03.02.2015 Aufrufe

Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell

Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell

Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Werner Thole<br />

128<br />

zu sein, 8 % arbeiteten in einer Bürgerinitiative mit und 7 % <strong>engagiert</strong>en<br />

sich in Umwelt- und Menschenrechtsgruppen. Hier ist ein<br />

stärkerer Zusammenhang zwischen Bereitschaft und tatsächlichem<br />

Engagement zu erkennen als bei den Regierungsorganisationen. Die<br />

Befunde deuten aber auch an, dass die jüngeren Jugendlichen und<br />

die Jugendlichen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen seltener aktiv<br />

sind als die älteren Jugendlichen und Mädchen sich zumindest<br />

ebenso häufig engagieren wie Jungen. Insbesondere in den „Neuen<br />

Sozialen Bewegungen“ ist der Anteil derjenigen mit einer hohen Bildungsaspiration<br />

überproportional vertreten. Der Anteil der weiblichen<br />

Jugendlichen im Alter von 16 bis 29 Jahren, die in den Neuen<br />

Sozialen Bewegungen aktiv waren, betrug 1992 in Westdeutschland<br />

52,3 % und in Ostdeutschland 58,3 %.<br />

Das Engagement außerhalb der Institutionen kann in zwei Dimensionen<br />

unterteilt werden: das nicht-konflikthafte und das konflikthafte<br />

Engagement. Zum nicht-konflikthaften Engagement sind z. B.<br />

Unterschriftenaktionen, genehmigte Demonstrationen, öffentliche<br />

Diskussionen und Versammlungen zu zählen. Bei diesen handelt es<br />

sich um legale Aktionen, die im Rahmen der bestehenden Gesetze<br />

ausgeübt werden, also verfassungskonform sind. Zum konflikthaften<br />

Engagement ist insbesondere die Ausübung von zivilem Ungehorsam<br />

(z.B. nicht genehmigte Demonstrationen, Hausbesetzungen,<br />

Boykott-Aktionen, Verweigerung von Miet- und Steuerzahlungen<br />

sowie politische Gewalt) zu zählen. Die nicht-konflikthaften Formen<br />

außerinstitutionellen Engagements erfahren innerhalb der jungen<br />

Bevölkerung eine breite Zustimmung. Die Teilnahme an legalen Demonstrationen<br />

zählt hier zu den am häufigsten ausgeübten politischen<br />

Aktivitäten. 38 % der jungen Menschen im Alter von 12 bis<br />

24 Jahren in den alten und neuen Bundesländern gaben 1996 an, an<br />

genehmigten Demonstrationen teilzunehmen bzw. schon teilgenommen<br />

zu haben. Auch öffentliche Versammlungen und Diskussionen<br />

wurden von 38 % der Jugendlichen häufig besucht. Die Befürwor-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!