04.02.2015 Aufrufe

Neujahrsempfang 2008 - Gunnar Koerdt

Neujahrsempfang 2008 - Gunnar Koerdt

Neujahrsempfang 2008 - Gunnar Koerdt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1<br />

„Ein Rauch verweht, ein Wasser verrinnt, eine Zeit vergeht, eine<br />

neue beginnt.“<br />

Mit diesen Worten von Joachim Ringelnatz heiße ich Sie, meine<br />

sehr geehrten Damen und Herren, zum <strong>Neujahrsempfang</strong> <strong>2008</strong><br />

sehr herzlich willkommen. Ich freue mich, dass einer Ihrer ersten<br />

Wege im neuen Jahr Sie auf Schloss Bedburg geführt hat. Schön,<br />

dass Sie alle gekommen sind. Zeigt das doch, dass Sie Interesse<br />

am Geschick unserer Stadt haben und daran teilnehmen.<br />

Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Und da wir uns trotz der<br />

gerade noch ausklingenden Weihnachtszeit zeitlich nah an<br />

Karneval befinden, sprach vieles dafür, heute einen<br />

<strong>Neujahrsempfang</strong> „rheinischer Art“ durchzuführen.


2<br />

Deshalb sind Sie gerade bereits in den musikalischen Genuss<br />

zweier Gesangsstücke der in der Region verwurzelten<br />

Brelleschlange gekommen, die uns auch später noch ein wenig<br />

unterhalten werden. Bitte begrüßen Sie mit mir die Mitglieder der<br />

Brelleschlange: Herrn Helmut Arntz und Herrn Wilfried Bergrath.<br />

Auf das dritte Mitglied, Herrn Günter Baxmann, müssen die<br />

Brelleschlange und auch wir heute leider krankheitsbedingt<br />

verzichten. Von hier aus gute Besserung und ein gutes Jahr <strong>2008</strong>.


3<br />

Meine Damen und Herren,<br />

heute möchte ich Ihnen, bevor ich meine Ausführungen beginne,<br />

einmal die Mitarbeiter vorstellen, die Tag für Tag mit dem Stadtrat<br />

und mir die Dinge in der Stadt umsetzen, die uns allen am Herzen<br />

liegen. Die Menschen in der Stadtverwaltung!<br />

Stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stelle ich<br />

Ihnen die Leiter der einzelnen Fachbereiche und ihre Stellvertreter<br />

einmal vor.<br />

Ich beginne mit dem Fachbereich 1<br />

Ich begrüße Herrn Thomas Leveringhaus, Herrn Wilfried Naujock<br />

und Herrn Albert Zimmermann. Herr Naujock und Herr<br />

Leveringhaus lenken die Geschicke in Stadtplanung und<br />

Verkehrsplanung in der Stadt.


4<br />

Sie sind ebenso die Ansprechpartner für die Wirtschaftsförderung.<br />

Herr Zimmermann ist Leiter des Bauhofes, der die Grünflächen und<br />

die Straßen der Stadt unterhält. (Diese Leute haben zur Zeit<br />

Hochsaison.)<br />

Im Fachbereich 2<br />

sorgen Herr Herman Josef Kramer und Herr Klaus Brunken für die<br />

Ordnung in der Stadt. Jugend und Soziales sowie Schule, Kultur<br />

und Sport sind bei den Beiden bestens aufgehoben.<br />

Aus dem Fachbereich 3<br />

begrüße ich Frau Gudrun Tressel und Herrn Herman Josef Frenken.<br />

Gebäude- und Immobilienverwaltung sowie der Hochbau sind ihre<br />

Domänen.


5<br />

Für den Fachbereich 4<br />

stelle ich Ihnen den Stadtkämmerer Herrn Herbert Baum und Herrn<br />

Uwe Eßer vor. Finanzen, Personalangelegenheiten,<br />

Organisatorisches, Technik- und Informationsverarbeitung sind die<br />

Bereiche, die die Beiden und die Mitarbeiter des Fachbereichs in<br />

Atem halten.<br />

Neu bei uns ist das Rechnungsprüfungsamt<br />

vertreten durch Herrn Helmut Thissen. Neben seinen gesetzlichen<br />

Aufgaben, direkt für den Rat der Stadt arbeitend, hoffe ich<br />

persönlich in der Innenrevision auf Unterstützung.<br />

Das Ratsbüro<br />

stelle ich Ihnen in Person von Frau Sibille Brabender und Herrn<br />

Alexander Köhl vor.


6<br />

Sie sind die Ansprechpartner für alle Ratsmitglieder. Sie achten<br />

sehr genau auf mein Tun und verwalten mein Budget. Der<br />

<strong>Neujahrsempfang</strong> gehört unter anderem zu den Veranstaltungen in<br />

ihrer Verantwortung.<br />

Last but not least stelle ich Ihnen jetzt die beiden Damen vor, die<br />

immer von Allen etwas abbekommen. In meinem Vorzimmer: Frau<br />

Wilma Turnowsky-Matuszynski und Frau Margarete Wirtz. Sie<br />

federn Ärger ab, machen Termine möglich und freuen sich über<br />

jeden Anruf.<br />

Noch einmal der Dank an alle Mitarbeiter, die es natürlich alle<br />

verdient hätten, hier heute genannt zu werden. Auch für Sie alle ein<br />

gutes und gesundes neues Jahr.<br />

Verehrte Gäste,


7<br />

die drei Prinzipien<br />

- intergenerative Gerechtigkeit,<br />

- Ausrichtung auf den demographischen Wandel<br />

- und Berücksichtigung der Anforderungen aus der<br />

fortschreitenden Globalisierung<br />

haben auch im vergangenen Jahr meine Politik und die einer<br />

breiten Mehrheit im Bedburger Stadtrat bestimmt.<br />

Ich möchte Ihnen nach einem teilweise turbulenten Jahr<br />

Rechenschaft ablegen, wie sich diese Prinzipien in den das<br />

abgelaufene Jahr bestimmenden Themen wiedergefunden haben<br />

und wie sie in diesem Jahr – hoffentlich – unser Handeln weiter<br />

bestimmen werden.<br />

Intergenerative Gerechtigkeit


8<br />

Nach der Haushalts- und Finanzplanung des Jahres 2005 mussten<br />

der Stadtkämmerer und ich dem Stadtrat und den Bedburger<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürgern noch ein Defizit im Ergebnisplan –<br />

das ist der Saldo aus sämtlichen Erträgen und dem gesamten<br />

Aufwand – von insgesamt 17.195 T€ einschließlich des Jahres <strong>2008</strong><br />

prognostizieren.<br />

Ich muss sagen, dass ich mir große Sorgen wegen dieser<br />

Haushaltsentwicklung gemacht habe. Heute, eben in diesem Jahre<br />

<strong>2008</strong>, können wir feststellen, dass wir dieses prognostizierte Defizit<br />

einschließlich eines astronomisch anmutenden Fehlbetrages von<br />

alleine über 11.095 T€ in diesem Jahr auf nur noch 7.925 T€<br />

senken konnten.


9<br />

Wer gut im Kopf rechnen kann, wird sogleich gemerkt haben, dass<br />

der Haushalt der Stadt demnach in den vergangenen Jahren<br />

Überschüsse erwirtschaftet haben muss. Das hat er auch, Dank<br />

Sparsamkeit in der Haushaltsführung, Dank unerwarteter<br />

Gewerbesteuer- und Gewerbesteuernachzahlungen und auch<br />

aufgrund hoher Steuersätze, die der Stadtrat zum vergangenen<br />

Haushaltsjahr beschließen musste, um den eingangs skizzierten<br />

Defizitentwicklungen entgegenzuwirken.<br />

Wenn wir diese Überschüsse in den vergangenen Jahren nicht<br />

erzielt hätten, würden bei dem diesjährigen Haushaltsdefizit<br />

sprichwörtlich die Lichter ausgehen: Dieses Defizit könnten wir nur<br />

durch eine Verringerung unseres Eigenkapitales ausgleichen, wofür<br />

es ausgesprochen enge Vorgaben des Innenministeriums gibt und<br />

die wir unter den dargestellten Umständen niemals hätten einhalten<br />

können.


10<br />

Heute werden die einen sagen: Glück gehabt! Ich sage: Wir<br />

haben unsere Hausaufgaben gemacht! Aufgrund konsequent<br />

wirtschaftlichen Verhaltens, geänderter wirtschaftlicher<br />

Rahmenbedingungen und geänderter Steuergesetzgebung, aber<br />

auch aufgrund einer standhaften, wenn auch nicht sehr populären<br />

Steuerpolitik des Stadtrates können wir zuversichtlich sein, die<br />

Haushaltsgenehmigung trotz dieses großen aktuellen Defizits zu<br />

erreichen. Denn wir konnten mit den Haushaltsüberschüssen<br />

unsere Haushaltsausgleichsrücklage in Höhe von 7.056 T€ wieder<br />

auffüllen.<br />

Und dem darüber hinausgehenden Defizit steht nach dem<br />

Haushaltsentwurf erstmals seit einer kleinen Ewigkeit ein strukturell<br />

ausgeglichener Finanzplanungszeitraum bis zum Jahr 2011<br />

gegenüber.


11<br />

Und dabei handelt es sich nach den Aussagen meiner Mitarbeiter in<br />

der Kämmerei wie in den vergangenen Jahren auch um eher<br />

konservative Berechnungen, um aus ihrer Sicht worst-case<br />

Betrachtungen und nicht um Schönrechnerei.<br />

Das lässt mich hoffen, dass bei gleichbleibenden wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen möglicherweise zum nächsten Haushaltsjahr<br />

2009 erstmals eine Steuersenkung diskutiert werden kann.<br />

Für das vergangene oder das laufende Jahr wäre das verfrüht<br />

gewesen, hätte es uns doch mit großer Gewissheit in diesem Jahr<br />

in einen nicht genehmigungsfähigen Haushalt und damit in das<br />

Nothaushaltsrecht katapultiert.


12<br />

Auch wenn alle Bedburger Mitbürgerinnen und Mitbürger, auch die<br />

Mitglieder des Stadtrates und auch ich, diese Steuersätze direkt<br />

über die Grundsteuer oder indirekt über die Miete bezahlen<br />

müssen: intergenerative Gerechtigkeit kostet eben Geld und ist<br />

nicht für 0,0 zu haben. Wir können jedenfalls mit Stolz und<br />

Genugtuung feststellen, dass wir nicht auf Kosten unserer Kinder<br />

und auf Kosten der Zukunft konsumieren und leben.<br />

Ausrichtung auf den demographischen Wandel<br />

Meine Damen und Herren, häufig wird der Begriff des<br />

demographischen Wandels nur negativ charakterisiert, und zwar mit<br />

solchen Schlagwörtern wie Vergreisung und Überalterung.<br />

Dahinter verbirgt sich, dass wir in der Tat weniger Kinder haben –<br />

es heißt aber auch, dass wir aufgrund der steigenden<br />

Lebenserwartung viel länger verbindlich leben können.


13<br />

In meiner Kindheit waren „alte“ Menschen meist tatsächlich richtig<br />

alt. Sie wurden zumindest als alt empfunden und empfanden es<br />

überwiegend selbst so. Dabei waren sie höchstens 70. Heute kenne<br />

ich 70-Jährige, die mir beim Joggen vermutlich gnadenlos davon<br />

ziehen würden.<br />

Im Lebensabschnitt 60+ drehen viele Menschen auf, blühen und<br />

gedeihen; haben Interesse, sich fort- und weiterzubilden. Auf den<br />

Musikbühnen rocken Leute, die sich früher allenfalls noch mit<br />

Gehhilfen bewegt hätten.<br />

Das mittlere Einstiegsalter bei Harley-Davidson-Motorrädern liegt<br />

bei gerade einmal 54 Lenzen. Deshalb ist die demographische<br />

Alterung in Wahrheit doch eine Verjüngung.


14<br />

Sie ist in vielerlei Hinsicht nichts anderes als die Chance auf eine<br />

längere, erfülltere Biografie, ein tieferes Leben. Diese Alterung ist<br />

das Resultat von Sicherheit, Wohlstand und Fortschritt und als<br />

solche der Beweis, dass Vieles, mit Sicherheit das wirklich<br />

Wesentliche besser geworden ist. Wir müssen uns nur der auch<br />

daraus resultierenden Konsequenzen bewusst werden.<br />

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen der demographischen<br />

Entwicklung ist die Auseinandersetzung mit der älteren Bevölkerung<br />

und für sie eines der bedeutsamsten Themen zur Gestaltung<br />

zukünftiger Gesellschaftspolitik.<br />

Altersfragen sind wichtige Bezugspunkte in Bildung, Freizeit und<br />

Kulturpolitik, greifen in die Gesundheitsversorgung, die Wohnungsund<br />

Städtebaupolitik ein, beziehen sich auf Verkehrsfragen,


15<br />

Infrastrukturpolitik und gehen bis in die Wirtschaft und das<br />

Arbeitsleben hinein.<br />

Die Gestaltung der zukünftigen Lebensbedingungen unter<br />

Berücksichtigung des demographischen Wandels ist die zentrale<br />

Herausforderung für die Zukunft der deutschen Kommunen.<br />

Die Diskussion über den demographischen Wandel soll jedoch kein<br />

Schreckensszenario in Form von öden und leeren Städten<br />

erzeugen, sondern Kommunen können und sollten diesen auch<br />

als „planbar“ und damit durchaus auch als Chance begreifen.<br />

Denn: Die demographischen Veränderungen in den kommenden<br />

Jahren beziehungsweise Jahrzehnten sind nicht aufzuhalten; die


16<br />

Frage ist allerdings, wie die Kommune und vor allem die<br />

Kommunalpolitik mit diesen Herausforderungen umgeht.<br />

Der demographische Wandel wird das Leben in allen Kommunen in<br />

Deutschland stark verändern. Schon jetzt gibt es vielerorts spürbare<br />

Auswirkungen, so dass schrumpfende, aber auch wachsende<br />

Kommunen gefordert sind, ihre Stadtpolitik konsequent und<br />

strategisch auf den demographischen Wandel auszurichten.<br />

So ist insbesondere auch bei der Kindergartenbedarfs-, der<br />

Schulentwicklungs-, der Infrastrukturplanung und auch bei der<br />

Flächenentwicklungspolitik eine praxisorientierte und<br />

demographierobuste Politik gefragt.<br />

Deshalb ist es wichtig, insbesondere auch die städtischen<br />

Interessen im Hinblick auf den demographischen Wandel zu


17<br />

definieren, daraus strategische Handlungsfelder abzuleiten und uns<br />

gemeinsam für deren Umsetzung stark zu machen. Das gehen<br />

wir in der Stadt Bedburg derzeit verstärkt an. Bereits im 1.Halbjahr<br />

des Jahres ist deshalb beabsichtigt, einzelne Themenbereiche des<br />

demographischen Wandels in den verschiedenen<br />

Fachausschüssen zu thematisieren, woraus dann konkrete<br />

Handlungsempfehlungen für die Zukunft resultieren sollen.<br />

Fachinstitute wie die PROGNOS AG oder die Bertelsmann Stiftung<br />

haben erhebliche Vorarbeit mit ihren deutschlandweiten Studien<br />

geleistet. Danach wird die Einwohnerzahl in Bedburg entgegen dem<br />

überwiegenden Trend auch zukünftig stabil bleiben; und sich z.B. im<br />

Jahre 2020 bei ca. 26.100 Einwohnern bewegen.<br />

Auch wenn die Veränderung in den Altersstrukturen hier vor Ort<br />

ebenfalls deutlich ablesbar sein wird, bleibt sie im Verhältnis zu


18<br />

anderen Kommunen moderater. Das liegt daran, dass der Anteil an<br />

Familien, Kindern und Jugendlichen im Vergleich zur<br />

Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich hoch bleiben soll; es<br />

dominiert die Wohnfunktion, die Bedeutung als Arbeitsort wird als<br />

gering prognostiziert.<br />

Hieraus lassen sich bereits heute die zwei wesentlichen<br />

Zukunftspfade ablesen:<br />

- Aus der Profilierung als Familien- und Wohnstandort resultiert<br />

die Vorgabe und Aufgabe, diese Stärke im vertretbaren<br />

Rahmen weiter auszubauen und<br />

- zur Vorbereitung auf die grundsätzlichen Alterungsprozesse ist<br />

in den strategischen Zukunftsplanungen eine<br />

zukunftsorientierte Seniorenpolitik einzubeziehen.


19<br />

In die Profilierung als Familien- und Wohnstandort haben wir in den<br />

vergangenen Jahren schon viel Kraft und auch Geld investiert. Im<br />

Bereich der Schulen zum Beispiel haben wir neben dem Neubau<br />

der Hauptschule die Sanierung des gesamten Schulzentrums<br />

sowie die Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule an<br />

allen Grundschulen in den vorgegebenen Zeitfenstern erfolgreich<br />

abschließen können.<br />

Neu wird sich für uns aber schon bald die Frage der Einführung des<br />

Ganztagsunterrichtes an den weiterführenden Schulen stellen.<br />

Ganz oben auf der politischen Agenda stand und steht insoweit<br />

auch die Lösung der Bäderfrage. Ein Hallenbad und ein Freibad mit


20<br />

enormem Sanierungsbedarf waren bzw. sind in der Stadt Bedburg<br />

vorhanden.<br />

Das Hallenbad musste aus den bekannten Gründen geschlossen<br />

und abgerissen werden. Das Gelände steht nunmehr für alternative<br />

Nutzungen an exponierter Stelle zur Verfügung.<br />

Das Freibad Bedburg konnte bisher offen gehalten werden, hat aber<br />

ebenfalls mit gravierenden Problemen zu kämpfen. Eine kurz- bis<br />

mittelfristig notwendig werdende Sanierung von Schäden, die<br />

äußerlich nicht sichtbar sind und im Untergrund liegen, erscheint<br />

objektiv betrachtet mehr als fraglich, weil nicht finanzierbar.<br />

Deshalb hat die Stadt bereits vor Jahren begonnen, sich mit<br />

einem Bäderkonzept im Interesse einer optimalen Lösung des


21<br />

Bäderproblems zu befassen. Eine umfangreiche Ausschreibung für<br />

den Neubau eines Bades hatte insbesondere das Ziel, wieder vor<br />

Ort ein angemessenes und regelmäßiges Schul- und<br />

Vereinsschwimmen gewährleisten zu können.<br />

Zwischenzeitlich haben sich aus der Analyse der aus dem<br />

demographischen Wandel resultierenden Anforderungen auch noch<br />

weitere Aspekte ergeben. So führt das kürzlich verabschiedete<br />

Seniorenkonzept des Rhein-Erft-Kreises zu Recht aus:<br />

...„Sport dient der gesundheitlichen Prävention und Rehabilitation,<br />

vermeidet Isolation und steigert das Selbstwertgefühl.<br />

Da bei älteren Menschen die Teilnahmebereitschaft an sportlichen<br />

Aktivitäten jedoch weniger stark ausgeprägt ist, müsste das


22<br />

wohnortnahe Sportangebot entsprechend verbessert und adäquate<br />

Möglichkeiten weiterentwickelt werden.“...<br />

Dem Stadtrat wird in den nächsten Tagen für die erste Ratssitzung<br />

im neuen Jahr am 22. Januar eine umfängliche Verwaltungsvorlage<br />

zugeleitet, die ihm als zuständigem politischen Gremium die<br />

Möglichkeit eröffnet, eine Vergabeentscheidung für eine<br />

privatwirtschaftliche Bäderalternative auszusprechen.<br />

Die Angelegenheit steht also kurz vor der Entscheidung. Die<br />

entsprechenden Haushaltsmittel stehen jedenfalls im<br />

Haushaltsplanentwurf für <strong>2008</strong> und dem Finanzplanungszeitraum<br />

bis 2011 zur Verfügung.<br />

In diesem Zusammenhang muss auch das Bedburger Schloss,<br />

welches uns über die Grenzen Bedburgs hinaus als Marke und


23<br />

Werbeträger dient, genannt werden. Vieles musste ich mir darüber<br />

schon anhören, vieles wurde uns allen versprochen, sehr viel. Ich<br />

bin es leid, mich in immer neue Konzepte und Pläne einzuarbeiten,<br />

und am Ende verläuft alles wegen fehlender Finanzierbarkeit im<br />

Sande.<br />

Jetzt hat die Stadt eine realistische Lösung für eine Weiternutzung<br />

der repräsentativen Räumlichkeiten des Schlosses vorgeschlagen.<br />

Es zeichnet sich derzeit ab, dass nach sehr zähen Verhandlungen<br />

eine Anmietung über den in diesem Jahr endenden Mietvertrag<br />

hinaus zu wesentlich besseren Konditionen als in den<br />

vergangenen 25 Jahren möglich sein wird.<br />

Auch hierfür sind die entsprechenden Haushaltsmittel im<br />

Haushaltsplanentwurf schon vorgesehen.


24<br />

Dabei mag von dem einen oder anderen immer noch hinterfragt<br />

werden, ob die dann anfallenden Mietkosten denn gerechtfertigt<br />

sind. Ich denke aber, dass ich mit den meisten von Ihnen<br />

übereinstimme, wenn ich sage, dass das Schloss – im übrigen eine<br />

der ältesten Wasserburgen und Herrensitze in der Erftniederung –<br />

zur Stadt Bedburg einfach dazu gehört und wir es uns nicht leisten<br />

können und sollten, auf diese herausragende Visitenkarte Bedburgs<br />

zu verzichten.<br />

Umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten, die Voraussetzung<br />

für eine weitere Nutzung durch die Stadt Bedburg sind, sind im<br />

Laufe des Jahres <strong>2008</strong> beabsichtigt.<br />

Sie sollen die Veranstaltungsräumlichkeiten und repräsentativen<br />

Räume in einen heutigen Anforderungen insbesondere aus dem<br />

Blickwinkel der Akustik, der Beleuchtung und des Schallschutzes


25<br />

angemessenen Zustand versetzen, damit Bedburgs „gute Stube“<br />

sich wieder sehen und im wahrsten Sinnes des Wortes auch wieder<br />

„hören“ lassen kann.<br />

Die Menschen aus dem ganzen Kreis kommen nicht zuletzt auch<br />

wegen des wunderschönen Ambientes zu unseren Konzerten und<br />

Veranstaltungen. In kahlen Sälen und Hallen können sie überall<br />

Unterhaltung finden.<br />

Denn mit dem Schloss thematisch eng verbunden ist die<br />

Kulturarbeit der Stadt. Finden im Schloss doch eine Vielzahl der<br />

städtischen und weiterer kultureller Veranstaltungen statt.<br />

Zahlreiche neue Veranstaltungsreihen konnten in den vergangenen<br />

Jahren etabliert werden, ziehen ein breites Publikum aus unserer


26<br />

Stadt und darüber hinaus in ihren Bann. Diese leisten so auch einen<br />

Beitrag zur Unterstützung der Bedburger Gastronomie.<br />

Der Grundgedanke ist ganz einfach: Der Stellenwert von Kunst und<br />

Kultur wandelt sich seit einigen Jahren ganz grundlegend. Ein<br />

funktionierender Wohn- und/oder Wirtschaftstandort ist heute immer<br />

mehr auf Kunst und Kultur angewiesen.<br />

Kunst und Kultur rücken immer mehr ins Zentrum wirtschaftlicher<br />

Prosperität. Sie sind mitentscheidend für die Attraktivität einer<br />

Stadt oder einer Region.<br />

Jetzt, wo ein im interkommunalen Vergleich wettbewerbsfähiges<br />

Grundgerüst geschaffen ist, gilt es, insbesondere die Bedburger<br />

Kulturschaffenden verstärkt einzubinden und auch die vielen


27<br />

Vereinsaktivitäten neben der städtischen Kultur zu berücksichtigen,<br />

zu unterstützen und ihnen ihren Platz zu lassen.<br />

Für diese Aufgabe konnte ich Hermann Jürgen Schmitz gewinnen,<br />

der Ihnen als Leiter verschiedener angesehener Bedburger Chöre<br />

und als Kulturpreisträger 2004 des Rhein-Erft-Kreises bekannt sein<br />

dürfte.<br />

Herr Schmitz verfügt über eine fachspezifische Ausbildung, eine<br />

Menge kreatives Potential und über wirklich gute Kontakte im<br />

kulturellen Mikrokosmos Bedburg, aber auch darüber hinaus.<br />

Diese Eigenschaften sollten es ermöglichen, die zuvor formulierten<br />

Ziele, nämlich eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen der


28<br />

Stadt und den lokalen Kräften, zu erreichen. Ich bitte Sie, Herrn<br />

Schmitz, wie seinen Vorgänger, tatkräftig zu unterstützen.<br />

Berücksichtigung der Anforderungen der Globalisierung<br />

Meine Damen und Herren,<br />

das vergangene Jahr hat vermutlich nicht nur mir, sondern gewiss<br />

auch Ihnen viele Erfahrungen gebracht – viele waren sicher positiv,<br />

einige eher negativ.<br />

Besonders bei den großen städtischen Themen, die in 2006 und<br />

2007 zur Beratung anstanden, hat sich gezeigt, dass jeder<br />

bevorstehenden Entscheidung die Bemühung vorausgehen sollte,<br />

die verschiedenen Meinungen anzuhören, auf die dahinter<br />

stehenden Personen zuzugehen und nach Möglichkeit nach einem


29<br />

gemeinsamen Nenner zu suchen. Das ist den Beteiligten – und<br />

somit auch mir – nicht immer gelungen.<br />

Mir ist deshalb natürlich auch bewusst, dass die im vergangenen<br />

Jahr geführten Diskussionen insbesondere hinsichtlich des<br />

Rathausstandortes zu einiger Unsicherheit in der Bevölkerung<br />

geführt haben. Wo gearbeitet wird, werden auch Fehler gemacht.<br />

Das war mit Sicherheit keine Absicht und das bedauere ich für<br />

meine Person wirklich sehr.<br />

Für die Zukunft muss es daher umso mehr unser aller Bemühen<br />

sein, in der sachlichen Auseinandersetzung statt der<br />

emotionsgeladenen Konfrontation vielmehr das Miteinander, das<br />

Gemeinsame, den gangbaren Weg zu suchen.


30<br />

Die Frage lautet, welcher Standort kommt für eine<br />

Rathauszentralisierung in Betracht, welche Positionierung findet die<br />

notwendige gesellschaftliche wie politische Unterstützung und<br />

Akzeptanz. Ist dies der Standort Kaster und somit ein Umbau des<br />

dortigen Rathauses oder ist dies ein neutraler Standort, der einen<br />

kompletten Neubau nach sich ziehen würde. Wenn dies beantwortet<br />

ist, wird es auch in der Sache weitergehen.<br />

Ein hervorragendes Beispiel für das notwendige Miteinander trotz in<br />

vielen Punkten unterschiedlicher Interessenlagen ist die<br />

Zusammenarbeit der Region Köln/Bonn im Rahmen der Regionale<br />

2010.<br />

In Zeiten, in denen der Wettbewerb aller Kommunen und Regionen<br />

untereinander härter wird, ist es nicht nur hilfreich, sondern<br />

geradezu unumgänglich, sich gegenseitig einzuhaken und zu


31<br />

versuchen, die bis dato vielleicht teilweise noch existenten<br />

Grenzziehungen zu den Nachbarkommunen, aber auch womöglich<br />

Barrieren zwischen den örtlichen Stadtteilen, zu überwinden.<br />

Die Regionale 2010, an der die Stadt Bedburg neben Bergheim,<br />

Elsdorf und dem Rhein-Erft-Kreis als Träger des Projektes „terra<br />

nova“ beteiligt ist, bietet die Gelegenheit, sich der<br />

Gemeinsamkeiten noch bewusster zu werden.<br />

Wir wollen gemeinsame Interessen definieren, gemeinsame<br />

Projekte anstoßen und entwickeln.<br />

Ziel muss es sein, mit Kooperationen das gemeinsame Profil und<br />

die gemeinsame Identität in der Region nach außen, aber auch<br />

nach innen, zu schärfen. Die Globalisierung bringt es nämlich mit<br />

sich, dass die Zusammenhänge größer werden, dass die Märkte


32<br />

zusammenwachsen, dass kluge Köpfe in Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Kultur sich heute bewusst aussuchen, wo sie leben und/oder<br />

arbeiten wollen.<br />

Abgeschottete Märkte öffnen sich mehr und mehr, während offene<br />

Märkte wie Deutschland bereits heute an mehr Vielfalt, mehr<br />

Wettbewerb und auch mehr Chancen teilhaben.<br />

Jeder dritte Beschäftigte in Deutschland hat heute deshalb einen<br />

Arbeitsplatz, weil wir die Chancen der Globalisierung nutzen und<br />

unsere Produkte ins Ausland exportieren können. Offene Märkte<br />

sind für uns von zentraler Bedeutung.<br />

Die mächtige Kraft der Globalisierung ist aber nicht nur eine<br />

anonyme, weltweite Tatsache, sie ist auch eine Tatsache mit<br />

konkreten Auswirkungen vor Ort.


33<br />

Die zunehmende Filialisierung des gesamten Einzelhandels – eine<br />

deutschlandweit, ja europaweit zu beobachtende Tatsache mit ganz<br />

eigenen Anforderungen - geht nicht auf Dauer an der Bedburger<br />

City oder dem Kasterer Zentrum vorbei.<br />

Dabei ist die Globalisierung wirklich kein neues Thema. Aber die mit<br />

ihr verbundenen Veränderungen sind im Alltag der Menschen wie in<br />

der Politik und im Wirtschaftsleben immer öfter direkt spürbar und<br />

vor allem auch schneller sichtbar. Wir alle nehmen zum Beispiel<br />

über die globalen Mediennetze innerhalb kürzester Zeit Anteil an<br />

Ereignissen an entferntesten Orten. Entscheidungen werden heute<br />

in Echtzeit mit jedem anderen Erdteil kommuniziert.


34<br />

Nach der Herstellung der deutschen Einheit und parallel zur<br />

fortschreitenden Vereinigung Europas erleben wir den tiefsten<br />

geschichtlichen Umbruch seit der industriellen Revolution – politisch<br />

und wirtschaftlich, sozial und kulturell. Es gibt nicht einen einzigen<br />

Lebensbereich, der von den Umwälzungen ausgenommen wäre.<br />

Auf die Wucht dieser Veränderungen reagieren allerdings viele<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürger verunsichert und verängstigt.<br />

Weltweit gibt es diese Ängste. Viele Menschen betrachten die<br />

Globalisierung eher als Synonym für Lohnkürzungen, Verlust von<br />

Arbeitsplätzen und den Abbau sozialer Standards.<br />

Wir können uns aber gleichwohl nur behaupten, wenn wir neben der<br />

Bewahrung und der Pflege der Traditionen bereit sind, uns den<br />

Herausforderungen der Globalisierung und des demographischen


35<br />

Wandels zu stellen. Das gilt für Bedburg alleine genauso wie für die<br />

hiesige Region insgesamt.<br />

Bedburg muss sich deshalb selbst entsprechend positionieren, aber<br />

auch städteübergreifende Kooperationen sind für die Zukunft<br />

äußerst wichtig und deshalb mehr als nur wünschenswert.<br />

Im Zeitalter der in den letzten Jahren vielzitierten Globalisierung<br />

reicht es nicht mehr, nur auf sich selbst zu schauen.<br />

Ein willkommenes Signal der Regionale 2010 ist deshalb die<br />

Tatsache, dass es nicht nur auf die alles überragende Metropole<br />

Köln ankommt, sondern dass auch die Bedeutung der kleineren<br />

Einheiten, wie der Stadt Bedburg, wächst und nicht zu<br />

unterschätzen ist.<br />

Auch oder sogar gerade die Städte und Gemeinden des Kölner


36<br />

Umlandes stiften Identität und geben den dort lebenden Menschen<br />

Halt. Auch ich stelle das immer wieder fest. Bei meinen Gesprächen<br />

in den Bedburger Ortsteilen ist durchaus zu spüren, dass die<br />

Bezugspunkte zur Heimat wieder stärker werden und den<br />

Bürgerinnen und Bürgern die Zukunft ihrer Ortschaft am Herzen<br />

liegt.<br />

Und das ist gut so, solange wir diese Verbundenheit mit der<br />

heimischen Scholle nicht überhöhen und im Ergebnis als Vorwand<br />

nutzen, um den Konsequenzen aus der Globalisierung<br />

auszuweichen versuchen. Das wird nämlich nicht gelingen.<br />

Deshalb müssen wir es uns schon zur Aufgabe machen, den<br />

Bürgerinnen und Bürgern Bedburg nicht nur als sogenannte Wohnoder<br />

Schlafstadt anzupreisen, sondern ihnen auch ein attraktives<br />

Lebensumfeld zu bieten. Auf die alteingesessenen und die


37<br />

neuzugezogenen und neuzuziehenden Bürger kommt es in der<br />

Zukunft nämlich gleichermaßen an.<br />

Die Auswirkungen der Globalisierung einerseits und des<br />

demographischen Wandels andererseits auf unsere Stadt stellen<br />

völlig neue Anforderungen an uns.<br />

Einerseits müssen wir für eine modernisierte, heutigen und<br />

künftigen Bedürfnissen angepasste Infrastruktur sorgen. Das wird<br />

Zuzugswilligen anderenorts überall geboten. Insoweit befinden wir<br />

uns in einem erbarmungslosen Konkurrenzkampf zu anderen<br />

Wohnstandorten.<br />

Andererseits dürfen die „Alteingesessenen“ mit den notwendigen<br />

Veränderungen nicht überrumpelt werden und befürchten müssen,<br />

das ihnen vertraute heimatliche Umfeld zu verlieren.


38<br />

Gerade diesen Aspekt dürfen wir bei der beabsichtigten<br />

Attraktivierung und deshalb notwendigen Umgestaltung der<br />

Einzelhandelslagen in Bedburg und Kaster nicht außer Acht lassen.<br />

Die Wiederbelebung der jahrelang in Großteilen leerstehenden<br />

Erftpassage sowie die Wiedernutzbarmachung des leer stehenden<br />

ehemaligen Toom-Markes, der gerade für eine neue Nutzung<br />

umgebaut wird und Bedburg alsbald um ein attraktives<br />

Bowlingcenter mit weiteren Freizeitmöglichkeiten bereichern soll,<br />

reichen nämlich nicht aus, um die Einzelhandelslagen nachhaltig zu<br />

stärken.<br />

Die Durchführung der beiden städtebaulichen Wettbewerbe mit dem<br />

Ziel einer zukunftsweisenden, aber auch tatsächlich umsetzbaren


39<br />

Rahmenplanung wird da schon eher zu einer Metamorphose und<br />

nachhaltigen Neustrukturierung und Positionierung der zentralen<br />

Innenbereiche beitragen. Diese Vorleistungen kann die Stadt<br />

erbringen. Investoren und Gewerbetreibende müssen anschließend<br />

aus diesen Vorleistungen schöpfen und vor Ort investieren.<br />

Den Wettbewerb zum Rahmenplan Kaster haben wir im Oktober<br />

des vergangenen Jahres bereits abgeschlossen. In den nächsten<br />

Jahren geht es nun um die stetige Umsetzung der aus dem<br />

Wettbewerb resultierenden Ideen.<br />

Wir werden nicht schon morgen konkrete Umsetzungsergebnisse<br />

erwarten dürfen. Es haben sich viele Betroffene – der Rhein-Erft-<br />

Kreis, die Werbegemeinschaft Kaster/Königshoven,<br />

Einzelgewerbetreibende, Vereinsvertreter, Bürger und Politiker –<br />

am Verfahren beteiligt.


40<br />

Alle hoffen auf die erforderliche Akzeptanz für die geplanten<br />

Maßnahmen. Ich freue mich, dass damit die notwendigen<br />

langfristigen Zukunftsplanungen für den Geschäftsstandort<br />

Kaster/Königshoven auf den Weg gebracht wurden.<br />

Für den Rahmenplan Bedburg hat vor genau vier Wochen der erste<br />

Bürgerworkshop im Rathaus Bedburg stattgefunden. Das gesamte<br />

Verfahren wird sich bestimmt noch durch das 1. Halbjahr ziehen.<br />

Auch hier soll unter Einbeziehung aller Beteiligten die Zukunft der<br />

Bedburger Innenstadt gemeinsam gestaltet werden.<br />

Liebe Gäste,<br />

neben den zentralen Fragen und großen Projekten, die auf den<br />

Weg gebracht wurden, werden wir die kleineren Probleme und<br />

Fragen in unserer Stadt nicht unbeachtet lassen.


41<br />

Es geht immer um das Wohl der gesamten Stadt mit allen<br />

Stadtteilen und mit allen Bürgerinnen und Bürgern – nicht um<br />

verschiedene Partikularinteressen von Einzelnen oder Gruppen.<br />

Angedacht ist deshalb zum Beispiel, mit der Lokalen Agenda, die<br />

sich mit einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung unseres<br />

Gemeinwesens befasst, in die einzelnen Stadtteile zu gehen und<br />

die Bürger vor Ort einzuladen, an der Entwicklung ihres direkten<br />

Lebensumfeldes mitzuwirken. Hier haben wir die Möglichkeit zu<br />

erfahren, was den Mitbürgern wirklich unter den Nägeln brennt.<br />

Voraussetzung ist aber, dass die Bürger das Angebot tatsächlich<br />

wahrnehmen. Ich hoffe daher auf eine rege Beteiligung in den<br />

einzelnen Stadtteilforen.


42<br />

Es ist höchst bemerkenswert, wenn Bürgerinnen und Bürger, aber<br />

auch Unternehmen und Verbände Vorbild für andere sind. Anstatt<br />

immer zu fragen: was kann die Stadt oder die Gemeinschaft für<br />

mich tun – packen erfreulicherweise wieder mehr Mitmenschen<br />

selber an – ganz nach dem Motto:<br />

Ich kann etwas für meine Mitmenschen, für die Gesellschaft, für die<br />

Stadt tun. Jedes noch so kleine Engagement zählt.<br />

Diese rege Beteiligung gibt es an einigen Stellen in umfassender<br />

und erfreulicher Form. Zahlreiche Initiativen, Vereine und Netzwerke<br />

die durch ihre ehrenamtliche Arbeit dafür sorgen, dass es in unserer<br />

Stadt menschlich bleibt.<br />

Allen ehrenamtlichen Vertretern hier im Saal und in den Gremien,<br />

die viel Zeit, Ideen und Elan in Ihre Projekte einbringen, gebührt


43<br />

immer wieder großer Respekt und ein herzliches Dankeschön von<br />

uns allen.<br />

In diesem Zusammenhang stelle ich heute einen Verein heraus, der<br />

mir auch deshalb besonders wichtig ist, weil er sich um Menschen<br />

in unserer Mitte kümmert, die es schwerer haben in unserer<br />

Gesellschaft.<br />

Der Behindertenfreundeskreis der Stadt Bedburg e.V. wurde schon<br />

1984 durch den unvergessenen Heinz Martin gegründet. Er zählt<br />

heute immerhin 75 Mitglieder.<br />

Die Mitglieder des Vereins haben es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

Mitmenschen mit einem Handicap zu unterstützen. Der Verein<br />

informiert und berät die Betroffenen. Er organisiert monatliche


44<br />

Zusammenkünfte und regelmäßige jährliche Ausflüge. Der Verein<br />

springt immer ein, wenn er gebraucht wird. Er sorgt für ein<br />

menschliches Miteinander.<br />

Diese Arbeit ist erfüllend, aber auch schwierig und kostenintensiv.<br />

Und der Verein möchte seine Arbeit ausdehnen.<br />

Schon einige Male haben wir beim <strong>Neujahrsempfang</strong> zu Spenden<br />

für eine wichtige Sache aufgerufen. Heute möchte ich Sie darum<br />

bitten, für diesen guten Zweck in unserer Stadt zu spenden.<br />

Frau Weiss, die Vorsitzende des Behindertenfreundeskreises, die<br />

Mitglieder und auch ich, ganz besonders aber die betroffenen<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürger, denen das Engagement des Vereins<br />

zu Gute kommt, danken ihnen.


45<br />

Meine Damen und Herren,<br />

viele weitere große und kleine Dinge wären es wert, hier und heute<br />

größere Beachtung zu finden:<br />

- Die Neubesetzung der Schulleiterstellen an der Grundschule<br />

Kölner Str. und an der Hauptschule,<br />

- die Eröffnung der Grubenrandstraße, wofür die örtliche<br />

Aktionsgemeinschaft so lange gekämpft hat,<br />

- die Öffnung der Kölner Str. zur Grubenrandstraße,<br />

- der Umbau des Verkehrsknotens Adolf-Silverberg-<br />

Straße/Kirdorfer Allee zu einem Kreisverkehr,<br />

- die Ansiedlung eines modernen, mit einem Zukunftspreis


46<br />

ausgezeichneten Wohn-Konzeptes für demenzerkrankte<br />

Menschen am Leitweg,<br />

-<br />

- der überregionale Zuspruch zur 3. Bedburger Musikmeile oder<br />

zur Erft-Serenade im Schloss-Openair,<br />

- die Rheinischen Meisterschaften für Gymnastik und Tanz, die<br />

erstmals in Bedburg in der sanierten und heutigen Ansprüchen<br />

genügenden 3-fach Halle am Schulzentrum stattfinden<br />

konnten und die der TV Bedburg mit 4 ersten und 2 zweiten<br />

Plätzen überaus erfolgreich bestritten hat,<br />

- der Besuch einer großen chinesischen Wirtschaftsdelegation<br />

in unserer Stadt,<br />

- die erstmalige Teilnahme der Stadt an den Rheinischen<br />

Immobilientagen in Köln und der ExpoReal in München,<br />

Europas größter Immobilienmesse


47<br />

und vieles mehr! Das alles sind Stationen auf einem langen Weg,<br />

und wir haben erst ein kleines Stück davon zurückgelegt.<br />

Aber wir kommen voran!<br />

Lassen Sie uns alle an einem Strang ziehen – aber bitte in die<br />

gleiche Richtung.<br />

Ein Zitat des Herzogs von Parma, der bis 1957 lebte, sagt:<br />

„Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, müssen wir<br />

zulassen, dass sich alles verändert.<br />

Uns allen wünsche ich, dass die Menschen in Bedburg von<br />

unserem Tun profitieren.


48<br />

Auf ein gesundes und erfolgreiches Jahr <strong>2008</strong>!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!