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Geschäftsbericht - Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbh

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<strong>Geschäftsbericht</strong><br />

2004/2005


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2004/2005<br />

Bruderstr. 7, 80538 München<br />

Telefon: 089 21 98-02<br />

Telefax: 089 21 98-25 55<br />

info@baybg.de<br />

www.baybg.de


Die BayBG im Überblick<br />

30.09.2005 30.09.2004 30.09.2003<br />

Beteiligungsbestand (brutto) 271,0 Mio. e 266,0 Mio. e 260,0 Mio. e<br />

Neugeschäft 40,7 Mio. e 39,2 Mio. e 37,8 Mio. e<br />

Gesamte Risikovorsorge 10,0 Mio. e 8,7 Mio. e 10,3 Mio. e<br />

Bilanzvolumen 296,4 Mio. e 300,0 Mio. e 294,0 Mio. e<br />

Eigenkapital 100,1 Mio. e 93,0 Mio. e 87,5 Mio. e<br />

Erträge aus Beteiligungen 34,1 Mio. e 31,1 Mio. e 29,5 Mio. e<br />

Jahresüberschuss 7,1 Mio. e 5,4 Mio. e 2,6 Mio. e<br />

Mitarbeiter 64 66 66<br />

Partnerunternehmen 560 573 571<br />

Umsätze der Partnerunternehmen 6,5 Mrd. e 6,3 Mrd. e 6,6 Mrd. e<br />

Beschäftigte in den Partnerunternehmen ca. 42.000 ca. 43.000 ca. 47.000


Überblick<br />

06 Grußwort des Aufsichtsrats<br />

07 Bericht der Geschäftsführung<br />

10 Organe der BayBG<br />

Beteiligungsmarkt<br />

14 Beteiligungsmarkt in Europa<br />

16 Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />

20 Internationalisierung mit<br />

Beteiligungskapital<br />

BayBG im Markt<br />

24 Geschäftsentwicklung<br />

Wachstum<br />

Innovation<br />

Unternehmensnachfolge<br />

Turn-around<br />

36 Oberpfalz<br />

38 Leitbild<br />

40 Mitarbeiter/-innen<br />

Unternehmensporträts<br />

44 Fuhrmann Nutzfahrzeuge Service GmbH<br />

46 Heinz Holding GmbH & Co. KG<br />

48 Liebensteiner Kartonagenwerk GmbH<br />

50 Medical Intelligence<br />

Medizintechnik GmbH<br />

52 Metzner Maschinenbau GmbH<br />

54 PMG Pressmetall Gunzenhausen<br />

Jahresabschluss<br />

58 Bilanz<br />

60 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

61 Lagebericht<br />

63 Auszüge aus dem Anhang<br />

67 Bestätigungsvermerk<br />

Extra<br />

68 Lexikon des Jahres 2005<br />

72 Impressum<br />

Inhalt


Grußwort des Aufsichtsrats<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Organe der BayBG<br />

Überblick


Grußwort des Aufsichtsrats<br />

Früher hatte, wenn es um Beteiligungen<br />

ging, der Mittelstand kaum eine Wahl: Es<br />

gab die BayBG und sonst eher wenig. Heute<br />

eröffnen sich dem Mittelstand viele Wahlmöglichkeiten.<br />

Und was wählen mittelständische Unternehmer?<br />

Immer wieder eine BayBG-Beteiligung.<br />

Das Volumen der BayBG-Neuengagements<br />

erhöhte sich daher im vergangenen<br />

Jahr erneut. Warum entscheidet sich der<br />

Mittelstand für BayBG-Beteiligungen? Weil<br />

sich die BayBG seit Jahrzehnten als verlässlicher<br />

Partner bewährt hat. Weil mit der<br />

BayBG als banken- und industrieneutralem<br />

Partner die Finanzierung breit aufgestellt ist.<br />

Weil die BayBG ein interessantes, weit verzweigtes<br />

Netzwerk anbieten kann.<br />

Jahr für Jahr scheitern in Bayern Tausende<br />

von Verhandlungen über Investitionskredite.<br />

Viele Erfolg versprechende Investitionen<br />

werden nicht realisiert. Die Gründe<br />

für das Scheitern der Kreditverhandlungen<br />

sind oft: unzureichende Sicherheiten, eine<br />

geänderte Geschäftspolitik der Banken oder<br />

eine unzureichende Bonität des Unternehmens.<br />

Mit einem Engagement der BayBG<br />

verbessert sich die Bonität. Die geplanten<br />

Investitionen werden dann doch oft noch<br />

Realität.<br />

6<br />

BayBG-Beteiligungen bilden so etwas<br />

wie das (Finanzierungs-)Mittelfeld für die<br />

Unternehmen. Im Fußball kann und muss<br />

das Mittelfeld das eine Mal mehr offensiv,<br />

ein anderes Mal mehr defensiv agieren.<br />

Genau diese Funktion übernimmt BayBG-<br />

Eigenkapital für die Finanzierung, indem<br />

es ›vorwärts‹ gewandte Investitionen und<br />

Innovationen finanziert oder die Unternehmensnachfolge<br />

regelt. Nach ›hinten‹<br />

wird die Eigenkapitaldecke erweitert und<br />

die Kapitalstruktur verbessert.<br />

Die BayBG hat im vergangenen Jahr<br />

erneut zur Verwirklichung zahlreicher unternehmerischer<br />

Ziele und Visionen beigetragen.<br />

Bei aller Erfahrung gehen die BayBG<br />

und ihre Mitarbeiter auf jeden Einzelfall<br />

individuell ein, orientieren sich an seinen<br />

spezifischen Gegebenheiten, Bedürfnissen<br />

und Notwendigkeiten. Erfahrung und Routine,<br />

Flexibilität und Individualität – eine<br />

in dieser Art einmalige Kombination in der<br />

bayerischen Beteiligungsszene.<br />

Die BayBG wird ihren mittelstands- und<br />

strukturpolitischen Aufgaben gerecht, für<br />

die neuen Herausforderungen ist sie gut<br />

gerüstet. Gesellschafter und Aufsichtsrat<br />

danken der Geschäftsführung der BayBG<br />

und ihren Mitarbeitern für ihre erfolgreiche<br />

Arbeit.<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Hartmut Langhorst


Trotz eines schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds<br />

neuer Höchstwert bei Beteiligungsbestand – gestiegener<br />

Jahresüberschuss – zufrieden stellende Perspektiven für<br />

Geschäftsjahr 2005/2006<br />

Steigende Exporte, stagnierende Investitionstätigkeit,<br />

anhaltende Konsumzurückhaltung<br />

– so die volkswirtschaftlichen<br />

Grundtendenzen des Jahres 2005 in Kurzform.<br />

Dabei trifft die schwache Inlandsnachfrage<br />

den mehr inlandsorientierten<br />

Mittelstand ganz besonders und dämpft<br />

seine Investitionsbereitschaft und -fähigkeit.<br />

Weniger Investitionen des Mittelstands<br />

bedeuten tendenziell weniger Nachfrage<br />

nach Beteiligungskapital für Wachstumsmaßnahmen.<br />

Auf der anderen Seite nimmt das Angebot<br />

an Beteiligungskapital und eigenkapitalähnlichen<br />

Produkten für den<br />

Mittelstand jährlich zu; in 2005 wurden<br />

wieder mehrere neue Mezzanineprodukte,<br />

die zum Teil in unmittelbarer Konkurrenz<br />

zum Angebot der BayBG stehen, auf den<br />

Markt gebracht.<br />

Entwicklungen im deutschen Beteiligungsmarkt<br />

Obwohl in 2005 immer wieder von einem<br />

strukturellen Wachstum der Beteiligungswirtschaft<br />

gesprochen wurde, ist das Neu-<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

engagement der im Bundesverband Deutscher<br />

Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

(BVK) erfassten Gesellschaften um 20 Prozent<br />

auf 3,1 Mrd. s gesunken. Dennoch<br />

kann nicht von einem generellen Einbruch<br />

der Branche gesprochen werden, da der<br />

statistische Rückgang ausschließlich auf<br />

einem Mangel an registrierten Großdeals<br />

zurückzuführen ist.<br />

Erfolgreiches ›Eigenkapital für den breiten<br />

Mittelstand‹<br />

Gesamtwirtschaftliches wie auch beteiligungswirtschaftliches<br />

Umfeld gestalteten<br />

sich nicht einfach. Dennoch hat die BayBG<br />

im vergangenen Jahr ihre Position als bayerischer<br />

Marktführer unter den mittelstandsorientierten<br />

<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

behauptet und gestärkt.<br />

Einen wichtigen Beitrag zu dieser guten<br />

Entwicklung leistete das 2004 neu geschaffene<br />

Beteiligungsprodukt ›Eigenkapital<br />

für den breiten Mittelstand‹, das die<br />

BayBG in Zusammenarbeit mit der LfA Förderbank<br />

Bayern, der <strong>Bayerische</strong>n Garantiegesellschaft<br />

für mittelständische Beteiligungen<br />

(BGG) und der KfW Mittelstandsbank<br />

durchführt. Das Produkt ist auf den Bedarf<br />

größerer Mittelstandsunternehmen hin<br />

maßgeschneidert, die einen Eigenkapitalbedarf<br />

bis zu 5 Mio. s haben.<br />

7


Bericht der Geschäftsführung<br />

Geschäftsentwicklung und Lage der BayBG<br />

Neben ›Eigenkapital für den breiten Mittelstand‹<br />

fanden auch die anderen BayBG-Produkte<br />

im Geschäftsjahr 2004/2005 (Bilanzstichtag:<br />

30. 09. 05) eine gute Resonanz.<br />

◆ Die Erst- und Folgeinvestitionen stiegen<br />

im Geschäftsjahr 2004/2005 um 3,8 Prozent<br />

auf 40,7 Mio. s. Saldiert um Rückzahlungen<br />

und Ausfälle erhöhte sich das<br />

Portfoliovolumen auf den neuen Höchstwert<br />

von 271 Mio. s.<br />

◆ Wegen eines kontinuierlich weiterentwickelten<br />

und verbesserten Risikomanagements<br />

in Verbindung mit einer seit<br />

Jahren erstmals wieder sinkenden volkswirtschaftlichen<br />

Insolvenzquote konnten<br />

die Ausfälle erneut um 42 Prozent<br />

auf nunmehr 8,1 Mio. s reduziert<br />

werden.<br />

◆ Die laufenden Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft<br />

stiegen auf 29,4 Mio. s.<br />

(Vorjahr: 28,3 Mio. s), die Erträge aus<br />

der Veräußerung von Beteiligungen auf<br />

4,7 Mio. s (Vorjahr: 2,0 Mio. s).<br />

◆ Vor allem die Exiterträge trugen entscheidend<br />

zur Erhöhung des Ergebnisses<br />

auf 9,1 Mio. s bei (Vorjahr: 7,1 Mio. s).<br />

Nach Abzug der Ertragsteuern realisierte<br />

die BayBG einen Jahresüberschuss von<br />

7,1 Mio. s (Vorjahr: 5,4 Mio. s).<br />

8<br />

Diese positiven Zahlen und Daten belegen,<br />

dass die BayBG mit ihrer konsequenten<br />

Partnerorientierung und mit ihren mittelstandsfreundlichen<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

den Anforderungen und Erwartungen<br />

des Markts entspricht.<br />

Ausblick<br />

Zu Beginn des Jahres 2006 gibt sich die heimische<br />

Wirtschaft optimistisch wie seit<br />

fünf Jahren nicht mehr. Die Konjunkturindikatoren<br />

zeigen nach oben, Auftragseingang<br />

und Produktion nehmen zu. Während<br />

die Insolvenzzahlen weiter sinken dürften,<br />

belegen Konjunkturumfragen eine steigende<br />

Investitionsbereitschaft.<br />

Angesichts dieser erfreulichen Prognosen<br />

rechnet die BayBG für das Geschäftsjahr<br />

2005/2006 damit, das aktuell hohe<br />

Niveau ihres Beteiligungsbestands beibehalten<br />

zu können. Auch wenn sich in den<br />

ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahrs<br />

ein paar unerwartete Ausfälle abzeichnen,<br />

wird sich das Ergebnis nicht zuletzt<br />

dank bereits realisierter Exiterträge erneut<br />

zufrieden stellend gestalten.<br />

Die Geschäftsführung der BayBG<br />

Dr. Sonnfried Weber (Sprecher)<br />

Günther Henrich<br />

Dr. Wolf Rüdiger Willig


Die Geschäftsführung der BayBG: (v.l.)<br />

Günther Henrich, Dr. Wolf Rüdiger Willig, Dr. Sonnfried Weber (Sprecher)<br />

Bericht der Geschäftsführung


Organe der BayBG<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Sonnfried Weber –<br />

Sprecher<br />

Günther Henrich<br />

Dr. Wolf Rüdiger Willig<br />

10<br />

Aufsichtsrat<br />

Hartmut Langhorst – Vorsitzender<br />

Henning Giesecke – stv.Vorsitzender<br />

<strong>Bayerische</strong> Hypo- und Vereinsbank AG, München<br />

Dr. Jürgen Hofmann – stv.Vorsitzender<br />

<strong>Bayerische</strong>s Staatsministerium für Wirtschaft,<br />

Infrastruktur, Verkehr und Technologie, München<br />

(seit 15. April 2005)<br />

Dr. Joachim Kormann – stv. Vorsitzender<br />

<strong>Bayerische</strong>s Staatsministerium für Wirtschaft,<br />

Infrastruktur, Verkehr und Technologie, München<br />

(bis 2. März 2005)<br />

Werner Netzel – stv. Vorsitzender<br />

Sparkassenverband Bayern, München<br />

Peter Alstetter<br />

<strong>Bayerische</strong> Hypo- und Vereinsbank AG, München<br />

Thomas Bühl<br />

<strong>Bayerische</strong> Landesbank, München<br />

Ernst Burger<br />

Commerzbank AG, München<br />

Heinz Greiffenberger<br />

Greiffenberger AG, Augsburg<br />

Michael Groll<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank,<br />

München<br />

Michael Schilling<br />

Bankhaus Reuschel Co. KG, München<br />

Michael Schneider<br />

LfA Förderbank Bayern, München<br />

Helmut Späth<br />

Bayern-Versicherung Lebensversicherung Aktiengesellschaft,<br />

München


Gesellschafter der BayBG<br />

Bank Schilling & Co. AG, Hammelburg<br />

Bankhaus Max Flessa KG, Schweinfurt<br />

Bankhaus Reuschel & Co., München<br />

<strong>Bayerische</strong> Garantiegesellschaft mbH<br />

für mittelständische Beteiligungen,<br />

München<br />

<strong>Bayerische</strong> Hypo- und Vereinsbank<br />

AG, München<br />

<strong>Bayerische</strong> Landesbank, München<br />

<strong>Bayerische</strong>r Handwerkstag e.V.,<br />

München<br />

<strong>Bayerische</strong>r Hotel- und Gaststättenverband<br />

e.V., München<br />

<strong>Bayerische</strong>r Industrieverband Steine<br />

und Erden e.V., München<br />

Bayern-Versicherung Lebensversicherung<br />

Aktiengesellschaft, München<br />

Commerzbank AG, Frankfurt/Main<br />

Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main<br />

Dresdner Bank AG, Frankfurt/Main<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank, Frankfurt/Main<br />

IKB Deutsche Industriebank AG,<br />

Düsseldorf<br />

Industrie- und Handelskammer für<br />

München und Oberbayern, München<br />

Landesverband des <strong>Bayerische</strong>n<br />

Einzelhandels e.V., München<br />

Landesverband Groß- und Außenhandel,<br />

Vertrieb und Dienstleistungen<br />

Bayern e.V., München<br />

LfA Förderbank Bayern, München<br />

Merck Finck & Co. Privatbankiers,<br />

München<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich<br />

Aktiengesellschaft, Linz/Österreich<br />

Sparkassenverband Bayern, München<br />

vbw Vereinigung der <strong>Bayerische</strong>n<br />

Wirtschaft e.V., München<br />

Verband der <strong>Bayerische</strong>n Säge- und<br />

Holzindustrie e.V., München<br />

Verband der Chemischen Industrie<br />

e.V., Frankfurt/Main<br />

Verband der Holzindustrie und<br />

Kunststoffverarbeitung Bayern-<br />

Thüringen e.V., München<br />

Verband der Kunststoff verarbeitenden<br />

Industrie in Bayern e.V., München<br />

Organe der BayBG<br />

11


Beteiligungsmarkt<br />

in Europa<br />

Beteiligungsmarkt<br />

in Deutschland<br />

Internationalisierung<br />

mit Beteiligungskapital<br />

Beteiligungsmarkt


Beteiligungsmarkt in Europa<br />

Trendwende im europäischen Beteiligungsmarkt – Investitionen<br />

übertreffen bisheriges Rekordjahr 2000 – Großbritannien<br />

Spitzenreiter – Deutschland in Europa weiterhin<br />

auf Platz 3 – Wettbewerb um attraktive Unternehmen<br />

verschärft sich<br />

Die positiven Tendenzen des Jahres 2003 im<br />

europäischen Beteiligungsmarkt verstärkten<br />

sich in 2004. Anhaltende Verbesserung der<br />

konjunkturellen Rahmenbedingungen und<br />

weiterhin niedrige Fremdkapitalzinsen<br />

wirkten sich positiv auf die Geschäftsaktivitäten<br />

der <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en aus.<br />

Investitionen auf Rekordniveau<br />

Die gesamteuropäischen Investitionen von<br />

36,9 Mrd. s übertrafen das Vorjahresergebnis<br />

um 26 Prozent. Besonders erfreulich für<br />

die Branche war es, dass auch gegenüber<br />

dem bisherigen Rekordjahr 2000 mit einem<br />

Investitionsplus von knapp 6 Prozent abgeschlossen<br />

werden konnte, so die Erhebung<br />

der European Private Equity and Venture<br />

Capital Association (EVCA).<br />

Das Gesamtportfolio der 20 von der<br />

EVCA-Statistik erfassten Länder realisierte<br />

in 2004 einen Zuwachs von 29 Prozent und<br />

stieg damit auf 156,1 Mrd. s.<br />

In 13 der 20 untersuchten europäischen<br />

Länder konnten Zugewinne sowohl beim<br />

Investitionsvolumen als auch beim Fundraising<br />

ausgewiesen werden.<br />

14<br />

Volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

Europäische Unternehmen, die mit Beteiligungskapital<br />

finanziert wurden, haben im<br />

Zeitraum von 2000 bis 2004 eine Million<br />

neue Arbeitsplätze geschaffen, wie eine Studie<br />

der TU München im Auftrag der EVCA<br />

belegt. Dies entspricht durchschnittlich<br />

einer jährlichen Zunahme von 5,4 Prozent<br />

und damit dem Achtfachen des jährlichen<br />

Beschäftigungswachstums in der EU im<br />

Vergleichszeitraum. Bemerkenswert ist,<br />

dass Familienunternehmen, die einen Buyout<br />

hinter sich hatten, sogar mit einem<br />

durchschnittlichen Beschäftigungszuwachs<br />

von 7 Prozent aufwarten konnten.<br />

Briten bleiben die Nummer 1<br />

Mit einem Beteiligungsportfolio von 59,8<br />

Mrd. s und einem Investitionszuwachs von<br />

15 Prozent ist Großbritannien unverändert<br />

Nummer 1 im europäischen Beteiligungsmarkt.<br />

Deutschland konnte das Portfolio<br />

um 13 Prozent auf 20,3 Mrd. s steigern und<br />

sich damit wiederum Platz 3 im europäischen<br />

Ländervergleich sichern.<br />

Von Börsengängen profitiert<br />

Die Zahl der IPOs (Börsengänge) in Europa<br />

lag, nach einer Erhebung von PricewaterhouseCoopers,<br />

im Jahr 2004 bei 420. Der


Beteiligungs-Portfolio in 2004 in Europa<br />

Mrd. e<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

156,1<br />

Europa (20 Länder)<br />

Quelle: EVCA 2005<br />

59,8<br />

Großbritannien<br />

25,5<br />

aggregierte Erstnotierungswert betrug<br />

27,3 Mrd. s. Davon profitierte auch die<br />

europäische Beteiligungsbranche. So brachten<br />

alleine britische Investoren 32 Portfoliounternehmen<br />

an die Börse. Deutsche <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

blieben außen vor.<br />

In Deutschland gab es in 2004 zwar 5 Börsengänge,<br />

von denen aber keiner von <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

begleitet wurde.<br />

2005 zufrieden abgeschlossen<br />

Frankreich<br />

20,3<br />

Deutschland<br />

Für das Jahr 2005 liegt noch keine Statistik<br />

der EVCA vor. Die Mehrheit der europäischen<br />

Investoren blickt jedoch auf ein erfolgreiches<br />

Anlagejahr 2005 zurück. Erhebliche<br />

Mittelzuflüsse durch erfolgreiches<br />

Fundraising, anhaltend günstige Kapital-<br />

12,4<br />

Italien<br />

9,0<br />

Niederlande<br />

marktkonditionen und verbesserte Exitmöglichkeiten<br />

durch 602 IPOs mit einem<br />

Volumen von 50,3 Mrd. s gehörten zu den<br />

Rahmenbedingungen, die eine positive<br />

Entwicklung im Beteiligungsgeschäft<br />

begünstigten.<br />

Optimistischer Blick auf 2006<br />

Beteiligungsmarkt in Europa<br />

8,9<br />

Schweden<br />

Die Beteiligungsexperten sehen das Jahr<br />

2006 optimistisch. Für das laufende Geschäftsjahr<br />

erwarten die in Europa aktiven<br />

<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en sogar neue<br />

Rekordinvestitionen, so die EVCA. Die<br />

Kassen der <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en sind<br />

gut gefüllt und der Anlagedruck hoch.<br />

Der Wettbewerb um die besten Unternehmen<br />

wird sich 2006 daher verschärfen.<br />

15


Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />

<strong>Bayerische</strong>r Mittelstand gegenüber Beteiligungskapital<br />

aufgeschlossen – traditionelle Branchen von Investoren<br />

bevorzugt – Buy-out-Häuser mit größtem Anteil – positive<br />

volkswirtschaftliche Effekte von Beteiligungskapital – mit<br />

Rückenwind ins neue Jahr<br />

2005 wird von der deutschen Beteiligungsbranche<br />

überwiegend als gutes Jahr angesehen,<br />

auch wenn die Zahlen auf den ersten<br />

Blick einen anderen Eindruck vermitteln.<br />

Wurden 3,85 Mrd. s im Jahr 2004 investiert,<br />

fiel das Volumen der Bruttoinvestitionen<br />

auf 3,1 Mrd. s im Jahr 2005. Grund<br />

dafür war das Ausbleiben von großen Buyout-Deals<br />

für deutsche Finanzinvestoren.<br />

Viele der großen Buy-out-Transaktionen<br />

wurden von den weltweit führenden internationalen<br />

Investoren abgewickelt und<br />

sind deshalb in der Statistik des Bundesverbands<br />

Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

(BVK) nicht erfasst.<br />

Mittelständische Unternehmen profitieren<br />

von Beteiligungskapital<br />

Es sind fast 90 Prozent kleine und mittlere<br />

Unternehmen mit einem Jahresumsatz von<br />

bis zu 50 Mio. s, die in Deutschland mit<br />

Beteiligungskapital finanziert sind, so das<br />

Ergebnis einer BVK-Umfrage aus dem Jahr<br />

2005. Traditionell spielen für Unternehmen<br />

mittlerer Größe die Mittelständischen<br />

<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en (MBG) als Finan-<br />

16<br />

zierungspartner eine große Rolle. Rund ein<br />

Drittel der Unternehmen, die in Bayern<br />

Beteiligungskapital in Anspruch nahmen,<br />

wurde über die BayBG, die sich zu den<br />

MBGen zählt, finanziert. Diese Zahl unterstreicht<br />

die Aufgeschlossenheit bayerischer<br />

Unternehmer für die Nutzung alternativer<br />

Finanzierungsinstrumente.<br />

Fundraising auf Rekordniveau<br />

Das wieder erwachte Interesse der institutionellen<br />

Kapitalanleger an der Anlageklasse<br />

›Private Equity‹ zeigt sich in dem<br />

mehr als verdreifachten Fundraisingvolumen<br />

von 7,2 Mrd. s in 2005. Für die <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

bedeutet dies allerdings<br />

auch einen erheblichen Anlage- und<br />

Wettbewerbsdruck, um die zugeflossenen<br />

Mittel Gewinn bringend zu investieren.<br />

Traditionelle Branchen bevorzugt<br />

Der Trend, die Investitionsschwerpunkte in<br />

eher traditionellen Branchen zu setzen,<br />

hielt erneut an. Die höchsten Investitionsvolumen<br />

flossen in die Kommunikationstechnologie<br />

mit 11,9 Prozent, Konsumgüterindustrie<br />

mit 11,2 Prozent, sonstige<br />

Dienstleistungen (alle Dienstleistungen mit<br />

Ausnahme von Finanzdienstleistungen,<br />

Gastronomie, Hotellerie und Transportwesen)<br />

mit 9,6 Prozent, Maschinen- und


Anlagenbau mit 9,3 Prozent, Industrieautomation<br />

mit 8,2 Prozent und Medizin/Pharmazie<br />

mit 5,2 Prozent.<br />

Buy-out-Häuser mit größtem Anteil<br />

Das Ausbleiben von Mega-Deals von deutschen<br />

Finanzinvestoren sorgte dafür, dass<br />

der Anteil des Buy-out-Segments am gesamten<br />

Investitionsvolumen von 71,3 Prozent<br />

auf 58,2 Prozent im Jahr 2005 zurückging.<br />

Dafür verdoppelte sich der Anteil der<br />

Expansionsfinanzierungen von 16,2 Prozent<br />

im Jahr 2004 auf 31,2 Prozent im<br />

Jahr 2005. Der Anteil der Start-up-Finanzierungen<br />

stieg gegenüber dem Vorjahr nur<br />

leicht auf 9,8 Prozent. Die Finanzierungs-<br />

phasen Seed, Replacement, Turn-around<br />

und Bridge Financing hatten mit jeweils<br />

unter einem Prozent volumenmäßig eine<br />

untergeordnete Bedeutung.<br />

Durchbruch für Börsengänge?<br />

Nach wie vor zählt in der Beteiligungsbranche<br />

der Börsengang (IPO) zu den favorisierten<br />

Ausstiegsvarianten, wenn es darum<br />

geht, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen.<br />

Nach nur 5 IPOs in 2004 wurden<br />

2005 immerhin 14 Neuemissionen platziert.<br />

Das Emissionsvolumen stieg von 4,6 Mrd. s<br />

auf 8 Mrd. s. Der größte IPO wurde vom<br />

Finanzinvestor Permira mit einem Platzierungsvolumen<br />

von 1,2 Mrd. s an die Börse<br />

Brutto-Investitionstätigkeit in Deutschland aktiver <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

Mio. e<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

611<br />

1996<br />

Quelle: BVK 2006<br />

1211<br />

1997<br />

1998<br />

1701<br />

1999<br />

4451<br />

2816<br />

2000<br />

2001<br />

4435<br />

2752<br />

2002<br />

2003<br />

Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />

3850<br />

2553<br />

2004<br />

3102<br />

2005<br />

17


Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />

Bruchsicher verpackt: Liebensteiner Kartonagenwerk<br />

gebracht. Auch Wagniskapitalgeber (VC)<br />

konnten erstmals seit Jahren die Börse wieder<br />

als Exitkanal in Anspruch nehmen.<br />

Unter den Neuplatzierungen im Jahr 2005<br />

fanden sich VC-finanzierte Firmen wie<br />

ErSol Solar Energy AG und Q-Cells AG.<br />

Für 2006 rechnen die Börsenexperten<br />

mit bis zu 100 Neuemissionen in Deutschland.<br />

Als Börsenanwärter sind unter anderen<br />

der Wissenschaftsverlag Springer, das<br />

Versicherungsunternehmen Talanx und<br />

Wacker Chemie im Gespräch.<br />

Studie belegt positive volkswirtschaftliche<br />

Effekte von Beteiligungskapital<br />

Angelehnt an eine europäische Studie wurde<br />

der Einfluss von Private Equity-Gesellschaften<br />

auf die Portfoliounternehmen<br />

18<br />

und die deutsche Wirtschaft 2005 auch in<br />

einer Studie von BVK und Pricewaterhouse-<br />

Coopers beschrieben. Hiernach hat die<br />

Zahl der Arbeitsplätze in den untersuchten<br />

Unternehmen im Zeitraum von 2000 bis<br />

2004 um insgesamt 20 Prozent zugenommen.<br />

Hingegen ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigten in der<br />

Gesamtwirtschaft im Vergleichszeitraum um<br />

5,7 Prozent gesunken. Auch der Staat hat<br />

von der Tätigkeit der <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

profitiert; so sind die Steuerzahlungen<br />

der betroffenen Unternehmen im Vergleichszeitraum<br />

um über 20 Prozent gestiegen.<br />

Der BVK hat Anfang 2006 ermittelt, dass<br />

die von deutschen <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

im Jahr 2005 finanzierten Unternehmen<br />

Jahresumsätze von 134,0 Mrd. s (Vorjahr<br />

114,0 Mrd. s) erzielten und 703.500


(Vorjahr 638.000) Mitarbeiter beschäftigten.<br />

Zählt man die Portfoliounternehmen<br />

der in Deutschland tätigen internationalen<br />

Investoren hinzu, so wurden insgesamt<br />

170,3 Mrd. s umgesetzt und knapp<br />

800.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Mit Rückenwind ins neue Jahr<br />

Die Erwartungen der Beteiligungsbranche<br />

für das laufende Geschäftsjahr sind auf<br />

einem historischen Höchststand, so der<br />

Entwicklung des Beteiligungsbestands in Deutschland<br />

Mrd. e<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

3200<br />

Quelle: BVK 2005<br />

3,07 3,67<br />

1996<br />

3327<br />

1997<br />

3808<br />

1998<br />

5,05<br />

4420<br />

1999<br />

7,1<br />

5449<br />

2000<br />

10,9<br />

Zahl der mit Beteiligungskapital finanzierten Unternehmen<br />

insgesamt investiertes Beteiligungskapital<br />

5974<br />

15,8<br />

2001<br />

6200<br />

16,0<br />

2002<br />

5497<br />

17,9<br />

2003<br />

Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />

von BVK und KfW gemeinsam ermittelte<br />

Geschäftsklimaindikator für den deutschen<br />

Beteiligungsmarkt, das German Private<br />

Equity Barometer. Zum einen erwartet<br />

die Branche in Einzelfällen wieder Mega-<br />

Deals mit Volumen im Milliardenbereich.<br />

Zum anderen öffnet sich der Mittelstand<br />

zunehmend für Finanzierungen mit Beteiligungskapital.<br />

Wie in der Vergangenheit werden die<br />

großen Buy-out-Deals den Markt volumenmäßig<br />

dominieren.<br />

20,3<br />

2004<br />

5563<br />

21,5<br />

2005<br />

5723<br />

Unternehmen<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

19


Internationalisierung mit Beteiligungskapital<br />

Mittelstand stellt sich Herausforderung ›Internationalisierung‹<br />

– Eigenkapitalquote entscheidet mit über internationalen<br />

Erfolg – BayBG-Engagement macht nicht an der<br />

Grenze Halt<br />

Unternehmen, die in mehreren Ländern<br />

aufgestellt sind, machen sich von Konjunktur-<br />

oder Standortproblemen unabhängiger.<br />

Der größere internationale Markt erlaubt<br />

eine Spezialisierung auf eine Nische, in der<br />

ein Unternehmen sich dem bei Standardgütern<br />

extrem harten Preiswettbewerb weitgehend<br />

entziehen kann. Mit einem größeren<br />

Absatzvolumen amortisieren sich<br />

Investitionen schneller – heute besonders<br />

wichtig, da die Produktlebenszyklen immer<br />

kürzer werden.<br />

Die Internationalisierung bietet viele<br />

Chancen. Aber auch Risiken. Sogar wohl<br />

behütete ausländische Töchter großer Konzerne<br />

sind schon zu Sorgenkindern geworden,<br />

wenn sich zum Beispiel die politischen<br />

Rahmenbedingungen im Gastland änderten.<br />

Die weltweite Öffnung der Märkte und<br />

das Sinken der Transaktionskosten erleichtern<br />

die Exporttätigkeit ebenso wie die Verlagerung<br />

von Vertrieb und Produktion ins<br />

Ausland. Daher stellen sich immer mehr<br />

Mittelständler der Herausforderung ›Internationalisierung‹,<br />

deren weiterhin vorhandenen<br />

Risiken zum Beispiel durch Rückgarantien<br />

oder Bürgschaften der LfA Förderbank<br />

Bayern zum Teil abgefedert werden<br />

20<br />

können. Heute exportiert ein Viertel aller<br />

deutschen Mittelstandsfirmen Waren oder<br />

Dienstleistungen.<br />

Eigenkapitalquote wichtig für Auslandserfolg<br />

Nicht nur Unternehmensgröße, sondern<br />

auch Branche oder Arbeitsproduktivität<br />

prägen Art und Umfang der Exporttätigkeit:<br />

Je höher die Eigenkapitalquote, desto höher<br />

das Exportvolumen, stellt die KfW fest.<br />

Eine breite Eigenkapitalbasis ermöglicht den<br />

solide finanzierten Aufbau ausländischer<br />

Vertriebsstrukturen und einen kontinuierlichen<br />

Ausbau der Produktionskapazitäten<br />

für den internationalen Markt.<br />

Fast jedes fünfte Unternehmen mit<br />

mehr als 250 Mitarbeitern hat unmittelbar<br />

im Ausland investiert. Das Hauptmotiv für<br />

eine solche Direktinvestition ist nicht eine<br />

Umschichtung der Produktionskapazitäten,<br />

sondern die Erschließung und Sicherung<br />

neuer Märkte. Da wegen des erhöhten Risikos<br />

eine umfangreiche Fremdfinanzierung<br />

kaum möglich ist, gewinnt bei Direktinvestitionen<br />

im Ausland eine breite Ausstattung<br />

mit Eigenkapital und eigenkapitalähnlichen<br />

Mitteln zusätzlich an Bedeutung.<br />

Der heimische Mittelstand ist gefordert,<br />

immer wieder Märkte, Produkte und<br />

Dienstleistungen zu finden, in denen er<br />

Wettbewerbsvorsprünge hat. Das erfordert


kontinuierliche Investitions- und Innovationstätigkeit.<br />

Da der heimische Mittelstand<br />

im internationalen Vergleich eine relativ<br />

geringe Eigenkapitalquote besitzt, steht<br />

er vor einer doppelten Herausforderung.<br />

Im Rahmen von eigenen Veranstaltungen,<br />

z.B. bei den ›<strong>Bayerische</strong>n Mittelstandsgesprächen‹<br />

oder der Seminarreihe ›Internationale<br />

Erfolgsinstrumente‹, informiert<br />

die BayBG über Chancen und Probleme<br />

der Internationalisierung.<br />

Erfolg mit starkem Beteiligungspartner<br />

Dass es mit einem starken Finanzpartner<br />

sogar relativ kleinen mittelständischen<br />

Unternehmen möglich ist, sich international<br />

zu positionieren, belegt die BBG GmbH<br />

& Co. KG. Der Maschinen- und Werkzeug-<br />

Internationalisierung mit Beteiligungskapital<br />

»Präsenz rund um die Welt: der bayerische Mittelstand.« Die Podiumsteilnehmer der<br />

›<strong>Bayerische</strong>n Mittelstandsgespräche‹ vom 01.06.2005: v.l. Jürgen Seitz (<strong>Bayerische</strong>s Fernsehen),<br />

Prof. Norbert Berthold (Universität Würzburg), Thomas Guglhör (ept), Prof. Anton Kathrein<br />

(Kathrein-Werke), Hans-Jürgen Münch (Royalbeach), Dr. Reinhard Dörfler (IHK), Myriam Krall<br />

(KONZEP), Dr. Sonnfried Weber (BayBG)<br />

bauer für die Automobilindustrie beschäftigt<br />

55 Mitarbeiter. Und er wird in den<br />

nächsten Monaten in Changchun/China<br />

eine eigene Produktionsniederlassung aufbauen,<br />

um einen seiner wichtigsten Kunden,<br />

ein bereits in China produzierendes<br />

deutsches Unternehmen, unmittelbar<br />

beliefern zu können.<br />

BayBG-Beteiligungskapital stärkt Wirtschafts-<br />

und Kapitalkraft, Innovations- und<br />

Wachstumsfähigkeit des heimischen Mittelstands.<br />

Wenn die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

des bayerischen Mutterunternehmens<br />

gestärkt wird, bringt die<br />

BayBG auch bei der Errichtung oder dem<br />

Kauf einer ausländischen Vertriebs- oder<br />

Produktionsniederlassung Beteiligungskapital<br />

ein. Das BayBG-Engagement macht<br />

an den Grenzen nicht Halt.<br />

21


Geschäftsentwicklung<br />

Oberpfalz<br />

Leitbild<br />

Mitarbeiter/-innen<br />

BayBG im Markt


Geschäftsentwicklung<br />

Beteiligungsbestand gestiegen – 27,2 Mio. e Eigenkapital<br />

für den breiten Mittelstand – Bestand wächst in nahezu<br />

allen Regionen – Wachstumsfinanzierung am meisten<br />

gefragt<br />

Seit mehr als 30 Jahren gilt: Er wächst und<br />

wächst. Der Beteiligungsbestand der BayBG,<br />

der zum Bilanzstichtag mit 271 Mio. s eine<br />

neue Rekordmarke erreicht hat. Und das bei<br />

einer weiterhin schwierigen konjunkturellen<br />

Situation und zusätzlicher Konkurrenz<br />

aus dem Mezzanine-Bereich. Das über Jahr-<br />

Höchste Präzision: Body-Fix-System von Medical Intelligence<br />

24<br />

zehnte gewachsene und weiterentwickelte<br />

Produktsortiment der BayBG hat sich im<br />

Geschäftsjahr 2004/2005 erneut bewährt.<br />

27,2 Mio. e Eigenkapital für den breiten<br />

Mittelstand<br />

Mit dem im Jahr 2004 gestarteten neuen<br />

Produkt ›Eigenkapital für den breiten<br />

Mittelstand‹ ist das Volumen einer BayBG-<br />

Beteiligung gewachsen: Bis zu 5 Mio. s<br />

sind jetzt möglich. Beim etwas größeren


Portfolio-Entwicklung BayBG<br />

(Beteiligungsbestand in Mio. e)<br />

270<br />

260<br />

250<br />

240<br />

230<br />

220<br />

210<br />

200<br />

Quelle: eigen<br />

207,2<br />

31.12.1996<br />

211,1<br />

31.12.1997<br />

213,9<br />

31.12.1998<br />

220,8<br />

30.09.1999<br />

bayerischen Mittelstand hat dieses Produkt<br />

schnell Resonanz gefunden. Zum Bilanzstichtag<br />

waren 17 Mio. s im Rahmen dieses<br />

Programms ausbezahlt, im laufenden<br />

Geschäftsjahr sind weitere 10,2 Mio. s ausgereicht<br />

worden. Neben der Regelung der<br />

Unternehmensnachfolge wird ›Eigenkapital<br />

für den breiten Mittelstand‹ auch bei größeren<br />

Wachstumsmaßnahmen eingesetzt.<br />

Beispiel? Die HAWE Hydraulik GmbH & Co.<br />

KG. Das Unternehmen mit Stammsitz in<br />

München treibt den Ausbau von drei<br />

Standorten auch mit ›Eigenkapital für den<br />

breiten Mittelstand‹ weiter voran.<br />

234,5<br />

30.09.2000<br />

252,2<br />

30.09.2001<br />

259,7<br />

30.09.2002<br />

260,0<br />

30.09.2003<br />

266,0<br />

30.09.2004<br />

Konsequente Mittelstandsorientierung<br />

Geschäftsentwicklung<br />

271,0<br />

30.09.2005<br />

Insbesondere durch die höheren Beteiligungsvolumen<br />

im Rahmen von ›Eigenkapital<br />

für den breiten Mittelstand‹ ist die<br />

durchschnittliche Beteiligungshöhe auf<br />

484.000 s je Partnerunternehmen gestiegen<br />

(Vorjahr: 464.000 s). Bei mehr als zwei<br />

Dritteln aller Partnerunternehmen beträgt<br />

das BayBG-Investitionsvolumen weniger<br />

als 500.000 s. Ein signifikanter Indikator<br />

für die konsequente Mittelstandsorientierung,<br />

die der Dreh- und Angelpunkt der<br />

BayBG-Unternehmensphilosophie ist und<br />

25


Geschäftsentwicklung<br />

bleibt. Mittelstandsorientierung, das heißt<br />

auch, die Unternehmen mit Beratung in<br />

Finanzierungs- und betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen langfristig und aktiv zu begleiten.<br />

Ex und hopp, sprich: Geld raus und dann<br />

möglichst schnell eine möglichst hohe<br />

Rendite erzielen – das ist nicht die Strategie<br />

der BayBG. Im Gegenteil. Wenn ein Unternehmen<br />

wächst, dann wächst so manches<br />

Mal auch das BayBG-Engagement mit. Zwar<br />

entfiel auch im vergangenen Geschäftsjahr<br />

ein Großteil von den 40,7 Mio. s an ausbezahltem<br />

Beteiligungskapital auf Neuengagements.<br />

Mit rund 12,4 Mio. s finanzierte<br />

die BayBG aber auch die weitere Entwicklung<br />

von 22 Unternehmen, mit denen<br />

sie bereits Jahre oder Jahrzehnte zusammenarbeitet.<br />

So erhöhte die BayBG ihr Engagement<br />

auch bei der Wöhner GmbH & Co. KG<br />

Elektrotechnische Systeme. Anlass der Erhöhung<br />

war die Finanzierung weiterer<br />

vertrieblicher Internationalisierungsmaß-<br />

26<br />

Entwicklung des BayBG-Portfolios 2004/2005<br />

nahmen sowie die daraus resultierende<br />

Wachstumsfinanzierung. Der oberfränkische<br />

Hersteller Wöhner steht für Kompetenz<br />

im Bereich der Sammelschienen-<br />

Systemtechnik und bietet individuelle<br />

Problemlösungen für den Verteiler-, Steuerungs-<br />

und Schaltanlagenbau. Übrigens:<br />

Trotz aller Internationalisierung ist beabsichtigt,<br />

die Produktion des 1929 gegründeten<br />

Familienunternehmens auch in<br />

Zukunft am heimischen Standort in Rödertal<br />

zu belassen.<br />

Stille, offene und kombinierte<br />

Beteiligungen<br />

Jedes Unternehmen ist individuell und einmalig.<br />

Das spiegelt sich auch in der BayBG-<br />

Produktgestaltung wider. So passt sich das<br />

Grundmodell, die typisch stille Beteiligung,<br />

flexibel und variabel den Bedürfnissen und<br />

Voraussetzungen der Unternehmen an.<br />

Anzahl der Invest. Volumen Vergleichszahlen<br />

Unternehmen 2004/2005 Vorjahr<br />

in Mio. e in Mio. e<br />

Bestand per 1.10.2004 573 266,0 260,0<br />

Investitionen 83 40,7 39,2<br />

- Teil- und Gesamtverkäufe 22,2 16,6<br />

- ausgelaufene Beteiligungen 5,4 2,6<br />

- Abwicklungsfälle 8,1 14,0<br />

_____ _____<br />

Abgänge (insgesamt) 96 35,7 33,2<br />

Gesamtbestand 30.09.2004 560 271,0 266,0


Heinz Glas: Flacons für die Welt<br />

Aktuell haben 85 Unternehmen eine zwar<br />

prinzipiell stille Beteiligung, die jedoch mit<br />

speziellen Komponenten ausgestattet ist,<br />

mit denen sich diese Engagements einer<br />

offenen Beteiligung annähern.<br />

Die BayBG bietet aber auch unmittelbar<br />

offene oder kombinierte (zum Teil stille,<br />

zum Teil offene) Beteiligungen. Bei 42<br />

Unternehmen ist sie in offener Form engagiert.<br />

Ein Beispiel für eine kombinierte<br />

Beteiligungsform ist die Lacon Gruppe. Die<br />

BayBG erwarb im Sommer 2005 ein Drittel<br />

der Anteile des Mechatronik-Dienstleisters,<br />

um gemeinsam mit einem externen Manager<br />

ein Management-Buy-in zu realisieren.<br />

Gleichzeitig stockte die BayBG ihre seit Jahren<br />

bestehende stille Beteiligung auf. Das<br />

neuerliche Lacon-Engagement belegt die<br />

Vorteile einer Universalbeteiligungsgesellschaft:<br />

Unternehmen werden über unter-<br />

Geschäftsentwicklung<br />

schiedliche Unternehmensphasen hinweg<br />

kontinuierlich begleitet. Während mit der<br />

früheren Beteiligung das Wachstum finanziert<br />

wurde, regelt das aktuelle Engagement<br />

die Unternehmensnachfolge.<br />

Beteiligungsbestand wächst in nahezu<br />

allen Regionen<br />

Wie der Beteiligungsbestand als Ganzes<br />

zugenommen hat, so ist er auch in mehreren<br />

bayerischen Regierungsbezirken gestiegen.<br />

In Unterfranken betrug der Zuwachs<br />

im vergangenen Jahr 5 Prozent, der Beteiligungsbestand<br />

beläuft sich aktuell auf<br />

25,2 Mio. s. In Schwaben legte die BayBG<br />

um 2 Prozent auf 53,9 Mio. s zu und in<br />

Oberfranken um 3,5 Prozent auf 30,5 Mio. s.<br />

Wegen einiger größerer Abschlüsse konnte<br />

der Regierungsbezirk Oberbayern die ab-<br />

27


Geschäftsentwicklung<br />

solut und relativ größte Zunahme realisieren:<br />

Hier ist die BayBG nunmehr mit<br />

86,8 Mio. s Beteiligungsbestand (+ 8,2 Prozent)<br />

investiert. Während in der Oberpfalz<br />

das Volumen mit 22,4 Mio. s konstant<br />

blieb, gab es in Niederbayern (aktueller<br />

Beteiligungsbestsand: 29,9 Mio. s) und<br />

Mittelfranken (aktueller Beteiligungsbestand:<br />

20,8 Mio. s) leichte Rückgänge.<br />

Der Grund hierfür liegt weniger in mangelnder<br />

Nachfrage, sondern in der Rückzahlung<br />

mehrerer Engagements, deren<br />

Laufzeit zu Ende ging. Außerhalb Bayerns<br />

war die BayBG mit 1,5 Mio. s investiert.<br />

Bewährter Branchenmix<br />

Als Universalbeteiligungsgesellschaft ist die<br />

BayBG nicht auf einzelne Branchen und<br />

Technologien spezialisiert, sondern sucht<br />

seit jeher einen tragfähigen und gesunden<br />

Branchenverteilung BayBG<br />

28<br />

Dienstleistung, Handwerk, Sonstige<br />

23 %<br />

Chemie, Öl, Kunststoff,<br />

Baustoffe, Bau<br />

17 %<br />

Quelle: eigen; Stand: 30.09.2004 30.09.2005<br />

EDV, Informations-,<br />

Kommunikationstechnologie,<br />

Life Science<br />

3 %<br />

Branchenmix. Der Schwerpunkt des BayBG-<br />

Engagements liegt jedoch im verarbeitenden<br />

Gewerbe, mit einem besonderen<br />

Schwerpunkt bei Maschinenbau und Automobilindustrie.<br />

Parallel zur gesamtwirtschaftlich-strukturellen<br />

Entwicklung gewinnt<br />

aber der Dienstleistungssektor von<br />

Jahr zu Jahr an Bedeutung.<br />

Mehr Rückzahlungen – weniger Ausfälle<br />

Der mittelstandsfreundliche Rückkauf durch<br />

den Unternehmer ist der Standardausstieg<br />

einer BayBG-Beteiligung. Auch der Verkauf<br />

oder Teilverkauf einer Beteiligung ist eine<br />

Ausstiegsvariante, die gerade im vergangenen<br />

Jahr in gemeinsamer Absprache von<br />

BayBG und Unternehmen genutzt wurde.<br />

Durch diese Verkäufe konnten nicht nur<br />

die Unternehmer, sondern auch die BayBG<br />

einige sehr erfreuliche Gewinne realisieren.<br />

Maschinen-, Anlagen-,<br />

Fahrzeugbau, Elektrotechnik<br />

19 %<br />

Konsumgüter<br />

14 %<br />

Eisen, Stahl, Leichtmetall<br />

9 %<br />

Handel<br />

15 %


Perfektion und Leichtigkeit: Alu-Druckguss von PMG Pressmetall Gunzenhausen<br />

Geschäftsentwicklung<br />

29


Geschäftsentwicklung<br />

Und da gibt es noch eine Exitvariante:<br />

die Abwicklung. Ehrenrührig sind Einzelwertberichtigungen<br />

und Ausfälle im risikoorientierten<br />

Beteiligungsgeschäft zwar<br />

nicht, aber dennoch Ergebnis mindernd.<br />

Nachdem bereits im vorangegangenen<br />

Geschäftsjahr die Ausfallquote deutlich<br />

rückläufig war, ist sie noch einmal gesunken.<br />

Das Ausfallvolumen belief sich in<br />

2004/2005 auf 8,1 Mio. s, 42 Prozent<br />

weniger als im Vorjahr.<br />

Zu einem, dem kleineren Teil beruht<br />

diese positive Entwicklung in der gesunkenen<br />

volkswirtschaftlichen Insolvenzquote,<br />

die um 3,5 Prozent auf 37.900 zurückgegangen<br />

ist. Zum größeren Teil sind hausinterne<br />

Gründe maßgeblich. Mit dem von<br />

30<br />

Risikostruktur des Portfolios der BayBG<br />

Mio. e<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

271<br />

BayBG-Beteiligungsbestand<br />

Quelle: eigen; Stand: 30.09.2005<br />

180<br />

91<br />

Eigenrisiko/Risikobelastung<br />

Risikoentlastung<br />

durch Garantie<br />

der BGG, KfW<br />

Eigenrisiko<br />

BayBG<br />

30<br />

61<br />

Restrisiko/Risikovorsorge<br />

Risikovorsorge<br />

Restrisiko<br />

BayBG<br />

100<br />

Eigenkapital BayBG<br />

der BayBG entwickelten Risikomanagementsystem<br />

können die BayBG-Mitarbeiter<br />

frühzeitig mögliche Risiko- und Gefahrenpotenziale<br />

erkennen.<br />

Aber: Trotz aller Bemühungen und Frühwarnsysteme<br />

werden sich Unternehmenszusammenbrüche,<br />

die zum Beispiel durch<br />

den Ausfall eines wichtigen Kunden oder<br />

Lieferanten entstehen, auch in Zukunft<br />

nicht vollständig vermeiden lassen.<br />

Ausgewogene Risikostruktur<br />

Eine Analyse des Risikoprofils belegt die<br />

strukturell gesunde finanzielle Verfassung<br />

der BayBG. Für den nominalen Beteiligungsbestand<br />

von 271 Mio. s besteht eine


Risikoentlastung in Höhe von 180 Mio. s<br />

durch Ausfallgarantien, die nahezu ausschließlich<br />

von der <strong>Bayerische</strong>n Garantiegesellschaft<br />

(BGG) zur Verfügung gestellt<br />

werden. Diese BGG-Garantien bilden in<br />

vielen Fällen die Voraussetzung für die<br />

attraktiven BayBG-Beteiligungsangebote.<br />

Für das verbleibende Eigenrisiko hat die<br />

BayBG vorsorglich Einzelwertberichtigungen<br />

in Höhe von 30 Mio. s gebildet, wäh-<br />

rend das Restrisiko von 61 Mio. s durch<br />

das Eigenkapital der BayBG mehr als gedeckt<br />

ist. Das BayBG-Eigenkapital ist auf<br />

100 Mio. s gestiegen (Vorjahr: 93 Mio. s).<br />

Bezogen auf das Bilanzvolumen von<br />

296,4 Mio. s beträgt die Eigenkapitalquote<br />

33,8 Prozent (Vorjahr: 31,0 Prozent).<br />

Wachstum<br />

Was haben die Hersteller von Werbematerial,<br />

medizintechnischen Instrumenten<br />

oder elektronischen Automobilkomponenten<br />

gemeinsam? Das BayBG-Geschäftsfeld<br />

›Wachstum‹ hat im vergangenen Jahr in<br />

Geschäftsbereich Wachstum<br />

diese Branchen erneut investiert. ›BayBG-<br />

Wachstum‹ ist nahezu ein Abbild der ganzen<br />

Volkswirtschaft. Ob Industrie, größere<br />

Handwerks-, Handels- oder Dienstleistungsbetriebe<br />

– ›BayBG-Wachstum‹ ist als<br />

Mitfinanzierer immer mit dabei.<br />

Aufgabe und Ziel von ›BayBG-Wachstum‹<br />

ist die Unterstützung des etablierten<br />

Mittelstands bei der Finanzierung seiner<br />

Investitionstätigkeit. Obwohl die Investitionsbereitschaft<br />

des Mittelstands in<br />

2004/2005 sehr verhalten war, konnten die<br />

drei regional gegliederten Wachstumsbereiche<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut<br />

ein gutes Ergebnis realisieren: 29,2 Mio. s,<br />

70 Prozent der BayBG-Neuinvestitionen,<br />

entfielen auf Expansionsfinanzierungen.<br />

Die Bedeutung der Wachstumsfinanzierungen<br />

belegt auch eine Bestandsbetrachtung.<br />

207,5 Mio. s, drei Viertel des gesamten<br />

BayBG-Beteiligungsbestands, werden von<br />

den Wachstumsbereichen gehalten.<br />

Die regionale Organisationsstruktur des<br />

Wachstumsbereichs sichert eine unmittelbare<br />

Kunden- und Partnernähe. Darüber<br />

Zielgruppe: Industrie-, größere Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen<br />

mit Wachstumspotenzial<br />

Einsatzmöglichkeiten: Kapazitätserweiterung<br />

Internationalisierung<br />

Investition in neue Märkte<br />

Rationalisierung<br />

Optimierung der Kapitalstruktur<br />

Beteiligungshöhe: 200.000 e – 5 Mio. e<br />

31<br />

Wachstum


Innovation<br />

Geschäftsfelder der BayBG<br />

(zugleich<br />

Beteiligungsbestand<br />

Darstellung<br />

der<br />

des<br />

BayBG-Geschäftsfelder<br />

jeweiligen Beteiligungsbestands)<br />

hinaus bedeutet eine BayBG-Beteiligung<br />

für die Unternehmen vor allem eines: Zusätzliches<br />

Eigenkapital für die Umsetzung<br />

ihrer Zukunftsvorhaben. Es ist – ebenso<br />

wie eine Beteiligung der anderen BayBG-<br />

Geschäftsfelder – ein Güte- und Qualitätssiegel,<br />

wenn die BayBG nach einer fundierten<br />

Prüfung Kapital in das Unternehmen<br />

steckt: Es wirkt vertrauensbildend nach<br />

innen wie nach außen. Die BayBG-Beteiligung<br />

ist immer eine stille oder/und eine<br />

direkte Minderheitsbeteiligung. Damit ist<br />

sichergestellt: Der Unternehmer bleibt Herr<br />

im eigenen Haus.<br />

Innovation<br />

Nachdem sich der BayBG-Geschäftsbereich<br />

›Innovation‹ im Jahr 2003 neu positioniert<br />

hatte, und sich in 2004 erste Erfolge einstellten,<br />

hat sich die Umstrukturierung<br />

32<br />

Wachstum Niederbayern,<br />

Schwaben, Wachstum Oberpfalz Niederbayern,<br />

76,3 Schwaben, Mio. e Oberpfalz<br />

76,4 Mio. e<br />

Quelle: eigen; Stand: 30.09.2004<br />

Quelle: eigen; Stand: 30.09.2005<br />

Wachstum Oberbayern<br />

65,1 Wachstum Mio. eOberbayern<br />

65,2 Mio. e<br />

Wachstum gesamt 270,8 Mio. e<br />

Wachstum gesamt 207,5 Mio. e<br />

Unternehmensnachfolge<br />

23,3 Unternehmensnachfolge<br />

Mio. e<br />

23,8 Mio. e<br />

Turn-around<br />

15,7 Turn-around Mio. e<br />

15,7 Mio. e<br />

Innovation/Existenzgründung<br />

24,0<br />

Innovation/Existenzgründung<br />

Mio. e<br />

24,0 Mio. e<br />

Wachstum Franken<br />

65,9<br />

Wachstum<br />

Mio. e<br />

Franken<br />

65,9 Mio. e<br />

inzwischen endgültig bewährt: Das Volumen<br />

der Deals hat sich in 2004/2005 im<br />

Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr<br />

mehr als verdoppelt. 4,3 Mio. s<br />

zahlte der Bereich aus. Gemeinsam mit<br />

dem BayBG-Bereich ›Existenzgründung‹<br />

beläuft sich der Beteiligungsbestand auf<br />

24 Mio. s. Besondere Zielgruppe von<br />

›BayBG-Innovation‹ sind Unternehmen,<br />

die mit neuartigen Produkten und/oder<br />

Dienstleistungen überdurchschnittliche<br />

Wachstumschancen besitzen. Dabei kann<br />

es sich sowohl um etablierte mittelständische<br />

Unternehmen als auch um junge<br />

Unternehmen mit ersten Umsatz- und<br />

Markterfolgen handeln. Überzeugt das<br />

Unternehmen mit seiner zukunftsorientierten<br />

Wachstumsstrategie, benötigt aber<br />

Beteiligungskapital bei der Umsetzung<br />

der unternehmerischen Ziele, dann ist<br />

›BayBG-Innovation‹ die passende Wahl.


Fast noch wichtiger als die zuletzt realisierten<br />

Engagements: Mit ihrem klaren<br />

Konzept konnte sich ›BayBG-Innovation‹<br />

auf dem Markt für Innovations-Beteiligungen<br />

in den vergangenen zwei Jahren einen<br />

guten Namen machen. Das zeigt sich auch<br />

darin, dass ›BayBG-Innovation‹ ein angesehener<br />

Co-Venturing-Partner für andere<br />

<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en ist. Gemeinsam<br />

mit Bayern Kapital und der KfW engagierte<br />

Geschäftsbereich Innovation<br />

sich ›BayBG-Innovation‹ zum Beispiel sehr<br />

erfolgreich bei Medical Intelligence, einem<br />

innovativen Hersteller von Körperfixierungssystemen.<br />

Das junge Unternehmen<br />

war bereits kurze Zeit nach dem Einstieg<br />

der BayBG so attraktiv für einen schwedischen<br />

Medizintechnikkonzern, dass zu<br />

Beginn des laufenden Geschäftsjahrs ein<br />

für alle Beteiligten attraktiver Trade Sale<br />

realisiert werden konnte (s. Seite 50).<br />

Zielgruppe: Unternehmen mit innovativen, technologiegetriebenen<br />

Produkten und/oder Dienstleistungen<br />

Einsatzmöglichkeiten: Marktnahe innovative Produktentwicklung<br />

Vertriebsausbau, Markterschließung<br />

Investitionen<br />

Working Capital<br />

Internationalisierung<br />

Beteiligungshöhe: 250.000 e – 1,5 Mio. e, bei erfolgreicher Entwicklung<br />

Aufstockung bis 5 Mio. e möglich<br />

Geschäftsbereich Unternehmensnachfolge<br />

Zielgruppe: Solide mittelständische Unternehmen aller Branchen, die<br />

- ihre Nachfolge regeln wollen<br />

- Betriebsteile ausgliedern wollen<br />

Führungskräfte, die ein Unternehmen oder Teile hiervon<br />

übernehmen wollen<br />

Einsatzmöglichkeiten: Familienunabhängige Unternehmensnachfolge<br />

(MBO = Management-Buy-out; MBI = Management-Buy-in)<br />

Ausgliederung von Unternehmensteilen (Spin-offs)<br />

Ablösung von Gesellschaftern<br />

Beteiligungshöhe: 250.000 e – 5 Mio. e<br />

33<br />

Innovation


Unternehmensnachfolge<br />

Unternehmensnachfolge<br />

Der Bereich ›Unternehmensnachfolge‹<br />

kann als ›Geburtshelfer‹ für eine neue<br />

Unternehmergeneration bezeichnet werden.<br />

Wenn ein Unternehmer seinen<br />

Betrieb an firmeninterne Manager oder an<br />

Externe verkauft und diese nicht über die<br />

zur Übernahme notwendigen Mittel verfügen,<br />

dann gleicht ›BayBG-Unternehmensnachfolge‹<br />

diese Finanzierungslücke teilweise<br />

aus. Die Leistungen erstrecken sich<br />

aber nicht nur auf eine monetäre, sondern<br />

auch auf eine beratende Funktion. Die<br />

BayBG-Spezialisten stehen im gesamten<br />

Transaktionsprozess beratend zur Seite und<br />

moderieren auch Abläufe und Gestaltungen.<br />

Im Geschäftsjahr 2004/2005 hat sich<br />

›BayBG-Unternehmensnachfolge‹ mit<br />

einem Volumen von 3,95 Mio. s an mittelständischen<br />

Unternehmen beteiligt. Das<br />

34<br />

Geschäftsbereich Turn-around<br />

Gesamtengagement des Bereichs ›Unternehmensnachfolge‹<br />

stieg damit leicht auf<br />

23,8 Mio. s.<br />

Ein Beispiel für ein Neuengagement ist<br />

die Gesellschaft für Entwicklung und<br />

Management von Freizeitsystemen mbH<br />

& Co. KG (GMF), einem auf dem Bäderund<br />

Freizeitmarkt tätigen Unternehmen,<br />

das mit über 700 Mitarbeitern 17 Thermalund<br />

Freizeitbäder betreibt.<br />

Im Geschäftsjahr 2004/2005 wurden<br />

einige Deals vorbereitet, die den Beginn<br />

des laufenden Geschäftsjahrs prägen:<br />

Das Partnerunternehmen Karl Konzelmann<br />

Metallschmelzwerke GmbH & Co. KG<br />

wurde erfolgreich an einen strategischen<br />

Investor verkauft. Auf der anderen Seite<br />

konnten bereits zwei größere neue Beteiligungen<br />

im Rahmen des Programms ›Eigenkapital<br />

für den breiten Mittelstand‹ realisiert<br />

werden.<br />

Zielgruppe: Unternehmen nach akuter Krise mit Erfolg versprechendem<br />

Fortführungskonzept<br />

Einsatzmöglichkeiten: Mitfinanzierung von Restrukturierungsmaßnahmen<br />

Rationalisierung betrieblicher Abläufe<br />

Änderung der Produktpalette<br />

Erschließung neuer Märkte<br />

Abfindungszahlungen bei Personalabbau<br />

Beteiligungshöhe: Anfangs 500.000 e – 1 Mio. e<br />

Aufstockung bei erfolgreicher Entwicklung möglich


Metzner Maschinenbau: Mit Detailgenauigkeit zum Erfolg<br />

Turn-around<br />

Mit ihrem Geschäftsbereich ›Turn-around‹<br />

ist die BayBG der erfahrenste bayerische<br />

Beteiligungskapitalgeber für Restrukturierungsmaßnahmen.<br />

In den vergangenen<br />

10 Jahren hat ›Turn-around‹ weit mehr als<br />

50 Beteiligungen realisiert und so die Zukunft<br />

vieler Unternehmen gesichert. Wie<br />

erfolgreich, das belegt zum Beispiel die<br />

Dronco AG. Nachdem das Unternehmen<br />

nach schwierigen Jahren die ersten Umstrukturierungsprozesse<br />

eingeleitet hatte,<br />

beteiligte sich die BayBG im Jahre 1999<br />

an dem oberfränkischen Schleifscheibenhersteller.<br />

Mit großem Erfolg: Der Umsatz<br />

hat sich seitdem mehr als verdoppelt. 2005<br />

wurde Dronco zum bayerischen ›Mutmacher<br />

der Nation‹ gekürt und erneut in die<br />

Liste der ›Top 100‹ der mittelständischen<br />

innovativen Unternehmen Deutschlands<br />

aufgenommen. Eine anderes Erfolgsbeispiel<br />

bildet die Metzner Maschinenbau<br />

GmbH (s. Seite 52).<br />

Besondere Bedeutung besitzt ›Turnaround‹<br />

in seiner Funktion als ›Intensivstation‹<br />

für BayBG-Partnerunternehmen.<br />

Eine rechtzeitige Krisenintervention und<br />

Intensivbetreuung durch ›Turn-around‹<br />

hat schon in vielen Fällen eine drohende<br />

Insolvenz verhindert und dem Unternehmen<br />

eine zweite Chance eröffnet. Zum<br />

Bilanzstichtag hatte ›Turn-around‹ insgesamt<br />

15,7 Mio. s investiert.<br />

Turn-around<br />

35


Oberpfalz<br />

Oberpfalz: Zentrum des neuen Europas –<br />

breite Kapitalausstattung als Erfolgsfaktor<br />

Die Mitte Europas, das ist Hildweinsreuth<br />

in der Oberpfalz – so hat es zumindest das<br />

Geografische Institut der Universität München<br />

berechnet.<br />

Obwohl im geografischen Zentrum gelegen,<br />

war die Oberpfalz lange Zeit an der<br />

wirtschaftlichen Peripherie. In den 70er<br />

Jahren, als sich zahlreiche neue Industrien<br />

in der Region niederließen, wurde die Oberpfalz<br />

zu einer der am schnellsten wachsenden<br />

Wirtschaftsregionen in Bayern, dem<br />

am schnellsten wachsenden Bundesland.<br />

Dieses Wachstum hat viele Namen. Zum<br />

Beispiel heißt es Wilden AG. Vor 50 Jahren<br />

war das Kunststoffverarbeitungsunternehmen<br />

mit heutigem Sitz in Regensburg noch<br />

ein ›Paar-Mann-Betrieb‹. Heute beschäftigt<br />

das Unternehmen über 1.600 Mitarbeiter<br />

und setzt mit 15 Niederlassungen in vier<br />

Kontinenten jährlich 200 Mio. s um.<br />

Erfolgsgrundlage: Hohe Präzision, konsequente<br />

Kundenorientierung, ausgewogene<br />

Finanzierung.<br />

Präzision – und das auf den tausendsten<br />

Millimeter genau – darauf setzt auch die Hör<br />

Technologie. Das Weidener Unternehmen<br />

stellt u. a. Nockenwellen sowie Getriebe-<br />

Komponenten und Komplett-Getriebe für<br />

Straßen- und Rennfahrzeuge her. Berechnung,<br />

Konstruktion und Erprobung inklu-<br />

36<br />

sive. Nahezu alle bedeutenden Automobilanbieter<br />

vertrauen auf Hör-Präzisionsteile,<br />

mit denen viele sehr erfolgreiche Rennautos<br />

– vom Rallyeauto bis hin zur Formel-1-<br />

Boliden – ausgestattet sind. Daneben werden<br />

Hör-Produkte in Flugzeugen, Schiffsmotoren<br />

oder Motorrädern eingesetzt.<br />

Präzision ist das eine, was die beiden<br />

Unternehmen verbindet. Und was noch?<br />

Beide werden seit Jahren, ebenso wie weitere<br />

37 oberpfälzer Unternehmen, von der<br />

BayBG mit Beteiligungskapital auf ihrem<br />

Erfolgsweg begleitet. Ein anderes Erfolgsbeispiel<br />

ist die Liebensteiner Kartonagenwerk<br />

GmbH (s. Seite 48).<br />

Das oberpfälzer BayBG-Engagement entspricht<br />

in seiner Branchenstruktur in etwa<br />

dem gesamtbayerischen, mit einem besonderen<br />

Schwerpunkt auf dem traditionellen<br />

verarbeitenden Gewerbe. Aber auch in der<br />

modernen Umwelttechnik ist die BayBG<br />

in der Oberpfalz engagiert. Zum Beispiel<br />

stellt die Schmack Biogas AG Anlagen zur<br />

Nutzung von Biomasse für die Strom- und<br />

Wärmeproduktion her.<br />

Neue Konkurrenten<br />

Insgesamt hat die BayBG 22,4 Mio. s in der<br />

Oberpfalz investiert, nahezu doppelt so viel<br />

wie vor 10 Jahren. Damit übernimmt sie<br />

eine wichtige Finanzierungsfunktion für<br />

den Regierungsbezirk, der längst vor neuen


Kontinentales Tiefbohrprogramm Windischeschenbach<br />

Herausforderungen steht: Hatte Ostbayern<br />

über Jahrzehnte unter dem Vorhandensein<br />

des eisernen Vorhangs zu leiden, so leidet<br />

es heute in mancher Hinsicht unter seinem<br />

Wegfall. Abgesehen von der amerikanischmexikanischen<br />

Grenze, an der die beiden<br />

Länder jedoch durch einen restriktiven<br />

Sicherheitsstreifen getrennt sind, befinden<br />

sich kaum sonst ein Hoch- und ein Niedriglohnland<br />

in so unmittelbarer geografischer<br />

Nachbarschaft.<br />

Erfolgsfaktor: Breite Kapitalausstattung<br />

Auch wenn die Umstellung auf die neuen<br />

Gegebenheiten keineswegs leicht ist und<br />

die heimische Wirtschaft vor ganz neue<br />

Herausforderungen stellt, so bieten Internationalisierung<br />

und Globalisierung zumindest<br />

mittelfristig neue Chancen. Die<br />

oberpfälzer Wirtschaft hat kreative Unternehmer,<br />

engagierte und gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter und einen technologischen<br />

Vorsprung. Diese Standortvorteile kommen<br />

dann zum Tragen, wenn die Kapitalausstattung<br />

stimmt. Seit mehr als drei Jahrzehnten<br />

stärkt die BayBG die Eigenkapitalbasis<br />

der oberpfälzer Unternehmen. Sie begleitet<br />

die Unternehmen bei Investition, Innovation<br />

und Internationalisierung. Sie wird<br />

das in dieser europäischen Kernregion auch<br />

in Zukunft tun.<br />

37<br />

Oberpfalz


Leitbild der BayBG<br />

FÜR DEN MITTELSTAND<br />

Die BayBG <strong>Bayerische</strong> <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH gehört zu den führenden<br />

<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en in Deutschland. Regionaler Schwerpunkt<br />

ihrer Investitionen ist Bayern; unternehmerischer Schwerpunkt ist der Mittelstand.<br />

DIE BETEILIGUNGSGRUNDSÄTZE<br />

Die BayBG arbeitet auf der Basis besonders mittelstandsfreundlicher<br />

Beteiligungsmodelle. Das Angebot umfasst das gesamte institutionelle Kapitalbeteiligungsgeschäft.<br />

In der Regel werden nur Minderheitsengagements<br />

eingegangen.<br />

DER KUNDE ALS PARTNER<br />

Die BayBG geht auf die individuelle Situation und die Wünsche ihrer<br />

Partnerunternehmen ein. Auf dieser Grundlage kann die BayBG ihr gesamtes<br />

Leistungsspektrum optimal für das Unternehmen einsetzen.


DER ENTSCHEIDENDE UNTERSCHIED ZUM WETTBEWERB<br />

Die BayBG bietet durch den Einsatz unterschiedlicher Refinanzierungsmittel<br />

für nahezu alle Unternehmenssituationen das passende Beteiligungsmodell.<br />

Die BayBG kann dank ihrer ausgeglichenen Gesellschafterstruktur eine neutrale,<br />

von Einzelinteressen unabhängige Geschäftspolitik verfolgen.<br />

Die BayBG verfügt über gute Kontakte zu Kreditwirtschaft, Industrie, Beratern<br />

und staatlichen bayerischen Institutionen. Kontakte, die sie für ihre Beteiligungspartner<br />

nutzt. Die BayBG bündelt Expertenwissen über viele Unternehmenssituationen.<br />

Diese Kompetenz ermöglicht eine intensive Betreuung über<br />

nahezu alle Entwicklungsphasen eines Unternehmens hinweg.<br />

DIE PRODUKTPHILOSOPHIE<br />

Die Instrumente der BayBG sind breit gemischt: Sie stellt ihren Partnern<br />

nicht nur Eigenkapital zur Verfügung, sondern bietet unternehmensspezifische<br />

Dienstleistungen wie Konzeptentwicklung, Beratung und Begleitung bei der<br />

Realisierung an.


Mitarbeiter/-innen<br />

BayBG-Mitarbeiter kontinuierlich gefordert – hohe<br />

Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung<br />

Wollen Sie sich nicht an unserem schnell<br />

wachsenden Spezialmaschinenbauunternehmen<br />

beteiligen? Können Sie uns nicht<br />

bei der Nachfolgeregelung unseres Großhandelsbetriebs<br />

für Medikamente unterstützen?<br />

Die Mitarbeiter einer Branchen und<br />

Unternehmensphasen übergreifenden Universalbeteiligungsgesellschaft<br />

stehen täglich<br />

vor immer wieder neuen (An-)Fragen.<br />

Auch wenn sich manche Abläufe standardisieren<br />

lassen, so ist jedes Projekt doch<br />

immer wieder neu, immer wieder anders.<br />

Neue Überlegungen, neue Prüfungen und<br />

neue Analysen sind notwendig. Um die<br />

richtigen Antworten zu finden, ist Vielseitigkeit<br />

gefordert, technisches Know-how<br />

ebenso wie fundiertes Wissen im Finanzwesen<br />

und nahezu allen Bereichen der<br />

Betriebswirtschaft.<br />

Eigenschaften, die die 64 Mitarbeiter<br />

auch im vergangenen Jahr wieder in ihre<br />

Arbeit eingebracht und so das erneut positive<br />

Geschäftsergebnis der BayBG ermöglicht<br />

haben.<br />

Wenn es notwendig ist, begleiten die<br />

BayBG-Mitarbeiter ihre Partnerunternehmen<br />

auch auf nationalen und internationalen<br />

Geschäftsreisen.<br />

Im gleichen Maße wie die Mitarbeiter<br />

durch ihre anspruchsvolle Arbeit gefordert


sind, werden sie auch gefördert. In internen<br />

und externen Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

bilden sich die Mitarbeiter<br />

kontinuierlich fort.<br />

Die Basis für den Erfolg von morgen<br />

wird immer heute gelegt. Die BayBG betont<br />

daher eine kontinuierliche, langfristig angelegte<br />

Nachwuchsarbeit und bildet im<br />

Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst aus:<br />

Zum 01. 09. 2005 wurde wieder eine neue<br />

Auszubildende eingestellt und im Frühjahr<br />

2006 beginnt ein neuer Mitarbeiter mit<br />

einem Trainee-Programm.<br />

Auch wenn ihre Tätigkeit zeit- und<br />

arbeitsintensiv ist, so gilt auch für die<br />

BayBG-Mitarbeiter: Der Mensch lebt nicht<br />

vom Brot(-Erwerb) allein. Sport, Musik<br />

Mitarbeiter/-innen der BayBG<br />

oder Sommerfest. Die BayBG-Mitarbeiter<br />

fühlen sich über das Berufliche hinaus<br />

miteinander verbunden.<br />

Dank an Mitarbeiter<br />

Die Mitarbeiter prägen das Innen- und<br />

Außenbild der BayBG. Mit ihrer Einsatzbereitschaft<br />

haben sie die BayBG zu einer der<br />

führenden Mittelstandsbeteiligungsgesellschaften<br />

gemacht. Die Geschäftsführung<br />

dankt allen Mitarbeitern und dem Betriebsrat<br />

für die gute und kooperative Zusammenarbeit.


Fuhrmann Nutzfahrzeuge<br />

Service GmbH<br />

Heinz Holding GmbH & Co. KG<br />

Liebensteiner Kartonagenwerk<br />

GmbH<br />

Medical Intelligence<br />

Medizintechnik GmbH<br />

Metzner Maschinenbau GmbH<br />

PMG Pressmetall<br />

Gunzenhausen<br />

Porträts


Unternehmensporträts<br />

Fuhrmann Nutzfahrzeuge Service GmbH:<br />

Erfolg kann man erfahren<br />

Wir schreiben das Jahr 2002. Joachim<br />

Oechsner ist ein Mann, der weiß, was er<br />

will. Seit vielen Jahren hat er sich als angestellter<br />

Geschäftsführer bewährt, zuletzt in<br />

der Nutzfahrzeugbranche. Jetzt mit Anfang<br />

50, sieht Oechsner den Zeitpunkt gekommen,<br />

sein eigenes Unternehmen zu kaufen.<br />

Die Fuhrmann Nutzfahrzeuge Service<br />

GmbH, ein regional etablierter Betrieb für<br />

Nutzfahrzeughandel und Fahrzeugbau,<br />

den er bei ›nexxt-change‹, der IHK-Internetbörse<br />

für Unternehmensnachfolge,<br />

entdeckt, hat sein Interesse geweckt.<br />

»Warum steht ein so florierendes und<br />

etabliertes Unternehmen zum Verkauf?« –<br />

will Oechsner wissen. Fuhrmanns Antwort<br />

ist ebenso einfach wie einleuchtend. Der<br />

Sohn von Fuhrmann, seit Jahren auf die<br />

Kapital 0,5 Mio. e<br />

Art der Beteiligung still<br />

Beteiligungshöhe 0,125 Mio. e<br />

Branche Handel mit Nutzfahrzeugen<br />

und Fahrzeugbau<br />

Umsatz 2005 7,5 Mio. e<br />

Beschäftigte 2005 54<br />

Finanzierungsanlass Unternehmensnachfolge/<br />

Existenzgründung<br />

44<br />

Übergabe vorbereitet, hatte beruflich unerwartet<br />

eine andere Richtung eingeschlagen.<br />

Fuhrmanns Plan, den Betrieb mit 60-jähriger<br />

Firmengeschichte in der Familie zu halten,<br />

ist nicht realisierbar.<br />

Nach 25 Jahren im Geschäft hängt Fuhrmann<br />

verständlicherweise an seinem<br />

Lebenswerk. Es geht ihm daher weniger um<br />

›Kasse machen‹, als vielmehr um die langfristige<br />

Zukunftssicherung des Betriebs.<br />

Gleich beim ersten Treffen merken Fuhrmann<br />

und Oechsner, dass die Chemie zwischen<br />

ihnen stimmt. Außerdem sieht Fuhrmann<br />

in Joachim Oechsner einen Mann,<br />

dessen persönliche Qualitäten und einschlägige<br />

Berufserfahrung überzeugen. Der<br />

Grundstein für die erfolgreiche Unternehmensübergabe<br />

ist gelegt.<br />

Einmal entschlossen, will auch Fuhrmann<br />

sen. die Nachfolge nicht mehr auf<br />

die lange Bank schieben. Jetzt ist es an<br />

Oechsner, die passende Finanzierung sicherzustellen.<br />

Allein aus Privatvermögen ist so<br />

ein Unternehmenskauf nicht zu stemmen.<br />

Der Unternehmer in spe überzeugt mit<br />

seinem Businessplan die örtliche Hausbank<br />

und die Förderbanken von den positiven<br />

Perspektiven. Der umsichtig aufgestellte<br />

Finanzierungsplan sieht auch eine Beteiligung<br />

der BayBG vor, um eine solide<br />

Eigenkapitalbasis zu gewährleisten.


Joachim Oechsner, geschäftsführender Gesellschafter, Fuhrmann Nutzfahrzeuge Service GmbH, Erharting<br />

Frühjahr 2003. Der Kaufvertrag wird<br />

unterschrieben. Oechsner ist jetzt geschäfts-<br />

führender Alleingesellschafter. Eine Entscheidung,<br />

die von seiner Familie mitgetragen<br />

wird und die er nicht bereut hat.<br />

»Das Unternehmen wird aus strategischen<br />

Gründen auch weiterhin Fuhrmann<br />

heißen«, sagt Oechsner. Ein Stückchen Verkaufspsychologie<br />

sozusagen. Als regionales<br />

Markenzeichen hat der Name ›Fuhrmann‹<br />

einen hohen Bekanntsheitsgrad und gilt<br />

den Kunden als Garant für Qualität.<br />

Herbst 2005. Der Kauf des gepachteten<br />

Betriebsgeländes der Filiale in Bergen ist der<br />

beste Beweis für eine positive Geschäftsentwicklung.<br />

Möglich war das nur, weil<br />

Unternehmensporträts<br />

Oechsner von Anfang an mit wachen<br />

Augen durch das Unternehmen ging.<br />

Wo er Einsparpotenzial sah, wurden die<br />

Betriebsabläufe optimiert und Kosten<br />

gesenkt. Verstärkte Vertriebsaktivitäten<br />

brachten neue Kunden und führten zu<br />

höheren Umsätzen. Die Zahlen können<br />

sich sehen lassen. Rückblickend stellt<br />

Oechsner fest: »Der Unternehmenskauf<br />

war die richtige Entscheidung.«<br />

Wir schreiben das Jahr 2015. Oechsner<br />

jun., ein Mann, der weiß, was er will, übernimmt<br />

ein solide gewachsenes Unternehmen.<br />

Das ist jetzt zwar Spekulation, aber<br />

Oechsner sen. könnte sich so eine familieninterne<br />

Nachfolgelösung gut vorstellen.<br />

45


Unternehmensporträts<br />

Heinz Holding GmbH & Co. KG:<br />

›Guter Riecher‹ für die Verpackung<br />

edler Düfte<br />

Kleider machen Leute. Flakons machen<br />

Parfüms. Und wer macht die Flakons?<br />

Die Heinz Gruppe in Kleintettau. Nicht<br />

immer zwar, aber doch sehr oft und immer<br />

öfter. Ob aus Glas oder aus Plastik – Heinz<br />

ist weltweit die Nummer drei der Branche.<br />

Glas wird heute vorwiegend in Billiglohnländern<br />

hergestellt. Es gibt nur noch<br />

wenige selbstständige Produzenten in den<br />

früher führenden Glasregionen wie <strong>Bayerische</strong>r<br />

Wald, Oberfranken und Thüringen.<br />

Zwar realisiert auch Heinz Glas Teile der<br />

Produktion in seinen ausländischen Niederlassungen.<br />

Der Hauptsitz des 1622 in<br />

Piesau/Thüringen gegründeten, in der<br />

14. Generation von der Familie Heinz<br />

geführten Unternehmens bleibt aber im<br />

oberfränkischen Kleintettau.<br />

Stammkapital 4,86 Mio. e<br />

Art der Beteiligung still<br />

Beteiligungshöhe 4 Mio. e<br />

Branche Glas- und Kunststoffverpackungsmittel<br />

Umsatz 2005 180 Mio. e<br />

Beschäftigte 2005 2000<br />

Finanzierungsanlass Übernahme eines Gesellschafteranteils<br />

46<br />

Was veranlasst Elizabeth Arden, Avon,<br />

Beiersdorf (Nivea), Coty, L’Oréal, Procter &<br />

Gamble, Unilever, Wella-Muelhens und<br />

viele andere renommierte Hersteller ihre<br />

Parfüms und Kosmetika in Heinz-Behältnisse<br />

zu füllen? Und wie ist es möglich,<br />

dass ein Glasproduzent in Oberfranken<br />

wächst und wächst, während viele andere<br />

um ihre Existenz fürchten müssen?<br />

Entscheidend war die rechtzeitige und<br />

richtige strategische Weichenstellung.<br />

Während die meisten anderen Produzenten<br />

Glas für alle nur denkbaren Anwendungsmöglichkeiten<br />

herstellten, beschränkte<br />

sich Heinz auf eine: Gläser für Parfüms und<br />

Kosmetika. Mit dieser Fokussierung stellte<br />

sich Heinz auf den Bedarf einer zwar kleineren,<br />

aber globalen Zielgruppe ein, die besonderen<br />

Wert auf Qualität, Eleganz, Ästhetik<br />

und immer neue Innovationen legt.<br />

Der Markt würdigt es, dass Heinz als<br />

Spezialanbieter auch ausgefallene Kundenwünsche<br />

erfüllt. Carl-August Heinz, Hauptgesellschafter<br />

und Geschäftsführer der<br />

Heinz GmbH: »Für unsere Kunden gehen<br />

unsere Gläser durchs Feuer.« Um den<br />

Anforderungen an Oberflächengüte und<br />

Brillanz noch besser zu genügen, hat Heinz<br />

2003 eine speziell entwickelte Feuerpolieranlage<br />

in Betrieb genommen.


Geschäftsleitung Heinz Holding GmbH & Co. KG, Kleintettau: Carl-August Heinz (Hauptgesellschafter),<br />

Hans Reiner Meindl, Dr. Ulrich Nebe<br />

Einen weiteren Wettbewerbsvorteil bildet<br />

der ganzheitliche Ansatz. »Wir bieten<br />

unseren Kunden einen Full-Service für die<br />

Gestaltung ihrer Flakons. Konkret heißt<br />

das: Wir machen die Zeichnung für einen<br />

Flakon und erstellen dann auch die weitere<br />

Gesamtdekoration inklusive Verschluss<br />

und gegebenenfalls weiteren Verpackungselementen.«<br />

Eine andere Spezialität: Die<br />

Niederlassung in Piesau ist die einzige Glashütte<br />

in Deutschland, die das hochwertige<br />

Opalglas vollautomatisch fertigen kann.<br />

Wegen der kundenorientierten Aufstellung<br />

der Heinz Holding ist es konsequent,<br />

dass sich auch das zweite Heinz-Unternehmen,<br />

die Heinz Plastics GmbH, auf die Her-<br />

Unternehmensporträts<br />

stellung von Kosmetikbehältern aus Kunststoffen<br />

spezialisiert hat.<br />

Mit ihrer Kundenorientierung und ihrer<br />

Innovationsbereitschaft beweist die Heinz-<br />

Gruppe einen ›guten Riecher‹: In den insgesamt<br />

zehn Produktions- und Vertriebsniederlassungen<br />

in Deutschland, England,<br />

Frankreich, Polen, Tschechien, Russland,<br />

USA und China sind über 2.000 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, davon 1.300 in Deutschland.<br />

Die Übernahme der Anteile eines ausscheidenden<br />

Gesellschafters durch die bisherigen<br />

Gesellschafter wurde mit einer stillen<br />

BayBG-Beteiligung teilweise finanziert,<br />

sodass das Familienunternehmen ohne<br />

unmittelbaren Fremdeinfluss bleibt.<br />

47


Unternehmensporträts<br />

Liebensteiner Kartonagenwerk GmbH:<br />

So geht Porzellan wohl behütet auf Reisen<br />

Die einfache aber geniale Idee, gewelltes<br />

Papier zwischen zwei Bahnen zu kleben und<br />

damit doppelseitige Wellpappe herzustellen,<br />

wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts in<br />

den USA patentiert. Im 20. Jahrhundert hat<br />

der flexible und doch stabile Werkstoff<br />

Wellpappe dann die Verpackungsindustrie<br />

revolutioniert. Einer, der das Potenzial der<br />

Wellpappe erkannte, war der Unternehmer<br />

Bernhard Schön sen., der 1968 in Liebenstein,<br />

in der nördlichen Oberpfalz, ein seit<br />

1925 bestehendes Holzwollewerk auf die<br />

Verarbeitung von Wellpappe umstellt. Ein<br />

Glücksgriff für seinen Sohn, der getreu der<br />

Familientradition auch Bernhard Schön<br />

heißt und das Unternehmen seit 1978 leitet.<br />

Obwohl zeitweilig andere Verpackungsmaterialien,<br />

wie Folien oder Styropor, den<br />

Klassiker zu verdrängen drohten, hat Well-<br />

Eigenkapital 4,2 Mio. e<br />

Art der Beteiligung still<br />

Beteiligungshöhe 1,5 Mio. e<br />

Branche Verpackungsindustrie<br />

Umsatz 2005 24 Mio. e<br />

Beschäftigte 2005 172<br />

Finanzierungsanlass Kapazitätserweiterung<br />

48<br />

pappe vom zunehmenden Umweltbewusstsein<br />

durch ihre 100-prozentige Wiederverwertbarkeit<br />

profitiert und Marktanteile<br />

zurückerobert.<br />

Das Liebensteiner Kartonagenwerk fertigt<br />

heute fast alles, was Wellpappe hergibt.<br />

Auf Kundenwunsch auch in Handarbeit.<br />

Transportverpackung und passgenaues<br />

Innenleben ebenso wie Verkaufsdisplays.<br />

Mit viel Know-how und Sorgfalt werden<br />

Verpackungslösungen für technische Güter,<br />

Konsumgüter und Schwergüter entwickelt<br />

und hergestellt.<br />

»Passgenaue Verpackungen sowie eine<br />

optimale Produktpräsentation sind für den<br />

optimalen Schutz des Inhalts wichtig. Es<br />

kommt auf das Detail an«, sagt Bernhard<br />

Schön. In Liebenstein wird daher alles<br />

millimetergenau gestanzt, geschnitten,<br />

bedruckt und verklebt.<br />

Ein Blick in die Kundenreferenzliste belegt,<br />

was die Verpackungen mit Wellpappe<br />

alles können: Für Automobilzulieferer, z. B.<br />

Bosch, werden Verpackungen für Wischerblätter,<br />

Rücklichter bis hin zu Autoheizungen<br />

hergestellt. Siemens verschickt Motoren<br />

in Liebensteiner Kartons. Hochwertiges<br />

Porzellan kommt in Wellpappe wohl behütet<br />

in den Handel und zum Endverbraucher,<br />

ebenso wie Körperpflegemittel vom<br />

Nagellack bis zum Badeschaum. Und


schließlich müssen auch Druckerzeugnisse<br />

in einwandfreiem Zustand ihr Ziel erreichen.<br />

Deshalb reisen Bahnfahrkarten und<br />

Theatertickets in Kartons aus der Oberpfalz.<br />

Was der Senior 1968 mit zwei Mitarbeitern<br />

begann, ist in knapp 4 Jahrzehnten<br />

zum etablierten mittelständischen Unternehmen<br />

herangewachsen, das 172 Mitarbeiter<br />

beschäftigt.<br />

Dass die Schöns kontinuierlich in ihren<br />

Familienbetrieb investiert haben, sieht<br />

man beim Betreten des Firmengeländes auf<br />

einen Blick. Alleine das Hochregallager und<br />

die angrenzende Versandhalle haben die<br />

Größe eines Fußballfelds. Insgesamt stehen<br />

hier Werksgebäude mit einer Gesamtfläche<br />

von 45.000 qm. Der Maschinenpark ist so<br />

ausgelegt, dass sowohl Großaufträge als<br />

auch kleine Stückzahlen gefertigt werden<br />

können. Das kommt gut an bei den rund<br />

1.200 Industriekunden, die die perfekte<br />

Umsetzung ihrer Verpackungswünsche<br />

vom Prototypen bis zum bedruckten Endprodukt<br />

ebenso schätzen wie die Just-intime-Belieferung.<br />

Auch wenn der 50-jährige Bernhard<br />

Schön noch lange nicht ans Aufhören<br />

denkt, ist die Nachfolge bereits geregelt.<br />

Die erwachsenen Kinder Bernhard und<br />

Melanie haben das erforderliche verpackungstechnische<br />

und kaufmännische<br />

Know-how, um das Unternehmen erfolgreich<br />

weiterzuführen, wenn die Zeit<br />

reif ist.<br />

Unternehmensporträts<br />

Bernhard Schön, geschäftsführender Gesellschafter, Liebensteiner Kartonagenwerk GmbH, Plößberg-Liebenstein<br />

49


Unternehmensporträts<br />

Medical Intelligence Medizintechnik GmbH:<br />

Körperfixierung mit flexibler Finanzierung<br />

Nur wenige Start-up-Unternehmer können<br />

so einen Erfolg vorweisen wie Christian<br />

Hieronimi und Michael Vogele. Mit ihrer<br />

Firma Medical Intelligence Medizintechnik<br />

GmbH (MI) haben die beiden geschafft,<br />

wovon viele innovative Start-up-Unternehmer<br />

träumen. Nur 10 Jahre nach der Gründung<br />

konnten Hieronimi und Vogele ihr<br />

Unternehmen für Patientenlagerungs- und<br />

fixierungsysteme im Winter 2005 an die<br />

schwedische Elekta Group verkaufen.<br />

Die zündende Idee hatte Vogele, ein<br />

studierter Mediziner, im Rahmen seiner<br />

Doktorarbeit. Er beschäftigte sich mit Möglichkeiten<br />

zum effektiveren Einsatz von<br />

Strahlentherapie. Dabei fiel ihm auf, dass<br />

die großen Medizintechnikhersteller mit<br />

Fixierungssystemen arbeiten, die nur eine<br />

suboptimale Positionierung der Patienten<br />

ermöglichen. Mit einem besseren Positio-<br />

Kapital 2 Mio. e<br />

Art der Beteiligungen still (bis 2005)<br />

Beteiligungshöhe 0,5 Mio. e<br />

Branche Medizintechnik<br />

Umsatz 2005 8 Mio. e<br />

Beschäftigte 2005 35<br />

Finanzierungsanlass Aufbau Vertrieb USA<br />

50<br />

nierungssystem hätten Krebspatienten zwei<br />

erhebliche Vorteile: Erstens wären schnellere<br />

Therapieerfolge zu erwarten und zweitens<br />

hätten Patienten mit weniger Nebenwirkungen<br />

zu kämpfen. Beide Aspekte, die<br />

sich auch in kürzeren Behandlungszeiten<br />

niederschlagen, sind aus Kostengründen<br />

wichtige Entscheidungskriterien bei Neuanschaffungen<br />

in Kliniken. Damit sieht<br />

Vogele auch die wirtschaftliche Verwertbarkeit<br />

seiner Idee gegeben.<br />

Sprichwörtlich in der Garage wird der<br />

erste Prototyp zur Fixierung des menschlichen<br />

Kopfs entwickelt. Damit Vogele den<br />

Kopf frei hat für die Technik, holt er sich<br />

bald den Kaufmann Hieronimi ins Boot.<br />

Gemeinsam gründen sie MI.<br />

Mit jedem Projektfortschritt wird die<br />

Finanzierung zu einem drängenderen<br />

Thema. Mit einem überzeugenden Businessplan,<br />

der Investoren nachvollziehbare<br />

Planzahlen und Argumente zu Marktumfeld<br />

und MI-Produkten liefert, gelingt es<br />

schließlich professionelle Finanzierungspartner<br />

zu gewinnen. Zunächst wird ein<br />

mittelständischer Unternehmer als strategischer<br />

Investor gewonnen. Bald wird auch<br />

dieses Korsett zu eng und Hieronimi überzeugt<br />

Banken, Förderinstitute und Beteiligungskapitalgeber<br />

von den Perspektiven<br />

der MI-Produkte.


Dr. Michael Vogele und Christian Hieronimi, bis 2005 geschäftsführende Gesellschafter der<br />

Medical Intelligence Medizintechnik GmbH, Schwabmünchen<br />

Auf der Produktseite sorgt Vogele dafür,<br />

dass die MI-Fixierungssysteme technisch<br />

ausgereift und kompatibel mit den Therapieanlagen<br />

der etablierten Medizintechnikhersteller<br />

sind.<br />

Im Heimatmarkt Deutschland sind die<br />

Absatzmöglichkeiten durch die leeren Kassen<br />

der Kliniken eng begrenzt. Die USA<br />

bieten hingegen attraktive Absatzchancen.<br />

Hier werden 50 Prozent der weltweiten<br />

Branchenumsätze für Strahlentherapie<br />

generiert. Die Jungunternehmer wagen das<br />

Risiko des internationalen Markteintritts.<br />

Innerhalb von nur 2 Jahren werden über<br />

60 Prozent des MI-Umsatzes in den USA<br />

getätigt. Produkt- und Produktions-Know-<br />

Unternehmensporträts<br />

how ist da, die Produkte finden die gewünschte<br />

Akzeptanz am Markt. Was jetzt<br />

fehlt, ist ein international gut aufgestelltes<br />

Vertriebs- und Servicenetz. Hier stößt das<br />

kleine Unternehmen an Grenzen. Für<br />

Vogele und Hieronimi ist das aber nur<br />

eine weitere Herausforderung, die sie durch<br />

den Verkauf ihres Unternehmens an die<br />

international aufgestellte Elekta Group<br />

meistern.<br />

Die Geschichte ist hier aber nicht zu<br />

Ende. Die beiden erfolgreichen Start-up-<br />

Unternehmer setzen weitere Neuentwicklungen<br />

zusammen mit ihrem bewährten<br />

MI-Team als angestellte Geschäftsführer<br />

der Elekta Group um.<br />

51


Unternehmensporträts<br />

Metzner Maschinenbau GmbH:<br />

Aus der Krise zum Erfolg<br />

»Wenn Krise ist, muss man Krise managen«,<br />

sagte Altbundeskanzler Schröder. Und<br />

das ist auch das Motto des Unternehmers<br />

Gerhard Rauch.<br />

Neu-Ulm im Jahr 2000. Die Metzner<br />

Maschinenbau GmbH steht vor dem Aus.<br />

Nach jahrelangem Missmanagement, bleibt<br />

den Altgesellschaftern nur noch eine<br />

Chance, das Unternehmen vor der Insolvenz<br />

zu retten und den finanziellen Schaden<br />

zu begrenzen: Sie müssen schnell<br />

einen Käufer für das Unternehmen finden.<br />

Das ist die Stunde von Gerhard Rauch.<br />

Der 42-jährige Diplom-Kaufmann hat bei<br />

Maschinenbauunternehmen erfolgreich in<br />

verschiedenen Positionen gearbeitet. Jetzt<br />

sucht er eine Möglichkeit als geschäftsführender<br />

Gesellschafter auf eigene Rechnung<br />

zu arbeiten. Mit seinem Branchen-Know-<br />

Stammkapital 0,5 Mio. e<br />

Art der Beteiligungen still und offen kombiniert<br />

Beteiligungshöhe 0,5 Mio. e<br />

Branche Maschinenbau<br />

Umsatz 2005 5,7 Mio. e<br />

Beschäftigte 2005 45<br />

Finanzierungsanlass Unternehmensnachfolge/<br />

Turn-around<br />

52<br />

how sieht er konkrete Ansatzpunkte, das<br />

Krisenunternehmen wieder auf sicheres<br />

Terrain zu führen.<br />

Wie immer in Turn-around-Situationen<br />

muss zunächst Geld beschafft werden, um<br />

den Betrieb wieder manövrierfähig zu<br />

machen. Rauch geht auf die Suche nach<br />

Investoren. Drei Faktoren überzeugen<br />

schließlich die Banken und die BayBG:<br />

1. das persönliche Risiko, das Rauch<br />

eingeht, indem er Privatvermögen<br />

ins Unternehmen einbringt,<br />

2. ein realistischer Businessplan und<br />

3. die Person Gerhard Rauch.<br />

Die erste große Hürde hat Rauch damit<br />

genommen und das notwendige Kapital<br />

beschafft. Jetzt muss er auch die zweite<br />

Hürde überwinden, die Umsetzung des<br />

Businessplans in konkrete Ergebnisse. Nachdem<br />

die Schwachstellenanalyse offenlegte,<br />

dass es an allen Ecken brennt, gibt es viel<br />

zu tun:<br />

◆ Auf der Produktseite wird das Angebot<br />

von Serien- und Sondermaschinen für<br />

das Schneiden, Ablängen und Konfektionieren<br />

von Kabeln überarbeitet. Die<br />

Betriebsabläufe werden gestrafft und dadurch<br />

die Lieferzeiten spürbar verkürzt.<br />

◆ Rauch hat ein internes Rechnungswesen<br />

und Controlling installiert, das<br />

ihm und seinen Geldgebern jederzeit


Gerhard Rauch, geschäftsführender Gesellschafter, Metzner Maschinenbau GmbH, Neu-Ulm<br />

zuverlässig und detailliert zeigt, wo das<br />

Unternehmen finanziell steht.<br />

◆ Auch beim Vertrieb sieht der neue<br />

Chef Handlungsbedarf. In der Kundenreferenzliste<br />

finden sich jetzt bekannte<br />

Namen wie Siemens, Leoni, Rehau oder<br />

Continental.<br />

◆ Neben dem Heimatmarkt Deutschland,<br />

der auch Hauptabsatzmarkt ist, setzt<br />

Rauch auf Internationalisierung. Diese<br />

Strategie bewährt sich. Das Unternehmen<br />

erzielt im europäischen Ausland,<br />

darunter England, Frankreich und Italien,<br />

mittlerweile 40 Prozent des Jahresumsatzes.<br />

Unternehmensporträts<br />

◆ Die laufende Information und Kommunikation<br />

mit den Banken und der BayBG<br />

bewährt sich. Auch als das Unternehmen<br />

in der Aufbauphase Rückschläge<br />

durch vorübergehend sinkende Auftragseingänge<br />

verkraften muss, bleiben die<br />

Kapitalgeber bei der Stange.<br />

Mittlerweile ist die Firma dank der umfangreichen<br />

Reorganisation in ruhigerem Fahrwasser.<br />

Die neue Produktpalette wird von<br />

den Kunden mit steigendem Auftragsvolumen<br />

honoriert. Die Ertragslage hat sich<br />

stabilisiert. Die Kapitalgeber sind zufrieden.<br />

Rauch hat den Beweis angetreten, dass er<br />

Krise managen kann, wenn Krise ist.<br />

53


Unternehmensporträts<br />

PMG Pressmetall Gunzenhausen:<br />

Nochmals einen Gang zugelegt<br />

Bayern ist ein Autoland. 180.000 Menschen<br />

sind in der bayerischen Kraftwagenindustrie<br />

beschäftigt. Im Windschatten der weltweit<br />

bekannten bayerischen Automarken<br />

operieren, nicht weniger dynamisch, zahlreiche<br />

mittelständische Zulieferer.<br />

Da ist zum Beispiel die PMG Pressmetall<br />

Gunzenhausen. Seit Jahren beschleunigt<br />

der mittelfränkische Hersteller von Aluminium-Gussteilen<br />

bei Produktion und Umsatz,<br />

der sich innerhalb von 10 Jahren auf<br />

75 Mio. s verdreifacht hat. Im Jahr 2004<br />

hat PMG noch einmal einen Gang zugelegt.<br />

Unterstützt mit einer stillen Beteiligung<br />

der BayBG hat das Unternehmen<br />

über 6 Mio. s in ein neues Produktionsgebäude<br />

und neue Anlagen am Standort<br />

investiert.<br />

Ein Beweis, dass im Hochtechnologie-<br />

Kapital 1,65 Mio. e<br />

Art der Beteiligung still<br />

Beteiligungshöhe 1 Mio. e<br />

Branche Aluminiumguss<br />

Umsatz 2005 75 Mio. e<br />

Beschäftigte 2005 590<br />

Finanzierungsanlass Wachstumsmaßnahmen<br />

54<br />

land Bayern auch die so genannten ›einfachen‹<br />

Produkte erfolgreich hergestellt werden<br />

können. Außerdem: So ›einfach‹ sind<br />

die Alu-Gussteile von PMG gar nicht. Mit<br />

hohem Druck wird das 680° Celsius heiße<br />

Metall in die Formen gepresst. Das garantiert<br />

höchste Qualität an porenfreien Bauteilen,<br />

die daher zunehmend in sicherheitsrelevanten<br />

Bereichen, zum Beispiel bei den<br />

Bremsen, eingesetzt werden. Die Gusstechnik<br />

ermöglicht es weiterhin, mehrere Funktionseinheiten<br />

in ein Bauteil zu integrieren,<br />

und minimiert so den Montageaufwand.<br />

Aluminium überzeugt durch seine Leichtigkeit<br />

– in Zeiten steigender Ölpreise ein<br />

herausragendes Argument im Automobilbau.<br />

Das Produkt alleine erklärt aber noch<br />

nicht den Erfolg, mindestens genauso<br />

wichtig ist die strategische Positionierung.<br />

Die Unternehmensführung ließ sich von<br />

der Automobilkrise Anfang der 90er Jahre<br />

nicht beirren, sondern nutzte die sich hieraus<br />

ergebenden Chancen. Während zuerst<br />

die Autoindustrie selbst und dann auch die<br />

unmittelbaren Zulieferer immer mehr Produktionszweige<br />

auslagerten, etablierte sich<br />

PMG als Systempartner, der aktiv an Neuentwicklungen<br />

mitarbeitet und gemeinsam<br />

mit allen Beteiligten nach einer optimalen<br />

Lösung sucht. In Kundenworkshops wer-


Unternehmensporträts<br />

Die Geschäftsleitung von PMG Pressmetall Gunzenhausen: Peter Böhnlein, Oliver Weidmann, Bernhard Böhnlein<br />

den alle nur denkbaren Möglichkeiten von<br />

allen Seiten beleuchtet. Die Kunden wissen<br />

das zu schätzen: Bosch, INA, Knorr-Bremse,<br />

Webasto, SKF setzen bei ihren Airbags,<br />

Standheizungen oder Riemenspannern auf<br />

Gehäuse, Deckel und zahlreiche andere<br />

PMG-Komponenten. Das Unternehmen ist<br />

für viele Partner Vorzugs-, zum Teil auch<br />

Exklusivlieferant. Neben der Autoindustrie<br />

sind PMG-Produkte auch in der Elektroindustrie<br />

besonders gefragt.<br />

Innovationsfähigkeit, Termintreue und<br />

Qualitätsbewusstsein brachten PMG bereits<br />

mehrfach Auszeichnungen ein, zum Beispiel<br />

den ›Best Supplier Award‹ der Robert<br />

Bosch GmbH.<br />

Ein weiterer Erfolgsfaktor sind die motivierten<br />

Mitarbeiter, die von der Geschäftsführung<br />

als wichtigstes Zukunftspotenzial<br />

gesehen und gefördert werden. Damit die<br />

kontinuierlichen Qualifikationsmaßnahmen<br />

im Sinne einer effizienten Mitarbeiterentwicklung<br />

möglichst zielgenau umgesetzt<br />

werden können, hat jeder Mitarbeiter<br />

einen Bildungspass. Ganze sechs Prozent<br />

aller Mitarbeiter sind Auszubildende. Mit<br />

dieser konsequenten Mitarbeiter- und<br />

Nachwuchsorientierung stellt das fränkische<br />

Unternehmen bereits heute sicher,<br />

dass es auch zukünftig nicht zurückschalten<br />

muss, sondern auf der Überholspur<br />

bleibt.<br />

55


Bilanz<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Lagebericht<br />

Auszüge aus dem Anhang<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Jahresabschluss


Bilanz der BayBG zum 30.09.2005<br />

AKTIVA<br />

A. Anlagevermögen<br />

30.09.2005 30.09.2004<br />

e e T e<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte sowie<br />

Lizenzen an solchen Rechten und Werten 160.948,00 201<br />

2. geleistete Anzahlungen<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte<br />

und Bauten einschließlich der Bauten<br />

95.783,30<br />

_________________________________<br />

256.731,30<br />

127<br />

auf fremden Grundstücken 16.704,00 25<br />

2. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung<br />

III. Finanzanlagen<br />

326.100,27<br />

_________________________________<br />

342.804,27<br />

246<br />

1. Beteiligungen<br />

2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />

243.796.153,46 240.739<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.239.074,96<br />

_________________________________<br />

249.035.228,42<br />

________________<br />

249.634.763,99<br />

1.709<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 7.647.190,68 7.105<br />

2. Forderungen aus gekündigten Beteiligungen 17.641.929,05 22.018<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als<br />

einem Jahr e 884.428,84; Vj. Te 791 10.967.613,91<br />

_________________________________<br />

36.256.733,64<br />

13.968<br />

II. Wertpapiere 5.040.608,52 1.742<br />

III. Guthaben bei Kreditinstituten 5.182.270,91<br />

________________<br />

46.479.613,07<br />

12.023<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 243.409,55<br />

________________<br />

44<br />

______________<br />

296.357.786,61<br />

________________<br />

299.947<br />

_____________<br />

58


A. Eigenkapital<br />

PASSIVA<br />

30.09.2005 30.09.2004<br />

e e T e<br />

I. Stammkapital 33.617.050,00 33.617<br />

II. Kapitalrücklage 36.745.054,81 36.745<br />

III. Gewinnvortrag 22.611.819,83 17.172<br />

IV. Jahresüberschuss 7.130.486,97<br />

_________________________________<br />

100.104.411,61<br />

5.440<br />

B. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen 3.960.405,80 3.493<br />

2. Sonstige Rückstellungen 2.868.434,38<br />

_________________________________<br />

6.828.840,18<br />

1.603<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

Bilanz der BayBG<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem<br />

Jahr e 21.583.235,39; Vj. Te 26.224 185.925.645,14 198.405<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

– davon mit einer Restlaufzeit bis zu<br />

einem Jahr e 45.705,14; Vj. Te 113 45. 70 5,14 113<br />

3. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

– davon mit einer Restlaufzeit bis zu<br />

einem Jahr e 1.898.995,75; Vj. Te 1.689<br />

– davon aus Steuern e 1.883.212,85; Vj. Te 1.629<br />

– davon im Rahmen der sozialen Sicherheit<br />

e 15.782,90; Vj. Te 1 1.898.995,75<br />

_________________________________<br />

187.870.346,03<br />

1.689<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 1.554.188,79 1.670<br />

______________ _____________<br />

296.357.786,61<br />

______________<br />

299.947<br />

_____________<br />

59


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 01.10.2004–30.09.2005<br />

2004/2005 2003/2004<br />

e e T e<br />

1. Erträge aus Beteiligungen 29.590.177,57 29.099<br />

2. Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen 4.689.679,92 2.045<br />

3. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.042.980,01 736<br />

4. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 219.312,40 265<br />

5. Sonstige betriebliche Erträge<br />

______________<br />

6.434.200,85<br />

_______<br />

6.450<br />

41.976.350,75 38.595<br />

6. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens 9.338.848,26 7.754<br />

7. Personalaufwand<br />

a. Löhne und Gehälter<br />

b. soziale Abgaben und Aufwendungen<br />

für Altersversorgung und Unterstützung<br />

– davon für Altersversorgung e 507.322,36;<br />

6.212.993,38 5.299<br />

im Vj. Te 550<br />

_________________________________<br />

1.174.896,15<br />

_______<br />

1.201<br />

8. Abschreibungen auf immaterielle<br />

7.387.889,53 6.500<br />

Vermögensgegenstände und Sachanlagen 239.231,79 276<br />

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.354.698,34 8.165<br />

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 8.508.882,94 8.782<br />

______________ _______<br />

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9.146.799,89 7.118<br />

12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.014.785,92 -1.677<br />

13. sonstige Steuern -1.527,00<br />

______________<br />

-1<br />

_______<br />

14. Jahresüberschuss<br />

______________<br />

7.130.486,97<br />

______________ _______<br />

5.440<br />

_______<br />

60


1. Das geschäftliche Umfeld<br />

Der Private Equity-Markt in Deutschland hat<br />

sich belebt. Nach Angaben des Bundesverbands<br />

Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V.<br />

(BVK) wuchs das Gesamtportfolio im Jahre 2004<br />

von 17,9 Mrd. s auf 20,3 Mrd. s. Schwerpunkt<br />

waren wie in den Vorjahren die Buy-out-Transaktionen,<br />

auf die mit 2,7 Mrd. s mehr als 70 % der<br />

getätigten Neuinvestitionen entfiel. Von Januar<br />

bis September 2005 ging das Investitionsvolumen<br />

allerdings um mehr als 50 % auf 1,1 Mrd. s<br />

zurück. Dies war vor allem durch das Ausbleiben<br />

großer Buy-outs bedingt. Die Neuinvestitionen<br />

im Frühphasenbereich sowie bei den Expansionsfinanzierungen<br />

erreichten hingegen annähernd<br />

das Vorjahresniveau. Trotz dieser gegenläufigen<br />

Entwicklungen hat sich das Stimmungsbild im<br />

deutschen Beteiligungsmarkt insgesamt aufgehellt<br />

– nicht zuletzt wegen der Erfolge beim<br />

Einwerben neuen Kapitals, beim Ausstieg aus<br />

Beteiligungen und bei der Verringerung der<br />

Totalverluste.<br />

Private Equity hat seinen Bekanntheitsgrad in<br />

der Öffentlichkeit im letzten Jahr erheblich gesteigert.<br />

Zwei Aspekte standen im Vordergrund:<br />

◆ Über zumeist kapitalmarktorientierte Produkte<br />

wurde Mezzanine-Kapital im Volumen<br />

von ca. 2 Mrd. s der mittelständischen Wirtschaft,<br />

vor allem den mittleren und größeren<br />

Betrieben, zur Verfügung gestellt und damit<br />

ein beachtlicher Beitrag zur Versorgung dieser<br />

Unternehmen mit eigenkapitalähnlichen<br />

Mitteln geleistet.<br />

◆ Durch den politisch motivierten ›Heuschreckenvergleich‹<br />

sahen sich große Finanzinvestoren,<br />

meist aus dem anglo-amerikanischen<br />

Raum, undifferenziert dem Vorwurf ausgesetzt,<br />

den Bestand gesunder Unternehmen<br />

durch fremdfinanzierte Käufe zu gefährden<br />

und in diesen Unternehmen einen Abbau<br />

von Arbeitsplätzen zu beschleunigen. Dies<br />

führte zu einer breiten Diskussion der Vorund<br />

Nachteile von Private Equity sowie seiner<br />

volkswirtschaftlichen Bedeutung.<br />

Gegenwärtig sind in Deutschland etwa 6.000<br />

Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert,<br />

die rd. 115 Mrd. s Umsatz erwirtschaften und<br />

ca. 600.000 Mitarbeiter beschäftigen. Hiervon<br />

werden ca. 2.700 kleine und mittlere Unternehmen<br />

von den in den einzelnen Bundesländern<br />

tätigen Mittelständischen <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

(MBGen) begleitet.<br />

2. Geschäftsentwicklung und Lage der BayBG<br />

Das geschilderte Umfeld hatte auch erheblichen<br />

Einfluss auf die Entwicklung der BayBG, die sich<br />

zur Gruppe der MBGen rechnet. So nahm der<br />

Wettbewerbsdruck durch die kapitalmarktorientierten<br />

Mezzanine-Produkte signifikant zu; andererseits<br />

profitierte die BayBG vom gestiegenen<br />

Bekanntheitsgrad des Beteiligungskapitals.<br />

Insgesamt erhöhte sich der nominelle Beteiligungsbestand<br />

der BayBG von 266 Mio. s auf<br />

271 Mio. s; die BayBG war damit zum 30.09.2005<br />

an 560 kleinen und mittleren Unternehmen beteiligt.<br />

Neuengagements und Beteiligungsaufstockungen<br />

übertrafen mit 40,7 Mio. s leicht den<br />

Vorjahreswert von 39,2 Mio. s. Die Rückzahlungen<br />

und Verkäufe von Beteiligungen sowie Umwandlungen<br />

in Darlehen stiegen dagegen deutlich<br />

von 18,7 Mio. s auf 27,7 Mio. s. Dies ist zum<br />

einen auf Exitvorgänge zurückzuführen, die für<br />

die BayBG zu beachtlichen Erträgen führen, zum<br />

anderen machen Beteiligungsunternehmen zunehmend<br />

von ihrem Recht zur vorzeitigen Kündigung<br />

der Beteiligung Gebrauch. Die Ausfälle,<br />

die sich bereits im Vorjahr von 18,4 Mio. s auf<br />

14 Mio. s verringert hatten, konnten im Geschäftsjahr<br />

2004/2005 erfreulicherweise weiter<br />

auf 8,1 Mio. s abgesenkt werden. Mit 3 %, bezogen<br />

auf den Beteiligungsbestand, erreichen<br />

sie einen vertretbaren Wert.<br />

Die Vermögens- und Finanzlage der BayBG<br />

ist auch weiterhin geordnet. Zum 30.09.2005<br />

weist sie bei einer Bilanzsumme von 296 Mio. s<br />

ein Eigenkapital von 100 Mio. s aus; die Eigen-<br />

kapitalquote hat sich damit von 31,0 % auf 33,8 %<br />

der Bilanzsumme verbessert. Das Eigenkapital<br />

sowie die mittel- und langfristigen Refinanzierungsmittel<br />

von insgesamt 264 Mio. s, die im<br />

wesentlichen von der LfA Förderbank Bayern<br />

und der KfW Mittelstandsbank stammen, übersteigen<br />

deutlich den Buchwert des Anlagevermögens<br />

von 250 Mio. s.<br />

Der Beteiligungsbestand von nominal<br />

271 Mio. s ist durch Ausfallgarantien von<br />

Lagebericht<br />

61


Lagebericht<br />

180 Mio. s (= 67 %, Vorjahr 66 %) abgedeckt. Die-<br />

se Ausfallgarantien werden vor allem von der<br />

<strong>Bayerische</strong>n Garantiegesellschaft mbH für mittelständische<br />

Beteiligungen (BGG) übernommen,<br />

mit der seit langem eine enge und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit besteht. Für das verbleibende<br />

Eigenrisiko hat die BayBG durch Einzelwertberichtigungen<br />

ausreichende Risikovorsorge<br />

getroffen. Das bilanzielle Restrisiko von 61 Mio. s<br />

(Vorjahr 63 Mio. s) ist durch das vorhandene<br />

Eigenkapital abgefedert.<br />

Die Ertragslage der BayBG hat sich im Geschäftsjahr<br />

2004/2005 weiter verbessert. Die<br />

laufenden Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft<br />

erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um ca.<br />

1 Mio. s auf 29,4 Mio. s, und die Exiterträge<br />

konnten sogar auf 4,7 Mio. s mehr als verdoppelt<br />

werden. Nach Refinanzierungsaufwand und Abführung<br />

von Garantieprovisionen in Vorjahreshöhe<br />

wuchs der Ertrag aus dem operativen Beteiligungsgeschäft<br />

von 19,5 Mio. s auf 23,2 Mio. s.<br />

Die betrieblichen Aufwendungen blieben mit<br />

ca. 9,5 Mio. s konstant; hierbei wurde der Anstieg<br />

des Personalaufwands in Folge der Bildung<br />

zusätzlicher Rückstellungen durch den Rückgang<br />

des Verwaltungsaufwands kompensiert. Die Risikovorsorge<br />

erhöhte sich saldiert von 4,0 Mio. s<br />

auf 4,7 Mio. s, wobei den erkennbaren Risiken<br />

ausreichend Rechnung getragen wurde. Erneut<br />

waren erfreuliche Erträge aus abgeschriebenen<br />

Beteiligungen bzw. aus der Auflösung von<br />

Einzelwertberichtigungen zu verzeichnen.<br />

Insgesamt stieg das Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit um ca. 2,0 Mio. s auf<br />

9,1 Mio. s. Nach Steuern von 2,0 Mio. s ergibt<br />

sich ein Jahresüberschuss von 7,1 Mio. s (Vorjahr<br />

5,4 Mio. s).<br />

3. Risikoberichterstattung<br />

Die frühzeitige Erkennung, Steuerung und<br />

Überwachung von Risiken ist für die BayBG<br />

von zentraler Bedeutung. Einen ähnlichen Stellenwert<br />

hat für sie jedoch das Erkennen und<br />

Wahrnehmen von Chancen. Letztlich kommt<br />

es im Rahmen ihres auf Langfristigkeit angelegten<br />

Geschäftsmodells darauf an, ein Erfolg versprechendes<br />

Beteiligungsportfolio mit einer ausgewogenen<br />

Chancen- und Risikostruktur zu<br />

schaffen und zu steuern.<br />

62<br />

Für eine <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> wie die<br />

BayBG liegen die entscheidenden Risiken darin,<br />

dass sie qualitativ unzureichende Beteiligungen<br />

eingeht und ihre Beteiligungspartner die übernommenen<br />

Verpflichtungen (insbesondere die<br />

Rückzahlung der Beteiligung, die vertragsgemäße<br />

Erfüllung der Entgeltansprüche oder sonstiger<br />

Ansprüche) nicht oder nicht fristgerecht<br />

erfüllen können. Die Begrenzung dieser Risiken<br />

erfolgt vor allem durch<br />

◆ die Beachtung der für die BayBG geltenden<br />

Vorschriften (z. B. durch das Unternehmensbeteiligungsgesetz,<br />

die Rückgarantieerklärungen<br />

des Bundes und der Länder sowie interne<br />

Beteiligungsgrundsätze und das Organisationshandbuch);<br />

hierdurch wird ein Rahmen<br />

für Art, Höhe, Laufzeit und Risikograd der<br />

Beteiligung festgelegt,<br />

◆ den Einsatz von Instrumenten der Risikoentlastung,<br />

wobei die Übernahme von Garantien<br />

durch die BGG von besonderer Bedeutung ist,<br />

◆ die Steigerung der Qualifikation und Motivation<br />

der Mitarbeiter (u. a. Due Diligence-<br />

Kompetenz und Fähigkeit zur Krisenerkennung<br />

und -bewältigung) und<br />

◆ die Einschaltung diverser Gremien als Entscheidungs-<br />

und Kontrollinstanz.<br />

Zudem verfügt die BayBG über ein formalisiertes<br />

Risikomanagementsystem, in das diverse<br />

Informations-, Planungs- und Controllingsysteme<br />

eingebettet sind. Diese Systeme werden,<br />

wie auch im zurückliegenden Geschäftsjahr, fortlaufend<br />

weiterentwickelt. Auf dieser Basis ist es<br />

gelungen, die Krisenfestigkeit des BayBG-Portfolios<br />

zu stärken, die Ausfallrate deutlich zu senken<br />

und beachtliche Erträge aus der Abwicklung<br />

von Beteiligungen zu erzielen.<br />

Bestandsgefährdende oder entwicklungsbeeinträchtigende<br />

Risiken für die BayBG sind derzeit<br />

nicht erkennbar.<br />

4. Ausblick<br />

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat<br />

sich seit Herbst 2005 verbessert. Für 2006 wird<br />

allgemein eine leichte konjunkturelle Erholung<br />

erwartet. Träger werden der weiterhin florie-


ende Export, eine verbesserte Auslastung der<br />

Produktionskapazitäten sowie ein Anziehen der<br />

Investitionstätigkeit sein. Die Binnenkonjunktur<br />

wird hingegen erneut zurückbleiben. Dies trifft<br />

vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

die primär regional ausgerichtet sind und<br />

daher von der wirtschaftlichen Entwicklung nur<br />

unterproportional profitieren.<br />

Die Belebung auf dem deutschen Beteiligungsmarkt<br />

dürfte anhalten, jedenfalls soweit<br />

es das Frühphasensegment und die Expansionsfinanzierungen<br />

betrifft. Indizien hierfür sind die<br />

Zuwächse beim Fundraising und eine Aufhellung<br />

der IPO-Perspektiven. Zudem hat die neue<br />

Bundesregierung angekündigt, die Rahmenbedingungen<br />

für Private Equity in Deutschland<br />

verbessern und an internationale Standards<br />

anpassen zu wollen. Besondere Herausforderungen<br />

sieht die BayBG in der zunehmenden Dis-<br />

Auf den vorliegenden Jahresabschluss für das<br />

Geschäftsjahr 2004/2005 wurden die Rechnungs-<br />

legungsvorschriften für Kapitalgesellschaften<br />

entsprechend den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches<br />

angewandt.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen<br />

sind zu Anschaffungskosten vermindert<br />

um planmäßige Abschreibungen angesetzt.<br />

Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten<br />

oder niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert.<br />

Die Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens<br />

sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren<br />

Tageswerten angesetzt. Zur Verbesserung<br />

der Klarheit werden die Forderungen aus gekün-<br />

kussion um mezzanine Instrumente. In diesen<br />

Prozess wird sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

einbringen.<br />

Insgesamt erwartet die BayBG, ihr Beteiligungsvolumen<br />

im Geschäftsjahr 2005/2006 beibehalten<br />

zu können. Ihre Ertragslage wird sich,<br />

nicht zuletzt dank erfreulicher Exiterträge, ungefähr<br />

auf Vorjahreshöhe bewegen. Die BayBG<br />

kann damit ihre Position als verlässlicher Begleiter<br />

des bayerischen Mittelstands festigen und<br />

weiter ausbauen.<br />

München, den 19. Dezember 2005<br />

BayBG <strong>Bayerische</strong><br />

<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH<br />

Geschäftsführung<br />

Auszüge aus dem Anhang<br />

digten Beteiligungen in einem gesonderten<br />

Aktivposten gezeigt.<br />

Die Rückstellungen für Pensionen wurden<br />

gemäß § 6a EStG nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen auf der Basis eines Rechnungszinssatzes<br />

von 6 % p.a. unter Anwendung<br />

der Richttafeln von Dr. Klaus Heubeck von 1998<br />

berechnet.<br />

Die »sonstigen Rückstellungen« berücksichtigen<br />

alle erkennbaren Risiken und ungewissen<br />

Verpflichtungen in Höhe ihrer voraussichtlichen<br />

Inanspruchnahme.<br />

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag<br />

angesetzt.<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten in ausländischer<br />

Währung bestanden am Bilanzstichtag<br />

nicht.<br />

Lagebericht<br />

63


Auszüge aus dem Anhang<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN<br />

1.10.2004 Zugänge Abgänge 30.9.2005<br />

e e e e<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte sowie<br />

Lizenzen an solchen Rechten und Werten 499.433,30 91.680,00 0,00 591.113,30<br />

2. geleistete Anzahlungen 126.729,98 0,00 30.946,68 95.783,30<br />

________________ ________________ ________________ ________________<br />

626.163,28 91.680,00 30.946,68 686.896,60<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte<br />

und Bauten einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken 64.731,60 0,00 0,00 64.731,60<br />

2. andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 822.618,43<br />

________________<br />

179.220,79<br />

________________<br />

80.107,54<br />

________________<br />

921.731,68<br />

________________<br />

887.350,03 179.220,79 80.107,54 986.463,28<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen<br />

2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />

260.822.881,92 42.304.001,00 35.329.408,08 267.797.474,84<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.065.222,42<br />

________________<br />

4.349.852,54<br />

________________<br />

1.130.000,00<br />

________________<br />

5.285.074,96<br />

________________<br />

Angaben zu Posten der Bilanz<br />

Anlagevermögen<br />

Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens<br />

siehe oben.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten<br />

zum Bilanzstichtag fällige Beteiligungsentgelte.<br />

Zweifelhafte Forderungen sind wertberichtigt.<br />

Der Ausweis unter den sonstigen Vermögensgegenständen<br />

betrifft im Wesentlichen Forderungen<br />

gegen Garanten in Höhe von T s 4.692<br />

und Steuerguthaben in Höhe von T s 4.984. Die<br />

64<br />

262.888.104,34 46.653.853,54 36.459.408,08 273.082.549,80<br />

________________ ________________ ________________ ________________<br />

264.401.617,65 46.924.754,33 36.570.462,30 274.755.909,68<br />

________________ ________________ ________________ ________________<br />

________________ ________________ ________________ ________________<br />

Forderungen bestehen mit T s 4.811 gegenüber<br />

Gesellschaftern.<br />

Wertpapiere<br />

Der Ausweis erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungskosten.<br />

Soweit erforderlich wurden<br />

Abschreibungen auf den niedrigeren Kurswert<br />

zum Abschlussstichtag vorgenommen. Bei den<br />

ausgewiesenen Wertpapieren handelt es sich<br />

um Emissionen von Gesellschaftern.<br />

Stammkapital<br />

Das Stammkapital von T s 33.617 ist voll einbezahlt.


ABSCHREIBUNGEN<br />

des Geschäftsjahres kumuliert<br />

e e<br />

131.482,00 430.165,30<br />

0,00<br />

______________<br />

0,00<br />

______________<br />

131.482,00 430.165,30<br />

8.353,00 48.027,60<br />

99.396,79 595.631,41<br />

______________ ______________<br />

107.749,79 643.659,01<br />

8.690.544,27 24.001.321,38<br />

0,00 46.000,00<br />

______________ ______________<br />

8.690.544,27<br />

______________<br />

24.047.321,38<br />

______________<br />

8.929.776,06<br />

______________<br />

25.121.145,69<br />

______________<br />

Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen von T s 2.868 enthalten<br />

im Wesentlichen Beträge für Abfindungen<br />

(T s 904), variable Vergütungen für das Geschäftsjahr<br />

2004/2005 (T s 860), Rückstellungen<br />

für Jahresabschlusskosten und Urlaubsverpflichtungen<br />

(T s 429) sowie Provisionen (T s 260).<br />

Verbindlichkeiten<br />

Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten mit<br />

einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren<br />

beträgt T s 82.931 und betrifft ausschließlich<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.<br />

Dabei handelt es sich um Refinanzierungsmittel<br />

für die Beteiligungen.<br />

BUCHWERT<br />

30.9.2005<br />

e<br />

160.948,00<br />

95.783,30<br />

_______________<br />

256.731,30<br />

16.704,00<br />

326.100,27<br />

_______________<br />

342.804,27<br />

243.796.153,46<br />

5.239.074,96<br />

_______________<br />

249.035.228,42<br />

_______________<br />

249.634.763,99<br />

_______________<br />

Auszüge aus dem Anhang<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

bestehen mit T s 176.926 gegenüber<br />

Gesellschaftern.<br />

Zur Besicherung der lang- und mittelfristigen<br />

Finanzierungsmittel von T s 164.342 besteht<br />

eine Vereinbarung mit Negativerklärung und<br />

Verpflichtung zu künftiger Sicherheitsleistung.<br />

Die BayBG verpflichtet sich demnach, Ansprüche<br />

aus ERP-Beteiligungen nicht an Dritte abzutreten<br />

und über diese Ansprüche auch im Übrigen<br />

nur mit Zustimmung der LfA zu verfügen.<br />

Bei berechtigtem Sicherungsinteresse verpflichtet<br />

sich die BayBG, die genannten Ansprüche auf<br />

Verlangen der LfA an diese zur Sicherheit abzutreten.<br />

65


Auszüge aus dem Anhang<br />

Die im Rahmen des Pilotprojekts ›Eigenkapital<br />

für den breiten Mittelstand‹ aufgenommenen<br />

Refinanzierungsmittel in Höhe von T s 15.000<br />

sind durch Abtretung der Ansprüche aus den<br />

daraus finanzierten Beteiligungen an die refinanzierenden<br />

Institute besichert.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und<br />

Haftungsverhältnisse<br />

Eventualverbindlichkeiten aus zugesagten und<br />

noch nicht ausgezahlten Beteiligungen bestanden<br />

in Höhe von T s 10.873.<br />

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach<br />

dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />

Unter Berücksichtigung der Besonderheiten<br />

einer Unternehmensbeteiligungsgesellschaft<br />

wurde die gesetzlich vorgeschriebene Gliederung<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung gemäß § 265<br />

Abs. 6 HGB abgeändert.<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

Die Erträge aus Beteiligungen von T s 29.590<br />

entfielen im Wesentlichen mit T s 20.888 auf<br />

Festvergütungen und mit T s 6.801 auf gewinnabhängige<br />

Vergütungen.<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im<br />

Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von<br />

Wertberichtigungen von T s 5.554, aus dem<br />

Geschäftsbesorgungsentgelt von T s 306 sowie<br />

Erträge aus abgeschriebenen Beteiligungen von<br />

T s 353 enthalten.<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen<br />

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betreffen<br />

mit T s 8.691 die Wertberichtigungen und Abschreibungen<br />

von Beteiligungen.<br />

66<br />

Personalaufwand<br />

In den Personalaufwendungen sind Aufwendungen<br />

aus Abfindungen i.H.v. T s 440, davon<br />

T s 229 periodenfremd, enthalten.<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten<br />

aufgrund der Lohnsteuerprüfung für die<br />

Jahre 2000–2004 periodenfremde Aufwendungen<br />

i.H.v. T s 491.<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Der ausgewiesene Steueraufwand enthält mit<br />

T s 146 einen Steuerertrag für das Vorjahr.<br />

Sonstige Angaben<br />

Arbeitnehmer (im Jahresdurchschnitt 2004/2005)<br />

Im Geschäftsjahr 2004/2005 waren neben den<br />

Geschäftsführern im Durchschnitt 64 (Vj. 66)<br />

Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Geschäftsführung der BayBG<br />

München, den 19. Dezember 2005<br />

Dr. Sonnfried Weber<br />

Sprecher der Geschäftsführung<br />

Günther Henrich<br />

Dr. Wolf Rüdiger Willig


Bestätigungsvermerk<br />

»Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und den Lagebericht der<br />

BayBG <strong>Bayerische</strong> <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH,<br />

München, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober<br />

2004 bis zum 30. September 2005 geprüft. Durch<br />

§ 8 Abs. 3 UBGG wurde der Prüfungsgegenstand<br />

erweitert. Die Prüfung erstreckt sich daher auch<br />

auf die Einhaltung der Vorschriften des Gesetzes<br />

über Unternehmensbeteiligungsgesellschaften.<br />

Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen<br />

handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der<br />

Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />

der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />

über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung, den Lagebericht sowie<br />

über den erweiterten Prüfungsgegenstand abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB und § 8 Abs. 3 UBGG unter<br />

Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />

die sich auf die Darstellung des durch den<br />

Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den<br />

Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />

mit hinreichender Sicherheit erkannt werden<br />

und dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt<br />

werden kann, ob die Anforderungen, die sich aus<br />

der Erweiterung des Prüfungsgegenstandes nach<br />

§ 8 Abs. 3 UBGG ergeben, erfüllt wurden. Bei der<br />

Festlegung der Prüfungshandlungen werden die<br />

Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über<br />

Bestätigungsvermerk<br />

das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der<br />

Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche<br />

Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie<br />

Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />

umfasst die Beurteilung der angewandten<br />

Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen<br />

Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />

geführt.<br />

Nach unserer Überzeugung vermittelt der<br />

Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.<br />

Der Lagebericht gibt insgesamt eine<br />

zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft<br />

und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.<br />

Die Prüfung der Einhaltung der Vorschriften<br />

des Gesetzes über Unternehmensbeteiligungsgesellschaften<br />

nach § 8 Abs. 3 UBGG hat keine<br />

Einwendungen ergeben.«<br />

München, den 19. Dezember 2005<br />

<strong>Bayerische</strong> Treuhandgesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Jürgen Paskert Stephan Mertens<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

67


Lexikon des Jahres 2005<br />

Ausgezeichnet<br />

In 2005 erhielten erneut zahlreiche BayBG-<br />

Partnerunternehmen renommierte Preise.<br />

Vier Unternehmen wurden unter Bayerns<br />

Best 50 aufgenommen, Hör Technologie zählt<br />

zu ›Europe’s 500 Entrepreneur for Growth‹.<br />

<strong>Bayerische</strong> Mittelstandsgespräche<br />

Diskussions- und Informationsreihe von<br />

BayBG und IHK, in München und Nürnberg<br />

durchgeführt, drei Termine in 2005: Internationalisierung,<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

von Unternehmen (München), Familienunternehmen<br />

(Nürnberg). s.a. Gesellschaftliches<br />

Engagement von Unternehmen<br />

Baytrag zum BeteiligungsGeschehen<br />

Halbjährlich erscheinende BayBG-Firmenzeitung<br />

mit Hintergrundinformationen zu Mittelstand<br />

und Beteiligungen. Themenschwerpunkte<br />

in 2005: Familienunternehmen,<br />

Internationalisierung. s.a. Berichte, Betriebe,<br />

Beteiligungen<br />

Berichte, Betriebe, Beteiligungen<br />

Monatlich erscheinender digitaler Kurz-<br />

Newsletter der BayBG, der in komprimierter<br />

Form über Mittelstand, Beteiligungen, BayBG<br />

und Partnerunternehmen informiert. s.a.<br />

Baytrag zum BeteiligungsGeschehen<br />

Biene<br />

(Apis mellifera = westliche Honigbiene), fliegendes<br />

Insekt aus der Ordnung der Hautflügler;<br />

im Gegensatz zu Heuschrecken (s. dort)<br />

ein durchgängig nützliches Insekt (Bienenfleiß).<br />

Daher wurden <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

in Reaktion und Abgrenzung auf Franz<br />

Münteferings Heuschrecken-Zitat von vielen<br />

auch als B.n bezeichnet. Studien bestätigen<br />

eher die B.n-These als die Heuschrecken-<br />

These. Nach einer Erhebung von BVK und<br />

PricewaterhouseCoopers hat die Zahl der<br />

Arbeitplätze in von <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

finanzierten Unternehmen innerhalb der<br />

vergangenen 5 Jahre um 20 % zugenommen,<br />

in der gesamten Volkswirtschaft ist diese Zahl<br />

hingegen um 5,7 % gesunken. Die Mittelständischen<br />

<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en (s. dort),<br />

z. B. BayBG, werden von allen Seiten den B.n<br />

zugeordnet. s.a. S. 18<br />

68<br />

Blauer Reiter<br />

Münchner Künstlergruppe, die Anfang des<br />

20. Jhdts. die Malkunst revolutionierte.<br />

Bedeutendes Mitglied von B.R. war Franz<br />

Marc (1880–1916), dem 2005 eine der bisher<br />

erfolgreichsten Münchner Ausstellungen<br />

gewidmet war. Die Ausstellung war ein Termin<br />

(15.12.) in der BayBG-Führungsreihe<br />

›Kunst & Kapital‹. In der halbjährlich durchgeführten<br />

Reihe werden Interdependenzen<br />

zwischen Künstler, Kultur und Geld untersucht<br />

und aufgezeigt.<br />

Börse<br />

Begriff entstand wahrscheinlich aus der Verschmelzung<br />

des Namens der Brügger Kaufmannsfamilie<br />

›van der Burse‹ (vor deren Haus<br />

fanden im 16. Jhdt. regelmäßig geschäftliche<br />

Treffen statt) mit dem lat. bursa (= Fell, Ledersack),<br />

in 2005 erreichten Börsennotierungen<br />

erstmals wieder die Werte von 2002. DAX<br />

überschreitet 5000 Punkte am 07.11.<br />

Börsengänge<br />

In Deutschland stieg die Zahl der B. in 2005<br />

auf 14 (Vorjahr: 5). B. werden auch für mittelständische<br />

Unternehmen wieder interessant.<br />

s.a. S. 17 f.<br />

Brüh im Lichte dieses Glückes<br />

Anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten zur<br />

Allianz Arena (31.05.) von Sarah Connor vorgetragene,<br />

eigenwillige Textvariation der<br />

deutschen Nationalhymne. Richtig ist: Blüh<br />

im Glanze dieses Glückes. Wie und warum es<br />

zu den Fauxpas kam, ist nicht geklärt. Evtl.<br />

haben die Sommertemperaturen und das<br />

lichte Stadiondach die Sängerin zu dieser<br />

Neuinterpretation angeregt. Das Dach, das<br />

aus 3.000 hauchdünnen Pneus der covertex<br />

GmbH besteht, gilt bereits ein halbes Jahr<br />

nach Eröffnung als ein Wahrzeichen des<br />

modernen Münchens.<br />

Bundesverband Deutscher Beteiligungskapitalgesellschaften<br />

(BVK)<br />

Verband der deutschen und der in Deutschland<br />

tätigen Repräsentanten ausländischer<br />

Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Neben<br />

Interessenvertretung hat BVK das Ziel, der<br />

Öffentlichkeit die besondere Bedeutung von


Beteiligungskapital zu verdeutlichen. Am<br />

21.06. wurde BayBG-Geschäftsführer Günther<br />

Henrich neu in den Vorstand des BVK<br />

gewählt. Er vertritt speziell die Interessen des<br />

Mittelstands. Henrich ist auch Vorsitzender<br />

der Fachgruppe ›Mittelständische <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

(MBGen)‹. s.a. Mittelständische<br />

<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

Consulting & Kontakte<br />

Ausschließlich BayBG-Partnerunternehmen<br />

offen stehende Workshopreihe, Motto:<br />

Praktiker berichten aus und für die Praxis.<br />

Themen in 2005: Kommunikation mit<br />

Kapitalgebern, Projektplanung.<br />

Co-Venturing<br />

Gemeinsames Engagement mehrerer <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en,<br />

auch in 2005 wieder<br />

mehrmals von BayBG realisiert, z.B. GMF<br />

oder Medical Intelligence. s. a. Volksbad<br />

und S. 50<br />

Einem Ingeniör ist nichts zu schwör<br />

Von der am 22.04. verstorbenen Übersetzerin<br />

der Micky Maus-Hefte, Erika Fuchs, kreierter<br />

Ausspruch, der über Biertische von Ingenieurstudenten<br />

Eingang in den allgemeinen<br />

Sprachgebrauch fand. Bei aller Übertreibung<br />

besitzt der Ausspruch dennoch Realitätsgehalt.<br />

Das beweisen die Ingenieure zahlreicher<br />

erfolgreicher BayBG-Partnerunternehmen<br />

aus Maschinenbau, Automobilindustrie und<br />

anderen Technikbranchen.<br />

Erfolg<br />

Im Jahr 2005 gestartete BayBG-Publikationsreihe,<br />

in der Partnerunternehmen porträtiert<br />

werden, die durch ein außergewöhnliches<br />

Konzept oder außergewöhnliche Ideen außergewöhnlichen<br />

Erfolg haben. Porträtiert<br />

wurde zum Beispiel die DT & Shop GmbH.<br />

DT hat mit der Einführung des Versandhandels<br />

den Vertrieb von zahntechnischen<br />

Produkten revolutioniert.<br />

Feinstaub<br />

Schmutzteilchen in der Luft. Nach den zum<br />

01.01.05 gültigen ›Luftqualitätsrahmenrichtlinien‹<br />

der EU darf F. den Grenzwert von 50<br />

µg/m3 nur an maximal 35 Tagen im Kalenderjahr<br />

übersteigen. In mehreren deutschen<br />

Lexikon des Jahres 2005<br />

Großstädten waren die Grenzwerte bereits im<br />

März/April 2005 überschritten. Ein Hauptverursacher<br />

von F. ist Dieselruß. Dieselrußpartikelfilter<br />

für Sondermaschinen und LKWs des<br />

BayBG-Partnerunternehmens Rhodius können<br />

entscheidend dazu beitragen, dass Grenzwerte<br />

nicht mehr so oft überschritten werden.<br />

Durch den Einsatz einer besonderen Rußzündungsschicht<br />

wird der anfallende Ruß<br />

bereits bei niedrigen Temperaturen ohne den<br />

aufwändigen Einsatz von Additiven oder<br />

Heizsystemen verbrannt.<br />

Fitnessdrinks<br />

Mit F. stärken erfolgreiche Sportler ihre langfristige<br />

Leistungsfähigkeit zusätzlich. Daher<br />

verglich BayBG-Geschäftsführer Dr. Sonnfried<br />

Weber in einem Interview mit dem Handelsblatt<br />

(16.11.) Mezzanine und insbesondere<br />

stille Beteiligungen mit Fitnessdrinks für<br />

mittelständische Unternehmen. Stille Beteiligungen<br />

erhöhen den finanziellen Spielraum<br />

und ermöglichen neue Investitionen und<br />

Innovationen. s.a. stille Beteiligungen<br />

Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen<br />

10 Mrd. s geben deutsche Unternehmen, vor<br />

allem mittelständische, jährlich für soziale<br />

und kulturelle Zwecke aus. Chancen und Perspektiven<br />

von G.E.v.U. waren Thema auf den<br />

<strong>Bayerische</strong>n Mittelstandsgesprächen (14.11.).<br />

Mit auf dem Podium: Wolfgang Krause,<br />

Industrieschaltanlagen GmbH, der gemeinsam<br />

mit seinen Mitarbeitern Sachspenden für<br />

eine Tombola zugunsten krebskranker Kinder<br />

gesammelt und damit 20.000 s erlöst hatte.<br />

Die BayBG engagierte sich auch in 2005 im<br />

69


Lexikon des Jahres 2005<br />

70<br />

Rahmen von ›Wirtschaft hilft Hungernden‹,<br />

einer 1983 von Unternehmern und Managern<br />

gegründeten wohltätigen Stiftung. s.a.<br />

<strong>Bayerische</strong> Mittelstandsgespräche<br />

Heuschrecken<br />

(Un-)Wort des Jahres in der Finanzbranche.<br />

Ein Großteil der ca. 10.000 Heuschreckenarten<br />

sind harmlos, nur Wanderheuschrecken<br />

(z.B. Schistocerca gregaria) können durch<br />

Kahlfraß großen Schaden verursachen. In<br />

einem Interview mit Bild am Sonntag (17.04.)<br />

vergleicht der damalige SPD-Vorsitzende<br />

Franz Müntefering bestimmte <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

mit Heuschrecken, die über<br />

Unternehmen herfielen. In Reaktion hierauf<br />

bezeichneten sich die Beteiligungskapitalgeber<br />

als Bienen, die Unternehmen und Volkswirtschaft<br />

nützen. s.a. Bienen<br />

Internationalisierung<br />

Eine der zentralen Herausforderungen für<br />

den Mittelstand (s. a. S. 20). BayBG unterstützte<br />

mit Beteiligungskapital auch in 2005<br />

mehrere Unternehmen bei ihren I.sbestrebungen.<br />

Da internationale Auftritte mit<br />

besonderen Problemen behaftet sind, informierte<br />

BayBG auch im Rahmen der <strong>Bayerische</strong>n<br />

Mittelstandsgespräche (s. dort) über I.;<br />

in 2006 führt die BayBG eine Seminarreihe<br />

zum Thema I. durch, um für mögliche Probleme<br />

zu sensibilisieren und internationale<br />

Fehlentscheidungen verhindern zu helfen.<br />

Billig war es ja, Herr Meier. Aber irgendwie habe ich mir<br />

unter optimaler Infrastruktur etwas anderes vorgestellt.<br />

Kunst & Kapital<br />

s. Blauer Reiter<br />

Löwen<br />

(wiss. Panthera leo), in Bayern werden mit L.<br />

nicht nur die afrikanischen Großkatzen benannt,<br />

sondern auch die Fußballmannschaft<br />

des TSV 1860 München. Auch wenn in<br />

2005/2006 bei den L. nicht alles rund läuft,<br />

so bleiben sie doch eine der führenden bayerischen<br />

Fußballmannschaften. Mit der Saison<br />

2005/2006 ist BayBG-Partnerunternehmen<br />

Festina Uhren GmbH Hauptsponsor der L.<br />

Management-Buy-in (MBI)<br />

Regelung der Unternehmensnachfolge durch<br />

Firmenübernahme von externen Managern.<br />

Im Gegensatz zu Management-Buy-out<br />

(MBO = Übernahme durch firmeninterne<br />

Manager) eher selten realisiert; dennoch<br />

machte bzw. bearbeitete BayBG 2005 zwei<br />

erfolgreiche MBIs: Mechatronic-Dienstleister<br />

Lacon, Filmequipmenthersteller Chrosziel.<br />

s.a. Wir sind Papst<br />

Mittelständische <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

(MBG)<br />

In nahezu allen Bundesländern ansässige mittelstandsorientierte<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />

(in Bayern: BayBG). Rund die Hälfte aller<br />

5.723 Unternehmen, die mit Beteiligungskapital<br />

arbeiten, von MBGen finanziert. In<br />

2005 erneut rd. 500 MBG-Neuengagements.<br />

s.a. Bundesverband Deutscher Beteiligungskapitalgesellschaften<br />

(BVK)<br />

Mutmacher der Nation<br />

Initiative von Bürgschaftsbanken, DasÖrtliche<br />

und impulse. Zum M.d.N werden Unternehmen<br />

gekürt, die mit innovativen Ideen<br />

und unternehmerischem Biss eine schwierige<br />

Situation gemeistert haben. Der Schleifscheibenhersteller<br />

Dronco wurde in 2005 bayerischer<br />

M.d.N.<br />

Newsletter<br />

s. Baytrag zum BeteiligungsGeschehen,<br />

s. Berichte, Betriebe, Beteiligungen<br />

Ölpreis<br />

Nach monatelangen Preissteigerungen<br />

erreichte der Ö. am 29.08. mit 70 US-$ pro<br />

Barrel einen neuen Rekordwert. Die steigende


Ö.e eröffnen den alternative Energien neue<br />

Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Mehrere BayBG-Partner haben sich auf alternative<br />

Energien spezialisiert, darunter z.B. die<br />

Solea Solar GmbH, die Photovoltaik-Anlagen<br />

vertreibt und produziert.<br />

PISA<br />

Abk. für Programm for International Student<br />

Assessment, seit 2000 im Dreijahresabstand<br />

durchgeführte internationale Studie über<br />

Wissensstand der Schüler. Obwohl P. nichts<br />

mit der Stadt Pisa zu tun hat, belegen die P.-<br />

Ergebnisse eine Schieflage des deutschen Bildungswesens.<br />

2005 Sonderstudie PISA-E veröffentlicht,<br />

in der Bundesländer verglichen<br />

werden. Bayern auf Platz 1. Ein möglicher<br />

Grund für die nicht zufrieden stellenden<br />

deutschen Ergebnisse könnte sein, dass Bildung<br />

in Schule zu ›trocken‹ vermittelt wird.<br />

Lebendig und lebensnah hingegen: Die<br />

Sprach-Lernprogramme von digital publishing.<br />

Der Intensivkurs Business English<br />

wurde von der Stiftung Warentest als beste<br />

Lernsoftware für Wirtschaftsenglisch eingestuft.<br />

Stille Beteiligungen<br />

Flexibles Instrument der Mittelstandsfinanzierung,<br />

von BayBG seit 34 Jahren in rund<br />

1.700 Fällen realisiert, in 2005 rund 80<br />

BayBG-Engagements in Form von stillen<br />

Beteiligungen. Vorteile einer stillen Beteiligung:<br />

wirtschaftliches Eigenkapital ohne<br />

Abgabe von Gesellschaftsanteilen, daher<br />

auch besonders für Familienunternehmen<br />

geeignet.<br />

Lexikon des Jahres 2005<br />

Trade Sale<br />

Verkauf von Unternehmensanteilen an einen<br />

strategischen Investor. BayBG realisierte<br />

mehrere erfolgreiche T. S.s in 2005:<br />

Z. B. wurde das Aluminiumgussunternehmen<br />

Konzelmann an Oetinger verkauft, Medical<br />

Intelligence ging an den schwedischen Medizintechnikkonzern<br />

Elekta.<br />

Volksbad<br />

In 2005 feierte das V. seinen 150. Geburtstag.<br />

In Hamburg entstand im Jahr 1855 das erste<br />

deutsche V. Es verfügte über 65 Badewannen.<br />

Inzwischen haben sich die Volksbäder längst<br />

zu Thermen, Freizeit- und Spaßbäder entwickelt.<br />

Ein in Deutschland führender<br />

Schwimmbadbetreiber ist das BayBG-Partnerunternehmen<br />

GMF, das mit über 700 Mitarbeitern<br />

17 Thermal- und Freizeitbäder<br />

betreibt.<br />

Wahlkrimi<br />

Die Wahl zum 16. Deutschen Bundestag<br />

(18.09.) entwickelte sich zu einem W., den<br />

Millionen von Fernsehzuschauern in Echtzeit<br />

und in höchster Bild- und Tonqualität miterlebten.<br />

Das gewährleistete die innovative<br />

digitale Übertragungstechnik, die u. a. von<br />

Mayah Communications dem ZDF zur Verfügung<br />

gestellt wurde. Mit Mayah-Technik wurden<br />

auch zahlreiche weitere Großereignisse<br />

in 2005 übertragen, z.B. der 20. Weltjugendtag<br />

der kath. Kirche mit Papstbesuch (16.–<br />

21.08.) oder die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein<br />

(20.02.) und Nordrhein-Westfalen<br />

(22.05.).<br />

Wir sind Papst<br />

Inhaltlich und stilistisch nicht unumstrittene<br />

Erfolgsschlagzeile der Bildzeitung (20.04.).<br />

Papstwahl nicht nur für ›Bild‹, sondern für<br />

alle Medien ein Großereignis. Mit seinen<br />

Kompendien und Mateboxen für Kameras<br />

stellte BayBG-Partnerunternehmen Chrosziel<br />

sicher, dass die Fernsehzuschauer in aller<br />

Welt Papstwahl und -krönung detailgenau<br />

und konturenstark verfolgen konnten.<br />

Workshop<br />

s. Consulting & Kontakte<br />

71


Herausgeber:<br />

BayBG <strong>Bayerische</strong> <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH<br />

Bruderstr. 7, 80538 München<br />

Telefon: 089 2198-02<br />

Telefax: 089 2198-2555<br />

info@baybg.de<br />

www.baybg.de<br />

Redaktionsschluss: 10. März 2006<br />

© BayBG <strong>Bayerische</strong> <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Fotografie:<br />

People on Picture, München<br />

Umschlagmotiv: Getty Images<br />

vordere Umschlaginnenseite: Blume Bild<br />

hintere Umschlaginnenseite: OKAPIA/Bertel Moeller<br />

S. 37: OKAPIA/Walter Pilsak<br />

S. 38/39: mauritius images /AGE<br />

Gestaltung und Realisation:<br />

Büro Sieveking, München<br />

Druck und Bindung:<br />

Color Offset, München<br />

Die Fotos auf den Aufmacherseiten zeigen die<br />

folgenden Firmen:<br />

4/5 großes Foto: Medical Intelligence<br />

Medizintechnik GmbH<br />

kleine Fotos: Heinz Holding GmbH & Co. KG,<br />

Liebensteiner Kartonagenwerk GmbH (2x)<br />

12/13 großes Foto: PMG Pressmetall Gunzenhausen<br />

kleine Fotos: Fuhrmann Nutzfahrzeuge<br />

Service GmbH, PMG Pressmetall, Fuhrmann<br />

22/23 großes Foto: Metzner Maschinenbau GmbH<br />

kleine Fotos: Heinz Glas, Medical Intelligence,<br />

PMG Pressmetall<br />

42/43 großes Foto: Heinz Glas<br />

kleine Fotos: PMG Pressmetall (2x), Metzner<br />

56/57 großes Foto: Liebensteiner<br />

kleine Fotos: Fuhrmann, Metzner (2x)<br />

Die Fotos auf den Umschlaginnenseiten zeigen:<br />

vorne: Cham, Biertor am Fluss Regen<br />

hinten: Blick auf Regensburg

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