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Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell

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Gesellschaftliches Engagement und Eigensinn<br />

genüber 19 % in der Befragung von 2002 an, in einem Jugendverband<br />

aktiv zu sein (vgl. Schneekloth 2006, 126; vgl. auch Jugendwerk der<br />

Deutschen Shell 2000). Dem entsprechen die Befunde des deutschen<br />

Freiwilligensurveys, nach denen zwar die persönliche Bedeutung des<br />

<strong>freiwillig</strong>en Engagements von Jugendlichen insgesamt zugenommen<br />

hat, aktive Jugendliche meist mehreren Tätigkeiten nachgehen und<br />

dies häufiger tun als junge Erwachsene ab 25, sich jedoch auch ein<br />

Trend hin zum Engagement in Initiativen und Gruppen verzeichnen<br />

lässt. Damit hat eine Verschiebung vom <strong>freiwillig</strong>en Engagement in<br />

Organisationen zu eher lockeren Strukturen stattgefunden, wobei es<br />

den vorliegenden Daten zufolge vor allem sozial integrierte Jugendliche<br />

mit höherem Bildungsniveau sind, die sich <strong>freiwillig</strong> engagieren<br />

und damit von der verbandlichen Arbeit als informellem Bildungsort<br />

profitieren (vgl. Düx/Sass 2005).<br />

Empirisch gesichert scheint somit, dass vielen Jugendlichen die starren<br />

Strukturen der offiziellen politischen Organisationen wenig geeignet<br />

scheinen, hier besondere Aktivitäten zu entfalten. Die Ausübung<br />

institutionalisierter politischer Aktivitäten in Regierungsorganisationen<br />

wird zwar vom großen Teil der Jugendlichen befürwortet, allerdings<br />

scheinen sich kaum mehr als 4 % der 12- bis 24-jährigen<br />

bundesrepublikanischen Jugendlichen aktiv in einer Partei zu betätigen.<br />

Der Sektor der institutionalisierten Politik stellt sich demzufolge<br />

für die Jugendlichen nicht so attraktiv dar, um sich in ihm über<br />

das Wählen hinaus zu engagieren. Deutlich ausgeprägter ist hingegen<br />

die Beteiligung in Institutionen und Organisationen wie Mitbestimmungsgremien,<br />

Schülerinnen- und Schülermitverwaltungen,<br />

Studierenden- und andere Jugendvertretungen, also in Aktivitätsfeldern,<br />

die weniger deutlich mit der sogenannten „großen“ Politik in<br />

Verbindung gebracht werden. Diese wenig konflikthaften politischen<br />

Aktivitäten erfahren einen weitaus größeren Zuspruch als die parteipolitischen.<br />

1996 gaben 29 % der Jugendlichen in den östlichen<br />

und westlichen Bundesländern an, in Mitbestimmungsgremien aktiv<br />

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