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zur Präsentation - Servicestellen Nachqualifizierung Altenpflege ...

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„Mehr qualifizierte Fachkräfte für die <strong>Altenpflege</strong> –<br />

<strong>Nachqualifizierung</strong> als Chance für Hilfskräfte und Betriebe“<br />

Dokumentation der Abschlussfachtagung für Rheinland-Pfalz<br />

am 19. Juni 2013 in Ludwigshafen<br />

Projekt „<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong> <strong>Altenpflege</strong> Niedersachsen und Rheinland-Pfalz“<br />

„Anerkennung informell erworbener<br />

Kompetenzen – Nutzen und Chancen für<br />

die <strong>Altenpflege</strong>“<br />

Dr. Steffen Kirchhof<br />

Geschäftsführer am Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung<br />

an der Universität Flensburg<br />

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds<br />

der Europäischen Union gefördert.


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Informelles Lernen und Anerkennung informell<br />

erworbener Kompetenzen – Nutzen und Chancen für<br />

die <strong>Altenpflege</strong><br />

Abschlussfachveranstaltung im Programm „Mehr Fachkräfte für die<br />

<strong>Altenpflege</strong>“<br />

Ludwigshafen am Rhein, 19.7.2013<br />

INBAS Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt – und Sozialpolitik<br />

GmbH<br />

Dr. Steffen Kirchhof, Universität Flensburg<br />

Agenda<br />

• Ausgangspunkte: …einen (persönlichen) Blick auf Lernen<br />

wagen;<br />

• Referenzpunkte: Formell versus informell – was macht im<br />

Lernprozess den Unterschied<br />

• Wissenschaft: Diskurs und strukturelle Merkmale des<br />

„Informellen“<br />

• Forschung: Informelles Lernen und<br />

Kompetenzentwicklung in Pflegeberufen – Ergebnisse<br />

einer Untersuchung<br />

• Zusammenfassung: Informelles Lernen als Abbild<br />

didaktischer Wurzeln und des Eigensinns von LernerInnen<br />

• Nutzen und Chancen der Anerkennung für das<br />

Berufsbild der <strong>Altenpflege</strong><br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 1


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Referenzpunkte: Formell versus informell – was macht im<br />

Lernprozess den Unterschied<br />

Informelles Lernen<br />

Intrinsische Motivation als notwendige Bedingung<br />

Funktionierende (gute) Beziehungsstrukturen<br />

Lebensweltbezug als notwendige Bedingung<br />

Lernen von Patienten, Klienten, Mitarbeitern<br />

Lernen mit Leib und Seele; Lernen durch Leib und<br />

Seele<br />

Aktives, selbstständiges und selbsttätiges Lernen<br />

Formelles Lernen<br />

Intrinsische Motivation als pädagogische<br />

Idealzielsetzung<br />

Institutionalisierte Beziehungsstrukturen<br />

Bildungszielsetzung als notwendige Bedingung<br />

von Lehr- und Lernprogrammen<br />

Lernen geht vom Lehrenden aus<br />

Leistungs- und ergebnisorientiertes Lernen<br />

Didaktische Inszenierung von Selbsttätigkeit<br />

Unabhängig von pädagogischen Intentionen<br />

Pädagogische Intentionalität als notwendige<br />

Bedingung<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 2


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Wissenschaft: Diskurs und strukturelle Merkmale des<br />

„Informellen“<br />

Begriffsklärung<br />

• Informelles Lernen ist ein beiläufiges, pädagogisch<br />

nicht intendiertes Lernen außerhalb von<br />

Bildungseinrichtungen. Es findet in natürlichen<br />

Lebenszusammenhängen und<br />

Problemlösungsprozessen im gesellschaftlichen,<br />

sowie sozialen Umfeld und im Prozess der Arbeit<br />

statt. (vgl. Straka 2001)<br />

• Informelles Lernen ist der lebenslange Prozess, in<br />

dem der Mensch durch tägliche Erfahrung und die<br />

Prägung durch die Umwelt Fertigkeiten und<br />

Haltungen erwirbt und akkumuliert (Schließmann<br />

2005)<br />

Begriff und Orte informellen Lernens<br />

• Informelles Lernen ist ein beiläufiges, pädagogisch<br />

nicht intendiertes Lernen außerhalb von<br />

Bildungseinrichtungen. Es findet in natürlichen<br />

Lebenszusammenhängen und<br />

Problemlösungsprozessen im gesellschaftlichen,<br />

sowie sozialen Umfeld und im Prozess der Arbeit<br />

statt.<br />

Dr. Steffen Kirchhof<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 3


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Stufen informellen Lernens<br />

R<br />

e<br />

f<br />

l<br />

e<br />

x<br />

i<br />

o<br />

n<br />

s<br />

g<br />

r<br />

a<br />

d<br />

implizites<br />

Lernen<br />

erfahrungsorientiertes<br />

Lernen<br />

selbstorganisiertes<br />

Lernen<br />

Beispiele Informeller Lernprozesse<br />

• A) implizit (Sinnlich, körperlich, imaginativ)<br />

„Ich spüre die Kommunikation mit dem Patienten ohne<br />

Worte, nur durch Berühren“;<br />

„ Man muss sich in das Leben auf der Station einfühlen.“<br />

B) subjektivierendes - erfahrungsorientiertes Erleben<br />

„ Das war für mich etwas bedeutsames, eine wichtige<br />

Erfahrung als ich auf Station meinen ersten sterbenden<br />

Patienten erlebt habe.<br />

C) selbstorganisiertes Lernen:<br />

„ Die Blutzuckermessung habe ich mir selbst beigebracht“<br />

Dr. Steffen Kirchhof<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 4


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Zur Rolle des „Informellen“ im Diskurs der Forschung<br />

Irritierende Befunde<br />

• Wissensmanagement: „Implizites Wissen“<br />

• Entscheidungstheorie: „Intuition“<br />

• Expertiseforschung: „Reflection in action“<br />

• Organisationsforschung: „Erst handeln, dann denken“<br />

Entstehung und Entwicklung von Forschungsansätzen<br />

zu impliziten, erfahrungsorientierten,<br />

subjektivierenden Handelns:<br />

• Rolle sinnlicher Erfahrungen im Arbeitsprozess<br />

• Relevanz impliziten Wissens<br />

• Grenzen der Verwissenschaftlichung<br />

Dr. Steffen Kirchhof<br />

Kompetenzentwicklung auf der Ebene von objektivierenden und<br />

subjektivierenden Handeln<br />

Objektivierendes<br />

Handeln<br />

Subjektivierendes<br />

Handeln<br />

Gebrauch von<br />

Körper und Sinnen<br />

Art des Denkens<br />

und Wissens<br />

Exaktes , objektives<br />

Registrieren<br />

Formalisiertes, kategoriales<br />

Wissen, logisch-formales<br />

Analytisches Denken<br />

Komplexe sinnliche<br />

Wahrnehmung<br />

Assoziativ, bildhaft,<br />

erlebnisbezogen<br />

Art des Vorgehens Planmäßig geleitet Experimentell – dialogisch-<br />

Interaktiv<br />

Beziehung zu<br />

Arbeitsgegenständen<br />

Umgang mit<br />

Unwegbarkeiten<br />

Distanziert, sachlich,<br />

affektiv-neutral<br />

Minimierung von Störgrößen<br />

Persönlich, Nah<br />

Normaler Bestandteil des<br />

Handelns<br />

Grafik n. Fritz Böhle, Universität<br />

Augsburg<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 5


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Definition von Kompetenz<br />

• Kompetenz ist eine Selbstorganisationsdisposition<br />

aus eigenem Antrieb Anforderungen zu bewältigen<br />

und gilt heute als unerlässlich für ein Handeln in<br />

komplexen und unplanbaren Situationen (vgl.<br />

Erpenbeck 1997).<br />

Dr. Steffen Kirchhof<br />

Modell der individuellen Handlungskompetenz nach Staudt und<br />

Kriegsmann<br />

Individuelle<br />

Handlungskompetenz<br />

Handlungsfähigkeit<br />

Handlungsbereitschaft<br />

Explizites<br />

Wissen<br />

Implizites<br />

Wissen<br />

Fertigkeiten<br />

Persönlichkeitseigenschaften<br />

Dr. Steffen Kirchhof<br />

(aus: Staudt/ Kriegsmann 2002 b, S. 109)<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 6


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Forschung: Informelles Lernen und Kompetenzentwicklung in Pflegeberufen<br />

Lernen in der persönlichen, biographisch und<br />

sozialkulturell bedingten Lebens- und Arbeitswelt<br />

Lernen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung<br />

Erfahrungslernen<br />

• Person und<br />

Umwelt; teils<br />

rational, teils<br />

emotional<br />

Alltagslernen<br />

•<br />

pragmatisches<br />

Alltagshandeln<br />

Informelles<br />

Lernen als :<br />

Implizites<br />

Lernen<br />

• nicht<br />

intentional,<br />

nicht<br />

bewusst,<br />

nicht verbal<br />

Selbstorganisiert<br />

Lernen<br />

• aktiv, selbstbestimmend,<br />

nachfragend<br />

Was und wie lernen die<br />

Pflegenden informell<br />

Welchen Einfluss haben<br />

diese Lernprozesse auf<br />

die berufliche<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Fachkompetenz<br />

• regelgeleitetes<br />

Denken und<br />

Handeln<br />

Methodenkompetenz<br />

•<br />

problemlösend<br />

+ Lernen lernen<br />

Pflege-<br />

Kompetenz<br />

als<br />

Zusammenwirken<br />

von:<br />

Sozial-<br />

Kompetenz<br />

• empathisch<br />

fühlen, und<br />

kommunizieren<br />

können<br />

Personale<br />

Kompetenz<br />

• persönlich<br />

stark sein,<br />

ethisch<br />

handeln<br />

Fragen und Perspektiven einer subjektorientierten Pflegedidaktik<br />

-Welche Anschlussstellen für formelle Lernprozesse bietet das informelle Lernen<br />

- Wie lässt sich informelles Lernen für die Aus- und Weiterbildung aufgreifen, weiterentwickeln und<br />

professionalisieren<br />

Wie wird informell<br />

gelernt<br />

• Orientierung an Kollegen/Kolleginnen (soziales<br />

Lernen/Lernen am Modell)<br />

• Abschauen, Nachmachen, Eigenen Weg finden<br />

• Erfahrungen im Handeln<br />

• Selbstorganisierte Lernwege<br />

Dr. Steffen Kirchhof<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 7


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Bedingungsgefüge informellen Lernens in Gesundheits- und<br />

Pflegeberufen<br />

Dr. Steffen Kirchhof<br />

Lernen in der Familie: Sensibilität für den Bedarf des<br />

anderen<br />

„...da war die Erfahrung für die Sensibilität dafür, wie<br />

das eben ist, wenn ein Mensch eben Hilfe braucht,<br />

wenn er gewisse Unterstützung braucht, den Bedarf<br />

zu erkennen. Dann auch eine gewisse<br />

Rücksichtnahme auf Menschen mit speziellen<br />

Erkrankungen oder mit irgendwelchen Defiziten.“<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 8


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Lernen im sozialen Umfeld: Persönlichkeit durch<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

„... Also, das war einfach Persönlichkeit die ich<br />

eingebracht hab, die ich mitgebracht hab, das ich<br />

schon früher in der Kinder- und Jugendarbeit in der<br />

Kirche natürlich irgendwo erworben habe: Das<br />

Miteinander und mit Menschen sprechen und nicht<br />

kontaktscheu zu sein(...). Und das basiert, denke ich<br />

schon, auf den Erfahrungen die ich davor hatte,<br />

dass ich da keine Berührungsängste hatte.“<br />

Lernverhalten: „sich Dinge selbst beibringen“<br />

„...Ich bin so‘n alter Typ vom Lernen her: Ich muss das<br />

immer schreiben und für mich umformulieren und<br />

dann so eine Struktur machen und so kann ich eben<br />

lernen. Ich kann nicht lernen wenn mir andere was<br />

erzählen. Manche sind anders drauf, ne“<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 9


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Lernen in der Berufspraxis: „Die Realität beginnt auf<br />

Station“<br />

„… Schule, ich sage das immer so umgangsmäßig:<br />

‚Ringelpietz mit Anfassen’. Irgendeine Sache, die<br />

halt stilisiert ist, die nichts mit der Realität zu tun<br />

hat.(…)Als ich jedenfalls hatte für mich immer das<br />

Gefühl gehabt, dass die praktischen Einsätze mit<br />

der wichtigste Teil sind. Dass das, was man dort<br />

gelernt hat, auch so verinnerlicht werden konnte,<br />

noch so präsent ist, dass es selbst nach einigen<br />

Jahren noch im Alltag integriert werden konnte“<br />

Lernen von Kollegen: „zuschauen, zuhören, fragen“<br />

• „...Ich würde sagen, wenn ich gelernt hab’ dann<br />

hauptsächlich von Kollegen mit denen ich<br />

gearbeitet habe. Also am eindrücklichsten“<br />

• „...da waren ja vielfach immer erfahrene Kollegen<br />

dabei. Das hat sich dann durch Abgucken so<br />

entwickelt und man hat dann wieder abgeguckt<br />

und entwickelt und dann übernommen, was für<br />

einen selbst passte“<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 10


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Lernen von Patienten: „ Das Bild, das ich von mir und<br />

vom Leben habe, verändern“<br />

• „...Wiederum glaub’ ich, dass ich auf Stationen so<br />

am meisten für mich gelernt hab, also nicht nur<br />

fachlich, sondern auch persönlich, auf denen<br />

Patienten waren, die lange blieben oder<br />

wiederkamen“<br />

• „...Wobei ich der Meinung bin, dass das Bild, das ich<br />

von mir habe, vom Patienten habe, auch noch<br />

nachträglich verändert wird. In den letzten zwei,<br />

drei Jahren ist da auch noch eine Veränderung (...),<br />

das heißt z.B. mit der Problematik des Sterbens<br />

umzugehen und zu realisieren, dass auch das<br />

Sterben auf der Intensivstation etwas Normales ist“<br />

Zusammenfassende Merkmale informellen Lernens<br />

• Informelles Lernen schafft eine aktive Beziehung zum<br />

Lerngegenstand;<br />

• Informelles Lernen ist authentisch, handlungsecht,<br />

experimentell und erfordert kreatives<br />

Problemlöseverhalten;<br />

• Informelles Lernen befördert Erfolgserlebnisse und<br />

verstärkt das Selbstbewusstsein und Erfahrung von<br />

Selbstwirksamkeit;<br />

• Informelles Lernen entspricht dem Eigensinn der<br />

LernerInnen und führt zu den Grundwurzeln der Didaktik<br />

(Didaskein= ersinnen, austüffteln, forschen, erfinden,<br />

verstehen, wahrnehmen)<br />

• Informelles Lernen bedarf im Hinblick auf die Entwicklung<br />

beruflicher Handlungskompetenz der Professionalisierung<br />

durch Reflexion und Verknüpfung von Theorie und Praxis<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 11


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Zirkuläre Prozesse der Kompetenzentwicklung<br />

• Informelles Lernen generiert nicht per se Kompetenz.<br />

Vielmehr ist davon auszugehen, dass die<br />

Kompetenzentwicklung zirkulär verläuft. Das heißt,<br />

dass ein verändertes Verhalten in immer wieder<br />

neuen Situationen hervorgebracht, neu variiert,<br />

weiterentwickelt und gefestigt werden will.<br />

Dr. Steffen Kirchhof<br />

Pflegerische Handlungskompetenz (Raven 2006)<br />

Pflegerische Handlungskompetenz<br />

Theorieverstehen<br />

Begründungswissen (technical<br />

knowledge)<br />

Fallverstehen<br />

nicht-artikulierbares Wissen (tacit<br />

knowledge)<br />

Wissenschaftliche Kompetenz<br />

- Fachwissen (wiss. Erkenntnis)<br />

- Methodenwissen (Verfahren, Skills)<br />

- Regelwissen (organisations-/<br />

systembezogen)<br />

Pflegewissenschaftliche Kompetenz<br />

Analytisch-reflexive Kompetenz<br />

Planungs- und Steuerungskompetenz<br />

Rekonstruktion/ Genese<br />

Pflege-Habitus<br />

(generative Grammatik des Pflegehandelns)<br />

Hermeneutisch-lebenspraktische<br />

Kompetenz<br />

- instrumentelle Handlungssicherheit<br />

(manuelle Praktiken)<br />

- interaktive Handlungssicherheit (role taking,<br />

klinischer Blick)<br />

- ethisch-moralische Urteilskraft (vertreten<br />

eines moralischen Standpunktes)<br />

Praktisch-technische Kompetenz<br />

Klinisch-pragmatische Kompetenz<br />

Ethisch-moralische Kompetenz<br />

- Dialektik von Begründungsverpflichtungen<br />

Entscheidungszwang<br />

Pflegerische Handlungsperformanz<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

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<strong>Altenpflege</strong>" 12


Dokumenation der Abschlussfachtagung für<br />

Rheinland-Pfalz am 19. Juni 2013<br />

Vortrag Dr. Kirchhof<br />

Nutzen und Chancen der Anerkennung informell<br />

erworbener Kompetenzen für die <strong>Altenpflege</strong><br />

Personalentwicklung:<br />

• Generierung von mehr Nachwuchs durch den Einstieg<br />

in ein zunächst niedrigschwelliges Bildungsangebot;<br />

• Individuelle Förderung von MA (Kompetenzportfolio)und<br />

Karriereplanung;<br />

• Personalbindung;<br />

Berufliche Praxis<br />

• Stärkung der Entwicklung von Fähigkeiten, die ad hoc<br />

<strong>zur</strong> Problemlösung gebraucht werden;<br />

• Beförderung einer persönlich sinnstiftenden Lernkultur.<br />

• Kultur der Wertschätzung: Weg vom Status der Hilfskraft<br />

hin zum lernenden Subjekt welches sich in der<br />

Berufsentwicklung bewährt.<br />

Nutzen und Chancen der Anerkennung informell<br />

erworbener Kompetenzen für die <strong>Altenpflege</strong><br />

Berufliche Bildung:<br />

• Verknüpfung authentischer Praxiserfahrung mit<br />

theoretischer Perspektive, Analyse und Reflexion;<br />

• Professionalisierung nachhaltiger<br />

Kompetenzentwicklungsprozesse;<br />

• Stärkung des Ausbildungsniveaus;<br />

• Wertschätzung von Erfahrung als kulturelles Kapital<br />

von Pflege<br />

INBAS GmbH, 2013<br />

Projekt "<strong>Servicestellen</strong> <strong>Nachqualifizierung</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong>" 13

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