetter<br />

zusammen und fünf M<strong>in</strong>uten später goss es wie aus<br />

Kübeln. Die Scheibenwischer des Busses schafften es<br />

fasst nicht mehr die Wassermassen zu verdrängen.<br />

In unseren Köpfen spulte sich schon der nächste Film<br />

ab. Fragen über Fragen: Haben die Busfahrer nicht<br />

zufälligerweise 30l Kaffee und 12 Kuchen dabei?<br />

Können wir e<strong>in</strong>e Gangway vom Bus <strong>in</strong>s Café organisieren.<br />

Kommt die Bedienung auch <strong>in</strong> den Bus? Oder<br />

sollen wir e<strong>in</strong>fach den McDrive anfahren? Aber<br />

nichtsdestotrotz ließen wir uns nicht unterkriegen<br />

und versuchten die Wolken mit Akkordeonmusik


und Gesang zu vertreiben. Was auch fast glückte.<br />

Als am Zielort angekommen endlich alle Schirme<br />

panisch aus ihren Hüllen gezogen waren, hörte es<br />

auch auf zu regnen. Und so blieb es tatsächlich, um<br />

es e<strong>in</strong>mal vorweg zu nehmen, bis bei der Rückfahrt<br />

alle wieder trockenen Fußes im Bus waren.<br />

Gott sei Dank!<br />

15<br />

So viel zum jahrelangen Dauerthema Wetterbed<strong>in</strong>gungen<br />

beim Bewohnerausflug. Apropos<br />

Ausflug, vielleicht sollten wir noch erwähnen:<br />

Kaffee und Kuchen waren ausgezeichnet, Lokal<br />

und Bedienung auf das Beste vorbereitet, die<br />

Stadtführung <strong>in</strong>teressant, die Atmosphäre des<br />

Bodensees fantastisch und die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

zwischen Bewohnern, Angehörigen, ehren- und<br />

hauptamtlichen Mitarbeitern hervorragend.<br />

Zum guten Gel<strong>in</strong>gen des Ausfluges hat <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr sicher beigetragen, dass wir versuchsweise<br />

e<strong>in</strong>en Rollstuhlbus gebucht hatten. Acht von unseren<br />

Heimbewohnern konnten <strong>in</strong> ihren Rollstühlen sitzen<br />

bleiben und wurden per Hydrauliklift <strong>in</strong> den Bus<br />

transportiert.<br />

Unser Resümee fürs nächste Jahr: Alle reden vom<br />

Wetter, wir natürlich nicht! Wir scheuen auch im<br />

nächsten Jahr ke<strong>in</strong>e Mühe und freuen uns schon<br />

jetzt auf den kommenden Heimbewohnerausflug!<br />

Angela Köhler, Angela Ketterer


Erster Kappennachmittag im ESH<br />

E<strong>in</strong>mal ist es immer das erste Mal. Sie werden sich<br />

wundern, aber auch im ESH gibt es D<strong>in</strong>ge, die es<br />

noch nie gab. So war am 20.02.07 wieder e<strong>in</strong>mal<br />

Premiere.<br />

Doch fangen wir von vorne an. Es wurde beschlossen,<br />

dass wir dieses Jahr das erste Mal am Schmotzigen<br />

e<strong>in</strong>e Veranstaltung machen wollten. Das war e<strong>in</strong>e<br />

gute Nachricht, aber wie sollte sie gestaltet werden<br />

bzw., was sollte das Motto se<strong>in</strong>? Die Köpfe rauchten<br />

vor Anstrengung. Schmutziger Donnerstagsball,<br />

schmotziger Duschtigball, Altweiberball, all das gab<br />

es schon mal anderswo. Ne<strong>in</strong>, unsere Veranstaltung<br />

sollte etwas Besonderes werden. Es wurde schnell<br />

klar, dass wir auf der Hut se<strong>in</strong> müssten.<br />

Den Verantwortlichen fiel auf, dass der Kopf das<br />

exponierteste menschliche Körperteil ist. Er ist der<br />

Sitz des Gehirns und somit auch der Sitz des Lebens<br />

und der Seelenkräfte. Wir wollten auch betonen,<br />

dass unser Gehirn (Kopf), wie immer, e<strong>in</strong>e große<br />

Rolle spielt bei allem, was wir tun. Also blieb uns gar<br />

nichts anderes übrig, als dieses zur Schau zu tragen.<br />

So mussten wir nichts aus dem Hut zaubern, denn<br />

16<br />

die Idee war geboren. Wir machen e<strong>in</strong>en Kappennachmittag,<br />

wohlgemerkt -mittag, nicht -abend.<br />

Für diesen Kappennachmittag mussten natürlich<br />

möglichst schnell möglichst viele Hüte, Kappen bzw.<br />

Kopfbedeckungen aufgetrieben werden. Nichts<br />

leichter als das. Schließlich haben wir ja den Sozialen<br />

Dienst, ehrenamtliche Mitarbeiter und als Handlanger:<br />

die Tagespflege. Also g<strong>in</strong>g es los. Zunächst<br />

schnell alte Zeitungen sammeln, dann schnell 50 bis<br />

60 Hüte von Christl Olpp formen lassen, danach<br />

diese möglichst e<strong>in</strong>fach, natürlich schnell, aber bitte<br />

doch kreativ gestalten. So machten sich viele fleißige<br />

Hände an die Arbeit und jeden Tag entstanden neue<br />

Ideen. Krepppapier, Wollepompoms, Tonpapier,<br />

Perlen, Federn, alles was bunt und zum Kleben<br />

geeignet war, wurde im Hutumdrehen zu e<strong>in</strong>em<br />

Kunstwerk verarbeitet. Zum Schluss hatten wir Hüte,<br />

die <strong>in</strong> Form und Orig<strong>in</strong>alität durchaus mit den<br />

Kreationen am englischen Königshof mithalten<br />

konnten. Da aber der Hut auch das Symbol der<br />

Freiheit ist, durften auch Strohhüte, Zyl<strong>in</strong>der,<br />

Melonen und Kappen aller Art getragen werden.


Die Spannung stieg von Tag zu Tag, denn e<strong>in</strong> Programm<br />

sollte auch noch her. Alles ke<strong>in</strong> Problem für<br />

unsere beiden Angelas, sie br<strong>in</strong>gen es schon unter<br />

e<strong>in</strong>en Hut. E<strong>in</strong> paar Telefonate, Bücher durchstöbern,<br />

Herrn Nalez<strong>in</strong>ski fragen, e<strong>in</strong> bisschen improvisieren<br />

und schon steht die Show. Am Nachmittag wurde der<br />

Speisesaal dekoriert, die Tische närrisch gedeckt und<br />

die Musikanlage <strong>in</strong>stalliert. Jetzt gab es ke<strong>in</strong> Zurück<br />

mehr. Doch wer uns kennt, für den ist es e<strong>in</strong> alter<br />

Hut, dass es im ESH sowieso nur vorwärts geht.<br />

Also marschierten die ersten Bewohner schon recht<br />

früh <strong>in</strong> Richtung Speisesaal, um e<strong>in</strong>en guten Platz<br />

zu ergattern. Denn auch bei uns galt, wer zuerst<br />

kommt, bekommt die besten Hüte. Wer ke<strong>in</strong>en<br />

eigenen hatte, durfte e<strong>in</strong>es der begehrten Modelle<br />

aussuchen und sich für e<strong>in</strong>en Nachmittag wie<br />

König<strong>in</strong> Elisabeth und Co. fühlen, frei nach der<br />

Maxime: sehen und gesehen werden. Mancher der<br />

Herren kam auch mit Stock und Hut.<br />

Gut behütet wurden alle wieder mit erstklassiger<br />

Unterhaltung belohnt. Unsere zwei Clowns, ich<br />

glaube es waren Zwill<strong>in</strong>ge – sie sahen sich zum<br />

17<br />

Verwechseln ähnlich und beide trugen den Namen<br />

Angela – führten durch das Programm mit Sketchen<br />

und Spielen. Für die musikalische Unterhaltung war<br />

Herr Kögler mit se<strong>in</strong>er elektronischen Orgel zuständig.<br />

Er spielte bekannte Melodien, die zum Mits<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong>luden, wie z.B. „Wir machen Musik, da<br />

geht uns der Hut hoch...“ Es dauerte nicht lange, da<br />

juckte es so manchen <strong>in</strong> den Be<strong>in</strong>en und es wurde<br />

eng auf der Tanzfläche.


Gedopt wurden wir vom Küchenpersonal mit<br />

Fasnetsküchle und närrischen Getränken. In den<br />

Erholungsphasen hatte sich Herr Nalez<strong>in</strong>ski als<br />

Witzerzählmasch<strong>in</strong>e wie gewohnt gut bewährt.<br />

Doch selbst diese Erholung konnte man sich an den<br />

Hut stecken, denn auch hier musste Höchstleistung<br />

gebracht werden: zuhören, lachen, klatschen… Und<br />

das alles <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em atemberaubenden Tempo! Er<br />

muss se<strong>in</strong>en Hut noch lange nicht an den Nagel<br />

hängen.<br />

Der Nachmittag g<strong>in</strong>g wieder e<strong>in</strong>mal viel zu schnell<br />

vorbei, e<strong>in</strong>ige Kappen g<strong>in</strong>gen kaputt <strong>in</strong>s Bett und<br />

mancher Hut wurde zum Schlapphut. E<strong>in</strong>es ist aber<br />

sicher: es war wieder e<strong>in</strong>e gelungene Veranstaltung<br />

und ich sage nur Hut ab, das hat richtig viel Spaß<br />

gemacht!<br />

Gisela Fai<br />

18<br />

Neues Angebot im ESH:<br />

stationäre Kurzzeitpflege<br />

Seit August komplettieren drei e<strong>in</strong>gestreute Kurzzeitpflegeplätze<br />

das Angebotsspektrum im <strong>Elias</strong>-<br />

<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>. E<strong>in</strong>gestreut bedeutet dabei, dass es<br />

sich um reguläre Pflegeplätze handelt, die nicht langfristig<br />

freigehalten werden, sondern kurzfristig belegt<br />

werden können, wenn abzusehen ist, dass sie für den<br />

gewünschten Zeitraum zur Verfügung stehen.<br />

E<strong>in</strong> Anspruch auf Kurzzeitpflege besteht für e<strong>in</strong>e<br />

Übergangszeit im Anschluss an e<strong>in</strong>e stationäre<br />

Behandlung (Krankenhausbehandlung, Rehabilitation)<br />

oder bei sonstigen Krisensituationen bei der<br />

vorübergehend e<strong>in</strong>e häusliche oder teilstationäre<br />

Betreuung nicht möglich ist. Die Pflegekasse übernimmt<br />

bis zu e<strong>in</strong>em Gesamtbetrag von 1.432 Euro<br />

jährlich die Kosten für e<strong>in</strong>en oder mehrere<br />

Aufenthalte bis zur Gesamtdauer von 4 Wochen.<br />

Zusätzlich oder alternativ ist auch sogenannte<br />

Verh<strong>in</strong>derungspflege möglich. Hier übernimmt die<br />

Pflegekasse ebenfalls für maximal 4 Wochen jährlich<br />

die Gesamtkosten von bis zu 1.432 ? wenn die Pflegeperson<br />

wegen Krankheit, Erholungsurlaub oder aus<br />

anderen Gründen an der Pflege geh<strong>in</strong>dert ist. Voraussetzung<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs, dass die Pflegeperson zuvor<br />

m<strong>in</strong>destens 12 Monate die Pflege übernommen hatte.<br />

Die Bed<strong>in</strong>gungen, die Räumlichkeiten und das Personal<br />

s<strong>in</strong>d ansonsten identisch mit der stationären Pflege.<br />

Auch für Bewerber um e<strong>in</strong>en vollstationären Pflegeplatz<br />

ist das Angebot der Kurzzeitpflege s<strong>in</strong>nvoll, um<br />

sich mit dem Leben im Pflegeheim vertraut zu machen<br />

und zu überprüfen, ob e<strong>in</strong>e dauerhafte Heimaufnahme<br />

<strong>in</strong> Frage kommt. Durch Kurzzeitpflege können<br />

schließlich auch Angebote verschiedener E<strong>in</strong>richtungen<br />

mite<strong>in</strong>ander verglichen werden, um die richtige<br />

Entscheidung für e<strong>in</strong>en dauerhaften Aufenthalt zu<br />

treffen.<br />

Andreas Schmiedel


Auf alten / neuen Spuren<br />

Nach vier Jahren Elternzeit freue ich mich sehr, wieder<br />

als Teilzeitkraft im Sozialdienst des ESH arbeiten zu<br />

können. Damit darf ich sowohl alte Spuren wieder<br />

aufnehmen, als auch mich <strong>in</strong> neue Spuren begeben.<br />

Denn auch neue Aufgaben warten: Die Angebote für<br />

bettlägerige Bewohner und solche, die sich sehr viel <strong>in</strong><br />

ihrem Zimmer aufhalten, sollen im Rahmen des sozialen<br />

Dienstes ausgebaut werden. Diese Menschen<br />

können nicht oder nur sehr e<strong>in</strong>geschränkt am regen<br />

Leben im ESH teilhaben.<br />

Mit S<strong>in</strong>nesanregungen<br />

möchten wir diesen<br />

Personenkreis gezielt<br />

ansprechen und erreichen.<br />

Unsere S<strong>in</strong>ne leiten<br />

uns im Leben und<br />

Empf<strong>in</strong>den. Wir wollen<br />

Anregungen bieten,<br />

die Selbstwahrnehmung,<br />

wie auch das Wohlbef<strong>in</strong>den fördern,<br />

Ansprache vermitteln und das Gefühl von E<strong>in</strong>samkeit<br />

verm<strong>in</strong>dern. Solche E<strong>in</strong>zelbesuche sollen regelmäßig<br />

stattf<strong>in</strong>den. Der Zeitrahmen richtet sich nach dem<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den, den Bedürfnissen und den Wünschen<br />

der Bewohner. Zwei wichtige Säulen s<strong>in</strong>d Grundlagen<br />

dieser Arbeit: Die S<strong>in</strong>ne und die Biographie<br />

1. S<strong>in</strong>ne<br />

Im Folgenden wird aufgezeigt, wie durch die fünf<br />

S<strong>in</strong>ne Anregungen für Geist und Seele vermittelt werden<br />

können:<br />

S<strong>in</strong>n Anregungen<br />

Sehen Bilder, Mobile, Lichtspiele<br />

Hören Vorlesen, Musik, Gespräche<br />

Fühlen Tasten von unterschiedlichen<br />

Materialien, E<strong>in</strong>reibungen<br />

Riechen Düfte, Naturgerüche (Pflanzen, Früchte)<br />

Schmecken Probieren von Speisen und Getränken<br />

19<br />

Wichtig ist, <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen andere<br />

Angebote zu machen, Reize zu verändern, damit Geist<br />

und Gefühl wach bleiben.<br />

2. Biographie<br />

Die Biographie jedes e<strong>in</strong>zelnen Bewohners bietet<br />

<strong>in</strong>teressante Anhaltspunkte: Was war oder ist dem<br />

E<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben wichtig? Welche S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d<br />

wach, welche können wir anregen? Wo gibt es weitere<br />

Anknüpfpunkte aus der eigenen Lebensgeschichte?<br />

E<strong>in</strong>e Bewohner<strong>in</strong> erzählte vor kurzer Zeit, sie könne<br />

sich noch gut an den Geruch von Bohnerwachs <strong>in</strong> der<br />

elterlichen Wohnung er<strong>in</strong>nern. Dies wecke heimatliche<br />

Gefühle <strong>in</strong> ihr. Genau solche Erlebnisse s<strong>in</strong>d es,<br />

die wir unseren Bewohnern, die mit vielen E<strong>in</strong>schränkungen<br />

zu Recht kommen müssen, ermöglichen möchten.<br />

Hier wollen wir auf Spurensuche gehen. Sehr hilfreich<br />

hierfür s<strong>in</strong>d Biographiegespräche. Diese werden<br />

bei Neue<strong>in</strong>zug mit den Bewohnern, Angehörigen oder<br />

Betreuern geführt. Hier s<strong>in</strong>d wir wirklich für jede<br />

Information dankbar, da sie letztendlich dem<br />

Bewohner zum Besten dient.<br />

Auch ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen uns<br />

schon tatkräftig bei den Vorbereitungen. Erste<br />

Besuche auf den Zimmern zeigen, welche Nähe<br />

zwischen Bewohner und Mitarbeiter entstehen kann,<br />

wie dankbar sie für die geme<strong>in</strong>sam verbrachte Zeit<br />

s<strong>in</strong>d. Auch Bewohner, die sich nicht sprachlich äußern<br />

können, geben ihre Aufmerksamkeit und ihre Teilnahme<br />

z.B. durch ihren Gesichtsausdruck oder Händedruck<br />

zu verstehen. Die persönliche Zuwendung zum<br />

e<strong>in</strong>zelnen Bewohner schafft e<strong>in</strong>e vertrauensvolle<br />

Atmosphäre, gibt Raum für Nähe und Offenheit. Diese<br />

neue Aufgabe ist auch für mich als Mitarbeiter<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

echter Gew<strong>in</strong>n.<br />

Claudia Gross


Dieses Jahr war unsere Urlaubswoche e<strong>in</strong>e Nostalgiewoche,<br />

<strong>in</strong> der wir die Veranstaltungen auf die gute<br />

alte Zeit h<strong>in</strong> abgestimmt haben. Hier nun e<strong>in</strong> paar<br />

E<strong>in</strong>drücke und Me<strong>in</strong>ungen zu dieser Woche:<br />

Lisa Müller, Heimbewohner<strong>in</strong>:<br />

„Ich habe mir jeden Tag dafür frei gehalten. Es war<br />

e<strong>in</strong>malig. Herr Folker Bader mit se<strong>in</strong>em Radio auf<br />

Rädern war das Allerschönste. Leider hatte ich me<strong>in</strong>en<br />

Kassettenrekorder nicht dabei. Er hat mir mit<br />

den Liedern und Texten <strong>in</strong>s Herz gespielt und<br />

gesprochen. Bei der Ausstellung wurde man <strong>in</strong> die<br />

K<strong>in</strong>derzeit versetzt. Ich habe viele alte Sachen <strong>in</strong>s<br />

20<br />

Freilichtmuseum gegeben.<br />

Die Modenschau<br />

war wunderbar. Ich habe<br />

der Fr. Olpp, die auch<br />

Kleider dafür genäht hat,<br />

gesagt: „Wenn ich mal<br />

Hochzeit habe, möchte<br />

ich von Ihnen e<strong>in</strong> Brautkleid<br />

aus Seide haben.“<br />

Ich kann nur sagen, nächstes<br />

Jahr noch mal so<br />

vielseitig. Es war wirklich<br />

prima!


Elfriede Biermann,<br />

Heimbewohner<strong>in</strong>:<br />

„Ja, das war doch gut,<br />

schön, toll! Es war besonders<br />

gut, dass me<strong>in</strong>e<br />

Tochter bei vielem dabei<br />

se<strong>in</strong> konnte, wie z.B. bei<br />

der Modenschau und beim<br />

Herbstfest. Sogar auf dem<br />

Foto des Jahres b<strong>in</strong> ich<br />

dabei. Das mit dem Sp<strong>in</strong>nrad<br />

<strong>in</strong> der Ausstellung fand<br />

ich goldig, weil es mich an me<strong>in</strong>e Mutter er<strong>in</strong>nert<br />

hat. Wir hatten e<strong>in</strong>en Bauernhof, da hat man<br />

Le<strong>in</strong>samen gesät, woraus ja Flachs entsteht und<br />

daraus wird Le<strong>in</strong>en. Me<strong>in</strong>e Mutter saß immer <strong>in</strong> der<br />

Ofenecke und hat dünne Le<strong>in</strong>enfäden gesponnen.<br />

Früher wurde doch noch alles selber gemacht. Ich<br />

er<strong>in</strong>nere mich noch gut daran. Wenn ich daran<br />

denke, komme ich <strong>in</strong>s Erzählen. So das war´s, jetzt<br />

muss ich aber weiterstricken.“<br />

Veronika Bayha,<br />

Ehrenamtliche:<br />

„Natürlich habe ich mich<br />

gefreut über die Ausstellung,<br />

über die D<strong>in</strong>ge, mit<br />

denen wir früher gespielt<br />

haben. Ich hatte <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />

Puppenstube sogar e<strong>in</strong><br />

Klavier, das hatte nicht<br />

jeder, das war mir ganz<br />

kostbar. Dass die alten<br />

Sachen so zu Ehren kamen,<br />

das hat mich sehr gefreut. (Anm. der Red.:<br />

Fr. Bayha hat uns sehr viele K<strong>in</strong>dersachen für die<br />

Nostalgieausstellung geliehen) Ich habe mich geehrt<br />

gefühlt, dass ich mit 87 Jahren noch auf den Laufsteg<br />

durfte und fühlte mich zwanzig Jahre jünger<br />

21<br />

und freute mich, dass ich noch e<strong>in</strong>igermaßen attraktiv<br />

wirkte – bilde ich mir wenigstens e<strong>in</strong>. Natürlich<br />

war ich morgens noch beim Friseur. Solange mir Gott<br />

noch Freudigkeit, Gesundheit und Kraft gibt mache<br />

ich gerne wieder mit.“<br />

Fanny Epple,<br />

Heimbewohner<strong>in</strong>:<br />

„Ich mache ja alles mit!<br />

Es gefällt mir, wenn Leute<br />

mite<strong>in</strong>ander schwätzen und<br />

etwas geme<strong>in</strong>sam machen.<br />

Es wäre schön, wenn alle<br />

das ganze Jahr über so mite<strong>in</strong>ander<br />

umg<strong>in</strong>gen wie <strong>in</strong><br />

dieser Woche. Persönlich<br />

aufe<strong>in</strong>ander zugehen,<br />

geme<strong>in</strong>sam spielen und<br />

s<strong>in</strong>gen. Auch die Modenschau war sehr schön. Das<br />

Galad<strong>in</strong>er ist alleweil nobel, wenn wir so herrlich<br />

bedient werden. Da tut sogar der Chef sich selber<br />

mit Sie anreden. Ich fühl mich wohl hier. Man muss<br />

gar nicht so weit fahren, um Urlaub zu machen!“<br />

Stimmen aus der Tagespflege:<br />

„Es hat uns gut gefallen, weil es <strong>in</strong>teressant war und<br />

es gutes Essen gegeben hat und die Männer daher<br />

kamen wie Hochzeiter!“<br />

„Ja, und unser Chef war der Schönste und unser<br />

Chauffeur auch. Ich habe den Juri gelobt und habe<br />

gesagt: Sauber, sauber!“<br />

„Bei der Modenschau waren alle wunderschön<br />

angezogen. Ich dachte, ich seh nicht richtig, als ich<br />

Fr. Bayha auf dem Laufsteg gesehen habe.“<br />

„Von der Heimleitung über Verwaltung und Pflegeund<br />

Küchenpersonal bis h<strong>in</strong> zur <strong>Haus</strong>technik haben<br />

alle mitgemacht und das ist e<strong>in</strong> Zeichen für e<strong>in</strong> gutes<br />

Team!“<br />

„Beim Herbstfest war es auch sehr schön mit den


alten Sachen, die wir uns merken mussten, das<br />

Blätterbemalen und der Sitztanz!“<br />

„Bei der nächsten Modenschau könnte Hr. Weise<br />

noch e<strong>in</strong>en Schuhplattler machen!“<br />

(allgeme<strong>in</strong>es Gelächter)<br />

Wir danken an dieser Stelle allen ganz herzlich, die<br />

diese Urlaubswoche mit vorbereitet und durchgeführt<br />

und somit zum guten Gel<strong>in</strong>gen beigetragen haben.<br />

Angela Ketterer, Angela Köhler<br />

22<br />

Sich entfernen – entdecken – erleben<br />

Unter dieses Motto kann man alljährlich unsere<br />

Mitarbeiterausflüge stellen. Abwechslungsreich und<br />

<strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d sie immer. Wir waren gespannt, was<br />

uns auf der diesjährigen Tour erwartete. Im Bus g<strong>in</strong>g<br />

es Richtung Bodensee. Das Wetter zeigte uns, was es<br />

aufzubieten im Stande war. Auf der Fahrt erlebten<br />

wir Sonnensche<strong>in</strong> und Regen. Unsere kle<strong>in</strong>e Vesperund<br />

Kaffeepause bei der Wallfahrtskirche Birnau<br />

wurde draußen bei Sturm und Nieselregen unter<br />

wegwehenden Schirmen und schwankenden<br />

Bäumen zu e<strong>in</strong>em gelungenen<br />

Auftakt der fröhlichen<br />

Tour. Planen ließe<br />

sich so etwas nie.<br />

Wir haben viel gelacht!<br />

Alle freuten sich, als dann<br />

der Bus an unserem endgültigen<br />

Ziel, dem<br />

Hopfenmuseum <strong>in</strong><br />

Tettnang-Siggenweiler,<br />

angekommen war. Schon<br />

auf der Fahrt hatten wir<br />

Hopfenfelder gesehen, die


Mitarbeiterausflüge zum Hopfenmuseum<br />

nahezu ihre 4m Gesamthöhe erreicht hatten. Wir<br />

erfuhren, dass das Museum während der<br />

Hopfenernte Ende August/ Anfang September richtig<br />

zum Leben erwacht, da dann se<strong>in</strong> „Hauptstück“ –<br />

e<strong>in</strong>e riesige Hopfenpflückmasch<strong>in</strong>e – zum E<strong>in</strong>satz<br />

kommt. Vom Leben der Hopfenbauern und<br />

Erntehelfer früher und heute und von Bräuchen<br />

rund um den Hopfen erfuhren wir viel. So stehen <strong>in</strong><br />

Tettnang z.B. an vielen Geschäften und Straßenecken<br />

bunt bemalte Hopfensäue, weil jedes Jahr<br />

zum Ende der Erntezeit die Hopfenpflücker<strong>in</strong>, die<br />

den letzten Ranken aberntete, „Hopfensau“ genannt<br />

wurde und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Leiterwagen von e<strong>in</strong>er<br />

Sau durch Tettnang gezogen wurde.<br />

Aktiv werden durften wir bei Hopfenbillard,<br />

Hopfenpusten und verschiedenen anderen Spielen,<br />

die im Hopfenmuseum angeboten wurden. Unsere<br />

Freude am kle<strong>in</strong>en Museumsladen mit Souvenirs und<br />

Geschenken war so groß, dass wir fast die Zeit vergessen<br />

hätten. Doch schließlich landeten wir alle <strong>in</strong><br />

23<br />

Friedrichshafen, wo uns viele bedeutende Fragen<br />

beschäftigten, z.B. wo man am besten e<strong>in</strong>kaufen<br />

kann, wo es den besten Kaffee gibt oder ob es möglich<br />

ist, den Aussichtsturm an der Strandpromenade<br />

bei Sturmwarnung im Regen zu besteigen. Wir<br />

kamen alle zufrieden wieder zurück nach Tuttl<strong>in</strong>gen.<br />

Viele trafen sich zum gemütlichen Abschluss bei<br />

Pizza, Pasta und V<strong>in</strong>o bei Luigi und hatten sich so<br />

e<strong>in</strong>iges zu erzählen.<br />

Unser Fazit: Es tut gut, sich aus der gewohnten<br />

Umgebung und dem Alltagstrott zu entfernen. Es ist<br />

<strong>in</strong>teressant, Neues oder Vergessenes wieder zu entdecken<br />

<strong>in</strong> der Natur und im Mite<strong>in</strong>ander. Es ist<br />

schön, geme<strong>in</strong>sam mit Arbeitskollegen, Rentnern,<br />

Erziehungsurlaubern diese Erlebnisse zu teilen und<br />

Zeit füre<strong>in</strong>ander zu haben. Deshalb vielen Dank, dass<br />

diese Mitarbeiterausflüge möglich s<strong>in</strong>d, allen die sich<br />

dafür e<strong>in</strong>setzen und zum Gel<strong>in</strong>gen beitragen.<br />

Claudia Groos, Angela Köhler, Angela Ketterer


Ehrenamtlichen Ausflug am 20.09.07. <strong>in</strong>s Freilichtmuseum Kürnbach<br />

Und wiederum, wie jedes Jahr,<br />

der Jahresausflug fällig war,<br />

zu dem Herr Schmiedel e<strong>in</strong>geladen,<br />

denn Abwechslung kann uns nicht schaden.<br />

Pünktlich um e<strong>in</strong>s war sie schon da,<br />

die Helferschar des ESH.<br />

Am Heim wartete schon der Bus,<br />

den man sogleich besteigen muss,<br />

der von Herrn Schmiedel dirigiert,<br />

uns zum Museumsdorf entführt.<br />

Das Wetter war noch warm und schön,<br />

man konnt’ sogar die Berge sehn.<br />

Auf der Fahrt nach Schussenried<br />

im Spätsommer noch alles blüht.<br />

Über Neuhausen, Meßkirch, Mengen,<br />

vorbei an Saulgau, Herbert<strong>in</strong>gen,<br />

nebst Aulendorf und Schussenried,<br />

manches vom Oberland man sieht.<br />

Zur Kaffeezeit nach guter Fahrt<br />

man das Museumsdorf gewahrt.<br />

Am Rand von Kürnbach man es schaut,<br />

waren Holzhäuser aufgebaut.<br />

24<br />

Bei dem Empfang, wo man kommt re<strong>in</strong>,<br />

die Vesperstube lädt uns e<strong>in</strong>.<br />

Wir durften uns noch e<strong>in</strong>en Kuchen<br />

und e<strong>in</strong> Getränk nach Wahl aussuchen.<br />

Mit dieser Grundlage im Magen,<br />

konnt’ man sich an die Führung wagen.<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heimischer Führer dann,<br />

mit der Information begann.


Dreißig Gebäude man sodann,<br />

aus alter Zeit bewundern kann.<br />

Die Mehrzahl bestand damals schon,<br />

aus „Holz-Blockrahmenkonstruktion“.<br />

Die Dächer waren Stroh gedeckt,<br />

Regendichtheit war angestrebt.<br />

Stall, Werkstätten sahen gut aus,<br />

man <strong>in</strong>tegrierte sie <strong>in</strong>s <strong>Haus</strong>.<br />

Der lehmgeformte Küchenherd<br />

zur e<strong>in</strong>zgen Wärmequelle wird.<br />

Knechten und Mägde, oft im Flur,<br />

diente bei Nacht e<strong>in</strong> Strohsack nur.<br />

Den Menschen blieb nicht Zeit zum Ruhn,<br />

von Früh bis Spät war man am Tun.<br />

Vergleicht man diese Zeit mit heut’,<br />

dann gibt’s vieles, das uns nicht freut.<br />

Weit entfernt vom 8-Stundentag,<br />

e<strong>in</strong> voller E<strong>in</strong>satz nötig war.<br />

Es gab ke<strong>in</strong>e 5-Tagewoche,<br />

man seufzte unterm „Arbeitsjoche“.<br />

Im Gegensatz zur „Wohlstandszeit“,<br />

ist der Abstand himmelweit.<br />

25<br />

Nach der Rückfahrt stieg man aus,<br />

beglückt beim <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>,<br />

wo uns hoch kunstvoll dekoriert,<br />

e<strong>in</strong> Abendessen ward serviert.<br />

Klangvoll, mit e<strong>in</strong>em Abendlied,<br />

man dankbar nach dem Essen schied.<br />

Allen wollen drum Dank wir sagen,<br />

die zum Gel<strong>in</strong>gen beigetragen.<br />

Auch Gott wollen wir dankbar se<strong>in</strong>,<br />

der uns auf dieser schönen Fahrt,<br />

vor Unglück gnädig hat bewahrt.<br />

Erfreut haben wir registriert,<br />

dass der E<strong>in</strong>satz gewürdigt wird!<br />

Theo Bühl


Pflege für die grauen Zellen<br />

E<strong>in</strong>es der D<strong>in</strong>ge, die unsere Heimbewohner wirklich<br />

gerne machen, ist Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Da gibt es die<br />

unterschiedlichsten „Diszipl<strong>in</strong>en“. Zum Beispiel verfälschte<br />

Liedtexte richtig stellen. Im Chor wird der<br />

korrekte Text nach vorne geschrieen, wenn es z.B.<br />

heißt: „Hab´ me<strong>in</strong> Magen voll geladen“ oder „Alle<br />

Gäste s<strong>in</strong>d schon da“ oder „Maler, Maler, Du musst<br />

wandern“. Stadt, Land, Fluss wird auch gespielt,<br />

gerne e<strong>in</strong>mal mit anderen Kategorien. Was f<strong>in</strong>det<br />

man denn <strong>in</strong> der Hosentasche e<strong>in</strong>es Mannes, was mit<br />

dem Anfangsbuchstaben K anfängt? Mit Kamm,<br />

Kle<strong>in</strong>geld, Knöpfen und auch Klopapier oder das<br />

Kursbuch der Bundesbahn wird die Tasche da schnell<br />

gefüllt. Oder wer weiß denn e<strong>in</strong> Schimpfwort, das<br />

mit K anfängt. An dieser Stelle wird selten die<br />

Lösung nach vorne geschrieen, sondern leise<br />

flüsternd, aber doch sehr kreativ mitgeteilt.<br />

Aber genug davon, was unsere Heimbewohner alles<br />

können. Was können Sie denn?<br />

An folgenden Aufgaben können Sie testen, ob Sie<br />

bei unserem Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mithalten könnten:<br />

F<strong>in</strong>den Sie die passenden Brückenwörter:<br />

Bsp.: <strong>Haus</strong> Schlüssel Anhänger<br />

Wasser ____________ Uhr<br />

Garten ____________ König<br />

Salz ____________ Ungeheuer<br />

Eis ____________ Stadion<br />

Gold ____________ Schauer<br />

Götter ____________ Salz<br />

Heft ____________ Ste<strong>in</strong>e<br />

26<br />

F<strong>in</strong>den Sie für jeweils vier Begriffe e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Nachwort:<br />

Bsp.: Bücher – Wand – Besen – Geld Schrank<br />

Korb – Dach – Garten – Kaiser ______________<br />

Acker – Heimat – Griechen – Vater ______________<br />

Spiel – Land – Speise – Post ______________<br />

Grund – Märchen – Tage – Bilder ______________<br />

Pflege – Groß – Schrauben – Raben ______________<br />

F<strong>in</strong>den Sie die im Text versteckten Tiere (46 Stück):<br />

Das Dach soll repariert werden (Beispiel: Dachs)<br />

Der bärtige Rolf Fischer kam elf Tage mit Klaus Bach<br />

und dem Gesellen Walter, um den Dachstuhl des<br />

<strong>Haus</strong>es am Ameisenweg elf mit e<strong>in</strong>em Kupferdach<br />

schnell zu erneuern.Große Schaffer waren sie nicht.<br />

Sie schmausten lieber Spätzle und Fleisch, We<strong>in</strong> oder<br />

Kaffee sowie starkes Bockbier. Sie wurden immer<br />

durstiger.<br />

Die Sonne brannte kräftiger als <strong>in</strong> der Woche zuvor.<br />

Auf dem Dach stieg die Temperatur stark an. Die<br />

Mütze brachte wenig Schutz vor der Sonne. Wärmer<br />

aber war es kaum noch zu ertragen. Die Dachstube<br />

und die Dachkammer bekamen teure Fenster e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Ehrlich und gewissenhaft g<strong>in</strong>g es zu. Mir<br />

schwant, die Gesellen wollen bald <strong>in</strong> Rente. Walter<br />

aber ist noch sehr jung. Er muss noch viele Jahre<br />

schaffen.<br />

Angela Ketterer, Angela Köhler


Gott,<br />

du hast uns zugesagt, dass du Recht schaffen willst de<strong>in</strong>er Schöpfung,<br />

dass du über uns herrschen willst durch de<strong>in</strong>en Sohn,<br />

der unser Bruder geworden ist.<br />

Aber bis dah<strong>in</strong>:<br />

Hilf uns – im Vertrauen auf de<strong>in</strong>e Liebe<br />

unsere Liebe zu teilen mit den E<strong>in</strong>samen,<br />

im Vertrauen auf den Schatz im Himmel<br />

unsere Kraft zu teilen mit den Schwachen,<br />

im Vertrauen auf de<strong>in</strong>e Fürsorge<br />

unseren Besitz zu teilen mit den Armen,<br />

im Vertrauen auf de<strong>in</strong> Verständnis für uns<br />

unsere E<strong>in</strong>fühlsamkeit zu teilen mit den Verzweifelten,<br />

im Vertrauen auf de<strong>in</strong>e Verheißung<br />

unseren Glauben zu teilen mit den Hoffnungslosen.<br />

Herr, du kennst unsere Verhältnisse, unseren Lebensstandard –<br />

der hoch ist, gemessen an der ganzen Welt –<br />

und an den wir bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad gebunden s<strong>in</strong>d.<br />

Rüttle uns wach, dass wir fragen: „Was sollen wir tun?“<br />

Lass uns erkennen, welche Aufgabe du uns stellst,<br />

gerade da, wo wir stehen.<br />

Gisela Ottstadt


Jahreslosung 2008<br />

Jesus Christus spricht:<br />

Ich lebe und ihr sollt auch leben.<br />

Johannes 14,19

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