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Musik im Raum - ZKM

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ist Teil der Komposition selbst. Letztendlich geht es dabei um die Frage, inwieweit die eigene Identität<br />

für die schöpferischen Kräfte anderer offen gehalten werden kann.<br />

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Möglichkeiten einer unmittelbaren Publikumsbeteiligung bleiben hier unberücksichtigt, da sie kaum über das thematisierte<br />

Verhältnis von Notation und Interaktion kompositorisch gestaltbar sind.<br />

Die beiden Begriffe Distanz und Teilnahme liegen als Gegensatzpaar eigentlich nicht auf derselben Ebene. (Das unmittelbare<br />

Gegenteil von Distanz wäre Nähe und der Gegensatz zu Teilnahme wäre eine Art Passivität.) Das Verhältnis der<br />

hier mit diesen Begriffen charakterisierten Kulturen wird aber gerade dadurch besonders deutlich: Die neuere Kultur ist<br />

nicht die buchstäbliche Umkehr der älteren, sondern führt in eine eigene Richtung, wobei allerdings wesentliche Merkmale<br />

in direktem Gegensatz zu den entsprechenden Merkmalen der älteren Kultur stehen.<br />

Marshall McLuhan, Understanding Media: The Extensions of Man, New York, 1966, S. 19 (Übersetzung des Autors).<br />

Ebenda, S. 20.<br />

Vgl. ebenda, S. 84ff.<br />

Vgl. Erhard Karkoschka, Das Schriftbild der Neuen <strong>Musik</strong>: Bestandsaufnahme neuer Notationssymbole. Anleitung zu<br />

deren Deutung, Realisation und Kritik, Edition Moeck, Celle, 1966.<br />

Vgl. Martin Erdmann, „Zusammenhang und Losigkeit. Zu Morton Feldmans Kompositionen zwischen 1950 und<br />

1956“, in: Morton Feldman, hrsg. von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn, <strong>Musik</strong>-Konzepte, Bd. 48/49, Edition<br />

Text+Kritik, München, 1986, S. 93.<br />

Vgl. Sebastian Claren, Neither. Die <strong>Musik</strong> Morton Feldmans, Wolke Verlag, Hofhe<strong>im</strong>/Ts, 2000, S. 277.<br />

Der Begriff der „offenen Form“ („open form“) stammt wahrscheinlich aus dem Kreis der Komponisten der New York<br />

School selbst.<br />

10Vgl. Sebastian Claren, Neither, S. 279.<br />

11Earle Brown, „Notation und Ausführung Neuer <strong>Musik</strong>“, in: Darmstädter Beiträge zur Neuen <strong>Musik</strong> IX: Notation<br />

Neuer <strong>Musik</strong>, hrsg. von Ernst Thomas, Schott Verlag, Mainz, 1965, S. 76.<br />

12John Cage, „Vortrag über etwas“, in: John Cage, Silence, aus dem Amerikanischen übersetzt von Ernst Jandl, Suhrkamp<br />

Verlag, Frankfurt, 1987, S. 43.<br />

13Vgl. Peter Manning, Electronic and Computer Music, Oxford University Press, Oxford, 2004, S. 74f. Zu den in Barrons<br />

Studio realisierten Werken gehören Cages Williams Mix und Wolffs Music for Magnetic Tape; in einem anderen<br />

Studio entstanden dann 1953 Feldmans Intersection und Browns Octet 1.<br />

14Die Zeitangaben für den ersten Teil des Stückes scheinen falsch zu sein. Das gesamte Notensystem besteht aus 8 Takten,<br />

die wahrscheinlich als 4/4-Takte zu interpretieren sind. Für die vier Durchgänge <strong>im</strong> Tempo Viertel=30 ergibt sich daraus<br />

eine Gesamtdauer von 4 x 1’04’’ = 4’16’’, die so auch in der Partitur angegeben ist. Für die drei Durchgänge <strong>im</strong> Tempo<br />

Viertel=60 ergibt sich daraus eine Gesamtdauer von 3 x 0’32’’ = 1’36’’; in der Partitur ist als entsprechende Summe aber<br />

nur 1’04’’ angegeben, d.h. es ist offensichtlich ein Durchlauf vergessen worden. Damit passen die sieben Durchläufe mit<br />

den angegebenen Tempi nicht in die für den ersten Teil angegebene Gesamtdauer von 5’20’’, die sich aus der Addition<br />

von 4’16’’ und 1’04’’ ergibt.<br />

15Lev Manovich, The Language of New Media, The MIT Press, Cambridge/Mass., 2001, S. 215 (Übersetzung des Autors).<br />

16Ebenda, S. 218.<br />

Michael Flade „Gestaltung eines ‚Spiel-<strong>Raum</strong>s‘“<br />

* * *<br />

Michael Flade (*1975) Kompositions- und <strong>Musik</strong>theoriestudium sowie Aufbaustudium Komposition<br />

an der Hochschule für <strong>Musik</strong> Dresden; einjähriger Studienaufenthalt als DAAD-Stipendiat<br />

in New York (Manhattan School of Music). <strong>Musik</strong>wissenschaftliche Studien an der Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg. Intensive Beschäftigung mit algorithmischer Komposition und<br />

musikalischer Programmierung. Neben kompositorischer Tätigkeit seit 2001 Lehraufträge an der<br />

Hochschule für <strong>Musik</strong> Dresden: Akustik, Instrumentenkunde, Instrumentation <strong>im</strong> 20. Jahrhundert,<br />

<strong>Musik</strong>theorie, Gehörbildung, Analyse elektronischer <strong>Musik</strong>, Max/MSP, Computernotation<br />

und Hauptfach Komposition. Seit 2006 Durchführung der Lehrveranstaltungen Gehörbildung am<br />

<strong>Musik</strong>wissenschaftlichen Institut der Universität in Halle und Wahrnehmung der Aufgaben der<br />

Professur für Elektronische <strong>Musik</strong> an der Hochschule in Dresden.<br />

michaelflade@gmx.net<br />

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