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Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell

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Sonja Hiebler<br />

44<br />

renamtliche Organisationen unsere Gesellschaft und deren Kultur<br />

wesentlich mitgestalten, Gemeinschaft stützen, die Toleranz und das<br />

demokratische Feingefühl fördern. Denn sie prägen die persönliche<br />

Wertehierarchie – die Brille, mit der die Welt und Mitmenschen und<br />

das, was vor sich geht, gesehen und bewertet werden und die unser<br />

Denken und Handeln oder Nicht-Handeln wesentlich mitbestimmen.<br />

Organisationen bauen u.a. basierend auf den Organisationszweck,<br />

den sie sich geben, auf den Aktivitäten, die sie setzen und auf<br />

den Werten, die sie favorisieren, ein Zukunftsbild von Gesellschaft<br />

mit auf. Menschen, die sich engagieren wollen, treffen früher oder<br />

später auf dieses Zukunftsbild und es taucht die Frage auf: In welcher<br />

Gesellschaft will ich leben Was kann ich dafür tun, dass meine Visionen<br />

von Heute und Morgen Realität werden Trägt meine Mitgliedschaft,<br />

mein Engagement in dieser Organisation dazu bei<br />

Ich möchte einen Exkurs zu der Aussage, dass das Ehrenamt und die<br />

Freiwilligenarbeit Toleranz und demokratisches Feingefühl prägen,<br />

machen: Das ist dann der Fall, wenn diese Werte in der Organisationskultur<br />

positiv verankert sind – das muss nicht verschriftlicht sein,<br />

sondern es kann auch einfach spürbar sein. Umgekehrt: Ist es in einer<br />

Organisation beispielsweise geduldet oder wird es sogar positiv konnotiert,<br />

wenn Menschen mit Migrationshintergrund keinen Platz<br />

für Engagement und/oder Mitgliedschaft in der Organisation finden<br />

oder abschätzig behandelt werden, werden die Mitglieder innerhalb<br />

und über kurz oder lang auch außerhalb der Organisation danach<br />

handeln und so denken – ganz ohne lange zu überlegen. Das gleiche<br />

kann für verschiedenste Ausschließungsgründe (körperliche oder<br />

geistige Einschränkung, Geschlecht, Arbeiterinnen und Arbeiter/Angestellte,<br />

Familiensituation, Wohlstandshintergrund, Bildungsstand<br />

usw.) und daraus abgeleitete, für die Organisation Identität bildende<br />

und daher richtungsweisende Normen angenommen werden. Diese<br />

Überlegungen können auch in Bezug auf das demokratische Verständnis<br />

gemacht werden. Ein demokratisches Feingefühl kann nur

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