LINGUAMED - Adipositas Spektrum
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Mitteilungen der Gesellschaft<br />
„Hoodia“ - Präparate zur<br />
Gewichtsabnahme nicht<br />
empfehlenswert<br />
Die Deutsche <strong>Adipositas</strong>-Gesellschaft (DAG)<br />
rät Verbrauchern davon ab, „Hoodia“ (auch:<br />
“Houdia“) - Produkte zur Gewichtsabnahme<br />
zu kaufen. Tabletten und Kapseln mit<br />
Extrakten aus der südafrikanischen, kakteenähnlichen<br />
Pflanze Hoodia gordonii werden im Internet als natürliche<br />
Appetitzügler auf rein pflanzlicher Basis zur Gewichtsreduktion<br />
ohne Nebenwirkungen beworben und<br />
verkauft.<br />
„Es existieren derzeit keine publizierten<br />
wissenschaftlichen Untersuchungen,<br />
die belegen, dass<br />
Hoodia-Produkte oder ihr Inhaltsstoff<br />
„P57“ bei Menschen die Gewichtsabnahme<br />
fördern können“,<br />
so Dr. Stefan Engeli, <strong>Adipositas</strong>-<br />
forscher und Mitglied im Beirat der<br />
DAG. „Auch zu möglichen Nebenwirkungen<br />
beim Menschen gibt es<br />
Dr. Stefan Engeli,<br />
Berlin<br />
keine Studien, deshalb sind darüber keine Aussagen<br />
möglich“, so Engeli.<br />
Eine anorexigene Wirkung wird dem Oxypregnanglycosid<br />
P57 nachgesagt. In medizinischen Literaturdatenbanken<br />
finden sich ca. 18 Publikationen zum Thema<br />
Hoodia/P57, die sich weitgehend der Identifikation<br />
und Analytik von P57 widmen. Lediglich drei methodisch<br />
schwache tierexperimentelle Studien vermitteln<br />
den Eindruck einer appetithemmenden Wirkung.<br />
Hoodia-Präparate sind derzeit weder als Arzneimittel,<br />
noch als Lebensmittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel<br />
für den deutschen Markt zugelassen. Sie sind daher in<br />
Deutschland nicht verkehrsfähig und damit illegal. „Das<br />
Produkt ist als Novel Food [neuartiges Lebensmittel]<br />
eingestuft. Ein Antrag auf Zulassung wurde bisher nicht<br />
gestellt. Damit ist der Handel mit diesen Produkten in<br />
der Europäischen Union nicht zulässig“, so Dr. Wolfgang<br />
Schmid vom Bayrischen Landesamt für Gesundheit<br />
und Lebensmittelsicherheit.<br />
Darüber hinaus warnte das Bundesamt für Naturschutz<br />
(BfN) schon 2006 vor den Auswirkungen des ausufernden<br />
Handels mit Hoodia. Da die Pflanze in ihrem<br />
Bestand stark gefährdet ist, unterliegt sie den Bestimmungen<br />
des Washingtoner Artenschutzabkommens.<br />
„Wer Hoodia-Präparate direkt im Ausland oder über<br />
ausländische Foren im Internet kaufen will, braucht eine<br />
Ausfuhrgenehmigung aus dem Herkunftsland und eine<br />
Einfuhrgenehmigung für Deutschland“, so Prof. Dr. Dietrich<br />
Jelden, Leiter der Abteilung Artenschutzvollzug bei<br />
BfN. Auch Endverbraucher machten sich strafbar, wenn<br />
sie Hoodia-Produkte direkt oder online von einem Händler<br />
beziehen, der diese illegal erworben hat, so Jelden.<br />
Dr. Stefanie Gerlach<br />
<strong>Adipositas</strong><strong>Spektrum</strong> Kongress Oktober 08 4. Jahrgang<br />
Foto: © FWTM/Raach<br />
Deutsche <strong>Adipositas</strong>-Gesellschaft<br />
24. Jahrestagung<br />
Freiburg, 16.–18. Oktober 2008<br />
Unter der Schirmherrschaft von<br />
Günther H. Oettinger, Ministerpräsident<br />
von Baden-Württemberg<br />
+++ »<strong>Adipositas</strong> als Krankheit« +++<br />
Wir wünschen allen Teilnehmern eine erfolgreiche Tagung.<br />
Veranstalter<br />
Deutsche <strong>Adipositas</strong>-Gesellschaft e. V.<br />
Tagungspräsident<br />
Prof. Dr. med. Aloys Berg<br />
Organisation<br />
CTW – Congress Organisation Thomas Wiese GmbH<br />
Hohenzollerndamm 125, 14199 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30 – 85 99 62-13<br />
Fax: +49 (0)30 – 85 07 98 26<br />
adipositas@ctw-congress.de<br />
www.ctw-congress.de