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Einführung - Lehrstuhl für Schaltungstechnik und Simulation

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Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong><br />

Sommersemester 2006<br />

Prof. Dr. P. Fischer<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 1


Organisatorisches<br />

Vorlesung:<br />

Termin: Mo 15:30 – 17:00 (Block 5)<br />

Di 12:00 – 13:30 (Block 3) (insgesamt 24 Termine)<br />

Ort: B6, A1.01<br />

Dozent: Prof. Dr. P. Fischer, B6, 26, Raum B3.02, Tel. 2735, peter.fischer@ti.uni-mannheim.de<br />

Sekretariat Frau Wunsch, B6, 26, Raum B3.03, Tel. 2733, wunsch@ti.uni-mannheim.de<br />

Übung:<br />

Große Übung: Mi 8:30 – 10:00 (Block 1) in B6, A1.01<br />

Übungsleiter: Dipl. Inf. Christian Kreidl, B6, 26, Raum B3.07, Tel. 2727, christian.kreidl@ti.uni-mannheim.de<br />

Prüfung:<br />

Klausur vor Beginn des Wintersemesters<br />

Die Arbeiten in der Übung sind Teil des Prüfungsstoffs (also Verilog!)<br />

Internet:<br />

http://sus.ti.uni-mannheim.de/Lehre/DSTVorlesung06<br />

http://uxibo.de/uxipedia<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 2


Praktikum & Vorlesung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Im Praktikum werden digitale Designs auf einem USB Board<br />

implementiert, das einen programmierbaren Xilinx ICs <strong>und</strong> ein<br />

Video-Interface enthält.<br />

Die UXIBOs werden an Zweiergruppen ausgeliehen <strong>und</strong><br />

können mit nach Hause genommen werden. Dort kann<br />

auf dem eigenen PC (Windows, zur Not Linux) gearbeitet<br />

werden.<br />

Infos zum UXIBO auf der LS-Seite oder im WiKi<br />

http://uxibo.de/uxipedia<br />

Beginnend mit einfachen logischen Verknüpfungen soll am<br />

Ende ein Videospiel implementiert werden<br />

(Game of Life, Screensaver, …).<br />

Andere Ideen sind willkommen!<br />

<br />

<br />

<br />

Designs werden z.T. als Schaltpläne eingegeben, hauptsächlich aber in der Hardware-Beschreibungssprache VERLIOG.<br />

In der VL gibt es 3 Doppelst<strong>und</strong>en zu Verilog, aber richtig erlernen kann man das nur durch Übung!<br />

Verilog ist ein wichtiges Werkzeug in der Vertiefung ‚Hardwareentwurf‘<br />

<br />

<br />

Um so weit zu kommen, werden die für die Arbeit mit den programmierbaren Bausteinen nötigen Gr<strong>und</strong>lagen so früh wie<br />

möglich behandelt.<br />

Der Aufbau von Transistoren, Herstellungstechnologie, Innenleben der Bausteine etc. werden daher erst im zweiten Teil<br />

des Semesters behandelt.<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 3


Umfrage<br />

Was ist n-Dotierung <br />

Wie funktioniert ein Bipolartransistor / ein MOS Transistor Was ist der Early – Effekt <br />

Wie werden Chips hergestellt <br />

Aus wie vielen Transistoren besteht ein CMOS NAND Was ist ECL <br />

Was ist ein PAL<br />

Wer kennt ABEL / Verilog <br />

Was ist ein Flipflop Wie ist ein Binärzähler aufgebaut <br />

Was ist ein Tri-State-Ausgang <br />

Was ist eine Karnaugh-Map <br />

Was ist das Zweierkomplement <br />

Wie werden float Zahlen implementiert <br />

Wie funktioniert ein Carry-Lookahead Addierer <br />

Was ist Booth-Encoding <br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 4


Inhalt der Vorlesung I<br />

Einführung & Motivation<br />

Historische Übersicht: Entwicklung der Technologie, Firmen <strong>und</strong> Leute<br />

Exponentielles Wachstum – Moore's Law<br />

Kombinatorische Logik<br />

Zustände <strong>und</strong> Zahlendarstellung<br />

Boolsche Algebra, Regeln der Schaltalgebra<br />

Two-Level Logik / Multi-Level Logik<br />

Beschreibungen von Funktionen: Tabelle, K-MAP, Gatter, Verilog, ...<br />

Elementare Gatter, Decoder, Multiplexer, Code-Umsetzer, ...<br />

Kompliziertere Funktionen: Halbaddierer, Volladdierer, Komparator, ...<br />

Arithmetik: Addierer, Subtrahierer <strong>und</strong> Multiplizierer<br />

Digitale <strong>Simulation</strong><br />

Hardware-Beschreibung mit Verilog<br />

Syntax<br />

Beschreibung kombinatorischer Schaltungen<br />

Beschreibung sequentieller Schaltungen<br />

Beispiele<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

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Inhalt der Vorlesung II<br />

Sequentielle Logik<br />

Flipflops, Setup- <strong>und</strong> Hold- Zeiten<br />

Systematischer Entwurf von Schaltwerken ('Automaten')<br />

Zustandskodierung (Minimum Bit Change, One Hot)<br />

Zähler, Schieberegister, ...<br />

Pipelining<br />

Programmierbare Logikbausteine<br />

PLD-Strukturen: PAL, PLA, LCA<br />

Beispiel: Altera, Xilinx, Actel, etc., Beispiele für aktuelle Bauteile<br />

Computergestützter PLD-Entwurf<br />

Logiksynthese<br />

Logikminimierung<br />

'Design Flow' für Standardzellen / Full Custom Designs<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

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Inhalt der Vorlesung III<br />

Diode <strong>und</strong> Transistor<br />

Dotierung, Bändermodell, Elektronen <strong>und</strong> Löcher, Sperrschicht<br />

Diode, Kennlinie, Kapazität<br />

MOSFET (einfaches Modell in starker Inversion, linearer Bereich <strong>und</strong> Sättigung)<br />

Bipolartransistor<br />

Herstellungstechnologie<br />

Logikfamilien <strong>und</strong> Signalniveaus<br />

NMOS, CMOS, TTL, ECL, PECL, LVDS, Pass Gates, CML<br />

Logikfamilien, Signalpegel, Störabstände<br />

Open drain, Wired-OR, Tri-State<br />

Speicher<br />

ROM<br />

EPROM, EEPROM, Flash-EPROM, ....<br />

statische RAMs<br />

dynamische RAMs<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 7


Literatur<br />

1. Für viele Themen die meisten Bücher über digitales Design<br />

2. Contemporary Logic Design<br />

R. Katz, Addison-Wesley 1994, ISBN 0-201-53376-6, 91 € (Amazon)<br />

Klassiker für CMOS Design, bezahlbar, einfach zu lesen<br />

3. Digital Integrated Circuits: A Design Perspective<br />

Jan M. Rabaey, Prentice Hall 1985, ISBN 0-13-178609-1, 165.75 € (Amazon)<br />

Stärker Hardware-orientiert<br />

4. Halbleiter <strong>Schaltungstechnik</strong><br />

U. Tietze, C. Schenk, Springer, 80 € (Amazon)<br />

In UB<br />

5. Digitaltechnik<br />

K. Beuth, Vogel Fachbuch, ISBN 3-8023-1755-6, 34.80 € (Amazon)<br />

6. Logischer Entwurf digitaler Systeme<br />

H. Liebig, S. Thome, Springer 1996, ISBN 3-540-61062-6, 45 € (Amazon)<br />

Schwerpunkt liegt auf funktionaler Ebene. Wird in der Rechnerarchitektur eingesetzt.<br />

7. Principles of CMOS VLSI Design<br />

Neil H. E. Weste, K. Eshraghian, Addison-Wesley 1994, ISBN 0-201-53376-6, 91 € (Amazon)<br />

Klassiker für CMOS Design, einfach zu lesen<br />

8. Verilog Tutorials gibt es im Netz – gute Links bitte weiterleiten !<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 8


Digital vs. Analog<br />

'Wir leben in<br />

einer digitalen<br />

Welt'<br />

Aber:<br />

Wir leben in<br />

einer analogen<br />

Welt !<br />

Alle 'Meßgrößen' unserer Umwelt (Licht, Töne, Temperatur, elektrische Spannungen, Druck etc..) sind<br />

analog.<br />

Die analoge Verarbeitung <strong>und</strong> Übertragung ist daher 'natürlich':<br />

- Telefon, Fernsehen, Musikaufnahme <strong>und</strong> Wiedergabe (Band, Schallplatte), Temperaturregelung, analoge Computer!<br />

Analoge Signale sind jedoch störanfällig <strong>und</strong> 'ungenau'. Daher waren z.B. Computer schon sehr früh digital.<br />

Mit den schnell steigenden Möglichkeiten der Digitaltechnik werden immer mehr analoge Signale durch<br />

digitalisierte Werte ersetzt:<br />

Analog<br />

Digital<br />

Wandler<br />

Digitale<br />

Verarbeitung <strong>und</strong><br />

Übertragung<br />

Digital<br />

Analog<br />

Wandler<br />

Der 'Aufwand' für die Analog-Digital <strong>und</strong> Digital-Analog-Wandlung ist geringer als der Vorteil der digitalen<br />

Verarbeitung<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 9


Die digitale Welt<br />

Maus,Touchpad<br />

Interfaces<br />

So<strong>und</strong>Karte<br />

Mikrofon<br />

CPU<br />

RGB DAC<br />

Web-CAM<br />

Internet<br />

Analog-Modem<br />

Analog-Modem<br />

CPU-Temperatur<br />

Grafikkarte<br />

RAM<br />

Lüftergeschwindigkeit<br />

Vorteile der digitalen Verarbeitung:<br />

- Störsicherheit, auch bei hohen Geschwindigkeiten. Möglichkeiten der Fehlererkennung <strong>und</strong> Korrektur<br />

- Hoher dynamischer Bereich / hohe Auflösung<br />

- Robuste Architekturen<br />

- Wiederverwertbarkeit von Design-Lösungen<br />

- Einfache Portabilität zwischen unterschiedlichen Technologien<br />

Aber: Wir leben in einer analogen Welt: digitale Signale sind analoge Signale!<br />

- Zum Verständnis <strong>und</strong> zur Optimierung (z.B. der Geschwindigkeit) werden die Gr<strong>und</strong>bauelemente als analoge<br />

Schaltungen betrachtet.<br />

- RAM-Leseverstärker, Leseverstärker von Platten, IO-Zellen etc. sind analoge Baugruppen!<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 10


Beispiel: Analoger Musik-Synthesizer<br />

Tastatur<br />

Exponentiator<br />

Hüllkurvengeneratoren<br />

Voltage<br />

Controlled<br />

Oscillator 1<br />

Voltage<br />

Controlled<br />

Filter 1<br />

Voltage<br />

Controlled<br />

Amplifier 1<br />

Voltage<br />

Controlled<br />

Oscillator N<br />

Voltage<br />

Controlled<br />

Filter N<br />

Voltage<br />

Controlled<br />

Amplifier N<br />

Rausch-<br />

Generator<br />

LF-Generator<br />

Verzerrer<br />

Moog, ca. 1970, > 25 Patente...<br />

Mischer<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 11


„Swiched On Bach“<br />

Revolutionäre 'So<strong>und</strong>s', z.B. Walter Carlos: 'Switched On Bach' ...<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 12


Digitaler Synthesizer ('So<strong>und</strong> Karte')<br />

Steuerung vom PC aus<br />

Digitale<br />

Erzeugung der<br />

Ausgangswerte<br />

Digital<br />

Analog<br />

Wandler<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 13


Der Kreis schließt sich…<br />

www.arturia.com: Software-Emulation des Moog Modular 5 u.a.<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 14


Beispiel: Analoges Echo/Hallgerät<br />

Einstellung Verstärkung<br />

Verstärker<br />

Hallspirale<br />

Verstärker<br />

Addierer<br />

Mehrfache Wiederholung erreicht man durch Rückkopplung des Ausgangssignal auf den Eingang<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 15


Digitales Hallgerät<br />

Einstellung<br />

Verzögerung<br />

Einstellung<br />

Verstärkung<br />

ADC<br />

Verzögerung<br />

(Schieberegister /<br />

Ringspeicher)<br />

X K<br />

Addierer<br />

DAC<br />

20 Bit ADC/DAC, 32 Bit Verarbeitung<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 16


Digitales Hallgerät – Praktische Realisierung<br />

ADC<br />

Digitaler Signalprozessor<br />

DAC<br />

20 Bit ADC/DAC, 32 Bit Verarbeitung, gleichzeitig digitale Filter, Raumsimulationen, ...<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 17


Implementierung von Digitalen Schaltungen<br />

Komplexität (#Transistoren)<br />

Ultra Large<br />

Scale<br />

Integration<br />

(ULSI)<br />

Large Scale<br />

Integration<br />

(LSI)<br />

Small Scale<br />

Integration<br />

(SSI)<br />

Prozessoren<br />

Very Large<br />

Scale<br />

Integration<br />

(VLSI)<br />

Medium Scale<br />

Integration<br />

(MSI)<br />

Komplexe<br />

programmierbare<br />

Logik<br />

(CPLD)<br />

Einfache<br />

programmierbare<br />

Logik<br />

(PLD)<br />

Semi Custom<br />

Gate<br />

Arrays<br />

Structured<br />

ASIC<br />

Standard<br />

Zell<br />

Designs<br />

Full Custom<br />

Full<br />

Custom<br />

Chips<br />

Universell verwendbar<br />

'general purpose ICs'<br />

Spezieller Einsatzbereich<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 18


'Small Scale Integration'<br />

Ab ~1960: Digitale Bauelemente enthalten einfache Funktionen:<br />

- 4 Gatter, 1 Decoder, 4 Bit Zähler<br />

- Dazu 'kleine' Speicherbausteine<br />

- ICs im Dual-In-Line (DIL) Gehäuse<br />

Meist nur ein- oder doppelseitige Platinen ('PCB': Printed Circuit Board)<br />

Beispiel: Drucker-Interface für den AppleII Computer:<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 19


Beispiel für SSI ICs<br />

74LS00: 4 fach NAND<br />

74LS90: 4 Bit Decade-Zähler (0..9)<br />

5V, 7 mW, t PD =10 ns<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

5V, 45 mW, f max =16 MHz<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 20


'Medium Scale Integration'<br />

Ab ~1970: Komplexere ICs, z.B. einfache Mikroprozessoren (6502, 8080)<br />

Beispiel: Apple Computer (1977, 8Bit, 1 MHz). RAMs mit 8k x 1 bit, ROMs mit 8kx8 bit<br />

Video<br />

CPU<br />

RAM<br />

ROM<br />

'Glue<br />

Logic'<br />

(Klebe-<br />

Logik)<br />

Diese vielen IC haben<br />

'wenig' Funktion.<br />

Kann man sie ersetzen<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 21


Einfache programmierbare Logik<br />

Chips enthalten regelmäßige Strukturen aus UND <strong>und</strong> ODER Elementen, die vom K<strong>und</strong>en für eine<br />

spezielle Anwendung programmiert werden können ('semi custom')<br />

Zunächst nur einmal programmierbar (One-Time-Programmable, OTP), dann UV-löschbar, dann<br />

elektrisch löschbare Typen<br />

Verschiedene Varianten haben Flipflops am Ausgang, so daß auch Zähler etc. erzeugt werden können<br />

PLA<br />

Zum Herausfinden des Programmiermusters sind erstmals notwendig:<br />

- Beschreibungssprache für die Logik (meist 'ABEL')<br />

- Software, die die gewünschte Funktion mit den technischen Möglichkeiten des Bausteins<br />

darstellt ('Synthese-Tools')<br />

- Software <strong>und</strong> Hardware zum Programmieren der Bausteine<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 22


Beispiel PALCE 16V8<br />

Fortgeschrittenes PAL (feste ODER-Struktur)<br />

8 Eingänge, 8 Ausgänge (können als Eingänge geschaltet werden), 20 Pins (+ OE, CLK, GND, VDD)<br />

Ausgänge mit FFs oder kombinatorisch, programmierbare Polarität, Tri-state programmierbar<br />

Ausschnitt<br />

(2/8 Ausgängen)<br />

Werden<br />

programmiert<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 23


Komplexere programmierbare Bausteine<br />

'Field Programmable Gate Arrays' FPGAs (z.B. Xilinx, 1984):<br />

Slew<br />

Rate<br />

Control<br />

Passive<br />

Pull-Up,<br />

Pull-Down<br />

Vcc<br />

D Q<br />

Output<br />

Buffer<br />

Pad<br />

Q D<br />

Delay<br />

Input<br />

Buffer<br />

IO Block<br />

C1 C2 C3<br />

C4<br />

H1 DIN S/R EC<br />

S/R<br />

Control<br />

G4<br />

G3<br />

G2<br />

G1<br />

G<br />

Func.<br />

Gen.<br />

D IN<br />

F'<br />

G'<br />

H '<br />

D<br />

SD<br />

Q<br />

C L B<br />

S w itc h<br />

M a tr ix<br />

C L B<br />

F4<br />

F3<br />

F2<br />

F1<br />

F<br />

Func.<br />

Gen.<br />

H<br />

Func.<br />

Gen.<br />

G'<br />

H'<br />

D IN<br />

F'<br />

G'<br />

H '<br />

1<br />

S/R<br />

Control<br />

EC<br />

RD<br />

D<br />

SD<br />

Q<br />

Y<br />

C L B<br />

C L B<br />

Switch matrix<br />

K<br />

Logic Block<br />

H'<br />

F'<br />

1<br />

EC<br />

RD<br />

X<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 24


FPGAs: Xilinx - State of the Art ()<br />

Moderne FPGAs bestehen aus einem Pool von<br />

Logikblöcken, RAM, Multiplizierer,..., die 'frei'<br />

verdrahtet werden können<br />

Die meisten Chips können inzwischen beliebig<br />

oft umprogrammiert werden<br />

Damit ist sehr schnelle <strong>und</strong> flexible Produktentwickung<br />

möglich. Viele 'Full custom' Designs<br />

werden unnötig<br />

Xilinx Patent 4,706,216<br />

'Configurable Logic Element' (1984)<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 25


Was in den neuesten Xilinx Chips steckt<br />

ca. $100<br />

(Einzelstücke)<br />

ca. $2000<br />

(Einzelstücke)<br />

ca. $180<br />

(Einzelstücke)<br />

(Preise Stand 2003)<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 26


K<strong>und</strong>enspezifische Chips<br />

Für Massenanwendungen (PCI Interface, CD-Player, MPEG-Decoder, Ethernet Chip, ...) sind die<br />

FPGA-Lösungen zu teuer.<br />

Die Entwicklung eines auf die Anwendung genau zugeschnittenen Designs ('Full Custom') kann sich lohnen.<br />

Andererseits erfordert es viel Zeit, Personal <strong>und</strong> Know-How, einen Chip 'von Null' zu entwickeln<br />

Kosten<br />

Kosten als Funktion des Produktionsvolumens<br />

Full custom<br />

Bei kleinen Stückzahlen<br />

sind die<br />

Entwicklungskosten für<br />

full custom hoch<br />

Die Kosten mit 'Commercial<br />

Of The Shelf' (COTS)<br />

sinken bei großen<br />

Stückzahlen nicht mehr<br />

Diskret aufgebaut<br />

'Break-Even'<br />

hängt von erreichtem<br />

Produktionsvolumen ab.<br />

Produktionsvolumen<br />

Ein weiterer Vorteil von full custom Chips ist der Schutz vor Kopien (Sicherung der 'Interlectual Property')<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 27


Gate Array / Sea of gates / ‘gate forest’ / (structured ASIC)<br />

A<br />

1 2<br />

B<br />

I/O Pads<br />

3 4<br />

OUT<br />

Gatter /<br />

Vorstufen von<br />

Gattern<br />

Platz für Leitungen<br />

(Routing channel)<br />

Ein Chip mit einer große Anzahl an NICHT verdrahteten Gattern / Transistoren wird vorfabriziert<br />

Die gewünschte Funktion wird durch k<strong>und</strong>enspezifische Verbindungen in wenigen (<strong>und</strong> nur mit<br />

den) Verdrahtungsebenen erreicht<br />

+ Relativ geringe Kosten (nur 2-3 Metalllagen müssen für den K<strong>und</strong>en produziert werden)<br />

− Dichte nicht optimal (Gatter bleiben ungenutzt, mache Funktionen sind mit den vorhandenen Gattern<br />

nicht optimal zu implementieren).<br />

− Performance nicht besonders hoch<br />

‚Structured ASICs‘ bieten auch komplexe Blöcke (CPU, RAM, ADC…)<br />

Gate Arrays <strong>und</strong> Sea of Gates inzwischen wenig gebräuchlich – Structured ASICs sind im Kommen<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 28


Zusatz: Structured ASIC<br />

Eine Variante der Gate / Cell Arrays mit eingebetteten Spezialblöcken<br />

Wird von einigen neuen Firmen (Synplicity, LSI Logic) propagiert:<br />

- Einmalkosten für Ingenieurdienstleistung/Entwicklung (NRE - costs = non recurring engineering costs) werden bei den<br />

modernen Technologien immer höher. Das ist z.T. nicht mehr finanzierbar.<br />

Kosten für Chipentwicklung (lt. Markt & Technik 14/2004) für ASIC in 0.13 µm Technologie:<br />

- Personalkosten (46%)<br />

- EDA Tools (17%)<br />

- Maskenkosten (16%)<br />

- Rechenleistung (ca. 16%)<br />

- übergeordnete Kosten<br />

Beispiel LCA Entwicklung (Altera):<br />

- Entwicklung der ‚Stratix‘-Chipfamilie: 75 M$<br />

- Entwicklung der ‚Stratix II‘-Chipfamilie in 90nm Technologie: 130 M$<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 29


Standardzellen<br />

Der Chiphersteller stellt eine Bibliothek mit (vielen) verschiedenen 'StandardZellen' (Gatter,<br />

Multiplexer, kompliziertere Blöcke wie Zähler, Addierer, ... auch RAMs, IO Pads...) zur Verfügung<br />

Die Standardzellen haben alle ähnliche Geometrie <strong>und</strong> können so auf 'Schienen' nebeneinander plaziert<br />

werden). Masse <strong>und</strong> die Versorgungsspannung sind 'automatisch' angeschlossen.<br />

Die Verbindung der Zellen erfolgt dann in 'Routing channels'<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 30


Standardzellen<br />

Der K<strong>und</strong>e setzt seine Schaltung aus den verfügbaren Standardzellen so zusammen, daß die Fläche <strong>und</strong><br />

die Performanz möglichst noch ist. (Hardwarebeschreibung ⇒ Synthese einer Netzliste). <strong>Simulation</strong>!<br />

Dieser Synthese-Vorgang ist kompliziert !<br />

Ein Layout des Chips wird generiert, indem die Zellen in Zeilen plaziert werden. Die Versorgungsspannungen<br />

sind automatisch verb<strong>und</strong>en. Die Zeilen werden untereinander mit einem X-Y-Raster<br />

angeschlossen.<br />

Die 'optimale' Plazierung der Zellen ist eine schwierige Aufgabe!<br />

Die Ein-Ausgänge der Zellen werden entsprechend der Netzliste verb<strong>und</strong>en<br />

Dieser 'Routing' ist im Detail kompliziert!<br />

Bei Technologien mit >2-3 Metalllagen wird die Verdrahtung über den Zellen gemacht. Das spart viel<br />

Platz <strong>und</strong> erleichtert den Arbeitsschritt sehr.<br />

Die durch die Verdrahtung eingeführten Verzögerungen müssen anschließend erneut simuliert werden !<br />

Designs enthalten z.T auch spezielle 'full custom' Zellen (spezielle analoge Funktionen, spezielle IO<br />

Pads,...)<br />

Jeder Chip ist völlig anders. Alle Technologieschritte müssen für den K<strong>und</strong>en durchgeführt werden<br />

− Relativ hohe Entwicklungskosten<br />

+ Sehr hohe Performance<br />

+ Kleine Chips<br />

z.Z. sehr attraktive Möglichkeit, wenn Know-How <strong>und</strong> notwendige Infrastruktur vorhanden<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 31


Beispiel eines kleinen Standardzellen-Chips<br />

Zeilen von Standardzellen<br />

Full Custom<br />

Block<br />

Ring für Versorgungsspannungen<br />

IO Pads<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 32


Etwas größer: 'Event Builder' für die Teilchenphysik<br />

Der genaue Inhalt der Full-<br />

Custom Blöcke ist dem<br />

K<strong>und</strong>en u.U. nicht bekannt.<br />

Der Hersteller fügt das<br />

'geheime' Innenleben erst<br />

vor der Herstellung ein.<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 33


Sehr großes Standard-Zell Design: ATOLL<br />

Entwickelt am LS Rechnerarchitektur hier in Mannheim<br />

Schnelles Interface mit sehr kleiner Latenz zum Aufbau von Rechnernetzen<br />

5 Millionen Transistoren<br />

0.18 µm Technologie<br />

64 bit 133 MHz PCI-X Interface<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 34


Fertige komplexe Baugruppen<br />

IP – Cores: Bestimmte Funktionsblöcke können als 'Intellectual Property – Cores' eingekauft werden<br />

Werden vom Hersteller der Technologie oder von spezialisierten Firmen angeboten<br />

Angeboten werden<br />

- 'soft cores' - source code der Hardwarebeschreibung<br />

- 'hard cores' - (optimierte) layouts<br />

Beispiele:<br />

- Mathematische Funktionen (Multiplizierer, Sinus, FFT,...)<br />

- Speicher<br />

- Fehlererkennung, Fehlerchecks<br />

- Prozessoren<br />

- DSPs<br />

- BUS-Interfaces (PCI, I2C, JTAG)<br />

- Peripheriebausteine<br />

- PLL, DLL<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 35


Full Custom Chips<br />

Das Layout des Chips (auf Transistorebene) wird vom K<strong>und</strong>en erstellt.<br />

Notwendig zur Implementierung von speziellen Funktionen / Techniken (analoge Chips, ungewöhnliche<br />

Logikfamilien für die keine Standardzellen existieren, ...)<br />

+ Besonders effiziente Schaltungen mit höchster Performance<br />

+ Besonders kompakte Layouts<br />

+ Herstellungskosten < Standard Zellen (da kleinere Chips)<br />

- Lange Entwicklungszeit, erfordert viel Know-How ⇒ Entwicklungskosten > Standard Zellen<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 36


Optimierung durch Full Custom Design<br />

Beispiel D-Latch<br />

Latch aus Gattern<br />

D<br />

Enable<br />

Q<br />

Q<br />

18 Transistoren<br />

Latch aus Transistoren<br />

Enable<br />

D<br />

Enable<br />

schwacher Inverter<br />

Q<br />

Q<br />

6 Transistoren !<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 37


Full Custom Chip: Pentium Prozessor<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 38


Gate Array, Semi-Custom, Full-Custom ICs<br />

Gate Array<br />

Standard Cell<br />

Flächen: ~3:2:1 für gleiche Funktion<br />

Full Custom<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 39


Grob-Ziele der Vorlesung<br />

Verständnis der zugr<strong>und</strong>e liegenden Hardware<br />

Aufbau der Gr<strong>und</strong>bausteine digitaler Schaltungen aus Transistoren<br />

Unterschiedliche 'Logikfamilien', Signalpegel etc.<br />

Elementare Gr<strong>und</strong>bauelemente (Gatter, Multiplexer, ...)<br />

Komplexere Module (Addierer, Multiplizierer, ...)<br />

Getaktete Schaltungen<br />

Programmierbare Logikbausteine<br />

Funktion <strong>und</strong> deren Beschreibung<br />

Bool'sche Algebra, Schaltalgebra, Minimierung<br />

Funktionale Beschreibung (Hardware-Beschreibungssprachen)<br />

Erzeugung von Funktionen mit gegebenen Hardware-Resourcen<br />

Strategien zum Entwurf von Schaltungen (Schaltpläne, Synthese) <strong>und</strong><br />

<strong>Simulation</strong>swerkzeuge<br />

Praktische Erfahrung im FPGA Design<br />

In der Übung<br />

Digitale <strong>Schaltungstechnik</strong> 2006 - Einführung<br />

P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 40

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