Geschäftsbericht - Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbh
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<strong>Geschäftsbericht</strong><br />
2004/2005
<strong>Geschäftsbericht</strong> 2004/2005<br />
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Die BayBG im Überblick<br />
30.09.2005 30.09.2004 30.09.2003<br />
Beteiligungsbestand (brutto) 271,0 Mio. e 266,0 Mio. e 260,0 Mio. e<br />
Neugeschäft 40,7 Mio. e 39,2 Mio. e 37,8 Mio. e<br />
Gesamte Risikovorsorge 10,0 Mio. e 8,7 Mio. e 10,3 Mio. e<br />
Bilanzvolumen 296,4 Mio. e 300,0 Mio. e 294,0 Mio. e<br />
Eigenkapital 100,1 Mio. e 93,0 Mio. e 87,5 Mio. e<br />
Erträge aus Beteiligungen 34,1 Mio. e 31,1 Mio. e 29,5 Mio. e<br />
Jahresüberschuss 7,1 Mio. e 5,4 Mio. e 2,6 Mio. e<br />
Mitarbeiter 64 66 66<br />
Partnerunternehmen 560 573 571<br />
Umsätze der Partnerunternehmen 6,5 Mrd. e 6,3 Mrd. e 6,6 Mrd. e<br />
Beschäftigte in den Partnerunternehmen ca. 42.000 ca. 43.000 ca. 47.000
Überblick<br />
06 Grußwort des Aufsichtsrats<br />
07 Bericht der Geschäftsführung<br />
10 Organe der BayBG<br />
Beteiligungsmarkt<br />
14 Beteiligungsmarkt in Europa<br />
16 Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />
20 Internationalisierung mit<br />
Beteiligungskapital<br />
BayBG im Markt<br />
24 Geschäftsentwicklung<br />
Wachstum<br />
Innovation<br />
Unternehmensnachfolge<br />
Turn-around<br />
36 Oberpfalz<br />
38 Leitbild<br />
40 Mitarbeiter/-innen<br />
Unternehmensporträts<br />
44 Fuhrmann Nutzfahrzeuge Service GmbH<br />
46 Heinz Holding GmbH & Co. KG<br />
48 Liebensteiner Kartonagenwerk GmbH<br />
50 Medical Intelligence<br />
Medizintechnik GmbH<br />
52 Metzner Maschinenbau GmbH<br />
54 PMG Pressmetall Gunzenhausen<br />
Jahresabschluss<br />
58 Bilanz<br />
60 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
61 Lagebericht<br />
63 Auszüge aus dem Anhang<br />
67 Bestätigungsvermerk<br />
Extra<br />
68 Lexikon des Jahres 2005<br />
72 Impressum<br />
Inhalt
Grußwort des Aufsichtsrats<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Organe der BayBG<br />
Überblick
Grußwort des Aufsichtsrats<br />
Früher hatte, wenn es um Beteiligungen<br />
ging, der Mittelstand kaum eine Wahl: Es<br />
gab die BayBG und sonst eher wenig. Heute<br />
eröffnen sich dem Mittelstand viele Wahlmöglichkeiten.<br />
Und was wählen mittelständische Unternehmer?<br />
Immer wieder eine BayBG-Beteiligung.<br />
Das Volumen der BayBG-Neuengagements<br />
erhöhte sich daher im vergangenen<br />
Jahr erneut. Warum entscheidet sich der<br />
Mittelstand für BayBG-Beteiligungen? Weil<br />
sich die BayBG seit Jahrzehnten als verlässlicher<br />
Partner bewährt hat. Weil mit der<br />
BayBG als banken- und industrieneutralem<br />
Partner die Finanzierung breit aufgestellt ist.<br />
Weil die BayBG ein interessantes, weit verzweigtes<br />
Netzwerk anbieten kann.<br />
Jahr für Jahr scheitern in Bayern Tausende<br />
von Verhandlungen über Investitionskredite.<br />
Viele Erfolg versprechende Investitionen<br />
werden nicht realisiert. Die Gründe<br />
für das Scheitern der Kreditverhandlungen<br />
sind oft: unzureichende Sicherheiten, eine<br />
geänderte Geschäftspolitik der Banken oder<br />
eine unzureichende Bonität des Unternehmens.<br />
Mit einem Engagement der BayBG<br />
verbessert sich die Bonität. Die geplanten<br />
Investitionen werden dann doch oft noch<br />
Realität.<br />
6<br />
BayBG-Beteiligungen bilden so etwas<br />
wie das (Finanzierungs-)Mittelfeld für die<br />
Unternehmen. Im Fußball kann und muss<br />
das Mittelfeld das eine Mal mehr offensiv,<br />
ein anderes Mal mehr defensiv agieren.<br />
Genau diese Funktion übernimmt BayBG-<br />
Eigenkapital für die Finanzierung, indem<br />
es ›vorwärts‹ gewandte Investitionen und<br />
Innovationen finanziert oder die Unternehmensnachfolge<br />
regelt. Nach ›hinten‹<br />
wird die Eigenkapitaldecke erweitert und<br />
die Kapitalstruktur verbessert.<br />
Die BayBG hat im vergangenen Jahr<br />
erneut zur Verwirklichung zahlreicher unternehmerischer<br />
Ziele und Visionen beigetragen.<br />
Bei aller Erfahrung gehen die BayBG<br />
und ihre Mitarbeiter auf jeden Einzelfall<br />
individuell ein, orientieren sich an seinen<br />
spezifischen Gegebenheiten, Bedürfnissen<br />
und Notwendigkeiten. Erfahrung und Routine,<br />
Flexibilität und Individualität – eine<br />
in dieser Art einmalige Kombination in der<br />
bayerischen Beteiligungsszene.<br />
Die BayBG wird ihren mittelstands- und<br />
strukturpolitischen Aufgaben gerecht, für<br />
die neuen Herausforderungen ist sie gut<br />
gerüstet. Gesellschafter und Aufsichtsrat<br />
danken der Geschäftsführung der BayBG<br />
und ihren Mitarbeitern für ihre erfolgreiche<br />
Arbeit.<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
Hartmut Langhorst
Trotz eines schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds<br />
neuer Höchstwert bei Beteiligungsbestand – gestiegener<br />
Jahresüberschuss – zufrieden stellende Perspektiven für<br />
Geschäftsjahr 2005/2006<br />
Steigende Exporte, stagnierende Investitionstätigkeit,<br />
anhaltende Konsumzurückhaltung<br />
– so die volkswirtschaftlichen<br />
Grundtendenzen des Jahres 2005 in Kurzform.<br />
Dabei trifft die schwache Inlandsnachfrage<br />
den mehr inlandsorientierten<br />
Mittelstand ganz besonders und dämpft<br />
seine Investitionsbereitschaft und -fähigkeit.<br />
Weniger Investitionen des Mittelstands<br />
bedeuten tendenziell weniger Nachfrage<br />
nach Beteiligungskapital für Wachstumsmaßnahmen.<br />
Auf der anderen Seite nimmt das Angebot<br />
an Beteiligungskapital und eigenkapitalähnlichen<br />
Produkten für den<br />
Mittelstand jährlich zu; in 2005 wurden<br />
wieder mehrere neue Mezzanineprodukte,<br />
die zum Teil in unmittelbarer Konkurrenz<br />
zum Angebot der BayBG stehen, auf den<br />
Markt gebracht.<br />
Entwicklungen im deutschen Beteiligungsmarkt<br />
Obwohl in 2005 immer wieder von einem<br />
strukturellen Wachstum der Beteiligungswirtschaft<br />
gesprochen wurde, ist das Neu-<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
engagement der im Bundesverband Deutscher<br />
Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />
(BVK) erfassten Gesellschaften um 20 Prozent<br />
auf 3,1 Mrd. s gesunken. Dennoch<br />
kann nicht von einem generellen Einbruch<br />
der Branche gesprochen werden, da der<br />
statistische Rückgang ausschließlich auf<br />
einem Mangel an registrierten Großdeals<br />
zurückzuführen ist.<br />
Erfolgreiches ›Eigenkapital für den breiten<br />
Mittelstand‹<br />
Gesamtwirtschaftliches wie auch beteiligungswirtschaftliches<br />
Umfeld gestalteten<br />
sich nicht einfach. Dennoch hat die BayBG<br />
im vergangenen Jahr ihre Position als bayerischer<br />
Marktführer unter den mittelstandsorientierten<br />
<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
behauptet und gestärkt.<br />
Einen wichtigen Beitrag zu dieser guten<br />
Entwicklung leistete das 2004 neu geschaffene<br />
Beteiligungsprodukt ›Eigenkapital<br />
für den breiten Mittelstand‹, das die<br />
BayBG in Zusammenarbeit mit der LfA Förderbank<br />
Bayern, der <strong>Bayerische</strong>n Garantiegesellschaft<br />
für mittelständische Beteiligungen<br />
(BGG) und der KfW Mittelstandsbank<br />
durchführt. Das Produkt ist auf den Bedarf<br />
größerer Mittelstandsunternehmen hin<br />
maßgeschneidert, die einen Eigenkapitalbedarf<br />
bis zu 5 Mio. s haben.<br />
7
Bericht der Geschäftsführung<br />
Geschäftsentwicklung und Lage der BayBG<br />
Neben ›Eigenkapital für den breiten Mittelstand‹<br />
fanden auch die anderen BayBG-Produkte<br />
im Geschäftsjahr 2004/2005 (Bilanzstichtag:<br />
30. 09. 05) eine gute Resonanz.<br />
◆ Die Erst- und Folgeinvestitionen stiegen<br />
im Geschäftsjahr 2004/2005 um 3,8 Prozent<br />
auf 40,7 Mio. s. Saldiert um Rückzahlungen<br />
und Ausfälle erhöhte sich das<br />
Portfoliovolumen auf den neuen Höchstwert<br />
von 271 Mio. s.<br />
◆ Wegen eines kontinuierlich weiterentwickelten<br />
und verbesserten Risikomanagements<br />
in Verbindung mit einer seit<br />
Jahren erstmals wieder sinkenden volkswirtschaftlichen<br />
Insolvenzquote konnten<br />
die Ausfälle erneut um 42 Prozent<br />
auf nunmehr 8,1 Mio. s reduziert<br />
werden.<br />
◆ Die laufenden Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft<br />
stiegen auf 29,4 Mio. s.<br />
(Vorjahr: 28,3 Mio. s), die Erträge aus<br />
der Veräußerung von Beteiligungen auf<br />
4,7 Mio. s (Vorjahr: 2,0 Mio. s).<br />
◆ Vor allem die Exiterträge trugen entscheidend<br />
zur Erhöhung des Ergebnisses<br />
auf 9,1 Mio. s bei (Vorjahr: 7,1 Mio. s).<br />
Nach Abzug der Ertragsteuern realisierte<br />
die BayBG einen Jahresüberschuss von<br />
7,1 Mio. s (Vorjahr: 5,4 Mio. s).<br />
8<br />
Diese positiven Zahlen und Daten belegen,<br />
dass die BayBG mit ihrer konsequenten<br />
Partnerorientierung und mit ihren mittelstandsfreundlichen<br />
Produkten und Dienstleistungen<br />
den Anforderungen und Erwartungen<br />
des Markts entspricht.<br />
Ausblick<br />
Zu Beginn des Jahres 2006 gibt sich die heimische<br />
Wirtschaft optimistisch wie seit<br />
fünf Jahren nicht mehr. Die Konjunkturindikatoren<br />
zeigen nach oben, Auftragseingang<br />
und Produktion nehmen zu. Während<br />
die Insolvenzzahlen weiter sinken dürften,<br />
belegen Konjunkturumfragen eine steigende<br />
Investitionsbereitschaft.<br />
Angesichts dieser erfreulichen Prognosen<br />
rechnet die BayBG für das Geschäftsjahr<br />
2005/2006 damit, das aktuell hohe<br />
Niveau ihres Beteiligungsbestands beibehalten<br />
zu können. Auch wenn sich in den<br />
ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahrs<br />
ein paar unerwartete Ausfälle abzeichnen,<br />
wird sich das Ergebnis nicht zuletzt<br />
dank bereits realisierter Exiterträge erneut<br />
zufrieden stellend gestalten.<br />
Die Geschäftsführung der BayBG<br />
Dr. Sonnfried Weber (Sprecher)<br />
Günther Henrich<br />
Dr. Wolf Rüdiger Willig
Die Geschäftsführung der BayBG: (v.l.)<br />
Günther Henrich, Dr. Wolf Rüdiger Willig, Dr. Sonnfried Weber (Sprecher)<br />
Bericht der Geschäftsführung
Organe der BayBG<br />
Geschäftsführung<br />
Dr. Sonnfried Weber –<br />
Sprecher<br />
Günther Henrich<br />
Dr. Wolf Rüdiger Willig<br />
10<br />
Aufsichtsrat<br />
Hartmut Langhorst – Vorsitzender<br />
Henning Giesecke – stv.Vorsitzender<br />
<strong>Bayerische</strong> Hypo- und Vereinsbank AG, München<br />
Dr. Jürgen Hofmann – stv.Vorsitzender<br />
<strong>Bayerische</strong>s Staatsministerium für Wirtschaft,<br />
Infrastruktur, Verkehr und Technologie, München<br />
(seit 15. April 2005)<br />
Dr. Joachim Kormann – stv. Vorsitzender<br />
<strong>Bayerische</strong>s Staatsministerium für Wirtschaft,<br />
Infrastruktur, Verkehr und Technologie, München<br />
(bis 2. März 2005)<br />
Werner Netzel – stv. Vorsitzender<br />
Sparkassenverband Bayern, München<br />
Peter Alstetter<br />
<strong>Bayerische</strong> Hypo- und Vereinsbank AG, München<br />
Thomas Bühl<br />
<strong>Bayerische</strong> Landesbank, München<br />
Ernst Burger<br />
Commerzbank AG, München<br />
Heinz Greiffenberger<br />
Greiffenberger AG, Augsburg<br />
Michael Groll<br />
DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank,<br />
München<br />
Michael Schilling<br />
Bankhaus Reuschel Co. KG, München<br />
Michael Schneider<br />
LfA Förderbank Bayern, München<br />
Helmut Späth<br />
Bayern-Versicherung Lebensversicherung Aktiengesellschaft,<br />
München
Gesellschafter der BayBG<br />
Bank Schilling & Co. AG, Hammelburg<br />
Bankhaus Max Flessa KG, Schweinfurt<br />
Bankhaus Reuschel & Co., München<br />
<strong>Bayerische</strong> Garantiegesellschaft mbH<br />
für mittelständische Beteiligungen,<br />
München<br />
<strong>Bayerische</strong> Hypo- und Vereinsbank<br />
AG, München<br />
<strong>Bayerische</strong> Landesbank, München<br />
<strong>Bayerische</strong>r Handwerkstag e.V.,<br />
München<br />
<strong>Bayerische</strong>r Hotel- und Gaststättenverband<br />
e.V., München<br />
<strong>Bayerische</strong>r Industrieverband Steine<br />
und Erden e.V., München<br />
Bayern-Versicherung Lebensversicherung<br />
Aktiengesellschaft, München<br />
Commerzbank AG, Frankfurt/Main<br />
Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main<br />
Dresdner Bank AG, Frankfurt/Main<br />
DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank, Frankfurt/Main<br />
IKB Deutsche Industriebank AG,<br />
Düsseldorf<br />
Industrie- und Handelskammer für<br />
München und Oberbayern, München<br />
Landesverband des <strong>Bayerische</strong>n<br />
Einzelhandels e.V., München<br />
Landesverband Groß- und Außenhandel,<br />
Vertrieb und Dienstleistungen<br />
Bayern e.V., München<br />
LfA Förderbank Bayern, München<br />
Merck Finck & Co. Privatbankiers,<br />
München<br />
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich<br />
Aktiengesellschaft, Linz/Österreich<br />
Sparkassenverband Bayern, München<br />
vbw Vereinigung der <strong>Bayerische</strong>n<br />
Wirtschaft e.V., München<br />
Verband der <strong>Bayerische</strong>n Säge- und<br />
Holzindustrie e.V., München<br />
Verband der Chemischen Industrie<br />
e.V., Frankfurt/Main<br />
Verband der Holzindustrie und<br />
Kunststoffverarbeitung Bayern-<br />
Thüringen e.V., München<br />
Verband der Kunststoff verarbeitenden<br />
Industrie in Bayern e.V., München<br />
Organe der BayBG<br />
11
Beteiligungsmarkt<br />
in Europa<br />
Beteiligungsmarkt<br />
in Deutschland<br />
Internationalisierung<br />
mit Beteiligungskapital<br />
Beteiligungsmarkt
Beteiligungsmarkt in Europa<br />
Trendwende im europäischen Beteiligungsmarkt – Investitionen<br />
übertreffen bisheriges Rekordjahr 2000 – Großbritannien<br />
Spitzenreiter – Deutschland in Europa weiterhin<br />
auf Platz 3 – Wettbewerb um attraktive Unternehmen<br />
verschärft sich<br />
Die positiven Tendenzen des Jahres 2003 im<br />
europäischen Beteiligungsmarkt verstärkten<br />
sich in 2004. Anhaltende Verbesserung der<br />
konjunkturellen Rahmenbedingungen und<br />
weiterhin niedrige Fremdkapitalzinsen<br />
wirkten sich positiv auf die Geschäftsaktivitäten<br />
der <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en aus.<br />
Investitionen auf Rekordniveau<br />
Die gesamteuropäischen Investitionen von<br />
36,9 Mrd. s übertrafen das Vorjahresergebnis<br />
um 26 Prozent. Besonders erfreulich für<br />
die Branche war es, dass auch gegenüber<br />
dem bisherigen Rekordjahr 2000 mit einem<br />
Investitionsplus von knapp 6 Prozent abgeschlossen<br />
werden konnte, so die Erhebung<br />
der European Private Equity and Venture<br />
Capital Association (EVCA).<br />
Das Gesamtportfolio der 20 von der<br />
EVCA-Statistik erfassten Länder realisierte<br />
in 2004 einen Zuwachs von 29 Prozent und<br />
stieg damit auf 156,1 Mrd. s.<br />
In 13 der 20 untersuchten europäischen<br />
Länder konnten Zugewinne sowohl beim<br />
Investitionsvolumen als auch beim Fundraising<br />
ausgewiesen werden.<br />
14<br />
Volkswirtschaftliche Bedeutung<br />
Europäische Unternehmen, die mit Beteiligungskapital<br />
finanziert wurden, haben im<br />
Zeitraum von 2000 bis 2004 eine Million<br />
neue Arbeitsplätze geschaffen, wie eine Studie<br />
der TU München im Auftrag der EVCA<br />
belegt. Dies entspricht durchschnittlich<br />
einer jährlichen Zunahme von 5,4 Prozent<br />
und damit dem Achtfachen des jährlichen<br />
Beschäftigungswachstums in der EU im<br />
Vergleichszeitraum. Bemerkenswert ist,<br />
dass Familienunternehmen, die einen Buyout<br />
hinter sich hatten, sogar mit einem<br />
durchschnittlichen Beschäftigungszuwachs<br />
von 7 Prozent aufwarten konnten.<br />
Briten bleiben die Nummer 1<br />
Mit einem Beteiligungsportfolio von 59,8<br />
Mrd. s und einem Investitionszuwachs von<br />
15 Prozent ist Großbritannien unverändert<br />
Nummer 1 im europäischen Beteiligungsmarkt.<br />
Deutschland konnte das Portfolio<br />
um 13 Prozent auf 20,3 Mrd. s steigern und<br />
sich damit wiederum Platz 3 im europäischen<br />
Ländervergleich sichern.<br />
Von Börsengängen profitiert<br />
Die Zahl der IPOs (Börsengänge) in Europa<br />
lag, nach einer Erhebung von PricewaterhouseCoopers,<br />
im Jahr 2004 bei 420. Der
Beteiligungs-Portfolio in 2004 in Europa<br />
Mrd. e<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
156,1<br />
Europa (20 Länder)<br />
Quelle: EVCA 2005<br />
59,8<br />
Großbritannien<br />
25,5<br />
aggregierte Erstnotierungswert betrug<br />
27,3 Mrd. s. Davon profitierte auch die<br />
europäische Beteiligungsbranche. So brachten<br />
alleine britische Investoren 32 Portfoliounternehmen<br />
an die Börse. Deutsche <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
blieben außen vor.<br />
In Deutschland gab es in 2004 zwar 5 Börsengänge,<br />
von denen aber keiner von <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
begleitet wurde.<br />
2005 zufrieden abgeschlossen<br />
Frankreich<br />
20,3<br />
Deutschland<br />
Für das Jahr 2005 liegt noch keine Statistik<br />
der EVCA vor. Die Mehrheit der europäischen<br />
Investoren blickt jedoch auf ein erfolgreiches<br />
Anlagejahr 2005 zurück. Erhebliche<br />
Mittelzuflüsse durch erfolgreiches<br />
Fundraising, anhaltend günstige Kapital-<br />
12,4<br />
Italien<br />
9,0<br />
Niederlande<br />
marktkonditionen und verbesserte Exitmöglichkeiten<br />
durch 602 IPOs mit einem<br />
Volumen von 50,3 Mrd. s gehörten zu den<br />
Rahmenbedingungen, die eine positive<br />
Entwicklung im Beteiligungsgeschäft<br />
begünstigten.<br />
Optimistischer Blick auf 2006<br />
Beteiligungsmarkt in Europa<br />
8,9<br />
Schweden<br />
Die Beteiligungsexperten sehen das Jahr<br />
2006 optimistisch. Für das laufende Geschäftsjahr<br />
erwarten die in Europa aktiven<br />
<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en sogar neue<br />
Rekordinvestitionen, so die EVCA. Die<br />
Kassen der <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en sind<br />
gut gefüllt und der Anlagedruck hoch.<br />
Der Wettbewerb um die besten Unternehmen<br />
wird sich 2006 daher verschärfen.<br />
15
Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />
<strong>Bayerische</strong>r Mittelstand gegenüber Beteiligungskapital<br />
aufgeschlossen – traditionelle Branchen von Investoren<br />
bevorzugt – Buy-out-Häuser mit größtem Anteil – positive<br />
volkswirtschaftliche Effekte von Beteiligungskapital – mit<br />
Rückenwind ins neue Jahr<br />
2005 wird von der deutschen Beteiligungsbranche<br />
überwiegend als gutes Jahr angesehen,<br />
auch wenn die Zahlen auf den ersten<br />
Blick einen anderen Eindruck vermitteln.<br />
Wurden 3,85 Mrd. s im Jahr 2004 investiert,<br />
fiel das Volumen der Bruttoinvestitionen<br />
auf 3,1 Mrd. s im Jahr 2005. Grund<br />
dafür war das Ausbleiben von großen Buyout-Deals<br />
für deutsche Finanzinvestoren.<br />
Viele der großen Buy-out-Transaktionen<br />
wurden von den weltweit führenden internationalen<br />
Investoren abgewickelt und<br />
sind deshalb in der Statistik des Bundesverbands<br />
Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />
(BVK) nicht erfasst.<br />
Mittelständische Unternehmen profitieren<br />
von Beteiligungskapital<br />
Es sind fast 90 Prozent kleine und mittlere<br />
Unternehmen mit einem Jahresumsatz von<br />
bis zu 50 Mio. s, die in Deutschland mit<br />
Beteiligungskapital finanziert sind, so das<br />
Ergebnis einer BVK-Umfrage aus dem Jahr<br />
2005. Traditionell spielen für Unternehmen<br />
mittlerer Größe die Mittelständischen<br />
<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en (MBG) als Finan-<br />
16<br />
zierungspartner eine große Rolle. Rund ein<br />
Drittel der Unternehmen, die in Bayern<br />
Beteiligungskapital in Anspruch nahmen,<br />
wurde über die BayBG, die sich zu den<br />
MBGen zählt, finanziert. Diese Zahl unterstreicht<br />
die Aufgeschlossenheit bayerischer<br />
Unternehmer für die Nutzung alternativer<br />
Finanzierungsinstrumente.<br />
Fundraising auf Rekordniveau<br />
Das wieder erwachte Interesse der institutionellen<br />
Kapitalanleger an der Anlageklasse<br />
›Private Equity‹ zeigt sich in dem<br />
mehr als verdreifachten Fundraisingvolumen<br />
von 7,2 Mrd. s in 2005. Für die <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
bedeutet dies allerdings<br />
auch einen erheblichen Anlage- und<br />
Wettbewerbsdruck, um die zugeflossenen<br />
Mittel Gewinn bringend zu investieren.<br />
Traditionelle Branchen bevorzugt<br />
Der Trend, die Investitionsschwerpunkte in<br />
eher traditionellen Branchen zu setzen,<br />
hielt erneut an. Die höchsten Investitionsvolumen<br />
flossen in die Kommunikationstechnologie<br />
mit 11,9 Prozent, Konsumgüterindustrie<br />
mit 11,2 Prozent, sonstige<br />
Dienstleistungen (alle Dienstleistungen mit<br />
Ausnahme von Finanzdienstleistungen,<br />
Gastronomie, Hotellerie und Transportwesen)<br />
mit 9,6 Prozent, Maschinen- und
Anlagenbau mit 9,3 Prozent, Industrieautomation<br />
mit 8,2 Prozent und Medizin/Pharmazie<br />
mit 5,2 Prozent.<br />
Buy-out-Häuser mit größtem Anteil<br />
Das Ausbleiben von Mega-Deals von deutschen<br />
Finanzinvestoren sorgte dafür, dass<br />
der Anteil des Buy-out-Segments am gesamten<br />
Investitionsvolumen von 71,3 Prozent<br />
auf 58,2 Prozent im Jahr 2005 zurückging.<br />
Dafür verdoppelte sich der Anteil der<br />
Expansionsfinanzierungen von 16,2 Prozent<br />
im Jahr 2004 auf 31,2 Prozent im<br />
Jahr 2005. Der Anteil der Start-up-Finanzierungen<br />
stieg gegenüber dem Vorjahr nur<br />
leicht auf 9,8 Prozent. Die Finanzierungs-<br />
phasen Seed, Replacement, Turn-around<br />
und Bridge Financing hatten mit jeweils<br />
unter einem Prozent volumenmäßig eine<br />
untergeordnete Bedeutung.<br />
Durchbruch für Börsengänge?<br />
Nach wie vor zählt in der Beteiligungsbranche<br />
der Börsengang (IPO) zu den favorisierten<br />
Ausstiegsvarianten, wenn es darum<br />
geht, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen.<br />
Nach nur 5 IPOs in 2004 wurden<br />
2005 immerhin 14 Neuemissionen platziert.<br />
Das Emissionsvolumen stieg von 4,6 Mrd. s<br />
auf 8 Mrd. s. Der größte IPO wurde vom<br />
Finanzinvestor Permira mit einem Platzierungsvolumen<br />
von 1,2 Mrd. s an die Börse<br />
Brutto-Investitionstätigkeit in Deutschland aktiver <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
Mio. e<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
611<br />
1996<br />
Quelle: BVK 2006<br />
1211<br />
1997<br />
1998<br />
1701<br />
1999<br />
4451<br />
2816<br />
2000<br />
2001<br />
4435<br />
2752<br />
2002<br />
2003<br />
Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />
3850<br />
2553<br />
2004<br />
3102<br />
2005<br />
17
Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />
Bruchsicher verpackt: Liebensteiner Kartonagenwerk<br />
gebracht. Auch Wagniskapitalgeber (VC)<br />
konnten erstmals seit Jahren die Börse wieder<br />
als Exitkanal in Anspruch nehmen.<br />
Unter den Neuplatzierungen im Jahr 2005<br />
fanden sich VC-finanzierte Firmen wie<br />
ErSol Solar Energy AG und Q-Cells AG.<br />
Für 2006 rechnen die Börsenexperten<br />
mit bis zu 100 Neuemissionen in Deutschland.<br />
Als Börsenanwärter sind unter anderen<br />
der Wissenschaftsverlag Springer, das<br />
Versicherungsunternehmen Talanx und<br />
Wacker Chemie im Gespräch.<br />
Studie belegt positive volkswirtschaftliche<br />
Effekte von Beteiligungskapital<br />
Angelehnt an eine europäische Studie wurde<br />
der Einfluss von Private Equity-Gesellschaften<br />
auf die Portfoliounternehmen<br />
18<br />
und die deutsche Wirtschaft 2005 auch in<br />
einer Studie von BVK und Pricewaterhouse-<br />
Coopers beschrieben. Hiernach hat die<br />
Zahl der Arbeitsplätze in den untersuchten<br />
Unternehmen im Zeitraum von 2000 bis<br />
2004 um insgesamt 20 Prozent zugenommen.<br />
Hingegen ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigten in der<br />
Gesamtwirtschaft im Vergleichszeitraum um<br />
5,7 Prozent gesunken. Auch der Staat hat<br />
von der Tätigkeit der <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
profitiert; so sind die Steuerzahlungen<br />
der betroffenen Unternehmen im Vergleichszeitraum<br />
um über 20 Prozent gestiegen.<br />
Der BVK hat Anfang 2006 ermittelt, dass<br />
die von deutschen <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
im Jahr 2005 finanzierten Unternehmen<br />
Jahresumsätze von 134,0 Mrd. s (Vorjahr<br />
114,0 Mrd. s) erzielten und 703.500
(Vorjahr 638.000) Mitarbeiter beschäftigten.<br />
Zählt man die Portfoliounternehmen<br />
der in Deutschland tätigen internationalen<br />
Investoren hinzu, so wurden insgesamt<br />
170,3 Mrd. s umgesetzt und knapp<br />
800.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Mit Rückenwind ins neue Jahr<br />
Die Erwartungen der Beteiligungsbranche<br />
für das laufende Geschäftsjahr sind auf<br />
einem historischen Höchststand, so der<br />
Entwicklung des Beteiligungsbestands in Deutschland<br />
Mrd. e<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
3200<br />
Quelle: BVK 2005<br />
3,07 3,67<br />
1996<br />
3327<br />
1997<br />
3808<br />
1998<br />
5,05<br />
4420<br />
1999<br />
7,1<br />
5449<br />
2000<br />
10,9<br />
Zahl der mit Beteiligungskapital finanzierten Unternehmen<br />
insgesamt investiertes Beteiligungskapital<br />
5974<br />
15,8<br />
2001<br />
6200<br />
16,0<br />
2002<br />
5497<br />
17,9<br />
2003<br />
Beteiligungsmarkt in Deutschland<br />
von BVK und KfW gemeinsam ermittelte<br />
Geschäftsklimaindikator für den deutschen<br />
Beteiligungsmarkt, das German Private<br />
Equity Barometer. Zum einen erwartet<br />
die Branche in Einzelfällen wieder Mega-<br />
Deals mit Volumen im Milliardenbereich.<br />
Zum anderen öffnet sich der Mittelstand<br />
zunehmend für Finanzierungen mit Beteiligungskapital.<br />
Wie in der Vergangenheit werden die<br />
großen Buy-out-Deals den Markt volumenmäßig<br />
dominieren.<br />
20,3<br />
2004<br />
5563<br />
21,5<br />
2005<br />
5723<br />
Unternehmen<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
19
Internationalisierung mit Beteiligungskapital<br />
Mittelstand stellt sich Herausforderung ›Internationalisierung‹<br />
– Eigenkapitalquote entscheidet mit über internationalen<br />
Erfolg – BayBG-Engagement macht nicht an der<br />
Grenze Halt<br />
Unternehmen, die in mehreren Ländern<br />
aufgestellt sind, machen sich von Konjunktur-<br />
oder Standortproblemen unabhängiger.<br />
Der größere internationale Markt erlaubt<br />
eine Spezialisierung auf eine Nische, in der<br />
ein Unternehmen sich dem bei Standardgütern<br />
extrem harten Preiswettbewerb weitgehend<br />
entziehen kann. Mit einem größeren<br />
Absatzvolumen amortisieren sich<br />
Investitionen schneller – heute besonders<br />
wichtig, da die Produktlebenszyklen immer<br />
kürzer werden.<br />
Die Internationalisierung bietet viele<br />
Chancen. Aber auch Risiken. Sogar wohl<br />
behütete ausländische Töchter großer Konzerne<br />
sind schon zu Sorgenkindern geworden,<br />
wenn sich zum Beispiel die politischen<br />
Rahmenbedingungen im Gastland änderten.<br />
Die weltweite Öffnung der Märkte und<br />
das Sinken der Transaktionskosten erleichtern<br />
die Exporttätigkeit ebenso wie die Verlagerung<br />
von Vertrieb und Produktion ins<br />
Ausland. Daher stellen sich immer mehr<br />
Mittelständler der Herausforderung ›Internationalisierung‹,<br />
deren weiterhin vorhandenen<br />
Risiken zum Beispiel durch Rückgarantien<br />
oder Bürgschaften der LfA Förderbank<br />
Bayern zum Teil abgefedert werden<br />
20<br />
können. Heute exportiert ein Viertel aller<br />
deutschen Mittelstandsfirmen Waren oder<br />
Dienstleistungen.<br />
Eigenkapitalquote wichtig für Auslandserfolg<br />
Nicht nur Unternehmensgröße, sondern<br />
auch Branche oder Arbeitsproduktivität<br />
prägen Art und Umfang der Exporttätigkeit:<br />
Je höher die Eigenkapitalquote, desto höher<br />
das Exportvolumen, stellt die KfW fest.<br />
Eine breite Eigenkapitalbasis ermöglicht den<br />
solide finanzierten Aufbau ausländischer<br />
Vertriebsstrukturen und einen kontinuierlichen<br />
Ausbau der Produktionskapazitäten<br />
für den internationalen Markt.<br />
Fast jedes fünfte Unternehmen mit<br />
mehr als 250 Mitarbeitern hat unmittelbar<br />
im Ausland investiert. Das Hauptmotiv für<br />
eine solche Direktinvestition ist nicht eine<br />
Umschichtung der Produktionskapazitäten,<br />
sondern die Erschließung und Sicherung<br />
neuer Märkte. Da wegen des erhöhten Risikos<br />
eine umfangreiche Fremdfinanzierung<br />
kaum möglich ist, gewinnt bei Direktinvestitionen<br />
im Ausland eine breite Ausstattung<br />
mit Eigenkapital und eigenkapitalähnlichen<br />
Mitteln zusätzlich an Bedeutung.<br />
Der heimische Mittelstand ist gefordert,<br />
immer wieder Märkte, Produkte und<br />
Dienstleistungen zu finden, in denen er<br />
Wettbewerbsvorsprünge hat. Das erfordert
kontinuierliche Investitions- und Innovationstätigkeit.<br />
Da der heimische Mittelstand<br />
im internationalen Vergleich eine relativ<br />
geringe Eigenkapitalquote besitzt, steht<br />
er vor einer doppelten Herausforderung.<br />
Im Rahmen von eigenen Veranstaltungen,<br />
z.B. bei den ›<strong>Bayerische</strong>n Mittelstandsgesprächen‹<br />
oder der Seminarreihe ›Internationale<br />
Erfolgsinstrumente‹, informiert<br />
die BayBG über Chancen und Probleme<br />
der Internationalisierung.<br />
Erfolg mit starkem Beteiligungspartner<br />
Dass es mit einem starken Finanzpartner<br />
sogar relativ kleinen mittelständischen<br />
Unternehmen möglich ist, sich international<br />
zu positionieren, belegt die BBG GmbH<br />
& Co. KG. Der Maschinen- und Werkzeug-<br />
Internationalisierung mit Beteiligungskapital<br />
»Präsenz rund um die Welt: der bayerische Mittelstand.« Die Podiumsteilnehmer der<br />
›<strong>Bayerische</strong>n Mittelstandsgespräche‹ vom 01.06.2005: v.l. Jürgen Seitz (<strong>Bayerische</strong>s Fernsehen),<br />
Prof. Norbert Berthold (Universität Würzburg), Thomas Guglhör (ept), Prof. Anton Kathrein<br />
(Kathrein-Werke), Hans-Jürgen Münch (Royalbeach), Dr. Reinhard Dörfler (IHK), Myriam Krall<br />
(KONZEP), Dr. Sonnfried Weber (BayBG)<br />
bauer für die Automobilindustrie beschäftigt<br />
55 Mitarbeiter. Und er wird in den<br />
nächsten Monaten in Changchun/China<br />
eine eigene Produktionsniederlassung aufbauen,<br />
um einen seiner wichtigsten Kunden,<br />
ein bereits in China produzierendes<br />
deutsches Unternehmen, unmittelbar<br />
beliefern zu können.<br />
BayBG-Beteiligungskapital stärkt Wirtschafts-<br />
und Kapitalkraft, Innovations- und<br />
Wachstumsfähigkeit des heimischen Mittelstands.<br />
Wenn die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
des bayerischen Mutterunternehmens<br />
gestärkt wird, bringt die<br />
BayBG auch bei der Errichtung oder dem<br />
Kauf einer ausländischen Vertriebs- oder<br />
Produktionsniederlassung Beteiligungskapital<br />
ein. Das BayBG-Engagement macht<br />
an den Grenzen nicht Halt.<br />
21
Geschäftsentwicklung<br />
Oberpfalz<br />
Leitbild<br />
Mitarbeiter/-innen<br />
BayBG im Markt
Geschäftsentwicklung<br />
Beteiligungsbestand gestiegen – 27,2 Mio. e Eigenkapital<br />
für den breiten Mittelstand – Bestand wächst in nahezu<br />
allen Regionen – Wachstumsfinanzierung am meisten<br />
gefragt<br />
Seit mehr als 30 Jahren gilt: Er wächst und<br />
wächst. Der Beteiligungsbestand der BayBG,<br />
der zum Bilanzstichtag mit 271 Mio. s eine<br />
neue Rekordmarke erreicht hat. Und das bei<br />
einer weiterhin schwierigen konjunkturellen<br />
Situation und zusätzlicher Konkurrenz<br />
aus dem Mezzanine-Bereich. Das über Jahr-<br />
Höchste Präzision: Body-Fix-System von Medical Intelligence<br />
24<br />
zehnte gewachsene und weiterentwickelte<br />
Produktsortiment der BayBG hat sich im<br />
Geschäftsjahr 2004/2005 erneut bewährt.<br />
27,2 Mio. e Eigenkapital für den breiten<br />
Mittelstand<br />
Mit dem im Jahr 2004 gestarteten neuen<br />
Produkt ›Eigenkapital für den breiten<br />
Mittelstand‹ ist das Volumen einer BayBG-<br />
Beteiligung gewachsen: Bis zu 5 Mio. s<br />
sind jetzt möglich. Beim etwas größeren
Portfolio-Entwicklung BayBG<br />
(Beteiligungsbestand in Mio. e)<br />
270<br />
260<br />
250<br />
240<br />
230<br />
220<br />
210<br />
200<br />
Quelle: eigen<br />
207,2<br />
31.12.1996<br />
211,1<br />
31.12.1997<br />
213,9<br />
31.12.1998<br />
220,8<br />
30.09.1999<br />
bayerischen Mittelstand hat dieses Produkt<br />
schnell Resonanz gefunden. Zum Bilanzstichtag<br />
waren 17 Mio. s im Rahmen dieses<br />
Programms ausbezahlt, im laufenden<br />
Geschäftsjahr sind weitere 10,2 Mio. s ausgereicht<br />
worden. Neben der Regelung der<br />
Unternehmensnachfolge wird ›Eigenkapital<br />
für den breiten Mittelstand‹ auch bei größeren<br />
Wachstumsmaßnahmen eingesetzt.<br />
Beispiel? Die HAWE Hydraulik GmbH & Co.<br />
KG. Das Unternehmen mit Stammsitz in<br />
München treibt den Ausbau von drei<br />
Standorten auch mit ›Eigenkapital für den<br />
breiten Mittelstand‹ weiter voran.<br />
234,5<br />
30.09.2000<br />
252,2<br />
30.09.2001<br />
259,7<br />
30.09.2002<br />
260,0<br />
30.09.2003<br />
266,0<br />
30.09.2004<br />
Konsequente Mittelstandsorientierung<br />
Geschäftsentwicklung<br />
271,0<br />
30.09.2005<br />
Insbesondere durch die höheren Beteiligungsvolumen<br />
im Rahmen von ›Eigenkapital<br />
für den breiten Mittelstand‹ ist die<br />
durchschnittliche Beteiligungshöhe auf<br />
484.000 s je Partnerunternehmen gestiegen<br />
(Vorjahr: 464.000 s). Bei mehr als zwei<br />
Dritteln aller Partnerunternehmen beträgt<br />
das BayBG-Investitionsvolumen weniger<br />
als 500.000 s. Ein signifikanter Indikator<br />
für die konsequente Mittelstandsorientierung,<br />
die der Dreh- und Angelpunkt der<br />
BayBG-Unternehmensphilosophie ist und<br />
25
Geschäftsentwicklung<br />
bleibt. Mittelstandsorientierung, das heißt<br />
auch, die Unternehmen mit Beratung in<br />
Finanzierungs- und betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen langfristig und aktiv zu begleiten.<br />
Ex und hopp, sprich: Geld raus und dann<br />
möglichst schnell eine möglichst hohe<br />
Rendite erzielen – das ist nicht die Strategie<br />
der BayBG. Im Gegenteil. Wenn ein Unternehmen<br />
wächst, dann wächst so manches<br />
Mal auch das BayBG-Engagement mit. Zwar<br />
entfiel auch im vergangenen Geschäftsjahr<br />
ein Großteil von den 40,7 Mio. s an ausbezahltem<br />
Beteiligungskapital auf Neuengagements.<br />
Mit rund 12,4 Mio. s finanzierte<br />
die BayBG aber auch die weitere Entwicklung<br />
von 22 Unternehmen, mit denen<br />
sie bereits Jahre oder Jahrzehnte zusammenarbeitet.<br />
So erhöhte die BayBG ihr Engagement<br />
auch bei der Wöhner GmbH & Co. KG<br />
Elektrotechnische Systeme. Anlass der Erhöhung<br />
war die Finanzierung weiterer<br />
vertrieblicher Internationalisierungsmaß-<br />
26<br />
Entwicklung des BayBG-Portfolios 2004/2005<br />
nahmen sowie die daraus resultierende<br />
Wachstumsfinanzierung. Der oberfränkische<br />
Hersteller Wöhner steht für Kompetenz<br />
im Bereich der Sammelschienen-<br />
Systemtechnik und bietet individuelle<br />
Problemlösungen für den Verteiler-, Steuerungs-<br />
und Schaltanlagenbau. Übrigens:<br />
Trotz aller Internationalisierung ist beabsichtigt,<br />
die Produktion des 1929 gegründeten<br />
Familienunternehmens auch in<br />
Zukunft am heimischen Standort in Rödertal<br />
zu belassen.<br />
Stille, offene und kombinierte<br />
Beteiligungen<br />
Jedes Unternehmen ist individuell und einmalig.<br />
Das spiegelt sich auch in der BayBG-<br />
Produktgestaltung wider. So passt sich das<br />
Grundmodell, die typisch stille Beteiligung,<br />
flexibel und variabel den Bedürfnissen und<br />
Voraussetzungen der Unternehmen an.<br />
Anzahl der Invest. Volumen Vergleichszahlen<br />
Unternehmen 2004/2005 Vorjahr<br />
in Mio. e in Mio. e<br />
Bestand per 1.10.2004 573 266,0 260,0<br />
Investitionen 83 40,7 39,2<br />
- Teil- und Gesamtverkäufe 22,2 16,6<br />
- ausgelaufene Beteiligungen 5,4 2,6<br />
- Abwicklungsfälle 8,1 14,0<br />
_____ _____<br />
Abgänge (insgesamt) 96 35,7 33,2<br />
Gesamtbestand 30.09.2004 560 271,0 266,0
Heinz Glas: Flacons für die Welt<br />
Aktuell haben 85 Unternehmen eine zwar<br />
prinzipiell stille Beteiligung, die jedoch mit<br />
speziellen Komponenten ausgestattet ist,<br />
mit denen sich diese Engagements einer<br />
offenen Beteiligung annähern.<br />
Die BayBG bietet aber auch unmittelbar<br />
offene oder kombinierte (zum Teil stille,<br />
zum Teil offene) Beteiligungen. Bei 42<br />
Unternehmen ist sie in offener Form engagiert.<br />
Ein Beispiel für eine kombinierte<br />
Beteiligungsform ist die Lacon Gruppe. Die<br />
BayBG erwarb im Sommer 2005 ein Drittel<br />
der Anteile des Mechatronik-Dienstleisters,<br />
um gemeinsam mit einem externen Manager<br />
ein Management-Buy-in zu realisieren.<br />
Gleichzeitig stockte die BayBG ihre seit Jahren<br />
bestehende stille Beteiligung auf. Das<br />
neuerliche Lacon-Engagement belegt die<br />
Vorteile einer Universalbeteiligungsgesellschaft:<br />
Unternehmen werden über unter-<br />
Geschäftsentwicklung<br />
schiedliche Unternehmensphasen hinweg<br />
kontinuierlich begleitet. Während mit der<br />
früheren Beteiligung das Wachstum finanziert<br />
wurde, regelt das aktuelle Engagement<br />
die Unternehmensnachfolge.<br />
Beteiligungsbestand wächst in nahezu<br />
allen Regionen<br />
Wie der Beteiligungsbestand als Ganzes<br />
zugenommen hat, so ist er auch in mehreren<br />
bayerischen Regierungsbezirken gestiegen.<br />
In Unterfranken betrug der Zuwachs<br />
im vergangenen Jahr 5 Prozent, der Beteiligungsbestand<br />
beläuft sich aktuell auf<br />
25,2 Mio. s. In Schwaben legte die BayBG<br />
um 2 Prozent auf 53,9 Mio. s zu und in<br />
Oberfranken um 3,5 Prozent auf 30,5 Mio. s.<br />
Wegen einiger größerer Abschlüsse konnte<br />
der Regierungsbezirk Oberbayern die ab-<br />
27
Geschäftsentwicklung<br />
solut und relativ größte Zunahme realisieren:<br />
Hier ist die BayBG nunmehr mit<br />
86,8 Mio. s Beteiligungsbestand (+ 8,2 Prozent)<br />
investiert. Während in der Oberpfalz<br />
das Volumen mit 22,4 Mio. s konstant<br />
blieb, gab es in Niederbayern (aktueller<br />
Beteiligungsbestsand: 29,9 Mio. s) und<br />
Mittelfranken (aktueller Beteiligungsbestand:<br />
20,8 Mio. s) leichte Rückgänge.<br />
Der Grund hierfür liegt weniger in mangelnder<br />
Nachfrage, sondern in der Rückzahlung<br />
mehrerer Engagements, deren<br />
Laufzeit zu Ende ging. Außerhalb Bayerns<br />
war die BayBG mit 1,5 Mio. s investiert.<br />
Bewährter Branchenmix<br />
Als Universalbeteiligungsgesellschaft ist die<br />
BayBG nicht auf einzelne Branchen und<br />
Technologien spezialisiert, sondern sucht<br />
seit jeher einen tragfähigen und gesunden<br />
Branchenverteilung BayBG<br />
28<br />
Dienstleistung, Handwerk, Sonstige<br />
23 %<br />
Chemie, Öl, Kunststoff,<br />
Baustoffe, Bau<br />
17 %<br />
Quelle: eigen; Stand: 30.09.2004 30.09.2005<br />
EDV, Informations-,<br />
Kommunikationstechnologie,<br />
Life Science<br />
3 %<br />
Branchenmix. Der Schwerpunkt des BayBG-<br />
Engagements liegt jedoch im verarbeitenden<br />
Gewerbe, mit einem besonderen<br />
Schwerpunkt bei Maschinenbau und Automobilindustrie.<br />
Parallel zur gesamtwirtschaftlich-strukturellen<br />
Entwicklung gewinnt<br />
aber der Dienstleistungssektor von<br />
Jahr zu Jahr an Bedeutung.<br />
Mehr Rückzahlungen – weniger Ausfälle<br />
Der mittelstandsfreundliche Rückkauf durch<br />
den Unternehmer ist der Standardausstieg<br />
einer BayBG-Beteiligung. Auch der Verkauf<br />
oder Teilverkauf einer Beteiligung ist eine<br />
Ausstiegsvariante, die gerade im vergangenen<br />
Jahr in gemeinsamer Absprache von<br />
BayBG und Unternehmen genutzt wurde.<br />
Durch diese Verkäufe konnten nicht nur<br />
die Unternehmer, sondern auch die BayBG<br />
einige sehr erfreuliche Gewinne realisieren.<br />
Maschinen-, Anlagen-,<br />
Fahrzeugbau, Elektrotechnik<br />
19 %<br />
Konsumgüter<br />
14 %<br />
Eisen, Stahl, Leichtmetall<br />
9 %<br />
Handel<br />
15 %
Perfektion und Leichtigkeit: Alu-Druckguss von PMG Pressmetall Gunzenhausen<br />
Geschäftsentwicklung<br />
29
Geschäftsentwicklung<br />
Und da gibt es noch eine Exitvariante:<br />
die Abwicklung. Ehrenrührig sind Einzelwertberichtigungen<br />
und Ausfälle im risikoorientierten<br />
Beteiligungsgeschäft zwar<br />
nicht, aber dennoch Ergebnis mindernd.<br />
Nachdem bereits im vorangegangenen<br />
Geschäftsjahr die Ausfallquote deutlich<br />
rückläufig war, ist sie noch einmal gesunken.<br />
Das Ausfallvolumen belief sich in<br />
2004/2005 auf 8,1 Mio. s, 42 Prozent<br />
weniger als im Vorjahr.<br />
Zu einem, dem kleineren Teil beruht<br />
diese positive Entwicklung in der gesunkenen<br />
volkswirtschaftlichen Insolvenzquote,<br />
die um 3,5 Prozent auf 37.900 zurückgegangen<br />
ist. Zum größeren Teil sind hausinterne<br />
Gründe maßgeblich. Mit dem von<br />
30<br />
Risikostruktur des Portfolios der BayBG<br />
Mio. e<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
271<br />
BayBG-Beteiligungsbestand<br />
Quelle: eigen; Stand: 30.09.2005<br />
180<br />
91<br />
Eigenrisiko/Risikobelastung<br />
Risikoentlastung<br />
durch Garantie<br />
der BGG, KfW<br />
Eigenrisiko<br />
BayBG<br />
30<br />
61<br />
Restrisiko/Risikovorsorge<br />
Risikovorsorge<br />
Restrisiko<br />
BayBG<br />
100<br />
Eigenkapital BayBG<br />
der BayBG entwickelten Risikomanagementsystem<br />
können die BayBG-Mitarbeiter<br />
frühzeitig mögliche Risiko- und Gefahrenpotenziale<br />
erkennen.<br />
Aber: Trotz aller Bemühungen und Frühwarnsysteme<br />
werden sich Unternehmenszusammenbrüche,<br />
die zum Beispiel durch<br />
den Ausfall eines wichtigen Kunden oder<br />
Lieferanten entstehen, auch in Zukunft<br />
nicht vollständig vermeiden lassen.<br />
Ausgewogene Risikostruktur<br />
Eine Analyse des Risikoprofils belegt die<br />
strukturell gesunde finanzielle Verfassung<br />
der BayBG. Für den nominalen Beteiligungsbestand<br />
von 271 Mio. s besteht eine
Risikoentlastung in Höhe von 180 Mio. s<br />
durch Ausfallgarantien, die nahezu ausschließlich<br />
von der <strong>Bayerische</strong>n Garantiegesellschaft<br />
(BGG) zur Verfügung gestellt<br />
werden. Diese BGG-Garantien bilden in<br />
vielen Fällen die Voraussetzung für die<br />
attraktiven BayBG-Beteiligungsangebote.<br />
Für das verbleibende Eigenrisiko hat die<br />
BayBG vorsorglich Einzelwertberichtigungen<br />
in Höhe von 30 Mio. s gebildet, wäh-<br />
rend das Restrisiko von 61 Mio. s durch<br />
das Eigenkapital der BayBG mehr als gedeckt<br />
ist. Das BayBG-Eigenkapital ist auf<br />
100 Mio. s gestiegen (Vorjahr: 93 Mio. s).<br />
Bezogen auf das Bilanzvolumen von<br />
296,4 Mio. s beträgt die Eigenkapitalquote<br />
33,8 Prozent (Vorjahr: 31,0 Prozent).<br />
Wachstum<br />
Was haben die Hersteller von Werbematerial,<br />
medizintechnischen Instrumenten<br />
oder elektronischen Automobilkomponenten<br />
gemeinsam? Das BayBG-Geschäftsfeld<br />
›Wachstum‹ hat im vergangenen Jahr in<br />
Geschäftsbereich Wachstum<br />
diese Branchen erneut investiert. ›BayBG-<br />
Wachstum‹ ist nahezu ein Abbild der ganzen<br />
Volkswirtschaft. Ob Industrie, größere<br />
Handwerks-, Handels- oder Dienstleistungsbetriebe<br />
– ›BayBG-Wachstum‹ ist als<br />
Mitfinanzierer immer mit dabei.<br />
Aufgabe und Ziel von ›BayBG-Wachstum‹<br />
ist die Unterstützung des etablierten<br />
Mittelstands bei der Finanzierung seiner<br />
Investitionstätigkeit. Obwohl die Investitionsbereitschaft<br />
des Mittelstands in<br />
2004/2005 sehr verhalten war, konnten die<br />
drei regional gegliederten Wachstumsbereiche<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut<br />
ein gutes Ergebnis realisieren: 29,2 Mio. s,<br />
70 Prozent der BayBG-Neuinvestitionen,<br />
entfielen auf Expansionsfinanzierungen.<br />
Die Bedeutung der Wachstumsfinanzierungen<br />
belegt auch eine Bestandsbetrachtung.<br />
207,5 Mio. s, drei Viertel des gesamten<br />
BayBG-Beteiligungsbestands, werden von<br />
den Wachstumsbereichen gehalten.<br />
Die regionale Organisationsstruktur des<br />
Wachstumsbereichs sichert eine unmittelbare<br />
Kunden- und Partnernähe. Darüber<br />
Zielgruppe: Industrie-, größere Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen<br />
mit Wachstumspotenzial<br />
Einsatzmöglichkeiten: Kapazitätserweiterung<br />
Internationalisierung<br />
Investition in neue Märkte<br />
Rationalisierung<br />
Optimierung der Kapitalstruktur<br />
Beteiligungshöhe: 200.000 e – 5 Mio. e<br />
31<br />
Wachstum
Innovation<br />
Geschäftsfelder der BayBG<br />
(zugleich<br />
Beteiligungsbestand<br />
Darstellung<br />
der<br />
des<br />
BayBG-Geschäftsfelder<br />
jeweiligen Beteiligungsbestands)<br />
hinaus bedeutet eine BayBG-Beteiligung<br />
für die Unternehmen vor allem eines: Zusätzliches<br />
Eigenkapital für die Umsetzung<br />
ihrer Zukunftsvorhaben. Es ist – ebenso<br />
wie eine Beteiligung der anderen BayBG-<br />
Geschäftsfelder – ein Güte- und Qualitätssiegel,<br />
wenn die BayBG nach einer fundierten<br />
Prüfung Kapital in das Unternehmen<br />
steckt: Es wirkt vertrauensbildend nach<br />
innen wie nach außen. Die BayBG-Beteiligung<br />
ist immer eine stille oder/und eine<br />
direkte Minderheitsbeteiligung. Damit ist<br />
sichergestellt: Der Unternehmer bleibt Herr<br />
im eigenen Haus.<br />
Innovation<br />
Nachdem sich der BayBG-Geschäftsbereich<br />
›Innovation‹ im Jahr 2003 neu positioniert<br />
hatte, und sich in 2004 erste Erfolge einstellten,<br />
hat sich die Umstrukturierung<br />
32<br />
Wachstum Niederbayern,<br />
Schwaben, Wachstum Oberpfalz Niederbayern,<br />
76,3 Schwaben, Mio. e Oberpfalz<br />
76,4 Mio. e<br />
Quelle: eigen; Stand: 30.09.2004<br />
Quelle: eigen; Stand: 30.09.2005<br />
Wachstum Oberbayern<br />
65,1 Wachstum Mio. eOberbayern<br />
65,2 Mio. e<br />
Wachstum gesamt 270,8 Mio. e<br />
Wachstum gesamt 207,5 Mio. e<br />
Unternehmensnachfolge<br />
23,3 Unternehmensnachfolge<br />
Mio. e<br />
23,8 Mio. e<br />
Turn-around<br />
15,7 Turn-around Mio. e<br />
15,7 Mio. e<br />
Innovation/Existenzgründung<br />
24,0<br />
Innovation/Existenzgründung<br />
Mio. e<br />
24,0 Mio. e<br />
Wachstum Franken<br />
65,9<br />
Wachstum<br />
Mio. e<br />
Franken<br />
65,9 Mio. e<br />
inzwischen endgültig bewährt: Das Volumen<br />
der Deals hat sich in 2004/2005 im<br />
Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr<br />
mehr als verdoppelt. 4,3 Mio. s<br />
zahlte der Bereich aus. Gemeinsam mit<br />
dem BayBG-Bereich ›Existenzgründung‹<br />
beläuft sich der Beteiligungsbestand auf<br />
24 Mio. s. Besondere Zielgruppe von<br />
›BayBG-Innovation‹ sind Unternehmen,<br />
die mit neuartigen Produkten und/oder<br />
Dienstleistungen überdurchschnittliche<br />
Wachstumschancen besitzen. Dabei kann<br />
es sich sowohl um etablierte mittelständische<br />
Unternehmen als auch um junge<br />
Unternehmen mit ersten Umsatz- und<br />
Markterfolgen handeln. Überzeugt das<br />
Unternehmen mit seiner zukunftsorientierten<br />
Wachstumsstrategie, benötigt aber<br />
Beteiligungskapital bei der Umsetzung<br />
der unternehmerischen Ziele, dann ist<br />
›BayBG-Innovation‹ die passende Wahl.
Fast noch wichtiger als die zuletzt realisierten<br />
Engagements: Mit ihrem klaren<br />
Konzept konnte sich ›BayBG-Innovation‹<br />
auf dem Markt für Innovations-Beteiligungen<br />
in den vergangenen zwei Jahren einen<br />
guten Namen machen. Das zeigt sich auch<br />
darin, dass ›BayBG-Innovation‹ ein angesehener<br />
Co-Venturing-Partner für andere<br />
<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en ist. Gemeinsam<br />
mit Bayern Kapital und der KfW engagierte<br />
Geschäftsbereich Innovation<br />
sich ›BayBG-Innovation‹ zum Beispiel sehr<br />
erfolgreich bei Medical Intelligence, einem<br />
innovativen Hersteller von Körperfixierungssystemen.<br />
Das junge Unternehmen<br />
war bereits kurze Zeit nach dem Einstieg<br />
der BayBG so attraktiv für einen schwedischen<br />
Medizintechnikkonzern, dass zu<br />
Beginn des laufenden Geschäftsjahrs ein<br />
für alle Beteiligten attraktiver Trade Sale<br />
realisiert werden konnte (s. Seite 50).<br />
Zielgruppe: Unternehmen mit innovativen, technologiegetriebenen<br />
Produkten und/oder Dienstleistungen<br />
Einsatzmöglichkeiten: Marktnahe innovative Produktentwicklung<br />
Vertriebsausbau, Markterschließung<br />
Investitionen<br />
Working Capital<br />
Internationalisierung<br />
Beteiligungshöhe: 250.000 e – 1,5 Mio. e, bei erfolgreicher Entwicklung<br />
Aufstockung bis 5 Mio. e möglich<br />
Geschäftsbereich Unternehmensnachfolge<br />
Zielgruppe: Solide mittelständische Unternehmen aller Branchen, die<br />
- ihre Nachfolge regeln wollen<br />
- Betriebsteile ausgliedern wollen<br />
Führungskräfte, die ein Unternehmen oder Teile hiervon<br />
übernehmen wollen<br />
Einsatzmöglichkeiten: Familienunabhängige Unternehmensnachfolge<br />
(MBO = Management-Buy-out; MBI = Management-Buy-in)<br />
Ausgliederung von Unternehmensteilen (Spin-offs)<br />
Ablösung von Gesellschaftern<br />
Beteiligungshöhe: 250.000 e – 5 Mio. e<br />
33<br />
Innovation
Unternehmensnachfolge<br />
Unternehmensnachfolge<br />
Der Bereich ›Unternehmensnachfolge‹<br />
kann als ›Geburtshelfer‹ für eine neue<br />
Unternehmergeneration bezeichnet werden.<br />
Wenn ein Unternehmer seinen<br />
Betrieb an firmeninterne Manager oder an<br />
Externe verkauft und diese nicht über die<br />
zur Übernahme notwendigen Mittel verfügen,<br />
dann gleicht ›BayBG-Unternehmensnachfolge‹<br />
diese Finanzierungslücke teilweise<br />
aus. Die Leistungen erstrecken sich<br />
aber nicht nur auf eine monetäre, sondern<br />
auch auf eine beratende Funktion. Die<br />
BayBG-Spezialisten stehen im gesamten<br />
Transaktionsprozess beratend zur Seite und<br />
moderieren auch Abläufe und Gestaltungen.<br />
Im Geschäftsjahr 2004/2005 hat sich<br />
›BayBG-Unternehmensnachfolge‹ mit<br />
einem Volumen von 3,95 Mio. s an mittelständischen<br />
Unternehmen beteiligt. Das<br />
34<br />
Geschäftsbereich Turn-around<br />
Gesamtengagement des Bereichs ›Unternehmensnachfolge‹<br />
stieg damit leicht auf<br />
23,8 Mio. s.<br />
Ein Beispiel für ein Neuengagement ist<br />
die Gesellschaft für Entwicklung und<br />
Management von Freizeitsystemen mbH<br />
& Co. KG (GMF), einem auf dem Bäderund<br />
Freizeitmarkt tätigen Unternehmen,<br />
das mit über 700 Mitarbeitern 17 Thermalund<br />
Freizeitbäder betreibt.<br />
Im Geschäftsjahr 2004/2005 wurden<br />
einige Deals vorbereitet, die den Beginn<br />
des laufenden Geschäftsjahrs prägen:<br />
Das Partnerunternehmen Karl Konzelmann<br />
Metallschmelzwerke GmbH & Co. KG<br />
wurde erfolgreich an einen strategischen<br />
Investor verkauft. Auf der anderen Seite<br />
konnten bereits zwei größere neue Beteiligungen<br />
im Rahmen des Programms ›Eigenkapital<br />
für den breiten Mittelstand‹ realisiert<br />
werden.<br />
Zielgruppe: Unternehmen nach akuter Krise mit Erfolg versprechendem<br />
Fortführungskonzept<br />
Einsatzmöglichkeiten: Mitfinanzierung von Restrukturierungsmaßnahmen<br />
Rationalisierung betrieblicher Abläufe<br />
Änderung der Produktpalette<br />
Erschließung neuer Märkte<br />
Abfindungszahlungen bei Personalabbau<br />
Beteiligungshöhe: Anfangs 500.000 e – 1 Mio. e<br />
Aufstockung bei erfolgreicher Entwicklung möglich
Metzner Maschinenbau: Mit Detailgenauigkeit zum Erfolg<br />
Turn-around<br />
Mit ihrem Geschäftsbereich ›Turn-around‹<br />
ist die BayBG der erfahrenste bayerische<br />
Beteiligungskapitalgeber für Restrukturierungsmaßnahmen.<br />
In den vergangenen<br />
10 Jahren hat ›Turn-around‹ weit mehr als<br />
50 Beteiligungen realisiert und so die Zukunft<br />
vieler Unternehmen gesichert. Wie<br />
erfolgreich, das belegt zum Beispiel die<br />
Dronco AG. Nachdem das Unternehmen<br />
nach schwierigen Jahren die ersten Umstrukturierungsprozesse<br />
eingeleitet hatte,<br />
beteiligte sich die BayBG im Jahre 1999<br />
an dem oberfränkischen Schleifscheibenhersteller.<br />
Mit großem Erfolg: Der Umsatz<br />
hat sich seitdem mehr als verdoppelt. 2005<br />
wurde Dronco zum bayerischen ›Mutmacher<br />
der Nation‹ gekürt und erneut in die<br />
Liste der ›Top 100‹ der mittelständischen<br />
innovativen Unternehmen Deutschlands<br />
aufgenommen. Eine anderes Erfolgsbeispiel<br />
bildet die Metzner Maschinenbau<br />
GmbH (s. Seite 52).<br />
Besondere Bedeutung besitzt ›Turnaround‹<br />
in seiner Funktion als ›Intensivstation‹<br />
für BayBG-Partnerunternehmen.<br />
Eine rechtzeitige Krisenintervention und<br />
Intensivbetreuung durch ›Turn-around‹<br />
hat schon in vielen Fällen eine drohende<br />
Insolvenz verhindert und dem Unternehmen<br />
eine zweite Chance eröffnet. Zum<br />
Bilanzstichtag hatte ›Turn-around‹ insgesamt<br />
15,7 Mio. s investiert.<br />
Turn-around<br />
35
Oberpfalz<br />
Oberpfalz: Zentrum des neuen Europas –<br />
breite Kapitalausstattung als Erfolgsfaktor<br />
Die Mitte Europas, das ist Hildweinsreuth<br />
in der Oberpfalz – so hat es zumindest das<br />
Geografische Institut der Universität München<br />
berechnet.<br />
Obwohl im geografischen Zentrum gelegen,<br />
war die Oberpfalz lange Zeit an der<br />
wirtschaftlichen Peripherie. In den 70er<br />
Jahren, als sich zahlreiche neue Industrien<br />
in der Region niederließen, wurde die Oberpfalz<br />
zu einer der am schnellsten wachsenden<br />
Wirtschaftsregionen in Bayern, dem<br />
am schnellsten wachsenden Bundesland.<br />
Dieses Wachstum hat viele Namen. Zum<br />
Beispiel heißt es Wilden AG. Vor 50 Jahren<br />
war das Kunststoffverarbeitungsunternehmen<br />
mit heutigem Sitz in Regensburg noch<br />
ein ›Paar-Mann-Betrieb‹. Heute beschäftigt<br />
das Unternehmen über 1.600 Mitarbeiter<br />
und setzt mit 15 Niederlassungen in vier<br />
Kontinenten jährlich 200 Mio. s um.<br />
Erfolgsgrundlage: Hohe Präzision, konsequente<br />
Kundenorientierung, ausgewogene<br />
Finanzierung.<br />
Präzision – und das auf den tausendsten<br />
Millimeter genau – darauf setzt auch die Hör<br />
Technologie. Das Weidener Unternehmen<br />
stellt u. a. Nockenwellen sowie Getriebe-<br />
Komponenten und Komplett-Getriebe für<br />
Straßen- und Rennfahrzeuge her. Berechnung,<br />
Konstruktion und Erprobung inklu-<br />
36<br />
sive. Nahezu alle bedeutenden Automobilanbieter<br />
vertrauen auf Hör-Präzisionsteile,<br />
mit denen viele sehr erfolgreiche Rennautos<br />
– vom Rallyeauto bis hin zur Formel-1-<br />
Boliden – ausgestattet sind. Daneben werden<br />
Hör-Produkte in Flugzeugen, Schiffsmotoren<br />
oder Motorrädern eingesetzt.<br />
Präzision ist das eine, was die beiden<br />
Unternehmen verbindet. Und was noch?<br />
Beide werden seit Jahren, ebenso wie weitere<br />
37 oberpfälzer Unternehmen, von der<br />
BayBG mit Beteiligungskapital auf ihrem<br />
Erfolgsweg begleitet. Ein anderes Erfolgsbeispiel<br />
ist die Liebensteiner Kartonagenwerk<br />
GmbH (s. Seite 48).<br />
Das oberpfälzer BayBG-Engagement entspricht<br />
in seiner Branchenstruktur in etwa<br />
dem gesamtbayerischen, mit einem besonderen<br />
Schwerpunkt auf dem traditionellen<br />
verarbeitenden Gewerbe. Aber auch in der<br />
modernen Umwelttechnik ist die BayBG<br />
in der Oberpfalz engagiert. Zum Beispiel<br />
stellt die Schmack Biogas AG Anlagen zur<br />
Nutzung von Biomasse für die Strom- und<br />
Wärmeproduktion her.<br />
Neue Konkurrenten<br />
Insgesamt hat die BayBG 22,4 Mio. s in der<br />
Oberpfalz investiert, nahezu doppelt so viel<br />
wie vor 10 Jahren. Damit übernimmt sie<br />
eine wichtige Finanzierungsfunktion für<br />
den Regierungsbezirk, der längst vor neuen
Kontinentales Tiefbohrprogramm Windischeschenbach<br />
Herausforderungen steht: Hatte Ostbayern<br />
über Jahrzehnte unter dem Vorhandensein<br />
des eisernen Vorhangs zu leiden, so leidet<br />
es heute in mancher Hinsicht unter seinem<br />
Wegfall. Abgesehen von der amerikanischmexikanischen<br />
Grenze, an der die beiden<br />
Länder jedoch durch einen restriktiven<br />
Sicherheitsstreifen getrennt sind, befinden<br />
sich kaum sonst ein Hoch- und ein Niedriglohnland<br />
in so unmittelbarer geografischer<br />
Nachbarschaft.<br />
Erfolgsfaktor: Breite Kapitalausstattung<br />
Auch wenn die Umstellung auf die neuen<br />
Gegebenheiten keineswegs leicht ist und<br />
die heimische Wirtschaft vor ganz neue<br />
Herausforderungen stellt, so bieten Internationalisierung<br />
und Globalisierung zumindest<br />
mittelfristig neue Chancen. Die<br />
oberpfälzer Wirtschaft hat kreative Unternehmer,<br />
engagierte und gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter und einen technologischen<br />
Vorsprung. Diese Standortvorteile kommen<br />
dann zum Tragen, wenn die Kapitalausstattung<br />
stimmt. Seit mehr als drei Jahrzehnten<br />
stärkt die BayBG die Eigenkapitalbasis<br />
der oberpfälzer Unternehmen. Sie begleitet<br />
die Unternehmen bei Investition, Innovation<br />
und Internationalisierung. Sie wird<br />
das in dieser europäischen Kernregion auch<br />
in Zukunft tun.<br />
37<br />
Oberpfalz
Leitbild der BayBG<br />
FÜR DEN MITTELSTAND<br />
Die BayBG <strong>Bayerische</strong> <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH gehört zu den führenden<br />
<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en in Deutschland. Regionaler Schwerpunkt<br />
ihrer Investitionen ist Bayern; unternehmerischer Schwerpunkt ist der Mittelstand.<br />
DIE BETEILIGUNGSGRUNDSÄTZE<br />
Die BayBG arbeitet auf der Basis besonders mittelstandsfreundlicher<br />
Beteiligungsmodelle. Das Angebot umfasst das gesamte institutionelle Kapitalbeteiligungsgeschäft.<br />
In der Regel werden nur Minderheitsengagements<br />
eingegangen.<br />
DER KUNDE ALS PARTNER<br />
Die BayBG geht auf die individuelle Situation und die Wünsche ihrer<br />
Partnerunternehmen ein. Auf dieser Grundlage kann die BayBG ihr gesamtes<br />
Leistungsspektrum optimal für das Unternehmen einsetzen.
DER ENTSCHEIDENDE UNTERSCHIED ZUM WETTBEWERB<br />
Die BayBG bietet durch den Einsatz unterschiedlicher Refinanzierungsmittel<br />
für nahezu alle Unternehmenssituationen das passende Beteiligungsmodell.<br />
Die BayBG kann dank ihrer ausgeglichenen Gesellschafterstruktur eine neutrale,<br />
von Einzelinteressen unabhängige Geschäftspolitik verfolgen.<br />
Die BayBG verfügt über gute Kontakte zu Kreditwirtschaft, Industrie, Beratern<br />
und staatlichen bayerischen Institutionen. Kontakte, die sie für ihre Beteiligungspartner<br />
nutzt. Die BayBG bündelt Expertenwissen über viele Unternehmenssituationen.<br />
Diese Kompetenz ermöglicht eine intensive Betreuung über<br />
nahezu alle Entwicklungsphasen eines Unternehmens hinweg.<br />
DIE PRODUKTPHILOSOPHIE<br />
Die Instrumente der BayBG sind breit gemischt: Sie stellt ihren Partnern<br />
nicht nur Eigenkapital zur Verfügung, sondern bietet unternehmensspezifische<br />
Dienstleistungen wie Konzeptentwicklung, Beratung und Begleitung bei der<br />
Realisierung an.
Mitarbeiter/-innen<br />
BayBG-Mitarbeiter kontinuierlich gefordert – hohe<br />
Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung<br />
Wollen Sie sich nicht an unserem schnell<br />
wachsenden Spezialmaschinenbauunternehmen<br />
beteiligen? Können Sie uns nicht<br />
bei der Nachfolgeregelung unseres Großhandelsbetriebs<br />
für Medikamente unterstützen?<br />
Die Mitarbeiter einer Branchen und<br />
Unternehmensphasen übergreifenden Universalbeteiligungsgesellschaft<br />
stehen täglich<br />
vor immer wieder neuen (An-)Fragen.<br />
Auch wenn sich manche Abläufe standardisieren<br />
lassen, so ist jedes Projekt doch<br />
immer wieder neu, immer wieder anders.<br />
Neue Überlegungen, neue Prüfungen und<br />
neue Analysen sind notwendig. Um die<br />
richtigen Antworten zu finden, ist Vielseitigkeit<br />
gefordert, technisches Know-how<br />
ebenso wie fundiertes Wissen im Finanzwesen<br />
und nahezu allen Bereichen der<br />
Betriebswirtschaft.<br />
Eigenschaften, die die 64 Mitarbeiter<br />
auch im vergangenen Jahr wieder in ihre<br />
Arbeit eingebracht und so das erneut positive<br />
Geschäftsergebnis der BayBG ermöglicht<br />
haben.<br />
Wenn es notwendig ist, begleiten die<br />
BayBG-Mitarbeiter ihre Partnerunternehmen<br />
auch auf nationalen und internationalen<br />
Geschäftsreisen.<br />
Im gleichen Maße wie die Mitarbeiter<br />
durch ihre anspruchsvolle Arbeit gefordert
sind, werden sie auch gefördert. In internen<br />
und externen Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
bilden sich die Mitarbeiter<br />
kontinuierlich fort.<br />
Die Basis für den Erfolg von morgen<br />
wird immer heute gelegt. Die BayBG betont<br />
daher eine kontinuierliche, langfristig angelegte<br />
Nachwuchsarbeit und bildet im<br />
Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst aus:<br />
Zum 01. 09. 2005 wurde wieder eine neue<br />
Auszubildende eingestellt und im Frühjahr<br />
2006 beginnt ein neuer Mitarbeiter mit<br />
einem Trainee-Programm.<br />
Auch wenn ihre Tätigkeit zeit- und<br />
arbeitsintensiv ist, so gilt auch für die<br />
BayBG-Mitarbeiter: Der Mensch lebt nicht<br />
vom Brot(-Erwerb) allein. Sport, Musik<br />
Mitarbeiter/-innen der BayBG<br />
oder Sommerfest. Die BayBG-Mitarbeiter<br />
fühlen sich über das Berufliche hinaus<br />
miteinander verbunden.<br />
Dank an Mitarbeiter<br />
Die Mitarbeiter prägen das Innen- und<br />
Außenbild der BayBG. Mit ihrer Einsatzbereitschaft<br />
haben sie die BayBG zu einer der<br />
führenden Mittelstandsbeteiligungsgesellschaften<br />
gemacht. Die Geschäftsführung<br />
dankt allen Mitarbeitern und dem Betriebsrat<br />
für die gute und kooperative Zusammenarbeit.
Fuhrmann Nutzfahrzeuge<br />
Service GmbH<br />
Heinz Holding GmbH & Co. KG<br />
Liebensteiner Kartonagenwerk<br />
GmbH<br />
Medical Intelligence<br />
Medizintechnik GmbH<br />
Metzner Maschinenbau GmbH<br />
PMG Pressmetall<br />
Gunzenhausen<br />
Porträts
Unternehmensporträts<br />
Fuhrmann Nutzfahrzeuge Service GmbH:<br />
Erfolg kann man erfahren<br />
Wir schreiben das Jahr 2002. Joachim<br />
Oechsner ist ein Mann, der weiß, was er<br />
will. Seit vielen Jahren hat er sich als angestellter<br />
Geschäftsführer bewährt, zuletzt in<br />
der Nutzfahrzeugbranche. Jetzt mit Anfang<br />
50, sieht Oechsner den Zeitpunkt gekommen,<br />
sein eigenes Unternehmen zu kaufen.<br />
Die Fuhrmann Nutzfahrzeuge Service<br />
GmbH, ein regional etablierter Betrieb für<br />
Nutzfahrzeughandel und Fahrzeugbau,<br />
den er bei ›nexxt-change‹, der IHK-Internetbörse<br />
für Unternehmensnachfolge,<br />
entdeckt, hat sein Interesse geweckt.<br />
»Warum steht ein so florierendes und<br />
etabliertes Unternehmen zum Verkauf?« –<br />
will Oechsner wissen. Fuhrmanns Antwort<br />
ist ebenso einfach wie einleuchtend. Der<br />
Sohn von Fuhrmann, seit Jahren auf die<br />
Kapital 0,5 Mio. e<br />
Art der Beteiligung still<br />
Beteiligungshöhe 0,125 Mio. e<br />
Branche Handel mit Nutzfahrzeugen<br />
und Fahrzeugbau<br />
Umsatz 2005 7,5 Mio. e<br />
Beschäftigte 2005 54<br />
Finanzierungsanlass Unternehmensnachfolge/<br />
Existenzgründung<br />
44<br />
Übergabe vorbereitet, hatte beruflich unerwartet<br />
eine andere Richtung eingeschlagen.<br />
Fuhrmanns Plan, den Betrieb mit 60-jähriger<br />
Firmengeschichte in der Familie zu halten,<br />
ist nicht realisierbar.<br />
Nach 25 Jahren im Geschäft hängt Fuhrmann<br />
verständlicherweise an seinem<br />
Lebenswerk. Es geht ihm daher weniger um<br />
›Kasse machen‹, als vielmehr um die langfristige<br />
Zukunftssicherung des Betriebs.<br />
Gleich beim ersten Treffen merken Fuhrmann<br />
und Oechsner, dass die Chemie zwischen<br />
ihnen stimmt. Außerdem sieht Fuhrmann<br />
in Joachim Oechsner einen Mann,<br />
dessen persönliche Qualitäten und einschlägige<br />
Berufserfahrung überzeugen. Der<br />
Grundstein für die erfolgreiche Unternehmensübergabe<br />
ist gelegt.<br />
Einmal entschlossen, will auch Fuhrmann<br />
sen. die Nachfolge nicht mehr auf<br />
die lange Bank schieben. Jetzt ist es an<br />
Oechsner, die passende Finanzierung sicherzustellen.<br />
Allein aus Privatvermögen ist so<br />
ein Unternehmenskauf nicht zu stemmen.<br />
Der Unternehmer in spe überzeugt mit<br />
seinem Businessplan die örtliche Hausbank<br />
und die Förderbanken von den positiven<br />
Perspektiven. Der umsichtig aufgestellte<br />
Finanzierungsplan sieht auch eine Beteiligung<br />
der BayBG vor, um eine solide<br />
Eigenkapitalbasis zu gewährleisten.
Joachim Oechsner, geschäftsführender Gesellschafter, Fuhrmann Nutzfahrzeuge Service GmbH, Erharting<br />
Frühjahr 2003. Der Kaufvertrag wird<br />
unterschrieben. Oechsner ist jetzt geschäfts-<br />
führender Alleingesellschafter. Eine Entscheidung,<br />
die von seiner Familie mitgetragen<br />
wird und die er nicht bereut hat.<br />
»Das Unternehmen wird aus strategischen<br />
Gründen auch weiterhin Fuhrmann<br />
heißen«, sagt Oechsner. Ein Stückchen Verkaufspsychologie<br />
sozusagen. Als regionales<br />
Markenzeichen hat der Name ›Fuhrmann‹<br />
einen hohen Bekanntsheitsgrad und gilt<br />
den Kunden als Garant für Qualität.<br />
Herbst 2005. Der Kauf des gepachteten<br />
Betriebsgeländes der Filiale in Bergen ist der<br />
beste Beweis für eine positive Geschäftsentwicklung.<br />
Möglich war das nur, weil<br />
Unternehmensporträts<br />
Oechsner von Anfang an mit wachen<br />
Augen durch das Unternehmen ging.<br />
Wo er Einsparpotenzial sah, wurden die<br />
Betriebsabläufe optimiert und Kosten<br />
gesenkt. Verstärkte Vertriebsaktivitäten<br />
brachten neue Kunden und führten zu<br />
höheren Umsätzen. Die Zahlen können<br />
sich sehen lassen. Rückblickend stellt<br />
Oechsner fest: »Der Unternehmenskauf<br />
war die richtige Entscheidung.«<br />
Wir schreiben das Jahr 2015. Oechsner<br />
jun., ein Mann, der weiß, was er will, übernimmt<br />
ein solide gewachsenes Unternehmen.<br />
Das ist jetzt zwar Spekulation, aber<br />
Oechsner sen. könnte sich so eine familieninterne<br />
Nachfolgelösung gut vorstellen.<br />
45
Unternehmensporträts<br />
Heinz Holding GmbH & Co. KG:<br />
›Guter Riecher‹ für die Verpackung<br />
edler Düfte<br />
Kleider machen Leute. Flakons machen<br />
Parfüms. Und wer macht die Flakons?<br />
Die Heinz Gruppe in Kleintettau. Nicht<br />
immer zwar, aber doch sehr oft und immer<br />
öfter. Ob aus Glas oder aus Plastik – Heinz<br />
ist weltweit die Nummer drei der Branche.<br />
Glas wird heute vorwiegend in Billiglohnländern<br />
hergestellt. Es gibt nur noch<br />
wenige selbstständige Produzenten in den<br />
früher führenden Glasregionen wie <strong>Bayerische</strong>r<br />
Wald, Oberfranken und Thüringen.<br />
Zwar realisiert auch Heinz Glas Teile der<br />
Produktion in seinen ausländischen Niederlassungen.<br />
Der Hauptsitz des 1622 in<br />
Piesau/Thüringen gegründeten, in der<br />
14. Generation von der Familie Heinz<br />
geführten Unternehmens bleibt aber im<br />
oberfränkischen Kleintettau.<br />
Stammkapital 4,86 Mio. e<br />
Art der Beteiligung still<br />
Beteiligungshöhe 4 Mio. e<br />
Branche Glas- und Kunststoffverpackungsmittel<br />
Umsatz 2005 180 Mio. e<br />
Beschäftigte 2005 2000<br />
Finanzierungsanlass Übernahme eines Gesellschafteranteils<br />
46<br />
Was veranlasst Elizabeth Arden, Avon,<br />
Beiersdorf (Nivea), Coty, L’Oréal, Procter &<br />
Gamble, Unilever, Wella-Muelhens und<br />
viele andere renommierte Hersteller ihre<br />
Parfüms und Kosmetika in Heinz-Behältnisse<br />
zu füllen? Und wie ist es möglich,<br />
dass ein Glasproduzent in Oberfranken<br />
wächst und wächst, während viele andere<br />
um ihre Existenz fürchten müssen?<br />
Entscheidend war die rechtzeitige und<br />
richtige strategische Weichenstellung.<br />
Während die meisten anderen Produzenten<br />
Glas für alle nur denkbaren Anwendungsmöglichkeiten<br />
herstellten, beschränkte<br />
sich Heinz auf eine: Gläser für Parfüms und<br />
Kosmetika. Mit dieser Fokussierung stellte<br />
sich Heinz auf den Bedarf einer zwar kleineren,<br />
aber globalen Zielgruppe ein, die besonderen<br />
Wert auf Qualität, Eleganz, Ästhetik<br />
und immer neue Innovationen legt.<br />
Der Markt würdigt es, dass Heinz als<br />
Spezialanbieter auch ausgefallene Kundenwünsche<br />
erfüllt. Carl-August Heinz, Hauptgesellschafter<br />
und Geschäftsführer der<br />
Heinz GmbH: »Für unsere Kunden gehen<br />
unsere Gläser durchs Feuer.« Um den<br />
Anforderungen an Oberflächengüte und<br />
Brillanz noch besser zu genügen, hat Heinz<br />
2003 eine speziell entwickelte Feuerpolieranlage<br />
in Betrieb genommen.
Geschäftsleitung Heinz Holding GmbH & Co. KG, Kleintettau: Carl-August Heinz (Hauptgesellschafter),<br />
Hans Reiner Meindl, Dr. Ulrich Nebe<br />
Einen weiteren Wettbewerbsvorteil bildet<br />
der ganzheitliche Ansatz. »Wir bieten<br />
unseren Kunden einen Full-Service für die<br />
Gestaltung ihrer Flakons. Konkret heißt<br />
das: Wir machen die Zeichnung für einen<br />
Flakon und erstellen dann auch die weitere<br />
Gesamtdekoration inklusive Verschluss<br />
und gegebenenfalls weiteren Verpackungselementen.«<br />
Eine andere Spezialität: Die<br />
Niederlassung in Piesau ist die einzige Glashütte<br />
in Deutschland, die das hochwertige<br />
Opalglas vollautomatisch fertigen kann.<br />
Wegen der kundenorientierten Aufstellung<br />
der Heinz Holding ist es konsequent,<br />
dass sich auch das zweite Heinz-Unternehmen,<br />
die Heinz Plastics GmbH, auf die Her-<br />
Unternehmensporträts<br />
stellung von Kosmetikbehältern aus Kunststoffen<br />
spezialisiert hat.<br />
Mit ihrer Kundenorientierung und ihrer<br />
Innovationsbereitschaft beweist die Heinz-<br />
Gruppe einen ›guten Riecher‹: In den insgesamt<br />
zehn Produktions- und Vertriebsniederlassungen<br />
in Deutschland, England,<br />
Frankreich, Polen, Tschechien, Russland,<br />
USA und China sind über 2.000 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, davon 1.300 in Deutschland.<br />
Die Übernahme der Anteile eines ausscheidenden<br />
Gesellschafters durch die bisherigen<br />
Gesellschafter wurde mit einer stillen<br />
BayBG-Beteiligung teilweise finanziert,<br />
sodass das Familienunternehmen ohne<br />
unmittelbaren Fremdeinfluss bleibt.<br />
47
Unternehmensporträts<br />
Liebensteiner Kartonagenwerk GmbH:<br />
So geht Porzellan wohl behütet auf Reisen<br />
Die einfache aber geniale Idee, gewelltes<br />
Papier zwischen zwei Bahnen zu kleben und<br />
damit doppelseitige Wellpappe herzustellen,<br />
wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts in<br />
den USA patentiert. Im 20. Jahrhundert hat<br />
der flexible und doch stabile Werkstoff<br />
Wellpappe dann die Verpackungsindustrie<br />
revolutioniert. Einer, der das Potenzial der<br />
Wellpappe erkannte, war der Unternehmer<br />
Bernhard Schön sen., der 1968 in Liebenstein,<br />
in der nördlichen Oberpfalz, ein seit<br />
1925 bestehendes Holzwollewerk auf die<br />
Verarbeitung von Wellpappe umstellt. Ein<br />
Glücksgriff für seinen Sohn, der getreu der<br />
Familientradition auch Bernhard Schön<br />
heißt und das Unternehmen seit 1978 leitet.<br />
Obwohl zeitweilig andere Verpackungsmaterialien,<br />
wie Folien oder Styropor, den<br />
Klassiker zu verdrängen drohten, hat Well-<br />
Eigenkapital 4,2 Mio. e<br />
Art der Beteiligung still<br />
Beteiligungshöhe 1,5 Mio. e<br />
Branche Verpackungsindustrie<br />
Umsatz 2005 24 Mio. e<br />
Beschäftigte 2005 172<br />
Finanzierungsanlass Kapazitätserweiterung<br />
48<br />
pappe vom zunehmenden Umweltbewusstsein<br />
durch ihre 100-prozentige Wiederverwertbarkeit<br />
profitiert und Marktanteile<br />
zurückerobert.<br />
Das Liebensteiner Kartonagenwerk fertigt<br />
heute fast alles, was Wellpappe hergibt.<br />
Auf Kundenwunsch auch in Handarbeit.<br />
Transportverpackung und passgenaues<br />
Innenleben ebenso wie Verkaufsdisplays.<br />
Mit viel Know-how und Sorgfalt werden<br />
Verpackungslösungen für technische Güter,<br />
Konsumgüter und Schwergüter entwickelt<br />
und hergestellt.<br />
»Passgenaue Verpackungen sowie eine<br />
optimale Produktpräsentation sind für den<br />
optimalen Schutz des Inhalts wichtig. Es<br />
kommt auf das Detail an«, sagt Bernhard<br />
Schön. In Liebenstein wird daher alles<br />
millimetergenau gestanzt, geschnitten,<br />
bedruckt und verklebt.<br />
Ein Blick in die Kundenreferenzliste belegt,<br />
was die Verpackungen mit Wellpappe<br />
alles können: Für Automobilzulieferer, z. B.<br />
Bosch, werden Verpackungen für Wischerblätter,<br />
Rücklichter bis hin zu Autoheizungen<br />
hergestellt. Siemens verschickt Motoren<br />
in Liebensteiner Kartons. Hochwertiges<br />
Porzellan kommt in Wellpappe wohl behütet<br />
in den Handel und zum Endverbraucher,<br />
ebenso wie Körperpflegemittel vom<br />
Nagellack bis zum Badeschaum. Und
schließlich müssen auch Druckerzeugnisse<br />
in einwandfreiem Zustand ihr Ziel erreichen.<br />
Deshalb reisen Bahnfahrkarten und<br />
Theatertickets in Kartons aus der Oberpfalz.<br />
Was der Senior 1968 mit zwei Mitarbeitern<br />
begann, ist in knapp 4 Jahrzehnten<br />
zum etablierten mittelständischen Unternehmen<br />
herangewachsen, das 172 Mitarbeiter<br />
beschäftigt.<br />
Dass die Schöns kontinuierlich in ihren<br />
Familienbetrieb investiert haben, sieht<br />
man beim Betreten des Firmengeländes auf<br />
einen Blick. Alleine das Hochregallager und<br />
die angrenzende Versandhalle haben die<br />
Größe eines Fußballfelds. Insgesamt stehen<br />
hier Werksgebäude mit einer Gesamtfläche<br />
von 45.000 qm. Der Maschinenpark ist so<br />
ausgelegt, dass sowohl Großaufträge als<br />
auch kleine Stückzahlen gefertigt werden<br />
können. Das kommt gut an bei den rund<br />
1.200 Industriekunden, die die perfekte<br />
Umsetzung ihrer Verpackungswünsche<br />
vom Prototypen bis zum bedruckten Endprodukt<br />
ebenso schätzen wie die Just-intime-Belieferung.<br />
Auch wenn der 50-jährige Bernhard<br />
Schön noch lange nicht ans Aufhören<br />
denkt, ist die Nachfolge bereits geregelt.<br />
Die erwachsenen Kinder Bernhard und<br />
Melanie haben das erforderliche verpackungstechnische<br />
und kaufmännische<br />
Know-how, um das Unternehmen erfolgreich<br />
weiterzuführen, wenn die Zeit<br />
reif ist.<br />
Unternehmensporträts<br />
Bernhard Schön, geschäftsführender Gesellschafter, Liebensteiner Kartonagenwerk GmbH, Plößberg-Liebenstein<br />
49
Unternehmensporträts<br />
Medical Intelligence Medizintechnik GmbH:<br />
Körperfixierung mit flexibler Finanzierung<br />
Nur wenige Start-up-Unternehmer können<br />
so einen Erfolg vorweisen wie Christian<br />
Hieronimi und Michael Vogele. Mit ihrer<br />
Firma Medical Intelligence Medizintechnik<br />
GmbH (MI) haben die beiden geschafft,<br />
wovon viele innovative Start-up-Unternehmer<br />
träumen. Nur 10 Jahre nach der Gründung<br />
konnten Hieronimi und Vogele ihr<br />
Unternehmen für Patientenlagerungs- und<br />
fixierungsysteme im Winter 2005 an die<br />
schwedische Elekta Group verkaufen.<br />
Die zündende Idee hatte Vogele, ein<br />
studierter Mediziner, im Rahmen seiner<br />
Doktorarbeit. Er beschäftigte sich mit Möglichkeiten<br />
zum effektiveren Einsatz von<br />
Strahlentherapie. Dabei fiel ihm auf, dass<br />
die großen Medizintechnikhersteller mit<br />
Fixierungssystemen arbeiten, die nur eine<br />
suboptimale Positionierung der Patienten<br />
ermöglichen. Mit einem besseren Positio-<br />
Kapital 2 Mio. e<br />
Art der Beteiligungen still (bis 2005)<br />
Beteiligungshöhe 0,5 Mio. e<br />
Branche Medizintechnik<br />
Umsatz 2005 8 Mio. e<br />
Beschäftigte 2005 35<br />
Finanzierungsanlass Aufbau Vertrieb USA<br />
50<br />
nierungssystem hätten Krebspatienten zwei<br />
erhebliche Vorteile: Erstens wären schnellere<br />
Therapieerfolge zu erwarten und zweitens<br />
hätten Patienten mit weniger Nebenwirkungen<br />
zu kämpfen. Beide Aspekte, die<br />
sich auch in kürzeren Behandlungszeiten<br />
niederschlagen, sind aus Kostengründen<br />
wichtige Entscheidungskriterien bei Neuanschaffungen<br />
in Kliniken. Damit sieht<br />
Vogele auch die wirtschaftliche Verwertbarkeit<br />
seiner Idee gegeben.<br />
Sprichwörtlich in der Garage wird der<br />
erste Prototyp zur Fixierung des menschlichen<br />
Kopfs entwickelt. Damit Vogele den<br />
Kopf frei hat für die Technik, holt er sich<br />
bald den Kaufmann Hieronimi ins Boot.<br />
Gemeinsam gründen sie MI.<br />
Mit jedem Projektfortschritt wird die<br />
Finanzierung zu einem drängenderen<br />
Thema. Mit einem überzeugenden Businessplan,<br />
der Investoren nachvollziehbare<br />
Planzahlen und Argumente zu Marktumfeld<br />
und MI-Produkten liefert, gelingt es<br />
schließlich professionelle Finanzierungspartner<br />
zu gewinnen. Zunächst wird ein<br />
mittelständischer Unternehmer als strategischer<br />
Investor gewonnen. Bald wird auch<br />
dieses Korsett zu eng und Hieronimi überzeugt<br />
Banken, Förderinstitute und Beteiligungskapitalgeber<br />
von den Perspektiven<br />
der MI-Produkte.
Dr. Michael Vogele und Christian Hieronimi, bis 2005 geschäftsführende Gesellschafter der<br />
Medical Intelligence Medizintechnik GmbH, Schwabmünchen<br />
Auf der Produktseite sorgt Vogele dafür,<br />
dass die MI-Fixierungssysteme technisch<br />
ausgereift und kompatibel mit den Therapieanlagen<br />
der etablierten Medizintechnikhersteller<br />
sind.<br />
Im Heimatmarkt Deutschland sind die<br />
Absatzmöglichkeiten durch die leeren Kassen<br />
der Kliniken eng begrenzt. Die USA<br />
bieten hingegen attraktive Absatzchancen.<br />
Hier werden 50 Prozent der weltweiten<br />
Branchenumsätze für Strahlentherapie<br />
generiert. Die Jungunternehmer wagen das<br />
Risiko des internationalen Markteintritts.<br />
Innerhalb von nur 2 Jahren werden über<br />
60 Prozent des MI-Umsatzes in den USA<br />
getätigt. Produkt- und Produktions-Know-<br />
Unternehmensporträts<br />
how ist da, die Produkte finden die gewünschte<br />
Akzeptanz am Markt. Was jetzt<br />
fehlt, ist ein international gut aufgestelltes<br />
Vertriebs- und Servicenetz. Hier stößt das<br />
kleine Unternehmen an Grenzen. Für<br />
Vogele und Hieronimi ist das aber nur<br />
eine weitere Herausforderung, die sie durch<br />
den Verkauf ihres Unternehmens an die<br />
international aufgestellte Elekta Group<br />
meistern.<br />
Die Geschichte ist hier aber nicht zu<br />
Ende. Die beiden erfolgreichen Start-up-<br />
Unternehmer setzen weitere Neuentwicklungen<br />
zusammen mit ihrem bewährten<br />
MI-Team als angestellte Geschäftsführer<br />
der Elekta Group um.<br />
51
Unternehmensporträts<br />
Metzner Maschinenbau GmbH:<br />
Aus der Krise zum Erfolg<br />
»Wenn Krise ist, muss man Krise managen«,<br />
sagte Altbundeskanzler Schröder. Und<br />
das ist auch das Motto des Unternehmers<br />
Gerhard Rauch.<br />
Neu-Ulm im Jahr 2000. Die Metzner<br />
Maschinenbau GmbH steht vor dem Aus.<br />
Nach jahrelangem Missmanagement, bleibt<br />
den Altgesellschaftern nur noch eine<br />
Chance, das Unternehmen vor der Insolvenz<br />
zu retten und den finanziellen Schaden<br />
zu begrenzen: Sie müssen schnell<br />
einen Käufer für das Unternehmen finden.<br />
Das ist die Stunde von Gerhard Rauch.<br />
Der 42-jährige Diplom-Kaufmann hat bei<br />
Maschinenbauunternehmen erfolgreich in<br />
verschiedenen Positionen gearbeitet. Jetzt<br />
sucht er eine Möglichkeit als geschäftsführender<br />
Gesellschafter auf eigene Rechnung<br />
zu arbeiten. Mit seinem Branchen-Know-<br />
Stammkapital 0,5 Mio. e<br />
Art der Beteiligungen still und offen kombiniert<br />
Beteiligungshöhe 0,5 Mio. e<br />
Branche Maschinenbau<br />
Umsatz 2005 5,7 Mio. e<br />
Beschäftigte 2005 45<br />
Finanzierungsanlass Unternehmensnachfolge/<br />
Turn-around<br />
52<br />
how sieht er konkrete Ansatzpunkte, das<br />
Krisenunternehmen wieder auf sicheres<br />
Terrain zu führen.<br />
Wie immer in Turn-around-Situationen<br />
muss zunächst Geld beschafft werden, um<br />
den Betrieb wieder manövrierfähig zu<br />
machen. Rauch geht auf die Suche nach<br />
Investoren. Drei Faktoren überzeugen<br />
schließlich die Banken und die BayBG:<br />
1. das persönliche Risiko, das Rauch<br />
eingeht, indem er Privatvermögen<br />
ins Unternehmen einbringt,<br />
2. ein realistischer Businessplan und<br />
3. die Person Gerhard Rauch.<br />
Die erste große Hürde hat Rauch damit<br />
genommen und das notwendige Kapital<br />
beschafft. Jetzt muss er auch die zweite<br />
Hürde überwinden, die Umsetzung des<br />
Businessplans in konkrete Ergebnisse. Nachdem<br />
die Schwachstellenanalyse offenlegte,<br />
dass es an allen Ecken brennt, gibt es viel<br />
zu tun:<br />
◆ Auf der Produktseite wird das Angebot<br />
von Serien- und Sondermaschinen für<br />
das Schneiden, Ablängen und Konfektionieren<br />
von Kabeln überarbeitet. Die<br />
Betriebsabläufe werden gestrafft und dadurch<br />
die Lieferzeiten spürbar verkürzt.<br />
◆ Rauch hat ein internes Rechnungswesen<br />
und Controlling installiert, das<br />
ihm und seinen Geldgebern jederzeit
Gerhard Rauch, geschäftsführender Gesellschafter, Metzner Maschinenbau GmbH, Neu-Ulm<br />
zuverlässig und detailliert zeigt, wo das<br />
Unternehmen finanziell steht.<br />
◆ Auch beim Vertrieb sieht der neue<br />
Chef Handlungsbedarf. In der Kundenreferenzliste<br />
finden sich jetzt bekannte<br />
Namen wie Siemens, Leoni, Rehau oder<br />
Continental.<br />
◆ Neben dem Heimatmarkt Deutschland,<br />
der auch Hauptabsatzmarkt ist, setzt<br />
Rauch auf Internationalisierung. Diese<br />
Strategie bewährt sich. Das Unternehmen<br />
erzielt im europäischen Ausland,<br />
darunter England, Frankreich und Italien,<br />
mittlerweile 40 Prozent des Jahresumsatzes.<br />
Unternehmensporträts<br />
◆ Die laufende Information und Kommunikation<br />
mit den Banken und der BayBG<br />
bewährt sich. Auch als das Unternehmen<br />
in der Aufbauphase Rückschläge<br />
durch vorübergehend sinkende Auftragseingänge<br />
verkraften muss, bleiben die<br />
Kapitalgeber bei der Stange.<br />
Mittlerweile ist die Firma dank der umfangreichen<br />
Reorganisation in ruhigerem Fahrwasser.<br />
Die neue Produktpalette wird von<br />
den Kunden mit steigendem Auftragsvolumen<br />
honoriert. Die Ertragslage hat sich<br />
stabilisiert. Die Kapitalgeber sind zufrieden.<br />
Rauch hat den Beweis angetreten, dass er<br />
Krise managen kann, wenn Krise ist.<br />
53
Unternehmensporträts<br />
PMG Pressmetall Gunzenhausen:<br />
Nochmals einen Gang zugelegt<br />
Bayern ist ein Autoland. 180.000 Menschen<br />
sind in der bayerischen Kraftwagenindustrie<br />
beschäftigt. Im Windschatten der weltweit<br />
bekannten bayerischen Automarken<br />
operieren, nicht weniger dynamisch, zahlreiche<br />
mittelständische Zulieferer.<br />
Da ist zum Beispiel die PMG Pressmetall<br />
Gunzenhausen. Seit Jahren beschleunigt<br />
der mittelfränkische Hersteller von Aluminium-Gussteilen<br />
bei Produktion und Umsatz,<br />
der sich innerhalb von 10 Jahren auf<br />
75 Mio. s verdreifacht hat. Im Jahr 2004<br />
hat PMG noch einmal einen Gang zugelegt.<br />
Unterstützt mit einer stillen Beteiligung<br />
der BayBG hat das Unternehmen<br />
über 6 Mio. s in ein neues Produktionsgebäude<br />
und neue Anlagen am Standort<br />
investiert.<br />
Ein Beweis, dass im Hochtechnologie-<br />
Kapital 1,65 Mio. e<br />
Art der Beteiligung still<br />
Beteiligungshöhe 1 Mio. e<br />
Branche Aluminiumguss<br />
Umsatz 2005 75 Mio. e<br />
Beschäftigte 2005 590<br />
Finanzierungsanlass Wachstumsmaßnahmen<br />
54<br />
land Bayern auch die so genannten ›einfachen‹<br />
Produkte erfolgreich hergestellt werden<br />
können. Außerdem: So ›einfach‹ sind<br />
die Alu-Gussteile von PMG gar nicht. Mit<br />
hohem Druck wird das 680° Celsius heiße<br />
Metall in die Formen gepresst. Das garantiert<br />
höchste Qualität an porenfreien Bauteilen,<br />
die daher zunehmend in sicherheitsrelevanten<br />
Bereichen, zum Beispiel bei den<br />
Bremsen, eingesetzt werden. Die Gusstechnik<br />
ermöglicht es weiterhin, mehrere Funktionseinheiten<br />
in ein Bauteil zu integrieren,<br />
und minimiert so den Montageaufwand.<br />
Aluminium überzeugt durch seine Leichtigkeit<br />
– in Zeiten steigender Ölpreise ein<br />
herausragendes Argument im Automobilbau.<br />
Das Produkt alleine erklärt aber noch<br />
nicht den Erfolg, mindestens genauso<br />
wichtig ist die strategische Positionierung.<br />
Die Unternehmensführung ließ sich von<br />
der Automobilkrise Anfang der 90er Jahre<br />
nicht beirren, sondern nutzte die sich hieraus<br />
ergebenden Chancen. Während zuerst<br />
die Autoindustrie selbst und dann auch die<br />
unmittelbaren Zulieferer immer mehr Produktionszweige<br />
auslagerten, etablierte sich<br />
PMG als Systempartner, der aktiv an Neuentwicklungen<br />
mitarbeitet und gemeinsam<br />
mit allen Beteiligten nach einer optimalen<br />
Lösung sucht. In Kundenworkshops wer-
Unternehmensporträts<br />
Die Geschäftsleitung von PMG Pressmetall Gunzenhausen: Peter Böhnlein, Oliver Weidmann, Bernhard Böhnlein<br />
den alle nur denkbaren Möglichkeiten von<br />
allen Seiten beleuchtet. Die Kunden wissen<br />
das zu schätzen: Bosch, INA, Knorr-Bremse,<br />
Webasto, SKF setzen bei ihren Airbags,<br />
Standheizungen oder Riemenspannern auf<br />
Gehäuse, Deckel und zahlreiche andere<br />
PMG-Komponenten. Das Unternehmen ist<br />
für viele Partner Vorzugs-, zum Teil auch<br />
Exklusivlieferant. Neben der Autoindustrie<br />
sind PMG-Produkte auch in der Elektroindustrie<br />
besonders gefragt.<br />
Innovationsfähigkeit, Termintreue und<br />
Qualitätsbewusstsein brachten PMG bereits<br />
mehrfach Auszeichnungen ein, zum Beispiel<br />
den ›Best Supplier Award‹ der Robert<br />
Bosch GmbH.<br />
Ein weiterer Erfolgsfaktor sind die motivierten<br />
Mitarbeiter, die von der Geschäftsführung<br />
als wichtigstes Zukunftspotenzial<br />
gesehen und gefördert werden. Damit die<br />
kontinuierlichen Qualifikationsmaßnahmen<br />
im Sinne einer effizienten Mitarbeiterentwicklung<br />
möglichst zielgenau umgesetzt<br />
werden können, hat jeder Mitarbeiter<br />
einen Bildungspass. Ganze sechs Prozent<br />
aller Mitarbeiter sind Auszubildende. Mit<br />
dieser konsequenten Mitarbeiter- und<br />
Nachwuchsorientierung stellt das fränkische<br />
Unternehmen bereits heute sicher,<br />
dass es auch zukünftig nicht zurückschalten<br />
muss, sondern auf der Überholspur<br />
bleibt.<br />
55
Bilanz<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Lagebericht<br />
Auszüge aus dem Anhang<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Jahresabschluss
Bilanz der BayBG zum 30.09.2005<br />
AKTIVA<br />
A. Anlagevermögen<br />
30.09.2005 30.09.2004<br />
e e T e<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte sowie<br />
Lizenzen an solchen Rechten und Werten 160.948,00 201<br />
2. geleistete Anzahlungen<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte<br />
und Bauten einschließlich der Bauten<br />
95.783,30<br />
_________________________________<br />
256.731,30<br />
127<br />
auf fremden Grundstücken 16.704,00 25<br />
2. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung<br />
III. Finanzanlagen<br />
326.100,27<br />
_________________________________<br />
342.804,27<br />
246<br />
1. Beteiligungen<br />
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />
243.796.153,46 240.739<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.239.074,96<br />
_________________________________<br />
249.035.228,42<br />
________________<br />
249.634.763,99<br />
1.709<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 7.647.190,68 7.105<br />
2. Forderungen aus gekündigten Beteiligungen 17.641.929,05 22.018<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als<br />
einem Jahr e 884.428,84; Vj. Te 791 10.967.613,91<br />
_________________________________<br />
36.256.733,64<br />
13.968<br />
II. Wertpapiere 5.040.608,52 1.742<br />
III. Guthaben bei Kreditinstituten 5.182.270,91<br />
________________<br />
46.479.613,07<br />
12.023<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 243.409,55<br />
________________<br />
44<br />
______________<br />
296.357.786,61<br />
________________<br />
299.947<br />
_____________<br />
58
A. Eigenkapital<br />
PASSIVA<br />
30.09.2005 30.09.2004<br />
e e T e<br />
I. Stammkapital 33.617.050,00 33.617<br />
II. Kapitalrücklage 36.745.054,81 36.745<br />
III. Gewinnvortrag 22.611.819,83 17.172<br />
IV. Jahresüberschuss 7.130.486,97<br />
_________________________________<br />
100.104.411,61<br />
5.440<br />
B. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />
Verpflichtungen 3.960.405,80 3.493<br />
2. Sonstige Rückstellungen 2.868.434,38<br />
_________________________________<br />
6.828.840,18<br />
1.603<br />
C. Verbindlichkeiten<br />
Bilanz der BayBG<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem<br />
Jahr e 21.583.235,39; Vj. Te 26.224 185.925.645,14 198.405<br />
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu<br />
einem Jahr e 45.705,14; Vj. Te 113 45. 70 5,14 113<br />
3. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu<br />
einem Jahr e 1.898.995,75; Vj. Te 1.689<br />
– davon aus Steuern e 1.883.212,85; Vj. Te 1.629<br />
– davon im Rahmen der sozialen Sicherheit<br />
e 15.782,90; Vj. Te 1 1.898.995,75<br />
_________________________________<br />
187.870.346,03<br />
1.689<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten 1.554.188,79 1.670<br />
______________ _____________<br />
296.357.786,61<br />
______________<br />
299.947<br />
_____________<br />
59
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für die Zeit vom 01.10.2004–30.09.2005<br />
2004/2005 2003/2004<br />
e e T e<br />
1. Erträge aus Beteiligungen 29.590.177,57 29.099<br />
2. Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen 4.689.679,92 2.045<br />
3. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.042.980,01 736<br />
4. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 219.312,40 265<br />
5. Sonstige betriebliche Erträge<br />
______________<br />
6.434.200,85<br />
_______<br />
6.450<br />
41.976.350,75 38.595<br />
6. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens 9.338.848,26 7.754<br />
7. Personalaufwand<br />
a. Löhne und Gehälter<br />
b. soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung und Unterstützung<br />
– davon für Altersversorgung e 507.322,36;<br />
6.212.993,38 5.299<br />
im Vj. Te 550<br />
_________________________________<br />
1.174.896,15<br />
_______<br />
1.201<br />
8. Abschreibungen auf immaterielle<br />
7.387.889,53 6.500<br />
Vermögensgegenstände und Sachanlagen 239.231,79 276<br />
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.354.698,34 8.165<br />
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 8.508.882,94 8.782<br />
______________ _______<br />
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9.146.799,89 7.118<br />
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.014.785,92 -1.677<br />
13. sonstige Steuern -1.527,00<br />
______________<br />
-1<br />
_______<br />
14. Jahresüberschuss<br />
______________<br />
7.130.486,97<br />
______________ _______<br />
5.440<br />
_______<br />
60
1. Das geschäftliche Umfeld<br />
Der Private Equity-Markt in Deutschland hat<br />
sich belebt. Nach Angaben des Bundesverbands<br />
Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V.<br />
(BVK) wuchs das Gesamtportfolio im Jahre 2004<br />
von 17,9 Mrd. s auf 20,3 Mrd. s. Schwerpunkt<br />
waren wie in den Vorjahren die Buy-out-Transaktionen,<br />
auf die mit 2,7 Mrd. s mehr als 70 % der<br />
getätigten Neuinvestitionen entfiel. Von Januar<br />
bis September 2005 ging das Investitionsvolumen<br />
allerdings um mehr als 50 % auf 1,1 Mrd. s<br />
zurück. Dies war vor allem durch das Ausbleiben<br />
großer Buy-outs bedingt. Die Neuinvestitionen<br />
im Frühphasenbereich sowie bei den Expansionsfinanzierungen<br />
erreichten hingegen annähernd<br />
das Vorjahresniveau. Trotz dieser gegenläufigen<br />
Entwicklungen hat sich das Stimmungsbild im<br />
deutschen Beteiligungsmarkt insgesamt aufgehellt<br />
– nicht zuletzt wegen der Erfolge beim<br />
Einwerben neuen Kapitals, beim Ausstieg aus<br />
Beteiligungen und bei der Verringerung der<br />
Totalverluste.<br />
Private Equity hat seinen Bekanntheitsgrad in<br />
der Öffentlichkeit im letzten Jahr erheblich gesteigert.<br />
Zwei Aspekte standen im Vordergrund:<br />
◆ Über zumeist kapitalmarktorientierte Produkte<br />
wurde Mezzanine-Kapital im Volumen<br />
von ca. 2 Mrd. s der mittelständischen Wirtschaft,<br />
vor allem den mittleren und größeren<br />
Betrieben, zur Verfügung gestellt und damit<br />
ein beachtlicher Beitrag zur Versorgung dieser<br />
Unternehmen mit eigenkapitalähnlichen<br />
Mitteln geleistet.<br />
◆ Durch den politisch motivierten ›Heuschreckenvergleich‹<br />
sahen sich große Finanzinvestoren,<br />
meist aus dem anglo-amerikanischen<br />
Raum, undifferenziert dem Vorwurf ausgesetzt,<br />
den Bestand gesunder Unternehmen<br />
durch fremdfinanzierte Käufe zu gefährden<br />
und in diesen Unternehmen einen Abbau<br />
von Arbeitsplätzen zu beschleunigen. Dies<br />
führte zu einer breiten Diskussion der Vorund<br />
Nachteile von Private Equity sowie seiner<br />
volkswirtschaftlichen Bedeutung.<br />
Gegenwärtig sind in Deutschland etwa 6.000<br />
Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert,<br />
die rd. 115 Mrd. s Umsatz erwirtschaften und<br />
ca. 600.000 Mitarbeiter beschäftigen. Hiervon<br />
werden ca. 2.700 kleine und mittlere Unternehmen<br />
von den in den einzelnen Bundesländern<br />
tätigen Mittelständischen <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
(MBGen) begleitet.<br />
2. Geschäftsentwicklung und Lage der BayBG<br />
Das geschilderte Umfeld hatte auch erheblichen<br />
Einfluss auf die Entwicklung der BayBG, die sich<br />
zur Gruppe der MBGen rechnet. So nahm der<br />
Wettbewerbsdruck durch die kapitalmarktorientierten<br />
Mezzanine-Produkte signifikant zu; andererseits<br />
profitierte die BayBG vom gestiegenen<br />
Bekanntheitsgrad des Beteiligungskapitals.<br />
Insgesamt erhöhte sich der nominelle Beteiligungsbestand<br />
der BayBG von 266 Mio. s auf<br />
271 Mio. s; die BayBG war damit zum 30.09.2005<br />
an 560 kleinen und mittleren Unternehmen beteiligt.<br />
Neuengagements und Beteiligungsaufstockungen<br />
übertrafen mit 40,7 Mio. s leicht den<br />
Vorjahreswert von 39,2 Mio. s. Die Rückzahlungen<br />
und Verkäufe von Beteiligungen sowie Umwandlungen<br />
in Darlehen stiegen dagegen deutlich<br />
von 18,7 Mio. s auf 27,7 Mio. s. Dies ist zum<br />
einen auf Exitvorgänge zurückzuführen, die für<br />
die BayBG zu beachtlichen Erträgen führen, zum<br />
anderen machen Beteiligungsunternehmen zunehmend<br />
von ihrem Recht zur vorzeitigen Kündigung<br />
der Beteiligung Gebrauch. Die Ausfälle,<br />
die sich bereits im Vorjahr von 18,4 Mio. s auf<br />
14 Mio. s verringert hatten, konnten im Geschäftsjahr<br />
2004/2005 erfreulicherweise weiter<br />
auf 8,1 Mio. s abgesenkt werden. Mit 3 %, bezogen<br />
auf den Beteiligungsbestand, erreichen<br />
sie einen vertretbaren Wert.<br />
Die Vermögens- und Finanzlage der BayBG<br />
ist auch weiterhin geordnet. Zum 30.09.2005<br />
weist sie bei einer Bilanzsumme von 296 Mio. s<br />
ein Eigenkapital von 100 Mio. s aus; die Eigen-<br />
kapitalquote hat sich damit von 31,0 % auf 33,8 %<br />
der Bilanzsumme verbessert. Das Eigenkapital<br />
sowie die mittel- und langfristigen Refinanzierungsmittel<br />
von insgesamt 264 Mio. s, die im<br />
wesentlichen von der LfA Förderbank Bayern<br />
und der KfW Mittelstandsbank stammen, übersteigen<br />
deutlich den Buchwert des Anlagevermögens<br />
von 250 Mio. s.<br />
Der Beteiligungsbestand von nominal<br />
271 Mio. s ist durch Ausfallgarantien von<br />
Lagebericht<br />
61
Lagebericht<br />
180 Mio. s (= 67 %, Vorjahr 66 %) abgedeckt. Die-<br />
se Ausfallgarantien werden vor allem von der<br />
<strong>Bayerische</strong>n Garantiegesellschaft mbH für mittelständische<br />
Beteiligungen (BGG) übernommen,<br />
mit der seit langem eine enge und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit besteht. Für das verbleibende<br />
Eigenrisiko hat die BayBG durch Einzelwertberichtigungen<br />
ausreichende Risikovorsorge<br />
getroffen. Das bilanzielle Restrisiko von 61 Mio. s<br />
(Vorjahr 63 Mio. s) ist durch das vorhandene<br />
Eigenkapital abgefedert.<br />
Die Ertragslage der BayBG hat sich im Geschäftsjahr<br />
2004/2005 weiter verbessert. Die<br />
laufenden Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft<br />
erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um ca.<br />
1 Mio. s auf 29,4 Mio. s, und die Exiterträge<br />
konnten sogar auf 4,7 Mio. s mehr als verdoppelt<br />
werden. Nach Refinanzierungsaufwand und Abführung<br />
von Garantieprovisionen in Vorjahreshöhe<br />
wuchs der Ertrag aus dem operativen Beteiligungsgeschäft<br />
von 19,5 Mio. s auf 23,2 Mio. s.<br />
Die betrieblichen Aufwendungen blieben mit<br />
ca. 9,5 Mio. s konstant; hierbei wurde der Anstieg<br />
des Personalaufwands in Folge der Bildung<br />
zusätzlicher Rückstellungen durch den Rückgang<br />
des Verwaltungsaufwands kompensiert. Die Risikovorsorge<br />
erhöhte sich saldiert von 4,0 Mio. s<br />
auf 4,7 Mio. s, wobei den erkennbaren Risiken<br />
ausreichend Rechnung getragen wurde. Erneut<br />
waren erfreuliche Erträge aus abgeschriebenen<br />
Beteiligungen bzw. aus der Auflösung von<br />
Einzelwertberichtigungen zu verzeichnen.<br />
Insgesamt stieg das Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit um ca. 2,0 Mio. s auf<br />
9,1 Mio. s. Nach Steuern von 2,0 Mio. s ergibt<br />
sich ein Jahresüberschuss von 7,1 Mio. s (Vorjahr<br />
5,4 Mio. s).<br />
3. Risikoberichterstattung<br />
Die frühzeitige Erkennung, Steuerung und<br />
Überwachung von Risiken ist für die BayBG<br />
von zentraler Bedeutung. Einen ähnlichen Stellenwert<br />
hat für sie jedoch das Erkennen und<br />
Wahrnehmen von Chancen. Letztlich kommt<br />
es im Rahmen ihres auf Langfristigkeit angelegten<br />
Geschäftsmodells darauf an, ein Erfolg versprechendes<br />
Beteiligungsportfolio mit einer ausgewogenen<br />
Chancen- und Risikostruktur zu<br />
schaffen und zu steuern.<br />
62<br />
Für eine <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> wie die<br />
BayBG liegen die entscheidenden Risiken darin,<br />
dass sie qualitativ unzureichende Beteiligungen<br />
eingeht und ihre Beteiligungspartner die übernommenen<br />
Verpflichtungen (insbesondere die<br />
Rückzahlung der Beteiligung, die vertragsgemäße<br />
Erfüllung der Entgeltansprüche oder sonstiger<br />
Ansprüche) nicht oder nicht fristgerecht<br />
erfüllen können. Die Begrenzung dieser Risiken<br />
erfolgt vor allem durch<br />
◆ die Beachtung der für die BayBG geltenden<br />
Vorschriften (z. B. durch das Unternehmensbeteiligungsgesetz,<br />
die Rückgarantieerklärungen<br />
des Bundes und der Länder sowie interne<br />
Beteiligungsgrundsätze und das Organisationshandbuch);<br />
hierdurch wird ein Rahmen<br />
für Art, Höhe, Laufzeit und Risikograd der<br />
Beteiligung festgelegt,<br />
◆ den Einsatz von Instrumenten der Risikoentlastung,<br />
wobei die Übernahme von Garantien<br />
durch die BGG von besonderer Bedeutung ist,<br />
◆ die Steigerung der Qualifikation und Motivation<br />
der Mitarbeiter (u. a. Due Diligence-<br />
Kompetenz und Fähigkeit zur Krisenerkennung<br />
und -bewältigung) und<br />
◆ die Einschaltung diverser Gremien als Entscheidungs-<br />
und Kontrollinstanz.<br />
Zudem verfügt die BayBG über ein formalisiertes<br />
Risikomanagementsystem, in das diverse<br />
Informations-, Planungs- und Controllingsysteme<br />
eingebettet sind. Diese Systeme werden,<br />
wie auch im zurückliegenden Geschäftsjahr, fortlaufend<br />
weiterentwickelt. Auf dieser Basis ist es<br />
gelungen, die Krisenfestigkeit des BayBG-Portfolios<br />
zu stärken, die Ausfallrate deutlich zu senken<br />
und beachtliche Erträge aus der Abwicklung<br />
von Beteiligungen zu erzielen.<br />
Bestandsgefährdende oder entwicklungsbeeinträchtigende<br />
Risiken für die BayBG sind derzeit<br />
nicht erkennbar.<br />
4. Ausblick<br />
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat<br />
sich seit Herbst 2005 verbessert. Für 2006 wird<br />
allgemein eine leichte konjunkturelle Erholung<br />
erwartet. Träger werden der weiterhin florie-
ende Export, eine verbesserte Auslastung der<br />
Produktionskapazitäten sowie ein Anziehen der<br />
Investitionstätigkeit sein. Die Binnenkonjunktur<br />
wird hingegen erneut zurückbleiben. Dies trifft<br />
vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen,<br />
die primär regional ausgerichtet sind und<br />
daher von der wirtschaftlichen Entwicklung nur<br />
unterproportional profitieren.<br />
Die Belebung auf dem deutschen Beteiligungsmarkt<br />
dürfte anhalten, jedenfalls soweit<br />
es das Frühphasensegment und die Expansionsfinanzierungen<br />
betrifft. Indizien hierfür sind die<br />
Zuwächse beim Fundraising und eine Aufhellung<br />
der IPO-Perspektiven. Zudem hat die neue<br />
Bundesregierung angekündigt, die Rahmenbedingungen<br />
für Private Equity in Deutschland<br />
verbessern und an internationale Standards<br />
anpassen zu wollen. Besondere Herausforderungen<br />
sieht die BayBG in der zunehmenden Dis-<br />
Auf den vorliegenden Jahresabschluss für das<br />
Geschäftsjahr 2004/2005 wurden die Rechnungs-<br />
legungsvorschriften für Kapitalgesellschaften<br />
entsprechend den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches<br />
angewandt.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen<br />
sind zu Anschaffungskosten vermindert<br />
um planmäßige Abschreibungen angesetzt.<br />
Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten<br />
oder niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert.<br />
Die Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens<br />
sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren<br />
Tageswerten angesetzt. Zur Verbesserung<br />
der Klarheit werden die Forderungen aus gekün-<br />
kussion um mezzanine Instrumente. In diesen<br />
Prozess wird sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
einbringen.<br />
Insgesamt erwartet die BayBG, ihr Beteiligungsvolumen<br />
im Geschäftsjahr 2005/2006 beibehalten<br />
zu können. Ihre Ertragslage wird sich,<br />
nicht zuletzt dank erfreulicher Exiterträge, ungefähr<br />
auf Vorjahreshöhe bewegen. Die BayBG<br />
kann damit ihre Position als verlässlicher Begleiter<br />
des bayerischen Mittelstands festigen und<br />
weiter ausbauen.<br />
München, den 19. Dezember 2005<br />
BayBG <strong>Bayerische</strong><br />
<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH<br />
Geschäftsführung<br />
Auszüge aus dem Anhang<br />
digten Beteiligungen in einem gesonderten<br />
Aktivposten gezeigt.<br />
Die Rückstellungen für Pensionen wurden<br />
gemäß § 6a EStG nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen auf der Basis eines Rechnungszinssatzes<br />
von 6 % p.a. unter Anwendung<br />
der Richttafeln von Dr. Klaus Heubeck von 1998<br />
berechnet.<br />
Die »sonstigen Rückstellungen« berücksichtigen<br />
alle erkennbaren Risiken und ungewissen<br />
Verpflichtungen in Höhe ihrer voraussichtlichen<br />
Inanspruchnahme.<br />
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag<br />
angesetzt.<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten in ausländischer<br />
Währung bestanden am Bilanzstichtag<br />
nicht.<br />
Lagebericht<br />
63
Auszüge aus dem Anhang<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN<br />
1.10.2004 Zugänge Abgänge 30.9.2005<br />
e e e e<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte sowie<br />
Lizenzen an solchen Rechten und Werten 499.433,30 91.680,00 0,00 591.113,30<br />
2. geleistete Anzahlungen 126.729,98 0,00 30.946,68 95.783,30<br />
________________ ________________ ________________ ________________<br />
626.163,28 91.680,00 30.946,68 686.896,60<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte<br />
und Bauten einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken 64.731,60 0,00 0,00 64.731,60<br />
2. andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung 822.618,43<br />
________________<br />
179.220,79<br />
________________<br />
80.107,54<br />
________________<br />
921.731,68<br />
________________<br />
887.350,03 179.220,79 80.107,54 986.463,28<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Beteiligungen<br />
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />
260.822.881,92 42.304.001,00 35.329.408,08 267.797.474,84<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.065.222,42<br />
________________<br />
4.349.852,54<br />
________________<br />
1.130.000,00<br />
________________<br />
5.285.074,96<br />
________________<br />
Angaben zu Posten der Bilanz<br />
Anlagevermögen<br />
Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens<br />
siehe oben.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten<br />
zum Bilanzstichtag fällige Beteiligungsentgelte.<br />
Zweifelhafte Forderungen sind wertberichtigt.<br />
Der Ausweis unter den sonstigen Vermögensgegenständen<br />
betrifft im Wesentlichen Forderungen<br />
gegen Garanten in Höhe von T s 4.692<br />
und Steuerguthaben in Höhe von T s 4.984. Die<br />
64<br />
262.888.104,34 46.653.853,54 36.459.408,08 273.082.549,80<br />
________________ ________________ ________________ ________________<br />
264.401.617,65 46.924.754,33 36.570.462,30 274.755.909,68<br />
________________ ________________ ________________ ________________<br />
________________ ________________ ________________ ________________<br />
Forderungen bestehen mit T s 4.811 gegenüber<br />
Gesellschaftern.<br />
Wertpapiere<br />
Der Ausweis erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungskosten.<br />
Soweit erforderlich wurden<br />
Abschreibungen auf den niedrigeren Kurswert<br />
zum Abschlussstichtag vorgenommen. Bei den<br />
ausgewiesenen Wertpapieren handelt es sich<br />
um Emissionen von Gesellschaftern.<br />
Stammkapital<br />
Das Stammkapital von T s 33.617 ist voll einbezahlt.
ABSCHREIBUNGEN<br />
des Geschäftsjahres kumuliert<br />
e e<br />
131.482,00 430.165,30<br />
0,00<br />
______________<br />
0,00<br />
______________<br />
131.482,00 430.165,30<br />
8.353,00 48.027,60<br />
99.396,79 595.631,41<br />
______________ ______________<br />
107.749,79 643.659,01<br />
8.690.544,27 24.001.321,38<br />
0,00 46.000,00<br />
______________ ______________<br />
8.690.544,27<br />
______________<br />
24.047.321,38<br />
______________<br />
8.929.776,06<br />
______________<br />
25.121.145,69<br />
______________<br />
Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen von T s 2.868 enthalten<br />
im Wesentlichen Beträge für Abfindungen<br />
(T s 904), variable Vergütungen für das Geschäftsjahr<br />
2004/2005 (T s 860), Rückstellungen<br />
für Jahresabschlusskosten und Urlaubsverpflichtungen<br />
(T s 429) sowie Provisionen (T s 260).<br />
Verbindlichkeiten<br />
Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten mit<br />
einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren<br />
beträgt T s 82.931 und betrifft ausschließlich<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.<br />
Dabei handelt es sich um Refinanzierungsmittel<br />
für die Beteiligungen.<br />
BUCHWERT<br />
30.9.2005<br />
e<br />
160.948,00<br />
95.783,30<br />
_______________<br />
256.731,30<br />
16.704,00<br />
326.100,27<br />
_______________<br />
342.804,27<br />
243.796.153,46<br />
5.239.074,96<br />
_______________<br />
249.035.228,42<br />
_______________<br />
249.634.763,99<br />
_______________<br />
Auszüge aus dem Anhang<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
bestehen mit T s 176.926 gegenüber<br />
Gesellschaftern.<br />
Zur Besicherung der lang- und mittelfristigen<br />
Finanzierungsmittel von T s 164.342 besteht<br />
eine Vereinbarung mit Negativerklärung und<br />
Verpflichtung zu künftiger Sicherheitsleistung.<br />
Die BayBG verpflichtet sich demnach, Ansprüche<br />
aus ERP-Beteiligungen nicht an Dritte abzutreten<br />
und über diese Ansprüche auch im Übrigen<br />
nur mit Zustimmung der LfA zu verfügen.<br />
Bei berechtigtem Sicherungsinteresse verpflichtet<br />
sich die BayBG, die genannten Ansprüche auf<br />
Verlangen der LfA an diese zur Sicherheit abzutreten.<br />
65
Auszüge aus dem Anhang<br />
Die im Rahmen des Pilotprojekts ›Eigenkapital<br />
für den breiten Mittelstand‹ aufgenommenen<br />
Refinanzierungsmittel in Höhe von T s 15.000<br />
sind durch Abtretung der Ansprüche aus den<br />
daraus finanzierten Beteiligungen an die refinanzierenden<br />
Institute besichert.<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen und<br />
Haftungsverhältnisse<br />
Eventualverbindlichkeiten aus zugesagten und<br />
noch nicht ausgezahlten Beteiligungen bestanden<br />
in Höhe von T s 10.873.<br />
Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach<br />
dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />
Unter Berücksichtigung der Besonderheiten<br />
einer Unternehmensbeteiligungsgesellschaft<br />
wurde die gesetzlich vorgeschriebene Gliederung<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung gemäß § 265<br />
Abs. 6 HGB abgeändert.<br />
Erträge aus Beteiligungen<br />
Die Erträge aus Beteiligungen von T s 29.590<br />
entfielen im Wesentlichen mit T s 20.888 auf<br />
Festvergütungen und mit T s 6.801 auf gewinnabhängige<br />
Vergütungen.<br />
Sonstige betriebliche Erträge<br />
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im<br />
Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von<br />
Wertberichtigungen von T s 5.554, aus dem<br />
Geschäftsbesorgungsentgelt von T s 306 sowie<br />
Erträge aus abgeschriebenen Beteiligungen von<br />
T s 353 enthalten.<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen<br />
Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betreffen<br />
mit T s 8.691 die Wertberichtigungen und Abschreibungen<br />
von Beteiligungen.<br />
66<br />
Personalaufwand<br />
In den Personalaufwendungen sind Aufwendungen<br />
aus Abfindungen i.H.v. T s 440, davon<br />
T s 229 periodenfremd, enthalten.<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten<br />
aufgrund der Lohnsteuerprüfung für die<br />
Jahre 2000–2004 periodenfremde Aufwendungen<br />
i.H.v. T s 491.<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
Der ausgewiesene Steueraufwand enthält mit<br />
T s 146 einen Steuerertrag für das Vorjahr.<br />
Sonstige Angaben<br />
Arbeitnehmer (im Jahresdurchschnitt 2004/2005)<br />
Im Geschäftsjahr 2004/2005 waren neben den<br />
Geschäftsführern im Durchschnitt 64 (Vj. 66)<br />
Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Geschäftsführung der BayBG<br />
München, den 19. Dezember 2005<br />
Dr. Sonnfried Weber<br />
Sprecher der Geschäftsführung<br />
Günther Henrich<br />
Dr. Wolf Rüdiger Willig
Bestätigungsvermerk<br />
»Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />
der Buchführung und den Lagebericht der<br />
BayBG <strong>Bayerische</strong> <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH,<br />
München, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober<br />
2004 bis zum 30. September 2005 geprüft. Durch<br />
§ 8 Abs. 3 UBGG wurde der Prüfungsgegenstand<br />
erweitert. Die Prüfung erstreckt sich daher auch<br />
auf die Einhaltung der Vorschriften des Gesetzes<br />
über Unternehmensbeteiligungsgesellschaften.<br />
Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />
und Lagebericht nach den deutschen<br />
handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der<br />
Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />
der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />
über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />
der Buchführung, den Lagebericht sowie<br />
über den erweiterten Prüfungsgegenstand abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />
nach § 317 HGB und § 8 Abs. 3 UBGG unter<br />
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />
die sich auf die Darstellung des durch den<br />
Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung und durch den<br />
Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden<br />
und dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt<br />
werden kann, ob die Anforderungen, die sich aus<br />
der Erweiterung des Prüfungsgegenstandes nach<br />
§ 8 Abs. 3 UBGG ergeben, erfüllt wurden. Bei der<br />
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die<br />
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über<br />
Bestätigungsvermerk<br />
das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der<br />
Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche<br />
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie<br />
Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />
Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend<br />
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />
umfasst die Beurteilung der angewandten<br />
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen<br />
Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die<br />
Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />
und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />
dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der<br />
Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.<br />
Der Lagebericht gibt insgesamt eine<br />
zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft<br />
und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar.<br />
Die Prüfung der Einhaltung der Vorschriften<br />
des Gesetzes über Unternehmensbeteiligungsgesellschaften<br />
nach § 8 Abs. 3 UBGG hat keine<br />
Einwendungen ergeben.«<br />
München, den 19. Dezember 2005<br />
<strong>Bayerische</strong> Treuhandgesellschaft<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Jürgen Paskert Stephan Mertens<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
67
Lexikon des Jahres 2005<br />
Ausgezeichnet<br />
In 2005 erhielten erneut zahlreiche BayBG-<br />
Partnerunternehmen renommierte Preise.<br />
Vier Unternehmen wurden unter Bayerns<br />
Best 50 aufgenommen, Hör Technologie zählt<br />
zu ›Europe’s 500 Entrepreneur for Growth‹.<br />
<strong>Bayerische</strong> Mittelstandsgespräche<br />
Diskussions- und Informationsreihe von<br />
BayBG und IHK, in München und Nürnberg<br />
durchgeführt, drei Termine in 2005: Internationalisierung,<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
von Unternehmen (München), Familienunternehmen<br />
(Nürnberg). s.a. Gesellschaftliches<br />
Engagement von Unternehmen<br />
Baytrag zum BeteiligungsGeschehen<br />
Halbjährlich erscheinende BayBG-Firmenzeitung<br />
mit Hintergrundinformationen zu Mittelstand<br />
und Beteiligungen. Themenschwerpunkte<br />
in 2005: Familienunternehmen,<br />
Internationalisierung. s.a. Berichte, Betriebe,<br />
Beteiligungen<br />
Berichte, Betriebe, Beteiligungen<br />
Monatlich erscheinender digitaler Kurz-<br />
Newsletter der BayBG, der in komprimierter<br />
Form über Mittelstand, Beteiligungen, BayBG<br />
und Partnerunternehmen informiert. s.a.<br />
Baytrag zum BeteiligungsGeschehen<br />
Biene<br />
(Apis mellifera = westliche Honigbiene), fliegendes<br />
Insekt aus der Ordnung der Hautflügler;<br />
im Gegensatz zu Heuschrecken (s. dort)<br />
ein durchgängig nützliches Insekt (Bienenfleiß).<br />
Daher wurden <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
in Reaktion und Abgrenzung auf Franz<br />
Münteferings Heuschrecken-Zitat von vielen<br />
auch als B.n bezeichnet. Studien bestätigen<br />
eher die B.n-These als die Heuschrecken-<br />
These. Nach einer Erhebung von BVK und<br />
PricewaterhouseCoopers hat die Zahl der<br />
Arbeitplätze in von <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
finanzierten Unternehmen innerhalb der<br />
vergangenen 5 Jahre um 20 % zugenommen,<br />
in der gesamten Volkswirtschaft ist diese Zahl<br />
hingegen um 5,7 % gesunken. Die Mittelständischen<br />
<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en (s. dort),<br />
z. B. BayBG, werden von allen Seiten den B.n<br />
zugeordnet. s.a. S. 18<br />
68<br />
Blauer Reiter<br />
Münchner Künstlergruppe, die Anfang des<br />
20. Jhdts. die Malkunst revolutionierte.<br />
Bedeutendes Mitglied von B.R. war Franz<br />
Marc (1880–1916), dem 2005 eine der bisher<br />
erfolgreichsten Münchner Ausstellungen<br />
gewidmet war. Die Ausstellung war ein Termin<br />
(15.12.) in der BayBG-Führungsreihe<br />
›Kunst & Kapital‹. In der halbjährlich durchgeführten<br />
Reihe werden Interdependenzen<br />
zwischen Künstler, Kultur und Geld untersucht<br />
und aufgezeigt.<br />
Börse<br />
Begriff entstand wahrscheinlich aus der Verschmelzung<br />
des Namens der Brügger Kaufmannsfamilie<br />
›van der Burse‹ (vor deren Haus<br />
fanden im 16. Jhdt. regelmäßig geschäftliche<br />
Treffen statt) mit dem lat. bursa (= Fell, Ledersack),<br />
in 2005 erreichten Börsennotierungen<br />
erstmals wieder die Werte von 2002. DAX<br />
überschreitet 5000 Punkte am 07.11.<br />
Börsengänge<br />
In Deutschland stieg die Zahl der B. in 2005<br />
auf 14 (Vorjahr: 5). B. werden auch für mittelständische<br />
Unternehmen wieder interessant.<br />
s.a. S. 17 f.<br />
Brüh im Lichte dieses Glückes<br />
Anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten zur<br />
Allianz Arena (31.05.) von Sarah Connor vorgetragene,<br />
eigenwillige Textvariation der<br />
deutschen Nationalhymne. Richtig ist: Blüh<br />
im Glanze dieses Glückes. Wie und warum es<br />
zu den Fauxpas kam, ist nicht geklärt. Evtl.<br />
haben die Sommertemperaturen und das<br />
lichte Stadiondach die Sängerin zu dieser<br />
Neuinterpretation angeregt. Das Dach, das<br />
aus 3.000 hauchdünnen Pneus der covertex<br />
GmbH besteht, gilt bereits ein halbes Jahr<br />
nach Eröffnung als ein Wahrzeichen des<br />
modernen Münchens.<br />
Bundesverband Deutscher Beteiligungskapitalgesellschaften<br />
(BVK)<br />
Verband der deutschen und der in Deutschland<br />
tätigen Repräsentanten ausländischer<br />
Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Neben<br />
Interessenvertretung hat BVK das Ziel, der<br />
Öffentlichkeit die besondere Bedeutung von
Beteiligungskapital zu verdeutlichen. Am<br />
21.06. wurde BayBG-Geschäftsführer Günther<br />
Henrich neu in den Vorstand des BVK<br />
gewählt. Er vertritt speziell die Interessen des<br />
Mittelstands. Henrich ist auch Vorsitzender<br />
der Fachgruppe ›Mittelständische <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
(MBGen)‹. s.a. Mittelständische<br />
<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
Consulting & Kontakte<br />
Ausschließlich BayBG-Partnerunternehmen<br />
offen stehende Workshopreihe, Motto:<br />
Praktiker berichten aus und für die Praxis.<br />
Themen in 2005: Kommunikation mit<br />
Kapitalgebern, Projektplanung.<br />
Co-Venturing<br />
Gemeinsames Engagement mehrerer <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en,<br />
auch in 2005 wieder<br />
mehrmals von BayBG realisiert, z.B. GMF<br />
oder Medical Intelligence. s. a. Volksbad<br />
und S. 50<br />
Einem Ingeniör ist nichts zu schwör<br />
Von der am 22.04. verstorbenen Übersetzerin<br />
der Micky Maus-Hefte, Erika Fuchs, kreierter<br />
Ausspruch, der über Biertische von Ingenieurstudenten<br />
Eingang in den allgemeinen<br />
Sprachgebrauch fand. Bei aller Übertreibung<br />
besitzt der Ausspruch dennoch Realitätsgehalt.<br />
Das beweisen die Ingenieure zahlreicher<br />
erfolgreicher BayBG-Partnerunternehmen<br />
aus Maschinenbau, Automobilindustrie und<br />
anderen Technikbranchen.<br />
Erfolg<br />
Im Jahr 2005 gestartete BayBG-Publikationsreihe,<br />
in der Partnerunternehmen porträtiert<br />
werden, die durch ein außergewöhnliches<br />
Konzept oder außergewöhnliche Ideen außergewöhnlichen<br />
Erfolg haben. Porträtiert<br />
wurde zum Beispiel die DT & Shop GmbH.<br />
DT hat mit der Einführung des Versandhandels<br />
den Vertrieb von zahntechnischen<br />
Produkten revolutioniert.<br />
Feinstaub<br />
Schmutzteilchen in der Luft. Nach den zum<br />
01.01.05 gültigen ›Luftqualitätsrahmenrichtlinien‹<br />
der EU darf F. den Grenzwert von 50<br />
µg/m3 nur an maximal 35 Tagen im Kalenderjahr<br />
übersteigen. In mehreren deutschen<br />
Lexikon des Jahres 2005<br />
Großstädten waren die Grenzwerte bereits im<br />
März/April 2005 überschritten. Ein Hauptverursacher<br />
von F. ist Dieselruß. Dieselrußpartikelfilter<br />
für Sondermaschinen und LKWs des<br />
BayBG-Partnerunternehmens Rhodius können<br />
entscheidend dazu beitragen, dass Grenzwerte<br />
nicht mehr so oft überschritten werden.<br />
Durch den Einsatz einer besonderen Rußzündungsschicht<br />
wird der anfallende Ruß<br />
bereits bei niedrigen Temperaturen ohne den<br />
aufwändigen Einsatz von Additiven oder<br />
Heizsystemen verbrannt.<br />
Fitnessdrinks<br />
Mit F. stärken erfolgreiche Sportler ihre langfristige<br />
Leistungsfähigkeit zusätzlich. Daher<br />
verglich BayBG-Geschäftsführer Dr. Sonnfried<br />
Weber in einem Interview mit dem Handelsblatt<br />
(16.11.) Mezzanine und insbesondere<br />
stille Beteiligungen mit Fitnessdrinks für<br />
mittelständische Unternehmen. Stille Beteiligungen<br />
erhöhen den finanziellen Spielraum<br />
und ermöglichen neue Investitionen und<br />
Innovationen. s.a. stille Beteiligungen<br />
Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen<br />
10 Mrd. s geben deutsche Unternehmen, vor<br />
allem mittelständische, jährlich für soziale<br />
und kulturelle Zwecke aus. Chancen und Perspektiven<br />
von G.E.v.U. waren Thema auf den<br />
<strong>Bayerische</strong>n Mittelstandsgesprächen (14.11.).<br />
Mit auf dem Podium: Wolfgang Krause,<br />
Industrieschaltanlagen GmbH, der gemeinsam<br />
mit seinen Mitarbeitern Sachspenden für<br />
eine Tombola zugunsten krebskranker Kinder<br />
gesammelt und damit 20.000 s erlöst hatte.<br />
Die BayBG engagierte sich auch in 2005 im<br />
69
Lexikon des Jahres 2005<br />
70<br />
Rahmen von ›Wirtschaft hilft Hungernden‹,<br />
einer 1983 von Unternehmern und Managern<br />
gegründeten wohltätigen Stiftung. s.a.<br />
<strong>Bayerische</strong> Mittelstandsgespräche<br />
Heuschrecken<br />
(Un-)Wort des Jahres in der Finanzbranche.<br />
Ein Großteil der ca. 10.000 Heuschreckenarten<br />
sind harmlos, nur Wanderheuschrecken<br />
(z.B. Schistocerca gregaria) können durch<br />
Kahlfraß großen Schaden verursachen. In<br />
einem Interview mit Bild am Sonntag (17.04.)<br />
vergleicht der damalige SPD-Vorsitzende<br />
Franz Müntefering bestimmte <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
mit Heuschrecken, die über<br />
Unternehmen herfielen. In Reaktion hierauf<br />
bezeichneten sich die Beteiligungskapitalgeber<br />
als Bienen, die Unternehmen und Volkswirtschaft<br />
nützen. s.a. Bienen<br />
Internationalisierung<br />
Eine der zentralen Herausforderungen für<br />
den Mittelstand (s. a. S. 20). BayBG unterstützte<br />
mit Beteiligungskapital auch in 2005<br />
mehrere Unternehmen bei ihren I.sbestrebungen.<br />
Da internationale Auftritte mit<br />
besonderen Problemen behaftet sind, informierte<br />
BayBG auch im Rahmen der <strong>Bayerische</strong>n<br />
Mittelstandsgespräche (s. dort) über I.;<br />
in 2006 führt die BayBG eine Seminarreihe<br />
zum Thema I. durch, um für mögliche Probleme<br />
zu sensibilisieren und internationale<br />
Fehlentscheidungen verhindern zu helfen.<br />
Billig war es ja, Herr Meier. Aber irgendwie habe ich mir<br />
unter optimaler Infrastruktur etwas anderes vorgestellt.<br />
Kunst & Kapital<br />
s. Blauer Reiter<br />
Löwen<br />
(wiss. Panthera leo), in Bayern werden mit L.<br />
nicht nur die afrikanischen Großkatzen benannt,<br />
sondern auch die Fußballmannschaft<br />
des TSV 1860 München. Auch wenn in<br />
2005/2006 bei den L. nicht alles rund läuft,<br />
so bleiben sie doch eine der führenden bayerischen<br />
Fußballmannschaften. Mit der Saison<br />
2005/2006 ist BayBG-Partnerunternehmen<br />
Festina Uhren GmbH Hauptsponsor der L.<br />
Management-Buy-in (MBI)<br />
Regelung der Unternehmensnachfolge durch<br />
Firmenübernahme von externen Managern.<br />
Im Gegensatz zu Management-Buy-out<br />
(MBO = Übernahme durch firmeninterne<br />
Manager) eher selten realisiert; dennoch<br />
machte bzw. bearbeitete BayBG 2005 zwei<br />
erfolgreiche MBIs: Mechatronic-Dienstleister<br />
Lacon, Filmequipmenthersteller Chrosziel.<br />
s.a. Wir sind Papst<br />
Mittelständische <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
(MBG)<br />
In nahezu allen Bundesländern ansässige mittelstandsorientierte<strong>Beteiligungsgesellschaft</strong>en<br />
(in Bayern: BayBG). Rund die Hälfte aller<br />
5.723 Unternehmen, die mit Beteiligungskapital<br />
arbeiten, von MBGen finanziert. In<br />
2005 erneut rd. 500 MBG-Neuengagements.<br />
s.a. Bundesverband Deutscher Beteiligungskapitalgesellschaften<br />
(BVK)<br />
Mutmacher der Nation<br />
Initiative von Bürgschaftsbanken, DasÖrtliche<br />
und impulse. Zum M.d.N werden Unternehmen<br />
gekürt, die mit innovativen Ideen<br />
und unternehmerischem Biss eine schwierige<br />
Situation gemeistert haben. Der Schleifscheibenhersteller<br />
Dronco wurde in 2005 bayerischer<br />
M.d.N.<br />
Newsletter<br />
s. Baytrag zum BeteiligungsGeschehen,<br />
s. Berichte, Betriebe, Beteiligungen<br />
Ölpreis<br />
Nach monatelangen Preissteigerungen<br />
erreichte der Ö. am 29.08. mit 70 US-$ pro<br />
Barrel einen neuen Rekordwert. Die steigende
Ö.e eröffnen den alternative Energien neue<br />
Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Mehrere BayBG-Partner haben sich auf alternative<br />
Energien spezialisiert, darunter z.B. die<br />
Solea Solar GmbH, die Photovoltaik-Anlagen<br />
vertreibt und produziert.<br />
PISA<br />
Abk. für Programm for International Student<br />
Assessment, seit 2000 im Dreijahresabstand<br />
durchgeführte internationale Studie über<br />
Wissensstand der Schüler. Obwohl P. nichts<br />
mit der Stadt Pisa zu tun hat, belegen die P.-<br />
Ergebnisse eine Schieflage des deutschen Bildungswesens.<br />
2005 Sonderstudie PISA-E veröffentlicht,<br />
in der Bundesländer verglichen<br />
werden. Bayern auf Platz 1. Ein möglicher<br />
Grund für die nicht zufrieden stellenden<br />
deutschen Ergebnisse könnte sein, dass Bildung<br />
in Schule zu ›trocken‹ vermittelt wird.<br />
Lebendig und lebensnah hingegen: Die<br />
Sprach-Lernprogramme von digital publishing.<br />
Der Intensivkurs Business English<br />
wurde von der Stiftung Warentest als beste<br />
Lernsoftware für Wirtschaftsenglisch eingestuft.<br />
Stille Beteiligungen<br />
Flexibles Instrument der Mittelstandsfinanzierung,<br />
von BayBG seit 34 Jahren in rund<br />
1.700 Fällen realisiert, in 2005 rund 80<br />
BayBG-Engagements in Form von stillen<br />
Beteiligungen. Vorteile einer stillen Beteiligung:<br />
wirtschaftliches Eigenkapital ohne<br />
Abgabe von Gesellschaftsanteilen, daher<br />
auch besonders für Familienunternehmen<br />
geeignet.<br />
Lexikon des Jahres 2005<br />
Trade Sale<br />
Verkauf von Unternehmensanteilen an einen<br />
strategischen Investor. BayBG realisierte<br />
mehrere erfolgreiche T. S.s in 2005:<br />
Z. B. wurde das Aluminiumgussunternehmen<br />
Konzelmann an Oetinger verkauft, Medical<br />
Intelligence ging an den schwedischen Medizintechnikkonzern<br />
Elekta.<br />
Volksbad<br />
In 2005 feierte das V. seinen 150. Geburtstag.<br />
In Hamburg entstand im Jahr 1855 das erste<br />
deutsche V. Es verfügte über 65 Badewannen.<br />
Inzwischen haben sich die Volksbäder längst<br />
zu Thermen, Freizeit- und Spaßbäder entwickelt.<br />
Ein in Deutschland führender<br />
Schwimmbadbetreiber ist das BayBG-Partnerunternehmen<br />
GMF, das mit über 700 Mitarbeitern<br />
17 Thermal- und Freizeitbäder<br />
betreibt.<br />
Wahlkrimi<br />
Die Wahl zum 16. Deutschen Bundestag<br />
(18.09.) entwickelte sich zu einem W., den<br />
Millionen von Fernsehzuschauern in Echtzeit<br />
und in höchster Bild- und Tonqualität miterlebten.<br />
Das gewährleistete die innovative<br />
digitale Übertragungstechnik, die u. a. von<br />
Mayah Communications dem ZDF zur Verfügung<br />
gestellt wurde. Mit Mayah-Technik wurden<br />
auch zahlreiche weitere Großereignisse<br />
in 2005 übertragen, z.B. der 20. Weltjugendtag<br />
der kath. Kirche mit Papstbesuch (16.–<br />
21.08.) oder die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein<br />
(20.02.) und Nordrhein-Westfalen<br />
(22.05.).<br />
Wir sind Papst<br />
Inhaltlich und stilistisch nicht unumstrittene<br />
Erfolgsschlagzeile der Bildzeitung (20.04.).<br />
Papstwahl nicht nur für ›Bild‹, sondern für<br />
alle Medien ein Großereignis. Mit seinen<br />
Kompendien und Mateboxen für Kameras<br />
stellte BayBG-Partnerunternehmen Chrosziel<br />
sicher, dass die Fernsehzuschauer in aller<br />
Welt Papstwahl und -krönung detailgenau<br />
und konturenstark verfolgen konnten.<br />
Workshop<br />
s. Consulting & Kontakte<br />
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Herausgeber:<br />
BayBG <strong>Bayerische</strong> <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH<br />
Bruderstr. 7, 80538 München<br />
Telefon: 089 2198-02<br />
Telefax: 089 2198-2555<br />
info@baybg.de<br />
www.baybg.de<br />
Redaktionsschluss: 10. März 2006<br />
© BayBG <strong>Bayerische</strong> <strong>Beteiligungsgesellschaft</strong> mbH<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Fotografie:<br />
People on Picture, München<br />
Umschlagmotiv: Getty Images<br />
vordere Umschlaginnenseite: Blume Bild<br />
hintere Umschlaginnenseite: OKAPIA/Bertel Moeller<br />
S. 37: OKAPIA/Walter Pilsak<br />
S. 38/39: mauritius images /AGE<br />
Gestaltung und Realisation:<br />
Büro Sieveking, München<br />
Druck und Bindung:<br />
Color Offset, München<br />
Die Fotos auf den Aufmacherseiten zeigen die<br />
folgenden Firmen:<br />
4/5 großes Foto: Medical Intelligence<br />
Medizintechnik GmbH<br />
kleine Fotos: Heinz Holding GmbH & Co. KG,<br />
Liebensteiner Kartonagenwerk GmbH (2x)<br />
12/13 großes Foto: PMG Pressmetall Gunzenhausen<br />
kleine Fotos: Fuhrmann Nutzfahrzeuge<br />
Service GmbH, PMG Pressmetall, Fuhrmann<br />
22/23 großes Foto: Metzner Maschinenbau GmbH<br />
kleine Fotos: Heinz Glas, Medical Intelligence,<br />
PMG Pressmetall<br />
42/43 großes Foto: Heinz Glas<br />
kleine Fotos: PMG Pressmetall (2x), Metzner<br />
56/57 großes Foto: Liebensteiner<br />
kleine Fotos: Fuhrmann, Metzner (2x)<br />
Die Fotos auf den Umschlaginnenseiten zeigen:<br />
vorne: Cham, Biertor am Fluss Regen<br />
hinten: Blick auf Regensburg