Von Papst Johannes Paul II. zu Papst Benedikt XVI.

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Wir haben einen Papst
Liebe Kinder, sooo gerne wollte ich
das „Extra
omnes“
hören, da
klingelte
das Telefon
und
aus war’s
mit dem
Zusehen
und Hinhören.
Tja, und
dann blendete das Fernsehen aus.
Der feierliche Einzug der Kardinäle
in die Sixtinische Kapelle zur Papstwahl,
den zu sehen war mir noch
vergönnt, aber diesen eleganten
Rausschmiss all derer, die von da an
nichts mehr in der Kapelle zu suchen
hatten, den habe ich verpasst. Ihr
Mädchen und Jungen, ehrlich, ein
Rausschmiss, des abends aus der
Wohnung der Freunde, ist doch
nichts Außergewöhnliches. Ich behaupte
mal, es geschieht nur nicht
mit den Worten: „Extra omnes“. Die
Frau Müller oder der Herr Schwab
sagen bestimmt so was ähnliches
wie: „Jessi, Basti, es wird Zeit, eure
Mama wartet. Wir wollen essen. Bitte
geht jetzt!“
Der päpstliche Kämmerer, er hat die
Aufgabe eines Geschäftsführers in
der kurzen Zeit, in der es keinen
Papst gibt, der Kämmerer also gebraucht
die feierlichen, lateinischen
Worte: „Extra omnes“. Feierlich und
bestimmt sagt er sie und alle, die
nicht selbst wählen dürfen, verlassen
schleunigst die Kapelle.
Alle, die den Kardinälen in irgendeiner
Weise behilflich waren, z.B. einen
alten Kardinal stützten, als auch
die, die technische Dinge zu regeln
hatten, alle werden gebeten, hinauszugehen.
„Extra omnes“, diese beiden Worte
sondern die Kardinäle aus. Sie bleiben
mit sich und ihrer Verantwortung
allein in der Kapelle zurück, so
lange, bis ein neuer Papst gewählt
ist. Sie beten und erflehen von Gott
einen Hinweis auf einen von ihnen,
der Gottes Vorstellungen für dieses
Amt, in dieser Zeit am ehesten entspricht.
„Extra omnes“, bei diesen beiden
uralten lateinischen Worten spüre
ich: ich bin nicht allein. Ich gehöre
zu einer großen Gemeinschaft, die
schon Jahrtausende Bestand hat.
Liebe Kinder, ganz gewiss habt Ihr
genau so oft vor der Flimmerkiste
gehockt wie ich. Ich muss nichts über
die Spannung erzählen, die aufkam,
als alle Sender ihre Programme
unterbrachen, weil plötzlich Rauch