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04.02.2015 Aufrufe

Absorptions-Spektren verschiedener Chlorophylle Q: de.wikipedia.org (aegon) Chlorophyll-Komplex (LH2) Q: de.wikipedia.org (aegon) Heute wissen wir, dass die photosynthetischen Farbstoffe vorrangig in den Chloroplasten vorkommen. Es gibt auch nicht nur Chlorophyll, sondern eine Vielzahl von photosynthetisch aktiven Stoffen. Selbst vom Chlorophyll gibt es mehrere Varianten. In höheren Pflanzen finden wir Chlorophyll a und b, Carotine und diverse Xanthophylle. Mittels chromatographischer Techniken (z.B. Stärkesäule) lassen sich die Farbstoffgemische recht einfach trennen und die Farben der einzelnen Farbstoffe erkennen. Jeder Farbstoff absorbiert bestimmte Lichtanteile. Die dabei aufgenommene Energie wird über mehrere Farbstoffe zusammengefasst und dann chemisch genutzt. Der Wirkungsgrad liegt bei 80 % - ein Wert, von dem Techniker träumen. Moderne Photovoltarik-System (Solarzellen) kommen mal gerade auf unter 20 %. In den Thylakoid-Membranen liegen verschiedene Farbstoffkomplexe. Im Zentrum dieser Komplexe liegt ein besonders aktiver Farbstoff. Nach ihrem Absorptionsmaximum (Frequenz der stärksten Absorption) erhielten die Komplexe jeweils ihre Namen. Der Komplex 680 hat sein Absorbtionsmaximum bei 680 nm. Das Licht mit angrenzender Wellenlänge (600 – 685 nm) wird von umliegenden Farbstoffen absorbiert. Die Energie der Photonen wird an das zentrale Chlorophyll (photosyntetisch aktive Pigmente) weitergeleitet und gesammelt (konzentriert). Man nennt diese Farbstoffe auch Antennen-Pigmente (akzessorische Pigmente). Sie wirken wie Empfänger für Lichtenergie, die sie an das eigentliche Verarbeitungsteil weiterleiten. Ein zweiter Komplex heißt Photosystem 700. Die gesammelte Energie steckt letztendlich in zwei sehr energiereichen Elektronen, die in einer komplexen Redoxkette schrittweise ihre Energie wieder abgeben und dabei für die Zelle nutzbare Energie (ATP) erzeugen. Durch die Abgabe der zwei Elektronen ist das Chlorophyll (Photosystem 680, P680) nun zweimal positiv geladen und benötigt dringend wieder Elektronen zur weiteren Absorption von Licht. - 171 - (c,p) 2008 lsp: dre

Das zentrale Chlorophyll kann Elektronen aus der Photolyse von Wasser gewinnen. Wasser wird dabei am Chlorophyll in Protonen (Wasserstoff-Ionen) und Hydroxyd-Ionen gespalten ("aufgelöst" .. lysis (lösen)): 2 H 2 O 2 H + + 2 OH - Da die Zerlegung des Wasser durch Licht induziert wird, spricht man eben von Photolyse. Die Protonen werden (später) zur Bildung von Redoxäquivalenten (hier: NADPH 2 + ) genutzt. Den zwei Hydroxid-Ionen entzieht das P680 die gebrauchten Elektronen. 2 OH - OH + 2 e - Es entsteht ein sehr reaktives Radikal (enthält ungepaartes Elektron). Die Hydroxid-Radikale reagieren miteinander unter Freisetzung von atomarem Sauerstoff zu Wasser. Der atomare Sauerstoff paart sich mit einem zweiten Sauerstoff-Atom zum Molekül. Diese werden als Sauerstoff-Gas abgegeben. 2 OH H 2 O + O 2 O O 2 Das P680 ist nach der Elektronenaufnahme aus dem Wasser wieder neutral und auf dem energetischen Grundzustand (Normalzustand) und die Absorption kann wieder von vorne beginnen. Nach der Anregung durch das Licht durchwandern die energiereichen Elektronen eine Redoxkette. Dabei wird schrittweise Energie aus den Elektronen abgezogen. Ein Redoxsystem (Cytochrom b) verfügt dabei über ein genügend großes Redoxpotential, um sofort ATP zu bilden. Hier wird das gleiche Prinzip von den Zellen genutzt, wie in der Atmungskette. Das Cytochrom schleust Protonen in den Innenraum der Thyllakoide. So entsteht ein elektrisches Potential, dass die uns schon bekannte ATP-Synthetase zur Bildung von ATP nutzt. Die Protonen strömen dabei in das Stroma zurück. Die Chlorophyll-Elektronen durchwandern diverse weitere Redoxsysteme bis zu einem weiteren Photosystem. Dieses hat sein Absorptionsmaximum bei 700 nm und wird deshalb auch Photosystem 700 (P700) oder auch Photosystem I (weil es das evolutionär ältere System ist) genannt. Die nun energiearmen Elektronen werden vom positiv geladenen P700 aufgenommen. Damit ist das Photosystem I zur Absorption von Photonen bereit. Genau wie beim - 172 - (c,p) 2008 lsp: dre

Absorptions-Spektren<br />

verschiedener Chlorophylle<br />

Q: de.wikipedia.org (aegon)<br />

Chlorophyll-Komplex (LH2)<br />

Q: de.wikipedia.org (aegon)<br />

Heute wissen wir, dass die photosynthetischen<br />

Farbstoffe vorrangig in den<br />

Chloroplasten vorkommen. Es gibt<br />

auch nicht nur Chlorophyll, sondern<br />

eine Vielzahl von photosynthetisch aktiven<br />

Stoffen. Selbst vom Chlorophyll<br />

gibt es mehrere Varianten.<br />

In höheren Pflanzen finden wir Chlorophyll<br />

a und b, Carotine und diverse<br />

Xanthophylle. Mittels chromatographischer<br />

Techniken (z.B. Stärkesäule)<br />

lassen sich die Farbstoffgemische<br />

recht einfach trennen und die Farben<br />

der einzelnen Farbstoffe erkennen.<br />

Jeder Farbstoff absorbiert bestimmte<br />

Lichtanteile. Die dabei aufgenommene<br />

Energie wird über mehrere Farbstoffe<br />

zusammengefasst und dann chemisch<br />

genutzt. Der Wirkungsgrad liegt bei 80<br />

% - ein Wert, von dem Techniker träumen.<br />

Moderne Photovoltarik-System<br />

(Solarzellen) kommen mal gerade auf<br />

unter 20 %.<br />

In den Thylakoid-Membranen liegen<br />

verschiedene Farbstoffkomplexe. Im<br />

Zentrum dieser Komplexe liegt ein besonders<br />

aktiver Farbstoff. Nach ihrem<br />

Absorptionsmaximum (Frequenz der<br />

stärksten Absorption) erhielten die<br />

Komplexe jeweils ihre Namen. Der<br />

Komplex 680 hat sein Absorbtionsmaximum<br />

bei 680 nm. Das Licht mit angrenzender<br />

Wellenlänge (600 – 685<br />

nm) wird von umliegenden Farbstoffen<br />

absorbiert. Die Energie der Photonen<br />

wird an das zentrale Chlorophyll (photosyntetisch<br />

aktive Pigmente) weitergeleitet<br />

und gesammelt (konzentriert).<br />

Man nennt diese Farbstoffe auch Antennen-Pigmente<br />

(akzessorische Pigmente).<br />

Sie wirken wie Empfänger für<br />

Lichtenergie, die sie an das eigentliche<br />

Verarbeitungsteil weiterleiten.<br />

Ein zweiter Komplex heißt Photosystem<br />

700.<br />

Die gesammelte Energie steckt letztendlich in zwei sehr energiereichen Elektronen, die in<br />

einer komplexen Redoxkette schrittweise ihre Energie wieder abgeben und dabei für die Zelle<br />

nutzbare Energie (ATP) erzeugen.<br />

Durch die Abgabe der zwei Elektronen ist das Chlorophyll (Photosystem 680, P680) nun<br />

zweimal positiv geladen und benötigt dringend wieder Elektronen zur weiteren Absorption<br />

von Licht.<br />

- 171 - (c,p) 2008 lsp: dre

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