SEW - lern-soft-projekt
SEW - lern-soft-projekt
SEW - lern-soft-projekt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Von MONOD (1910 - 1976) et. al. stammt eine<br />
weitere – etwas andersartige – Modulation, die von<br />
diesem als allosterisch bezeichnet wird. MONOD<br />
benutzt allosterisch in Bezug auf oligomere Enzyme<br />
benutzt, die aus mehreren gleichartigen Teilen<br />
(meist 2 (dimer) oder 4 (tetramer)) bestehen. Diese<br />
arbeiten mehr oder weniger synchron.<br />
Die allosterische Modulation nach MONOD ergibt<br />
sich durch Veränderungen der Quartär-Struktur<br />
des Gesamt-Enzyms. Die Ankopplung eines Modulators<br />
an einem Monomer verändert alle anderen<br />
Monomere mit. Wenn an allen Monomeren die<br />
Modulator-Stellen besetzt sind, dann ergibt sich der<br />
maximale Effekt (Symmetrie-Effekt).<br />
Wir verwenden allosterisch in diesem Skript ansonsten nur für die nicht-kompetitive Modulation an monomeren<br />
Enzymen. (Die meisten Schulbücher verwenden die Begriffe genauso. In der Fachliteratur wird der Begriff der<br />
Allosterie unterschiedlich verwendet! Bei Sachunterschieden sollte man immer zuerst die Begriffsdefinitionen prüfen!)<br />
1.1.2.2. Endprodukt-Hemmung<br />
Ein besonderer Fall der Hemmung ist die Endprodukt-Hemmung. Hier wirkt ein Produkt einer<br />
Reaktionskette (Metabolismus) als Hemmstoff für den ersten Reaktionsschritt (dieses Metabolismus).<br />
Als Beispiel gehen wir von einem<br />
zweischrittigen Metabolismus aus.<br />
Die Anzahl weiterer Zwischenschritte beeinflusst<br />
das Prinzip in keiner Weise. Lediglich der Zeitpunkt<br />
für den Effekt wird verzögert.<br />
Das Substrat wird vom Enzym E 1 in ein<br />
Zwischenprodukt (ZwP) umgewandelt.<br />
Dieses lagert im nächsten Metabolismus-Schritt<br />
am Enzym 2 an und wird<br />
zum Produkt dieses Metabolismus. (Meist<br />
sind es viel mehr Schritte.)<br />
Genau dieses Produkt ist gleichzeitig der Hemmstoff für das erste Enzym (E 1 ) des Metabolismus.<br />
Steht genug (End-)Produkt zur Verfügung,<br />
kann es am ersten Enzym andocken<br />
und dieses nicht kompetitiv hemmen.<br />
Damit ist keine weitere Produktion in<br />
diesem Metabolismus möglich.<br />
Erst, wenn nun das (hemmende) Produkt<br />
abgebaut oder in einen nachfolgenden<br />
Metabolismus eingeschleust wird<br />
(hier durch das Enzym E 3 gekennzeichnet),<br />
dann wird das Enzym 1 wieder freigelassen<br />
und kann mit der Produktion<br />
einsetzen.<br />
Da der Metabolismus nun wieder anläuft, wiederholt sich der Vorgang ständig. Wird zuviel<br />
Produkt hergestellt, blockiert dies automatisch den eigenen Metabolismus. Sinkt die Konzentration<br />
des Produkts/Hemmstoffs wieder, weil der (überschüssige) Stoff abgebaut wurde,<br />
dann kann die Produktion erneut einsetzen.<br />
Der Prozess regelt sich bzw. die Stoffkonzentration selbsttätig (Selbstregulation, selbstbegrenzender<br />
Prozess, Substratüberschusshemmung). Da ein rückwärtswirkenden Effekt (des<br />
Produktes auf den Start) vorliegt, spricht man auch von Rückwärtskopplung oder feedback.<br />
- 120 - (c,p) 2008 lsp: dre