Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Was waren die besten Momente bei<br />
„Nightwash“, der Sendung, die dich bekannt<br />
gemacht hat<br />
Da fallen mir spontan fast nur Dinge ein,<br />
die schief gegangen sind. Die haben<br />
mich damals natürlich unfassbar geärgert,<br />
aber ich habe immer etwas daraus<br />
gelernt. Wir hatten zum Beispiel eine<br />
Fernsehaufzeichnung, bei der wirklich<br />
alles schief ging. Irgendwann musste ich<br />
die xte Kamerapanne überbrücken. Ich<br />
habe Blut und Wasser geschwitzt, weil<br />
ich nicht wusste, was ich machen sollte:<br />
Alles kaputt, ich hatte tausend Gedanken<br />
im Kopf und Angst, dass ich das alles bezahlen<br />
muss. Und in der Stimmung habe<br />
ich 60 Minuten überbrückt. Das war mir<br />
in dem Moment überhaupt nicht klar. Der<br />
Redakteur vom WDR kam hinterher zu<br />
mir und sagte: „Ich wusste gar nicht, dass<br />
du ein Soloprogramm hast.“ Da habe ich<br />
zum ersten Mal daran gedacht, selbst als<br />
Comedian auf die Bühne zu gehen.<br />
Du hattest also gar nicht das Grundbedürfnis,<br />
auf die Bühne zu müssen, sondern<br />
du bist da hineingewachsen durch<br />
das, was du gemacht hast<br />
Ja. Ich bin kein Getriebener, ich bin ein<br />
bisschen dahin geschoben worden. Ich<br />
fand sowas ganz toll, aber nach meinem<br />
Abi hab ich mich nicht getraut, auf<br />
eine Schauspielschule zu gehen. Meine<br />
Freunde haben alle Musik studiert und<br />
wir haben ein Ensemble gegründet, Musik<br />
und Comedy. 1983 war das. Ich hab<br />
gesteppt, jongliert und mir immer den<br />
ganzen Krimskrams beigebracht: Feuerspucken,<br />
Seiltanzen. Trotzdem hatte ich<br />
immer das Gefühl, ich kann gar nichts.<br />
Ich war schon über 30, als ich entschieden<br />
habe: Das ist dein Ding, das machst<br />
du jetzt. Es gibt zwar Leute, die sind viel<br />
talentierter. Aber ich bin bissig, recht diszipliniert<br />
und ich habe so eine Art Vision:<br />
Wir brauchen gute, lustige Unterhaltung<br />
in Deutschland, weg von diesem<br />
Zeigefinger-Kabarett, aber auch mehr<br />
als dumme Sketche. Wir brauchen eine<br />
Komik, die sich mit der Welt beschäftigt.<br />
Deshalb hat mich amerikanischer Standup<br />
fasziniert. Ich habe gedacht: Sowas<br />
müssen wir in Deutschland auch machen!<br />
Kannst du definieren, was lustig ist und<br />
was nicht<br />
Nein. Lustig ist, worüber Leute lachen.<br />
Komik besteht aus ganz vielen Faktoren.<br />
Du brauchst eine gute Beobachtungsgabe<br />
und die Schärfe, Dinge überspitzt auf<br />
den Punkt zu bringen. Du weißt, dass dir<br />
das gelungen ist, wenn im Publikum vor<br />
dir Leute sitzen, die die ganze Zeit nicken:<br />
„Genauso isses.“ Und gleichzeitig<br />
ist das Lachen auch eine Erleichterung.<br />
Manchen Dingen musst du die Schärfe<br />
nehmen, um zu zeigen, dass alles auch<br />
ein großes Spiel ist.<br />
Das meiste ist beobachten: Gucken,<br />
gucken, gucken! Ich versuche immer,<br />
das Alltägliche zu sehen und es in einen<br />
Kontext zu stellen, um die Absurdität und<br />
tagtäglichen Kämpfe zu zeigen, die wir<br />
führen – mit unserem Job, mit unseren<br />
Kindern, mit unserer Freundin, mit unserem<br />
Freund. Manchmal hat dann Komik<br />
etwas Erlösendes, weil die Leute feststellen:<br />
Geht ja nicht nur mir so, ist bei anderen<br />
ja genauso.<br />
Also das, was dich erlöst, erlöst auch das<br />
Publikum<br />
Im Idealfall. Ich fange bei mir an zu suchen.<br />
Und dann muss ich sehen, ob ich<br />
damit einen Nerv treffe. Man muss viele<br />
Gags einfach ausprobieren.<br />
Was weiß die Welt noch nicht über Knacki<br />
Deuser<br />
Ich organisiere gerade in Dortmund<br />
das erste deutsche Stand-up-Festival.<br />
Es dauert eine Woche lang. Das ist so<br />
ein Ding, das ich nächstes Jahr weiterführen<br />
möchte. Ich möchte ein Festival<br />
nur für diese Stand-up-Kultur aufbauen.<br />
Und dann gibt’s noch ein Spaßprojekt:<br />
den „Urban Stand-up Disco Club“<br />
beim Köln-Comedy-Festival im Oktober,<br />
eine Veranstaltung im Artheater,<br />
eine Mischung aus Stand-up und Club.<br />
Erst kommen die Stand-ups und danach<br />
gibt es sofort eine Party. Dabei werde ich<br />
auch mein Debut als DJ geben.<br />
Dein Wort zum Sonntag<br />
Lachen ist live fünfmal besser als im<br />
Fernsehen. Geht raus, Leute, und seht<br />
euch Sachen an. Das macht viel mehr<br />
Spaß, als vor der Glotze zu sitzen!<br />
STARS IN TOWN<br />
MÄRZ<br />
2015<br />
Peter Maffay erstattet am 7. März<br />
nach vielen Jahren einen Besuch,<br />
neben des Auftrittes in der<br />
Lanxess-Arena, ist auch ein Besuch<br />
des Beduien Kinderdorfs ins<br />
Bensberg-Frankenforst geplant<br />
----<br />
Herbert Grönemeyers Release<br />
„Dauern Jetzt“ verschlägt ihn<br />
Ende März nach Köln. Seit 1984<br />
landete jeder seiner Alben auf<br />
Platz 1 der Verkaufszahlen<br />
----<br />
Helene Fischer kommt für die<br />
Aufzeichnung des alternativen<br />
Fernsehpreises nach Köln.<br />
----<br />
Tommy Engels geplante Veröffentlichung<br />
wird am 14.03. in<br />
der Philharmonie uraufgeführt.<br />
Zusammen mit Sting und Niel<br />
Young soll eine kölsch7englische<br />
Coprodution des Sting-songs:<br />
„Message in a Bottle“ folgen.<br />
----<br />
Nena veröffentlicht am 21.03.<br />
ihr neues Kinderbuch:“Tu nicht,<br />
was andere sagen“. Anlässlich<br />
der Promotion-Tour durch ganz<br />
Deutschland, gastiert Sie am<br />
24.03. ab 12.00 Uhr im Kindermuseum<br />
Köln.<br />
----<br />
Birgit Schrowange und Isabel Varel<br />
treffen sich am 26.03. in der<br />
Kölner Tafel mit den Machern,<br />
der Armenverköstigung . Es folgt<br />
ein Spendenaufruf für die ganzen<br />
Stadt, nicht mehr benötigte Lebensmittel<br />
abzugeben.<br />
9