Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell
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Bernhard Heinzlmaier<br />
ternehmen, die marktadäquat ausgebildete junge Menschen später<br />
dann in Form von standardisiertem Humankapital am Arbeitsmarkt<br />
abrufen und sich aneignen können.<br />
Äußere und inhärente Güter<br />
26<br />
Ökonomisierung des Sozialen ist der Begriff, mit dem die konsequente<br />
Ausweitung ökonomischer Formen auf das Soziale bis hin<br />
zur individuellen Lebensführung beschrieben wird (vgl. Heitmeyer<br />
2010:139). Dort, wo früher das Soziale mit seinen moralischen<br />
Werten und Eigengesetzlichkeiten herrschte, tritt nun der Markt mit<br />
seiner Ethik der Konkurrenz und des Eigennutzens. Moralische Werte<br />
werden durch Tauschwerte ersetzt. Was das Ersetzen der moralischen<br />
Werte durch den Tauschwert bewirkt, versucht der schottischamerikanische<br />
Tugendethiker Alasdair MacIntyre zu beschreiben.<br />
MacIntyre unterscheidet zwischen äußeren und inhärenten Gütern.<br />
Anhand des Schachspiels beschreibt er den gravierenden Unterschied<br />
zwischen den beiden Güterarten. Wenn man Schach spielt, um sein<br />
analytisches Geschick und seine strategische Vorstellungskraft zu<br />
verbessern, dann versucht man sich ein inhärentes Gut anzueignen.<br />
Spielt man hingegen Schach, um reich und berühmt zu werden,<br />
dann geht es einem in erster Linie um äußere Güter, also solche, die<br />
mit dem Schachspiel selbst eigentlich nichts zu tun haben. Inhärente<br />
Güter sind überhaupt nur zu erreichen, wenn es uns um die Sache<br />
selbst geht. Streben wir äußere Güter an, so ist uns die Sache selbst<br />
egal. Die Supermarktbesitzerin muss also nicht notwendigerweise<br />
ihre Lebensmittel lieben. In erster Linie wird es ihr darum gehen,<br />
ihre Güter an die Konsumentinnen und Konsumenten zu bringen<br />
und einen möglichst guten Verkaufspreis und Gewinn zu erzielen<br />
(vgl. McIntyre 1997).