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Musik im Raum - ZKM

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Sascha Lino Lemke „...and even further conversation with myself...“<br />

Abb. 1: Sascha Lemke, Exquise esquisse saxophonique/éléctrique, Setup der Uraufführung, IRCAM Paris, © IRCAM<br />

logen Technik“: so etwa die Arbeit mit kurzen Elementen, die wie rohe Tonbandschnipsel behandelt<br />

und „aneinandergeklebt“ werden. Diese Schnipsel sind häufig Variationen ein und derselben Idee,<br />

sodass sich eine Art obsessionelles Wiederhören einstellt. Obwohl die Fragmente so angeordnet<br />

sind, dass das Stück irgendwie doch „voranschreitet“, wird der Charakter des roh Geschnittenen<br />

nie beschönigt.<br />

[ Exquise esquisse saxophonique/électrique II ] weist darauf hin, dass dieses Stück die Ausarbeitung<br />

und Folge einer ersten Exquise esquisse saxophonique/électrique für Tenorsax und Computer<br />

ist, die <strong>im</strong> Rahmen des Cursus am IRCAM entstand.<br />

Ursprünglich wurde das Werk für ein besonderes Lautsprecher-Setup konzipiert. Ein oktophoner<br />

Lautsprecherring um das Publikum (1–8 in der <strong>Raum</strong>skizze) und drei getrennt ansteuerbare Deckenlautsprecher<br />

(9–11) bildeten eine Art Surroundbeschallungssystem. Dieses Surroundsetup wurde<br />

ergänzt durch einen in der Mitte des Publikums platzierten Lautsprechercluster, den am IRCAM<br />

entwickelten T<strong>im</strong>ée. Diese Kombination erlaubte etwa das zentrifugale Schleudern von Klängen aus<br />

der Mitte des Publikums (T<strong>im</strong>ée) zu den Rändern des Klangraumes (Surroundbeschallung), herzartiges<br />

Zusammenziehen und Ausdehnen durch Fades zwischen den beiden Beschallungssystemen,<br />

Dialoge zwischen „Außen“ und „Innen“ und vieles mehr. (Vgl. Abb. 1 und 2)<br />

Für die Berechnung der Spatialisation wurden zwei Audiorechner miteinander vernetzt. Der Hauptrechner<br />

übernahm das Audioprocessing inklusive der Berechnungen für die 11 Surroundkanäle.<br />

Außerdem sendete er weitere 5 Audiokanäle weiter zu einem zweiten Rechner, der dann für diese 5<br />

Klangquellen die Spatialisation über das T<strong>im</strong>ée-System kalkulierte, wiederum gesteuert durch den<br />

Hauptrechner, der den T<strong>im</strong>ée-Computer über OSC kontrollierte. (Die Materialien und Dokumentation<br />

dieser Version sind einsehbar unter www.mustica.ircam.fr.)<br />

Für die Wiederaufnahme des Stückes <strong>im</strong> Rahmen von next_generation 2007 <strong>im</strong> Kubus des <strong>ZKM</strong><br />

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