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Musik im Raum - ZKM

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Abb. 4: Kirsten Reese, Dominik Busch, Abglanz, Festival Interface, Kleiner Wasserspeicher, Berlin 2006,<br />

Foto: Dominik Busch<br />

wasserähnliches Rauschen von den vier stationären großen Lautsprechern, die <strong>im</strong> Wasserspeicher<br />

verteilt aufgestellt waren, sodass räumliche Klangbewegungen abgebildet wurden – man hörte dann<br />

aus den dunklen Ecken des <strong>Raum</strong>s quasi Wasserkaskaden herbeischwemmen.<br />

Die stationären Lautsprecherklänge wurden über ein von der Performerin bedienbares Game-<br />

Interface, einen <strong>im</strong> Rucksack getragenen Laptop und eine Funkverbindung in realt<strong>im</strong>e getriggert.<br />

Die Patterns aus dem mobilen Lautsprecher wurden ebenfalls über das Interface gesteuert. Über<br />

Handbewegungen der Performerin wurden sie in unterschiedlichen Richtungen in den <strong>Raum</strong> hineingestrahlt.<br />

Die bereits <strong>im</strong> Vorfeld gefilterten Klänge wurden durch Reflexionen und Bewegungen der<br />

Schallquelle zusätzlich <strong>im</strong> realen Hörraum gefiltert. Die Patterns des mobilen Lautsprechers waren<br />

zum Teil mit denselben Patterns aus einem der stationären Lautsprecher synchronisiert, wodurch<br />

sich ebenfalls Interferenzen zwischen gleichen Klängen in unterschiedlicher Dichte und aus unterschiedlichen<br />

Richtungen ergaben.<br />

Das Publikum folgte den Performern durch den <strong>Raum</strong> zu verschiedenen Hör- und Sehstationen.<br />

Klangbewegungen <strong>im</strong> <strong>Raum</strong> entstanden also durch die Bewegung der Performer und damit der<br />

Klangquellen, durch Reflexionen und Interferenzen – <strong>im</strong> <strong>Raum</strong> und zwischen Lautsprechern – und<br />

nicht zuletzt durch die Bewegung und die sich verändernden Hörperspektiven des Publikums.<br />

Kirsten Reese „Bewegte Lautsprecher <strong>im</strong> <strong>Raum</strong>“<br />

Aus den geschilderten Erfahrungen mit Aufführungen mit mobilen Lautsprechern lassen sich zusammenfassend<br />

die folgenden Aspekte besonders hervorheben:<br />

– Möglich sind ‚große’ Bewegungen in Bezug auf Richtung und Geschwindigkeit durch die Bewegung<br />

von Performern, die Lautsprecher tragen, und ebenso auch kleinere Bewegungen z.B.<br />

durch Handbewegungen, wodurch situativ die Abstrahlrichtung der Lautsprecher variiert werden<br />

kann. Die Gerichtetheit der Klangquellen kommt besonders zum Tragen, die Hörpositionen<br />

der Zuhörer auf den Direktschall und auf Reflexionen verändern sich ständig.<br />

– Wenn Klangquellen performativ bewegt werden, bewegt sich in der Regel das Publikum mit,<br />

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