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Winter - Sport - Exerzitien

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Top Thema<br />

Ökologie im Skirennsport – geht das?<br />

Interview mit Heinz Mohr, dem Leiter Rennorganisation der alpinen Ski-WM 2011 in<br />

Garmisch-Partenkirchen zum Schutz von Umwelt und Gesundheit<br />

DJK-Magazin: Herr Mohr, in einem Jahr startet die alpine Ski-WM.<br />

Was macht der Leiter Rennorganisation für die Ski-WM genau?<br />

Heinz Mohr: Für eine WM braucht man getrennte Strecken für Frauen<br />

und Männer. Deshalb bin ich im Vorfeld der WM durch die Wälder<br />

im Kreuzeckgebiet gezogen, um naturverträglich eine neue Strecke zu<br />

finden. Dafür mussten 10 Hektar Wald gerodet werden. Außerdem wurde<br />

die traditionsreiche Kandahar-Abfahrt modernisiert und ausgebaut.<br />

DJK-Magazin: Gab es da keine Vorbehalte der Naturschützer?<br />

Heinz Mohr: Natürlich gab es Vorbehalte, aber wir haben den Bund<br />

für Umwelt und Naturschutz (BUND) von Anfang an in unsere Arbeit mit<br />

einbezogen. Darüber hinaus müssen wir für die ganze gerodete Fläche<br />

so genannte Ausgleichsflächen zur Verfügung stellen. Noch dazu werden<br />

die neuen Pisten auch dem Tourismus zu Gute kommen. Und was die<br />

Nachhaltigkeit angeht, so bauen wir weiter das Bundesleistungszentrum<br />

Alpin aus und können in Zukunft erstmals Pisten für Speedtraining<br />

(Abfahrt und Super-G) für unsere Rennläufer anbieten.<br />

Der spektakuläre „Freie Fall“ auf der Herrenabfahrt.<br />

DJK-Magazin: Alle reden vom Klima. Was passiert, wenn der Schnee<br />

ausbleibt?<br />

Heinz Mohr: Wir können alle Strecken mit Kunstschnee beschneien.<br />

In sechs Tagen und Nächten ist bei Minusgraden das gesamte Skigebiet<br />

beschneit. In einer wissenschaftlichen Langzeitstudie haben wir untersuchen<br />

lassen, dass die Flora keinen Schaden nimmt. Im Gegenteil. Im<br />

Frühjahr werden die Pisten durch den Kunstschnee optimal befeuchtet.<br />

DJK-Magazin: Thema Sicherheit im Skisport. Viele Spitzenfahrer im<br />

Weltcup haben sich schwer verletzt. Die WM-Abfahrt hat den steilsten<br />

Hang im Ski-Zirkus mit 92% Gefälle. Wie lässt sich das Spektakel mit der<br />

Sicherheit vereinbaren?<br />

Heinz Mohr: Es ist nicht zu leugnen, dass die WM auch ein Spektakel<br />

mit einem Risikofaktor wird. Dennoch zeigt sich, dass Stürze im Steilen<br />

weniger gefährlich sind, weil der Auffalldruck<br />

geringer ist, als bei Sprüngen im Flachen.<br />

Deshalb ist gerade der Freie Fall vom Risiko<br />

besser kalkulierbar. Außerdem sind alle<br />

Strecken mit modernsten Fang- und Sicherheitsnetzen<br />

ausgerüstet.<br />

DJK-Magazin: Ihr Wunsch für die WM 2011?<br />

Heinz Mohr: Natürlich Schnee in ausreichendem<br />

Maße! Und: Unsere Garmisch-Partenkirchner<br />

Maria Riesch und Felix Neureuther sollen<br />

gewinnen.<br />

DJK-Magazin: Danke für das Gespräch.<br />

Das Gespräch führte Dietmar Heeg.<br />

Alpine Ski-WM 2011<br />

Vom 7.-20 Februar 2011 finden in Garmisch–<br />

Partenkirchen die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften<br />

statt. Neben der Kandaharstrecke<br />

wurde auch der berühmte „Gudiberg“, direkt<br />

neben dem Olympia-Skistadion, für die<br />

Slalom-Wettbewerbe modernisiert.<br />

Weitere Infos unter: www.gap2011.de<br />

Erste CO2-Bilanz<br />

in einer Skischule<br />

Wie Alpmedia in seiner Ausgabe 11/09<br />

berichtet, sind zum ersten Mal die Aktivitäten<br />

einer Skischule in Frankreich auf ihre<br />

CO2-Bilanz untersucht worden. Der Besitzer<br />

der Skischule hat zusammen mit einem<br />

Ingenieurbüro die internen und externen<br />

Treibhausgasemissionen berechnet. So<br />

wurden nicht nur der Heizenergiebedarf der<br />

Lokalitäten oder der Fahrweg der Skilehrer<br />

einbezogen, sondern auch der Anreiseweg<br />

der Touristen, deren Unterkunft sowie die<br />

Graue Energie der Skiausrüstungen. Die<br />

CO2-Bilanz zeigt auf, dass für die <strong>Winter</strong>saison<br />

2008/2009 knapp 90 Prozent der<br />

Emissionen auf die Anreise der Touristen<br />

zurückzuführen waren. Die CO2-Bilanz<br />

dient dazu, die Emissionen der Aktivitäten<br />

der Skischule aufzudecken und sie zu<br />

senken, zum Beispiel durch Sensibilisierung<br />

der Touristen und Ermutigung, öffentliche<br />

Verkehrsmittel für ihre Anreise und während<br />

ihres Aufenthalts zu nutzen.<br />

Quelle: dosb umwelt<br />

12 - Das Magazin Januar/Februar 2010

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