SEW - lern-soft-projekt
SEW - lern-soft-projekt
SEW - lern-soft-projekt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
P680 gibt das angeregte Chlorophyll die energiereichen Elektronen an nachfolgende Redoxsysteme<br />
ab. Das Chlorophyll selbst wird dadurch positiv geladen und kann wieder Elektronen<br />
aus der nachlaufenden Redoxkette des Photosystems 680 aufnehmen.<br />
Für die angeregten Elektronen aus dem Photosystem I bestehen in den Chloroplasten mehrere<br />
Möglichkeiten, die Energie chemisch zu nutzen. Nach dem Redoxsystem Ferrodoxin<br />
können die Elektronen z.B. in die schon erwähnte Bildung von Redoxäquivalenten eingehen.<br />
Die Protonen – z.B. aus der Photolyse – werden mit den Elektronen auf das NADP + (Nikotinamidadenindinucleotidphosphat)<br />
übertragen. Die gebildeten Redox-Äquivalente (NADPH 2 + )<br />
werden in den Dunkelreaktionen ( 3.2.2.2. Dunkelreaktionen (lichtunabhängige Reaktionen<br />
der Photosynthese)) gebraucht.<br />
Eine zweite Variante für die Nutzung der energiereichen Elektronen ist die schon besprochene<br />
ATP-Bildung. Die Elektronen werden dazu auf das Cytochrom b übertragen, aktivieren<br />
dort die ATP-Bildung und gelangen dann zum Photosystem I (P700) zurück.<br />
Wir sprechen hier von der zyklischen Photophosphorilierung (zyklischer Photo-Elektronentransport),<br />
da die Elektronen vom P700 über Ferrodoxin zum ATP-bildenden Cytochrom b<br />
und dann zurück zum P700 geleitet werden. Steht z.B. bei großer Hitze nicht genug Wasser<br />
(und CO 2 (siehe CALVIN-Zyklus)) für die Photolyse zur Verfügung, dann kann mit dem vielen<br />
Licht trotzdem ATP für die dringenden Lebensprozesse produziert werden.<br />
Die vom P680 ausgehende ATP-Bildung wird auch als nichtzyklische Photophosphorilierung<br />
(linearer Photo-Elektronen-Transport) bezeichnet. Bei ihr nehmen die Elektronen eine "Einbahnstraße"<br />
vom P680 zum P700 und gelangen nicht wieder zum P680 zurück.<br />
Eine dritte Alternative für die energiereichen Elektronen ist die Photorespiration. Darunter<br />
versteht man die Bildung von Aminosäuren ohne Umwege (z.B. Kohlenhydrate). Auf die<br />
Photorespiration sind die Peroxisomen ( D 2.5.3.2. Microbodies) spezialisiert. In den Peroxysomen<br />
werden die Elektronen zur Umsetzung von Nitrat zu Nitrit und letztendlich zu Ammonium<br />
genutzt. Damit kann die Zelle dann Aminosäuren synthetisieren. Die Produktion von<br />
Aminosäuren und Eiweißen ist besonders in Mangelzeiten eine wichtige energieschonende<br />
Variante zur Deckung des Proteinbedarfs der Zelle. Auch beim Start der Photosynthese nach<br />
der Keimung von Samen – und dem damit verbundenen hohen Proteinbedarf (Enzyme +<br />
Baustoffe) – wird dieser Stoffwechselweg sehr intensiv beschritten. Die Photorespiration ist<br />
zudem durch Sauerstoff-Verbrauch und Cohlendioxid-Freisetzung gekennzeichnet. Durch diese<br />
– der Photosynthese entgegengesetzten Gasaustauschvorgänge werden nie die theoretisch erwarteten Gasvolumen<br />
in Respirationsexperimenten gemessen (z.B. in WARBURG-Apperatur).<br />
- 173 - (c,p) 2008 lsp: dre