Offshore-Windenergie – Ein Überblick über die ... - BMU - Bund.de
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Mit Metho<strong>de</strong>n wie BirdScan wird <strong>de</strong>r Vogelzug gemessen.<br />
Schallminimierungstechniken sollen Schweinswale schützen.<br />
<strong>–</strong> <strong>die</strong> Abkürzung steht für „Forschungsplattformen<br />
in Nord- und Ostsee“ <strong>–</strong> wur<strong>de</strong> 2003 in Betrieb ge-<br />
nommen und befin<strong>de</strong>t sich 45 Kilometer nördlich<br />
<strong>de</strong>r Insel Borkum, in unmittelbarer Nähe zu alpha<br />
ventus. Der Standort <strong>de</strong>s ersten <strong>de</strong>utschen <strong>Offshore</strong>-<br />
Windparks wur<strong>de</strong> bewusst gewählt, um <strong>die</strong> Daten<br />
von FINO 1 auch für <strong>die</strong> <strong>Win<strong>de</strong>nergie</strong>anlagen <strong>de</strong>s<br />
Testfel<strong>de</strong>s nutzen zu können. 2007 wur<strong>de</strong> FINO 2<br />
rund 40 Kilometer nördlich <strong>de</strong>r Insel Rügen errich-<br />
tet. Seit 2009 liefert <strong>die</strong> jüngste Forschungsplattform<br />
FINO 3, <strong>die</strong> etwa 75 Kilometer westlich <strong>de</strong>r Insel Sylt<br />
liegt, Messdaten.<br />
Alle Forschungsplattformen befin<strong>de</strong>n sich in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zu Gebieten, in <strong>de</strong>nen<br />
Windparks errichtet wer<strong>de</strong>n sollen. Mit ihren Mess-<br />
daten wer<strong>de</strong>n unverzichtbare Ergebnisse gewonnen,<br />
<strong>die</strong> <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>r geplanten Windparks und<br />
<strong>de</strong>r Gewinnung von Erkenntnissen zu verschie<strong>de</strong>-<br />
nen ökologischen Fragen <strong>die</strong>nen. Die Daten von<br />
FINO 1, 2 und 3 sind auf <strong>de</strong>r Website <strong>de</strong>s <strong>Bund</strong>es-<br />
amtes für Seeschifffahrt und Hydrographie öffent-<br />
lich einsehbar.<br />
Weitere Informationen: www.fino-offshore.<strong>de</strong><br />
Die Meeresumwelt<br />
Vögel<br />
In mehreren Stu<strong>die</strong>n wird untersucht, wie Seevögel<br />
auf Windparks reagieren und ob <strong>die</strong> <strong>Win<strong>de</strong>nergie</strong>-<br />
anlagen ein Hin<strong>de</strong>rnis für <strong>de</strong>n Vogelzug darstellen.<br />
Nach <strong>de</strong>n bisherigen Erkenntnissen zeigen Seevögel,<br />
je nach Art, grundsätzlich zwei Reaktionsmuster in<br />
Bezug auf alpha ventus <strong>–</strong> eine Meidung o<strong>de</strong>r eine<br />
Attraktion. Meidungsreaktionen wur<strong>de</strong>n beispiels-<br />
weise bei Trottellummen, Tordalken und Seetau-<br />
chern festgestellt. Trottellummen und Tordalken<br />
konnten in <strong>de</strong>n letzten Jahren nur vereinzelt im<br />
Windpark gesichtet wer<strong>de</strong>n. Die Fläche <strong>de</strong>s Wind-<br />
parks ist jedoch nicht mehr Teil <strong>de</strong>s Hauptrastgebiets<br />
<strong>die</strong>ser Arten. Die als beson<strong>de</strong>rs scheu gelten<strong>de</strong>n<br />
Seetaucher mei<strong>de</strong>n alpha ventus bis heute. Dies<br />
führte dazu, dass sich das Rastgebiet etwas ver-<br />
kleinert hat. Wie <strong>die</strong>se Arten langfristig auf <strong>die</strong><br />
<strong>Offshore</strong>-<strong>Win<strong>de</strong>nergie</strong>anlagen reagieren, wer<strong>de</strong>n<br />
weitere Untersuchungen ergeben.<br />
Zwerg- und Heringsmöwen kommen hingegen häu-<br />
fig im Gebiet von alpha ventus vor. Zählungen in <strong>de</strong>n<br />
Jahren 2010 und 2011 ergaben, dass rund 80 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Seevögel im Windpark Heringsmöwen sind.<br />
Die Tiere zeigten unterschiedliche Verhaltensweisen <strong>–</strong><br />
vom Rasten und Sitzen bis hin zum zielgerichteten<br />
Durchfliegen von alpha ventus. Häufig wur<strong>de</strong>n sie<br />
bei <strong>de</strong>r Nahrungssuche beobachtet. Die Flughöhe ist<br />
in <strong>de</strong>n meisten Fällen so niedrig, dass <strong>die</strong> Vögel nicht<br />
mit <strong>de</strong>n Rotorblättern kolli<strong>die</strong>ren können. <strong>Ein</strong>ige<br />
Vogelarten fliegen aber zum Teil auch im Höhen-<br />
bereich <strong>de</strong>r Rotoren.<br />
Der Vogelzug <strong>über</strong> <strong>de</strong>m Meer fin<strong>de</strong>t <strong>über</strong>wiegend<br />
nachts und zum Teil in Rotorhöhe statt. Bei ungüns-<br />
tigen Wetterlagen besteht <strong>die</strong> Möglichkeit, dass es<br />
zum Vogelschlag kommt. Mit verschie<strong>de</strong>nen Ka-<br />
mera- und Radarsystemen wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Reaktionen<br />
<strong>de</strong>r Vögel auf <strong>die</strong> <strong>Win<strong>de</strong>nergie</strong>anlagen <strong>über</strong>wacht.<br />
Kollisionen wur<strong>de</strong>n im Windpark alpha ventus bis-<br />
lang nicht beobachtet, allerdings ist <strong>de</strong>ren Erfassung<br />
bei schlechter Sicht methodisch schwierig. Die Tiere<br />
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