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Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell

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Bernhard Heinzlmaier<br />

ökonomischen Erfolg alles tun, ohne sich moralische Grenzen aufzuerlegen,<br />

und dabei auch vor Betrug und Korruption nicht zurückschrecken.<br />

Jugend in der Konsumgesellschaft<br />

28<br />

Die Jugend wird heute in eine Gesellschaft hineingeboren, deren<br />

Philosophie es ist, dass alle Bedürfnisse über den Markt befriedigt<br />

werden können. Selbst intime zwischenmenschliche Beziehungen<br />

werden mit Hilfe des Marktes geschlossen. Menschen lernen einander<br />

über Online-Partnerservices oder über Online-Social-Networks<br />

wie Facebook kennen, beides Plattformen, deren Betreiberinnen und<br />

Betreiber nur soweit hingebungsvoll die Interessen ihrer Kundinnen<br />

und Kunden bedienen, so lange das Geld in ihre Kassen spült. Aber<br />

nicht nur Partnerschaften vermittelt der Markt, auch Identitäten<br />

werden konsumierbar. Persönlichkeitsbildung und Identitätskonstruktion<br />

erfolgen durch Konsum. Der angepasste, wohlerzogene Sohn<br />

der Rechtsanwältin zeigt, wer er ist, indem er sich bei Abercrombie<br />

& Fitch einkleidet, niemals ohne iPhone und iPad unterwegs ist, für<br />

englische Sportwagen schwärmt, das Emblem seiner Universität auf<br />

sein Auto klebt und seine Skripten in einer Viennale-Tasche durch<br />

die Gegend trägt. Der Konsumrebell aus der Vorstadt geht zweimal<br />

die Woche ins Solarium, findet DJ Guetta ganz toll, möchte einmal<br />

bei „Saturday Night Fever“ dabei sein und trainiert dreimal die Woche<br />

im Fitnessclub seinen Body. Auch Gruppenzugehörigkeit wird<br />

über Konsum vermittelt. Jugendliche mit gleichen Konsumpräferenzen<br />

finden sich in Gruppen zusammen. Konsum wird zur zentralen<br />

Integrationsformel in den Jugendkulturen. Konsum vergemeinschaftet.<br />

Egal welches Problem man hat, der Markt hat die Lösung. Und die<br />

Angebote werden immer vielfältiger und individueller. Die Ange-

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