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Enrico Zinn

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31. Seddinpreis der Jollen oder Biertischrunde vs. Match Race<br />

Am letzten Wochenende (20./21.04.) fand der 31. Seddinpreis der Jollen und damit der<br />

Auftakt der Ixylon Regattaserie im Jahr 2013 statt. Bei der „traditionellen“ Verlosung der<br />

Verantwortlichkeit für die Berichterstattung fiel das Los rein zufällig auf die XY 5039 und<br />

somit auf die Crew Ronny Hartnick und <strong>Enrico</strong>, was uns auch die Möglichkeit gibt uns kurz<br />

vorzustellen:<br />

Als eigentlich leidenschaftliche Rennradfahrer seit Kindesbeinen an und somit absolute<br />

Quereinsteiger im Segelsport, sind wir vor zwei Jahren animiert durch Arbeitskollegen zum<br />

Segeln gekommen. Es hat nur einen Törn gebraucht, einmal die Fock straff gezogen, einmal<br />

das Ruder in der Hand und die Begeisterung fürs Segeln war geweckt. Danach ging alles<br />

recht schnell, Segelschein gemacht, die XY 5039 von Kuzi in Vollausstattung gekauft und<br />

sich dabei gewundert, was die vielen bunten „Schnüre“ da unten im Kahn sollen…<br />

Unseren Einstand in der Ixylon Klasse hatten wir bei der letztjährigen Berliner Meisterschaft<br />

auf dem Müggelsee, über die Mittwochs-Weltmeisterschaften bei BTB folgte die Kehraus und<br />

beim Saisonabschluss in Leipzig waren wir auch am Start. Wer sich dran erinnert, alles<br />

Regatten mit ordentlichem Wind; zumindest für unsere Verhältnisse.<br />

Das komplette Gegenteil war am Samstag auf dem Seddinsee zu Gange. Mit Windstärke 2<br />

aus Norden musste die Startkreuz „quer“ zum Seddinsee gelegt werden, was wahrscheinlich<br />

nicht der schönste, aber notwendige Kurs war. Nach einer Stunde Startverzögerung und den<br />

Z-Jollen ging es nun auch für die Ixys in die neue Saison. Wir als Greenhorns im Segeln<br />

versuchen oft Abläufe und Taktiken von unseren Mitstreitern zu erlernen, die dabei<br />

entstehende Zeitverzögerung „zwischen sehen…begreifen… und anwenden“ macht sich<br />

meist schon an der Startlinie bemerkbar. Beim Radfahren ist der Wind immer dein Feind und<br />

man muss sich hinter seinem Gegner versteckten um „ Körner“ zu sparen, beim Segeln ist<br />

das komplette Gegenteil der Fall. Die Böe suchen…die Böe finden… und vom Gegner frei<br />

halten… das ist uns noch nicht ganz in Fleisch und Blut über gegangen, so dass wir<br />

manchmal in alte Verhaltensmuster zurück fallen und uns am Ende des Feldes wieder<br />

finden. Doch dieses Mal hat dieser Prozess etwas länger gedauert und wir hatten bei Tonne<br />

zwei noch Kontakt zum Feld. Da man sich so lange nicht gesehen hatte, es sicherlich vieles<br />

aus dem Winter zu berichten gab und zudem die Windverhältnisse auch dementsprechend<br />

ruhig waren, hat man eine kleine biertischähnliche Versammlung einberufen, nur dass sich<br />

uns die Gesprächsthematik noch nicht ganz erschloss. Es war wie folgt: „Raum nach<br />

außen!!! - Du warst doch gar nicht in der Überdeckung!! - Du musst auch mal steuern!!! - Ihr<br />

müsst hinter mir rum!!! - Ich kann doch gar nicht, da ist doch einer über mir!! - Der muss auch<br />

weg!!! – Ich war doch vor euch da!!!“ Als die Stimmen energischer wurden, haben wir einfach<br />

reiß aus genommen und sind irgendwohin gesegelt, was uns im Endeffekt wieder ans Ende<br />

des Feldes katapultierte. Grundsätzlich waren wir mit den Windverhältnissen an diesem Tag<br />

etwas überfordert und der Spaß beim „Glücksspiel unter freien Himmel“ hielt sich in<br />

Grenzen.<br />

Am besten lässt sich die „am Wind Situation" mit den Worten meines Vorschoters Ronny wie<br />

folgt beschreiben: „Abfallen, Abfallen, Abfallen wenn wir jetzt nicht rum gehen, fahren wir<br />

rückwärts; also rum!!“ Mittlerweile haben wir gewendet…“ Ähhh… hier is auch Mist!“ Und zu<br />

guter Letzt: „Jetzt stehen wir!“ Der beste Trost war dann ein schönes Bier an Land und ein<br />

leckeres Stück Kassler vom Veranstalter.<br />

So deprimierend der erste Tag begonnen hatte, so genial war der zweite. Der prognostizierte<br />

Wind von Osten lag an, so dass wir eine schöne lange Startkreuz hatten. Mit viel Adrenalin<br />

im Blut mussten wir zu Beginn erst mal herausfinden, ob wir mit den hiesigen<br />

Windbedingungen zurechtkommen. Als klar war, dass alles funktioniert, kam die Laune am<br />

Segeln und der Wettkampfbiss aus früheren Tagen. Die Topteams um Frank Deutschmann,<br />

Reinhard Bauer und Steffen Rach waren mal wieder weg, und wir formierten uns in der<br />

zweiten Wettfahrthälfte mit zwei weiteren Mitstreitern zu einer kleinen Gruppe die ihr eigenes<br />

Rennen bestritt. Durch den technischen Defekt der XY 2979 fiel ein Gegner weg und machte<br />

die Situation zu unserem kleinen Match Race. Durch gegenseitige Zurufe versuchten wir uns<br />

zu motivieren „Der kann nicht so viel Höhe! “ „Wieso ist der schneller “ Die XY 5285 mit


Frank Dinter und Steffen Eberst war dann doch vor uns im Ziel, was aber unserer guten<br />

Laune aufgrund der perfekten Bedingungen mit Sonne, Windstärke 4 und dem<br />

Wettkampffeeling keinen Abbruch tat.<br />

Zum Wettfahrtgeschehen im vorderen Feld können wir relativ wenig sagen. Auffällig ist dass<br />

die Crew Steffen Rach und Antje Weichert der XY 2529 mit den Bedingungen am ersten Tag<br />

ganz klar am besten zurecht gekommen sind und dies mit drei ersten Plätzen eindrucksvoll<br />

unter Beweis stellten. Am Sonntag gewannen die Vorjahressieger Juergen Deutschmann<br />

und Steffen Uhlemann auf der XY 2336, was aber den Gesamtsieg von Rach/Weichert nicht<br />

in Frage stellte.<br />

Zuletzt möchten wir dem Segel Club Seedin für die Ausrichtung der Wettfahrt, die perfekte<br />

Organisation und den Gaumengenuss in Form von Kassler und Chili Con Carne danken. Da<br />

für wenig Wind sowieso keiner was kann, wird uns diese Veranstaltung in guter Erinnerung<br />

bleiben und damit das allen so geht, hat der SC Seddin auf Grund seines hundertjährigen<br />

Bestehens jedem Teilnehmer einen Flachmann geschenkt, der richtig gefüllt, in so manch<br />

deprimierender Situation aufm Kahn, für gute Laune sorgen könnte. Danke auch dafür!!!<br />

Bis zum nächsten Jahr,<br />

Ronny und Enno von der XY 5039

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