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LINGUAMED - Adipositas Spektrum

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Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts,<br />

der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der<br />

sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Das AGG regelt somit<br />

die Ansprüche und Rechtsfolgen bei Diskriminierungen sowohl für das Arbeitsleben<br />

als auch für das Zivilrecht. Vor diesem Hintergrund wird der Vortrag<br />

zunächst den Anwendungsbereich des AGG im Arbeitsrecht darlegen.<br />

Im Folgenden soll auf das Diskriminierungsmerkmal der „Behinderung“<br />

eingegangen und dargestellt werden, inwieweit die <strong>Adipositas</strong> unter das Diskriminierungsmerkmal<br />

„Behinderung“ subsumiert werden kann. Dabei wird<br />

auf die Definition der Behinderung aus § 2 Abs. 1 S. 1 SGB IX eingegangen.<br />

Schließlich sollen die Konsequenzen der Einordnung der <strong>Adipositas</strong> im Hinblick<br />

auf die Anwendbarkeit oder Unanwendbarkeit des AGG und die damit<br />

einhergehenden Folgen für die Betroffenen dargelegt werden.<br />

Literatur:<br />

Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch: BGB<br />

Band 1/Teilband 2: Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz-AGG<br />

Redakteur: Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Franz-Jürgen Säcker. Bearbeitet von<br />

Prof. Dr. Gregor Thüsing, LL.M. 5. Auflage 2007<br />

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz: Kommentar hrsg. Ursula Rust,<br />

bearbeitet von Klaus Bertelsmann, Berlin 2007<br />

Arbeitsrechtlicher Diskriminierungsschutz, Gregor Thüsing, München 2007<br />

S3-Leitlinien – Therapie der <strong>Adipositas</strong> im Kindes- und Jugendalter<br />

*Anja Moß (1), Martin Wabitsch (1)<br />

(1) Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Universitätsklinik<br />

für Kinder- und Jugendmedizin, Universität Ulm, Ulm, Deutschland<br />

Einleitung: Leitlinien geben Hilfe für ärztliche Entscheidungsprozesse,<br />

Orientierungshilfe und wissenschaftlich begründete und praxisorientierte<br />

Handlungsempfehlungen. Die <strong>Adipositas</strong> im Kindes- und Jugendalter hat<br />

in den vergangenen Jahren weltweit zugenommen. Leitlinien zur Therapie<br />

der <strong>Adipositas</strong> im Kindes- und Jugendalter in Deutschland wurden erstmals<br />

im Jahre 2000 von der Arbeitsgemeinschaft <strong>Adipositas</strong> im Kindes- und Jugendalter<br />

(AGA) veröffentlicht. Ziel war es nun sukzessive diese Konsensus-<br />

(S2-) Leitlinie mit einer evidenzbasierten S3-Leitlinie zu ergänzen bzw.<br />

zu ersetzen. Methodik: Nach systematischer PC-gestützter Literaturrecherche<br />

(Suchbegriffe, Medline, 1988–2006) wurde nach Literaturauswahl und<br />

–bewertung ein erster Textentwurf anhand der Kernaussagen der gesicherten<br />

Literatur verfasst. In mehreren Rückmeldungs- und Konsensschritten wurde<br />

der Text überarbeitet und in einem moderierten nominalen Gruppenprozess<br />

die Empfehlungen mit Empfehlungsgraden konsentiert. Ergebnisse: Es<br />

wurden insgesamt 19 Empfehlungen für die Kapitel kombinierte multidisziplinäre<br />

Therapie, Therapiemaßnahmen zur Ernährung, Therapiemaßnahmen<br />

zur Bewegung, verhaltenstherapeutische Maßnahmen und Bedeutung<br />

der Elterschulung formuliert und im nominalen Gruppenprozess konsentiert.<br />

Die Empfehlungen zu den Kapiteln adjuvante medikamentöse Therapie und<br />

chirurgische Maßnahmen sollen im Delphi-Verfahren konsentiert werden.<br />

Der Fließtext gibt die Ergebnisse der Literatur im Detail wieder. Ausblick:<br />

Das Kapitel Prävention der S2-Leitlinie soll zeitnah ebenfalls auf S3-Niveau<br />

gehoben werden. Es ist geplant neben der Langfassung der evidenzbasierten<br />

Leitlinie eine Kurzfassung, eine Patientenversion sowie auch einen separaten<br />

Methodenreport zu verfassen. Die Verbreitung erfolgt über die beteiligten<br />

Fachgesellschaften. Neben der Verfügbarkeit im Internet soll die<br />

Leitlinie über Publikationsorgane und Kongressveranstaltungen sowie über<br />

Informationen an Einrichtungen verbreitet werden.<br />

Essanfälle bei Binge Eating Disoder (BED):<br />

Affektregulation oder Verlangen nach Nahrung?<br />

*Simone Munsch (1), Andrea H. Meyer (1), Frank Wilhelm (1)<br />

(1) Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Basel, Schweiz<br />

Eine Ecologic Momentary Assessment-Studie (EMA) in einer Gruppe von<br />

28 adipösen Patientinnen mit BED, die anschliessend an einer Behandlungsstudie<br />

teilnahmen zeigt, dass unmittelbar erlebte Verlangen („craving“) nach<br />

bestimmten Nahrungsmitteln sowie das subjektive Ausmaß erlebter Anspannung<br />

die wichtigsten Auslöser von Essanfällen darstellt. Im Anschluss an die<br />

Essanfälle ergibt sich wider Erwarten keine deutliche Reduktion der Spannung<br />

sowie des Verlangens. Diese Resultate sind erstaunlich, insbesondere<br />

da die Patientinnen als häufigste subjektive Gründe für das Initiieren eines<br />

Essnfalls, das Bedürfnis nach Spannungsreduktion sowie das Verlangen nach<br />

Nahrung angaben. Die Resultate werden auf dem Hintergrund bestehender<br />

Affekt-Regulationsmodelle bei BED diskutiert.<br />

Pilotprojekt NRW Glücksspiel Gesundheit zur Diabetesprävention<br />

Heike Pahl-Wurster<br />

Praxis, Mülheim, Deutschland<br />

Bisherige Maßnahmen zur Eindämmung des Diabetes waren nicht erfolgreich.<br />

Neue Konzepte sind daher von großer Bedeutung. Im Rahmen der<br />

3-Schritte-Intervention des Leitfadens Prävention Diabetes mell. (NAFDM)<br />

Eingeladene Vorträge<br />

mit Einsatz des Findrikfragebogens als Screening-Instrument werden Risikopersonen<br />

identifiziert und intensiv während der Interventionsphase betreut.<br />

Durch Einsatz weiterer motivationsfördernder Elemente zur Stärkung<br />

der intrinsischen Motivation und Entwicklung eines Kompetenznetzwerkes<br />

mit Präventionsmanagern Diabetes mell., Ernährungs- und Bewegungsfachkräften<br />

sowie Hausärzten und Apotheken wird die Nachhaltigkeit der Lebensstiländerung<br />

verbessert.<br />

Welche Rolle spielt das Therapieangebot für adipöse Jugendliche? –<br />

ein Programm für alle oder Patienten desgined approach?<br />

Thomas Reinehr<br />

Vestische Kinder- und Jugendklinik, Datteln, Deutschland<br />

Objective: Current care for overweight children is controversial, and only<br />

few data are available concerning the process of care, as well as the outcome<br />

under real-life conditions. Methods: A nationwide survey of treatment<br />

programs for overweight children and adolescents in Germany identified<br />

480 treatment centers. From the 135 institutions, who had agreed to participate<br />

in this study of process of care and outcome, 48 randomly chosen institutions<br />

were included in the study. All 1916 overweight children (mean age<br />

12.6 years, 57 % female, mean BMI 30.0 kg/m²), who presented at these institutions<br />

for lifestyle interventions, were included in this study. Diagnostic<br />

procedures according to guidelines, and the effect of lifestyle interventions<br />

on weight status at end of treatment were analyzed. Results: Screening for<br />

hypertension, disturbed glucose metabolism, and dyslipidemia were performed<br />

in 52 % of the children at baseline and in 10 % at the end of intervention.<br />

51 % of the screened overweight children demonstrated at least one<br />

cardiovascular risk factor (32 % hypertension, 5 % impaired fasting glucose,<br />

1 % diabetes mellitus, 31 % dyslipidemia). Based on an intention-to treat<br />

analysis, 75 % of the children reduced their overweight. The reduction of<br />

overweight varied widely between the treatment institutions. Conclusion:<br />

Overweight reduction is achievable with lifestyle intervention in clinical<br />

practice. However, since the outcome varied widely between different institutions,<br />

and screening for comorbidities was seldomly performed as recommended,<br />

quality criteria for institutions have to be implemented to improve<br />

medical care of overweight children under real-life conditions. A comparison<br />

which program is deal for each obese adolescent is not possible with the data<br />

set due to very different quality of interventions.<br />

Definition des metabolischen Syndroms – how to define the<br />

metabolic syndrome in children and adolescents?<br />

Thomas Reinehr<br />

Vestische Kinder- und Jugendklinik, Datteln, Deutschland<br />

Paediatricians “diagnosed” the Metabolic syndrome (MS) in children and<br />

adolescents increasingly in the recent years to describe the cardiovascular<br />

risk. Multiple definitions of the MS have been proposed for adults agreeing<br />

on the essential components – glucose intolerance, central obesity, hypertension,<br />

and dyslipidemia – but differing in detail. These definitions have been<br />

adapted to children and adolescents by different authors also varying widely<br />

in the criteria. Consequently, the prevalence of the MS is not comparable<br />

between most studies in childhood and adolescence. For example, in one<br />

cohort of obese children, the prevalence of MS varied between 6 % and<br />

39 % depending on the different definitions. Only 9 % of the children fulfilled<br />

all the definitions of the MS for children and adolescents, pointing to a<br />

low degree of overlap between the different proposals for the MS. However,<br />

principal component analysis demonstrated that total cholesterol, triglycerides<br />

and waist circumference explained the majority of the variance between<br />

the analysed children and adolescents in concordance with the concept<br />

of the MS. In order to attain the best definition of the MS in childhood and<br />

adolescence, it would be ideal to study the impact of the different definitions<br />

on later CVD. However, such longitudinal studies over decades are very<br />

difficult to perform and are still lacking. A measurement of early cardiovascular<br />

changes, which is predictive for atherosclerotic disease and already<br />

detectable in childhood, would be an alternative approach. Measuring the intima-media<br />

thickness (IMT) of the common carotid artery, as a non-invasive<br />

marker for early atherosclerotic changes, has been reported to be reliable and<br />

predictive for later CVD. In obese children, the key components of the MS,<br />

impaired glucose intolerance, high waist circumference, and hypertension<br />

were associated with IMT. Impaired glucose tolerance demonstrated the best<br />

predictive value for IMT values, even superior to all proposed definitions of<br />

the MS and the combination with the highest predictive value of IMT (combination<br />

of waist circumference, hypertension and fasting glucose). Since<br />

the proposed definitions of the MS varied widely and were not or only very<br />

weakly related to IMT as a predictive marker of atherosclerosis and later<br />

CVD, an uniform internationally accepted definition for the MS in childhood<br />

and adolescence is urgently needed which is predictive for later CVD and<br />

allows to compare the prevalence data in different studies and populations.<br />

However, the concept of the MS that clustering of risk factor increased the<br />

<strong>Adipositas</strong><strong>Spektrum</strong> Kongressausgabe Oktober 2008 4. Jahrgang<br />

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