Die biber-Ausgabe vom November 2013.

RAMBAZAMBA
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ANDERE
LÄNDER,
ANDERE
MAKEL
GEBLEICHTE HAUT, GETAPTE AU-
GENLIDER UND FALSCHES HAAR
– WELTWEIT WOLLEN FRAUEN UM
JEDEN PREIS SCHÖN SEIN. DAS
LEID IST GLEICH, NUR DAS IDEAL
UNTERSCHEIDET SICH.
Von Lina Berehi, Melissa Fabian und Marko Mestrović (Fotos)
DES EINEN FREUD, des anderen Feind – in
Österreich würde keine einzige Frau den Sommer
im Schatten mit Strohhut verbringen und
viele träumen von einer ungezähmten Lockenpracht.
Vanessa, Jennyfer und Shirin schütteln
nur den Kopf, wenn sie Selbstbräuner und Lockenwickler
im Regal sehen.
PUPPEN-PORZELLANTEINT
Im Sommer räkeln sich sonnenhungrige Körper
am Donaustrand, toasten sich ihre Bräune
an.
Für die 29-jährige Jennyfer W. ist das ein
Albtraum: Von April bis September verlässt sie
das Haus nicht ohne Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor
50, die ihre noble Blässe vor der
„Bauernbräune“ schützt. Jennyfer kommt aus
Taiwan und wohnt seit sie vier ist in Wien.
Das Schönheitsideal aus dem fernöstlichen
Asien hat sie mitgebracht: „Je heller die Haut,
desto mehr zeigst du der Gesellschaft, dass du
es nicht nötig hast, hart zu arbeiten“, erzählt
sie. Sie will eine makellose Porzellanhaut und
große Kulleraugen – um jeden Preis.
Wie viele andere Asiatinnen bleicht sie regelmäßig
mit Whitening Creams und speziellen
Duschgels ihre Haut. In Asia-Shops und
Apotheken gibt es ganze Regale mit Hautaufhellern.
Auch Online-Portale machen ein gutes
Geschäft mit Auslandsasiatinnen. Um die
helle Haut zu pflegen, verwenden die jungen
Frauen Gesichtswasser, Feuchtigkeitscremes
mit Lichtschutzfaktor, Augencremes und einen
Sonnenschutz – und das nach jeder Gesichtsreinigung.
Ein absolutes Muss sind sogenannte
„BB-Creams“ – „Blemish Balm Creams“.
Blemish bedeutet Makel und eben dieser soll
damit kaschiert werden: Sommersprossen,
Narben, Rötungen und Pigmentflecke verschwinden
unter einer dicken Produktpalette.
Die perfekte Asiatin sieht wie eine Porzellan-Puppe
aus: reine, weiße Haut, Korkenzie-