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Von Papst Johannes Paul II. zu Papst Benedikt XVI.

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2<br />

<strong>Von</strong> <strong>Papst</strong> <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Paul</strong> <strong>II</strong>.<br />

<strong>zu</strong> <strong>Papst</strong> <strong>Benedikt</strong><br />

<strong>XVI</strong>.<br />

<strong>Papst</strong> <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Paul</strong> <strong>II</strong>. verstarb<br />

im Vatikan am<br />

2. April um<br />

21.37 Uhr nach<br />

26 Regierungsjahren.<br />

Gott hat<br />

ihn <strong>zu</strong> sich gerufen<br />

am Vorabend<br />

des Festes<br />

der GöttlichenBarmherzigkeit,<br />

das ihm so sehr am Herzen<br />

lag.<br />

Sein Pontifikat war ein Pontifikat<br />

der Superlative. Seine Aktivitäten<br />

in mehr als einem Vierteljahrhundert<br />

zeichnen ihn auf sämtlichen<br />

Gebieten als wirklich weltweiten<br />

Führer und als Weltgewissen aus.<br />

14 Enzykliken hat er geschrieben,<br />

an die 100 Apostolische Schreiben,<br />

auf mehr als 100 Reisen hat er 130<br />

Länder besucht, 500 Persönlichkeiten<br />

hat er heilig und fast dreimal so<br />

viele seliggesprochen, den Niedergang<br />

des Kommunismus herbeigeführt<br />

und die Trennung Europas<br />

überwunden. Er hat die Kirche mit<br />

dem Judentum versöhnt<br />

und den Glauben<br />

mit der Wissenschaft. Er hat<br />

den Wert der Familie ins Bewusstsein<br />

gehoben und den Menschenrechten<br />

in vielen Teilen der Welt<br />

Gehör verschafft. Mit der Aufarbeitung<br />

seiner Lehren werden noch<br />

Generationen von Theologen und<br />

Forschern beschäftigt sein.<br />

Dieser radikale Einsatz musste im<br />

Sinne göttlicher Kreuzeslogik eines<br />

Tages mit dem Leiden gekrönt<br />

werden. Und er hatte keine Hemmungen,<br />

dies der Öffentlichkeit<br />

auch <strong>zu</strong> zeigen. Dafür hatte diese<br />

Welt kein Verständnis; ein leidender<br />

<strong>Papst</strong> stört die Welt; und während<br />

viele riefen: der <strong>Papst</strong> ist <strong>zu</strong><br />

alt und krank, er soll <strong>zu</strong>rücktreten,<br />

ging er den Weg der Nachfolge<br />

Christi bis <strong>zu</strong>m Ende. Drei Tage<br />

vor seinem Tod zeigte er sich ein<br />

letztes Mal an seinem Fenster und<br />

dann „sprach“ der stumme <strong>Papst</strong><br />

mit dem Ölzweig, dem österlichen<br />

Siegeszeichen in der Hand <strong>zu</strong> der<br />

jubelnden Menge auf dem Petersplatz<br />

und segnend verabschiedete<br />

er sich von „seiner“ Kirche. Dann<br />

legte er sich nieder um <strong>zu</strong> sterben –<br />

nicht in einer Klinik, sondern in<br />

den Räumen, in denen er gelebt<br />

und gearbeitet hatte.<br />

Zwei Worte aus seinem segensreichen<br />

Leben seien erwähnt:<br />

„Habt Geduld mit der Kirche! Die


Kirche ist immer auch eine Gemeinschaft<br />

von schwachen und<br />

fehlerhaften Menschen. Und das ist<br />

<strong>zu</strong>gleich unser aller Glück. Denn in<br />

einer Kirche von nur Vollkommenen<br />

hätten wir wohl selbst keinen<br />

Platz mehr.“<br />

Und die letzten Worte des sterbenden<br />

<strong>Papst</strong>es:<br />

„Ich bin froh, seid ihr es auch!“<br />

Habemus Papam!<br />

Am Dienstag, den 19. April wurde<br />

Joseph Kardinal Ratzinger von den<br />

115 in der Sixtinischen Kapelle<br />

versammelten Kardinälen in einem<br />

Konklave von nur 24 Stunden <strong>zu</strong>m<br />

264. Nachfolger des Hl. Petrus gewählt.<br />

Er gab sich den Namen <strong>Benedikt</strong><br />

<strong>XVI</strong>., ein besonderer Hinweis<br />

auf den großen Friedenspapst<br />

<strong>Benedikt</strong> XV., der in den schwierigen<br />

Jahren von 1914 bis 1922 die<br />

Kirche leitete.<br />

Durch die Wahl unseres neuen<br />

<strong>Papst</strong>es ging ein „Ruck“ durch die<br />

Kirche in Deutschland. Ein Deutscher<br />

ist <strong>Papst</strong>! Eine Lawine an<br />

Wünschen und Erwartungen rollt<br />

auf den neuen <strong>Papst</strong> <strong>zu</strong>. Irgendwie<br />

nachvollziehbar – aber sollte man<br />

so kurz nach der Wahl nicht einfach<br />

nur froh und dankbar sein für<br />

gerade diesen neuen <strong>Papst</strong> und in<br />

Ruhe abwarten, wie er dieses<br />

schwierige Amt anpackt und wie er<br />

es mit seinen zweifellos hervorra-<br />

„Die Kirche lebt, die Kirche ist jung – sie trägt<br />

die Zukunft der Welt in sich und zeigt daher jedem<br />

Einzelnen den Weg in die Zukunft.<br />

Mein Regierungsprogramm ist, mit der ganzen<br />

Kirche auf Wort und Wille des Herrn <strong>zu</strong> lauschen<br />

und mich von ihm führen <strong>zu</strong> lassen.<br />

Habt keine Angst! Öffnet Christus weit eure Herzen.<br />

Wer Christus einlässt, dem geht nichts,<br />

nichts, gar nichts verloren von dem, was das Leben<br />

frei, schön und groß macht.“<br />

genden Begabungen gestaltet? Ohne<br />

Vorurteile und ohne ihn gleich<br />

in irgendwelche Schubladen <strong>zu</strong> stecken?<br />

Man darf gewiss sein, dass<br />

der neue <strong>Papst</strong> für einige Überraschungen<br />

gut sein wird. Danken<br />

wir Gott und beten wir <strong>zu</strong> ihm,<br />

dass er <strong>Papst</strong> <strong>Benedikt</strong> <strong>XVI</strong>. in seinem<br />

Heiligen Geist führt und ihn in<br />

seinem Bemühen um die Einheit<br />

der Christen und den Frieden in der<br />

Welt stärkt. Freuen wir uns besonders<br />

auf sein Kommen <strong>zu</strong>m Weltju-<br />

3


4<br />

gendtag in Köln im August d.J.<br />

Und nun einige authentische Worte<br />

unseres neuen <strong>Papst</strong>es:<br />

„Liebe Brüder und liebe Schwestern,<br />

nach dem großen <strong>Papst</strong> <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Paul</strong> <strong>II</strong>. haben die Herren Kardinäle<br />

mich, einen einfachen und<br />

bescheidenen Arbeiter im Weinberg<br />

des Herrn, gewählt. Mich tröstet<br />

die Tatsache, dass der Herr auch<br />

mit ungenügenden Werkzeugen <strong>zu</strong><br />

arbeiten und <strong>zu</strong> handeln weiß. Vor<br />

allem vertraue ich mich euren Gebeten<br />

an, in der Freude des Auferstandenen<br />

Herrn, im Vertrauen auf<br />

seine ständige Hilfe. Gehen wir<br />

voran, der Herr wird uns helfen,<br />

und auch Maria, seine Heiligste<br />

Mutter, steht an unserer Seite.“<br />

Dass der neue <strong>Papst</strong> seine Erwählung<br />

dem Wirken des Heiligen<br />

Geistes <strong>zu</strong>schreibt, ergibt sich aus<br />

seinen Worten vor den versammelten<br />

Kardinälen: „Dem Heiligen<br />

Geist gehorsam nehme ich die<br />

Wahl an“.<br />

„Die Kirche lebt, die Kirche ist<br />

jung – sie trägt die Zukunft der<br />

Welt in sich und zeigt daher jedem<br />

Einzelnen den Weg in die Zukunft.<br />

Mein Regierungsprogramm ist, mit<br />

der ganzen Kirche auf Wort und<br />

Wille des Herrn <strong>zu</strong> lauschen und<br />

mich von ihm führen <strong>zu</strong> lassen.<br />

Habt keine Angst! Öffnet Christus<br />

weit eure Herzen. Wer Christus<br />

einlässt, dem geht nichts, nichts,<br />

gar nichts verloren von dem, was<br />

das Leben frei, schön und groß<br />

macht.“<br />

24.04.2005<br />

„Ich vertraue auf Eure Hilfe. Ich<br />

bitte euch um Nachsicht, wenn ich<br />

Fehler mache oder wenn manches<br />

unverständlich bleibt, was der<br />

<strong>Papst</strong> von seinem Gewissen und<br />

vom Gewissen der Kirche her sagen<br />

und tun muß.“<br />

25.04.2005<br />

„Wir sind nicht für die Bequemlichkeit,<br />

sondern für das Große und<br />

Gute geschaffen.<br />

Christus zeigt uns den Weg <strong>zu</strong>m<br />

Großen, <strong>zu</strong>m Guten, <strong>zu</strong>m richtigen<br />

Menschenleben.<br />

Christus zeigt uns Gott und damit<br />

die wahre Größe des Menschen.“<br />

25.04.2005<br />

„Euer Gebet, Eure Nachsicht, Eure<br />

Liebe, Euer Glaube und Euer Hoffen<br />

begleiten mich.“<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr / Euer Pastor<br />

Wer an seinem Wort festhält,<br />

wird an seinem Wort Halt finden.


Jahr der Eucharistie<br />

Eines der letzten großen Geschenke unseres verstorbenen <strong>Papst</strong>es <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Paul</strong> <strong>II</strong>. ist das „Jahr der Eucharistie“, das wir gegenwärtig bis <strong>zu</strong>m<br />

Oktober d.J. begehen.<br />

Was ist dieses Jahr? Es soll uns bewusst<br />

werden, welch großes Geschenk<br />

die Hl. Eucharistie ist, wie wichtig es<br />

ist, die Hl. Messe freudig mit<strong>zu</strong>feiern,<br />

vor allem am Sonntag und wie notwendig<br />

es ist, die Hl. Kommunion ehrfürchtig<br />

<strong>zu</strong> empfangen und sich immer<br />

auf einen würdigen Empfang entsprechend<br />

vor<strong>zu</strong>bereiten.<br />

Aber wie sieht die Wirklichkeit aus?<br />

Man geht heute häufiger als früher <strong>zu</strong>r<br />

Kommunion, fast in jeder Messe – oft<br />

Bankweise – ob gut oder weniger gut<br />

vorbereitet – ob katholisch oder andersgläubig<br />

– ob geschieden und wiederverheiratet<br />

– ob kirchlich getraut<br />

oder ungetraut <strong>zu</strong>sammenlebend, man<br />

geht, weil auch die andern gehen oder einfach so aus Gewohnheit, fast in<br />

jeder Messe, aber: Die Freude am Glauben nimmt ab, der Gottesdienstbesuch<br />

lässt nach, die Mitarbeit in der Gemeinde geht <strong>zu</strong>rück. Darf uns das<br />

wundern?<br />

Was müssen wir tun, damit diese enge Gemeinschaft mit Christus im alltäglichen<br />

Leben durchschlägt?<br />

Hier<strong>zu</strong> gibt der Hl. Franz von Sales die Antwort, wenn er feststellt: „Der<br />

Grund, warum wir trotz so vieler Kommunionen nicht <strong>zu</strong> mehr Heiligkeit<br />

des Lebens gelangen ist darin <strong>zu</strong> suchen, dass wir den Herrn nicht in unserem<br />

Herzen herrschen lassen, wie er es will. Er kommt in unser Inneres<br />

und findet unser Herz voll von Begierden, Anhänglichkeiten und selbstgefälligen<br />

Eitelkeiten. Er möchte es aber leer und vorbereitet vorfinden,<br />

um darin unumschränkter Herrscher unserer Seele <strong>zu</strong> sein.“<br />

5


6<br />

Und Thomas von Kempen sagt in der Nachfolge Christi Buch IV, Kap.<br />

12: „Der Herr sagt: ich bin ein Freund der reinen Seelen. Ich suche das<br />

reine Herz. Wenn ich <strong>zu</strong> dir kommen und bei dir bleiben soll, dann fege<br />

den alten Sauerteig der Sünde heraus und reinige die Wohnung deines<br />

Herzens. Wer jemanden liebt, bereitet diesem doch den besten und<br />

schönsten Platz.“ Und weiter schreibt er: „Nicht aus Gewohnheit, sondern<br />

in Ehrfurcht, Verehrung und Liebe empfange den Leib des Herrn in<br />

einem Herzen, das gereinigt ist durch die Gnaden des Bußsakraments.“<br />

Das also ist der Rat von Heiligen für eine nachhaltige Wirkung der Hl.<br />

Kommunion in unserem Leben.<br />

Der Hl. <strong>Paul</strong>us schrieb den Korinthern: 1. Kor 11,26-33:<br />

„Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet<br />

ihr den Tod des Herrn bis er kommt. Wer also unwürdig von dem<br />

Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am<br />

Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll<br />

er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst<br />

und trinkt, ohne <strong>zu</strong> bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht<br />

sich das Gericht <strong>zu</strong>, indem er isst und trinkt. Deswegen sind unter euch<br />

viele schwach und krank, und nicht wenige sind schon entschlafen. Gingen<br />

wir mit uns selbst ins Gericht, dann würden wir nicht gerichtet. Doch<br />

wenn wir jetzt vom Herrn gerichtet werden, dann ist es eine Zurechtweisung,<br />

damit wir nicht <strong>zu</strong>sammen mit der Welt verdammt werden. Wenn<br />

ihr also <strong>zu</strong>m Mahl <strong>zu</strong>sammenkommt, meine Brüder, wartet aufeinander.“<br />

Und der Hl. Thomas von Aquin sagt in der Sequenz <strong>zu</strong>m Fronleichnamsfest<br />

„Fromme kommen (<strong>zu</strong>r Kommunion), Böse kommen;<br />

alle haben ihn genommen,<br />

die <strong>zu</strong>m Leben, die <strong>zu</strong>m Tod.<br />

Bösen wird er Straf und Hölle,<br />

Frommen ihres Lebens Quelle;<br />

so verschieden wirkt dies Brot.“<br />

Joseph Herweg, Pfr.


Wie alles begann.<br />

Rom, Anfang der 80er Jahre, in einer<br />

unscheinbaren Seitenstraße, ganz in<br />

der Nähe des Petersplatzes. Hier treffen<br />

sich einige Jugendliche regelmäßig<br />

<strong>zu</strong> Gebet und Gespräch, häufig<br />

ist der deutsche Kurienkardinal <strong>Paul</strong>-<br />

Josef Cordes dabei, Vizepräsident<br />

des Päpstlichen Rates für die Laien.<br />

In der Kirche San Lorenzo in Piscibus<br />

wird eine Idee geboren.<br />

Im Jahre 1983/1984, wird das außerordentliche<br />

Heilige Jahr der Erlösung<br />

gefeiert. Es soll an den 1950. Todestag<br />

Jesu Christi erinnern.<br />

Während dieses Jahres gibt es auch<br />

Veranstaltungen für die Jugend. In<br />

San Lorenzo wird fieberhaft überlegt,<br />

wie aus einer solchen einmaligen Begegnung<br />

etwas Dauerhaftes werden<br />

kann. Im Hintergrund arbeiten Jugendliche<br />

– und Kurienkardinal Cordes.<br />

Der Einladung von <strong>Papst</strong> <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Paul</strong> <strong>II</strong>. nach Rom <strong>zu</strong>m „<br />

Internationalen Jubiläum der Jugend“<br />

am Palmsonntag 1984 folgen 300<br />

000 Jugendliche aus aller Welt.<br />

Am Vorabend des Palmsonntags ruft<br />

der <strong>Papst</strong> den Jugendlichen <strong>zu</strong>: „<br />

Welch großartiges Schauspiel bietet<br />

auf dieser Bühne eure heutige Versammlung!<br />

Wer hat behauptet, die<br />

heutige Jugend habe den Sinn für die<br />

Werte verloren? Stimmt es wirklich,<br />

dass man nicht auf sie zählen kann?“<br />

Und <strong>Johannes</strong> <strong>Paul</strong> <strong>II</strong>. überreicht der<br />

Jugend der Welt ein Symbol: Das<br />

überdimensionale Holzkreuz, das<br />

später „Weltjugendtagskreuz“ heißen<br />

soll.<br />

Die Frage, ob man angeblich nicht<br />

mehr auf die Jugend zählen könne,<br />

nimmt der <strong>Papst</strong> jetzt persönlich <strong>zu</strong>m<br />

Anlass, das Treffen mit der Jugend<br />

nicht einmalig <strong>zu</strong> belassen. In seinen<br />

Überlegungen wird er flankiert von<br />

den Jugendlichen aus San Lorenzo<br />

und dem Rat für die Laien.<br />

Die Vereinten Nationen rufen 1985 „<br />

Das Jahr der Jugend“ aus, ein Anlass<br />

für den Heiligen Vater, die Jugendlichen<br />

wieder nach Rom <strong>zu</strong> rufen.<br />

Am 31. März 1985 veröffentlicht er<br />

ein Schreiben an die Jugend. Er geht<br />

darin auf die Verantwortung ein, die<br />

alle Generationen für die Zukunft<br />

haben. Er schreibt: „Für diese Gegenwart<br />

in ihrer vielfältigen Form und<br />

Ausrichtung sind vor allem die Erwachsenen<br />

verantwortlich. Euch<br />

kommt die Verantwortung <strong>zu</strong> für das,<br />

was eines Tages mit euch <strong>zu</strong>sammen<br />

Gegenwart werden wird und <strong>zu</strong>r Zeit<br />

noch Zukunft ist.“<br />

In seiner Osterbotschaft „urbi et orbi“<br />

Ostern 1985 kündet der <strong>Papst</strong> dann<br />

die dauerhafte Einrichtung der Welt-<br />

7


8<br />

jugendtage an. Das wiederholt er in<br />

seiner Weihnachtsansprache an das<br />

Kardinalskollegium am 20. Dezember.<br />

Wie es weiter ging.<br />

Eine Erfolgsgeschichte ist geboren,<br />

die ihren Sieges<strong>zu</strong>g der Welt eindringlich<br />

vor Augen führen soll. Am<br />

Palmsonntag 1986 wird offiziell der<br />

erste Weltjugendtag in Rom gefeiert.<br />

1987 und dann in der Regel alle zwei<br />

Jahre findet der Weltjugendtag zentral<br />

an einem Ort in der Welt statt.<br />

Außerdem wird der Weltjugendtag<br />

immer am Palmsonntag in Rom und<br />

in den Bistümern der Welt gefeiert.<br />

Jedes Treffen hat dabei ein Bibelwort<br />

als Motto. Ich möchte unter jedem<br />

Datum an einige Worte des Heiligen<br />

Vaters, die er <strong>zu</strong> den Jugendlichen<br />

gesprochen hat, erinnern.<br />

1987 Buenos Aires „Wir haben die<br />

Liebe, die Gott <strong>zu</strong> uns hat, erkannt<br />

und gläubig angenommen.“ (1. Joh<br />

4,16)<br />

„Ich möchte vor euch wiederholen,<br />

was ich euch vom ersten Tag<br />

meines Pontifikats gesagt habe: dass<br />

ihr die Hoffnung des <strong>Papst</strong>es, die<br />

Hoffnung der Kirche seid.“<br />

1989 Santiago de Compostela „Ich<br />

bin der Weg, die Wahrheit und das<br />

Leben.“ (Joh 14,6)<br />

„Warum seid ihr hier, junge Menschen<br />

der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts?<br />

Spürt ihr nicht auch in euch<br />

den Geist dieser Welt?“<br />

1991 Tschenstochau „Ihr habt den<br />

Geist empfangen, der euch <strong>zu</strong> Söhnen<br />

macht.“ (Röm 8,15)<br />

„Auf euch, Jugendliche aus dem<br />

europäischen Osten und Westen zählt<br />

der Kontinent beim Aufbau jenes gemeinsamen<br />

Hauses, von dem wir<br />

uns eine Zukunft der Solidarität und<br />

des Friedens erwarten.“<br />

1993 Denver „Ich bin gekommen,<br />

damit ihr das Leben habt und es in<br />

Fülle habt.“ (Joh 10,10)<br />

„Habt keine Angst, auf die Straßen<br />

und in die Öffentlichkeit <strong>zu</strong> gehen.<br />

Das ist nicht die Zeit, sich des<br />

Evangeliums <strong>zu</strong> schämen.“<br />

1995 Manila „Wie mich der Vater<br />

gesandt hat, so sende ich euch.“ (Joh<br />

20,21)<br />

„Seid ihr <strong>zu</strong>r Liebe fähig? Wenn<br />

ihr es seid, können sich Kirche und<br />

Welt große Dinge von euch erwarten.“<br />

1997 Paris „Meister, wo wohnst du?<br />

Kommt und seht!“ (vgl. Joh 1,38-39)<br />

„Geht hinaus auf die Straßen der<br />

Welt, auf die Straßen der Menschheit,<br />

und bleibt vereint in der Kirche<br />

Christi.“<br />

2000 Rom „Das Wort ist Fleisch geworden<br />

und hat unter uns gewohnt.“<br />

(Joh 1,14)<br />

„Meine Gedanken wandern <strong>zu</strong> den<br />

Jugendlichen anderer Kirchen, die an<br />

diesem Abend hier sind. Dieser Tag<br />

ist eine weitere Gelegenheit, um einander<br />

kennen <strong>zu</strong> lernen und gemeinsam<br />

den Geist des Herrn um das Geschenk<br />

der vollen Einheit unter allen<br />

Christen <strong>zu</strong> bitten.“<br />

2002 Toronto „Ihr seid das Salz der<br />

Erde, ihr seid das Licht der<br />

Welt.“ (vgl. Mt 5,13-14)<br />

Hier lädt der <strong>Papst</strong> mit folgenden<br />

Worten nach Köln ein: “In der beein-


druckenden Kathedrale von Köln<br />

werden die Heiligen Drei Könige<br />

verehrt, die Weisen aus dem Morgenland,<br />

die sich vom Stern leiten ließen,<br />

der sie <strong>zu</strong> Christus führte. Euer Pilgerweg<br />

nach Köln beginnt heute.<br />

Christus erwartet euch dort <strong>zu</strong>r Feier<br />

des XX. Weltjugendtages.“<br />

2005 Köln „Wir sind gekommen, um<br />

ihn an<strong>zu</strong>beten.“ (Mt 2,2)<br />

Was uns in diesem Jahr erwartet.<br />

Unser am 2. April verstorbener <strong>Papst</strong><br />

<strong>Johannes</strong> <strong>Paul</strong> <strong>II</strong>. hat <strong>zu</strong>m Weltjugendtag<br />

nach Köln eingeladen. Er<br />

und die Jugendlichen hatten sich auf<br />

ein Wiedersehen oder auf eine erste<br />

Begegnung gefreut. Jetzt hat der<br />

himmlische Vater ihn heimgerufen,<br />

und Köln erwartet den neuen Heiligen<br />

Vater <strong>Papst</strong> <strong>Benedikt</strong> <strong>XVI</strong>. mit<br />

offenen Armen und frohem Herzen.<br />

Thorsten Dreßler vom Gummersbacher<br />

Kernteam hat mir Informationen<br />

über das Programm dieser wichtigen<br />

Tage vom 15. bis <strong>zu</strong>m 21. August<br />

<strong>zu</strong>kommen lassen. Die genauen Orte<br />

und Uhrzeiten der einzelnen Veranstaltungen<br />

werden <strong>zu</strong> gegebener Zeit<br />

sicherlich aus der Tagespresse und<br />

der Kirchenzeitung <strong>zu</strong> ersehen sein.<br />

Hier und heute möchte ich nur etwas<br />

Allgemeines über die Programmgestaltung<br />

sagen:<br />

Das Programm des Weltjugendtages<br />

ist keine beliebige Aneinanderreihung<br />

einzelner Veranstaltungselemente.<br />

Dahinter steckt vielmehr der Gedanke,<br />

dass die Jugend in diesen Gnadentagen<br />

das zentrale Geheimnis des<br />

christlichen Glaubens feiert: Tod<br />

und Auferstehung Jesu Christi.<br />

Der Weltjugendtag orientiert sich bei<br />

seinem Programm daher an der Feier<br />

des „Österlichen Triduums“, der<br />

Tage von Gründonnerstag bis Ostersonntag.<br />

Der Begriff „Österliches Triduum“<br />

bezeichnet die Einheit der Feier der<br />

österlichen Tage. Auf die Tage Gründonnerstag,<br />

Karfreitag und die Osternacht<br />

verteilt feiert die Kirche ein<br />

Geheimnis: Leiden, Tod und Auferstehung<br />

Jesu<br />

In den ersten drei Tagen wird in Katechesen<br />

vorbereitet auf dieses Triduum.<br />

Der Donnerstag ist dann der<br />

Tag der Eucharistie, der Freitag ist<br />

der Tag des Kreuzweges, der Passion<br />

und des Sterbens Jesu. Der Pilgerweg<br />

der Jugendlichen am Samstag <strong>zu</strong>m<br />

Marienfeld wird <strong>zu</strong>m Weg der Frauen<br />

<strong>zu</strong>m Grab am Karsamstag, das sie<br />

leer antreffen..<br />

In der nächtlichen Vigil<br />

(Nachtwache), die an die Osternacht<br />

erinnert, steigt die Ahnung der Auferstehung<br />

auf, die in der Messe mit<br />

dem <strong>Papst</strong> am Sonntag gefeiert wird,<br />

ehe die Jugendlichen – wie die Apostel<br />

durch den Auferstandenen – ausgesandt<br />

werden.<br />

Hier noch etwas Organisatorisches:<br />

Es ist notwendig, sich für den Weltjugendtag<br />

an<strong>zu</strong>melden und ein Pilgerpaket<br />

<strong>zu</strong> kaufen. Interessierte können<br />

das im Internet unter www.kja.<br />

de. Wer keinen Zugang <strong>zu</strong>m Internet<br />

hat, möge im Pfarrbüro nachfragen.<br />

Irmgard Röttgen<br />

9


10<br />

Nein, nicht schon wieder dieses Thema!<br />

Ich meine, so hörte ich manch ein<br />

Gemeindemitglied aus der Nachkriegsgeneration<br />

sagen.<br />

Aber dieses Thema gehört <strong>zu</strong> unserem<br />

Leben, weil irgendwo auf der Welt<br />

immer Krieg ist – auch heute noch.<br />

Wir leben in einem Land, in dem seit<br />

60 Jahren kein Krieg mehr ist. „Gott<br />

sei Dank!“ Und das ist keine Floskel,<br />

wie sie so oft und unüberlegt ausgesprochen<br />

wird. Ich sage von ganzem<br />

Herzen „Gott sei Dank!“, denn der<br />

Krieg ist etwas Furchtbares:<br />

Da ist <strong>zu</strong>erst das Töten, Mensch<br />

gegen Mensch, die Opfer, aber auch<br />

die Opfer unter den Überlebenden, die<br />

mit dem, was sie da getan haben, in<br />

ihrem Leben nicht fertig werden.<br />

Im Krieg werden die Lebensgrundlagen<br />

der Menschen vernichtet: ihre<br />

Arbeitstätten, ihre Wohnungen, ihre<br />

Kirchen, die Kultur ihres Landes.<br />

Im letzten Krieg, den die Welt erlebt<br />

hat, waren da die Bombennächte,<br />

das „aus dem Schlaf gerissen werden“<br />

für Erwachsene und Kinder ein Trauma,<br />

unter dem viele lange gelitten haben.<br />

Wie viele Menschen haben Verschleppung<br />

und Vertreibung erlitten?<br />

Schlimme Dinge erlebt. Kinder bekamen<br />

keine Antworten auf ihre Fragen,<br />

weil die Mütter selbst in einem Ausnahme<strong>zu</strong>stand<br />

lebten und der Verzweiflung<br />

nahe waren.<br />

Wie viele Familien sind innerlich<br />

zerbrochen, weil der Vater als Soldat<br />

an der Front war, und die Mutter „<br />

ihren Mann stehen musste“ ? Wenn die<br />

Väter nach dem Krieg <strong>zu</strong>rückkamen,<br />

selbst erfüllt mit ihren schlimmen Erlebnissen,<br />

war es oft sehr schwierig,<br />

dass in diesen Familien wieder jeder<br />

seinen normalen Platz fand. Väter und<br />

Kinder und selbst die Ehepartner waren<br />

einander entfremdet, und keine<br />

Berater waren da, die ihnen halfen.<br />

Ich habe ganz bewusst keine persönlichen<br />

Erlebnisse aus der Kriegs-<br />

und Kriegsendzeit geschildert. Das<br />

Einzige, was ich von mir persönlich<br />

sagen möchte, ist, dass aus all dem<br />

Schrecklichen, das ich erlebt habe, und<br />

das mein Leben geprägt hat, eine ganz<br />

große Dankbarkeit erwachsen ist. Es<br />

ist eine Dankbarkeit für viele kleine<br />

Dinge im täglichen Leben, die die<br />

meisten Menschen gar nicht empfinden<br />

können, weil sie sie nie vermisst<br />

haben.<br />

Auch beim ökumenischen Gottesdienst<br />

vor Pfingsten in unserer Pfarrkirche<br />

stand der Gedanke an das Kriegsende<br />

vor 60 Jahren im Mittelpunkt.


Wenn man den Herren Ernst Hendrichs<br />

und Willi Schrahe bei ihren Statements<br />

<strong>zu</strong>hörte, konnte man erfahren,<br />

dass jeder Mensch den Krieg und das<br />

Kriegsende auf seine persönliche Weise<br />

erlebt hat.<br />

Herr Hendrichs sprach davon, dass er<br />

als kleiner Junge täglich <strong>zu</strong> Beginn des<br />

Schulunterrichts den Lehrer mit „Heil<br />

Hitler“ grüßen musste, ohne <strong>zu</strong> verstehen,<br />

was das heißt. Er lebte im Siegtal<br />

und sah nachts Fliegerangriffe von der<br />

Sieg bis Köln. Er erinnert sich an ein<br />

abgeschossenes Flugzeug mit acht toten<br />

Amerikanern, die in Herchen beerdigt<br />

werden und nach dem Krieg in die<br />

USA überführt werden. Noch heute<br />

spricht er erschüttert davon, dass die<br />

Zwillingsschwester seiner Großmutter<br />

drei Söhne im Krieg verloren hat. Der<br />

Krieg hat seine Familie getroffen, und<br />

das bewegt ihn noch heute.<br />

Herr Willi Schrahe war bei Kriegsbeginn<br />

neun Jahre. Seine Eltern teilten<br />

die Kriegsbegeisterung nicht. Sein Vater<br />

wurde in einen Rüstungsbetrieb<br />

dienstverpflichtet. Zwei Brüder wurden<br />

Soldaten. Sein Bruder Hubert fiel<br />

in Afrika. Der 15-jährige Willi musste<br />

nach Dalheim in der Eifel, um Panzergräben<br />

aus<strong>zu</strong>heben. Man nannte das<br />

den Kinderkreuz<strong>zu</strong>g. Bei einem Tieffliegerangriff<br />

kommt er mit Glück mit<br />

dem Leben davon. Aus der Gruppe vor<br />

ihm werden neun Jungen tödlich getroffen.<br />

Es bleibt keine Zeit <strong>zu</strong>m Trauern,<br />

die Kinder müssen weiter Schützengräben<br />

ausheben.<br />

Dann wird Willi Schrahe nach Hause<br />

geschickt. Es war festgestellt worden,<br />

dass er <strong>zu</strong> klein und <strong>zu</strong> schwach ist. Er<br />

erlebt am 19.3.1945 aus der Entfernung<br />

von wenigen Kilometern den<br />

Luftangriff auf Engelskirchen -500<br />

Tote-. Mitte April kommen die Amerikaner,<br />

kein Schuss fällt. Er empfindet<br />

das Kriegsende als Befreiung. Jetzt<br />

geht es, obwohl die erste Zeit hart ist,<br />

bergauf.<br />

Pfarrer Grave ging in seiner Ansprache<br />

auch auf die Kriegszeit ein. Er erwähnte,<br />

dass nicht alle Pfarrer so wie Dietrich<br />

Bonhoeffer Widerstand geleistet<br />

haben, dass auch manch einer mitgemacht<br />

oder weggeschaut hat. Positiv<br />

erwähnte er, dass die Familie unseres<br />

jetzigen <strong>Papst</strong>es, die Familie Ratzinger<br />

konsequente Ablehnung gelebt hat.<br />

Der Gottesdienst war von Dank- und<br />

Lobliedern umrahmt. Denn wir können<br />

Gott nur danken, dass wir seit 60 Jahren<br />

in Frieden leben, und um Gott <strong>zu</strong><br />

loben, ist immer die richtige Zeit.<br />

Irmgard Röttgen<br />

11


12<br />

Wir haben einen <strong>Papst</strong><br />

Liebe Kinder, sooo gerne wollte ich<br />

das „Extra<br />

omnes“<br />

hören, da<br />

klingelte<br />

das Telefon<br />

und<br />

aus war’s<br />

mit dem<br />

Zusehen<br />

und Hinhören.<br />

Tja, und<br />

dann blendete das Fernsehen aus.<br />

Der feierliche Ein<strong>zu</strong>g der Kardinäle<br />

in die Sixtinische Kapelle <strong>zu</strong>r <strong>Papst</strong>wahl,<br />

den <strong>zu</strong> sehen war mir noch<br />

vergönnt, aber diesen eleganten<br />

Rausschmiss all derer, die von da an<br />

nichts mehr in der Kapelle <strong>zu</strong> suchen<br />

hatten, den habe ich verpasst. Ihr<br />

Mädchen und Jungen, ehrlich, ein<br />

Rausschmiss, des abends aus der<br />

Wohnung der Freunde, ist doch<br />

nichts Außergewöhnliches. Ich behaupte<br />

mal, es geschieht nur nicht<br />

mit den Worten: „Extra omnes“. Die<br />

Frau Müller oder der Herr Schwab<br />

sagen bestimmt so was ähnliches<br />

wie: „Jessi, Basti, es wird Zeit, eure<br />

Mama wartet. Wir wollen essen. Bitte<br />

geht jetzt!“<br />

Der päpstliche Kämmerer, er hat die<br />

Aufgabe eines Geschäftsführers in<br />

der kurzen Zeit, in der es keinen<br />

<strong>Papst</strong> gibt, der Kämmerer also gebraucht<br />

die feierlichen, lateinischen<br />

Worte: „Extra omnes“. Feierlich und<br />

bestimmt sagt er sie und alle, die<br />

nicht selbst wählen dürfen, verlassen<br />

schleunigst die Kapelle.<br />

Alle, die den Kardinälen in irgendeiner<br />

Weise behilflich waren, z.B. einen<br />

alten Kardinal stützten, als auch<br />

die, die technische Dinge <strong>zu</strong> regeln<br />

hatten, alle werden gebeten, hinaus<strong>zu</strong>gehen.<br />

„Extra omnes“, diese beiden Worte<br />

sondern die Kardinäle aus. Sie bleiben<br />

mit sich und ihrer Verantwortung<br />

allein in der Kapelle <strong>zu</strong>rück, so<br />

lange, bis ein neuer <strong>Papst</strong> gewählt<br />

ist. Sie beten und erflehen von Gott<br />

einen Hinweis auf einen von ihnen,<br />

der Gottes Vorstellungen für dieses<br />

Amt, in dieser Zeit am ehesten entspricht.<br />

„Extra omnes“, bei diesen beiden<br />

uralten lateinischen Worten spüre<br />

ich: ich bin nicht allein. Ich gehöre<br />

<strong>zu</strong> einer großen Gemeinschaft, die<br />

schon Jahrtausende Bestand hat.<br />

Liebe Kinder, ganz gewiss habt Ihr<br />

genau so oft vor der Flimmerkiste<br />

gehockt wie ich. Ich muss nichts über<br />

die Spannung erzählen, die aufkam,<br />

als alle Sender ihre Programme<br />

unterbrachen, weil plötzlich Rauch


aus dem Schornstein der Sixtinischen<br />

Kapelle aufstieg. Ihr habt es<br />

mitbekommen. Bis <strong>zu</strong> dem „<br />

Habemus Papam“ hat es ganz schön<br />

lange gedauert. Die Reporter erwähnten<br />

immer wieder mal im Laufe<br />

der Tage diese ebenfalls lateinischen<br />

Worte. Sie sprachen von einem traditionellen,<br />

althergebrachten Begriff.<br />

Sicherlich wusstet Ihr schon von Euren<br />

Eltern, was das heißt: „Habemus<br />

Papam“, aber als es dann schließlich<br />

über die Lippen des Kämmerers<br />

kam, Hand auf’s Herz, hättet Ihr es<br />

da lieber auf Deutsch gehört: „Wir<br />

haben einen <strong>Papst</strong>!“ Um wie viel bedeutsamer,<br />

feierlicher, würdevoller<br />

klingt doch: „Habemus Papam!“<br />

Spürt Ihr, liebe Kinder, dass es etwas<br />

Besonderes auf sich hat mit dieser<br />

alten Sprache? Sie war einmal die<br />

Sprache der gesamten Weltkirche. In<br />

allen Ländern der Erde wurde die Hl.<br />

Messe <strong>zu</strong>m Zeichen der Einheit in<br />

lateinischer Sprache gefeiert. Erst<br />

vor 40 Jahren hat eine große Bischofskonferenz,<br />

ein Konzil in Rom,<br />

beschlossen, die Landessprachen <strong>zu</strong><br />

allen gottesdienstlichen Feiern <strong>zu</strong><strong>zu</strong>lassen.<br />

Seitdem grüßt uns der Priester<br />

<strong>zu</strong> Beginn der Hl. Messe: „Der<br />

Herr sei mit Euch!“ Und wir antworten:<br />

„Und mit Deinem Geiste!“ Vor<br />

dem Konzil lautete das so: „Dominus<br />

vobiscum“ „Et cum spiritu tuo!“<br />

Nun will ich aber wahrhaftig nicht<br />

die Zeit <strong>zu</strong>rückdrehen. Es wäre entsetzlich,<br />

könnte ich die Lesungen<br />

und das hl. Evangelium nicht verstehen.<br />

Ich kann ganz anderes mitfei-<br />

ern. Das heilige Geschehen geht<br />

nicht an mir vorbei. Nun manchmal<br />

mach ich ganz begeistert mit, wenn<br />

unser Pastor <strong>zu</strong> besonderen Anlässen<br />

auf die lateinischen Gebete und Gesänge<br />

<strong>zu</strong>rückgreift. Dass Ihr dann<br />

auch <strong>zu</strong>m Gebetbuch greift und versucht<br />

mit<strong>zu</strong>tun, da<strong>zu</strong> möchte ich<br />

Euch Mut machen. Die lateinischen<br />

Worte werden so ausgesprochen wie<br />

sie geschrieben sind. Es gibt immer<br />

auch deutsche Überset<strong>zu</strong>ngen im Gebetbuch.<br />

Ihr werdet sehen, wagt es<br />

nur, Übung macht den Meister. Stellt<br />

Euch vor, Ihr geht in Euren Urlaubsorten<br />

<strong>zu</strong>r Kirche und gebt die<br />

gleichen Antworten wie die holländischen,<br />

die dänischen, die italienischen<br />

Kinder?! Dominus vobiscum!“<br />

„Et cum spiritu tuo!“ Glaubt<br />

mir : In dem Moment seid Ihr in einem<br />

fremden Land <strong>zu</strong> Hause.<br />

Ich wünsche Euch eine schöne Sommerzeit,<br />

viele glückliche Augenblicke.<br />

Macht es wie ich:<br />

Sursum Corda!<br />

Habemus ad Dominum!<br />

Dann wird alles gut.<br />

Eure<br />

Erika<br />

Sursum corda = Empor die<br />

Herzen! (Erhebt die Herzen)<br />

Habemus ad Dominum = Wir<br />

haben sie beim Herrn!<br />

13


14<br />

Längst hat sich die Kirche an schlechte Statistiken gewöhnt, großen Beifall erwartet<br />

sie von niemand mehr. Dennoch ist es für sie – für uns alle - schmerzlich, dass<br />

immer weniger Menschen das breite Spektrum der kirchlichen Angebote wahrnehmen.<br />

Es ist aber nicht immer, wie man <strong>zu</strong>nächst vielleicht vermutet, Desinteresse<br />

an „jenseitigen Dingen“. Auf ihrem eigenen Gebiet hat die Kirche durch den „<br />

Supermarkt“ pseudoreligiöser und esoterischer Sinnangebote eine starke Konkurrenz<br />

bekommen.<br />

Schon Mitte der 70er Jahre beklagte man den deutlichen Rückgang der sonntäglichen<br />

Gottesdienstbesucher, der in den Großstädten oft auf weniger als 10% gesunken<br />

war; jetzt ist dies in ländlichen Gebieten auch passiert, wenn auch noch nicht<br />

so drastisch. Eigenartig wirkt unter solchen Vorzeichen, dass sich die Zahl der innerkirchlichen<br />

Angebote umgekehrt proportional <strong>zu</strong>r Nachfrage <strong>zu</strong> verhalten<br />

scheint.<br />

Der fehlende Priesternachwuchs hat da<strong>zu</strong> geführt, dass viele Gemeinden ohne eigenen<br />

Seelsorger vor Ort sind. Es werden Seelsorgebereiche oder Pfarrverbände gegründet.<br />

Oder in unserem Nachbarbistum Essen werden Mitte dieses Jahres die 280<br />

jetzigen Pfarrgemeinden <strong>zu</strong> 35 großen Gemeinden <strong>zu</strong>sammengefasst. So wird man<br />

sich wohl an – weit entfernte – Mittelpunktpfarreien oder an geistliche Zentren<br />

(Bildungswerke, Jugendämter, Beratungsstellen und dergl.) gewöhnen müssen.<br />

Die wegen der Steuerreform bedrohlich gewordene Finanzsituation und der damit<br />

verbundene Sparkurs der Diözesen verhindert, mehr Laien hauptamtlich in den<br />

Dienst der Gemeinden <strong>zu</strong> nehmen. Patentrezepte, wie man der gegenwärtigen Krise<br />

begegnen kann, wird es auch in absehbarer Zeit nicht geben.<br />

Unsere heutige Zeit der „Postmoderne“ – manche nennen sie auch schon die „<br />

nachchristliche Zeit“ erfordert ein radikales Umdenken auf mehreren Ebenen.<br />

Volkskirchliche Strukturen müssen aufgebrochen werden <strong>zu</strong>gunsten einer experimentierfreudigen<br />

Kommunikationspastoral, die die Menschen so wahrnimmt, wie<br />

sie heute leben, glauben, lieben und leiden. Dies kann gelingen, wenn viele Gläubige<br />

<strong>zu</strong> einem ehrenamtlichen Engagement motiviert werden und über den eigenen<br />

Kirchturm hinausschauen. Es wird und kann in Zukunft nicht notwendig und möglich<br />

sein, dass jede Gemeinde „alles“ anbietet. Wir müssen gemeindeübergreifend<br />

denken und handeln. In einer Gemeinde kann es die kfd sein, die sich für alle Orte<br />

rundherum anbietet in ihren Programmen; in der anderen Gemeinde darf das Män-


nerwerk nicht nur pfarrbezogen arbeiten, Kolpingsfamilien müssen Pfarrgrenzen<br />

überspringen, Jugendliche werden Angebote über den eigenen Zaun hinausmachen<br />

müssen, Ökumene darf sich nicht an bisherige Grenzen halten, Angebote für<br />

Freizeiten, Ausflüge, Wallfahrten und dergl. müssen offen sein für alle von weit<br />

und breit, jede Gemeinde muss überlegen, auf welche Räume in pfarrlichen Häusern<br />

sie verzichten kann und muss. Kirchenchöre werden entdecken, dass Einigkeit<br />

stark macht, wenn man keine enge Grenzen zieht und nicht <strong>zu</strong>letzt wird man<br />

in den Gemeinden feststellen, dass in einer gutgefüllten Kirche besser Gottesdienst<br />

gefeiert werden kann als wenn in vielen Kirchen aufgeteilt eine kleine<br />

Gruppe den Gottesdienst beginnt mit dem Lied: Liebster Jesu wir sind „vier“ dich<br />

und dein Wort an<strong>zu</strong>hören.<br />

Es braucht nicht am selben Sonntag in den drei Gemeinden eines Seelsorgebereiches<br />

gleichzeitig eine Tauffeier sein. Nicht die Gemeinde ist gut, die möglichst<br />

viele Angebote für die eigenen Pfarrangehörigen macht, sondern gut ist die Gemeinde,<br />

die erstens wenige, aber qualitativ wertvolle Angebote macht, die offen<br />

sind für alle, und zweitens ihre Leute animiert, an guten Veranstaltungen der<br />

Nachbargemeinde teil<strong>zu</strong>nehmen. Nicht jede Gemeinde muss nach Kevelaer,<br />

Trier, Banneux oder Altötting pilgern, sondern die eine Pfarre fährt nach Kevelaer,<br />

die andere nach Trier und so weiter, und jede Gemeinde macht ihre Angebote<br />

für alle ringsherum.<br />

Die Kirche, jede Gemeinde und wir alle insgesamt haben echte Chancen, wenn<br />

wir uns den Herausforderungen der Gegenwart stellen, ohne uns dem jeweiligen<br />

Trend unkritisch und naiv an<strong>zu</strong>passen. Kirche als Gemeinschaft der Suchenden<br />

und Fragenden ist nach wie vor gefragt. Es gibt eine ungestillte Sehnsucht nach<br />

Heil und Lebensqualität. Die Kirche muss dem Menschen an entscheidenden Lebenswenden<br />

und bei krisenhaften Ereignissen helfen, seinem Leben Ausdruck<br />

und neuen Sinn <strong>zu</strong> verleihen.<br />

Jede Gemeinde muss künftig Prioritäten setzen, klarere Ziele definieren und vorhandene<br />

Ressourcen konsequenter ausschöpfen. Sie wird sich bemühen, Nöte und<br />

Sorgen des Umfeldes stärker in den Blick <strong>zu</strong> nehmen, die „Zeichen der Zeit“ besser<br />

<strong>zu</strong> verstehen und neue Formen <strong>zu</strong> finden, das Evangelium hier und jetzt <strong>zu</strong><br />

vernehmen und in die Tat um<strong>zu</strong>setzen und dem Heiligen Geist in unserem Leben<br />

mehr <strong>zu</strong><strong>zu</strong>trauen.<br />

Die Qualität in der Seelsorge lässt sich – Gott sei Dank – nicht automatisch an<br />

Quantität messen. Der meines Erachtens durchaus heilsame Schrumpfungsprozess<br />

lässt einesteils fragwürdige Traditionen und veraltete Strukturen wegfallen.<br />

Das fehlende Personal und Geld führt notwendig <strong>zu</strong> einer Konzentration auf das<br />

Wesentliche. Nur wer das Alte loslassen und neue kreative Lösungsansätze <strong>zu</strong>lassen<br />

kann, wird den Zauber eines unverhofften neuen Anfangs erfahren.<br />

15


16<br />

Vielleicht steckt hinter der schlechten Statistik und dem Quantitätsverlust der<br />

kirchlichen Angebote eine göttliche Pädagogik, die uns mit einem Lächeln an das<br />

Prinzip des Hl. Franziskus erinnert, „dass weniger in der Regel mehr ist“.<br />

Seniorennachmittag im Pfarrheim St.<br />

Franziskus, wie immer, jeden 2. Donnerstag<br />

im Monat, gleicher Termin,<br />

gleiche Zeit. Der Name der Veranstaltung<br />

auf einen neueren Stand gebracht:<br />

„Treff 60 Plus“. Thema des<br />

April-Nachmittags: Gedenken an’s<br />

Kriegsende.<br />

Auf dem Tisch liegen ein weißes Bettuch,<br />

ein weißes Taschentuch, ein<br />

Kreuz, eine große Kerze und schmückend<br />

da<strong>zu</strong> gestellt, eine blaue Topfblume.<br />

Eine kleine Runde älterer Damen<br />

sitzt um den Tisch. Eine von ihnen<br />

hat sich um das Thema für diesen<br />

Nachmittag Gedanken gemacht und<br />

mit ihren Kolleginnen, die im allgemeinen<br />

für Kaffee und Kuchen <strong>zu</strong>ständig<br />

sind, abgesprochen, bitte nicht ein<strong>zu</strong>decken.<br />

Erst einmal gibt es eine besinnliche<br />

halbe Stunde. Die Dinge auf<br />

dem Tisch sind Symbole für das sehr<br />

persönliche Erleben des Kriegsendes<br />

der Sprecherin. Sie weiß, dass sie es so<br />

ausgesprochen gut hatte im Vergleich<br />

<strong>zu</strong> ihren Zuhörern. Das weiße Bettuch<br />

über der Schulter der Mutter auf dem<br />

Nachhauseweg aus dem Bunker, hat<br />

ihr Befreiung von Angst und Schre-<br />

Joseph Herweg, Pfr.<br />

cken gebracht. Das Kreuz, damals in<br />

der Stube, bewahrte vor Racheakten<br />

der Besatzer. „Du Kreuz – ich auch!“<br />

<strong>Von</strong> dem amerikanischen Eroberer war<br />

nichts <strong>zu</strong> befürchten. Die Kerze brennt<br />

als Zeichen für das Licht am Ende des<br />

Tunnels, des Tunnels von Hass, Gewalt<br />

und maßloser Selbstüberschät<strong>zu</strong>ng,<br />

das Licht, das Gott selber ist und<br />

war. Für die Sprecherin, die in Gummersbach<br />

als sechsjähriges Kind das<br />

Kriegsende erlebt hat, spielt das Lied „<br />

Maria breit den Mantel aus“ eine starke<br />

Rolle. Eine bescheidene, selbstverfasste<br />

Meditation um dieses Lied trägt<br />

sie vor und erzählt dann vom Nagelkreuz<br />

aus Coventry. Keine der Anwesenden<br />

kann sich der Faszination dieses<br />

Sühnezeichens entziehen. Jede ist<br />

<strong>zu</strong>tiefst berührt, als sie von den versöhnlichen<br />

Worten des Pfarrers der<br />

zerstörten Kathedrale von Coventry<br />

hört. Deutsche Bomber hatten ganz<br />

Coventry dem Erdboden gleichgemacht.<br />

Sechs Wochen später schon, an<br />

Weihnachten, lässt er in die Ruinen<br />

der Kirche schreiben: „Vater vergib“.<br />

Ausdrücklich schließt er sein Land mit<br />

ein in diese Bitte um Vergebung. Für<br />

die Damen gibt es <strong>zu</strong>m Schluss des<br />

ruhigen Gedenkens ein selbstgebastel-


tes Nagelkreuz und dann, aus tiefster<br />

Seele, stimmt die kleine Runde an: „<br />

Nun danket alle Gott“.<br />

Sicherlich hat das dann folgende Kaffeetrinken<br />

und Kuchenessen <strong>zu</strong>r Entspannung<br />

beigetragen, aber beim Thema<br />

bleiben alle. Schreckliche Dinge<br />

sind den einzelnen Damen <strong>zu</strong>gestoßen.<br />

Vertreibung und Flucht unter<br />

schlimmsten Bedingungen, Zwangsarbeit<br />

in sibirischen Bergwerken, Leid<br />

und Entbehrungen, jede kommt <strong>zu</strong><br />

Wort und doch geschieht es wohltuend<br />

sachlich, ohne Hass und Bitterkeit. Ein<br />

wehmütiger, vielleicht ein wenig<br />

schmerzlicher, aber alles in allem ein<br />

sehr gelöster Nachmittag geht <strong>zu</strong> gegebener<br />

Zeit <strong>zu</strong> Ende.<br />

Liebe Leser, ein Hinweis in eigener<br />

Sache: Wäre das nichts für Sie – sich<br />

ansprechen lassen – selbst <strong>zu</strong> Wort<br />

kommen – lachen, fröhlich sein – den<br />

Horizont erweitern – muss man dafür<br />

alt und älter sein? Verstärken Sie unsere<br />

geistig sehr bewegliche Truppe. Es<br />

wäre schön, wenn wir ein bisschen<br />

gedrängter um den Tisch herum sitzen<br />

würden. Herzlich willkommen bei „60<br />

Plus“.<br />

Erika Linder<br />

Pfarrgemeinderatswahl 2005<br />

Die vierjährige Arbeitsperiode des Pfarrgemeinderates geht <strong>zu</strong> Ende. Die Neuwahlen<br />

finden in unserem Erzbistum Anfang November statt. Nun gilt es, Frauen und<br />

Männer, auch Jugendliche, <strong>zu</strong> finden, die bereit sind, sich <strong>zu</strong>r Wahl <strong>zu</strong> stellen.<br />

Diese Kandidaten-Suche kann natürlich nicht allein Aufgabe des jetzigen Pfarrgemeinderates<br />

sein. Es müsste doch im Interesse aller Gemeindemitglieder liegen,<br />

geeignete Personen für die Mitarbeit im Pfarrgemeinderat <strong>zu</strong> finden.<br />

Wer jemanden kennt, der geeignet ist, wende sich an das Pfarrbüro oder an die<br />

Mitglieder des jetzigen Pfarrgemeinderates. Man kann sich auch selbst vorschlagen.<br />

Für die Mitarbeit im Pfarrgemeinderat sollte man:<br />

- wöchentlich einige Stunden einplanen,<br />

- sich für bestimmte Aufgaben in der Gemeinde interessieren,<br />

- offen sein für anstehende Probleme,<br />

- Freude daran haben, in Pfarrgemeinde und Kirche kräftig an<strong>zu</strong>packen,<br />

- vor allem aber im Glauben verwurzelt sein.<br />

Wer macht mit? Mutige vor.<br />

Joseph Herweg,Pfr.<br />

17


18<br />

Es regnete heftig, als wir 11 Jubilare mit den Kommunionkindern vom Jugendheim<br />

aus in die festlich geschmückte Kirche zogen, angeführt vom<br />

Herrn Pastor Herweg, Herrn Diakon Kriesten und den Messdienern. Aber<br />

der Regen konnte unserer frohen<br />

und erwartungsvollen Stimmung<br />

nichts anhaben.<br />

Die Jubelkommunion wird in unserer<br />

Pfarrei <strong>zu</strong>sammen mit der<br />

Dankmesse der Kommunionkinder<br />

gefeiert. Es scheint mir sehr<br />

sinnvoll, beide Gruppen <strong>zu</strong>sammen<br />

feiern <strong>zu</strong> lassen. So werden<br />

die Kommunionkinder in dieser<br />

Hl. Messe angemahnt, auf die<br />

Jubilare <strong>zu</strong> schauen und sich vor<strong>zu</strong>nehmen, in 60, 70 Jahren auch noch so<br />

treu <strong>zu</strong> dem Versprechen der Erstkommunion <strong>zu</strong> stehen.<br />

Und für die Älteren ist der Blick auf die Kommunionkinder mit dem Dank<br />

für die vielen Jahre verbunden, in denen sie aus der Quelle der Eucharistie<br />

schöpfen konnten. Vor uns stand auf einem Tischchen das Bild von <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Paul</strong> <strong>II</strong>., dessen Tod erst acht Tage her war. In seiner Predigt wies Pastor<br />

Herweg auf diesen <strong>Papst</strong>, der sein Leiden so geduldig ertragen hatte,<br />

und dass wir Jubilare es ihm<br />

nachtun müssten in der Mühsal<br />

des Alters.<br />

Nach dem Gottesdienst gab<br />

es für die Jubilare und ihre<br />

Ehepartner ein Beisammensein<br />

im Jugendheim. Fleißige<br />

Hände hatten einen festlichen<br />

Tisch gedeckt. An den Nebentischen<br />

war ein reichhaltiges<br />

Frühstücksbuffet mit lau-


ter Köstlichkeiten aufgebaut. So wurden wir richtig verwöhnt.<br />

Herr Pastor Herweg gratulierte uns und schenkte jedem von uns ein kleines<br />

Buch mit persönlicher Widmung und dem sinnvollen Titel: „Segensworte<br />

für den Tag – für das Jahr – für das Leben“. Er musste zwar sein Dabei sein<br />

für die 11.30-Uhr-Messe unterbrechen, blieb dann aber mit den letzten Feiernden<br />

bis in die frühen Nachmittagsstunden.<br />

Feiertagslaune war die ganze Zeit über <strong>zu</strong> spüren. Fotos gingen von Hand<br />

<strong>zu</strong> Hand. Da gab es manches <strong>zu</strong> entdecken. Die Kommunionmädchen von<br />

1945 waren viel einfacher gekleidet. Der Krieg war gerade <strong>zu</strong> Ende, die<br />

Stoffe waren knapp. Dafür lagen auf der Erstkommunion von 1935 andere<br />

Schatten. Es waren die ersten Jahre des Nationalsozialismus, die Judenverfolgung<br />

hatte begonnen. So war in manchen Familien der Kommunionkinder<br />

die Stimmung doch recht gedrückt.<br />

Auch wenn unter uns <strong>zu</strong>m Teil ernste Gespräche über die damalige Zeit<br />

aufkamen, die Freude und Heiterkeit der Jubilare wurde dadurch nicht getrübt.<br />

Mit dankbarem Herzen gingen wir wieder in unseren Alltag <strong>zu</strong>rück.<br />

Dr. Charlotte Zimmermann<br />

Pilgerreise ins Heilige Land 2006<br />

Die nächste Pilgerreise unserer Pfarre ins Heilige Land ist vom 14.<br />

bis 24. Februar 2006. Veranstaltet wird diese Pilgerfahrt vom Deutschen<br />

Verein vom Heiligen Land, in dessen Gästehäusern in Jerusalem<br />

und Tabgha die Pilger wohnen werden.<br />

Die Kosten betragen ca. € 1.200,00. Informationen und Anmeldeformulare<br />

werden demnächst in den Kirchen ausliegen.<br />

Man kann z.Zt. wieder ohne Sorge ins Heilige Land reisen. In diesem<br />

Jahr sind die Pilgerfahrten wieder sehr angestiegen.<br />

Joseph Herweg, Pfr.<br />

19


20<br />

St. Klemens Maria<br />

Hofbauer<br />

in Steinenbrück<br />

Im Juni dieses Jahres blickt der Kirchenchor<br />

an unserer Filialkirche St.<br />

Klemens Maria Hofbauer in Steinenbrück<br />

auf sein 30-jähriges Bestehen<br />

<strong>zu</strong>rück.<br />

Am 20. Juni 1975 wurde der Chor auf<br />

Initiative des damaligen Vorsitzenden<br />

des Kirchbauvereins Steinenbrück,<br />

Helmut Aretz, gegründet.<br />

Den ersten Auftritt hatte der Chor bei<br />

der Grundsteinlegung der Kirche am<br />

12.10.1975. Das nächste herausragende<br />

Ereignis war die Einweihung der<br />

Kirche am 19.03.1977 durch Weihbischof<br />

Dr. Klaus Dick. Der Chor sang<br />

die Messe in „C“ von Anton Bruckner.<br />

Seither singt der Chor regelmäßig im<br />

Laufe des Kirchenjahres an Sonn- und<br />

Feiertagen und bei besonderen Ereignissen.<br />

Auch war der Chor in unserer<br />

Filialgemeinde Initiator von Gemeindefesten.<br />

Jährlich wird ein Basar<br />

durchgeführt. Neben dem musikalischen<br />

Engagement kommt die Geselligkeit<br />

nicht <strong>zu</strong> kurz. Es wurden erlebnisreiche<br />

Busfahrten und Wanderungen<br />

unternommen.<br />

Im Laufe des 30-jährigen Bestehens<br />

wurde der Chor von verschiedenen<br />

Chorleitern geprägt. Zur Zeit wird<br />

dienstags unter der Leitung von Ange-<br />

lika Hoffmann geprobt. Vorsitzende<br />

des Chores ist seit 1999 Maria Hombach.<br />

Unserem Chor gehören 28 aktive Mitglieder<br />

an, denen das Singen in der<br />

Gemeinschaft <strong>zu</strong>m Lobe Gottes Freude<br />

bereitet. Agathe und Edmund Schneider,<br />

Christel Schmitz und Lieselotte<br />

Lücke singen seit Gründung des Chores<br />

aktiv mit. Ebenfalls konnten 10<br />

aktive Mitglieder bereits ihr 25jähriges<br />

Jubiläum im Chor begehen.<br />

Weitere Sängerinnen und Sänger sind<br />

im Chor herzlich willkommen. Wir<br />

würden uns freuen, wenn sich Frauen<br />

und Männer bereit fänden, gemeinsam<br />

mit uns über den Chorgesang Glauben<br />

<strong>zu</strong> verkünden.<br />

Das 30-jährige Chorjubiläum feiern<br />

wir mit dem Gottesdienst am Sonntag,<br />

19.06.2005 um 10.00 Uhr in unserer<br />

Filialkirche St. Klemens Maria Hofbauer<br />

in Steinenbrück.<br />

Lieselotte Lücke


Die Glaubenswoche vom 13. bis 20.<br />

Februar in unserem Pfarrverband<br />

begann mit der Hl. Messe in Herz Jesu<br />

Dieringhausen; anschließend Referat<br />

vom Kolping-Diözesanpräses des Kolpingwerkes,<br />

Pfarrer Michael Cziba<br />

<strong>zu</strong>m Thema: „Das Sakrament damals<br />

und heute“.<br />

In unserer Gemeinde war von Montag<br />

bis Samstag von 12.10 Uhr bis 12.30<br />

Uhr ein Mittagsgebet mit Meditation<br />

<strong>zu</strong> folgenden Themen:<br />

Montag Wir sind gekommen,<br />

Dienstag um IHN an<strong>zu</strong>beten,<br />

Mittwoch Jesus – unseren Lehrer,<br />

Donnerstag Jesus – unseren Heiler,<br />

Freitag Jesus – den leidenden<br />

Herrn,<br />

Samstag Jesus – den Auferstandenen.<br />

Am Mittwoch war in Dieringhausen<br />

Hl. Messe <strong>zu</strong>r Fastenzeit.<br />

Am Donnerstag war in St. Maria vom<br />

Frieden in Niederseßmar um 20.00<br />

Uhr Eucharistische Anbetung.<br />

Freitag war in Gummersbach in der<br />

Krypta um 19.00 Uhr für die Jugend<br />

eine Veranstaltung unter dem Thema „<br />

Come and pray“, anschließend gemütliches<br />

Treffen im Jugendheim.<br />

An jedem ersten Freitag im Monat findet<br />

in der Krypta um 6.00 Uhr das<br />

Morgenlob statt mit anschließendem<br />

Frühstück im Jugendheim.<br />

Die Themen im Männerwerk waren<br />

u.a.<br />

„Jesus in meinem Leben als Mann“,<br />

„Tod – und was dann???“,<br />

„Christliche Auferstehungshoffnung“.<br />

Der Weltgebetstag der Frauen war<br />

am 01. März: Gebetsstunden waren in<br />

den ev. Kirchen Gummersbach, Steinenbrück<br />

und Lieberhausen, anschließend<br />

Beisammensein im jeweiligen<br />

Gemeindehaus. Die Veranstaltungen<br />

fanden unter erfreulich großer Beteiligung<br />

statt.<br />

Der ökumenische Jugendkreuzweg<br />

nach Niederseßmar war am Freitag,<br />

den 18. März. Anschließend war ein<br />

Fastenessen.<br />

Die Bußwallfahrt der Frauen nach<br />

Marienheide fand am 16.03.05 statt.<br />

Wieder gingen viele Teilnehmerinnen<br />

<strong>zu</strong> Fuß ab Kotthausen.<br />

Die MISEREOR-Kollekte erbrachte<br />

€ 8.242,56. Allen Spendern ein herzliches<br />

Dankeschön.<br />

In unserer Kirche gingen 34 Kinder <strong>zu</strong><br />

Ersten Heiligen Kommunion.<br />

Gold- und Jubelkommunion konnten<br />

11 Jubilare feiern.<br />

Die Kollekte für das Heilige Land<br />

erbrachte € 834,12 – Herzlichen Dank!<br />

Die diesjährige Woche für das Leben<br />

stand unter dem Leitwort: „Mit Kindern<br />

– ein neuer Aufbruch“. Zwei Veranstaltungen<br />

waren in dieser Woche:<br />

Am Dienstag, den 12. April in unserem<br />

Jugendheim <strong>zu</strong>m Thema: „Kinder<br />

21


22<br />

brauchen Grenzen“ (Referentin war<br />

Frau Dr. Kerstin Weikert, Dipl. Pädagogin,<br />

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin).<br />

Mittwoch, den 13. April im Ev. Gemeindezentrum<br />

Steinenbrück <strong>zu</strong>m<br />

Thema: „Starke Eltern – starke Kinder“.<br />

Referentin war Frau Katharina<br />

Kronenberg, Sozialarbeiterin, Systemische<br />

Familientherapeutin und Supervisorin.<br />

Die Spende der Kommunionkinder<br />

erbrachte € 122,76 – Herzlichen Dank!<br />

LEBENSLÄNGLICH<br />

Nicht heute — nicht morgen,<br />

nicht einmal — nicht zehnmal,<br />

nicht hundertmal,<br />

immer wieder verlangt Gott<br />

die Entscheidung,<br />

solange du lebst:<br />

Folge mir nach !<br />

Wichtiger<br />

noch als Gott<br />

sehen <strong>zu</strong> können,<br />

ist die Gewissheit,<br />

von ihm angesehen<br />

<strong>zu</strong> werden in Liebe,<br />

darin ist Heimat<br />

Die Kollekte für den Weltjugendtag<br />

betrug € 1.486,98 – Herzlichen Dank!<br />

Das größte Ereignis war wohl der Abschied<br />

von <strong>Papst</strong> <strong>Johannes</strong> <strong>Paul</strong> <strong>II</strong>.<br />

und die Wahl von Kardinal Josef Ratzinger<br />

<strong>zu</strong>m <strong>Papst</strong> <strong>Benedikt</strong> <strong>XVI</strong>.<br />

Die Gemeinde begleitete diese Ereignisse<br />

mit täglichem Mittagsgebet, mit<br />

Bitten und großem Dank.<br />

Ursula Götz


Taufen:<br />

19.02.05 Chiara Ayleen Waltereit, Am Steinberg 43<br />

06.03.05 Kevin Meckel, In den Wiesen 35<br />

06.03.05 Gina Teresa Agosta, Dorfstr. 17<br />

20.03.05 Lea Antonia Golombiewski, Herreshagener Str. 12<br />

27.03.05 Ote Ishami Gafumbegete, Waldenburger Str. 7<br />

17.04.05 Annabell Margie Ferdinand, Feldstr. 11<br />

17.04.05 Evelyn Dick, Weidenstr. 31<br />

01.05.05 Aitana Victoria Hueltes Quiala, Kaiserstr. 89<br />

15.05.05 Melissa Alexandra Braun, Bertha-von-Suttner-Platz 6<br />

Trauungen:<br />

30.04.05 Ewald Wilfried Peter Baumhoer, Gimborner Str. 61<br />

Silke Lehmann, Gimborner Str. 61<br />

07.05.05 Sergej Schutski, Wiehl<br />

Julia Jankowski, Wiehl<br />

Unsere Toten:<br />

05.02.05 Franz Szeffernick, Ammerweg 11 (66 Jahre)<br />

11.02.05 Bruno Karl Reske, Am Brunsberg 17 (91 Jahre)<br />

11.02.05 Elisabeth Böhm, Beckestr. 2 (69 Jahre)<br />

23


24<br />

12.02.05 Anna Elisabeth Kröner, Moltkestr. 1 (59 Jahre)<br />

14.02.05 Julie Sophie Kempski, Niederseßmar (89 Jahre)<br />

15.02.05 Oskar Ferdinand Nachlinger, An der Wende 11 (82 Jahre)<br />

17.02.05 Werner Zurek, Am Wiedenhof 14 (60 Jahre)<br />

19.02.05 Viktor Cichorowski, Blücherstr. 2 (83 Jahre)<br />

23.02.05 Heinrich Greb, Bachstr. 1a (80 Jahre)<br />

23.02.05 Werner Leonhard Eichstädt, Peter-König-Str. 7 (74 Jahre)<br />

04.03.05 Peter Durwen, Grubenstr. 8 (84 Jahre)<br />

08.03.05 Francisc Kolnik, Blücherstr. 2-4 (86 Jahre)<br />

24.03.05 Florentine Gertrud Selbach, Weststr. 50 (83 Jahre)<br />

05.04.05 Ernst Langer, Am Steinberg 48 (84 Jahre)<br />

10.04.05 Johanne Edith Burger, Gimborner Str. 6 (73 Jahre)<br />

13.04.05 Alfred Bywaletz, Am Langenberg 18 (69 Jahre)<br />

24.04.05 Gregor Hitzegrad, Augustastr. 3 (65 Jahre)<br />

27.04.05 Eva Maria Hanna Decker, Feldstr. 1d (66 Jahre)<br />

12.05.05 Gerhard Peter Seraphin, Südring 27 (62 Jahre)<br />

Die Pfarrkirche ist täglich von früh bis spät geöffnet und lädt herzlich<br />

<strong>zu</strong>m Gebet ein.<br />

Beichtgelegenheit:<br />

Jeden Samstag von 15.00 bis 16.30 Uhr<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber: Katholische Kirchengemeinde St. Franziskus<br />

51643 Gummersbach, Moltkestr. 4<br />

Tel. 02261/22197, Fax 02261/91000 (GKZ 35208180)<br />

Ausgabe: 2/2005 Nr. 131 Auflage: 3.300 Stück<br />

Verantwortlich: Pfarrer Joseph Herweg<br />

Grafik: Klemens Köchling, Marienheide<br />

Layout: Brigitte u. Matthias Siller<br />

Druck: Pfarrbüro, Rita Bungenberg<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 25. Juli 2005<br />

An dieser Ausgabe wirkten mit: Ursula Götz, Erika Linder, Liselotte Lücke, Irmgard Röttgen,<br />

Dr. Charlotte Zimmermann<br />

Ihnen wurde dieser<br />

Pfarrbrief überreicht durch: ...............................................................

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