Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell
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Werner Thole<br />
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von ihrer Bereitschaft, Wege zu säubern, von ihren beruflichen und<br />
sportlichen Karriereplänen und von ihrem Durchsetzungsvermögen<br />
in Diskussionen. Von einem ganz anderen Durchsetzungsvermögen<br />
spricht die Trainerin der Feldhockeymannschaft. „Ihre“ Mädchen<br />
setzen ihre Durchsetzungsfähigkeiten ein, um sich von notwendigen<br />
Arbeiten zu drücken. Der Bericht aus dem Alpenverein belegt möglicherweise<br />
die These von einer neuen, breiten jugendlichen Kultur<br />
der Aufmerksamkeit und des Engagements. Hingegen könnte die<br />
Hockeytrainerin ihre Beobachtung zitieren, um die Individualisierungsthese<br />
zu stützen. Die beiden Episoden weisen darauf hin, dass<br />
von vorschnellen Generalisierungen bezüglich der „Lage“ und den<br />
Orientierungen von Jugendlichen und auch von Kindern Abstand<br />
zu nehmen ist.<br />
Im Kern stützen die beiden Berichte zunächst schlicht die auch empirisch<br />
fundierte Wahrnehmung, dass es immer schwieriger wird, ein<br />
kohärentes Bild von der Generation der Heranwachsenden zu zeichnen.<br />
Aber auch Hinweise auf gesellschaftliche Individualisierungs-,<br />
Pluralisierungs- und Entstandardisierungstendenzen reichen nur<br />
selten aus, einen Wandel von Kindheit und der jugendlichen Generationsgestalten<br />
zu markieren und die Spezifika der heutigen Kindheit<br />
und Jugend zu beschreiben. Jugend ist und bleibt eine komplexe,<br />
nicht immer leicht zu verstehende, eigensinnige und keinesfalls<br />
über typisierende Generalisierungen zu beschreibende Lebensphase.<br />
In Bezug auf das soziale, kulturelle und politische Engagement von<br />
Jugendlichen nachfolgend einige Anmerkungen, die sich allerdings<br />
verbieten, zu einem Bild von „der Jugend“ stilisiert zu werden.