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7. Synthese: 3-Nitrobenzoesäuremethylester - Chemiestudent.de

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Nadine zum Buttel <strong>7.</strong> <strong>Synthese</strong>: 3-<strong>Nitrobenzoesäuremethylester</strong> 0<strong>7.</strong>0<strong>7.</strong>2000<br />

<strong>7.</strong> <strong>Synthese</strong>: 3-<strong>Nitrobenzoesäuremethylester</strong><br />

O O CH3 C<br />

C6H5CO2CH3<br />

1. Berechnung:<br />

dazustell. Produktmenge: 10 g<br />

10 g<br />

= 12,<br />

5 entsprechen 0,07 mol<br />

0,<br />

80<br />

Literaturausbeute 1 : 80 %<br />

Benzoesäuremethylester Nitriersäure Produkt<br />

Ansatz 9,39 g (0,069 mol)<br />

= 8,6 ml<br />

2. Durchführung:<br />

7 ml HNO3<br />

9,7 ml H2SO4<br />

12,5 g<br />

In einem 250 ml Dreihalskolben mit Rührer, Tropftrichter und<br />

Innenthermometer wur<strong>de</strong> 8,6 ml <strong>de</strong>s Aromaten vorgelegt. Dann wur<strong>de</strong> unter<br />

gutem Rühren und kühlen die vorher auf mind. 10 °C gekühlte Nitriersäure<br />

(7 ml HNO3 (100 %ig) + 9,7 ml H2SO4 (konz.)) langsam aus <strong>de</strong>m Tropftrichter<br />

zugetropft, wobei die Temperatur auf 5 – 10 °C mittels Eisbad gehalten<br />

wur<strong>de</strong>. Nach been<strong>de</strong>ter Zugabe wur<strong>de</strong> dann 3 Stun<strong>de</strong>n bei<br />

Zimmertemperatur gerührt.<br />

H2SO4 /<br />

HNO3<br />

O O CH3<br />

C<br />

M = 136,15 g/mol M = 181,15 g/mol<br />

Am En<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> das Reaktionsgemisch in ca. 200 ml Eiswasser gegossen<br />

und gut durchgerührt. Es ist ein leicht gelblicher Nie<strong>de</strong>rschlag entstan<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r abgesaugt und gründlich mit Wasser (ca. 500 ml) gewaschen wur<strong>de</strong>.<br />

Zuletzt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Feststoff aus ca. 100 ml Methanol umkristallisiert. Die<br />

NO 2<br />

C6H4CO2CH3NO2<br />

1


Nadine zum Buttel <strong>7.</strong> <strong>Synthese</strong>: 3-<strong>Nitrobenzoesäuremethylester</strong> 0<strong>7.</strong>0<strong>7.</strong>2000<br />

Substanz wur<strong>de</strong> dann zwei Tage im Exsikkator belassen und dann <strong>de</strong>r<br />

Schmelzpunkt bestimmt.<br />

3. Charakterisierung:<br />

Ausbeute: 7,3 g (58,4 %) Literatur-Ausbeute 1 : 80 %<br />

Schmelzpunkt: 77-78 °C Literatur-Schmelzpkt 1 .: 78 °C<br />

!R-Spektrum: Feststoff-IR in KBr<br />

Wellenzahl cm -1 Schwingungstyp Verbindungsart<br />

3000 =C-H-Valenz Aromaten<br />

1630 -C=C-Valenz Aromaten<br />

1710 -C=O-Valenz Carbonylverbindungen<br />

1610 Ringschwingung Aromaten<br />

1510, 1300 -NO2-Valenz aromatische<br />

Nitroverbindungen<br />

710 =C-H-Deformation 1,3 disubstituierte<br />

Benzole<br />

4. Mechanismus:<br />

Die Nitrierung von Benzoesäuremethylester ist eine elektrophile<br />

Substitution.<br />

Der Mechanismus <strong>de</strong>r elektrophilen Substitution am Aromaten besteht aus<br />

zwei Schritten: 1. Angriff <strong>de</strong>s Elektrophils an <strong>de</strong>n Benzolring.<br />

2. Das kationische Zwischenprodukt gibt dann ein Proton<br />

ab, um <strong>de</strong>n aromatischen Zustand zurückzuerlangen.<br />

Die Nitriersäure ist eine Mischung aus 100 prozentiger Salpetersäure und<br />

konzentrierter Schwefelsäure.<br />

2


Nadine zum Buttel <strong>7.</strong> <strong>Synthese</strong>: 3-<strong>Nitrobenzoesäuremethylester</strong> 0<strong>7.</strong>0<strong>7.</strong>2000<br />

Als elektrophiles Reagens wirkt bei <strong>de</strong>r Nitrierung das entsehen<strong>de</strong><br />

Nitrylkation (auch Nitroniumkation) NO2 + :<br />

HNO 3<br />

HO NO 2<br />

O O CH3 C<br />

+ 2 H2SO4 NO2 + H3O + 2 HSO4<br />

H2SO4<br />

+ NO2<br />

Zuerst erfolgt <strong>de</strong>r Angriff <strong>de</strong>s Elektrophils NO2 + an <strong>de</strong>n Benzolring. Über<br />

einen Übergangszustand, in <strong>de</strong>m die Bindung gera<strong>de</strong> am Entstehen ist (π -<br />

Komplex), entsteht im geschwindigkeitsbestimmen<strong>de</strong>n Schritt das<br />

kationische Zwischenprodukt, <strong>de</strong>r sog. sigma-Komplex. Er ist<br />

mesomeriestabilisiert.<br />

HSO4<br />

+ HO NO2<br />

H<br />

Es folgt schnell darauf die über einen weiteren π - Komplex gehen<strong>de</strong><br />

Abspaltung eines Protons vom sp 3 -hybridisierten C-Atom unter<br />

Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s aromatischen Systems.<br />

Da es sich bei <strong>de</strong>r Nitrierung von Benzoesäuremethylester um eine<br />

Zweitsubstitution han<strong>de</strong>lt, muss die dirigieren<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>s<br />

Erstsubstituenten beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

O<br />

C<br />

O CH3<br />

H<br />

In diesem Falle ist <strong>de</strong>r Erstsubstituent ein Substituent II. Ordnung und<br />

dirigiert 1. aufgrund <strong>de</strong>r <strong>de</strong>saktivieren<strong>de</strong>n Wirkung und 2. <strong>de</strong>m<br />

NO2<br />

elektronenziehen<strong>de</strong>n Effekt (- I und - M), in meta-Stellung.<br />

H<br />

H<br />

H2SO4<br />

H<br />

H<br />

sigma-Komplex<br />

H3O + HSO 4<br />

2 + NO 2<br />

(I)<br />

-H +<br />

O O<br />

C<br />

3<br />

CH3<br />

NO 2


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Desaktivierend heißt, dass <strong>de</strong>r Erstsubstituent Elektronen aus <strong>de</strong>m π -<br />

System <strong>de</strong>s Benzolrings zieht, um so seinen „Elektronenmangel“<br />

auszugleichen; dadurch erschwert (<strong>de</strong>saktiviert) <strong>de</strong>r Erstsubstituent einen<br />

elektrophilen Angriff am Ring. Es entsteht eine positive Polarisierung<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Rings, die durch Mesomeriestabilisierung ausgeglichen<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Durch folgen<strong>de</strong> Grenzstrukturen <strong>de</strong>s Edukts wird <strong>de</strong>utlich,<br />

dass positive Ladung nur in ortho- und in para-Stellung auftritt, und ein<br />

Angriff <strong>de</strong>s ebenfalls positiven Nitronium-Ion an diese Positionen<br />

ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

O OCH3<br />

C<br />

5. Literatur:<br />

O<br />

C<br />

OCH 3<br />

O OCH3<br />

C<br />

1. Heinz Becker, Günter Domschke: Organikum. Deutscher Verlag <strong>de</strong>r<br />

Wissenschaften, S. 306. Berlin 1976<br />

2. Vollhardt/Schore: Organische Chemie, S. 934 ff. 2. Auflage. Weinheim;<br />

New York; Basel; Cambridge; Tokyo: VCH 1995<br />

3. Sadtler Infrared-Spektrensammlung 1972<br />

O<br />

C<br />

OCH3<br />

4

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