Geschäftsbericht 2004 (PDF/3 MB) - Knappschaft-Bahn-See
Geschäftsbericht 2004 (PDF/3 MB) - Knappschaft-Bahn-See Geschäftsbericht 2004 (PDF/3 MB) - Knappschaft-Bahn-See
geschäftsbericht 2004
- Seite 2 und 3: auf einen blick - bundesknappschaft
- Seite 4 und 5: 2 Inhaltsverzeichnis I II 1 2 3 4 j
- Seite 6 und 7: 4 Jahresbilanz 2004 Ein wichtiger A
- Seite 8 und 9: 6 Jahresbilanz 2004 Knappschaft ist
- Seite 10 und 11: 8 Jahresbilanz 2004 Unsere Vielseit
- Seite 12 und 13: 10 Rückblick 2004 Die Geschäftsf
- Seite 14 und 15: 12 Rückblick 2004 Saarlands Sozial
- Seite 16 und 17: 14 Rückblick 2004 Gute Stimmung be
- Seite 18 und 19: 16 Rückblick 2004
- Seite 20 und 21: 18 Selbstverwaltung und Geschäftsf
- Seite 22 und 23: 20 Selbstverwaltung und Geschäftsf
- Seite 24 und 25: Stand: 31. Dezember 2004 22 Selbstv
- Seite 26 und 27: 24 Rentenversicherung Einheitlicher
- Seite 28 und 29: 26 Rentenversicherung Ziele der Org
- Seite 30 und 31: 28 Rentenversicherung Übergang zur
- Seite 32 und 33: 30 Rentenversicherung 31. Dezember
- Seite 34 und 35: 32 Rentenversicherung 2.4 Rentensta
- Seite 36 und 37: 34 Rentenversicherung 2.5 Rentenver
- Seite 38 und 39: 36 Rentenversicherung Kontakte mit
- Seite 40 und 41: 38 Kranken- und Pfl egeversicherung
- Seite 42 und 43: 40 Kranken- und Pfl egeversicherung
- Seite 44 und 45: 42 Kranken- und Pfl egeversicherung
- Seite 46 und 47: 44 Kranken- und Pfl egeversicherung
- Seite 48 und 49: 46 Kranken- und Pfl egeversicherung
- Seite 50 und 51: 48 Kranken- und Pfl egeversicherung
geschäftsbericht<br />
<strong>2004</strong>
auf einen blick – bundesknappschaft <strong>2004</strong><br />
Versicherte Insgesamt werden rund 3,4 Millionen Versichertenkonten betreut,<br />
davon in der knappschaftlichen Krankenversicherung 1.429.532<br />
Pfl ichtmitglieder 236.028<br />
Freiwillige Mitglieder 40.412<br />
Rentner 872.098<br />
Familienangehörige 280.994<br />
davon in der knappschaftlichen Rentenversicherung 1.771.473<br />
Versicherte 123.539<br />
Versicherte mit erfüllter knappschaftlicher Wartezeit (60 Monate) 334.193<br />
Versicherte mit erfüllter knappschaftlicher Wartezeit (1 Monat) 281.275<br />
Versicherte mit Rentenbezug 1.032.466<br />
davon in Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Kooperation<br />
mit der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte rund 170.000<br />
Pfl egeleistungen Pfl egebedürftige insgesamt 120.215<br />
ambulante Pfl egebedürftige 85.393<br />
vollstationäre Pfl egebedürftige 34.822<br />
Rentenzahlungen Rentenzahlungen insgesamt 1.032.466<br />
Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit 65.181<br />
Renten wegen Alters 577.857<br />
Renten wegen Todes 381.597<br />
<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistungen 7.831<br />
Rentenanträge Etwa 102.000 Rentenanträge<br />
Medizinisches Netz 6 Krankenhäuser und Beteiligungen an 5 Krankenhausgesellschaften mit insgesamt rund 7.000 Betten, in denen rund<br />
300.000 Patienten behandelt werden (davon entfallen auf die Eigenbetriebe rund 2.500 Betten)<br />
7 Rehabilitationskliniken mit 874 Betten und 135 ambulanten/teilstationären Behandlungsplätzen, in denen rund<br />
14.000 Patienten jährlich aufgenommen werden<br />
Verträge über ärztliche Behandlung ihrer Mitglieder mit etwa 1.400 <strong>Knappschaft</strong>särzten (niedergelassene Allgemein-<br />
und Fachärzte sowie Zahnärzte)<br />
Sozialmedinizischer Dienst mit 24 Untersuchungsstellen und rund 200 Ärzten zur Durchführung von Untersuchungen<br />
im Krankheitsfall einschließlich Diagnose, Feststellung der Pfl egebedürftigkeit sowie zur Begutachung in Rehabilitations-<br />
und Rentenverfahren<br />
Rehabilitation Rund 65.100 Versicherten erhalten eine Leistung zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
Minijobs Minijob-Zentrale betreut 1,8 Millionen Arbeitgeberkonten und rund 6,9 Millionen Minijobber<br />
Haushalt Im Jahr 2005 werden voraussichtlich insgesamt 20,8 Milliarden Euro aufgewendet; davon in der Krankenversicherung<br />
4,64 Milliarden Euro, in der Rentenversicherung 15,04 Milliarden Euro und in der Pfl egeversicherung 1,12 Milliarden Euro,<br />
zzgl. Pauschalabgaben (Minijob-Zentrale) 4,48 Milliarden Euro<br />
Mitarbeiter Insgesamt 14.576 Mitarbeiter, davon sind 9.412 im Verwaltungsbereich und im Sozialmedizinischen Dienst tätig,<br />
4.602 in Krankenhäusern und 562 in Rehabilitationskliniken<br />
Ausbildung Rund 1.000 junge Menschen befi nden sich in Ausbildung; die Bundesknappschaft bildet über den Eigenbedarf aus<br />
Älteste Rund 2.000 ehrenamtlich tätige <strong>Knappschaft</strong>sälteste sind bundesweit in der Beratungs- und Betreuungsarbeit<br />
fl ächen deckend vor Ort tätig<br />
Stand Dezember <strong>2004</strong>
geschäftsbericht <strong>2004</strong>
2 Inhaltsverzeichnis<br />
I<br />
II<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
jahresbilanz <strong>2004</strong><br />
rückblick <strong>2004</strong><br />
selbstverwaltung<br />
und geschäftsführung<br />
1.1 Kooperative Führung | 18<br />
1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />
1.3 Gliederung | 21<br />
rentenversicherung<br />
2.1 Organisationsreform in der Rentenversicherung | 24<br />
2.2 Entwicklungen in der Rentenversicherung | 27<br />
2.2 Versicherungsangelegenheiten | 31<br />
2.3 Rentenstatistik | 32<br />
2.4 Rentenversicherung international | 34<br />
kranken- und pfl egeversicherung<br />
3.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten | 38<br />
3.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser | 40<br />
3.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel | 42<br />
3.4 Management sonstiger Leistungen | 45<br />
3.5 Modellvorhaben Akupunktur | 49<br />
3.6 Leistungsmanagement Pfl egeversicherung | 50<br />
3.7 Markt und Vertrieb | 52<br />
rehabilitation und teilhabe<br />
4.1 Zielsetzung und Schwerpunkte | 54<br />
4.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation | 55<br />
4.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben | 59<br />
4.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe | 60<br />
4.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung | 62<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
medizinisches netz<br />
5.1 Krankenhäuser | 65<br />
5.2 Rehabilitationskliniken | 75<br />
5.3 Sozialmedizinischer Dienst | 79<br />
5.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 83<br />
5.5 Integrierte Patientenversorgung | 86<br />
service vor ort<br />
6.1 Geschäftsstellen der Hauptverwaltung | 91<br />
6.2 Verwaltungsstellen | 92<br />
6.3 Auskunft und Beratung | 94<br />
minijob-zentrale<br />
7.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale | 98<br />
7.2 Standorte und Service | 100<br />
7.3 Entwicklung der Minijobs | 102<br />
7.4 Insolvenzen | 106<br />
haushalt, fi nanzen und<br />
datenverarbeitung<br />
8.1 Haushalt <strong>2004</strong> | 108<br />
8.2 Finanzentwicklung <strong>2004</strong> | 109<br />
8.3 Controlling | 122<br />
8.4 Datenverarbeitung | 124<br />
personal<br />
9.1 Personaldaten und Personalpolitik | 126<br />
9.2 Berufl iche Bildung | 130
I<br />
jahresbilanz <strong>2004</strong>
4 Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />
Ein wichtiger Abschnitt der<br />
<strong>Knappschaft</strong>sgeschichte geht zu Ende<br />
Verbundsystem bleibt erhalten<br />
Bundesknappschaft hat in<br />
zurückliegenden Jahrzehnten<br />
viel geleistet<br />
Fritz Kollorz Dr. Georg Greve<br />
Auf neuen Wegen –<br />
die <strong>Knappschaft</strong> vor einer historischen Zäsur<br />
Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> ist der letzte <strong>Geschäftsbericht</strong> der Bundesknappschaft<br />
der alten Form, einer Bundesknappschaft, die 1969 aus den regionalen<br />
<strong>Knappschaft</strong>en heraus gegründet und 1990 durch die Wiedervereinigung<br />
Deutschlands erweitert wurde und die seitdem in den unterschiedlichen Bereichen<br />
ihres Verbundsystems viel für die soziale Sicherheit der Menschen in den<br />
einzelnen Regionen Deutschlands geleistet hat. Ab dem 1. Oktober 2005 wird<br />
die Bundesknappschaft mit der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und der <strong>See</strong>kasse<br />
zusammen einen neuen Träger „Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ bilden. Damit geht ein wichtiger, wenn auch kurzer Abschnitt der<br />
bis ins Mittelalter zurückreichenden Geschichte der <strong>Knappschaft</strong> zu Ende. Der<br />
neue Träger wird fast 17.000 Mitarbeiter beschäftigen, etwa 3,5 Millionen Versicherte<br />
betreuen und ein Haushaltsvolumen von jährlich rund 28,5 Milliarden<br />
Euro aufweisen. Durch die Fusion wird die knappschaftliche Rentenversicherung<br />
erstmals in ihrer Geschichte unabhängig vom Bergbau sein.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> wird ihr gesamtes Verbundsystem, das heißt die zweigübergreifende<br />
Betreuung ihrer Mitglieder in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung<br />
sowie die Versorgung ihrer Versicherten durch ein breitgefächertes<br />
und innovatives Medizinisches Netz in den neuen Träger einbringen und<br />
somit auch weiterhin einen festen Platz im System der Sozialen Sicherung in<br />
der Bundesrepublik haben.<br />
In den zurückliegenden Jahrzehnten hat die <strong>Knappschaft</strong> für ihre Versicherten<br />
und insgesamt für unser Land viel geleistet. Wir haben maßgeblich dazu beigetragen,<br />
den durch den zurückgehenden Bergbau bedingten Strukturwandel<br />
bundesweit – auch in den neuen Bundesländern – nachhaltig sozial zu<br />
begleiten und damit den Menschen in den Regionen eine gesicherte Zukunft<br />
zu geben. Durch unsere besonderen Voraussetzungen als historisch gewachsenes<br />
Verbundsystem war es uns möglich, in wichtigen Bereichen unseren<br />
Sozialstaat, insbesondere im Gesundheitswesen, von innen heraus weiterzuentwickeln<br />
und eine soziale Pfadfinderrolle zu übernehmen. Unser Medizinisches<br />
Netz, dessen Kernstück unsere Krankenhäuser und Kliniken sind,<br />
genießt seit über 150 Jahren hohes Ansehen in der Bevölkerung und ist ein<br />
wichtiges und vielerorts nicht wegzudenkendes Glied in der medizinischen<br />
Regionalversorgung. Mit der Übernahme der Aufgaben der Minijob-Zentrale<br />
im April 2003 stellen wir in einem weiteren Sektor der Sozialversicherung<br />
unsere soziale Kompetenz und Verantwortung unter Beweis.
Zunehmende berufsständische<br />
Ungebundenheit<br />
der Rentenversicherung<br />
Große Erfolge für die<br />
knappschaftliche Krankenversicherung<br />
Sechsmal in Folge Senkung<br />
des Beitragssatzes<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> hat sich über viele Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg<br />
einen guten Ruf als zuverlässiges und versichertennahes soziales Dienstleistungsunternehmen<br />
erworben. Sie ist ein Stück Identität der Menschen in<br />
ihrer Region. Dies wird auch in Zukunft mit allen Facetten unseres Verbundsystems<br />
so bleiben.<br />
Durch die Fusion zur „Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“<br />
werden wir zukünftig mehr sein als eine berufsständische Sozialversicherung.<br />
Die Zuweisung von fünf Prozent aller Neuversicherten in der Rentenversicherung<br />
verändert unsere Versichertenstruktur gravierend. Schon heute<br />
sind deutlich weniger als zehn Prozent der Versicherten der <strong>Knappschaft</strong> und<br />
nur noch zwei Prozent ihrer Arbeitgeber im Bergbau tätig. Diese zunehmende<br />
berufsständische Ungebundenheit wird sich mit der Organisationsreform<br />
in der Rentenversicherung noch weiter verstärken. Bereits seit dem 1. Januar<br />
2005 werden allen Rentenversicherungsträgern Versicherte nach dem neuen<br />
Berechnungsmodell zugewiesen. Binnen der nächsten beiden Jahre werden<br />
wir zirka 120.000 neue Versicherte in der Rentenversicherung bekommen. Das<br />
sind etwa so viele neue Versicherte, wie aktuell im Bergbau beschäftigt sind.<br />
An dieser Zahl lässt sich die Dimension des Strukturwandels innerhalb der<br />
Versichertenbasis des neuen Rentenversicherungsträgers erkennen. Mit der<br />
„Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ wird ein leistungsstarker<br />
Sozialversicherungsträger die Arbeit der bisherigen Träger fortsetzen.<br />
Dabei ist wichtig, dass unser traditionelles Verbundsystem von Krankenversicherung,<br />
Rentenversicherung und Medizinischem Netz in vollem Umfang<br />
erhalten wird und mit einer Zuweisung von fünf Prozent aller Neuversicherten<br />
den Träger dauerhaft sichert.<br />
Die knappschaftliche Krankenversicherung wird nach der Fusion Teil unseres<br />
Verbundsystems bleiben und firmiert zukünftig unter dem Namen <strong>Knappschaft</strong>.<br />
Sie wird auch weiterhin in gewohnt zuverlässiger Weise unsere heute<br />
rund 1,4 Millionen Versicherten betreuen. Auch im Jahr <strong>2004</strong> hat die knappschaftliche<br />
Krankenversicherung vorbildliches geleistet und kann in den vergangenen<br />
Jahren auf eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte zurück blicken.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> ist heute vom Beitragssatz her gesehen – einige kleinere<br />
Betriebskrankenkassen ausgenommen – die günstigste Krankenkasse in<br />
Deutschland. Sechsmal in Folge konnten wir durch eine Vielzahl eingeleiteter<br />
Maßnahmen seit 1999 unseren Beitragssatz für unsere Versicherten und<br />
Arbeitgeber von seinerzeit 14,5 Prozent auf aktuell 12,4 Prozent senken. Allein<br />
im Jahr <strong>2004</strong> haben wir durch Beitragssatzsenkungen, die primär auf das<br />
Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />
5
6 Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />
<strong>Knappschaft</strong> ist kundenfreundlichste<br />
Krankenkasse in Deutschland<br />
Gezielte Maßnahmen bewirken<br />
überdurchschnittliche<br />
Senkung der Kosten je Mitglied<br />
Erweiterungsverbot für die<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
abgeschafft<br />
Gesundheitsmodernisierungsgesetz zurückzuführen waren, unsere Arbeitgeber<br />
und den Bund um rund 55 Millionen Euro entlastet. Damit haben wir umgesetzt,<br />
was die Politik in Berlin mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />
bezweckt hat: Mit der Senkung der Krankenkassenbeiträge haben wir einen<br />
Ausgleich für die Eigenvorsorge der Versicherten geschaffen und entlasten<br />
darüber hinaus durch die Senkung der Lohnnebenkosten den Arbeitsmarkt.<br />
Darüber hinaus zählt die knappschaftliche Krankenversicherung heute zu<br />
den kundenfreundlichsten Krankenkassen in Deutschland. Dies hat eine<br />
Umfrage von „Kundenmonitor Deutschland“ gezeigt. Gleich achtmal liegt<br />
die <strong>Knappschaft</strong> hier vor allen anderen Krankenkassen auf Platz eins, unter<br />
anderem bei der besten sozialen Absicherung, dem attraktivsten Preis-Leistungsverhältnis<br />
und der höchsten Kundentreue.<br />
Neben einigen gesetzlichen Änderungen haben unser günstiger Beitragssatz,<br />
unsere konsequente Kundenorientierung und unser attraktiver Leistungskatalog<br />
dazu geführt, in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Versichertenzuwachs<br />
zu erzielen. Seit dem Jahr 2000 haben uns bis heute insgesamt<br />
rund 240.000 Versicherte neu ihr Vertrauen geschenkt.<br />
Alles in allem konnte die knappschaftliche Krankenversicherung durch ein<br />
gezieltes Controlling der Leistungserbringer bei gleichbleibend hohen Qualitätsstandards<br />
für unsere Versicherten im vergangenen Jahr die Kosten je Mitglied<br />
um 6,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2003 senken, während die Kosten in<br />
der übrigen gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt nur um 3,3 Prozent<br />
gesunken sind. Eine analoge Aussage gilt auch für die Verwaltungskosten.<br />
Ein wichtiger weiterer Erfolg zur Stabilität des Verbundsystems der Bundesknappschaft<br />
im Jahr <strong>2004</strong> war die Abschaffung des sogenannten Erweiterungsverbots<br />
für die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser durch den Bundesgesetzgeber.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser, denen es bis dahin verboten war, neue<br />
Abteilungen und Strukturen an den vorhandenen Häusern aufzubauen, sind<br />
nunmehr in der Lage, sich dem medizinischen und ökonomischen Bedarf der<br />
Patienten anzupassen. Unsere Krankenhäuser können sich jetzt im Rahmen<br />
unseres Medizinischen Netzes frei entfalten. Die Aufhebung des Erweiterungsverbots<br />
für unsere Krankenhäuser ist ein weiterer Meilenstein in der<br />
Weiterentwicklung unseres Verbundsystems. Denn nahezu die Hälfte aller<br />
Arbeitsplätze bei der Bundesknappschaft befinden sich in unseren Eigenbetrieben<br />
und Beteiligungsgesellschaften. Auch diesen Arbeitsplätzen wird<br />
nunmehr eine dauerhafte Perspektive gegeben.
Bundesweite Anerkennung der Arbeit<br />
der Minijob-Zentrale<br />
Verbundsystem der Bundesknappschaft<br />
hat weiterhin Vorbildcharakter<br />
Die Einrichtung einer Minijob-Zentrale zur vereinfachten sozialversicherungsrechtlichen<br />
Durchführung von geringfügig entlohnten Beschäftigungen<br />
durch den Gesetzgeber im April 2003 hat sich bewährt. Die zentrale, vereinfachte<br />
Anmeldung sowie der zentrale Beitragseinzug und die Abführung von<br />
Pauschsteuern haben eine große Nachfrage nach geringfügig entlohnter<br />
Beschäftigung ausgelöst.<br />
Bei der Konzeption der Minijob-Zentrale Anfang 2003 ist die Bundesregierung<br />
von rund 4,8 Millionen geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen ausgegangen.<br />
Erst nach und nach rechnete man mit einem deutlichen Anstieg der<br />
Zahlen. Angenommen wurde, dass es am Ende etwa 5,8 Millionen geringfügige<br />
Beschäftigungsverhältnisse geben und es auf Dauer bei diesem Niveau<br />
bleiben würde.<br />
Die Realität hat diesen Ansatz schnell überholt. Ende Dezember <strong>2004</strong> waren<br />
bei der Minijob-Zentrale rund 7,3 Millionen geringfügige Beschäftigungsverhältnisse<br />
und rund 6,9 Millionen Minijobber registriert. Dies entspricht einer<br />
Steigerung gegenüber den kalkulierten 5,8 Millionen Minijobs von 27,6 Prozent.<br />
Allein im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der geringfügig entlohnten<br />
Beschäftigten um fast 700.000 oder 11,3 Prozent erhöht. Auch die Zahl der<br />
gemeldeten geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten ist<br />
stark angestiegen und hat sich mehr als verdoppelt.<br />
Mit der Arbeit der Minijob-Zentrale kommt die Bundesknappschaft einer<br />
wichtigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe nach. Auch unter schwierigen<br />
personellen Bedingungen werden wir dieser Aufgabe auch in Zukunft mit<br />
großem Engagement nachkommen.<br />
Auch nach der Fusion der Bundesknappschaft mit der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
und der <strong>See</strong>kasse zur „Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ bleibt das Modell der Bundesknappschaft als Verbundsystem zukunftsfähig.<br />
Mehr noch: Wie sich gerade in den vergangenen Jahren gezeigt<br />
hat, hat unser Verbundsystem grundsätzlichen Vorbildcharakter zur Reform<br />
der Strukturen der Sozialversicherung in Deutschland.<br />
Gerade im Gesundheitswesen sind wir durch die unmittelbare Einbeziehung<br />
unserer Krankenhäuser und Reha-Kliniken in die medizinische Versorgungskette<br />
sowie durch unsere integrierten Versorgungssysteme prosper und pro-<br />
Gesund aus medizinischer und wirtschaftlicher Sicht aktueller und moderner<br />
denn je.<br />
Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />
7
8 Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />
Unsere Vielseitigkeit ist unsere Stärke; unsere Erfahrung unser Vorteil. Dass<br />
dies so bleibt, daran werden auch nach der Fusion in einem neuen Träger<br />
weiterhin mit ganzer Kraft in Solidarität und zum Wohle unserer Versicherten<br />
mit Erfahrung und Kompetenz arbeiten.<br />
Fritz Kollorz Dr. Georg Greve<br />
Vorstandsvorsitzender Erster Direktor
II<br />
rückblick <strong>2004</strong>
10 Rückblick <strong>2004</strong><br />
Die<br />
Geschäftsführung<br />
hieß Staatssekretär<br />
Dr. K. T. Schröder<br />
willkommen.<br />
Januar<br />
Beitragssatzsenkung: Die <strong>Knappschaft</strong> senkt<br />
die Beiträge zur Krankenver sicherung um<br />
0,5 Prozentpunkte. Die Beitrags satzsenkung<br />
erfolgt in zwei Schritten: zum 1. Januar <strong>2004</strong><br />
um 0,3 auf 12,6 Prozent und zum 1. Oktober<br />
<strong>2004</strong> um weitere 0,2 auf 12,4 Prozent.<br />
Informationsgespräch: Staatssekretär Dr.<br />
Klaus Theo Schröder vom Bundesministerium<br />
für Gesundheit und Soziale Sicherung besucht<br />
die Bundesknappschaft und informiert sich<br />
über aktuelle Entwicklungen.<br />
AktivBonus: Die Bundesknappschaft bietet<br />
ihren Krankenversicherten mit „AktivBonus“<br />
erstmals ein Programm an, mit dem gesundheitsbewusstes<br />
Verhalten gefördert und<br />
finanziell belohnt wird.<br />
Heilen im Herrenhaus: Die Bundesknappschaft<br />
übernimmt von der Deutschen Steinkohle<br />
AG als Träger die Reha-Tagesklinik<br />
Schloss Bietschied im Saarland und pachtet<br />
Haus und Betriebsgelände zunächst für einen<br />
Zeitraum von fünf Jahren.<br />
Bundesknappschaft mitgeprägt: Nach<br />
23-jähriger Tätigkeit als Leiter der Verwaltungsstelle<br />
Bergheim wird Hubert Rothe<br />
in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Februar<br />
Premiere: Erste Frauenversammlung der<br />
Hauptverwaltung der Bundesknappschaft<br />
unter dem Motto „Gleichstellung durchsetzen<br />
heißt Verantwortung übernehmen“.<br />
Experten prüfen Klinik: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Recklinghausen freut sich über<br />
den Erhalt des begehrten KTQ-Qualitäts-Gütesiegel.<br />
Auch die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
Bochum-Langendreer, Bottrop und Püttlingen<br />
bekommen das Qualitätszertifikat im Laufe<br />
des Jahres verliehen.<br />
Spitzengespräch: Die Bundesknappschaft<br />
ist Ausrichter des Spitzengesprächs „Soziale<br />
Sicherheit“ der Spitzenverbände der Deutschen<br />
Sozialversicherung. Das Treffen findet<br />
in der Bildungsstätte der <strong>Knappschaft</strong> auf<br />
Schloss Schönberg statt.<br />
Großes Interesse<br />
fand die erste<br />
Frauenversammlung<br />
im Lichthof der<br />
Hauptverwaltung.<br />
Erster Direktor<br />
Dr. Georg Greve<br />
(rechts) begrüßte<br />
die Teilnehmer des<br />
Spitzengesprächs.
Symbolische<br />
Schlüsselübergabe<br />
mit NRW-Gesundheits<br />
ministerin<br />
Birgit Fischer.<br />
März<br />
Fertigstellung: Eröffnung des Endausbaus<br />
des Erich-Rothenfußer-Hauses für Naturheilkunde<br />
und Traditionelle Chinesische Medizin<br />
am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Essen-Steele<br />
der Kliniken Essen-Mitte.<br />
Gewinn für Patienten und Stadt: Vorstandsvorsitzender<br />
Fritz Kollorz eröffnet das<br />
Reha-Zentrum prosper am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bottrop, das im Januar <strong>2004</strong> seinen<br />
Betrieb aufgenommen hat. NRW-Gesundheitsministerin<br />
Birgit Fischer bewertet die Neueröffnung<br />
als „kleine historische Stunde“.<br />
Grundsteinlegung: Im Rahmen einer Festveranstaltung<br />
zum Baubeginn des „Ambulanten<br />
Tumorzentrums (ATZ) Essen bei den<br />
Kliniken Essen-Mitte nimmt der Staatssekretär<br />
im Bundesministerium für Gesundheit und<br />
Soziale Sicherung, Dr. Klaus Theo Schröder,<br />
teil und lobt das Projekt: „Hier wird ab heute<br />
Zukunft gebaut, denn integrierte Versorgung<br />
ist die Zukunft“.<br />
Verabschiedung: Heinrich Ebenhöch, Leiter<br />
der Abteilung Rehabilitation in der Hauptverwaltung<br />
der Bundesknappschaft, wird nach<br />
49-jähriger Tätigkeit in den Diensten der Bundesknappschaft<br />
in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Alternativ behandeln: Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Püttlingen entsteht für rund elf<br />
Millionen Euro Baukosten die erste saarländische<br />
Klinik für Naturheilkunde. Zum Richtfest<br />
kommen viele Gäste aus Gesellschaft, Politik<br />
und Medizin.<br />
Jubiläum: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bergmannsheil Buer feiert im Rahmen eines<br />
Festaktes sein 75-jähriges Bestehen. Gleichzeitig<br />
wird das neue Bettenhaus am Südwestflügel<br />
des Krankenhauses eröffnet.<br />
April<br />
Wurzeln der Sozialpolitik: Mit einem Festakt<br />
„150 Jahre Preußisches <strong>Knappschaft</strong>sgesetz“<br />
erinnert die <strong>Knappschaft</strong> an einen bedeutenden<br />
Markstein der Deutschen Sozialgeschichte.<br />
Das Gesetz kennzeichnet die Geburtsstunde<br />
der Selbstverwaltung in der deutschen<br />
Sozialversicherung.<br />
Rückblick <strong>2004</strong><br />
Herrlicher<br />
Sonnenschein<br />
begleitete das<br />
Richtfest der Klinik<br />
für Naturheilkunde.<br />
Hauptredner beim<br />
Festakt: Professor<br />
Dr. Klaus Tenfelde<br />
von der Ruhr-Uni<br />
Bochum.<br />
11
12 Rückblick <strong>2004</strong><br />
Saarlands<br />
Sozialministerin<br />
Dr. Regina Görner vor<br />
der Beratungsstelle.<br />
Positive Bilanz: Mit 7,5 Millionen geringfügigen<br />
Beschäftigungsverhältnissen hat die Minijob-Zentrale<br />
der Bundesknappschaft bereits<br />
im ersten Jahr ihres Bestehens die Erwartungen<br />
weit übertroffen. Beim Start der Minijob-<br />
Zentrale am 1. April 2003 war langfristig mit<br />
einer Zahl von 5,8 Millionen Minijobs gerechnet<br />
worden. Im ersten Jahr sind 17 Millionen<br />
An- und Abmeldungen bearbeitet worden.<br />
<strong>Knappschaft</strong> bietet Ausbildung: Insgesamt<br />
27 neue Inspektoranwärter nehmen ihre Ausbildung<br />
bei der Bundesknappschaft auf.<br />
Eröffnung: In Anwesenheit der saarländischen<br />
Gesundheitsministerin Dr. Regina<br />
Görner eröffnet die Bundesknappschaft eine<br />
neue Beratungsstelle in Eppelborn.<br />
Mai<br />
Historische Zäsur: Am 26. Mai <strong>2004</strong><br />
beschließt das Bundeskabinett den Entwurf<br />
eines Gesetzes zur Organisationsreform in<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung. Der<br />
Gesetzentwurf sieht vor, dass die Bundesknappschaft<br />
zum 1. Oktober 2005 mit der<br />
<strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und der <strong>See</strong>kasse<br />
zur „Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“<br />
fusioniert. Mit der Fusion<br />
wird die <strong>Knappschaft</strong> ein neues Kapitel in ihrer<br />
langen Geschichte aufschlagen.<br />
Kongress: Über 270 Fachleute aus dem<br />
Gesundheitswesen folgen der Einladung der<br />
<strong>Knappschaft</strong> nach Berlin zu einem Kongress<br />
mit dem Thema „Klinische Behandlungspfade“.<br />
Die Bundesregierung ist vertreten durch<br />
Staatssekretär Heinrich Tiemann vom Bundesministerium<br />
für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung.<br />
Verabschiedung: Der Leiter der Verwaltungsstelle<br />
Cottbus, Peter-Oliver Weber, wird aus<br />
den Diensten der Bundesknappschaft verabschiedet.<br />
Als neuer Leiter der Verwaltungsstelle<br />
wird Hans-Joachim Röttger ernannt.<br />
Mitbestimmung: In Anwesenheit des<br />
Bundeswahlleiters für die Sozialversicherungswahlen,<br />
Hans-Eberhard Urbaniak, tagt<br />
der Wahlausschuss der Bundesknappschaft<br />
im Bergwerk Ost in Hamm mit anschließender<br />
Pressekonferenz in 1.300 Metern Tiefe „unter<br />
Tage“.<br />
Viele Namenskärtchen<br />
belegen<br />
das Interesse<br />
an dem knappschaftlichen<br />
Forum.<br />
Ungewöhnlicher<br />
Ort für eine<br />
Pressekonferenz<br />
im Vorfeld der<br />
Sozialwahlen.
Staatssekretär<br />
Heinr. Tiemann vom<br />
Bundesministerium<br />
für Gesundheit und<br />
Soziale Sicherung<br />
bei seinem<br />
Grußwort.<br />
Großer <strong>Bahn</strong>hof: Im Rahmen des Mitarbeiterfestes<br />
wird der Vorsitzende des Personalrates<br />
der Hauptverwaltung und des Hauptpersonalrates,<br />
Karl-Heinz Hartmann, in den<br />
Ruhestand verabschiedet.<br />
Juni<br />
Preis: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />
erhält aus der Hand von NRW-Umweltministerin<br />
Bärbel Höhn das Ökoprofit-Zertifikat<br />
für besonders ökologisches Wirtschaften.<br />
Ausrichter: Die Bundesknappschaft ist<br />
Gastgeber der Mitgliederversammlung des<br />
Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger<br />
(VDR) in Bochum.<br />
Staffelstab-Übergabe: Der Leiter der Verwaltungsstelle<br />
Chemnitz, Klaus Peter Baumjohann,<br />
wird nach 47 Dienstjahren in den<br />
Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wird<br />
sein Nachfolger, Hans-Jürgen Wilze, in sein<br />
Amt eingeführt.<br />
Neuer Chef: Als neuer Ärztlicher Direktor der<br />
Kinderklinik Gelsenkirchen an der Bergmannsheil<br />
und Kinderklinik Buer gGmbH wird Dr.<br />
Gerrit Lautner in sein Amt eingeführt.<br />
Besuch: Die Berichterstatter des Haushaltsausschusses<br />
des Deutschen Bundestages<br />
besuchen die Minijob-Zentrale in Essen<br />
und informieren sich über aktuelle Entwicklungen.<br />
Juli<br />
Amtseinführung: Als neuer Leiter der Verwaltungsstelle<br />
Bergheim wird Günter Sporn<br />
ernannt, der zuvor bei der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
tätig war.<br />
Kick-off-Veranstaltung: Gelungener Start<br />
in die Vorarbeiten und Projektarbeit zur<br />
Fusion von Bundesknappschaft, <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
und <strong>See</strong>kasse auf Schloss<br />
Schönberg.<br />
Rückblick <strong>2004</strong><br />
Infos aus erster<br />
Hand wurden den<br />
Besuchern in der<br />
Minijob-Zentrale<br />
vermittelt.<br />
Peter Grothues<br />
von der Fusions-<br />
Projektleitung<br />
eröffnete die<br />
Startveranstaltung.<br />
13
14 Rückblick <strong>2004</strong><br />
Gute Stimmung<br />
beim Jubiläum<br />
Seit 50 Jahren als<br />
Reha-Klinik genutzt:<br />
das 1810 erbaute<br />
Schloss Bietschied.<br />
Jubiläum: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Recklinghausen feiert sein 20-jähriges Bestehen<br />
am Standort an der Dorstener Straße.<br />
Das erste <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus in Recklinghausen<br />
wurde 1906 in Betrieb genommen.<br />
August<br />
Neue Auszubildende: Die Bundesknappschaft<br />
begrüßt 80 neue Auszubildende für<br />
den Beruf Sozialversicherungsfachangestellter.<br />
September<br />
Renommierte Klinik: Die Reha-Tagesklinik<br />
Schloss Bietschied im Saarland feiert im<br />
Rahmen einer Festveranstaltung ihr 50-jähriges<br />
Bestehen.<br />
Vermeidbare Volkskrankheit: Die Krebsvorsorge<br />
steht im Mittelpunkt beim 4. Darmtag<br />
im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen.<br />
Studium und Praxis: Die Bundesknappschaft<br />
begrüßt weitere 49 neue Inspektorenanwärter<br />
in ihrem Ausbildungszentrum im<br />
Bochum.<br />
Kongress: 500 Fachmediziner aus ganz<br />
Deutschland und einigen Nachbarländern<br />
nehmen an der 46. Jahrestagung der Deutschen<br />
Gesellschaft für Phlebologie im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Recklinghausen teil.<br />
Oktober<br />
Lohnausgleichskasse: Die Vertreterversammlung<br />
beschließt eine deutliche Reduzierung<br />
der Beitragssätze zur Lohnausgleichskasse<br />
zum 1. Januar 2005 von 1,2 Prozent<br />
auf nur noch 0,1 Prozent. Damit bietet die<br />
<strong>Knappschaft</strong> für Arbeitgeber mit bis zu 30<br />
Beschäftigten in der Lohnausgleichskasse den<br />
günstigsten Beitragssatz aller Kassen an und<br />
bewirkt eine deutliche Senkung der Lohnnebenkosten.<br />
Abschied: Der Leiter der Abteilung „Organisation,<br />
Planung, Statistik und ADV“, Karl<br />
Chmielewski, wird nach 50-jähriger Berufstätigkeit<br />
durch den Vorstandsvorsitzenden Fritz<br />
Kollorz in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Farbtupfer am<br />
Rande der Tagung:<br />
modisch bunte<br />
Stützstrümpfe
Ein attraktives<br />
Vortrags- und<br />
Rahmenprogramm<br />
bot der „prosper-<br />
Gesundheitstag“.<br />
November<br />
Organisationsreform beschlossen: Der von<br />
der Bundesregierung im Mai <strong>2004</strong> eingebrachte<br />
Entwurf eines Gesetzes zur Organisationsreform<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
wird mit leichten Änderungen vom Deutschen<br />
Bundestag im Oktober <strong>2004</strong> und vom Deutschen<br />
Bundesrat im November <strong>2004</strong> beschlossen.<br />
Das Gesetz tritt in Teilen bereits zum<br />
1. Januar 2005 in Kraft. Die Fusion von Bundesknappschaft,<br />
<strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und<br />
<strong>See</strong>kasse zur „Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ wird zum 1. Oktober<br />
2005 vollzogen.<br />
Zwischenbilanz: Anlässlich der Festveranstaltung<br />
„5 Jahre Integrierte Patientenversorgung<br />
der Bundesknappschaft / prosper<br />
– Gesund im Verbund“ zieht der Vorstandsvorsitzende<br />
der Bundesknappschaft, Fritz Kollorz,<br />
eine überaus positive Zwischenbilanz. Neben<br />
einer Steigerung der Qualität der medizinischen<br />
Versorgung für die Patienten konnten in<br />
den ersten fünf Jahren insgesamt 8,3 Millionen<br />
Euro Kosten eingespart werden.<br />
News zu Minijobs: Der Abschlussbericht des<br />
Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(RWI) zur Entwicklung der<br />
Minijobs ruft großes Medieninteresse hervor.<br />
Die Pressekonferenz zur Vorstellung des<br />
Berichts findet in der Essener Minijob-Zentrale<br />
statt.<br />
Dezember<br />
Neue Versicherte: Zum Jahreswechsel<br />
werden aufgrund eines neuen Verteilungsschlüssels<br />
im Rahmen des Gesetzes zur<br />
Organisationsreform in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung der „Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ erstmals<br />
in ihrer Geschichte Versicherte in der Rentenversicherung<br />
zugeordnet, die vorher nicht in<br />
einem bergbaulichen Betrieb, bei der <strong>Bahn</strong><br />
oder der <strong>See</strong>fahrt tätig waren. Damit wird<br />
die Mitgliederbasis der Rentenversicherung<br />
auf eine völlig neue Grundlage gestellt und<br />
zukunftssicher gemacht.<br />
Rückblick <strong>2004</strong><br />
Riesiges<br />
Medienaufgebot<br />
bei der Vorstellung<br />
der Studie zur<br />
Entwicklung der<br />
Minijobs.<br />
15
16 Rückblick <strong>2004</strong>
1<br />
selbstverwaltung und geschäftsführung<br />
1.1 Kooperative Führung | 18<br />
1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />
1.3 Gliederung | 21
18 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
Abnahme der<br />
Jahresrechnung<br />
2003<br />
Präsidium der Vertreterversammlung<br />
Günter Herfarth, Jürgen Eikhoff, Kemo Razanica<br />
1.1 Kooperative Führung<br />
Vertreterversammlung<br />
Die Vertreterversammlung der Bundesknappschaft<br />
hat im Jahr <strong>2004</strong> dreimal in öffentlichen<br />
Sitzungen getagt und dabei folgende<br />
wesentliche Beschlüsse gefasst:<br />
Die Vertreterversammlung hat in ihrer Sitzung<br />
am 15. Oktober <strong>2004</strong> einstimmig die Jahresrechnung<br />
für das Rechnungsjahr 2003<br />
abgenommen und Vorstand und Geschäftsführung<br />
Entlastung erteilt. Die Jahresrechnung<br />
enthält auch die Rechnungsergebnisse<br />
Jahresrechnung 2003<br />
in Millionen Euro (Gesamthaushalt 20,5 Mrd. Euro)<br />
Bereich Bereich Bereich<br />
West 2003 Ost 2003 Ost und West 2003<br />
Krankenversicherung 3.424,1 1.130,7<br />
(- 121,6) (+ 7,5)<br />
Rentenversicherung 11.167,4 3.744,3<br />
(- 14,4) (+ 65,9)<br />
Pfl egeversicherung 1.053,5<br />
(- 40,5)<br />
Summe 14.591,5 4.875,0 1.053,5<br />
(- 136,0) (+ 73,4) (- 40,5)<br />
(in Klammern: Abweichung vom Haushaltsplan)<br />
der Eigen betriebe der Krankenversicherung<br />
(Krankenhäuser) und Rentenversicherung<br />
(Rehabilitationseinrichtungen). Außerdem<br />
nahmen die Arbeitgebervertreter die geprüfte<br />
Jahresrechnung 2003 für den Ausgleich der<br />
Arbeitgeberaufwendungen nach dem Lohnfortzahlungsgesetz<br />
ab. In der Jahresrechnung<br />
2003 wurde erstmals auf den getrennten<br />
Nachweis der Erfolgsrechnung der Krankenversicherung<br />
der Arbeiter und Angestellten<br />
einerseits sowie der Krankenversicherung der<br />
Rentner andererseits verzichtet.
Feststellung des<br />
Haushaltsplans<br />
2005<br />
Satzungsänderungen<br />
Gemäß § 70 Abs. 1 SGB IV wurde der Haushaltsplan<br />
2005 mit einem Gesamtvolumen<br />
von 20,8 Milliarden Euro festgestellt. Dabei<br />
wurden die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe<br />
als Bestandteil des Haushaltsplans<br />
angenommen.<br />
Aufteilung des Haushaltsplans 2005<br />
in Euro bzw. Prozent (Gesamthaushalt 20,8 Mrd. Euro)<br />
Neben den genannten wesentlichen Beschlüssen<br />
hat sich die Vertreterversammlung<br />
regelmäßig der Geschäftslage der Bundesknappschaft<br />
gewidmet, insbesondere der<br />
Situation der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
sowie den Bereichen Rentenversicherung und<br />
Rehabilitation. Darüber hinaus wurden die die<br />
Bundesknappschaft betreffenden aktuellen<br />
sozialpolitischen Fragen erörtert.<br />
Außerdem hat die Vertreterversammlung<br />
nach entsprechenden Vorberatungen im<br />
Vorstand und der Kommission für Rechtsund<br />
Grundsatzfragen einige wichtige Satzungsänderungen<br />
beschlossen.<br />
Vorstand und Geschäftsführung<br />
Vorstand und Geschäftsführung der Bundesknappschaft<br />
sind für die Wahrnehmung<br />
des ope rativen Geschäfts sowie für die<br />
Erarbeitung von strategischen Konzepten zur<br />
Weiterentwicklung des knappschaftlichen<br />
Verbundsystems verantwortlich. Das Jahr<br />
Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
<strong>2004</strong> war insbesondere für die Bundesknappschaft<br />
durch folgende Schwerpunkte geprägt:<br />
Vorbereitende Maßnahmen zur Umsetzung<br />
des „Gesetzes zur Organisationsreform in der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung“.<br />
Rentenversicherung —— (15,04 Mrd. ) 72%<br />
Krankenversicherung —— (4,64 Mrd.) 22%<br />
Pfl egeversicherung —— (1,12 Mrd.) 6%<br />
Präsidium des Vorstandes<br />
Fritz Kollorz, Dr. Joachim Geisler, Eckehard Linnemann<br />
Zusammenarbeit der Bundesknappschaft,<br />
der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und der <strong>See</strong>kasse<br />
im Rahmen der nach dem Rentenorganisationsreformgesetz<br />
anstehenden Fusion<br />
auf verschiedenen Projektebenen und auf<br />
der Ebene der Selbstverwaltung sowie der<br />
Geschäftsführung in einem hierfür eingerichteten<br />
Fusionsausschuss.<br />
Optimierung der aufbau- und ablauforganisatorischen<br />
Strukturen in der Minijob-Zentrale<br />
sowie Umsetzung notwendiger personalwirtschaftlicher<br />
Maßnahmen und Anpassung der<br />
Datenverarbeitung.<br />
Erarbeitung von weiteren Maßnahmen zur<br />
Stabilisierung bzw. Senkung der Beitragssätze<br />
in der knappschaftlichen Krankenversicherung.<br />
19
20 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
Geschäftsführung<br />
Dr. Georg Greve, Rolf Stadié, Dr. Ulrich Roppel<br />
1.2 Regionale Selbstverwaltung<br />
<strong>Knappschaft</strong>sausschüsse<br />
Die sechzehn bundesweit eingerichteten<br />
<strong>Knappschaft</strong>sausschüsse haben auch im<br />
Jahr <strong>2004</strong> die Zulassung unter anderem von<br />
Leistungserbringern für die Durchführung von<br />
häuslicher Krankenpflege und Haushaltshilfen<br />
begleitet und im Rahmen der Richtlinien für<br />
die <strong>Knappschaft</strong>sausschüsse Vorstand und<br />
Geschäftsführung bei der Wahrnehmung des<br />
operativen Geschäfts beraten.<br />
<strong>Knappschaft</strong>sälteste <strong>2004</strong><br />
nach Verwaltungsstellen in Zahlen (Gesamtzahl 1.982)<br />
Hauptverwaltung —— 749<br />
Chemnitz —— 407<br />
Hannover —— 250<br />
Saarbrücken —— 202<br />
Bergheim —— 148<br />
Cottbus —— 136<br />
München —— 90<br />
Widersprüche <strong>2004</strong><br />
nach Versicherungsbereichen in Fallzahlen bzw. Prozent (Gesamtzahl 37.209)<br />
Krankenversicherung —— 17.926<br />
Rentenversicherung —— 14.004<br />
Pfl egeversicherung —— 5.279<br />
<strong>Knappschaft</strong>sälteste<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>sältesten stehen auch weiterhin<br />
für Kundenorientierung und Versichertennähe.<br />
Derzeit sind insgesamt 1.982 <strong>Knappschaft</strong>sälteste<br />
im ganzen Bundesgebiet<br />
ehrenamtlich tätig.<br />
Um ihnen, insbesondere den vom Vorstand<br />
im Laufe des Jahres neu gewählten <strong>Knappschaft</strong>sältesten,<br />
weiterhin das erforderliche<br />
Fachwissen für die Beratung und Betreuung<br />
der Versicherten zu vermitteln, fanden auch<br />
im Jahr <strong>2004</strong> auf Verwaltungs- und Geschäftsstellenebene<br />
sowohl eintägige als auch mehrtägige<br />
Schulungen bzw. Seminare statt.
1.3 Gliederung der Selbstverwaltung<br />
Versicherte<br />
der Bundesknappschaft<br />
)<br />
<strong>Knappschaft</strong>sälteste<br />
)<br />
Wahl<br />
Wahl von 40<br />
Versichertenvertretern<br />
Vertreterversammlung<br />
Arbeitgeber<br />
knappschaftliche Betriebe<br />
knappschaftlich versicherte Betriebe<br />
)<br />
Wahl von 20<br />
Arbeitgebervertretern<br />
Vorsitzender: Günter Herfarth | 1. stellv. Vorsitzender: Jürgen Eikhoff | 2. stellv. Vorsitzender: Kemo Razanica<br />
Kommission für Rechts- Finanzkommission Kommission zur Prüfung Kommission zur Prüfung<br />
und Grundsatzfragen und Abnahme und Abnahme<br />
der Jahresrechnung der Jahresrechnung in<br />
Ausgleichsangelegenheiten<br />
Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />
Günter Herfarth Alfred Drabiniok Willy Fritsch Alfred Drabiniok<br />
Mitglieder der Vertreterversammlung<br />
Versicherte/Arbeiter<br />
Michael Bartz, Hamm Friedhelm Hundertmark, München Peter Obramski, Gelsenkirchen<br />
Detlev Behrens, <strong>See</strong>lze Adolf Kapfer, Peiting Dirk Pittermann, Zittow<br />
Volkmar Bendl, Castrop-Rauxel Edelgard Kohrt, Berlin Heinz-Gert Richter, Elsterwerda<br />
Bernd Clemens, Gera Gisela Lakes, Duisburg Edeltraud Ritter, Wiednitz<br />
Andreas Detemple, Neunkirchen Hans-Ulrich Lehmann, Moers Klaus-Peter Schäfer, Siegen<br />
Stephan Enzmann, Chemnitz Hans-Werner Liebner, Pirna Werner Scheibel, Cottbus<br />
Manfred Freitag, Kassel Detlef Loosz, Alsdorf Paul Schmidt, Friedchisthal<br />
Willy Fritsch, Bochum Waldemar Mosenheuer, Helmstedt Gunter Silla, Kelheim<br />
Helmut Gille, Oberhausen Peter Nettelmann, Hamm Erhard Weilbeer, Wolmirstedt<br />
Günter Herfarth, Hannover Arno Netzel, Gelsenkirchen Ulrich Wolk, Lehrte<br />
Dieter Hermann, Marl Hans-Jürgen Neuenhoff, Dinslaken<br />
Versicherte/Angestellte<br />
Theo Beckers, Alsdorf Dr. Ruth Kage, Leipzig Detlev Mischke, Herten<br />
Werner Bolz, Essen Peter Klaus, Berlin Kemo Razanica, Bochum<br />
Marion Herrmann, Großalmerode Wolfgang Maaßen, Grevenbroich<br />
Arbeitgeber<br />
Friedrich Breinig, Herne Joachim Hüttenrauch, Hannover Wolfgang Quecke, Essen<br />
Alfred Drabiniok, Herne Ulrich Krause, Calau Dr. Ernst Roth, Essen<br />
Jürgen Eikhoff, Herne Dietmar Leupold, Chemnitz Peter Savelsberg, Essen<br />
Reinhard Fox, Kamp-Lintfort Bernhard Lohrum, Siegen Dr. Hans-Joachim Scharf, Köln<br />
Dr. Karl-Matthias Heck, Püttlingen Gerhard Ludwig, Köln Hans-Jürgen Stegemann, Helmstedt<br />
Dr. Manfred Hegemann, Dortmund Olaf Lüppes, Porta-Westfalica Dr. Harald Stoppa, Dortmund<br />
Bernd Heggemann, Theißen Ulrich Pausch, Wunstorf<br />
)<br />
Vorstand<br />
Wahl von<br />
18 Versichertenvertretern<br />
9 Arbeitgebervertretern<br />
Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
Vorsitzender: Fritz Kollorz | 1. stellv. Vorsitzender: Dr. Joachim Geisler | 2. stellv. Vorsitzender: Eckehard Linnemann<br />
Ausschuss für Ausschuss für Finanz- Krankenhaus- Personal- Bau-<br />
Verwaltungs- und Rechts- und ausschuss ausschuss ausschuss ausschuss<br />
Organisationsfragen Grundsatzfragen<br />
Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />
Fritz Kollorz E. Linnemann Michael G. Ziesler Dr. Joachim Geisler Willi Fabek * Ludwig Ladzinski<br />
Mitglieder des Vorstandes<br />
Versicherte/Arbeiter<br />
Jörg Degelmann, Hamm Fritz Kollorz, Hannover Matthias Priem, Würselen<br />
Dr. Ursula Engelen-Kefer, Berlin Günter Krieger, Moers Michael Riedel, Saarbrücken<br />
Rudolf Ernesti, Bochum Ludwig Ladzinski, Bottrop Gisbert Schöne, Raschau<br />
Alfred Geißler, Hannover Georg Meier, Marl Erich Wolf, Heringen<br />
Rolf Gleis, Markkleeberg Klaus Mooz, Stadthagen Wolfgang Zimpel, Sondershausen<br />
Versicherte/Angestellte<br />
Monika Heinrich, Senftenberg Eckehard Linnemann, Hannover<br />
Günter Kaschel, Weiherhammer<br />
Arbeitgeber<br />
Henning Anz, Köln Dr. Jürgen Drath, Senftenberg Elmar Milles, Essen<br />
Franz Beschorner, Chemnitz Dr. Joachim Geisler, Essen Uwe Penth, Saarbrücken<br />
Dr. Arne Brockhoff, Kassel Dr. Rainer Konietzka, Essen Michael G. Ziesler, Herne<br />
* 1. Stellvertreter des Vorstandsmitgliedes Dr. Ursula Engelen-Kefer<br />
Stand: 1. Dezember <strong>2004</strong><br />
21
Stand: 31. Dezember <strong>2004</strong><br />
22 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
Geschäftsführung und Geschäftsverteilung<br />
Referat 0.1<br />
Selbstverwaltung<br />
– Hubert Altenkamp –<br />
Referat 0.2<br />
Geschäftsführung, Kommunikation,<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
– Herbert Metzger –<br />
Abteilung I<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
– Hans-Jürgen Fries –<br />
Dezernat I.1<br />
Service, Markt und Vertrieb,<br />
Dienststellensteuerung<br />
– Dieter Castrup –<br />
Dezernat I.2<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
a) der Rentner, b) der Studenten, c) nach<br />
dem SGB III; Freiwillige KV, Aufstockungsversicherung,<br />
Krankenkassenwahlrechte<br />
– Klaus Wilmsen –<br />
Dezernat I.3<br />
Leistungsmanagement<br />
Krankenhäuser und Rehabilitationsleistungen<br />
der Krankenversicherung<br />
– N. N. –<br />
Dezernat I.4<br />
Leistungsmanagement Häusliche<br />
Krankenpfl ege, Pfl egeversicherung<br />
– Dr. Christina Schulte –<br />
Dezernat I.5<br />
Leistungsmanagement Hilfsmittel,<br />
Heilmittel, Fahrkosten, Sonstige<br />
– Gerd Jockenhöfer –<br />
Dezernat I.6<br />
DV-Verbindungsstelle<br />
– Heinz-Jürgen Ohrndorf –<br />
Dezernat 1.7<br />
Leistungsmanagement Ärzte und<br />
Arzneimittel,<br />
Disease-Management<br />
– Klaus Jochheim –<br />
Referat 0.4<br />
Innenrevision<br />
– Werner Schommers –<br />
Abteilung II<br />
Rentenversicherung<br />
– Ulrich Pott –<br />
Dezernat II.1<br />
DV-Verbindungsstelle<br />
– Heinz Kremer –<br />
Dezernat II.2<br />
Grundsatzangelegenheiten des<br />
innerstaatlichen Rentenrechts, Auskunfts-<br />
und Beratungsstelle der Hauptverwaltung<br />
(ohne Moers)<br />
– Volker Achenbach –<br />
Dezernat II.3<br />
Grundsatzangelegenheiten des überund<br />
zwischenstaatlichen Rentenrechts,<br />
Fremdrentenrecht, Auslandsrentenzahlungsrecht<br />
– Reiner Schindler –<br />
Dezernat II.4<br />
Innerstaatliche<br />
Rentenversicherung in<br />
Einzelfällen/Leitdezernat<br />
– Klaus-Peter Zegenhagen –<br />
Dezernat II.5<br />
Innerstaatliche Rentenversicherung in<br />
Einzelfällen<br />
– Vera-Eva Mediger-Watermeier –<br />
Dezernat II.6<br />
Innerstaatliche Rentenversicherung<br />
in Einzelfällen, Versichertenkontenführung/Datenaufbereitung<br />
– Tobias Stehmans –<br />
Dezernat II.7<br />
Zwischen- und überstaatliche<br />
Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />
in Einzelfällen/Leitdezernat<br />
– Rainer Bruhnke –<br />
Dezernat II.8<br />
Zwischen- und überstaatliche<br />
Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />
in Einzelfällen<br />
– Dieter Middel –<br />
Abteilung III<br />
Rehabilitation<br />
– Hermann-Josef Bahl –<br />
Direktor<br />
Rolf Stadié<br />
Dezernat III.1<br />
Grundsatzangelegenheiten<br />
der Leistungen zur Teilhabe (Rehabilitation)<br />
und Rehabilitationseinrichtungen<br />
– N. N. –<br />
Dezernat III.2<br />
Leistungen zur Teilhabe<br />
(Rehabilitation) in Einzelfällen<br />
– Harald Afemann –<br />
Dezernat III.3<br />
Zentrale Belegung,<br />
Zentrale Abrechnung,<br />
Zentrale Schnelleinweisung<br />
– N. N. –<br />
Dezernat II.9<br />
Innerstaatliche Rentenversicherung<br />
in Einzelfällen<br />
– Klaus-Peter Zegenhagen –<br />
Abteilung IV<br />
Haushalt, Finanzen, Vermögen, Controlling<br />
– Heinz-Günter Held –<br />
Dezernat IV.1<br />
Haushalts- und Rechnungswesen<br />
– Ulrich Paschek –<br />
Dezernat IV.2<br />
Zahlungsverkehr, Rentenrechnungs -<br />
stelle, Grundstücks- und Inventarverwaltung,<br />
Vermögensverwaltung<br />
– Hermann Schäfer –<br />
Dezernat IV.3<br />
Lohnausgleichskasse<br />
– Ulrich Paschek –<br />
Dezernat IV.4<br />
Controlling<br />
– Hans Kulig –<br />
Dezernat IV.5<br />
DV-Verbindungsstelle<br />
– Aloys Weinand –<br />
Dezernat II.10<br />
Betriebsprüfung<br />
– Heinz Kremer –<br />
Geschäftsführung<br />
Erster Direktor<br />
Dr. Georg Greve<br />
Abteilung V<br />
Personal, Berufl iche Bildung, Innerer Dienst<br />
– Peter Grothues –<br />
Dezernat V.1<br />
Personal<br />
– Andreas Gülker –<br />
Dezernat V.2<br />
Berufl iche Bildung<br />
– Ludger Nachtwey –<br />
Dezernat V.3<br />
Innerer Dienst<br />
– Aimo Glaser –<br />
Direktor<br />
Dr. Ulrich Roppel<br />
Abteilung VI<br />
Organisation, Planung/Statistik, DV<br />
– Frank Karnitzki –<br />
Dezernat VI.1<br />
Organisation, Planung/Statistik<br />
– Peter Günther –<br />
Dezernat VI.2<br />
DV-Durchführung, Systemtechnik,<br />
Netzwerke, DV-Support<br />
– Hartmut Hackert –<br />
Dezernat VI.3<br />
Dienstleistungszentrum<br />
DV-Anwendungsentwicklung<br />
– Holger Koch –<br />
Fachabteilung 0.6<br />
Recht<br />
– Christian Hennig –<br />
Abteilung VII<br />
Zentrale Stelle für Melde- und Beitragswesen<br />
– Frank Karnitzki –<br />
Dezernat VII.1<br />
Grundsatzsaufgaben des<br />
Versicherungs-, Beitrags- und<br />
Melderechts<br />
– Uwe Werner –<br />
Dezernat VII.2<br />
Beleggutverarbeitung für die<br />
Zentrale Einzugsstelle und die Lohnausgleichskasse<br />
– Heinrich Winkelhake –<br />
Dezernat VII.3<br />
Meldeverfahren und Beitragsabrechnung<br />
für geringfügig Beschäftigte, Überprüfung<br />
der Beschäftigungsverhältnisse,<br />
Haushaltsscheckverfahren<br />
– Christian Ede –<br />
Dezernat VII.4<br />
Meldeverfahren und<br />
Beitragsabrechnung für<br />
geringfügig Beschäftigte<br />
– Jörg Rensing –<br />
Dezernat VII.5<br />
Insolvenzen<br />
– Karl-Heinz Zanthoff –<br />
Dezernat VII.6<br />
Meldeverfahren und<br />
Beitragsabrechnung für<br />
geringfügig Beschäftigte<br />
– N. N. –<br />
Dezernat VII.7<br />
Meldeverfahren und<br />
Beitragsabrechnung für<br />
geringfügig Beschäftigte<br />
– Peggy Horn –<br />
Dezernat VII.8<br />
Insolvenzen<br />
– Reimund Pracht –<br />
Fachabteilung 0.9<br />
Planen und Bauen<br />
– Elisabeth Lause –<br />
Abteilung VIII<br />
Integrierte Versorgung und<br />
Gesundheitsdienstleistungen<br />
– Hans-Adolf Müller –<br />
Dezernat VIII.1<br />
Integrierte Versorgung,<br />
<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
– Christiane Vössing –<br />
Dezernat VIII.2<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser,<br />
Beteiligungscontrolling<br />
– Volker Menne –<br />
Dezernat VIII.3<br />
Sozialmedizinischer Dienst<br />
– Claudia Neugebauer –<br />
Dezernat VIII.4<br />
Kliniken<br />
– Ulrike Czypionka-Krause –
2<br />
rentenversicherung<br />
2.1 Organisationsreform in der Rentenversicherung | 24<br />
2.2 Entwicklungen in der Renten versicherung | 27<br />
2.3 Versicherungsangelegenheiten | 31<br />
2.3 Rentenstatistik | 32<br />
2.4 Rentenversicherung international | 34
24 Rentenversicherung<br />
Einheitlicher<br />
Versichertenbegriff<br />
Fusionen<br />
2.1 Organisationsreform in der Rentenversicherung<br />
Am 26. Mai <strong>2004</strong> hat das Bundeskabinett<br />
den Entwurf eines Gesetzes zur Organisationsreform<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
beschlossen, der eine historische<br />
Zäsur in der Organisation der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung darstellt. Der Gesetzentwurf<br />
wurde mit leichten Änderungen im<br />
Oktober <strong>2004</strong> vom Deutschen Bundestag und<br />
im November <strong>2004</strong> vom Deutschen Bundesrat<br />
verabschiedet. Das Gesetz sieht unter anderem<br />
vor, dass die Bundesknappschaft zum<br />
1. Oktober 2005 mit der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
und der <strong>See</strong>kasse zur „Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“<br />
fusioniert. Mit der Fusion schlägt die <strong>Knappschaft</strong><br />
ein neues Kapitel in ihrer langen<br />
Geschichte auf.<br />
Das Gesetz zur Organisationsreform in der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung tritt in<br />
wesentlichen Teilen bereits zum 1. Januar 2005<br />
in Kraft und enthält drei wesentliche Strukturveränderungen<br />
für die Rentenversicherung:<br />
Zunächst entfällt die bisherige Unterscheidung<br />
zwischen Arbeitern und Angestellten in<br />
der Rentenversicherung, die als Zuordnungskriterium<br />
zur Bundesversicherungsanstalt für<br />
Angestellte (BfA) und zu den Landesversicherungsanstalten<br />
gedient hat. Der einheitliche<br />
Versichertenbegriff bildet jetzt die Ausgangsbasis<br />
für die organisatorische Veränderung der<br />
Rentenversicherungsträger.<br />
Um die Gemeinsamkeit innerhalb der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung zu betonen und in<br />
der Öffentlichkeit darzustellen, werden alle<br />
Rentenversicherungsträger ab dem 1. Oktober<br />
2005 unter dem Namen „Deutsche Rentenversicherung“<br />
auftreten. Dabei werden einige<br />
Rentenversicherungsträger fusionieren.<br />
So fusionierten die Bundesversicherungsanstalt<br />
für Angestellte (BfA) und der Verband<br />
Deutscher Rentenversicherungsträger zur<br />
„Deutschen Rentenversicherung Bund“. Die<br />
drei berufsständischen Rentenversicherungsträger<br />
Bundesknappschaft, <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
und <strong>See</strong>kasse schließen sich zur<br />
„Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ zusammen. Auch die Zahl der bisher<br />
22 eigenständigen Landesversicherungsanstalten<br />
als Regionalträger wird reduziert<br />
werden, soweit dies unter wirtschaftlichen<br />
Aspekten erforderlich und sinnvoll ist. Erste<br />
Fusionsbeschlüsse bzw. Fusionsplanungen<br />
liegen bereits vor.<br />
Über eine „zentrale Versicherungsnummernvergabe“<br />
werden ab dem 1. Januar 2005<br />
Neuversicherte den vorhandenen Trägern nach<br />
einer festen Relation zugeordnet.<br />
55 % der Neuversicherten werden dabei an<br />
die Regionalträger vergeben (zum Beispiel<br />
Deutsche Rentenversicherung Baden-<br />
Württemberg),<br />
40 % der Neuversicherten werden an die<br />
Deutsche Rentenversicherung Bund vergeben<br />
und<br />
5 % der Neuversicherten werden der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> zugeteilt.<br />
Zentrale<br />
Versicherungsnummernvergabe
Neue<br />
Versichertenstruktur<br />
Grundsatz- und Querschnittsaufgaben<br />
werden zukünftig in wesentlichen Bereichen<br />
der Deutschen Rentenversicherung Bund in<br />
Berlin zugeordnet. Die anderen Rentenversicherungsträger<br />
werden aber weiterhin – wenn<br />
auch in verringertem Umfang – solche Aufgaben<br />
wahrnehmen.<br />
Kernziel der Organisationsreform ist die<br />
Schaffung langfristig stabiler organisatorischer<br />
Rahmenbedingungen für alle Rentenversicherungsträger<br />
durch ein neues System<br />
der Versichertenverteilung. Mittels einer<br />
dauerhaft konstanten Verteilung der Arbeitsmengen<br />
werden sichere Planungsgrundlagen<br />
geschaffen.<br />
Entscheidend für die zukünftige Arbeit und<br />
Struktur der <strong>Knappschaft</strong> ist die festgeschriebene<br />
Fusion mit der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
und der <strong>See</strong>kasse sowie die Zuweisung von<br />
fünf Prozent aller Neuversicherten.<br />
Schon heute sind nur noch knapp zehn<br />
Prozent der Versicherten der <strong>Knappschaft</strong><br />
und nur noch zwei Prozent ihrer Arbeitgeber<br />
im Bergbau tätig. Diese zunehmende berufsständische<br />
Ungebundenheit der <strong>Knappschaft</strong><br />
wird sich mit der Organisationsreform in der<br />
Rentenversicherung noch weiter verstärken.<br />
Durch die Organisationsreform wird die<br />
<strong>Knappschaft</strong> eine völlig andere Versichertenstruktur<br />
erhalten. Bereits seit dem 1. Januar<br />
2005 werden allen Rentenversicherungsträgern<br />
Versicherte nach dem neuen Berechnungsmodell<br />
zugewiesen. Die ursprüngliche<br />
Zuständigkeit für Bergleute, <strong>See</strong>leute<br />
und Beschäftigte bei der <strong>Bahn</strong> bleibt dabei<br />
beim neuen Versicherungsträger Deutsche<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
voll erhalten.<br />
Allein im ersten Quartal 2005 sind der neuen<br />
Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> rund 15.000 neue Versicherte zugeteilt<br />
worden, davon nur 33 aus knappschaftlichen<br />
Betrieben. Binnen der nächsten beiden<br />
Jahre wird der neue Versicherungsträger<br />
Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> voraussichtlich rund 120.000 neue<br />
Ver sicherte in der Rentenversicherung bekommen.<br />
Das sind etwa so viele neue Versicherte,<br />
wie aktuell im Bergbau beschäftigt sind. An<br />
dieser Zahl ist die Dimension des Strukturwandels<br />
innerhalb der Versichertenbasis der<br />
<strong>Knappschaft</strong> zu erkennen, die sich in den<br />
nächsten Jahren vollziehen wird. Durch die<br />
Zuweisung von fünf Prozent aller Neuversicherten<br />
bleibt der neue Sozialversicherungsträger<br />
selbstständig und Arbeitsplätze im<br />
Bereich Rentenversicherung werden dauerhaft<br />
gesichert.<br />
Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
wird in ihrer letzten Ausbaustufe<br />
rund 2,1 Millionen Pflichtversicherte und<br />
1,5 Millionen Rentner betreuen. Mit einem<br />
Haushaltsvolumen von rund 28,5 Milliarden<br />
Euro und rund 17.000 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern wird die Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> der<br />
zweitgrößte Rentenversicherungsträger in<br />
Deutschland – hauptsächlich mit Versicherten<br />
in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen,<br />
Saarland, Bayern, Hamburg, Hessen, Sachsen<br />
und Brandenburg.<br />
Rentenversicherung<br />
25
26 Rentenversicherung<br />
Ziele der<br />
Organisationsreform<br />
Versicherte der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (Prognose)<br />
Versichertenpotenzial und Quotenfälle<br />
1.493.512<br />
Ziel der Organisationsreform ist es darüber<br />
hinaus, durch Verschlankung von Verwaltungsstrukturen<br />
finanzielle Einsparungen zu<br />
erreichen. Durch Einführung eines Benchmarking<br />
werden die Rentenversicherungsträger in<br />
einen Wettbewerb um die Optimierung ihrer<br />
Arbeitsprozesse und Erledigung ihrer Aufgaben<br />
eintreten.<br />
rd. 2,1 Mio.<br />
rd. 700.000<br />
| 2003 2020 |<br />
Verlauf inkl.Quotenfälle<br />
Verlauf ausschließlich bisheriges Versichertenpotenzial<br />
Bis zum Jahr 2010 sollen auf diesem Wege die<br />
Verwaltungs- und Verfahrenskosten dauerhaft<br />
um zehn Prozent (ausgehend von den<br />
Verwaltungs- und Verfahrenskosten für das<br />
Kalenderjahr <strong>2004</strong>) vermindert werden. Die<br />
Entwicklung der Verwaltungs- und Verfahrenskosten<br />
sowie die Maßnahmen zur Optimierung<br />
dieser Kosten sind ab 2007 jährlich<br />
dem Bundesministerium für Gesundheit und<br />
Soziale Sicherung zu berichten.
Einführung<br />
eines Nachhaltigkeitsfaktors<br />
2.2 Entwicklungen in der Rentenversicherung<br />
Neben dem Gesetz zur Organisationsreform<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
gab es im Jahr <strong>2004</strong> weitere wichtige<br />
Entwicklungen in der Rentenversicherung. Zu<br />
nennen sind das Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz,<br />
die Veränderungen bei der<br />
Besteuerung von Renten, die Umsetzung des<br />
Kinder-Berücksichtigungsgesetzes bei Rentenbeziehern<br />
oder das Gesetz zur Überarbeitung<br />
des Lebenspartnerschaftsrechts.<br />
Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz<br />
Um die Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung trotz der bekannten<br />
demografischen Entwicklung (Sinken der<br />
Geburtenrate, längere Rentenbezugszeiten<br />
durch höhere Lebenserwartung, Verschiebung<br />
des Verhältnisses zwischen Rentnern<br />
und Beitragszahlern) nachhaltig zu sichern,<br />
wurden mit dem Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz<br />
langfristig stabilisierende<br />
Maßnahmen getroffen.<br />
Ab dem Jahr 2005 wird die Rentenanpassungsformel<br />
um den Nachhaltigkeitsfaktor erweitert.<br />
Zukünftige Rentenanpassungen fallen<br />
danach niedriger aus, wenn sich das Verhältnis<br />
zwischen Rentnern und Beitragszahlern zu<br />
Lasten der Beitragszahler verändert. Langfristig<br />
gesehen wird durch diese Maßnahme<br />
das Rentenniveau sinken. Die Beiträge zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung sollen jedoch<br />
hierdurch stabil gehalten werden.<br />
Elektronische Verwaltung der Versicherungskonten<br />
Beginnend mit dem Geburtsjahrgang 1946<br />
wird die Altersgrenze für die vorzeitige<br />
Inanspruchnahme der Altersrente wegen<br />
Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit<br />
stufenweise vom 60. auf das 63. Lebensjahr<br />
angehoben. Ab Dezember 1948 geborene<br />
Versicherte haben damit grundsätzlich frühestens<br />
mit 63 Jahren die Möglichkeit, diese<br />
Altersrente, allerdings mit einem Abschlag<br />
von 7,2 Prozent, zu beziehen. Es handelt sich<br />
erstmals um die Anhebung einer Altersgrenze<br />
für die frühestmögliche Inanspruchnahme<br />
einer Altersrente.<br />
Allerdings wurden für Versicherte, die bei In-<br />
Kraft-Treten der Neuregelung schon Dispositionen<br />
zur Beendigung ihres Erwerbslebens<br />
getroffen hatten, Vertrauensschutzregelungen<br />
getroffen. Wer unter den Vertrauensschutz<br />
fällt, kann die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit<br />
oder nach Altersteilzeitarbeit schon<br />
im Alter von 60 Jahren (dafür aber mit einem<br />
Abschlag von 18,0 %) in Anspruch nehmen.<br />
Bislang wurden Ausbildungszeiten nach Vollendung<br />
des 17. Lebensjahres bei der Rentenberechnung<br />
als Anrechnungszeiten berücksichtigt<br />
und mit Entgeltpunkten bewertet.<br />
Diese Zeiten wirkten sich damit unmittelbar<br />
rentensteigernd aus.<br />
Zukünftig (ab dem 1. Januar 2009) werden Zeiten<br />
des Schul- und Hochschulbesuchs nicht<br />
mehr rentensteigernd bewertet.<br />
Rentenversicherung<br />
Anhebung der<br />
Altersgrenze für<br />
die vorzeitige<br />
Inanspruchnahme<br />
der Altersrente<br />
wegen<br />
Arbeitslosigkeit<br />
Ausbildungszeiten<br />
27
28 Rentenversicherung<br />
Übergang zur<br />
nachgelagerten<br />
Besteuerung<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> wurden 102.000 Rentenanträge bearbeitet<br />
In einer Übergangszeit (bei Rentenbeginn bis<br />
zum 31. Dezember 2008) wird die Bewertung<br />
dieser Zeiten stufenweise abgebaut. Die<br />
Zeiten werden damit nach wie vor als Anrechnungszeiten<br />
berücksichtigt (eine Lücke in<br />
der Erwerbsbiografie entsteht also nicht), sie<br />
wirken sich allerdings nicht mehr unmittelbar<br />
rentensteigernd aus. Fachschulzeiten und<br />
Zeiten der Teilnahme an berufsvorbereitenden<br />
Bildungsmaßnahmen sind von dieser Neuregelung<br />
nicht betroffen.<br />
Darüber hinaus erfolgt ab dem 1. Januar 2009<br />
eine pauschale Höherbewertung der ersten<br />
drei Jahre mit Pflichtbeiträgen auf 75 Prozent<br />
des Durchschnittsverdienstes aller Versicherten<br />
nur noch, wenn in dieser Zeit tatsächlich<br />
Pflichtbeiträge auf Grund einer Berufsausbildung<br />
vorliegen. Die bisherige pauschale<br />
Höherbewertung der ersten drei Jahre mit<br />
Pflichtbeitragszeiten wird in allen anderen<br />
Fällen stufenweise (bei Rentenbeginn bis<br />
31. Dezember 2008) abgeschmolzen.<br />
Besteuerung von Renten der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung (Auswirkungen<br />
des Alterseinkünftegesetzes)<br />
Mit dem am 11. Juni <strong>2004</strong> verabschiedeten<br />
Alterseinkünftegesetz ist der Gesetzgeber<br />
dem Auftrag des Bundesverfassungsgerichts<br />
nachgekommen, nach dem Pensionen von<br />
Beamten und Renten aus der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung einheitlich zu besteuern<br />
sind.<br />
Beiträge des Arbeitnehmers zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung wurden in der Vergangenheit<br />
generell bzw. werden auch noch bis<br />
zum Jahr 2025 teilweise aus versteuertem<br />
Einkommen gezahlt. Rentenleistungen, für die<br />
Beiträge nach altem Recht geleistet wurden,<br />
dürfen deshalb nicht sofort voll von der<br />
Steuerpflicht erfasst werden. Daher erfolgt<br />
der Wechsel von der bisherigen Ertragsanteilsbesteuerung<br />
hin zur nachgelagerten Besteuerung<br />
nicht in einem Zug, sondern in Stufen<br />
während einer langen Übergangszeit.<br />
Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />
werden ab dem 1. Januar 2005 nach § 10<br />
Abs. 1 Nr. 2 EStG schrittweise von der Besteuerung<br />
freigestellt. Das Gleiche gilt auch für die<br />
Leibrentenversicherungen. Diese Vorsorgeaufwendungen<br />
können bis zu einem Höchstbetrag<br />
von 20.000 Euro bei Ledigen und 40.000<br />
Euro bei Ehegatten steuermindernd geltend<br />
gemacht werden. Im Kalenderjahr 2005 sind<br />
von den, gegebenenfalls auf den Höchstbetrag<br />
begrenzten, Vorsorgeaufwendungen<br />
60 Prozent anzusetzen. Der so ermittelte<br />
Betrag ist um den nach § 3 Nr. 62 EStG steuerfreien<br />
Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung zu vermindern und dann<br />
als Sonderausgabe steuerlich abziehbar. Der<br />
prozentuale Anteil steigt jährlich um zwei<br />
Prozentpunkte, bis im Jahr 2025 die Beiträge<br />
vollständig absetzbar sind.<br />
Für alle weiteren Sozialversicherungsbeiträge<br />
(Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung)<br />
sowie andere Vorsorgeaufwendungen<br />
gibt es nach § 10 Abs. 4 EStG einen eigenen<br />
Höchstbetrag, der zusätzlich zu den Altersvorsorgeaufwendungen<br />
zu berücksichtigen<br />
ist. Bei Steuerpflichtigen, die ihren Krankenversicherungsschutz<br />
nicht vollständig selbst<br />
tragen, beträgt der Höchstbetrag 1.500 Euro,<br />
für alle anderen Steuerzahler (zum Beispiel<br />
für Selbstständige) 2.400 Euro. Bei zusammen<br />
veranlagten Ehegatten bestimmt sich der<br />
Freistellung der<br />
Beiträge<br />
Sonstige<br />
Vorsorgeaufwendungen
Besteuerung<br />
der Renten<br />
gemeinsame Höchstbetrag aus der Summe<br />
der jedem von ihnen zustehenden Höchstbeträge.<br />
Ab dem 1. Januar 2005 werden die Renten der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung, Renten aus<br />
den berufsständischen Versorgungseinrichtungen<br />
und die Leibrenten aus privaten Rentenversicherungen,<br />
die bestimmte Kriterien<br />
erfüllen und nach dem 31. Dezember <strong>2004</strong><br />
abgeschlossen wurden, schrittweise nachgelagert<br />
besteuert.<br />
Für das Jahr 2005 wird der steuerpflichtige<br />
Anteil der Rente für alle Bestandsrentner<br />
und Rentenzugänge des Jahres 2005 auf 50<br />
Prozent festgesetzt. Er steigt stufenweise für<br />
jeden neu hinzukommenden Rentenjahrgang<br />
bis zum Jahr 2020 um zwei Prozentpunkte auf<br />
80 Prozent und anschließend in jährlichen<br />
Schritten von einem Prozent, bis im Jahr 2040<br />
die Rentenleistung in voller Höhe zu versteuern<br />
ist.<br />
Anhand des für jeden Rentnerjahrgang festgelegten<br />
Besteuerungsanteils (50 Prozent, 52<br />
Prozent etc.) wird ein individueller „steuerfreier<br />
Teil der Rente“ (so genannter persönlicher<br />
Rentenfreibetrag) ermittelt. Der Rentenfreibetrag<br />
ist der Teil der Rente, der nicht versteuert<br />
werden muss und für die gesamte Laufzeit der<br />
Rente als „Eurobetrag“ festgeschrieben wird.<br />
Der steuerfreie Teil der Rente wird nicht nur<br />
für das Jahr des Rentenzugangs ermittelt,<br />
sondern auch für das Folgejahr. Der im zweiten<br />
Rentenbezugsjahr ermittelte persönliche<br />
Rentenfreibetrag ist der Freibetrag, der für<br />
die restliche Laufzeit der Rente als Eurobetrag<br />
bestehen bleibt. Abweichend davon wird<br />
Deutliche Reduzierung der Renten-Bearbeitungszeiten<br />
für Bestandsrentner der Rentenfreibetrag<br />
aus den Rentenzahlungen für das Jahr 2005<br />
ermittelt.<br />
Steuerpflichtig ist die gesamte Jahresbruttorente<br />
abzüglich des persönlichen Rentenfreibetrags<br />
und eines Werbungskosten-Pauschbetrags<br />
in Höhe von 102 Euro. Ob tatsächlich<br />
Steuern zu zahlen sind, hängt von den<br />
individuellen Verhältnissen (Abzugsmöglichkeiten)<br />
des jeweiligen Rentners wie beispielsweise<br />
dem Familienstand, dem Beitragssatz<br />
der Krankenkasse oder von sonstigen außergewöhnlichen<br />
Belastungen (zum Beispiel<br />
Schwerbehinderung) ab. Für die Ermittlung<br />
des steuerpflichtigen Einkommens werden<br />
alle Einkünfte addiert. Daher wirkt sich die<br />
höhere Besteuerung der Rente insbesondere<br />
dann aus, wenn noch weitere Einkünfte (zum<br />
Beispiel Mieteinnahmen, Zinsen) bezogen<br />
werden. Wenn die übrigen Einkünfte zusammen<br />
mit dem steuerpflichtigen Teil der Rente<br />
und nach Berücksichtigung aller übrigen<br />
steuerlichen Abzugsmöglichkeiten den<br />
steuerlichen Grundfreibetrag von derzeit 7.664<br />
Euro im Jahr 2005 (bei Ehepaaren 15.328 Euro)<br />
überschreiten, sind Steuern zu zahlen.<br />
Umsetzung des Kinder-Berücksichtigungsgesetzes<br />
bei Rentenbeziehern<br />
Das Bundesverfassungsgericht hatte in einem<br />
Urteil im April 2001 entschieden, dass bestimmte<br />
Vorschriften aus dem Recht der Pflegeversicherung<br />
mit dem Grundgesetz nicht<br />
vereinbar sind. Dies gilt, soweit Mitglieder der<br />
sozialen Pflegeversicherung, die Kinder betreuen<br />
und erziehen, mit einem gleich hohen<br />
Pflegeversicherungsbeitrag wie Mitglieder<br />
ohne Kinder belastet werden. Dem Gesetzgeber<br />
wurde auferlegt, spätestens bis zum<br />
Rentenversicherung<br />
Steuerpflichtiges<br />
Renten-<br />
einkommen<br />
29
30 Rentenversicherung<br />
31. Dezember <strong>2004</strong> eine Regelung zu treffen,<br />
die die Kindererziehungsleistung in der umlagefinanzierten<br />
sozialen Pflegeversicherung<br />
bei der Beitragsbemessung berücksichtigt; bis<br />
zum Ablauf des 31. Dezember <strong>2004</strong> durfte die<br />
bisherige Regelung noch weiter angewendet<br />
werden.<br />
Mit dem Kinder-Berücksichtigungsgesetz vom<br />
Dezember <strong>2004</strong> wurde das Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
umgesetzt. Der Beitragssatz<br />
in der sozialen Pflegeversicherung<br />
wurde für kinderlose Mitglieder vom 1. Januar<br />
2005 an um 0,25 Prozent Beitragssatzpunkte<br />
erhöht (Beitragszuschlag für Kinderlose), so<br />
dass ab diesem Zeitpunkt der Beitragssatz zur<br />
sozialen Pflegeversicherung für diese Personen<br />
insgesamt 1,95 % (bisher 1,7 %) bzw. bei<br />
Anspruch auf Beihilfe oder freie Heilfürsorge<br />
1,1 % (bisher 0,85 %) beträgt.<br />
Um festzustellen, welche Rentenbezieher den<br />
Beitragszuschlag zur Pflegeversicherung zu<br />
zahlen haben, hat die <strong>Knappschaft</strong> alle bei<br />
ihr in den Versicherungskonten gespeicherten<br />
kinderbezogenen Daten herangezogen<br />
und mit entsprechenden Daten der anderen<br />
Rentenversicherungsträger abgeglichen. Nach<br />
Abschluss dieses Datenabgleichs wurden in<br />
rund 115.000 Fällen, in denen eine Elterneigenschaft<br />
noch nicht nachgewiesen werden<br />
konnte, im Dezember <strong>2004</strong> Fragebögen an<br />
die Rentenbezieher versandt. In rund 72.000<br />
Fällen davon konnte die Elterneigenschaft<br />
so noch festgestellt und auf die Einziehung<br />
eines erhöhten Pflegeversicherungsbeitrags<br />
verzichtet werden.<br />
Gesetz zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsrechts<br />
Das Gesetz zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsgesetzes<br />
aus dem Dezember <strong>2004</strong><br />
ist zum 1. Januar 2005 in Kraft getreten. Das<br />
Gesetz sieht eine weitgehende Angleichung<br />
des Rechts für gleichgeschlechtliche Lebenspartner<br />
an das Eherecht vor. Für den Bereich<br />
der Rentenversicherung bedeutet dies insbesondere,<br />
dass eingetragene Lebenspartner<br />
wie eine Witwe oder ein Witwer Anspruch auf<br />
eine Hinterbliebenenrente haben. An Stelle<br />
der Hinterbliebenenversorgung können die<br />
Lebenspartner aber auch das Rentensplitting<br />
wählen.
123.539 Pflichtversicherte<br />
Anstieg auf<br />
3,73 Millionen<br />
Versicherungskonten<br />
2.3 Versicherungsangelegenheiten<br />
Versichertenbestand<br />
Am 1. Dezember <strong>2004</strong> waren insgesamt<br />
123.539 Personen in der knappschaftlichen<br />
Rentenversicherung pflichtversichert. Gegenüber<br />
dem Vorjahr (127.868 Personen) ergibt sich<br />
daher auch für das Jahr <strong>2004</strong> wiederum ein<br />
Rückgang von rund 3,4 Prozent, der im allgemeinen<br />
Schrumpfungsprozess des Bergbaus<br />
begründet liegt.<br />
Pfl ichtversicherte in der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
Stand 1. Dezember <strong>2004</strong> / in Fallzahlen (Gesamtzahl 123.539)<br />
Versicherungskonten<br />
Mit einem Anstieg auf 3.729.931 bei der <strong>Knappschaft</strong><br />
geführte Versicherungskonten setzt<br />
sich die positive Entwicklung der Vorjahre<br />
fort. Im Vergleich zum Kalenderjahr 2003<br />
(3.691.007 Versicherungskonten) ergibt sich<br />
eine Steigerung von rund einem Prozent oder<br />
38.924 Konten. Festzustellen ist, dass zwar<br />
nach der Erweiterung der Zuständigkeit durch<br />
die Ein-Monats-Regelung nach wie vor eine<br />
stetige Zunahme der von der <strong>Knappschaft</strong> geführten<br />
Versicherungskonten stattfindet, die<br />
Zuwachsrate an sich gegenüber den Vorjahren<br />
tendenziell jedoch leicht sinkt.<br />
Beschäftigte Westdeutschland —— 77.963<br />
Beschäftigte Ostdeutschland —— 22.986<br />
Sonstige Ostdeutschland<br />
(z. B. Arbeitslose, Krankengeldbezieher)<br />
—— 13.251<br />
Sonstige Westdeutschland<br />
(z. B. Arbeitslose, Krankengeldbezieher)<br />
—— 9.339<br />
Beschäftigte nach Bergbauarten<br />
Alte und neue Bundesländer / Stand 1. Dezember <strong>2004</strong> / in Fallzahlen (Gesamtzahl 100.949)<br />
Steinkohle —— 45.980<br />
Braunkohle —— 18.017<br />
<strong>Knappschaft</strong> und<br />
bergbauverarbeitende Einrichtungen<br />
—— 12.651<br />
Steinsalz und Kali —— 9.985<br />
Andere —— 8.913<br />
Besitzschutz —— 5.403<br />
Versorgungsausgleich<br />
Die von der <strong>Knappschaft</strong> an die Familiengerichte<br />
im Rahmen anhängiger Ehescheidungsverfahren<br />
erteilte Anzahl von Auskünften ist<br />
weiterhin hoch. Die Entwicklung der vergangenen<br />
Jahre fortsetzend wurde in 9.540 Fällen<br />
Auskunft über die Höhe der während der Ehe<br />
erworbenen Rentenanwartschaften erteilt.<br />
Rentenversicherung<br />
9.540 Anfragen<br />
der Familiengerichte<br />
31
32 Rentenversicherung<br />
2.4 Rentenstatistik<br />
Entwicklung der Rentenantragseingänge<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />
114.217<br />
| 1993 <strong>2004</strong> |<br />
Rentenanträge nach Leistungsarten <strong>2004</strong><br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen (Gesamtzahl 95.673)<br />
95.673<br />
Altersrenten —— 45.685<br />
Renten wegen Todes<br />
Witwen- und Witwerrenten/<br />
Waisenrenten/Erziehungsrente<br />
—— 32.746<br />
Renten wegen verminderter<br />
Erwerbsfähigkeit<br />
—— 15.185<br />
<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 2.057<br />
Entwicklung der Rentenzugänge<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />
73.121<br />
| 1993 <strong>2004</strong> |<br />
Rentenzugang nach Leistungsarten <strong>2004</strong><br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen (Gesamtzahl 71.358)<br />
71.358<br />
Altersrenten —— 31.403<br />
Renten wegen Todes<br />
Witwen- und Witwerrenten/<br />
Waisenrenten/Erziehungsrente<br />
—— 29.867<br />
Renten wegen verminderter<br />
Erwerbsfähigkeit<br />
—— 8.268<br />
<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 1.820
Entwicklung des Rentenbestandes<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />
975.884<br />
Rentenbestand nach Leistungsarten <strong>2004</strong><br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen (Gesamtzahl 1.032.466)<br />
Altersrenten —— 577.857<br />
Renten wegen Todes<br />
Witwen- und Witwerrenten/<br />
Waisenrenten/Erziehungsrente<br />
—— 381.597<br />
Renten wegen verminderter<br />
Erwerbsfähigkeit<br />
—— 65.181<br />
<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 7.831<br />
Anpassungsgeld<br />
| 1993 <strong>2004</strong> |<br />
Auf der Grundlage der „Richtlinien über die Gewährung<br />
von Anpassungsgeld an entlassene<br />
Arbeitnehmer des Steinkohlenbergbaus“ zahlt<br />
das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
Anpassungsgelder für ehemalige<br />
Bergbaubeschäftigte. Die Höhe des Anpassungsgeldes<br />
wird im Auftragsgeschäft von der<br />
<strong>Knappschaft</strong> ermittelt. Im Jahr <strong>2004</strong> wurden in<br />
2.256 Fällen Anpassungsgelder berechnet. Dies<br />
sind 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gesamtzahl<br />
der Bezieher von Anpassungsgeld ist<br />
jedoch auf 10.479 Personen zurückgegangen.<br />
Bearbeitungszeiten für Rentenanträge<br />
Alte und neue Bundesländer / in Tagen<br />
65,3<br />
1.032.466<br />
Bearbeitungszeiten<br />
Bei den Bearbeitungszeiten für Rentenanträge<br />
ist es gelungen, die durchschnittlichen Laufzeiten<br />
von 67 Tagen im Jahr 2003 auf 48,7 Tage<br />
im Jahre <strong>2004</strong> zu reduzieren. In den ersten<br />
Monaten des Jahres 2005 erfolgte sogar eine<br />
Reduzierung auf 37,7 Tage. Dies ist gelungen,<br />
obwohl die Bearbeitung eines Rentenantrages<br />
in der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
deutlich komplexer und arbeitsintensiver ist<br />
als in der übrigen gesetzlichen Rentenversicherung.<br />
| 2002 April 2005 |<br />
37,7<br />
Rentenversicherung<br />
33
34 Rentenversicherung<br />
2.5 Rentenversicherung international<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> ist als Rentenversicherungsträger<br />
weltweit tätig. Für die knappschaftliche<br />
Rentenversicherung ist sie für<br />
sämtliche Regelungen des über- und zwischenstaatlichen<br />
Rechts (EU-Recht und Sozialversicherungsabkommen)<br />
als Verbindungsstelle<br />
zuständig. Hinzu kommen weitere Auslandsberührungen<br />
aus der Anwendung des nationalen<br />
deutschen Auslandsrentenrechts. Bei den Rentenantragsmengen<br />
wurden im Jahr <strong>2004</strong> 18.864<br />
Antragseingänge verzeichnet. 19.432 Anträge<br />
wurde im Berichtsjahr erledigt. Der Anteil der<br />
Rentenanträge im Auslandsbereich am gesamten<br />
Rentenantragseingang betrug 19,72 Prozent.<br />
Rentenzahlungen an Berechtigte im Ausland<br />
einschließlich Einmalzahlungen / in Euro (Gesamtsumme 127.731.699,70 Euro)<br />
Auslandsrentenzahlungen<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2004</strong> zahlte die <strong>Knappschaft</strong><br />
Renten an Berechtigte in fast 80 Staaten.<br />
Insgesamt betrugen die Rentenzahlungen an<br />
Berechtigte im Ausland im Jahre <strong>2004</strong> rund<br />
127,7 Millionen Euro. Davon wurde mit rund<br />
25,3 Millionen Euro der höchste Betrag an<br />
Rentenempfänger in der Türkei transferiert.<br />
Im Dezember <strong>2004</strong> zahlte die Bundesknappschaft<br />
insgesamt 28.709 Renten mit einem<br />
Gesamtbetrag von fast 10,6 Millionen Euro an<br />
Berechtigte mit Wohnsitz im Ausland.<br />
Türkei ____________________ 25.267.276,38 Thailand ______________________ 366.743,73<br />
Spanien ___________________ 16.788.840,70 Brasilien ______________________ 351.506,27<br />
Niederlande ________________ 12.902.607,22 Tschechische Republik ____________ 311.770,67<br />
Italien ____________________ 11.803.903,74 Dänemark _____________________ 259.737,92<br />
Österreich __________________ 7.915.967,41 Portugal ______________________ 250.205,19<br />
Kanada ____________________ 7.571.633,27 Israel _________________________ 222.720,14<br />
Frankreich __________________ 6.056.869,07 Tunesien ______________________ 202.280,86<br />
USA _______________________ 5.708.467,69 Norwegen _____________________ 189.265,95<br />
Griechenland ________________ 5.320.915,61 Mexiko _______________________ 125.534,62<br />
Kroatien ___________________ 3.823.404,20 Irland _________________________ 105.662,22<br />
Australien __________________ 3.150.366,54 Namibia _______________________ 74.391,69<br />
Belgien ____________________ 3.000.303,06 Neuseeland _____________________ 71.660,20<br />
Bosnien-Herzegowina _________ 2.799.796,33 Argentinien _____________________ 70.882,03<br />
Marokko ___________________ 2.593.770,44 Dominikanische Republik __________ 60.869,65<br />
Großbritannien und Nordirland __ 1.784.103,25 Chile __________________________ 50.390,02<br />
Schweiz ____________________ 1.438.719,33 Rumänien ______________________ 47.550,54<br />
Serbien und Montenegro _______ 1.302.464,22 Finnland _______________________ 42.167,35<br />
Slowenien __________________ 1.073.514,50 Malta __________________________ 38.133,13<br />
Südafrika _____________________651.230,19 Slowakische Republik ______________ 34.580,55<br />
Mazedonien __________________644.564,72 Korea __________________________ 34.569,10<br />
Ungarn ______________________628.798,99 Kenia __________________________ 32.127,04<br />
Schweden ____________________559.989,63 Bulgarien _______________________ 29.094,66<br />
Polen ________________________485.797,25 Kolumbien ______________________ 26.928,22<br />
Luxemburg ___________________425.366,92 Ukraine ________________________ 22.846,05<br />
Philippinen ___________________411.424,82 Lettland ________________________ 20.509,05
Neue Gestaltung des Rechts der<br />
Auslandsrentenzahlung<br />
Bis zum 31. Juli <strong>2004</strong> unterschied das geltende<br />
Auslandsrentenzahlungsrecht zwischen Deutschen<br />
und Ausländern. Die Auslandsrente für<br />
nicht-deutsche Staatsangehörige ist grundsätzlich<br />
niedriger als für deutsche Staatsangehörige.<br />
Diese Regelung betraf zum Beispiel<br />
auch Staatsangehörige der EU-Mitgliedstaaten<br />
mit Wohnsitz außerhalb der Europäischen<br />
Union.<br />
Mit dem Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz<br />
aus dem Juli <strong>2004</strong> wurden die<br />
Auslandsrentenzahlungsvorschriften mit<br />
Wirkung zum 1. August <strong>2004</strong> dahin gehend<br />
geändert, dass Staatsangehörige der anderen<br />
EU-Mitgliedstaaten, der EWR-Staaten (Island,<br />
Liechtenstein, Norwegen) sowie der Schweiz<br />
eine Auslandsrente wie ein Deutscher erhalten,<br />
und zwar unabhängig vom jeweiligen<br />
Aufenthaltsort. Mit dieser Neuregelung ist der<br />
deutsche Gesetzgeber der Rechtsprechung des<br />
Europäischen Gerichtshofes gefolgt, wonach<br />
Staatsbürger eines Mitgliedstaates der Europäischen<br />
Union auch bei Aufenthalt außerhalb<br />
der Europäischen Union Anspruch auf Gleichbehandlung<br />
mit einem deutschen Staatsbürger<br />
haben, wenn ein hinreichender Bezug zum<br />
Gebiet der Europäischen Union besteht.<br />
Neue Sozialversicherungsabkommen<br />
Im Berichtsjahr sind die Verhandlungen über<br />
den Abschluss neuer Abkommen mit Rumänien<br />
und der Ukraine fortgesetzt bzw. aufgenommen<br />
worden. An diesen Sachverständigengesprächen<br />
der Ministerien haben auch<br />
Vertreter der Bundesknappschaft beratend<br />
teilgenommen.<br />
Zum 1. Mai <strong>2004</strong> sind zehn neue Staaten der<br />
Europäischen Union beigetreten; dies sind<br />
Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die<br />
Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische<br />
Republik, Ungarn und Zypern. Die<br />
Europäische Union besteht nunmehr aus 25<br />
Staaten. Ab dem Beitrittsdatum gelten auch<br />
für die neuen Mitgliedstaaten die Verordnungen<br />
(EWG) Nr. 1408/71 und Nr. 574/72 zur<br />
Koordinierung der nationalen Sozialversicherungssysteme<br />
mit der Folge, dass Renten<br />
im Verhältnis zu den genannten Staaten<br />
ab dem 1. Mai <strong>2004</strong> nicht mehr nach dem<br />
innerstaatlichen Recht bzw. den zweiseitigen<br />
Sozialversicherungsabkommen, sondern nach<br />
den EWG-Verordnungen festzustellen sind.<br />
Bestandsrenten können auf Antrag nach EU-<br />
Recht neu festgestellt werden.<br />
Durch Einträge in den Anhang III der Verordnung<br />
1408/71 ist für Vertriebene und<br />
Spätaussiedler sichergestellt, dass das<br />
Fremdrentengesetz auch im Rahmen des EU-<br />
Rechts weitergilt, sofern die Länder Polen, die<br />
Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische<br />
Republik und Ungarn betroffen sind.<br />
Besitzschutz im Rahmen des FRG besteht im<br />
Verhältnis zu den Ländern Estland, Lettland<br />
und Litauen, wenn der Berechtigte bereits vor<br />
dem 1. Mai <strong>2004</strong> Ansprüche oder Anwartschaften<br />
nach dem Fremdrentengesetz erworben<br />
hat. Auch Berechtigte, die unter das deutschpolnische<br />
Rentenabkommen vom 9. Oktober<br />
1975 (sogenanntes Eingliederungsabkommen)<br />
fallen, verlieren unter dem EU-Recht<br />
ihre Rechtsposition nicht und erhalten bei<br />
gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland polnische<br />
Abkommenszeiten weiterhin aus der<br />
deutschen Rentenversicherung entschädigt.<br />
Rentenversicherung<br />
Erweiterung der<br />
Europäischen<br />
Union<br />
35
36 Rentenversicherung<br />
Kontakte mit<br />
ausländischen<br />
Versicherungsträgern<br />
Eine wichtige Aufgabe der Bundesknappschaft<br />
ist auch die Vertretung der Interessen<br />
ihrer Versicherten gegenüber ausländischen<br />
Versicherungsträgern. In Besprechungen mit<br />
ausländischen Versicherungsträgern wurden<br />
von der Bundesknappschaft daher Verfahrensabläufe<br />
zur Beschleunigung von Rentenverfahren<br />
im Rahmen der EWG-Verordnungen<br />
sowie der bilateralen Sozialversicherungsabkommen<br />
mitgestaltet. Auch im Jahr <strong>2004</strong> fanden<br />
wieder Verbindungsstellenbesprechungen<br />
mit Versicherungsträgern aus Mazedonien,<br />
Norwegen, Österreich, Polen, Schweden,<br />
Slowenien, Ungarn und den USA statt.<br />
Durch die am 27. Juni <strong>2004</strong> in Kraft getretene<br />
Verordnung (EG) Nr. 883/<strong>2004</strong> vom 29. April<br />
<strong>2004</strong> (sogenannte SLIM-Verordnung) wird die<br />
seit dem 1. Oktober 1972 maßgebliche Verordnung<br />
(EWG) Nr. 1408/71 über die Koordinierung<br />
der Systeme der sozialen Sicherheit ersetzt.<br />
Die Verordnung (EG) Nr. 883/<strong>2004</strong> gilt jedoch<br />
erst, wenn auch die bisherige Verordnung<br />
(EWG) Nr. 574/72 durch eine neue Durchführungsverordnung<br />
ersetzt wird, womit erst in<br />
einigen Jahren zu rechnen ist.<br />
Novellierung<br />
von Verordnungen
3<br />
kranken- und pfl egeversicherung<br />
3.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten | 38<br />
3.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser | 40<br />
3.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel | 42<br />
3.4 Management sonstiger Leistungen | 45<br />
3.5 Modellvorhaben Akupunktur | 49<br />
3.6 Leistungsmanagement Pfl egeversicherung | 50<br />
3.7 Markt und Vertrieb | 52
38 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
3.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten<br />
Versichertenbestand<br />
Seit Einführung des Stabilisierungsgesetzes<br />
im Mai 2000 haben sich bereits mehr als<br />
300.000 Versicherte für eine Rückkehr in die<br />
knappschaftliche Krankenversicherung entschieden<br />
- davon im Jahr <strong>2004</strong> rund 90.000<br />
Personen.<br />
Der Versichertenbestand der Bundesknappschaft<br />
ist damit wie in den Vorjahren auch im<br />
Jahr <strong>2004</strong> leicht gestiegen. Mit ihren 1,1 Millionen<br />
Mitgliedern - mit Familienangehörigen<br />
sind es über 1,4 Millionen Versicherte - hält<br />
die Bundesknappschaft ihre Marktposition als<br />
fünftgrößte bundesweit tätige Krankenkasse.<br />
Versicherte in der knappschaftlichen Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen (Gesamtzahl 1.429.532)<br />
Rentner —— 872.098<br />
Familienversicherte —— 280.994<br />
Pfl ichtmitglieder —— 236.028<br />
Freiwillige Mitglieder —— 40.412<br />
Entwicklung des Versichertenbestandes in der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />
1.854.796<br />
Beitragssatz<br />
Der Beitragssatz ist nach wie vor einer<br />
der wesentlichen Parameter für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der knappschaftlichen<br />
Krankenversicherung. Dank eines wirksamen<br />
Ausgabenmanagements und der verantwortungsbewussten<br />
Inanspruchnahme medizinischer<br />
Leistungen durch unsere Versicherten<br />
konnte die Bundesknappschaft im Jahr <strong>2004</strong><br />
ihre Beitragssätze zum sechsten Mal in Folge<br />
senken. Der allgemeine Beitragssatz liegt<br />
seit dem 1. Oktober <strong>2004</strong> bei 12,4 Prozent.<br />
Für Angestellte in den alten Bundesländern<br />
(einschließlich Berlin) beträgt der allgemeine<br />
Beitragssatz 13,8 Prozent. Damit gehört die<br />
Bundesknappschaft zu den günstigsten Krankenkassen<br />
in Deutschland.<br />
| 1992 <strong>2004</strong> |<br />
1.429.532
Beitragssatzentwicklung 1998 bis <strong>2004</strong><br />
in Prozent<br />
Alte Bundesländer Neue Bundesländer<br />
14,3%<br />
12,4%<br />
| 1998 <strong>2004</strong> | | 1998 <strong>2004</strong> |<br />
Beitragssätze in der knappschaftlichen Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />
in Prozent<br />
Alte Bundesländer Neue<br />
einschl. Ost-Berlin Bundesländer<br />
Der Beitragssatz beträgt für<br />
pfl icht- oder freiwillig versicherte Arbeiter ab 1.1.<strong>2004</strong> ab 1.10.<strong>2004</strong> ab 1.1.<strong>2004</strong> ab 1.10.<strong>2004</strong><br />
mit Entgeltfortzahlung für mindestens 6 Wochen 12,6% 12,4% 12,6% 12,4%<br />
mit sofortigem Anspruch auf Krankengeld 13,9% 13,7% 13,9% 13,7%<br />
ohne Anspruch auf Krankengeld und für<br />
Rentenantragsteller mit Anpassungsgeldbezug 11,1% 10,9% 11,1% 10,9%<br />
Der Beitragssatz beträgt für<br />
pfl icht- oder freiwillig versicherte Angestellte ab 1.1.<strong>2004</strong> ab 1.10.<strong>2004</strong> ab 1.1.<strong>2004</strong> ab 1.10.<strong>2004</strong><br />
mit Entgeltfortzahlung für mindestens 6 Wochen 14,0% 13,8% 12,6% 12,4%<br />
mit sofortigem Anspruch auf Krankengeld 15,3% 15,1% 13,9% 13,7%<br />
ohne Anspruch auf Krankengeld und für<br />
Rentenantragsteller mit Anpassungsgeldbezug 12,5% 12,3% 11,1% 10,9%<br />
Der Beitragssatz beträgt für die<br />
in der KVdR versicherten Rentner ab 1.4.<strong>2004</strong> ab 1.1.2005 ab 1.4.<strong>2004</strong> ab 1.1.2005<br />
12,6% 12,4% 12,6% 12,4%<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
14,0%<br />
12,4%<br />
Bundesknappschaft<br />
Gesetzliche Krankenversicherung<br />
39
40 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
Durch Controllingmaßnahmen wurde<br />
eine Kostensenkung im Krankenhausbereich erreicht<br />
3.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser<br />
Nach der optionalen Einführung des<br />
neuen Vergütungs-Abrechnungssystems nach<br />
DRG’s (Diagnosis Related Groups / Fallpauschalen)<br />
musste im Jahr <strong>2004</strong> die - von wenigen<br />
Ausnahmen abgesehen - verpflichtende<br />
Anwendung des neuen Vergütungs- und Abrechnungssystems<br />
im Leistungsmanagement<br />
Krankenhäuser umgesetzt werden.<br />
In organisatorischer Hinsicht bestand bzw.<br />
besteht die Notwendigkeit, die Krankenhaus-<br />
Leistungszentren zu neuen Organisationseinheiten<br />
zusammenzufassen, das heißt, die<br />
sächlichen und personellen Ressourcen zu<br />
bündeln und zu optimieren, um die bestmögliche<br />
Effektivität und Effizienz zu erzielen. Im<br />
April <strong>2004</strong> erfolgte die Zusammenlegung der<br />
Krankenhaus-Leistungszentren Gelsenkirchen<br />
und Recklinghausen am Standort Marl. Anfang<br />
November <strong>2004</strong> wurde das Krankenhaus-<br />
Leistungszentrum in München zu Gunsten<br />
der Stärkung des Krankenhaus-Leistungszentrums<br />
in Saarbrücken aufgelöst.<br />
Bedingt durch die Rechtslage und den Verhandlungsstatus<br />
der Selbstverwaltungsorgane<br />
sowie Unwägbarkeiten hinsichtlich der<br />
Datenlage, wurden die Pflegesatz-/Budgetverhandlungen<br />
mit den Krankenhäusern relativ<br />
spät terminiert mit der Folge, dass die Budgetabschlüsse<br />
mit den Krankenhäusern vielfach<br />
erst im vierten Quartal <strong>2004</strong> abgeschlossen<br />
werden konnten.<br />
In der Praxis mussten deshalb auch im Jahr<br />
<strong>2004</strong> zwei Abrechnungssysteme nebeneinander<br />
vorgehalten und ausgefüllt werden. Die<br />
rechtliche und medizinische Prüflogik musste<br />
grundlegend überarbeitet und den Erfordernissen<br />
des Fallpauschalenkataloges <strong>2004</strong><br />
sowie unter Beachtung der Kodierregeln,<br />
der Schweregradeinstufung und des Versorgungsauftrages<br />
angepasst werden. Darüber<br />
hinaus wurde ein Konzept entwickelt, um<br />
bei geeigneten Krankheitsbildern nicht<br />
notwendige stationäre Krankenhaus-Leistungsfälle<br />
zu vermeiden und diese Patienten<br />
in alternative ambulante Leistungsformen<br />
umzusteuern.<br />
Insgesamt war das Jahr <strong>2004</strong> im größten Ausgabensektor<br />
der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
– im Krankenhausbereich – ein<br />
erfolgreiches Jahr. In der Betrachtung der<br />
Jahre 2003 und <strong>2004</strong> konnte die knappschaftliche<br />
Krankenversicherung nach derzeitiger<br />
Einschätzung bis einschließlich des dritten<br />
Quartals <strong>2004</strong> im Krankenhausbereich im<br />
Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
eine positive Finanzentwicklung erzielen.<br />
Steigerungen der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
von 1,4 % steht eine Minderung der<br />
Ausgaben je Mitglied der knappschaftlichen<br />
Krankenversicherung von 2,9 % im Krankenhausbereich<br />
gegenüber. Mitverantwortlich<br />
für diese Entwicklung war die Unterstützung<br />
der Aktivitäten durch ein eigens entwickeltes<br />
Controlling- und Kennzahlensystem, welches<br />
neben Ergebniszahlen erstmals auch eine<br />
zeitnahe Betrachtung von Aktivitäten ermöglicht.<br />
Durch Soll-/Ist-Vergleiche und zeitnahes<br />
Handeln konnten Potentiale zielgerichteter<br />
angegangen und Einsparergebnisse verbessert<br />
werden.
Elektronischer<br />
Datenaustausch<br />
mit Krankenhäusern<br />
Fachlich-inhaltlicheAuffälligkeitsprüfung<br />
im Rahmen der<br />
Abrechnung<br />
Durch gezielte Kontaktaufnahme zu Krankenhäusern<br />
mit einer durchschnittlich hohen<br />
knappschaftlichen Belegung konnte der<br />
elektronische Datenaustausch im Verlauf des<br />
Jahres <strong>2004</strong> auf 90 Prozent des Jahresfallvolumens<br />
der Bundesknappschaft ausgedehnt<br />
werden (zirka 900 Krankenhäuser wurden<br />
zugelassen). Hierdurch entfällt der bisher erforderliche<br />
Aufwand für die manuelle Belegerfassung<br />
in entsprechendem Umfang.<br />
Die belegungsabhängige Priorisierung der<br />
Krankenhäuser im Rahmen des Zulassungsverfahrens<br />
hat jedoch bewirkt, dass sich trotz<br />
der 90-prozentigen Abdeckung des Fallvolumens<br />
noch rund 1.200 Krankenhäuser mit<br />
größtenteils unter 100 knappschaftlichen<br />
Behandlungsfällen pro Jahr nicht mit der Bundesknappschaft<br />
im Datenaustausch befinden.<br />
Obwohl die Zulassung einer derart großen Anzahl<br />
an Krankenhäusern zum Datenaustausch<br />
einen sehr hohen Arbeitsaufwand bei relativ<br />
geringem Nutzen für die Bundesknappschaft<br />
bedeutet, wird das Zulassungsverfahren auch<br />
zukünftig weiter vorangetrieben.<br />
Die Einführung der DRG-Abrechnung zum<br />
1. Januar 2003 hat eine erhebliche Steigerung<br />
des Komplexitätsgrades im Rahmen der Abrechnung<br />
nach sich gezogen. Die Zulässigkeit<br />
einer bestimmten DRG im individuellen Behandlungsfall<br />
hängt von zahlreichen Faktoren<br />
und fachlichen Einzelheiten ab (insbesondere<br />
Diagnosen und OP-Schlüssel).<br />
Durch den Einsatz EDV-gestützter Systeme<br />
sowohl auf Krankenhausseite als auch auf<br />
Kassenseite treten formallogische Fehler in<br />
Trotz positiver Einspareffekte konnte die Qualität<br />
der Krankenhausversorgung aufrecht erhalten werden<br />
der Rechnungslegung inzwischen weit weniger<br />
häufig auf, als dies früher der Fall war.<br />
Es hat sich jedoch gezeigt, dass bereits geringe<br />
Unterschiede in der Fallgestaltung (zum<br />
Beispiel zusätzlich angegebene Diagnosen<br />
oder OP-Schlüssel bzw. Wahl der Hauptdiagnose)<br />
teilweise erhebliche Erlössteigerungen<br />
für das Krankenhaus zur Folge hatten. Um<br />
einer gezielten, erlösoptimierten Codierung<br />
von Behandlungsfällen durch die Krankenhäuser<br />
entgegenzuwirken, ist daher zusätzlich<br />
zur formallogischen Prüfung eine fachlichinhaltliche<br />
(gegebenenfalls medizinische)<br />
Prüfung des Behandlungsfalls erforderlich. Die<br />
zusätzliche Abwicklung inhaltlicher Prüfungen<br />
ist jedoch für die Sachbearbeitung vor<br />
Ort sowohl quantitativ als auch qualitativ nur<br />
durch eine entsprechend leistungsfähige EDV-<br />
Unterstützung möglich.<br />
Nach einer entsprechenden Analyse des Softwaremarktes<br />
wurde festgestellt, dass zurzeit<br />
noch keine Produkte mit einem überzeugenden<br />
Leistungsumfang angeboten werden.<br />
Aus diesem Grund hat sich die Bundesknappschaft<br />
dazu entschieden, das benötigte Programmsystem<br />
selbst zu entwickeln. An dieses<br />
Programmsystem werden außergewöhnlich<br />
hohe Anforderungen gestellt.<br />
Das neuentwickelte System IRIS (Integriertes<br />
Regelinformationssystem) wurde mit<br />
zunächst 210 inhaltlichen Prüfungen im<br />
Dezember <strong>2004</strong> erfolgreich eingesetzt und<br />
unterstützt seitdem die Rechnungsprüfung<br />
bundesweit in allen Krankenhaus-Leistungszentren<br />
der Bundesknappschaft.<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
Eigene<br />
Entwicklung<br />
eines Programmsystems<br />
41
42 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
Vertragsärztliche Gebührenordnung beschlossen<br />
3.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel<br />
Disease-Management-Programme<br />
Zur Verbesserung der Versorgung chronisch<br />
Kranker und zum Abbau von Über-, Unter- und<br />
Fehlversorgungen wurde den Krankenkassen<br />
durch eine gesetzliche Modifizierung des<br />
Finanzausgleichs die Möglichkeit eröffnet, für<br />
bestimmte Krankheitsbilder strukturierte Behandlungsprogramme,<br />
sogenannte Disease-<br />
Management-Programme (DMP), anzubieten.<br />
Nach dem Start des von der Bundesknappschaft<br />
entwickelten Gesundheitsprogramms<br />
,gutDABEI‘ lag im Jahr <strong>2004</strong> ein Schwerpunkt<br />
darin, Rahmenbedingungen für ,gutDABEI‘ sowohl<br />
in anderen Regionen als auch für weitere<br />
Diagnosen zu schaffen.<br />
Erstmals wurden im Jahr <strong>2004</strong> für die Diagnose<br />
„Koronare Herzkrankheit“ Vertragsverhandlungen<br />
aufgenommen, die in den Regionen<br />
Berlin, Brandenburg, Hessen, Nordrhein,<br />
Thüringen und Westfalen-Lippe inzwischen<br />
zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht<br />
wurden.<br />
Mit dem zum 1. Januar <strong>2004</strong> in Kraft getretenen<br />
Modernisierungsgesetz in der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung wurde den<br />
Krankenkassen die Möglichkeit eingeräumt,<br />
die Teilnahme an strukturierten Behandlungsprogrammen<br />
für chronische Krankheiten<br />
durch Bonusleistungen an die Versicherten zu<br />
fördern. Die Bundesknappschaft hat davon<br />
Gebrauch gemacht und führte zum 1. April<br />
<strong>2004</strong> für die ‚gutDABEI’-Teilnehmer die Befreiung<br />
von der Praxisgebühr im vertragsärztlichen<br />
Bereich als AktivBonus ein, der für die<br />
Dauer der Teilnahme gewährt wird.<br />
Durch die Ausdehnung des Programms und<br />
die Einführung des AktivBonus ist die Zahl der<br />
eingeschriebenen Versicherten weiter gestiegen.<br />
Deshalb ist die weitere Ausweitung von<br />
‚gutDABEI‘ geplant.<br />
EBM 2000 plus<br />
Nach mehrjährigen Verhandlungen hat die<br />
gemeinsame Selbstverwaltung von Ärzten<br />
und Krankenkassen den EBM 2000 plus – die<br />
neue vertragsärztliche Gebührenordnung –<br />
beschlossen. Diese wurde im Rahmen eines<br />
Gesamtpaketes verabschiedet. Dazu zählen<br />
als flankierende Maßnahmen auch ein Konzept<br />
zur Steuerung der Leistungsmenge sowie<br />
ein Konzept zur Evaluation. Alle Regelungen<br />
werden nunmehr zum 1. April 2005 in Kraft<br />
treten.<br />
Arzneimittelausgaben<br />
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Jahr<br />
<strong>2004</strong> im Vergleich zum Vorjahr 2,5 Milliarden<br />
Euro weniger für Arzneimittel gezahlt. Dies<br />
entspricht einem Rückgang um 11,2 Prozent.<br />
Die Bundesknappschaft konnte ihre Arzneimittelausgaben<br />
um 89,2 Millionen Euro bzw.<br />
11,6 Prozent senken.<br />
Aufgrund des GKV-Modernisierungsgesetzes<br />
wurde die Festbetragsregelung weiterentwickelt.<br />
Es wurde zunächst eine preistechnische<br />
Anpassung der Festbeträge aufgrund der<br />
geänderten Preisvorschriften (Arzneimittelpreisverordnung)<br />
zum 1. Januar <strong>2004</strong> vorgenommen.<br />
Mit der Preisumstellung hat sich der<br />
durchschnittliche Festbetrag von 16,51 Euro<br />
auf 20,01 Euro verschoben. Die Anpassung<br />
der Festbeträge an die geänderte Marktlage
zum 1. April <strong>2004</strong> erfolgte unter gleichzeitiger<br />
Beachtung des sogenannten unteren Preisdrittels<br />
als neue Vorgabe des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes.<br />
Nach der Weichenstellung,<br />
nun unter bestimmten Voraussetzungen<br />
auch Arzneimittel mit patentgeschützten<br />
Wirkstoffen in die Regelung einzubeziehen,<br />
wurden ferner neue Festbeträge mit Wirkung<br />
zum 1. Januar 2005 festgesetzt.<br />
Die Restaurierung der Festbeträge sollte die<br />
Krankenkassen um 1 Milliarde Euro entlasten.<br />
Dabei hat der Gesetzgeber eine rasche Umsetzung<br />
angestrebt und die kompensatorische<br />
Wirkung des erhöhten Herstellerabschlages<br />
für Arzneimittel ohne Festbeträge um zehn<br />
Prozentpunkte auf das Jahr <strong>2004</strong> begrenzt.<br />
Nach intensiver Diskussion hat das Bundesministerium<br />
für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung erst im August <strong>2004</strong> die Beschlüsse<br />
zu den Festbetragsgruppen als rechtmäßig<br />
bestätigt.<br />
Verträge mit ausländischen<br />
Versandhandelsapotheken<br />
Mit Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgesetzes<br />
zum 1. Januar <strong>2004</strong> wurde der Arzneimittelversand<br />
in Deutschland nicht nur im<br />
rezeptfreien, sondern auch im rezeptpflichtigen<br />
Bereich freigegeben. Den Krankenkassen wurde<br />
nunmehr die Möglichkeit eröffnet, zur Arzneimittelversorgung<br />
ihrer Versicherten mit Apotheken<br />
im EU-Raum Verträge abzuschließen,<br />
die für den Versandhandel zugelassen sind.<br />
Die Bundesknappschaft hat von dieser<br />
Neuregelung Gebrauch gemacht und mit den<br />
beiden niederländischen Versandapotheken<br />
„0800 DocMorris“ und der „Europa Apotheek<br />
Venlo“ Sachleistungsverträge geschlossen.<br />
Neues Bezuschussungssystem bei Zahnersatz<br />
Jetzt haben alle knappschaftlich Versicherten<br />
die Möglichkeit, über die beiden Vertragspartner<br />
rezeptpflichtige Arzneimittel zu beziehen.<br />
Die Kosten für die Arzneimittel werden dann<br />
unter Abzug der evtl. anfallenden Zuzahlung<br />
direkt mit der Bundesknappschaft abgerechnet.<br />
Zahnersatz<br />
„Befundbezogene Festzuschüsse“ zum<br />
Zahnersatz sind als neues Bezuschussungssystem<br />
zum 1. Januar 2005 in Kraft getreten.<br />
Als vorbereitende Maßnahme hat der Gemeinsame<br />
Bundesausschuss im Jahr <strong>2004</strong><br />
die Festzuschuss-Befunde festgelegt, ihnen<br />
Regelversorgungen zugeordnet und die Höhe<br />
der Festzuschüsse bestimmt.<br />
Aufgrund der Komplexität der neuen Regelungen<br />
wurden im Jahr <strong>2004</strong> rund 260 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter durch Schulungsmaßnahmen<br />
auf das neue Bezuschussungssystem<br />
vorbereitet. Zudem hat die knappschaftliche<br />
Krankenversicherung ein Beratungsteam und<br />
eine Hotline zur Unterstützung der KV-Dienststellen<br />
aufgebaut.<br />
Apothekenabrechnung /<br />
Pharmazeutische Beratung<br />
Die Apothekenabrechnung / Pharmazeutische<br />
Beratung in Moers ist einerseits zuständig für<br />
die bundesweite Abrechnung und Prüfung von<br />
rund 1,5 Millionen Rezepten pro Monat. Durch<br />
unser Rechnungsprüfprogramm „Knapotax“<br />
werden fehlerhafte Rezepte herausselektiert<br />
und unter verschiedenen Prüfjobs zur weiteren<br />
Bearbeitung angezeigt. Die vielfältigen<br />
Änderungen, die sich durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />
ergeben haben,<br />
machten umfangreiche Anpassungen der<br />
Prüfsoftware erforderlich.<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
43
44 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
Ambulante Laserbehandlung<br />
Bei der Prüfung werden die Rezepte gemäß<br />
den Bestimmungen von 16 unterschiedlichen<br />
Arzneimittellieferverträgen geprüft unter anderem<br />
auf den korrekten Preis, den Anspruch<br />
des Versicherten, gegebenenfalls vorgeschriebene<br />
Genehmigungen bei Hilfsmitteln, die<br />
Leistungspflicht, Formalien sowie Abgabebestimmungen.<br />
Dabei wurde auch verstärkt auf<br />
unwirtschaftliche Einzelverordnungen geprüft<br />
und die verordnenden Ärzte auf preiswertere<br />
Alternativen hingewiesen.<br />
Mit Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgesetzes<br />
ergab sich für die Krankenhausapotheken<br />
die Möglichkeit, im Rahmen der<br />
ambulanten Versorgung – ebenso wie die<br />
öffentlichen Apotheken – mit den gesetzlichen<br />
Krankenkassen abzurechnen. Monatlich<br />
werden auf diese Weise rund 6.000 Rezepte<br />
eingereicht, die aufgrund unterschiedlicher,<br />
von den übrigen Arzneimittellieferverträgen<br />
stark abweichenden Preisvereinbarungen und<br />
Abgabenregelungen, vollständig manuell<br />
geprüft werden müssen.<br />
Die Apothekenabrechnung / Pharmazeutische<br />
Beratung ist andererseits zuständig für die<br />
bundesweite Beratung der Dienststellen im<br />
Hinblick auf die Leistungspflicht der gesetzlichen<br />
Krankenkassen bei Arzneimitteln,<br />
Medizinprodukten, Verband- und Hilfsmitteln.<br />
Durch die weitgehende Ausgrenzung der<br />
rezeptfreien Arzneimittel aus der Leistungspflicht<br />
der gesetzlichen Krankenkassen, durch<br />
die Einführung der sogenannten OTC-Ausnahmeliste<br />
zum 1. April <strong>2004</strong> und durch den<br />
weitgehenden Ausschluss von ausländischen<br />
Einzelimporten kam es in der pharmazeutischen<br />
Beratung zu einem Anstieg der Anfragen<br />
um 41 Prozent. Insgesamt gingen im<br />
Geschäftsjahr <strong>2004</strong> 4.827 schriftliche und<br />
6.469 telefonische Anfragen ein.<br />
Elektronische Gesundheitskarte<br />
Von der Bundesregierung gefordert und im<br />
Sozialgesetzbuch verankert, soll die elektronische<br />
Gesundheitskarte zum 1. Januar 2006<br />
eingeführt werden und damit die heutige<br />
Krankenversichertenkarte ablösen. Mit der<br />
elektronischen Gesundheitskarte sollen die<br />
Verbesserung von Wirtschaftlichkeit, Qualität<br />
und Transparenz der Behandlung erreicht und<br />
in einer ersten Stufe das heutige Papierrezept<br />
durch ein “elektronisches Rezept“ ersetzt werden.<br />
Darüber hinaus muss die elektronische<br />
Gesundheitskarte ein Lichtbild des Versicherten<br />
enthalten. Die Umsetzungsarbeiten sind<br />
– auch bei der Bundesknappschaft – in vollem<br />
Gange, werden aber voraussichtlich noch<br />
geraume Zeit in Anspruch nehmen.
3.4 Management sonstiger Leistungen<br />
AktivBonus der Krankenversicherung<br />
Die Chancen der Gesundheitsreform hat die<br />
Bundesknappschaft konsequent genutzt. Seit<br />
Beginn des Jahres <strong>2004</strong> bieten wir einen AktivBonus<br />
an, der das Gesundheitsbewusstsein<br />
unserer Versicherten auch finanziell belohnt.<br />
Bonuspunkte erhalten Versicherte, wenn sie<br />
am umfangreichen Präventions- und Früherkennungsangebot<br />
der Bundesknappschaft<br />
teilnehmen.<br />
Jeder Punkt ist einen Euro wert. Sobald mindestens<br />
30 Punkte gesammelt wurden, überweist<br />
die <strong>Knappschaft</strong> auf Antrag für jeden<br />
gesammelten Punkt einen Euro zuzüglich der<br />
vorgelegten Ausgaben für Patientenquittungen<br />
und Porto.<br />
Verteilung der beantragten bonusfähigen Maßnahmen<br />
Fallzahlen in Prozent<br />
Bereits im ersten Jahr konnte ein starkes<br />
Interesse der Versicherten am Bonussystem<br />
der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
festgestellt werden. So wurden zum Stichtag<br />
30. September <strong>2004</strong> 775 Anträge auf Zahlung<br />
des Bonus gestellt.<br />
In den nächsten Jahren ist mit einer weiter<br />
steigenden Anzahl von Teilnehmern am<br />
Bonussystem der Bundesknappschaft zu rechnen.<br />
Ob und inwieweit sich mittelfristig aus<br />
dem Bonussystem die gesetzlich geforderten<br />
Kosteneinsparungen erzielen lassen, wird erst<br />
nach einigen Jahren durch eine gezielte<br />
Evaluation der vorhandenen Daten erkennbar<br />
sein.<br />
Schutzimpfungen —— 35%<br />
Krebsfrüherkennung —— 30%<br />
Check-Up —— 27%<br />
Gesundheitskurse —— 7%<br />
Kinderuntersuchungen —— 1%<br />
Bonuspunktesystem<br />
Check-up Untersuchung 10 Bonuspunkte<br />
Krebsfrüherkennung 10 Bonuspunkte<br />
Kinderuntersuchungen U 3 bis U 6 zusammen<br />
10 Bonuspunkte<br />
U 7 bis U 9 u. J 1 jeweils<br />
10 Bonuspunkte<br />
Schutzimpfungen 10 Bonuspunkte<br />
Gesundheitskurse 10 Bonuspunkte<br />
Darüber hinaus gibt es einen Bonus für die<br />
Teilnahme an besonderen Versorgungsformen<br />
und Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
45
46 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
Gesundheitskurse<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> hat die Bundesknappschaft rund<br />
3.300 eigene Gesundheitskurse angeboten,<br />
an denen etwa 30.000 Menschen teilnahmen.<br />
Die Bandbreite der angebotenen Kurse<br />
reichte von autogenemTraining, Walking,<br />
Aqua-Fitness, Raucherentwöhnung bis hin zur<br />
klassischen Rückenschule und Herz-Kreislauf-<br />
Training.<br />
Versicherte der Bundesknappschaft können<br />
knappschaftseigene Gesundheitskurse<br />
kostenfrei in Anspruch nehmen. Eine inhaltsgleiche<br />
Kursmaßnahme kann einmal je<br />
Kalenderjahr bezuschusst werden. Das wurde<br />
im Jahr <strong>2004</strong> über die Satzung der Bundesknappschaft<br />
neu geregelt.<br />
Bei Inanspruchnahme von Kursen anderer<br />
Anbieter, die dem Leitfaden der Spitzenverbände<br />
der Krankenkassen genügen, erhalten<br />
Versicherte einen Zuschuss von maximal 80<br />
Euro, wenn die regelmäßige Teilnahme nachgewiesen<br />
wird.<br />
Belastungsgrenze § 62 SGB V<br />
Aufgrund der gesetzlichen Neuregelungen<br />
durch das GKV-Modernisierungsgesetz ist eine<br />
vollständige Befreiung von den gesetzlichen<br />
Zuzahlungen nicht mehr möglich. Für Mitglieder<br />
gesetzlicher Krankenkassen gilt seither,<br />
dass nicht mehr als zwei Prozent des jährlichen<br />
Bruttoeinkommens an gesetzlichen Zuzahlungen<br />
gezahlt werden müssen. Kinder und<br />
Jugendliche sind mit Ausnahme der Fahrkostenregelung<br />
generell von Zuzahlungen befreit.<br />
Chronisch Kranke mit einer schwerwiegenden<br />
Krankheit müssen höchstens ein Prozent<br />
ihres jährlichen Bruttoeinkommens zuzahlen,<br />
sofern die hierfür vorgeschriebenen Kriterien<br />
vorliegen.<br />
Nachdem sich durch die zum 1. Januar <strong>2004</strong><br />
eingetretenen gesetzlichen Änderungen<br />
im Bereich der Befreiung von Zuzahlungen<br />
abzeichnete, dass sich die Fallzahl der zu<br />
bearbeitenden Anträge massiv erhöht, wurde<br />
seitens der Bundesknappschaft zur Verminderung<br />
der Arbeitsbelastung der Mitarbeiter der<br />
Geschäftsstellen und daneben auch aufgrund<br />
eines vielfachen geäußerten Wunsches der<br />
Versicherten eine Verfahrensweise für Vorauszahlungen<br />
der Belastungsgrenze für das Jahr<br />
2005 zur Erlangung eines Befreiungsausweises<br />
entwickelt.<br />
Danach erfolgte eine Anschreibeaktion, in der<br />
allen bis zu einem Stichtag bereits aufgrund<br />
eines Überschreitens der Belastungsgrenze für<br />
den Rest des Kalenderjahres <strong>2004</strong> befreiten<br />
Rentnern und APG-Beziehern eine Vorauszahlung<br />
für das Jahr 2005 angeboten wurde.<br />
Anderen Personenkreisen wurde im Rahmen<br />
der Anschreibeaktion ein Antragsformular für<br />
das Jahr 2005 ohne Angebot der Vorauszahlung<br />
zugesandt.<br />
Neben den von der Anschreibeaktion erfassten<br />
Personen existiert ein unverändertes<br />
großes Interesse seitens der Versicherten an<br />
einer Vorauszahlung.
Ambulante Vorsorgeleistungen in<br />
einem anerkannten Kurort<br />
Ambulante Vorsorgeleistungen in einem<br />
anerkannten Kurort kommen zu Lasten der<br />
Gesetzlichen Krankenversicherung in Betracht,<br />
wenn die zur Verfügung stehenden Leistungen<br />
und Behandlungsmöglichkeiten am Wohnort<br />
nicht ausreichend oder nicht geeignet sind.<br />
Seit Mitte 2002 beträgt die Höchstgrenze für<br />
die Zuschussgewährung bei der “normalen“<br />
ambulanten Vorsorgeleistung 13 Euro; für chronisch<br />
kranke Kleinkinder beläuft sie sich auf 21<br />
Euro. Die Zahl der im gesamten Bundesgebiet<br />
im Jahre <strong>2004</strong> bewilligten Maßnahmen ist mit<br />
10.576 gegenüber dem Vorjahr – auch aufgrund<br />
geringerer Antragszahlen – gesunken.<br />
Bewilligte ambulante Kuren<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />
Medizinische Leistungen für Mütter<br />
und Mutter-Kind-Maßnahmen<br />
Die knappschaftliche Krankenversicherung<br />
übernimmt in medizinisch begründeten Fällen<br />
die vollen Kosten medizinischer Leistungen<br />
für Mütter sowie Mutter-Kind-Maßnahmen<br />
in Einrichtungen des Müttergenesungswerkes<br />
oder gleichartigen Einrichtungen. Anspruchsbegründende<br />
Voraussetzung ist unter<br />
anderem, dass im Haushalt ein familienversichertes<br />
oder behindertes Kind lebt. Die Zahl<br />
der Bewilligungen ist im Jahr <strong>2004</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr geringfügig gesunken. An Maßnahmen<br />
für Mütter wurden insgesamt 681<br />
Bewilligungen ausgesprochen. Hiervon waren<br />
635 Mutter-Kind-Maßnahmen, was einem<br />
Anteil von rund 93 Prozent entspricht.<br />
Ergänzende Leistungen zur<br />
Rehabilitation<br />
Die Bundesknappschaft hat auf Grundlage<br />
der „Rahmenvereinbarung über den Rehabili-<br />
2001 —— 10.762<br />
2002 —— 8.459<br />
2003 —— 13.087<br />
<strong>2004</strong> —— 10.576<br />
Medizinische Leistungen für Mütter und Mutter-Kind-Maßnahmen<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />
tationssport und das Funktionstraining vom<br />
1. Oktober 2003“ im vergangenen Jahr gemeinsam<br />
mit anderen Krankenkassen auf allen<br />
Landesebenen zahlreiche Vereinbarungen<br />
mit Leistungsanbietern geschlossen, die die<br />
2002<br />
——<br />
—— 55<br />
649<br />
2003 —— —— 54<br />
712<br />
<strong>2004</strong> —— —— 46<br />
635<br />
Mutter-Kind-Maßnahmen<br />
Maßnahmen für Mütter<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
47
48 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
Durchführung und Vergütung des Rehabilitationssports<br />
und Funktionstrainings regeln.<br />
Entsprechende Einzelverträge wurden unter<br />
anderem mit der Deutschen Rheuma-Liga,<br />
Landessportbünden, regionalen Behindertensportverbänden<br />
und anderen auf spezielle<br />
Erkrankungen ausgerichteten Vereinen (z.B. für<br />
Herz-/Kreislaufpatienten oder für an Osteoporose<br />
oder Fibromyalgie Erkrankte) geschlossen.<br />
Die Versicherten sollen durch die getroffenen<br />
Regelungen zum langfristigen, selbstständigen<br />
und eigenverantwortlichen Bewegungstraining<br />
motiviert werden. Rehabilitationssport<br />
versteht sich dabei im Sinne<br />
eines angemessenen Übungsprogramms als<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“. Er ist zuzahlungsfrei<br />
und unter Berücksichtigung der genannten<br />
Rahmenvereinbarung vom 1. Oktober 2003<br />
grundsätzlich befristet.<br />
Krankenhilfebetreuung von<br />
Sozialhilfeempfängern<br />
Mit den Änderungen durch das GKV-Modernisierungsgesetz<br />
wurden mit gesetzlich definierten<br />
Ausnahmen die Empfänger laufender<br />
Hilfe zum Lebensunterhalt und von Hilfe in<br />
besonderen Lebenslagen sowie Empfänger<br />
laufender Leistungen nach § 2 Asylbewerberleistungsgesetz,<br />
die bisher nicht gesetzlich<br />
krankenversichert waren, ab dem 1. Januar<br />
<strong>2004</strong> leistungsrechtlich den gesetzlich Krankenversicherten<br />
nach Art, Umfang, Inhalt und<br />
Höhe der Leistung nahezu gleichgestellt.<br />
Die Sozialhilfeempfänger können zur<br />
Betreuung eine Krankenkasse in ihrem<br />
Wohnortbereich wählen, also auch die Bundesknappschaft.<br />
Zum Jahresbeginn <strong>2004</strong> waren bundesweit<br />
800.000 Sozialhilfeempfänger von rund 800<br />
Sozialämtern, bei denen die Hilfeempfänger<br />
betreut werden, an rund 300 wählbare<br />
Krankenkassen zu melden. Bei der Bundesknappschaft<br />
wurden zum Jahreswechsel rund<br />
5.000 Sozialhilfeempfänger von rund 430<br />
Sozialämtern aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
angemeldet.<br />
Von der gewählten Krankenkasse erhält jeder<br />
Sozialhilfeempfänger eine Krankenversichertenkarte.<br />
Beiträge werden für die Sozialhilfeempfänger<br />
nicht entrichtet. Die Sozialhilfeträger<br />
erstatten den Krankenkassen alle für<br />
die Sozialhilfeempfänger erbrachten Aufwendungen<br />
zuzüglich eines Verwaltungskostenersatzes<br />
in Höhe von bis zu fünf Prozent der<br />
Leistungsaufwendungen.<br />
Bis Ende <strong>2004</strong> wurden den Sozialämtern die<br />
ersten drei Quartale des Jahres <strong>2004</strong> mit<br />
einer Gesamtsumme von 6,5 Millionen Euro<br />
in Rechnung gestellt. Die erfolgten Abrechnungen<br />
haben gezeigt, dass die Erstattung<br />
der Leistungen relativ unproblematisch, die<br />
Erstattung der Verwaltungskosten jedoch<br />
sehr problembehaftet ist. Diese Divergenzen<br />
konnten in den Bereichen vollständig<br />
beseitigt werden, in denen bundeslandweit<br />
und trägerübergreifend der Abschluss einer<br />
Verwaltungsvereinbarung erfolgte. In den anderen<br />
Bundesländern bzw. örtlichen Bereichen<br />
stehen Abschlüsse an. In Westfalen-Lippe wurden<br />
mit diversen großen Städten Einzelvereinbarungen<br />
geschlossen.
3.5 Modellvorhaben Akupunktur<br />
Das seit dem 1. April 2001 zunächst nur<br />
auf drei Jahre ausgerichtete Modellvorhaben<br />
Akupunktur musste wegen einer zunächst<br />
unbefriedigenden Gewinnung von Patienten<br />
für die wissenschaftliche Begleitung in den<br />
sogenannten randomisierten Studienarmen<br />
verlängert werden. Notwendig dafür waren<br />
entsprechende Satzungsänderungen, die<br />
die Bundesknappschaft auch im Namen der<br />
übrigen Kassenverbände federführend mit der<br />
Dienstaufsicht abgestimmt hat.<br />
Ausgabenentwicklung<br />
Das Ausgabenvolumen der Bundesknappschaft<br />
für durchgeführte Akupunkturbehandlungen<br />
lag im Haushaltsjahr <strong>2004</strong> bundesweit<br />
bei rund 9,8 Millionen Euro. Bei Kosten von<br />
maximal 255,60 Euro je Akupunkturserie<br />
(10 Sitzungen à 25,56 Euro) entspricht dies<br />
mindestens 38.190 durchgeführten Akupunkturtherapien<br />
zu Lasten der knappschaftlichen<br />
Krankenversicherung.<br />
Vorstellung erster Studienergebnisse<br />
Nach gut dreieinhalbjähriger Laufzeit und<br />
erheblichen auch kassenseitigen Anstrengungen<br />
zur Patientengewinnung für die randomisierten<br />
Studienarme hat die Studienleitung<br />
im Oktober <strong>2004</strong> auf dem Deutschen Orthopädenkongress<br />
in Berlin erste Endergebnisse<br />
aus der Kreuzschmerzstudie sowie Zwischenergebnisse<br />
der Kniegelenksschmerzstudie<br />
(Gonarthrose) vorgestellt.<br />
Verlängerung des Modellvorhabens Akupunktur<br />
Die Patientenrekrutierung für die Randomisierung<br />
wurde im Herbst <strong>2004</strong> eingestellt. Endergebnisse<br />
der Knieschmerzstudie sollen ebenso<br />
wie Ergebnisse der Kopfschmerzstudien im<br />
Frühjahr 2005 zur Verfügung stehen. Vor diesem<br />
Hintergrund haben die an dem Modellvorhaben<br />
beteiligten Krankenkassenverbände<br />
(234 Betriebskrankenkassen, 24 Innungskrankenkassen<br />
sowie alle landwirtschaftlichen<br />
Krankenkassen, die <strong>See</strong>-Krankenkasse und die<br />
Bundesknappschaft) beschlossen, grundsätzlich<br />
keine weiteren Ärzte an den Studien mehr<br />
zu beteiligen. Es wurden letztendlich etwa<br />
12.500 Ärzte in das Modell einbezogen.<br />
Ausblick<br />
Weitergehende Beratungen im Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss haben im Jahre <strong>2004</strong><br />
begonnen; sie sollen nach Vorlage des Abschlussberichts<br />
der Ruhr-Universität Bochum<br />
zeitnah zu Ende geführt werden. Die Bundesknappschaft<br />
geht gemeinsam mit den übrigen<br />
modelltragenden Krankenkassenverbänden<br />
zuversichtlich davon aus, dass unter anderem<br />
auch diese Studienergebnisse den Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss im Jahre 2005 in die<br />
Lage versetzen werden, eine Entscheidung<br />
über die Aufnahme von Akupunkturbehandlungen<br />
in den Leistungskatalog der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung zu treffen.<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
49
50 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
119.822 Versicherteerhalten<br />
Leistungen<br />
der ambulanten<br />
bzw. vollstationären<br />
Pflege<br />
3.6 Leistungsmanagement Pflegeversicherung<br />
Ambulante Pflege<br />
Der leistungsrechtliche Bereich der sozialen<br />
Pflegeversicherung war bei der Bundesknappschaft<br />
auch im Kalenderjahr <strong>2004</strong> durch<br />
unvermindert hohe Antragseingänge auf dem<br />
ambulanten Sektor (rund 2.800 Neuanträge<br />
und rund 1.400 Umstufungsanträge monatlich)<br />
gekennzeichnet. Hierbei ist besonders<br />
anzumerken, dass die Anzahl der Anträge auf<br />
häusliche Pflegeleistungen auf konstant hohem<br />
Niveau geblieben ist. Die Bearbeitungszeit<br />
der Neuanträge beläuft sich weiterhin auf<br />
durchschnittlich zwei Monate, wodurch das<br />
Leistungsfälle der ambulanten Pfl ege<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen bzw. Prozent (85.114 Fälle)<br />
selbst gesetzte Ziel einer zeitnahen Erledigung<br />
der Anträge wiederum erreicht worden ist.<br />
Unter Berücksichtigung der natürlichen Abgänge<br />
belief sich die Zahl der echten ambulanten<br />
Leistungsfälle zum Stichtag 1. Januar<br />
2005 auf 85.114 Fälle.<br />
Hiervon wurde die Pflegesachleistung, also<br />
die Hilfe durch professionelle Pflegedienste,<br />
gegenüber dem Pflegegeld auch <strong>2004</strong> bei der<br />
Bundesknappschaft deutlich weniger beansprucht.<br />
Pfl egestufe I —— 49.948 (58,7%)<br />
Pfl egestufe II —— 28.778 (33,8%)<br />
Pfl egestufe III —— 6.369 (7,5%)<br />
Härtefälle<br />
—— 19 (0,02%)<br />
Leistungsarten der ambulanten Pfl ege<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />
Pfl egestufe I Pfl egestufe II Pfl egestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />
Pfl egesachleistungen<br />
einschließlich Tagesund<br />
Nachtpfl ege<br />
11.966 9.983 2.890 19 24.858 29,2<br />
Pfl egegeld einschl.<br />
Kombinationsleistung<br />
37.982 18.795 3.479 0 60.256 70,8
Vollstationäre Pflege<br />
Die Anzahl der vollstationären Leistungsfälle<br />
betrug zum Stichtag 31. Dezember <strong>2004</strong> unter<br />
Berücksichtigung der natürlichen Abgänge<br />
34.708 Fälle.<br />
Leistungsfälle der stationären Pfl ege<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen bzw. Prozent (34.708 Fälle)<br />
Insgesamt übernimmt die Bundesknappschaft<br />
somit für 119.822 Versicherte Leistungen der<br />
ambulanten bzw. vollstationären Pflege.<br />
Pfl egestufe I —— 10.580 (30,5%)<br />
Pfl egestufe II —— 16.632 (47,9%)<br />
Pfl egestufe III —— 7.418 (21,4%)<br />
Härtefälle<br />
—— 78 (0,2%)<br />
Leistungsarten der vollstationären Pfl ege<br />
Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />
vollstationäre Pfl ege<br />
nach § 43 SGB XI<br />
Pfl egestufe I Pfl egestufe II Pfl egestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />
9.511 15.942 7.127 78 32.658 94,1<br />
vollstationäre Pfl ege<br />
in einer Behinderten- 1.069 690 291 0 2.050 5,9<br />
einrichtung<br />
nach § 43 a SGB XI<br />
Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
51
52 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />
3.7 Markt und Vertrieb<br />
Kundenbefragung<br />
Die Bundesknappschaft gehört zu den<br />
kundenfreundlichsten Krankenkassen in<br />
Deutschland. Das ist ein Ergebnis von „Kundenmonitor<br />
Deutschland <strong>2004</strong>“, der europaweit<br />
größten, unabhängigen Umfrage zur<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
Gleich achtmal liegt die Bundesknappschaft<br />
bei dieser Umfrage vor allen anderen Krankenkassen<br />
auf Platz eins. So auch bei den bedeutenden<br />
Fragen nach der höchsten Kundentreue,<br />
der optimalen sozialen Absicherung,<br />
den meisten Vorteilen und dem attraktivsten<br />
Preis/Leistungsverhältnis.<br />
Fühlen Sie sich mit Ihrer Krankenversicherung<br />
richtig abgesichert?<br />
91,6% der <strong>Knappschaft</strong>sversicherten beantworten<br />
diese Frage mit ja / Angaben in Prozent<br />
<strong>Knappschaft</strong> —— 91,6<br />
IKK —— 89,3<br />
KKH —— 88,1<br />
TK —— 85,2<br />
GEK —— 84,4<br />
AOK —— 81,9<br />
BKK —— 81,8<br />
Barmer —— 81,4<br />
DAK —— 81,2<br />
Quelle: Kundenmonitor Deutschland <strong>2004</strong><br />
MehrLeistungPrivat<br />
Mit der Gesundheitsreform haben die gesetzlichen<br />
Krankenkassen im Jahr <strong>2004</strong> erstmals<br />
die Möglichkeit, private Zusatzversicherungen<br />
anzubieten. Die <strong>Knappschaft</strong> hat daraufhin<br />
ein attraktives und qualitätsgeprüftes Mehrleistungsangebot<br />
entwickelt. Zusammen mit<br />
der „Hallesche Krankenversicherung“ bieten<br />
wir private Zusatzversicherungen nach den<br />
Grundsätzen der privaten Krankenversicherung<br />
zu günstigen Konditionen an. Die Versicherten<br />
können sich seit Mai <strong>2004</strong> entsprechend ihren<br />
persönlichen Bedürfnissen Leistungspakete<br />
zusammenstellen. Die privaten Zusatzversicherungen<br />
werden allen Versicherten angeboten,<br />
die noch nicht älter als 70 Jahre sind.<br />
Zufriedenheit <strong>Knappschaft</strong> /<br />
Gesetzliche Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />
schriftliche ——<br />
Verständlichkeit ——<br />
Wiederwahl<br />
——<br />
——<br />
Schnelligkeit ——<br />
der Bearbeitung ——<br />
mehr Vorteile<br />
Preis/Leistung<br />
Service<br />
Leistungsumfang<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
Produktangebot ——<br />
——<br />
Globalzufriedenheit<br />
<strong>Knappschaft</strong> <strong>2004</strong><br />
GKV <strong>2004</strong><br />
——<br />
——<br />
Quelle: Kundenmonitor Deutschland <strong>2004</strong>
4<br />
rehabilitation und teilhabe<br />
4.1 Leistungsänderungen | 54<br />
4.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation | 55<br />
4.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben | 59<br />
4.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe | 60<br />
4.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung | 62
54 Rehabilitation und Teilhabe<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> betreibt sieben eigene Reha-Kliniken<br />
4.1 Zielsetzung und Schwerpunkte<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> hat die Bundesknappschaft<br />
im Bereich der Rehabilitation die<br />
Ausgestaltung und Umsetzung der durch das<br />
Neunte Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) vorgegebenen<br />
gesetzlichen Regelungen fortgesetzt.<br />
Ziel ist es, die Leistungen zur Teilhabe zügig<br />
zu erbringen, um<br />
eine Behinderung abzuwenden, zu beseitigen,<br />
zu mindern, ihre Verschlimmerung zu<br />
verhüten oder ihre Folgen zu mildern,<br />
Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit oder<br />
Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, zu überwinden,<br />
zu mindern oder eine Verschlimmerung<br />
zu verhüten sowie den vorzeitigen Bezug<br />
anderer Sozialleistungen zu vermeiden<br />
oder laufende Sozialleistungen zu mindern,<br />
die Teilhabe am Arbeitsleben entsprechend<br />
den Neigungen und Fähigkeiten dauerhaft<br />
zu sichern oder<br />
die persönliche Entwicklung ganzheitlich<br />
zu fördern und die Teilhabe am Leben in der<br />
Gesellschaft sowie eine möglichst selbständige<br />
und selbstbestimmte Lebensführung<br />
zu ermöglichen oder zu erleichtern.<br />
Dieses Ziel soll unter anderem durch die Verpflichtung<br />
der Rehabilitationsträger, in jeder<br />
kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis in der<br />
Bundesrepublik Deutschland „Gemeinsame<br />
Servicestellen für Rehabilitation“ einzurichten,<br />
erreicht werden. Diese Aufgabe ist zwischenzeitlich<br />
erfüllt. Die Bundesknappschaft beteiligt<br />
sich bundesweit mit 28 Dienststellen, die<br />
als gemeinsame Servicestellen für Rehabilitation<br />
arbeiten. Die durchgeführten Beratungen<br />
sorgen für eine verbesserte Kooperation der<br />
Beteiligten und eine Verfahrensbeschleunigung.<br />
Einen Schwerpunkt im Bereich der Rehabilitation<br />
bildet die Ausarbeitung von<br />
„Gemeinsamen Empfehlungen“ aller Rehabilitationsträger<br />
im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
für Rehabilitation, an deren<br />
Vorbereitung auch die Bundesknappschaft<br />
in den verschiedensten Gremien beteiligt ist.
Pilotprojekt zur<br />
ambulanten<br />
Reha<br />
Modellprojekt<br />
in Heusweiler<br />
Ambulante Rehabilitation<br />
Durch das IX. Buch des Sozialgesetzbuches ist<br />
unter anderem die ambulante Rehabilitation<br />
gesetzlich normiert worden. Die Träger der<br />
Renten- und Krankenversicherung haben sich<br />
auf einheitliche, an ambulante Rehabilitationseinrichtungen<br />
zu stellende Qualitätsanforderungen<br />
verständigt und nehmen laufend<br />
die Prüfung dieser Standards zur Anerkennung<br />
solcher Einrichtungen vor. Die steigende<br />
Nachfrage auf Seiten der Versicherten bestätigt<br />
den Bedarf an Einrichtungen für die ambulante<br />
medizinische Rehabilitation. Durch<br />
die Anerkennung geeigneter Einrichtungen<br />
ist in naher Zukunft mit einem bundesweit<br />
flächendeckenden Angebot zu rechnen.<br />
Die Bundesknappschaft ist außerdem seit Jahren<br />
an Modellversuchen der ambulanten Rehabilitation<br />
durch die knappschaftliche Rentenversicherung<br />
beteiligt. In Zusammenarbeit<br />
mit anderen Rentenversicherungsträgern und<br />
der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />
wird in wohnortnahen Reha-Kliniken<br />
erprobt, ob Versicherte, die einer Rehabilitation<br />
- bei stationärer Durchführung - bisher fern<br />
standen, durch ambulante Leistungen erreicht<br />
werden können. In den Pilotprojekten werden<br />
Erfahrungen mit dieser Behandlungsart bei<br />
orthopädischen und kardiologischen Erkrankungen<br />
sowie Krebserkrankungen gesammelt.<br />
Besonders hervorzuheben sind darüber hinaus<br />
die von der Bundesknappschaft betriebenen<br />
Reha-Einrichtungen in Heusweiler/Saarland<br />
(Reha-Klinik Schloss Bietschied) und am<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus in Bottrop. Von der<br />
Bundesknappschaft wurden im Jahre <strong>2004</strong> in<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> beteiligt sich an Modellversuchen<br />
ambulanter Rehabilitationen<br />
4.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
Heusweiler 414 Versicherte und in Bottrop 229<br />
Versicherte ambulant rehabilitiert.<br />
Stationäre Leistungen zur<br />
medizinischen Rehabilitation der<br />
Rentenversicherung<br />
Auch im Bereich der stationären Rehabilitation<br />
hat die Bundesknappschaft zur frühzeitigen<br />
Erreichung der rehabilitationsbedürftigen<br />
Versicherten neue Wege eingeschlagen. Durch<br />
ihr integratives Konzept sozialer Sicherheit<br />
bestehen hierfür optimale Bedingungen. Der<br />
Sozialmedizinische Dienst prüft bei Versicherten,<br />
die in den letzten zwei Jahren aufgrund<br />
von Erkrankungen derselben Indikationsgruppe<br />
häufig bzw. lange Zeit arbeitsunfähig<br />
waren, ob diese in Abstimmung mit ihrem<br />
Hausarzt eine medizinische Leistung zur Rehabilitation<br />
beantragen sollten, um die Gefahr<br />
einer Chronifizierung ihrer Leiden abzuwenden.<br />
Von den Sozialmedizinischen Diensten<br />
wurden in rund 25 Prozent der vorgelegten<br />
Fälle Reha-Anträge empfohlen.<br />
Für die stationäre Rehabilitation ihrer Versicherten<br />
betreibt die Bundesknappschaft<br />
sechs eigene Kliniken. Darüber hinaus stehen<br />
insbesondere für spezielle Erkrankungen (zum<br />
Beispiel Erkrankungen des zentralen und<br />
peripheren Nervensystems, psychosomatische<br />
und psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen)<br />
im gesamten Bundesgebiet Rehabilitationskliniken<br />
anderer Rentenversicherungsträger<br />
und privater Betreiber zur Verfügung,<br />
die von der Bundesknappschaft mit anderen<br />
Rentenversicherungs- und Krankenversicherungsträgern<br />
gemeinsam belegt werden.<br />
Rehabilitation und Teilhabe<br />
55
56 Rehabilitation und Teilhabe<br />
Kardiologische<br />
Intervall-Reha<br />
Pilotprojekt zur<br />
EntgiftungsbehandlungAlkoholabhängiger<br />
In der <strong>Knappschaft</strong>s-Klinik Bad Driburg wird<br />
im Rahmen eines Pilotprojektes eine Intervallbehandlung<br />
erprobt. Bei Versicherten mit<br />
einer koronaren Herzkrankheit erfolgt im<br />
Rahmen eines integrierten Behandlungspfades<br />
aus dem Akutkrankenhaus heraus die<br />
Direktverlegung in die Reha-Klinik. Nach dem<br />
ersten Behandlungsintervall, der Anschlussrehabilitation,<br />
erfolgen in zeitlichen Abständen<br />
von sechs Monaten zwei weitere jeweils<br />
dreitägige Behandlungsintervalle zur Stabilisierung<br />
des Gesundungsprozesses und der<br />
Minimierung der Risikofaktoren.<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> haben 69 Versicherte der Bundesknappschaft<br />
an diesem Modellprojekt teil<br />
genommen.<br />
Gemeinsam mit den Kliniken Daun erprobt<br />
die Bundesknappschaft ein Pilotprojekt zur<br />
integrierten Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung<br />
Alkoholabhängiger. Die der Entwöhnungsbehandlung<br />
voran gestellte Entgiftungsphase<br />
erfolgt nicht wie allgemein üblich<br />
durch eine Krankenhausbehandlung, sondern<br />
in der Aufnahmestation der Kliniken Daun.<br />
Hierdurch wird eine kompakte Entgiftungsund<br />
Entwöhnungsbehandlung mit einem<br />
vereinfachten Einweisungsverfahren und einer<br />
kurzfristigen Aufnahme sicher gestellt und der<br />
Gefahr eines möglichen Alkoholkonsums und<br />
einer zusätzlichen Krankenhausbehandlung<br />
vor Beginn der Rehabilitation vorgebeugt. Im<br />
Jahr <strong>2004</strong> nahmen 136 Versicherte der Bundesknappschaft<br />
an diesem Modellprojekt teil.<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
der Rentenversicherung<br />
Seit dem 1. Januar 2002 ist die Bundesknappschaft<br />
für Leistungen zur Teilhabe zuständig,<br />
wenn die Antragsteller mindestens einen Monatsbeitrag<br />
(vorher 60 Beiträge) aufgrund einer<br />
Beschäftigung zur knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
gezahlt haben. Dies hatte in den<br />
letzten Jahren zu einem Anstieg sowohl der<br />
Anträge als auch der Bewilligungen geführt.<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Rentenversicherung <strong>2004</strong><br />
Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />
2001 —— 12.968<br />
—— 2.482<br />
2002<br />
——<br />
—— 4.123<br />
18.979<br />
2003<br />
——<br />
—— 4.678<br />
20.461<br />
<strong>2004</strong> —— 18.436<br />
—— 4.851<br />
Bewilligungen (allg. Erkrankungen)<br />
Anteil AHB<br />
Im Jahre <strong>2004</strong> haben sich nun die in den<br />
anderen Versicherungszweigen bereits früher<br />
eingetretenen Rückgänge der Anträge und der<br />
Bewilligungen auch in der knappschaftlichen<br />
Rentenversicherung gezeigt. In den alten Bundesländern<br />
betrug die Abnahme der Anträge<br />
auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
acht Prozent und in den neuen Bundesländern<br />
sechs Prozent. Bei den Bewilligungen<br />
lag die Abnahme bei 10,4 Prozent (West) bzw.<br />
bei 8,8 Prozent (Ost).<br />
Leichter<br />
Rückgang bei<br />
Anträgen und<br />
Bewilligungen
Die Bundesknappschaft ist bemüht, auch<br />
weiterhin eine möglichst hohe Qualität bei<br />
den Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
zu sichern. Dazu wirkt sie unter anderem<br />
am Qualitätssicherungsprogramm des Verbandes<br />
Deutscher Rentenversicherungsträger<br />
(VDR) mit.<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
der Krankenversicherung<br />
In der Krankenversicherung kommt eine<br />
stationäre Leistung zur medizinischen Rehabilitation<br />
(§§ 26 SGB IX i.V.m. 40 Abs. 2 SGB V)<br />
in Betracht, wenn eine solche Maßnahme<br />
aus sozialmedizinischer Sicht notwendig ist,<br />
weil eine ambulante Krankenbehandlung am<br />
Wohnort oder eine ambulante Rehabilitation<br />
in wohnortnahen Einrichtungen nicht ausreichen<br />
und kein anderer Rehabilitationsträger<br />
vorrangig zuständig ist.<br />
Die Anzahl der stationären Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation (einschließlich Anschlussrehabilitationsleistungen)<br />
ist gegenüber<br />
dem Vorjahr bundesweit zurückgegangen,<br />
und zwar um 0,2 Prozent in den alten und um<br />
drei Prozent in den neuen Bundesländern.<br />
Die Bundesknappschaft stellt die Belegung<br />
der von ihr in Anspruch genommenen Reha-<br />
Kliniken durch eine zentrale Stelle für die<br />
Kranken- und Rentenversicherung sicher<br />
und rechnet zentral die Pflegekosten mit den<br />
Behandlungsstätten ab. Dies hat sich sowohl<br />
für die Bundesknappschaft als auch für die<br />
Reha-Kliniken als Vorteil erwiesen, weil es<br />
für die Belegung und Abrechnung nur einen<br />
Ansprechpartner gibt.<br />
Anschlussrehabilitation<br />
(Kranken- und Rentenversicherung)<br />
Um sicher zu stellen, dass der für eine Anschlussrehabilitation<br />
in Betracht kommende<br />
Patient möglichst nahtlos vom Akut-Krankenhaus<br />
in eine sogenannte AHB-Klinik verlegt<br />
werden kann, wird die Antragstellung bereits<br />
während des Aufenthaltes des Versicherten<br />
im Akut-Krankenhaus vom ärztlichen<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />
Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />
2001<br />
——<br />
—— 23.916<br />
28.919<br />
2002<br />
——<br />
—— 25.074<br />
29.542<br />
2003<br />
——<br />
—— 25.741<br />
29.670<br />
<strong>2004</strong> —— 29.381<br />
—— 26.283<br />
Bewilligungen<br />
Anteil AHB<br />
Personal bzw. Sozialdienst dieses Krankenhauses<br />
vorbereitet. Die zügige Abwicklung<br />
der Anschlussrehabilitation wird durch ein<br />
besonderes Verfahren der Bundesknappschaft<br />
sichergestellt. Die zentrale Dienststelle bei der<br />
Hauptverwaltung ist als Schnelleinweisungsstelle<br />
für die Bewilligung und Einleitung von<br />
Rehabilitation und Teilhabe<br />
57
58 Rehabilitation und Teilhabe<br />
Weitere<br />
Zunahme von<br />
AHB<br />
Anschlussrehabilitationsleistungen der Kranken-<br />
und Rentenversicherung zuständig. Sie<br />
sorgt dafür, dass in diesen Fällen die stationären<br />
Rehabilitationsbehandlungen möglichst<br />
unmittelbar an einen Krankenhausaufenthalt<br />
anschließen, um den Versicherten eine zügige<br />
und vollständige Rehabilitation zu sichern.<br />
Gegenüber dem Jahr 2003 hat die Anzahl<br />
der Bewilligungen bei den Anschlussrehabilitationsleistungen<br />
der knappschaftlichen<br />
Krankenversicherung in den alten Bundesländern<br />
um 1,3 Prozent und in den neuen<br />
Bundesländern um 4,4 Prozent zugenommen.<br />
Der Anteil der Anschlussrehabilitationen an<br />
den gesamten Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation beträgt 90,1 Prozent (West) bzw.<br />
87,7 Prozent (Ost).<br />
Anteil AHB an den Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Prozent<br />
56,4%<br />
Bei den Anschlussrehabilitationsleistungen<br />
der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
ist der Anteil an den insgesamt bewilligten<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
in den alten Bundesländern von 21,3 Prozent<br />
im Jahre 2003 auf 24,2 Prozent im Jahre <strong>2004</strong><br />
angestiegen. In den neuen Bundesländern hat<br />
der Anteil von 26,1 Prozent auf 30,6 Prozent<br />
zugenommen.<br />
Damit ist – wie bereits in den vergangenen<br />
Jahren – eine deutliche Verschiebung<br />
der rehabilitativen Behandlungsformen in<br />
Richtung der Anschlussheilbehandlungen<br />
festzustellen, was die Rehabilitation vor<br />
grundsätzlich neue Aufgaben und Herausforderungen<br />
in Zukunft stellt.<br />
10,5%<br />
| 1992 <strong>2004</strong> |<br />
Bewilligte stationäre Leistungen der Krankenversicherung<br />
Bewilligte Leistungen der Rentenversicherung<br />
89,5%<br />
26,3%
Neuer Höchststand<br />
bei<br />
Anträgen und<br />
Bewilligungen<br />
4.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
der Bundesknappschaft dienen der beruflichen<br />
Rehabilitation behinderter oder von Behinderung<br />
bedrohter Menschen. Sie verfolgen<br />
das Ziel, Versicherten, deren Erwerbsfähigkeit<br />
aufgrund von Krankheit oder Behinderung<br />
eingeschränkt ist oder bei denen dies bei Weiterverrichtung<br />
ihrer bisherigen Berufstätigkeit<br />
einzutreten droht, den Übergang in eine neue,<br />
behinderungsgerechte Tätigkeit zu ermöglichen<br />
und sie dadurch möglichst dauerhaft<br />
(wieder) in das Erwerbsleben einzugliedern.<br />
Wie schon in den Vorjahren, sind auch im<br />
Jahre <strong>2004</strong> die Anträge und Bewilligungen<br />
bei den Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
angestiegen. Mit einem Anstieg der<br />
Bewilligungen in den alten Bundesländern<br />
um 7,7 Prozent und 23,2 Prozent in den neuen<br />
Bundesländern haben die beruflichen Rehabilitationsleistungen<br />
einen neuen Höchststand<br />
erreicht. Hierbei handelte es sich vorwiegend<br />
um Hilfen zur Erhaltung oder Erlangung eines<br />
behinderungsgerechten Arbeitsplatzes und<br />
um Leistungen zur beruflichen Bildung, also<br />
zum Beispiel Umschulung, Fortbildung und<br />
Ausbildung. Dabei standen die Bereitschaft<br />
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben <strong>2004</strong><br />
Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />
Das Jahr <strong>2004</strong> brachte einen Höchststand bei<br />
Anträgen und Bewilligungen für Leistungen zur Teilhabe<br />
zur Erbringung von Zuschüssen für den Fall<br />
der Vermittlung eines Arbeitsplatzes sowie<br />
die Hinzuziehung von Integrationsfachdiensten<br />
und privaten Arbeitsvermittlern im<br />
Vordergrund der Eingliederungsbemühungen.<br />
Daneben kam es auch zu Leistungen an<br />
Arbeitgeber, zur ergonomischen Ausstattung<br />
von Arbeitsplätzen und zur Erbringung technischer<br />
Arbeitshilfen. Des weiteren wurden in<br />
nicht unerheblichem Umfang Leistungen in<br />
Werkstätten für behinderte Menschen durchgeführt,<br />
um ihnen einen Arbeitsplatz auf dem<br />
besonderen Arbeitsmarkt dieser Werkstätten<br />
zu erschließen.<br />
Zudem werden durch die Bundesknappschaft<br />
weitere neue Leistungen, zum Beispiel<br />
Profiling, assistierte Arbeitsvermittlung und<br />
persönliches Budget modellhaft erprobt.<br />
Ausgewirkt haben sich auch die durch das<br />
SGB IX eingeführten kürzeren Zuständigkeitsklärungs-<br />
und Bearbeitungsfristen. Trotz der<br />
gestiegenen Antragszahlen konnten zwischenzeitlich<br />
die Bearbeitungszeiten weiter<br />
verkürzt werden.<br />
2001 —— 3.755<br />
2002 —— 5.765<br />
2003 —— 7.798<br />
<strong>2004</strong> —— 9.093<br />
Rehabilitation und Teilhabe<br />
59
60 Rehabilitation und Teilhabe<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> wurden 178 stationäre Leistungen<br />
zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit durchgeführt<br />
4.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe<br />
Stationäre medizinische Leistungen zur<br />
Sicherung der Erwerbsfähigkeit<br />
Aktive Versicherte der Bundesknappschaft<br />
– insbesondere Untertagebeschäftigte – können<br />
stationäre medizinische Leistungen zur<br />
Sicherung der Erwerbsfähigkeit erhalten,<br />
wenn bei ihnen aufgrund einer besonders gesundheitsgefährdenden,<br />
ihre Erwerbsfähigkeit<br />
ungünstig beeinflussenden Beschäftigung<br />
erste Gesundheitsstörungen - allerdings ohne<br />
Krankheitswert - vorliegen. Im Jahre <strong>2004</strong><br />
wurden 178 dieser Leistungen erbracht.<br />
Onkologische Nachsorgeleistungen bei<br />
malignen Geschwulst- und Systemerkrankungen<br />
Die Bundesknappschaft erbringt für ihre<br />
Versicherten, Bezieher einer Rente sowie deren<br />
nichtversicherte Angehörige und gleichgeschlechtliche<br />
Lebenspartner onkologische<br />
Nachsorgeleistungen bei malignen Geschwulst-<br />
und Systemerkrankungen mit dem<br />
Ziel, nach erfolgreicher Akutbehandlung die<br />
Erkrankten medizinisch, psychisch und sozial<br />
bestmöglich zu rehabilitieren.<br />
Onkologische Nachsorgeleistungen <strong>2004</strong><br />
Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />
2002 —— 5.823<br />
Für Berechtigte aus den alten Bundesländern<br />
werden diese von der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Krebsbekämpfung im Auftrag der Bundesknappschaft<br />
durchgeführt. Für Berechtigte<br />
aus den neuen Bundesländern erbringt die<br />
Bundesknappschaft die Leistungen selbst.<br />
Im Jahre <strong>2004</strong> ergab sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr bei den Bewilligungen ein Rückgang<br />
um 4,7 Prozent in den alten Bundesländern<br />
bzw. um 0,4 Prozent in den neuen Bundesländern.<br />
Kinderheilbehandlungen<br />
Die Bundesknappschaft führt für die nicht<br />
selbst rentenversicherten Kinder ihrer Versicherten<br />
und Rentenbezieher Kinderheilbehandlungen<br />
durch, wenn durch diese eine<br />
erhebliche Gesundheitsgefährdung beseitigt<br />
oder eine beeinträchtigte Gesundheit wesentlich<br />
gebessert oder wiederhergestellt werden<br />
und dies positiven Einfluss auf die spätere Erwerbsfähigkeit<br />
haben kann. In den alten und<br />
neuen Bundesländern haben im Jahre <strong>2004</strong><br />
die Bewilligungen im Vergleich zum Vorjahr<br />
abgenommen, und zwar um 9,1 Prozent (West)<br />
bzw. 17,2 Prozent (Ost).<br />
2003 —— 7.139<br />
<strong>2004</strong> —— 6.911
Kinderheilbehandlungen <strong>2004</strong><br />
Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />
2002 —— 1.105<br />
2003 —— 1.205<br />
<strong>2004</strong> —— 1.057<br />
Beteiligung an Forschungsvorhaben<br />
und Forschungsaufträgen<br />
Die Bundesknappschaft unterstützt den<br />
NRW-Forschungsverbund, der als einer von<br />
acht gebildeten Forschungsverbünden im<br />
Rahmen des Förderschwerpunktes „Reha-<br />
Wissenschaften“ des Bundesministeriums für<br />
Bildung, Forschung und Wissenschaft und<br />
des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger<br />
arbeitet. Dieser befasst sich mit<br />
den Zukunftsstrategien für die Rehabilitation<br />
und ist eingerichtet worden, um reha-wissenschaftliche<br />
Strukturen aufzubauen.<br />
Sprachtherapie während der Rehabilitation<br />
Rehabilitation und Teilhabe<br />
61
62 Rehabilitation und Teilhabe<br />
4.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />
<strong>Knappschaft</strong>lich Versicherte mit Wohnsitz<br />
in den alten Bundesländern werden von<br />
der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />
im Lande Nordrhein-Westfalen betreut,<br />
wenn es um Rehabilitationsmaßnahmen bei<br />
Vorliegen einer Krebserkrankung geht.<br />
Rechtsgrundlagen der Auftragstätigkeit sind<br />
§ 94 SGB X sowie weitere sozialrechtliche<br />
Vorschriften, die Satzung der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Krebsbekämpfung und die „Richtlinien<br />
für die Gewährung von Leistungen zur<br />
Rehabilitation bzw. onkologischen Nachsorgeleistungen<br />
bei malignen Geschwulst- und<br />
Systemerkrankungen“.<br />
Im Jahre <strong>2004</strong> wurden insgesamt 41.220<br />
Reha-Anträge gestellt; 4.850 von knappschaftlich<br />
Versicherten. Bewilligt wurden 34.698<br />
Maßnahmen; davon 4.453 Maßnahmen für<br />
knappschaftlich Versicherte.<br />
Indikationen<br />
Alte Bundesländer / Bewilligungen knappschaftlich Versicherter in Fallzahlen<br />
86,7 % der bewilligten Maßnahmen (3.854) für<br />
<strong>Knappschaft</strong>sversicherte waren Erstmaßnahmen<br />
mit einem Anteil von 79,6 % Anschlussrehabilitationen<br />
(3.067). 12,6 % der Bewilligungen<br />
entfielen auf zweite (562) und 0,6 % auf<br />
dritte Reha-Maßnahmen (27).<br />
Für die Reha-Klinik der <strong>Knappschaft</strong> auf<br />
Borkum wurden im Berichtsjahr <strong>2004</strong> insgesamt<br />
721 onkologische Maßnahmen bewilligt,<br />
davon 36 für knappschaftlich Versicherte. Die<br />
<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik Bad Neuenahr erhielt<br />
1.178 Bewilligungen, 173 für Versicherte der<br />
<strong>Knappschaft</strong>.<br />
Durchgeführt und abgerechnet werden<br />
konnten im Jahre <strong>2004</strong> zu Lasten der knappschaftlichen<br />
Versicherung 4.063 Maßnahmen<br />
mit einem Aufwand von 11,45 Millionen Euro.<br />
Die durchschnittliche Verweildauer betrug<br />
23,8 Tage.<br />
Urologie —— 1.792<br />
Gastroenterologie —— 1.096<br />
Mamma-Karzinom / Gynäkologie —— 508<br />
Atemwegserkrankungen —— 423<br />
HNO / Zunge-Mund-Kiefer —— 231<br />
Dermatologie / sonstige Erkrankungen —— 217<br />
Systemerkrankungen —— 166<br />
Rehabilitationsmaßnahmen der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung <strong>2004</strong><br />
Durchführung zu Lasten der knappschaftlichen Versicherung in Fallzahlen bzw. Millionen Euro (Gesamtzahl 4.063)<br />
Fälle nach SGB VI § 15 —— 781 (2,21 Mio. Euro)<br />
Fälle nach SGB VI § 31 —— 3.236 (9,09 Mio. Euro)<br />
Fälle nach SGB V § 40 —— 46 (0,14 Mio. Euro)
5<br />
medizinisches netz<br />
5.1 Krankenhäuser | 65<br />
5.2 Rehabilitationskliniken | 75<br />
5.3 Sozialmedizinischer Dienst | 79<br />
5.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 83<br />
5.5 Integrierte Patientenversorgung | 86
64 Medizinisches Netz<br />
n <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
n Krankenhausbeteiligungen<br />
n Recklinghausen<br />
n Bottrop<br />
Gelsenkirchen n n Dortmund<br />
Essen n n Bochum<br />
n Würselen<br />
Idar-Oberstein<br />
n<br />
Merzig<br />
n<br />
Püttlingen<br />
n n Sulzbach<br />
Völklingen n<br />
n Saarbrücken<br />
Berlin<br />
Weilheim<br />
Schongau n n<br />
n n Penzberg<br />
Peißenberg
Einführung<br />
„Klinischer<br />
Behandlungspfade“<br />
5.1 Krankenhäuser<br />
Im Berichtsjahr <strong>2004</strong> unterhielt die<br />
Bundesknappschaft sechs Krankenhäuser als<br />
Eigenbetriebe der knappschaftlichen Krankenversicherung.<br />
Außerdem ist die Bundesknappschaft<br />
an 13 Krankenhäusern beteiligt.<br />
In den Eigenbetrieben und den Beteiligungshäusern<br />
wurden im Jahr <strong>2004</strong> 6.977 Betten<br />
vorgehalten und insgesamt 225.099 Patienten<br />
behandelt.<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
In unseren sechs modern ausgestatteten<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern stellen wir eine<br />
umfassende medizinische Behandlung sicher.<br />
Wir unterhalten Häuser in Bochum-Langendreer,<br />
Bottrop, Dortmund, Püttlingen, Recklinghausen<br />
und Sulzbach.<br />
Auch im Jahr <strong>2004</strong> ist der Kosten- und Qualitätsdruck<br />
im Krankenhaus weiter gestiegen.<br />
Um diesem Druck standhalten zu können,<br />
gewinnt die enge Abstimmung zwischen<br />
ambulantem und stationärem Bereich zum<br />
Wohle des Patienten immer mehr an Bedeutung.<br />
Ein zentraler Ansatz dieser ganzheitlichen<br />
medizinischen Versorgung ist<br />
Daten zu den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Jahr <strong>2004</strong><br />
„Neue Wege: Klinische Pfade“ – Forum in Berlin<br />
die Festlegung von Verantwortlichkeiten für<br />
diagnostische und therapeutische Maßnahmen.<br />
Dazu hat die <strong>Knappschaft</strong> für bestimmte<br />
Krankheitsbilder standardisierte Behandlungspfade<br />
entwickelt. Wichtig ist jedoch, dass<br />
dabei die Therapiefreiheit der Ärzte erhalten<br />
bleibt.<br />
Seit Ende des Jahres <strong>2004</strong> arbeiten bereits<br />
die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser Bottrop und<br />
Recklinghausen mit „Klinischen Behandlungspfaden“.<br />
Dieses für Arzt- und Pflegedienst<br />
neue Qualitätsinstrument wird auch im<br />
nächsten Jahr weiterentwickelt und auf alle<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser ausgedehnt.<br />
Mit über 270 Fachleuten aus dem Gesundheitswesen<br />
veranstaltete die <strong>Knappschaft</strong> in<br />
Berlin ein viel beachtetes Forum zum Thema<br />
„Neue Wege: Klinische Pfade“. Namhafte<br />
Experten diskutierten auf dieser Tagung die<br />
Auswirkungen von Behandlungspfaden<br />
auf alle beteiligten Gruppen von Patienten<br />
über Ärzte und Pflegedienst bis hin zu den<br />
Krankenkassen. Auf besonders großes Interesse<br />
stießen die Berichte der <strong>Knappschaft</strong>sexperten<br />
aus der Praxis. Rund um das Thema<br />
<strong>Knappschaft</strong>s- Personal behandelte davon <strong>Knappschaft</strong>s- Ø Ausnutzung<br />
krankenhaus<br />
Bochum-<br />
Betten in Vollkräfte Patienten versicherte in % Verweildauer in %<br />
Langendreer 511 762,17 16.233 15,4 8,67 75,72<br />
Bottrop 360 549,04 12.222 49,7 8,68 83,25<br />
Dortmund 463 595,30 15.691 16,9 8,52 78,87<br />
Püttlingen 401 578,22 11.774 31,6 9,75 80,40<br />
Recklinghausen 459 710,54 16.629 44,0 8,41 83,26<br />
Sulzbach 313 457,27 12.966 30,3 7,42 83,94<br />
Medizinisches Netz<br />
65
66 Medizinisches Netz<br />
Neues Krankenhausinformationssystem<br />
Erfolgreiche<br />
Zertifizierungen<br />
beim Qualitätsmanagement<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Recklinghausen<br />
Behandlungspfade stellten sie ihre durchaus<br />
unterschiedlichen Erfahrungen mit der Entwicklung<br />
und Umsetzung von Behandlungspfaden<br />
in Kliniken dar.<br />
Anfang <strong>2004</strong> konnte die Piloteinführung des<br />
neuen Krankenhausinformationssystems in<br />
den saarländischen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Püttlingen und Sulzbach nach<br />
einigen Anfangsschwierigkeiten und Nachbesserungsarbeiten<br />
erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Noch im Frühjahr <strong>2004</strong> begannen die<br />
Vorarbeiten für die Einführung dieser neuen<br />
Informationstechnologie in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
des Ruhrgebiets.<br />
Zum 1. Oktober <strong>2004</strong> startete das neue<br />
Krankenhausinformationssystem mit einem<br />
erheblich größeren Funktionsumfang als in<br />
den Saarhäusern im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bottrop. Es wurden zusätzlich zahlreiche<br />
Schnittstellen zu den vorhandenen Subsystemen<br />
z.B. in Labor und Küche realisiert.<br />
Auch die Standardisierung der IT-Landschaft<br />
in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern konnte<br />
im Jahr <strong>2004</strong> weiter vorangetrieben werden.<br />
So wurde ein einheitliches Laborinformationssystem<br />
und ein Kommunikationsserver neu<br />
eingeführt.<br />
Die kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung<br />
in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
ist das zentrale Ziel knappschaftlicher<br />
Struktur- und Investitionspolitik innerhalb<br />
unseres Medizinischen Netzes. Dazu dient das<br />
Qualitäts management, welches im erfolgreichen<br />
Fall in die „KTQ-Zertifizierung“ (Kooperation<br />
für Transparenz und Qualität im Krankenhaus)<br />
mündet.<br />
Am Beginn des Qualitätsmanagements steht<br />
die Selbstbewertung, die Hinweise auf Stärken<br />
und Schwächen, Verbesserungspotenziale und<br />
Ansatzpunkte für eine optimierte Organisation<br />
gibt. Um die Mitarbeiter aktiv einzubinden,<br />
wurde ein internes Vorschlagswesen eingeführt.<br />
Zusammen mit dem Beschwerdemanagement<br />
können so kontinuierliche Hinweise<br />
auf Defizite gewonnen werden.<br />
Eine Folge der Vorbereitungen für die KTQ-<br />
Zertifizierung war der Ansatz, interdisziplinär<br />
sowie Hierarchie- und Berufsgruppenübergreifend<br />
in Gruppen zu arbeiten. Dies führte<br />
zu einer neuen Denkweise und zum überaus<br />
erfolgreichen Blick über den eigenen Tellerrand<br />
hinaus.<br />
Nachdem bereits im Jahr 2003 dem <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Sulzbach die KTQ-<br />
Zertifizierung verliehen wurde, erhielt das<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />
Ende Februar <strong>2004</strong> als erstes Krankenhaus im<br />
Ruhrgebiet dieses Qualitäts-Gütesiegel. Im<br />
April <strong>2004</strong> erreichte dann das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bochum-Langendreer als erste<br />
Universitätsklinik in Deutschland das KTQ-<br />
Zertifikat. Ebenfalls im April <strong>2004</strong> erreichte<br />
das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen die<br />
KTQ-Zertifizierung, im August <strong>2004</strong> folgte<br />
das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop. Die<br />
<strong>Knappschaft</strong> ist damit einer der führenden<br />
Krankenhausträger, wenn es um erfolgreiches<br />
Qualitätsmanagement geht.<br />
Des weiteren erhielten das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Sulzbach im August <strong>2004</strong>,<br />
das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bochum-<br />
Langendreer im September <strong>2004</strong> sowie das<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen
Ausbildung<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Dortmund<br />
im Oktober <strong>2004</strong> das im Rahmen eines vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
geförderten Benchmarking-Projektes<br />
vergebene „Benchmarking-Zertifikat“ auf<br />
Basis des EFQM-Modells. Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bottrop erhielt im Juni <strong>2004</strong> das<br />
„Ökoprofit-Zertifikat“, welches einen ersten<br />
wesentlichen Schritt zur Einführung eines<br />
Umweltmanagementsystems darstellt.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser sind in ihren<br />
jeweiligen Regionen bedeutsame Ausbildungsstätten.<br />
Besonders viel Wert legen wir<br />
dabei auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung<br />
junger Menschen.<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> haben wir in unseren <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
rund 400 Krankenpflegeschüler/innen,<br />
17 Bürokaufleute und<br />
27 Gesundheitskaufleute ausgebildet. Zusätzlich<br />
befinden sich an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Recklinghausen und Bochum<br />
noch Schulen zur Ausbildung Medizinischtechnischer<br />
Assistenten/innen, an denen sich<br />
im Jahr <strong>2004</strong> rund 70 junge Menschen in der<br />
Berufsausbildung befanden.<br />
Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
in <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Um unsere Krankenhäuser ansprechend zu gestalten<br />
und den Anforderungen einer modernen<br />
Medizin gerecht zu werden, hat die Bundesknappschaft<br />
auch im Jahr <strong>2004</strong> zahlreiche<br />
Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen<br />
durchgeführt.<br />
So wurde das Jahr <strong>2004</strong> im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Dortmund wesentlich geprägt durch<br />
Baumaßnahmen als Zeichen des Wandels und<br />
Kapelle im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />
der Zukunftsorientierung. Viele Maßnahmen<br />
wurden geplant, bewilligt, begonnen oder<br />
abgeschlossen, zum Beispiel:<br />
die Planung der neuen Cafeteria oder des<br />
neuen Vortragssaals,<br />
die Bewilligung und Planung der Erweiterung<br />
des Operationstraktes mit dem Ziel<br />
verstärkter ambulanter Operationen sowie<br />
die Integration der baulich nicht entwicklungsfähigen<br />
gynäkologischen OP-Raumgruppe<br />
in die zentrale OP-Abteilung,<br />
den Beginn der Fassadenneugestaltung im<br />
Eingangsbereich, die Erweiterung der Aufzugsanlage<br />
und die grundlegende Renovierung<br />
aller Stationen,<br />
die Fertigstellung der Modernisierung des<br />
Aufbahrungsraumes; des Umbaus eines<br />
Teils des Wartebereiches der Zentralen Notaufnahme<br />
zu einer Kinderspielecke sowie<br />
der Erweiterung der urologischen Ambulanz,<br />
die Übergabe eines Raumes der Stille, der<br />
mit Mitteln der <strong>Knappschaft</strong> und der Kirchen<br />
gebaut wurde.<br />
Auch im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />
konnte im Jahr <strong>2004</strong> eine neue Krankenhauskapelle<br />
eingeweiht werden. Die nach<br />
einem Entwurf der Künstlerin Gabriele Wilpers<br />
gestaltete Kapelle wurde von der <strong>Knappschaft</strong>,<br />
den Kirchen und aus Spenden finanziert.<br />
Für muslimische Patienten existiert seit dem<br />
Jahr 2001 ein eigener Gebetsraum. Neben<br />
vielen kleineren Baumaßnahmen sind die<br />
Maßnahmen zur Umsetzung des Regenwasserbewirtschaftungskonzeptes,<br />
die neue<br />
Verkehrsführung auf dem Krankenhausgelände<br />
sowie die Sanierung der Außenfassade von<br />
größerer Bedeutung.<br />
Medizinisches Netz<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bottrop<br />
67
68 Medizinisches Netz<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Recklinghausen<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bochum-<br />
Langendreer<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bochum-Langendreer / Universitätsklinik<br />
Steigende Zahlen im Bereich der ambulanten<br />
Operationen erfordern auch am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Recklinghausen zusätzliche<br />
bauliche Maßnahmen. Wie bereits in<br />
anderen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern wird<br />
auch in Recklinghausen aus organisatorischen<br />
Gründen der ambulante OP-Bereich in die<br />
zentrale OP-Abteilung integriert. Bei einer<br />
Umbaufläche von rund 380 m² betragen die<br />
Baukosten zirka 550.000 Euro. Die Inbetriebnahme<br />
erfolgt im Januar 2005.<br />
Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bochum-Langendreer<br />
wird mit 511 Betten betrieben. Die<br />
Pflegebereiche im Bettenhaus verfügten zum<br />
Teil über den Standard zum Zeitpunkt der<br />
Errichtung des Hauses im Jahre 1972. Es war<br />
notwendig, in den Stationen Sanitärzellen<br />
einzubauen und Maßnahmen des baulichen<br />
Brandschutzes durchzuführen, und zwar stationsweise<br />
im Rahmen eines Gesamtkonzeptes.<br />
Zuletzt erfolgte die Neuordnung der Stationen<br />
8, 9 und 10. Neben den Modernisierungs- und<br />
Brandschutzarbeiten in den Bettenzimmern<br />
sind Funktionsbereiche, Flurzonen und der<br />
Schwesternstützpunkt saniert worden. Die<br />
Bruttogeschossfläche beträgt insgesamt<br />
3.150 m2 . Die Baumaßnahme wurde im Januar<br />
2005 abgeschlossen. Die Baukosten betrugen<br />
rund 2,6 Millionen Euro.<br />
Die postoperative Intensivpflege liegt<br />
mit 16 Betten im 2. Obergeschoss des<br />
Krankenhauses. Sie verfügt ausschließlich<br />
über Mehrbettzimmer ohne Schleusen. Funktionsräume<br />
sind nur unzureichend vorhanden.<br />
Darüber hinaus ist eine Erweiterung von 16 auf<br />
20 Betten geplant.<br />
Vorgesehen ist, die Abteilung an der vorhandenen<br />
Stelle neu zu ordnen und zu erweitern.<br />
Die Erweiterung erfolgt durch Aufstockung<br />
der nach Süden vorgelagerten Dachfläche und<br />
einen nach Osten anschließenden Erweiterungsanbau.<br />
Dadurch lässt sich das Raumprogramm<br />
im 2. Obergeschoss realisieren.<br />
Ausgewiesen werden vier Einbettzimmer, acht<br />
Zweibettzimmer und die entsprechenden<br />
Funktionsräume.<br />
Die Bruttogeschossfläche des Umbaubereichs<br />
beträgt ca. 645 m2 , des Neubaubereichs zirka<br />
719 m2 . Der Umfang der Baumaßnahmen<br />
erfordert die Auslagerung der Intensivpflege<br />
während der Bauzeit. Ein entsprechendes<br />
Ausweichquartier wird im 12. Obergeschoss<br />
des Bettenhauses eingerichtet. Die Baukosten<br />
für die Maßnahme betragen rund 5,8 Millionen<br />
Euro inklusive Provisorium. Die Bezirksregierung<br />
Arnsberg hat Fördermittel in Höhe<br />
von rund 3,5 Millionen Euro bereitgestellt. Die<br />
Bauarbeiten werden von Mai 2005 bis August<br />
2006 durchgeführt.<br />
Nach einer Bauzeit von nur 18 Monaten wurde<br />
die Deutsche Klinik für Naturheilkunde und<br />
Präventivmedizin am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Püttlingen fertiggestellt und in<br />
Betrieb genommen. Das Bauwerk ergänzt das<br />
Gesamtensemble. Das richtungsweisende<br />
Bauvorhaben wurde teilgefördert mit Mitteln<br />
des Saarlandes.<br />
Auswahlkriterium für den Standort des<br />
Neubaus waren unter anderem die Anbindung<br />
an das Hauptgebäude, qualitätsvolle Außenraum-<br />
und Blickbeziehungen sowie eine der<br />
Nutzung entsprechende Eigenständigkeit<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Püttlingen
Fachdisziplinen an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Jahr <strong>2004</strong><br />
Fachdisziplin<br />
Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Augenheilkunde<br />
Chirurgie<br />
Gefäßchirurgie<br />
Unfallchirurgie<br />
Gynäkologie<br />
Geburtshilfe<br />
Haut-, Allergie-, Venen und Umwelterkrankungen<br />
Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde<br />
Innere Medizin<br />
Hämatologie /Onkologie<br />
Angiologischer Schwerpunkt<br />
Nephrologie und Dialyse<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
Neurochirurgie<br />
Neurologie<br />
Orthopädie<br />
Radiologie<br />
Nuklearmedizin<br />
Rheumatologie<br />
Schmerztherapie<br />
Urologie<br />
Einheit für Sprachdiagnostik und -therapie<br />
Apotheke<br />
Arbeitsmedizinische Untersuchungsstelle<br />
der Einrichtung. Weitere Prämissen für die<br />
Projektabwicklung bildeten die Budgetvorgaben<br />
und die optimierte Planungs- und<br />
Ausführungszeit. Der realisierte Entwurf sieht<br />
eine Gebäudestruktur mit ablesbaren Funktionen<br />
vor. Auf der Südseite, zum Tal öffnend,<br />
sind die Bettenzimmer und die von einer<br />
hohen Aufenthaltsqualität geprägten Patientenservice-<br />
und Aufenthaltsräume platziert.<br />
Die Behandlungs- bzw. Nebenräume orientieren<br />
sich dagegen nach Norden. Die neue<br />
Klinik hält neben den beiden Pflegestationen<br />
im 1. und 2. Obergeschoss mit insgesamt<br />
Klinik für Naturheilkunde<br />
am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />
Bochum-<br />
Langendreer<br />
Bottrop<br />
Dortmund<br />
Püttlingen<br />
Recklinghausen<br />
Sulzbach<br />
48 Betten, im Erdgeschoss und im natürlich<br />
belichteten 1. Untergeschoss therapeutische<br />
Einrichtungen für die Bewegungs-, Ernährungs-,<br />
Physio- und die physikalische Therapie<br />
vor. Insgesamt wurde eine Bruttogeschossfläche<br />
von 6.440 m2 realisiert.<br />
Durch eine integrierte Planung ist es gelungen,<br />
neben der Begrenzung der Investitionskosten<br />
auch die Betriebskosten wirtschaftlich<br />
zu gestalten. Das anspruchsvolle medizinische<br />
Konzept der Klinik wird in der Anmutung<br />
der Räume unterstützt und fortgeführt.<br />
Medizinisches Netz<br />
69
70 Medizinisches Netz<br />
Spitzenposition<br />
bei Transplantationen<br />
der<br />
Bauchspeicheldrüse<br />
Ziel war es, eine unmittelbare Assoziation mit<br />
einem herkömmlichen Krankenhausbetrieb,<br />
soweit möglich, zu vermeiden. So ist bei der<br />
Auswahl der Materialien und Ausstattungselemente<br />
jeweils die mögliche Wirkung auf<br />
Patienten und Beschäftigte berücksichtigt<br />
worden. Das Ergebnis dieser intensiven Bemühungen<br />
zeichnet sich durch hohe funktionale<br />
und ästhetische Qualitäten aus. Das Ziel,<br />
einen Ort zu schaffen, in dem sich Patienten<br />
und Personal gleichermaßen wohlfühlen und<br />
gemeinsam aktiv am Heilungsprozess mitwirken,<br />
ist in vollem Maße erfüllt.<br />
Klinische Innovationen in<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> verfügt in ihren sechs eigenen<br />
Krankenhäusern über fast alle Fachdisziplinen,<br />
so dass wir unsere Versicherten<br />
in unseren Häusern umfassend versorgen<br />
können. Auch im Jahr <strong>2004</strong> sind in unseren<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern wieder bedeutsame<br />
klinische Innovationen entwickelt<br />
und/oder eingeführt worden.<br />
Die Chirurgische Klinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Bochum-Langendreer konnte im<br />
Jahr <strong>2004</strong> ihre Spitzenposition in Mittel europa<br />
auf dem Gebiet der Transplantation der<br />
Bauchspeicheldrüse weiter ausbauen. Neben<br />
28 Übertragungen der Bauchspeicheldrüse<br />
wurden 17 Lebendspenden der Niere und eine<br />
Vielzahl von Transplantationen beider Organe<br />
in Kombination durchgeführt. Insgesamt sind<br />
seit der Eröffnung des Transplantationszentrums<br />
im Jahr 1993 über 1.000 Organtransplantationen<br />
vorgenommen worden.<br />
Auch die Neurochirurgische Klinik am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bochum-Langendreer<br />
konnte ihre bereits bestehende Vorreiterrolle<br />
auf dem Gebiet der Medizintechnik in der<br />
Deutschen Neurochirurgie weiter ausbauen.<br />
Um die Invasivität der operativen Eingriffe<br />
weiter zu reduzieren, wurden vier Forschungsprojekte<br />
zur erweiterten Integration vor<br />
allem des Ultraschalls und der Robotik in die<br />
Neurochirurgie weiter vorangetrieben. Die<br />
Vibrographie, bei der über Schwingungen ein<br />
Bild erzeugt wird, wurde weltweit erstmals am<br />
menschlichen Hirn bei Hirntumoroperationen<br />
eingesetzt. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt<br />
dieser Klinik liegt im Bereich der Neuroendoskopie,<br />
hier insbesondere in der Entwicklung<br />
neuer Navigationstechniken und der<br />
intraoperativen Blutstillung bei Bildverlust.<br />
Einen deutlich zunehmenden überregionalen<br />
Zulauf von Patienten u.a. mit Morbus Parkinson<br />
konnte die Neurochirurgische Klinik am<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bochum-Langendreer<br />
verzeichnen, was auf die erfolgreich eingeführte<br />
rahmengeführte Stereotaxie und die<br />
funktionelle Stereotaxie zurückzuführen ist.<br />
Die Neurologische Klinik am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bochum-Langendreer hat eine<br />
neue zusätzliche Ausrichtung erhalten. In Kooperation<br />
mit den Kliniken für Neurochirurgie<br />
und für Hämatologie und Onkologie wurde<br />
mit Hilfe der Drittmittelförderung durch die<br />
Deutsche Krebshilfe ein Schwerpunkt für die<br />
Behandlung von Tumorerkrankungen des<br />
Nervensystems aufgebaut.<br />
Vorreiterrolle<br />
bei der<br />
Medizintechnik
Neue apparative<br />
Ausstattung<br />
Eine neue apparative Ausstattung für rund<br />
250.000 Euro ermöglicht nunmehr, Patienten<br />
mit nicht operablen Lebertumoren in der<br />
Chirurgischen Klinik am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Sulzbach mit der Radio-Frequenz-<br />
Ablation zu behandeln, wobei der Tumor<br />
mittels einer eingeführten Sonde durch Hitze<br />
verdampft wird. Auch die Durchtrennung und<br />
Versiegelung von Lebergewebe mittels Ultraschallsonde<br />
ist nunmehr möglich.<br />
Ebenfalls in der Chirurgischen Klinik am<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach wird<br />
bei der Operation von Leisten-, Narben- oder<br />
Bauchdeckenbrüchen das Titan-Netz als<br />
weltweit neustes Material eingesetzt. Damit<br />
wird nicht nur die Abwehrreaktion des Körpers<br />
gesenkt und die Narkose- und Operationsdauer<br />
verkürzt, sondern das Wohlbefinden der<br />
Patienten wird deutlich gesteigert.<br />
Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin<br />
am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop hat<br />
im Jahr <strong>2004</strong> die digitale Mammographie<br />
eingeführt und die Neuroradiologie weiter<br />
ausgebaut. Im Rahmen der Kooperation mit<br />
einer Gemeinschaftspraxis niedergelassener<br />
Radiologen konnte in dem neuen MRT-Anbau<br />
im Sommer <strong>2004</strong> ein zweites hochleistungsfähiges<br />
Kernspingerät in Betrieb genommen<br />
werden, so dass nunmehr am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bottrop ein „Radiologisches<br />
Kompetenzzentrum“ entstanden ist, in dem<br />
auch die Schlaganfallfrüh- und Tumordiagnostik<br />
durchgeführt werden kann.<br />
Die Medizinische Klinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Bottrop ist von der Deutschen Diabetes<br />
Gesellschaft als Behandlungseinrichtung<br />
für Typ 1 und 2 Diabetiker anerkannt worden.<br />
Neues Material bei Operationen:<br />
Titan-Netz<br />
Im Dezember <strong>2004</strong> wurde die erste Videoübertragung<br />
aus der Pathologie am Huyssens-<br />
Stift in Essen in die Medizinische Klinik am<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop geschaltet.<br />
Damit können in Zukunft online über Videokonferenzen<br />
Obduktionen verfolgt werden,<br />
da das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus über keine<br />
eigenen Obduktionsräume mehr verfügt.<br />
Die Augenklinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Sulzbach erhielt eine Pentacam, mit<br />
der eine Analyse des vorderen Augenabschnittes<br />
erstellt werden kann. Dieses zur Früherkennung<br />
von Glaukomerkrankungen (Grüner<br />
Star) eingesetzte Gerät ist das Einzige im<br />
Saarland.<br />
Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />
eröffnete im Februar <strong>2004</strong> eine interdisziplinäre<br />
Schmerzambulanz. In wöchentlichen<br />
Schmerzkonferenzen aller Fachabteilungen<br />
innerhalb des Hauses und in regelmäßigen<br />
Schmerzkonferenzen gemeinsam mit den<br />
zuweisenden und weiterbehandelnden Ärzten<br />
werden neben der Ursachenforschung des<br />
Schmerzes Behandlungskonzepte für die<br />
Patienten erarbeitet.<br />
Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />
wurde am 1. April <strong>2004</strong> die Verbundkrankenpflegeschule<br />
in Kooperation mit der SHG-Klinik<br />
Völklingen in Betrieb genommen.<br />
In zahlreichen Presseveröffentlichungen,<br />
Fernseh- und Radiobeiträgen wiesen die<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser auf klinische<br />
Innovationen, Informationsveranstaltungen<br />
und Chefarztwechsel hin.<br />
In unseren Häusern spielen die Themen Kunst<br />
und Kultur zunehmend eine Rolle. So bieten<br />
Medizinisches Netz<br />
Interdisziplinäre<br />
Schmerzambulanz<br />
Verbundkrankenpflegeschule<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
71
72 Medizinisches Netz<br />
Soziales<br />
Engagement<br />
Erweiterungstrakt am Bergmannsheil Buer<br />
verschiedene <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser den<br />
Patienten und der interessierten Öffentlichkeit<br />
Veranstaltungsreihen und Ausstellungen an.<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> fand im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Dortmund erstmals eine Dichterlesung<br />
und ein Konzert im Park des Krankenhauses<br />
statt.<br />
In vielen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern werden<br />
niederschwellige Angebote zum Kennenlernen<br />
des Hauses von Schülerinnen und<br />
Schülern im Rahmen von Berufsfelderkundungen,<br />
von VHS-Kursen, Kindergärten, Selbsthilfegruppen<br />
und anderen mehr genutzt.<br />
Auch im Jahr <strong>2004</strong> nahmen die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
wieder Kinder aus Kriegsgebieten<br />
und Entwicklungsländern auf, die in ihrer<br />
Heimat nicht medizinisch versorgt werden<br />
können.<br />
Daneben ist es erfreulich, dass auch wieder<br />
Ärzte und Pflegepersonal ihren Urlaub dazu<br />
nutzten, in Krisengebieten und Entwicklungsländern<br />
medizinisch tätig zu werden und der<br />
notleidenden Bevölkerung zu helfen.<br />
Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />
unterstützt nach wie vor die Tschernobyl-<br />
Opfer, indem abgeschriebene medizinische<br />
Einrichtungsgegenstände an die dortigen<br />
Krankenhäuser abgegeben werden.<br />
Beteiligung der Bundesknappschaft an<br />
Krankenhaus-GmbH´s<br />
Neben den als Eigenbetrieben geführten Einrichtungen<br />
ist die Bundesknappschaft an fünf<br />
großen Krankenhausgesellschaften beteiligt.<br />
Auch in den Beteiligungskrankenhäusern<br />
der Bundesknappschaft werden erhebliche<br />
Anstrengungen unternommen, um die Häuser<br />
auf den neuesten Stand zu halten.<br />
Am Bergmannsheil Buer wurde im März <strong>2004</strong><br />
der rund 3,7 Millionen Euro teure Erweiterungsneubau<br />
des Südwestflügels eröffnet. Der<br />
Erweiterungsneubau, der einen erholsamen<br />
Ausblick in den parkähnlichen Garten des<br />
Krankenhauses bietet, ist der insgesamt achte<br />
Bauabschnitt im Rahmen der Modernisierung<br />
der Pflegestationen des Bettenhauses.<br />
Im Oktober <strong>2004</strong> fiel am Bergmannsheil<br />
Buer der Startschuss für den Bau des Medical<br />
Centers, in dem in Zukunft ambulante und<br />
stationäre medizinische Dienstleistungen<br />
angeboten werden sollen.<br />
Auch am Medizinischen Zentrum Kreis<br />
Aachen wurden im Jahr <strong>2004</strong> wieder umfangreiche<br />
Neubau- und Modernisierungsarbeiten<br />
durchgeführt. Im Betriebsteil Bardenberg<br />
wurde unter anderem die Eingangshalle und<br />
Patientenaufnahme umgestaltet und die<br />
Balkone an der historischen Altbaufront des<br />
Hauptgebäudes saniert. Am Betriebsteil Marienhöhe<br />
wurde mit dem Bau der geriatrischen<br />
Tagesklinik, der Klinik für Geriatrie und geriatrische<br />
Rehabilitation begonnen. Außerdem<br />
wurde die Wöchnerinnenstation komplett<br />
saniert, die Krankenhauskapelle renoviert und<br />
mit dem Umbau der ehemaligen Apotheke zur<br />
Abteilung für Physiotherapie wurde begonnen.<br />
Am Betriebsteil Huyssens-Stift der Kliniken<br />
Essen-Mitte wurde im Jahr <strong>2004</strong> mit dem<br />
Neubau des Untersuchungs- und Behandlungstrakts<br />
Teil II begonnen. Wenn diese<br />
Neubau- und<br />
Modernisierungsmaßnahmen<br />
Bergmannsheil<br />
und Kinderklinik<br />
Buer<br />
gGmbH<br />
Medizinisches<br />
Zentrum Kreis<br />
Aachen gGmbH<br />
Kliniken Essen-<br />
Mitte – Ev.-Huyssens-Stiftung/<br />
<strong>Knappschaft</strong><br />
gGmbH
Qualitätsmanagement<br />
Krankenhausbeteiligungen der Bundesknappschaft<br />
Jahr <strong>2004</strong><br />
Anteil der<br />
Bundesknappschaft<br />
Betriebsteil<br />
Bergmannsheil Buer und Bergmannsheil Buer 290 459 9.538 8,17 73,42<br />
Kinderklinik Buer gGmbH 72,5 % Kinderklinik 140 196 3.942 6,52 55,81<br />
Medizinisches Zentrum<br />
50,0 % Bardenberg<br />
Kreis Aachen gGmbH Marienhöhe<br />
Maßnahme fertiggestellt ist, sind damit<br />
innerhalb der vergangenen fünf Jahre alle<br />
Funktionsräume am Betriebsteil Huyssens-<br />
Stift neu gebaut bzw. grundsaniert worden.<br />
Im April <strong>2004</strong> fand im Medizinischen Zentrum<br />
Kreis Aachen die Visitation zur Erreichung<br />
des KTQ-Zertifikats statt. Das Medizinische<br />
Zentrum Kreis Aachen ist damit das erste<br />
Krankenhaus der Region Aachen, das dieses<br />
Zertifikat erhielt.<br />
Die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer<br />
gGmbH erhielt im September <strong>2004</strong> das Benchmarking-Zertifikat,<br />
das KTQ-Zertifikat soll im<br />
nächsten Jahr folgen.<br />
Medizinisches Zentrum Kreis Aachen /<br />
Betriebsteil Bardenberg<br />
705 1.086 22.480 9,06 79,25<br />
Kliniken Essen-Mitte 35,29 % <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus 696 673 28.801 7,00 82,00<br />
(KEM) – Ev.-Huyssens- Essen-Stelle<br />
Stiftung/<strong>Knappschaft</strong> Huyssens-Stift<br />
gGmbH (inkl. Tochtergesellschaften)<br />
Krankenhaus GmbH 13,79 % Krankenhäuser 570 708 17.917 7,94 68,17<br />
Landkreis Weilheim- Schongau, Weilheim,<br />
Schongau Penzberg, Peißenberg<br />
Saarland-Heilstätten 9,17 % Kliniken Sonnenberg 441 610 7.396 20,24 98,62<br />
GmbH (SHG) inkl. Kliniken Völklingen 346 556 12.260 8,24 87,62<br />
Tochtergesellschaften Reha-Klinik Quierschied 156 107 2.103 21,96 83,37<br />
Reha-Bereiche Saarbrücken 212 76 1.058 64,17 91,06<br />
∑ 1.155 1.349 22.817<br />
Kliniken Merzig gGmbH 341 524 12.154 8,73 87,26<br />
Klinikum Ida-Oberstein GmbH 555 717 21.048 6,95 84,35<br />
KMT-Klinik GmbH 18 48 887 8,51 84,35<br />
Betten<br />
Personal<br />
– in Vollkräften<br />
behandelte Patienten<br />
Ø Verweildauer<br />
Ausnutzung in %<br />
Mit der Fertigstellung des zehn Millionen<br />
Euro teuren ambulanten Tumorzentrums der<br />
Kliniken Essen-Mitte im Jahr <strong>2004</strong> entstand<br />
ein innovatives Modell zur Integrierten<br />
Versorgung. In diesem ersten Projekt für die<br />
Gesamtdarstellung der ambulanten Versorgung<br />
von Tumoren in Deutschland haben die<br />
beteiligten Leistungserbringer zur optimalen<br />
Koordination der Behandlungsabläufe für die<br />
jeweiligen Krankheitsbilder Behandlungspfade<br />
erarbeitet. Zusätzlich steht dem Patient in den<br />
betroffenen Krankenhäusern ein Patientenscout<br />
zur Seite, der dem Patient ein Behandlungsbuch<br />
aushändigt und dies während der<br />
Behandlung ständig vervollständigt. Damit ist<br />
der Patient über den Verlauf seiner Behandlung<br />
stets informiert.<br />
Medizinisches Netz<br />
Klinische<br />
Innovationen<br />
73
74 Medizinisches Netz<br />
Im November <strong>2004</strong> erhielten die Kliniken<br />
Essen-Mitte dann von der Europäischen<br />
Gesellschaft der Internistischen Onkologie<br />
die Auszeichnung zum Center of Excellence in<br />
Oncology and Palliative Care. Damit sind die<br />
Kliniken Essen-Mitte eins von acht Krankenhäusern<br />
in Europa, das mit dieser hochwertigen<br />
Auszeichnung bedacht wurde.<br />
Weiter ausgebaut wurde im Jahr <strong>2004</strong> an<br />
den Kliniken Essen-Mitte die Abteilung für<br />
Palliativmedizin, die sich in kurzer Zeit einen<br />
überregionalen Ruf erarbeiten konnte. Sie<br />
vervollständigt das breite internistische<br />
onkologische Angebot der Kliniken Essen-<br />
Mitte. Angeschlossen an diese Abteilung ist<br />
ein Fort- und Weiterbildungszentrum, in dem<br />
eigene Mitarbeiter, aber auch Externe palliativmedizinisch<br />
geschult werden.<br />
In der Klinik für Neurochirurgie am Bergmannsheil<br />
Buer wurde im Jahr <strong>2004</strong> die<br />
Vertebroplastie als neue Behandlungsmethode<br />
zur Therapie der Osteoporose eingeführt,<br />
bei der bei Wirbelbrüchen in der Brust- und<br />
Lendenwirbelsäule in die instabilen Wirbelkörper<br />
dünnflüssiger Knochenzement durch<br />
Punk tion eingespritzt wird.
Anpassungsbedarf<br />
an die sich<br />
verändernde<br />
Reha-Landschaft<br />
5.2 Rehabilitationskliniken<br />
n Borkum<br />
n Bottrop<br />
Berlin<br />
n Bad Driburg<br />
n Bad Neuenahr<br />
Heusweiler<br />
n<br />
n Bad Soden/<br />
Salmünster<br />
n Warmbad<br />
Die Reha-Landschaft sieht sich seit<br />
einigen Jahren immer neuen Herausforderungen<br />
ausgesetzt. Diese sind bedingt durch die<br />
immer in kürzeren Intervallen stattfindenden<br />
Reformen und Veränderungen im Gesundheitswesen.<br />
Dazu zählen unter anderem die<br />
Einführung der DRG‘s, der extreme Preisdruck<br />
Daten zu den knappschaftlichen Rehabilitationseinrichtungen <strong>2004</strong><br />
in Fallzahlen<br />
auf die Reha-Einrichtungen bedingt durch ein<br />
Überangebot an Reha-Betten, die steigende<br />
Bedeutung an Anschlussheilbehandlungen,<br />
die Einführung von Disease-Management-Programmen<br />
sowie die vermehrte Einführung von<br />
Strukturen der integrierten Versorgung.<br />
Für die Reha-Kliniken besteht dadurch die<br />
ständige Herausforderung, sich den veränderten<br />
Anforderungen zu stellen und anzupassen.<br />
Die sukzessive Einführung der DRG‘s führt<br />
zu starken Veränderungen im Gesundheitssystem.<br />
Durch die Vergütung der stationären<br />
Leistung als Fallpauschale ist eine nicht unerhebliche<br />
Verkürzung der Verweildauer in den<br />
Akut-Kliniken zu beobachten. Die Patienten<br />
werden demzufolge erheblich früher in die Rehabilitation<br />
verlegt, wodurch die Anforderung<br />
sowohl an das medizinisch als auch an das<br />
pflegerisch tätige Personal extrem ansteigt.<br />
Ein weiterer Faktor, der zukünftig neue<br />
Herausforderungen an die knappschaftlichen<br />
Klinik Pfl egetage Personal<br />
Bad Driburg 71.046 96,59<br />
Bad Neuenahr 41.207 84,57<br />
Bad Soden-Salmünster 52.164 79,57<br />
Borkum 52.905 92,82<br />
Bottrop 14.792 38,79<br />
Schloss Bietschied, Heusweiler 19.445 15,53<br />
Warmbad 63.562 97,99<br />
Summe 315.121 505,86<br />
Medizinisches Netz<br />
Einführung der<br />
DRG‘s<br />
75
76 Medizinisches Netz<br />
Reha-Zentrum Bottrop<br />
Rehabilitations-Kliniken stellen wird, ist die<br />
demographische Entwicklung in Deutschland.<br />
Die zu behandelnden Versicherten werden<br />
im statistischen Durchschnitt immer älter<br />
und kränker. Insbesondere bei den älteren<br />
Patienten lässt sich ein zunehmender Wunsch<br />
an wohnortnaher Rehabilitation verzeichnen.<br />
Diese Nachfrage kann zukünftig nur durch<br />
Schaffung von Reha-Einrichtungen in Ballungsgebieten<br />
befriedigt werden.<br />
Konzepte zur wohnortnahen<br />
Rehabilitation<br />
Die Bundesknappschaft hat durch die Eröffnung<br />
des Rehabilitationszentrums prosper am<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop ein wichtiges<br />
Angebot wohnortnaher Rehabilitation<br />
im Ruhrgebiet geschaffen. Zum 1. Januar <strong>2004</strong><br />
hat die Klinik ihren Betrieb aufgenommen und<br />
bietet seither 30 stationäre und 60 ambulante<br />
Plätze zur Betreuung von Patienten mit neurologischen<br />
Erkrankungen an.<br />
Durch das Angebot sowohl von stationärer<br />
als auch ambulanter Rehabilitation wird eine<br />
Flexibilisierung der Rehabilitation ermöglicht.<br />
Diese bietet den Patienten – nach oftmals langem<br />
Krankenhausaufenthalt - die Möglichkeit,<br />
frühzeitig in die häusliche Umgebung zurückzukehren<br />
und die während der Maßnahme<br />
erlernten oder wiedererlangten Fähigkeiten in<br />
der häuslichen Umgebung weiter einzuüben<br />
und anzuwenden.<br />
Bedingt durch die unmittelbare Nähe der<br />
Reha-Klinik prosper zum <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bottrop ist ein weiterer Schritt zur<br />
Stärkung des Verbundsystems der Bundesknappschaft<br />
erfolgt. In Kombination mit dem<br />
seit 1999 bestehenden prosper-Verbund kann<br />
in der Region Bottrop die sektorübergreifende,<br />
wohnortnahe Versorgung von neurologischen<br />
Patienten gewährleistet werden. Diese<br />
erstreckt sich nunmehr über die gesamte Versorgungskette<br />
von der ambulanten über die<br />
stationäre bis hin zur rehabilitativen Versorgung<br />
der Patienten. Dieser zukunftsweisende<br />
Ansatz der wohnortnahen Rehabilitation mit<br />
direkter Anbindung an ein Akut-Krankenhaus<br />
sollte richtungsweisend für zukünftige Vorhaben<br />
der Bundesknappschaft sein.<br />
Ein weiteres Angebot der ambulanten Rehabilitation<br />
konnte durch die Übernahme der Reha-<br />
Klinik Schloss Bietschied in Heusweiler (Saarland)<br />
von der Deutschen Steinkohle geschaffen<br />
werden. Seit dem 1. Januar <strong>2004</strong> bietet die<br />
Bundesknappschaft 70 ambulante Behandlungsplätze<br />
für Patienten mit orthopädischen<br />
Erkrankungen an. Auch hier ist es durch die<br />
enge Kooperation zwischen niedergelassenen<br />
Orthopäden, dem <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Püttlingen und der Reha-Klinik gelungen,<br />
den Patienten über alle Sektoren hinweg eine<br />
abgestimmte Behandlung anbieten zu können.<br />
Disease-Management-Programme<br />
Disease-Management-Programme (DMP) sind<br />
strukturierte Behandlungsprogramme, die die<br />
medizinische Versorgung von chronisch Kranken<br />
verbessern. Im Gegensatz zur hervorragenden<br />
Akutversorgung ist die Betreuung chronisch<br />
Kranker in Deutschland nicht optimal<br />
organisiert. Hauptansatzpunkt für die Disease-<br />
Management-Programme ist eine koordinierte<br />
und intensivierte Betreuung überwiegend<br />
im ambulanten Bereich. Der Gesetzgeber hat<br />
jedoch auch die Einbindung von Krankenhäusern<br />
und Reha-Kliniken vorgesehen.<br />
Reha-Klinik<br />
Schloss<br />
Bietschied
<strong>Knappschaft</strong>s-<br />
Klinik Bad<br />
Driburg<br />
Die gesetzliche Grundlage für die Programme<br />
ist Anfang 2002 durch das Gesetz zur Reform<br />
des Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung geschaffen worden.<br />
Es sorgt dafür, dass Krankenkassen, die<br />
sich gezielt um chronisch Kranke kümmern,<br />
daraus im Kassenwettbewerb kein finanzieller<br />
Nachteil entsteht.<br />
Alle Teilnehmer der DMP‘s müssen gesetzlich<br />
festgelegte Qualitätskriterien erfüllen.<br />
Grundvoraussetzung für die Teilnahme an<br />
den strukturierten Behandlungsprogrammen<br />
ist jedoch der Abschluss von Verträgen mit<br />
den Landesvertretungen der Krankenkassen.<br />
Der Gesetzgeber fordert ausdrücklich die<br />
Einbindung von mindestens einer Rehabilitationseinrichtung<br />
pro Region.<br />
Inzwischen gibt es DMP für die Indikationen<br />
Diabetes mellitus, Brustkrebs und koronare<br />
Herzerkrankungen. Entsprechend ihrer<br />
Indikationsschwerpunkte wurden für die<br />
<strong>Knappschaft</strong>s-Kliniken Bad Driburg, Bad<br />
Neuenahr und Warmbad mit verschiedenen<br />
Landesvertretungen der Krankenkassen<br />
Verträge zur Durchführung von strukturierten<br />
Behandlungsprogrammen nach § 137 f SGB V<br />
abgeschlossen.<br />
Investitionen<br />
Die Klinik Bad Driburg wurde 1976 auf einem<br />
Y-förmigen Grundriss errichtet. Seit 1996<br />
erfolgte eine umfassende Neuordnung des<br />
Gebäudes. Diese bezog sich vorwiegend auf<br />
die Verlagerung von Verwaltungs-, Funktions-,<br />
Behandlungs- und Aufenthaltsräumen, den<br />
Einbau von Nasszellen in den Bettenzimmern<br />
und Maßnahmen des baulichen Brandschutzes.<br />
<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />
Bad Driburg<br />
Nunmehr standen noch Brandschutzmaßnahmen<br />
im Speisesaal und die Neuordnung der<br />
überholten Speisenverteilung an. Es erfolgte<br />
eine Neuordnung der Flächen innerhalb des<br />
Bestandes. Die Baumaßnahmen umfassten<br />
Brandschutzverkleidungen im Bereich des<br />
Tragwerks, der Lüftungsanlage und Brandmeldeeinrichtungen.<br />
Das erforderte auch die<br />
Erneuerung der Abhangdecke, der Lüftungsauslässe<br />
und der Beleuchtungskörper. Die<br />
Gesamtmaßnahme wurde in kurzer Bauzeit<br />
von vier Monaten umgesetzt. Die Baukosten<br />
betrugen 0,45 Millionen Euro bei einer Bruttogeschossfläche<br />
von 485 m2 .<br />
Das 22 Jahre alte Klinikgebäude der <strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />
Bad Neuenahr umfasst jeweils<br />
ein Unter- und Erdgeschoss sowie vier<br />
Obergeschosse. In den unteren beiden Ebenen<br />
liegen Haupteingang, medizinischer/Therapiebereich,<br />
Speisesaal, Freizeiteinrichtungen,<br />
die Speiseversorgung und die Verwaltung. Die<br />
Obergeschosse nehmen die Pflegebereiche<br />
auf. Schwachstellen bestanden in der geringen<br />
Zahl an Therapieräumen, fehlenden patientenfreundlichen<br />
Nasszellen, unzulänglichen<br />
Möglichkeiten der Patientensteuerung und<br />
Patientenaufnahme sowie in den sanierungsbedürftigen<br />
Bettenzimmern. Auf der Basis<br />
einer Gesamtkonzeption konnten die Defizite<br />
durch bauliche Maßnahmen beseitigt werden.<br />
Zeitgleich erfolgten Maßnahmen des baulichen<br />
Brandschutzes. Realisierungszeitraum<br />
für die Gesamtmodernisierung war September<br />
2003 bis Juni <strong>2004</strong>. Die Baukosten betrugen<br />
insgesamt rund 3,5 Millionen Euro.<br />
Medizinisches Netz<br />
<strong>Knappschaft</strong>s-<br />
Klinik<br />
Bad Neuenahr<br />
77
78 Medizinisches Netz<br />
<strong>Knappschaft</strong>s-<br />
Klinik Warmbad<br />
<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />
Warmbad<br />
Das Klinikgebäude der <strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />
Warmbad wurde 1997 in Betrieb genommen.<br />
Es handelt sich um einen fünfgeschossigen,<br />
langgestreckten, symmetrischen Baukörper<br />
mit 45 Grad abgeknickten Flügeln. Das Untergeschoss<br />
springt an der Ostseite gegenüber<br />
dem Bettentrakt vor. Die Dachfläche ist<br />
erdgeschossig als Terrasse ausgebildet. Dem<br />
Hauptbaukörper ist nach Nordwesten ein<br />
eingeschossiger Sonderbauteil vorgelagert,<br />
in dem die Gymnastikhalle sowie das Bewegungs-<br />
und Therapiebecken liegen, gespeist<br />
mit radonhaltigem Wasser aus der Warmbader<br />
Heilquelle.<br />
Aus medizinisch-therapeutischen Gründen<br />
besteht der Bedarf, die vorhandenen Becken<br />
um ein Aqua-Joggingbecken zu ergänzen.<br />
Sinnvoll ist es, alle Becken in einer Raumgruppe<br />
zusammenzufassen. Die vorhandenen<br />
Umkleideräume reichen für den zusätzlichen<br />
Bedarf aus. Funktionale und architektonische<br />
Aspekte sprechen für eine Erweiterung<br />
nach Nordwesten. Der Anbau, entlang der<br />
bestehenden Fassade, ermöglicht zusätzlich<br />
die räumliche Erweiterung des Gymnastikbereichs.<br />
Geprägt ist das Gebäude durch das freigespannte<br />
Bogendach über dem Therapie- und<br />
Bettentrakt. Beiges Verblendmauerwerk, graue<br />
Fenster und die filigrane Metallkonstruktion<br />
der Balkone gliedern die Fassade. In Fortführung<br />
der Architektur übernimmt der überwiegend<br />
aus Stahl und Glas errichtete Anbau<br />
das vorhandene Fassadenraster. Die Höhe<br />
des Baukörpers orientiert sich an den Oberlichtfenstern<br />
des Bestandes. Das geschätzte<br />
Bauvolumen beträgt 780.000 Euro. Die Bauarbeiten<br />
begannen im August <strong>2004</strong>. Im Februar<br />
2005 erfolgt die Übergabe an den Nutzer.
5.3 Sozialmedizinischer Dienst<br />
Der Sozialmedizinische Dienst<br />
beantwortet die medizinischen Fragen, die<br />
von der Bun desknappschaft als Trägerin der<br />
Kranken- und Rentenversicherung sowie als<br />
Pflege kasse im Zusammenhang mit der Leistungserbringung<br />
gestellt werden.<br />
Angesichts der immer stärker werdenden<br />
betriebswirtschaftlichen Orientierung der<br />
Leistungsanbieter auf dem Gesundheits markt<br />
mit der Zielsetzung der Ertragsopti mierung<br />
stellt sich in zunehmendem Maße die Frage<br />
nach der medizinischen Notwen digkeit des<br />
Umfangs von Leistungen, wobei die hohe<br />
Qualität der medizinischen Versor gung garantiert<br />
bleiben muss. Mit dieser Problemstellung<br />
ist der Sozialmedizinische Dienst in vollem<br />
Umfang in das Leistungs controlling der Bundesknappschaft<br />
einge bunden.<br />
Leistungssegmente dieses Gesamtkonzep tes<br />
sind:<br />
Krankenhauscontrolling<br />
Häusliche Krankenpflege<br />
Anschlussheilbehandlungen<br />
Heil- und Hilfsmittelversorgung<br />
alternative Therapien<br />
Die bereits seit 1997 laufenden Controllingaktivitäten<br />
im Rahmen der häuslichen<br />
Kran kenpflege wurden zwischenzeitlich auf<br />
wei tere Leistungssegmente ausgedehnt.<br />
Die erzielten Ergebnisse bestätigen weiterhin<br />
die Richtigkeit des eingeschlagenen<br />
Weges. Angesichts der knappschaftlichen<br />
Ver sichertenstruktur bildete die Pflegeversicherung<br />
auch <strong>2004</strong> einen Schwerpunkt in der<br />
Aufgabenstellung des Sozialmedizini schen<br />
Dienstes.<br />
Als besondere Herausforderung galt das neue<br />
Ver gütungssystem für den Kranken haus bereich<br />
(Diagnosis Related Group Systems/DRG)<br />
und die damit ver bun de nen Aus wir kungen auf<br />
die knapp schaft liche Kran ken versicherung.<br />
An der weiteren Um set zung dieses diagnoseorientierten<br />
Fall pauschalen sys tems war der<br />
Sozial medi zinische Dienst ebenfalls maßgeblich<br />
be teiligt.<br />
Zum Ende des Geschäftsjahres <strong>2004</strong> unterhielt<br />
die Bundesknappschaft bundesweit<br />
24 Standorte für Sozialmedizinische Dienststellen.<br />
Bergheim<br />
Bottrop<br />
Castrop-Rauxel<br />
Chemnitz<br />
Cottbus<br />
Dinslaken<br />
Essen<br />
Gelsenkirchen-Buer<br />
Gera<br />
Halle<br />
Hamm<br />
Hannover<br />
Ibbenbüren<br />
Lünen<br />
Magdeburg<br />
Moers<br />
München<br />
Recklinghausen<br />
Regis-Breitingen<br />
Saarbrücken<br />
Senftenberg<br />
Siegen<br />
Sondershausen<br />
Vacha<br />
Standorte<br />
Hinzu kommen in Gebieten mit geringer<br />
knappschaftlicher Versichertendichte bedarfsgerecht<br />
externe Ärzte, die vom SMD<br />
Medizinisches Netz<br />
79
80 Medizinisches Netz<br />
200 Ärzte sind beim Sozialmedizinischen Dienst tätig<br />
eingehend in die sozialmedizinische Aufgabenstellung<br />
eingeführt sind und einer<br />
Qua litätskontrolle nach einheitlichen Beurteilungskriterien<br />
unterliegen.<br />
SMD und Verbundsystem<br />
Den 24 Sozialmedizinischen Dienststellen<br />
der Bundesknappschaft mit insgesamt 550<br />
Mitarbeitern, davon 200 Ärzte, kommt im<br />
Verbundsystem der Bundesknappschaft eine<br />
wichtige Rolle zu.<br />
Die Integration in das System der Bundesknappschaft<br />
bietet den Auftraggebern des<br />
SMD, zum Beispiel Rentenversicherung und<br />
Krankenversicherung, die Vorteile einer vereinfachten<br />
Interaktion und der Bündelung<br />
aller sozialmedizinischen Informationen.<br />
Der SMD als sozialmedizinischer Kompetenzträger<br />
stärkt auch die Seite der medizinischen<br />
Leistungserbringer der Bundesknappschaft<br />
- <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser,<br />
<strong>Knappschaft</strong>särzte und integrierte Netze.<br />
Hieraus ergibt sich eine Steigerung der<br />
Leistungsfähigkeit der Bundesknappschaft,<br />
beispielsweise durch erfolgreiche Ausübung<br />
der Controlling-Funktion und versichertengerechte,<br />
abteilungsübergreifende Steue rung<br />
von Leistungen.<br />
Aufgaben<br />
Die Aufgabenstellungen des SMD entsprechen<br />
dem knappschaftlichen Verbundsys tem;<br />
insbesondere für die Untersuchungen im<br />
Rahmen der Rentenversicherung steht eine<br />
apparative Ausstattung zur Verfügung, die der<br />
sozialmedizinischen Bedeutung für die Leistungsentscheidung<br />
angemessen und geboten<br />
ist. So erstellt der SMD nach ausführlicher<br />
körperlicher Untersuchung und erforderlicher<br />
Diagnostik Gutachten im Ren tenverfahren, zu<br />
medizinischen Rehabi li ta tionsmaßnahmen<br />
sowie zur Prüfung be ruflicher Umschulungsmaßnahmen<br />
und bei Personaluntersuchungen<br />
nach den tarif ver traglichen Regelungen.<br />
Darüber hinaus untersucht der SMD Versicherte<br />
im Rahmen des vertrauensärztlichen<br />
Dienstes. Die Gut achter des SMD führen<br />
dabei gegebenenfalls not wendige diagnostische<br />
Zusatzuntersu chun gen durch oder<br />
veranlassen in geeig neten Fällen stationäre<br />
Rehabilitationsmaß nah men. Wenn sicher ist,<br />
dass ein Versi cherter die zuletzt verrichtete<br />
Tätigkeit auf Dauer nicht mehr ausführen<br />
kann, leitet der SMD bei Einverständnis des<br />
Versicherten Ar beits platzwechselmaßnahmen<br />
in die We ge.<br />
Die Sozialmediziner des SMD beraten die<br />
knappschaftliche Krankenversicherung sachverständig<br />
in Fragen genehmigungs pflichtiger<br />
Heil- und Hilfsmittelverordnungen, zur Krankenhausverweildauer<br />
und zum Krankenhauscontrolling,<br />
zu neuen Untersu chungs- sowie<br />
Behandlungsmethoden und vielem mehr.<br />
Im Rahmen der Pflegeversicherung obliegt<br />
dem SMD die Begutachtung und Einstufung<br />
von Versicherten, die entsprechende<br />
Leis tungen beantragt haben. Die Gutachter<br />
sind gehalten, Untersuchungen in häuslicher<br />
Umgebung durchzuführen sowie Empfehlungen<br />
zur Prävention, Rehabilitation und<br />
Versorgung mit Pflegehilfsmitteln ab zu geben.<br />
Des weiteren werden Pflegepläne erstellt.<br />
Wenn Pflegegeld beantragt wurde, bleibt zu<br />
prüfen, ob die häusliche Pflege in geeigneter<br />
Weise sichergestellt ist. Regel mäßige Fortund<br />
Weiterbildungsmaßnah men garantieren
ein gleichbleibend hohes Niveau bei der<br />
Bewältigung der zahlreichen Alltagsarbeiten<br />
und der Übernahme weiterer Aufgabenfelder.<br />
Insgesamt wird der SMD vor weitere neue<br />
Herausforderungen ge stellt, die neben den<br />
traditionellen Aufgaben sowohl Steuerungsund<br />
Beratungsfunktio nen als auch Maßnahmen<br />
der Qualitätssi cherung vorsehen.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Sonographie, Farbdopplersonographie Ultraschallgefäßdoppler<br />
Echokardiographie<br />
Elektrokardiographie mit Ergometrie/Ruhe- und<br />
Belastungs-EKG<br />
Hör- und Sehtesteinrichtungen<br />
Langzeitdiagnostik mit Langzeit-Blutdruckmessung<br />
einschl. Auswertung<br />
Lungenfunktionsuntersuchungen (von Spirometrie<br />
bis hin zur Bodyplethys mographie) und<br />
Blutgasanalyse<br />
Schlaf-Apnoe-Recorder zur Feststel lung von<br />
Atemstilständen während der Schlafphase<br />
leistungsfähiges Zentrallabor in Moers<br />
z. T. Röntgenanlagen mit Bildwandlern<br />
Endoskopie (versuchsweise)<br />
Personal<br />
Wegen des hohen Anspruchs verfügen die bei<br />
Sozialmedizinischen Dienststellen täti gen<br />
Ärzte in der Regel über eine fachärztli che,<br />
meist internistische Ausbildung. Hinzu<br />
kommen Spezialausbildungen in Röntgeno<br />
logie, Arbeits- und Betriebsmedizin sowie<br />
Sozialmedizin und Rehabilitationswesen.<br />
Im ärztlichen Spektrum des Sozialmedizinischen<br />
Dienstes sind aber auch Ärzte mit der<br />
Qualifikation eines Chirurgen, Nervenarztes,<br />
Lungenfacharztes und Psychiaters vertre ten.<br />
Lungenfunktionsuntersuchungen gehören zum SMD-Repertoire<br />
Pflegefachkräfte, medizinisch-techni sche<br />
Assistentinnen (MTA), Arzthelferinnen und<br />
Verwaltungspersonal vervollständigen den<br />
Kreis der SMD-Mitarbeiter.<br />
Trägerübergreifende Aktivitäten<br />
Der SMD ist angesichts der breiten Palette<br />
der knappschaftlichen Aufgabenstellung<br />
be sonders in die trägerübergreifende Meinungsbildung<br />
eingebunden und wegen<br />
der umfassenden Praxiserfahrung ein gefragter<br />
Beratungsteilnehmer. Hierzu zählt<br />
die sach verständige Inanspruchnahme<br />
von SMD-Ärzten im Ärztegremium und der<br />
Reha-Kommission des Verbandes Deutscher<br />
Rentenversicherungsträger, bei der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Krebsbekämpfung in<br />
Nord rhein-Westfalen sowie den ärztlichen<br />
Gre mien des Medizinischen Dienstes der<br />
Spit zenverbände der Krankenkassen. Nicht<br />
zuletzt aus dieser breitgefächerten Kooperation<br />
resultiert die Sensibilisierung der Ärzte<br />
des SMD für aktuelle sozialmedizini sche<br />
Fragestellungen, die unter anderem in der<br />
lehrenden und lernenden Teilnahme an Fortund<br />
Weiterbildungsveranstaltungen ihren<br />
Niederschlag findet. Zudem moderie ren Ärzte<br />
des SMD die Lehrveranstaltungen der Akademie<br />
für Sozialmedizin Münster, die in Bochum<br />
stattfinden. Darüber hinaus arbeiten sie mit<br />
den Ausschüssen „Sozial medizin“ der beiden<br />
nordrhein-westfälischen Ärztekammern sowie<br />
im Ausschuss „Reha bilitationswesen“ der<br />
Ärztekammer Nord rhein.<br />
Medizinisches Netz<br />
81
82 Medizinisches Netz<br />
Der SMD führt jährlich rund<br />
8.000 funktionsdiagnostische Untersuchungen durch<br />
Leistungen des Sozialmedizinischen Dienstes<br />
Jahr <strong>2004</strong> *<br />
20.632 Rentengutachten aufgrund körperli cher Untersuchungen und nach Akteninhalt (Rentengewährungen,<br />
Rentenentziehungen, Widersprü che)<br />
20.316 aufgrund körperlicher Unter su chun gen und nach Akteninhalt erstattete Gutachten im Zusammenhang<br />
mit Anträgen auf medizinische bezie hungsweise berufsfördernde Maß nahmen<br />
67.454 Begutachtungen zur Feststellung von am bulanter Pflegebedürftigkeit, davon 57.100 Hausbesuche<br />
19.447 Begutachtungen zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit, im Rahmen der stationären Pflege, davon<br />
12.729 Hausbesu che<br />
25.954 Stellungnahmen zu stationären Maßnah men beziehungsweise ambulanten Vorsor geleistungen<br />
21.096 Begutachtungen zur Arbeitsunfä higkeit<br />
281 Untersuchungen von länger arbeits unfähig Erkrankten zum Zwecke der Rehabilitation<br />
645 Untersuchungen zur Klärung der Diagnose<br />
99.302 Überprüfungen genehmigungspflich ti ger Verordnungen<br />
99.641 Stellungnahmen zur Prü fung des Anspruchs auf häusliche Kranken pflege, davon 10.117 Hausbesuche<br />
3.395 gezielte Aufträge der Hausärzte für Röntgenaufnahmen und -durch leu chtungen<br />
8.559 gezielte Aufträge der Hausärzte für funktionsdiagnostische Unter suchungen<br />
11.407 gezielte Aufträge der Hausärzte für Laboruntersuchungen<br />
1.439 gezielte Aufträge der Hausärzte für Ultraschalluntersuchungen<br />
* Die Leistungszahlen basieren auf Angaben<br />
aller Sozialmedizinischen Dienststellen
Ursprung des<br />
<strong>Knappschaft</strong>sarztsystems<br />
5.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
Das eigenständige <strong>Knappschaft</strong>s arztsys<br />
tem hat eine jahrzehntelange Tradition. Es<br />
ist im Ursprung auf die außerordentlichen Anforderungen<br />
zurückzuführen, den Besonderheiten<br />
des bergmännischen Berufes sowie der<br />
Behandlung spezifischer Berufserkrankungen<br />
gerecht zu werden. Das System hat sich bis in<br />
die heutige Zeit bewährt und bietet darüber<br />
hinaus weitere Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
die angesichts der seitens des Gesetzgebers<br />
aufgezeigten Möglichkeiten integrierter Versorgungsformen<br />
zukunftsgerichtet sind<br />
Rechtliche Grundlagen<br />
Der Gesetzgeber hat der Bundesknappschaft<br />
die Möglichkeit eingeräumt, die Sicherstellung<br />
der ambulanten ärztlichen Versorgung<br />
nach den örtlichen Verhältnissen zu regeln<br />
(§§ 72 Abs. 3, 75 Abs. 5 SGB V).<br />
<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
Insgesamt 1.415 (Mittelwert <strong>2004</strong>)<br />
Die medizinische Versorgung im ambulanten<br />
Sektor wird sowohl durch die Kassenärztlichen/Kassen<br />
zahn ärzt lichen Vereinigungen als<br />
auch das eigenständige <strong>Knappschaft</strong>s (zahn)arzt<br />
system sichergestellt. Die freie Arztwahl<br />
der Versicherten nach § 76 SGB V wird durch<br />
das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem jedoch nicht<br />
beeinträchtigt.<br />
Sicherung der Grundversorgung<br />
Im Jahre <strong>2004</strong> standen insgesamt 1.415 <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
und <strong>Knappschaft</strong>szahn ärzte in<br />
einem besonderen Vertragsverhältnis mit der<br />
Bundesknappschaft. Dabei sind insbesondere<br />
33 neue <strong>Knappschaft</strong>särzte als Netzärzte für<br />
das proGesund-Netz in Recklinghausen zugelassen<br />
worden. Zur Honorierung dieser neu<br />
zugelassenen Ärzte ist mit der Kassenärztliche<br />
Vereinigung Westfalen-Lippe ein Budgetausgleich<br />
vereinbart worden.<br />
Praktische Ärzte /<br />
allgemeine Ärzte / Internisten<br />
—— 641<br />
Zahnärzte —— 199<br />
Augenärzte —— 140<br />
HNO-Ärzte —— 110<br />
Frauenärzte —— 72<br />
Hautärzte —— 71<br />
Orthopäden —— 62<br />
Urologen —— 52<br />
Kinderärzte —— 35<br />
Nervenärzte —— 30<br />
Sonstige<br />
—— 3<br />
Medizinisches Netz<br />
83
84 Medizinisches Netz<br />
1.415 niedergelassene <strong>Knappschaft</strong>särzte waren <strong>2004</strong> tätig<br />
Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem erstreckt sich<br />
regional auf die Gebiete des Aachener Reviers,<br />
das Ruhrgebiet einschließlich Niederrhein,<br />
den Braunkohlebezirk Köln und das Steinkohlerevier<br />
an der Saar.<br />
Die Bundesknappschaft in der<br />
Funktion einer Kassenärztlichen<br />
Vereinigung<br />
Die Abrechnung der knappschafts(zahn)ärztlichen<br />
Leistungen erfolgt direkt mit der<br />
Bundesknappschaft, die als Krankenversicherungsträger<br />
somit auch Aufgaben einer<br />
Kassenärztlichen Vereinigung wahrnimmt.<br />
Sie führt die erforderlichen Honorarverhandlungen<br />
und schließt auf der Grundlage<br />
der gesetzlichen Regelungen eigenständige<br />
Honorarverträge mit den <strong>Knappschaft</strong>sarztverbänden,<br />
setzt diese innerhalb des Systems<br />
um und nimmt die Honorarverteilung sowie<br />
Auszahlung unter Berücksichtigung der<br />
honorarvertraglichen Regelungen vor. Besonders<br />
hervorzuheben ist an dieser Stelle das<br />
Limitierungssystem, das durch eine Mengenbegrenzung<br />
einer Ausweitung der Leistungsanforderungen<br />
differenziert entgegenwirkt<br />
und somit auch im Zeitalter der Praxisbudgets<br />
zur Stabilität des <strong>Knappschaft</strong>sarztsystems<br />
beiträgt.<br />
Die ADV-technische Umsetzung der Honorarverträge<br />
wird in Kooperation mit der hausinternen<br />
Fachabteilung und datenaufbereitenden<br />
externen Stellen durchgeführt.<br />
Darüber hinaus gehören zum <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem<br />
Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />
sowie Prüf- bzw. Schiedsgerichtsverfahren,<br />
die systemintern abschließend durchgeführt<br />
werden.<br />
Behandlungsfälle und<br />
Abrechnungsvolumen<br />
Abgerechnet wurden im Geschäftsjahr <strong>2004</strong><br />
rund 1,5 Millionen knappschaftsärztlicher<br />
Behandlungsfälle mit einem Honorarvolumen<br />
von insgesamt rund 77 Millionen Euro sowie<br />
rund 125.000 knappschaftszahnärztliche<br />
Behandlungsfälle mit einem Honorarvolumen<br />
von insgesamt rund 12,3 Millionen Euro.
Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
Insgesamt 1.542.521<br />
Kurative Tätigkeit —— 1.374.585 (89,1%)<br />
Schutzimpfungen —— 94.872 (6,2%)<br />
Gesundheitsuntersuchungen —— 40.525 (2,6%)<br />
Früherkennung bei Männern/Frauen —— 28.044 (1,8%)<br />
Früherkennung bei Kindern<br />
—— 3.405 (0,2%)<br />
Mutterschaftsvorsorge<br />
—— 1.090 (0,1%)<br />
Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
Insgesamt 76.654.168,33 Euro<br />
Kurative Tätigkeit —— 66.970.983,32 (87,4%)<br />
Ambulantes Operieren —— 3.880.950,21 (5,1%)<br />
Früherkennungsmaßnahmen<br />
—— 2.854.427,54 (3,7%)<br />
Ambulante Operationen/Sachkosten —— 1.362.801,09 (1,8%)<br />
Belegärztliche Leistungen/2-Bett-Zi. —— 845.963,80 (1,1%)<br />
Allgemeine belegärztliche Leistungen —— 703.082,90 (0,9%)<br />
Honorar für Rentengutachten<br />
—— 35.959,47 (0,0%)<br />
Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />
Insgesamt 125.235<br />
Allgemeine,<br />
chirurg. und konserv. Behandlung<br />
—— 93.219 (74,4%)<br />
Zahnersatz —— 24.733 (19,7%)<br />
Individualprophylaxe —— 5.077 (4,1%)<br />
Paradontosebehandlung<br />
—— 1.024 (0,8%)<br />
Kieferbruchbehandlung<br />
—— 726 (0,6%)<br />
Kieferorthopädische Behandlung —— 24.733 (19,7%)<br />
Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />
Insgesamt 12.349.387,83 Euro<br />
Zahnersatz —— 6.464.252,85 (52,3%)<br />
Allgemeine,<br />
chirurg. und konserv. Behandlung<br />
—— 5.012.855,16 (40,6%)<br />
Parodontosebehandlung —— 471.006,94 (3,8%)<br />
Individualprophylaxe<br />
—— 238.801,75 (1,9%)<br />
Kieferbruchbehandlung<br />
—— 107.794,26 (0,9%)<br />
Kieferorthopädische Behandlung —— 54.665,87 (0,4%)<br />
Medizinisches Netz<br />
85
86 Medizinisches Netz<br />
Politische<br />
Rahmenbedingungen<br />
<strong>2004</strong><br />
Indikationsbezogene<br />
integrierte<br />
Versorgung<br />
5.5 Integrierte Patientenversorgung<br />
Durch das im Oktober 2003 verabschiedete<br />
Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />
(GMG) haben sich für die integrierte Versorgung<br />
bedeutsame Neuerungen ergeben. Das<br />
Modernisierungsgesetz hat den Rahmen<br />
für die Erbringung integrierter Versorgungsformen<br />
neu abgesteckt. Im Vergleich zur<br />
bisherigen Rechtslage ist seit Januar <strong>2004</strong><br />
auch eine interdisziplinär fachübergreifende<br />
Versorgung möglich. Kernstück der Neuregelungen<br />
ist jedoch eine Anschubfinanzierung<br />
für die integrierte Versorgung (§140d SGB V),<br />
die es den Krankenkassen nun ermöglicht, zur<br />
Finanzierung der Vergütungen innerhalb der<br />
integrierten Versorgung gemäß §140c SGB V<br />
bis zu einem Prozent der Krankenhausrechnungen<br />
für voll- und teilstationäre Versorgung<br />
sowie der an die Kassenärztliche Vereinigung<br />
zu entrichtenden Gesamtvergütung einzubehalten,<br />
soweit die einbehaltenen Mittel<br />
zur Umsetzung der Verträge zur Integrierten<br />
Versorgung erforderlich sind. Der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung steht damit ein jährliches<br />
Finanzvolumen von insgesamt 680 Millionen<br />
Euro zur Verfügung; für die knappschaftliche<br />
Krankenversicherung ergibt sich pro<br />
Jahr ein Betrag in Höhe von rund 21 Millionen<br />
Euro. Das Gesetz zeigte im Jahr <strong>2004</strong> bereits<br />
Wirkung: Die amtliche Registrierungsstelle für<br />
Verträge zur integrierten Versorgung verzeichnete<br />
zum Stichtag 1. Dezember <strong>2004</strong> insgesamt<br />
333 gemeldete Verträge.<br />
Für die Bereiche Westfalen-Lippe und Rheinland<br />
hat sich die Bundesknappschaft Mitte<br />
<strong>2004</strong> mit den Primärkassen auf ein gemeinsames<br />
Vorgehen verständigt. Während Projekte<br />
in Westfalen-Lippe bisher zurückhaltend<br />
angegangen wurden, haben sich AOK, BKK,<br />
IKK, LKK und die Bundesknappschaft im<br />
Rheinland zur Erprobung von Modellen der integrierten<br />
Versorgung frühzeitig auf bestimmte<br />
Krankheitsbilder verständigt. Insbesondere<br />
für Krebsoperationen, Herzinsuffizienz,<br />
Schlaganfall, Prostataerkrankungen, Knie-<br />
/Hüftgelenksoperationen, Demenz/Alzheimer<br />
und Depressionen soll es bis Mitte des Jahres<br />
2005 zum Abschluss von Integrationsverträgen<br />
kommen.<br />
Allen Verträgen ist gemein, dass durch verbesserte<br />
Kommunikationsstrukturen Leistungssektoren<br />
übergreifend die Versorgung<br />
der Patienten verbessert werden soll. Hierbei<br />
konnte die Bundesknappschaft ihre Erfahrungen<br />
mit den Netzen prosper und proGesund<br />
einbringen und federführend an einem Vertrag<br />
mitwirken, der dem Versicherten mit der<br />
Diagnose Krebs durch innovative Ansätze wie<br />
der Implementierung eines Patientenscouts<br />
und medizinischer Behandlungspfade die<br />
bestmögliche Versorgung bietet.<br />
Für die knappschaftliche Krankenversicherung<br />
ist es oberste Prämisse, dass der anfangs<br />
anfallende finanzielle Mehrbedarf durch die<br />
Anschubfinanzierung gedeckt wird. Keinesfalls<br />
soll es nach deren Wegfall im Jahr 2007<br />
durch Verträge zur integrierten Versorgung zu<br />
beitragssatzrelevanten Ausgabensteigerungen<br />
kommen.<br />
Erstmalig nehmen nun an den knappschaftlichen<br />
Netzen auch Ärzte teil, die keine <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
sind: Das proGesund Netz Recklinghausen<br />
wurde gleich um drei regionale<br />
Erweiterung<br />
knappschaftlicher<br />
Netze
Ärztenetze erweitert. Das Hertener Praxisnetz<br />
(HeP), das Recklinghäuser Arzt-Netz (Raniq)<br />
und das Marler Arzt-Netz (MAN) haben mit<br />
der <strong>Knappschaft</strong> Rahmenverträge geschlossen<br />
und gehören nun zum proGesund-Netz.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> kann mittlerweile auf eine<br />
fünfjährige Erfahrung mit der integrierten<br />
Versorgung innerhalb ihres Verbundsystems<br />
zurückblicken. Sowohl die prosper-Netze in<br />
Bottrop und im Saarland als auch das Netz<br />
proGesund in Recklinghausen belegen den Erfolg<br />
der sektorübergreifenden medizinischen<br />
Versorgung.<br />
Bonusregelung<br />
Seit dem 1. Januar <strong>2004</strong> sieht der Gesetzgeber<br />
keine Bonusausschüttung mehr an die<br />
Versicherten der integrierten Versorgung in<br />
Form von Sachmitteln vor. Dies machte eine<br />
Satzungsänderung der bislang in den knappschaftlichen<br />
Netzen gültigen Bonusregelung<br />
Netzerfolg – Entwicklung der Leistungsausgaben <strong>2004</strong><br />
in Prozent pro Versicherten pro Quartal *<br />
über Sachmittel erforderlich. Gemäß der neuen<br />
Bonusregelung werden Netzversicherte von<br />
der Zuzahlung der quartalsweise zu entrichtenden<br />
Praxisgebühr für die erste Inanspruchnahme<br />
eines Haus – oder Facharztes, der<br />
durch die <strong>Knappschaft</strong> als Netzarzt zugelassen<br />
ist, befreit. Weiter wird für Netzversicherte<br />
die Zuzahlung zur stationären Leistung im<br />
Netzkrankenhaus von maximal 28 Tagen auf<br />
maximal 18 Tage ermäßigt. Die Zuzahlung beginnt<br />
dann erst mit dem 11. Krankenhaustag.<br />
Qualitätsverbesserung<br />
Prosper und proGesund haben sich drei wesentliche<br />
Ziele gesetzt:<br />
hohe Qualität bei der medizinischen Patientenversorgung,<br />
mehr wirtschaftliche Effizienz durch besser<br />
abgestimmte Behandlung,<br />
verbesserte Kommunikation zwischen den<br />
Leistungserbringern und zwischen Arzt und<br />
Patient.<br />
prosper Bottrop 1. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 8,4<br />
2. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 12,6<br />
3. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 16,8<br />
4. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 19,4<br />
prosper Saar 1. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 7,9<br />
2. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 9,7<br />
3. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 11,4<br />
4. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 10,8<br />
proGesund Recklinghausen 1. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 8,0<br />
* im Vergleich zu einer risikoadjustierten Versichertengruppe<br />
Info- und Aktionstag zum fünfjährigen Bestehen<br />
des prosper-Netzes Bottrop<br />
2. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 8,2<br />
3. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 10,2<br />
4. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 13,5<br />
Medizinisches Netz<br />
87
88 Medizinisches Netz<br />
Die Bundesknappschaft nutzt als Betreiber<br />
der Netze die Möglichkeit, gestaltend an der<br />
Versorgung der Versicherten mitzuwirken.<br />
Der Forderung des GKV-Modernisierungsgesetzes<br />
nach Verpflichtung der Leistungserbringer<br />
zur Fortbildung haben wir in den knappschaftlichen<br />
Netzen bereits vorweg gegriffen.<br />
Die Vergabe von Fortbildungspunkten für<br />
Netzwerkkonferenzen und Arbeitsgruppen<br />
durch die Ärztekammern belegen die medizinische<br />
Qualität der Netzarbeit. Weiter werden<br />
Versorgungsnetze der Bundesknappschaft<br />
Teilnehmer in Fallzahlen / Stand Dezember <strong>2004</strong><br />
in den Netzen Schulungen zur Praxiszertifizierung<br />
nach KPQ angeboten. Die <strong>Knappschaft</strong><br />
arbeitet daran, für die integrierte Versorgung<br />
in Deutschland Standards zu setzen. Sie bietet<br />
anderen Sozialversicherungsträgern und anderen<br />
Leistungserbringern dazu ausdrücklich<br />
eine faire Partnerschaft an.<br />
Konsolidierung des wirtschaftlichen<br />
Netzerfolges<br />
Durch die neue Form der Bonusgewährung<br />
hat die <strong>Knappschaft</strong> einen enormen Zugang<br />
neuer Netzversicherter zu verzeichnen. Die Zahl<br />
der Netzversicherten hat sich gegenüber dem<br />
Vorjahr mehr als verdoppelt, im Netz Recklinghausen<br />
mit den assoziierten Netzen sogar<br />
mehr als verdreifacht. Das Durchschnittsalter<br />
der Neuzugänge liegt über alle Netze betrachtet<br />
um 2,7 Jahre unter dem bisherigen Altersdurchschnitt.<br />
Das bisherige Netzklientel gezielt<br />
prosper Bottrop Versicherte ____________________________________ 20.170<br />
seit 1999<br />
Hausärzte ________________________________________ 48<br />
Fachärzte ________________________________________ 26<br />
prosper Saar Versicherte ____________________________________ 17.909<br />
seit 2001<br />
Hausärzte ________________________________________ 69<br />
Fachärzte ________________________________________ 36<br />
proGesund Recklinghausen Versicherte ____________________________________ 36.314<br />
seit 2002<br />
Hausärzte ________________________________________ 89<br />
Fachärzte ________________________________________ 67<br />
Assoziierte Netze des proGesund-Netzes:<br />
MAN (Marler Arzt-Netz) Hausärzte ________________________________________ 23<br />
Fachärzte ________________________________________ 15<br />
Raniq (Recklinghäuser Arzt-Netz) Hausärzte ________________________________________ 54<br />
Fachärzte ________________________________________ 24<br />
HeP (Hertener Praxisnetz) Hausärzte ________________________________________ 21<br />
Fachärzte _________________________________________ 8<br />
akquirierter besonders morbider Versicherter<br />
wird also durch die neue Bonusregelung mit<br />
durchschnittlich jüngeren und gesünderen Versicherten<br />
vermischt. Durch die stark angestiegene<br />
Teilnehmerzahl nehmen die in absoluten<br />
Zahlen gemessenen Einsparungen gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum deutlich zu.
6<br />
service vor ort<br />
6.1 Geschäftsstellen der Hauptverwaltung | 91<br />
6.2 Verwaltungsstellen | 92<br />
6.3 Auskunft und Beratung | 94
90 Service vor Ort<br />
31<br />
33<br />
30<br />
29<br />
32<br />
34 35<br />
38<br />
36<br />
37<br />
1 Hauptverwaltung und<br />
Geschäftsstelle Bochum<br />
2 Geschäftsstelle Bottrop<br />
3 Geschäftsstelle Castrop-Rauxel<br />
4 Geschäftsstelle Dinslaken<br />
5 Geschäftsstelle Dortmund<br />
6 Geschäftsstelle Essen<br />
7 Bezirksgeschäftsstelle Gelsenkirchen-Buer<br />
8 Geschäftsstelle Gelsenkirchen-Mitte<br />
9 Geschäftsstelle Gladbeck<br />
10 Bezirksgeschäftsstelle Hamm<br />
11 Geschäftsstelle Herne<br />
12 Geschäftsstelle Herten<br />
13 Geschäftsstelle Ibbenbüren<br />
14 Geschäftsstelle Kamen<br />
15 Geschäftsstelle Lünen<br />
16 Geschäftsstelle Marl-Hüls<br />
17 Bezirksgeschäftsstelle Moers<br />
13<br />
22<br />
16 24<br />
24 8<br />
19<br />
10<br />
7 12<br />
15<br />
4 9<br />
27 2 11 3<br />
14<br />
17 23<br />
18<br />
5<br />
1<br />
26 6<br />
20<br />
28<br />
21<br />
45<br />
54<br />
42<br />
39<br />
50<br />
41<br />
47<br />
27<br />
17<br />
40<br />
18 Geschäftsstelle Oberhausen<br />
19 Bezirksgeschäftsstelle Recklinghausen<br />
20 Bezirksgeschäftsstelle Siegen<br />
21 Geschäftsstelle Weilburg<br />
22 Geschäftsstelle Ahlen<br />
23 Geschäftsstelle Altenessen<br />
24 Beratungsstelle Datteln<br />
25 Geschäftsstelle Dorsten<br />
26 Geschäftsstelle Duisburg<br />
27 Geschäftsstelle Kamp-Lintfort<br />
28 Geschäftsstelle Lennestadt-Meggen<br />
29 Verwaltungsstelle Bergheim<br />
30 Geschäftsstelle Aachen<br />
31 Geschäftsstelle Hückelhoven<br />
32 Geschäftsstelle Köln<br />
33 Beratungsstelle Alsdorf<br />
34 Verwaltungsstelle Saarbrücken<br />
35 Geschäftsstelle Neunkirchen<br />
43<br />
4<br />
24<br />
8<br />
9<br />
7<br />
2 23<br />
16<br />
19<br />
12<br />
11<br />
18<br />
26 6<br />
1<br />
46<br />
52<br />
44<br />
62<br />
53<br />
48<br />
64<br />
49<br />
63<br />
51<br />
59<br />
56<br />
24<br />
36 Geschäftsstelle St. Wendel<br />
37 Geschäftsstelle Saarlouis<br />
38 Beratungsstelle Eppelborn<br />
39 Verwaltungsstelle Hannover<br />
40 Geschäftsstelle Goslar<br />
41 Geschäftsstelle Philippsthal<br />
42 Geschäftsstelle Kassel<br />
43 Geschäftsstelle Sondershausen<br />
44 Geschäftsstelle Magdeburg<br />
45 Geschäftsstelle Stadthagen<br />
46 Geschäftsstelle Helmstedt<br />
47 Werksgeschäftsstelle in Peine<br />
48 Verwaltungsstelle München<br />
49 Geschäftsstelle Amberg<br />
50 Geschäftsstelle Geislingen<br />
51 Beratungsstelle Hausham<br />
52 Beratungsstelle Peißenberg<br />
53 Beratungsstelle Penzberg<br />
3<br />
15<br />
5<br />
68<br />
60<br />
57<br />
55<br />
66<br />
61<br />
65<br />
58<br />
14<br />
67<br />
71 70<br />
69<br />
10<br />
22<br />
54 Beratungsstelle Heilbronn<br />
55 Verwaltungsstelle Chemnitz<br />
56 Bezirksgeschäftsstelle Leipzig<br />
57 Geschäftsstelle Altenburg<br />
58 Geschäftsstelle Aue<br />
59 Geschäftsstelle Bitterfeld<br />
60 Geschäftsstelle Borna<br />
61 Geschäftsstelle Dresden<br />
62 Geschäftsstelle Eisleben<br />
63 Geschäftsstelle Gera<br />
64 Geschäftsstelle Halle<br />
65 Geschäftsstelle Zwickau<br />
66 Geschäftsstelle Freiberg<br />
67 Verwaltungsstelle Cottbus<br />
68 Geschäftsstelle Berlin<br />
69 Geschäftsstelle Hoyerswerda<br />
70 Geschäftsstelle Schwarze Pumpe<br />
71 Geschäftsstelle Senftenberg
6.1 Geschäftsstellen der Hauptverwaltung<br />
Die Situation in den Dienststellen<br />
der Krankenversicherung war im Jahr <strong>2004</strong><br />
in erheblichem Maße geprägt durch die<br />
Auswirkungen des zum 1. Januar <strong>2004</strong> in<br />
Kraft getretenen Modernisierungsgesetzes<br />
in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
und insbesondere durch den Arbeitsprozess<br />
der teilweisen Befreiung von gesetzlichen<br />
Zuzahlungen. Mehr als 700 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in den regional dem Bereich<br />
der Hauptverwaltung Bochum zugeordneten<br />
Bezirken Gelsenkirchen-Buer, Hamm, Moers,<br />
Recklinghausen und Siegen mit insgesamt<br />
27 ortsnahen Geschäftsstellen sowie einer<br />
Beratungsstelle begegneten dieser Herausforderung,<br />
verbunden mit hohen Arbeitsspitzen<br />
und Laufzeitproblemen, mit Engagement und<br />
Einsatzbereitschaft sowie mit der Zielsetzung<br />
der Reduzierung von Rückstandszahlen und<br />
damit zeitnaher Abwicklung von Leistungsanträgen<br />
unserer Versicherten.<br />
Die Standorte unserer Geschäftsstellen befinden<br />
sich in Ahlen, Altenessen, Bochum, Bottrop,<br />
Castrop-Rauxel, Dinslaken, Dortmund,<br />
Dorsten, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen-Buer,<br />
Gelsenkirchen-Mitte, Gladbeck, Hamm, Herne,<br />
Herten, Ibbenbüren, Kamen, Kamp-Lintfort,<br />
Lennestadt-Meggen, Lünen, Marl-Hüls, Moers,<br />
Oberhausen, Recklinghausen, Siegen und<br />
Weilburg sowie in Datteln im Rahmen einer<br />
örtlich ansässigen Beratungsstelle. Kundenfreundliche<br />
und kompetente Sachbearbeiterinnen<br />
und Sachbearbeiter betreuen unsere<br />
Versicherten und ihre familienversicherten<br />
Angehörigen bei allen versicherungs- und<br />
leistungsrechtlichen Problemen telefonisch<br />
oder direkt persönlich vor Ort und sind stets<br />
bemüht, die Anliegen unserer Kunden zügig<br />
und sachgerecht abzuwickeln und ihren Auskunfts-<br />
und Informationspflichten nachzukommen.<br />
Dezentrale Hilfsmittelleistungszentren sowie<br />
das kostenfreie Service-Telefone der Krankenund<br />
Pflegeversicherung komplettieren das<br />
umfassende Sicherungsangebot und werden<br />
im Rahmen regelmäßiger Kundenbefragungen<br />
als optimal und attraktiv in Preis und Leistung<br />
gewürdigt.<br />
Service vor Ort<br />
91
92 Service vor Ort<br />
Rentenversicherung<br />
Die Beratungsstelle Eppelborn wurde im Jahr <strong>2004</strong> neu eröffnet<br />
6.2 Verwaltungsstellen<br />
Die Bundesknappschaft ist regional<br />
in den Bereich der Hauptverwaltung Bochum<br />
und in sechs weiteren Verwaltungsstellen<br />
in Bergheim, Chemnitz, Cottbus, Hannover,<br />
München und Saar brücken gegliedert,<br />
die mit insgesamt rund 2.800 Mitarbeitern<br />
(inklusive der zugeordneten Geschäftsstellen)<br />
die zentrale Sachbearbeitung und Ver sicherten<br />
betreuung in ihren jeweiligen Regionen<br />
übernehmen. Die Versicherten werden in der<br />
Rentenversicherung und Rehabilitation von<br />
der zuständigen Verwaltungsstelle betreut.<br />
Für Angelegenheiten der Kranken- und Pflegeversicherung<br />
stehen unseren Versicherten<br />
neben den Verwaltungsstellen selbstverständlich<br />
auch unsere Geschäfts stellen offen.<br />
Insgesamt entfällt fast die Hälfte des bundesweit<br />
anfallenden Arbeitsaufkommens auf die<br />
sechs Verwaltungsstellen.<br />
Im Bereich der Rentenversicherung setzte sich<br />
in den Verwaltungsstellen auch im Jahr <strong>2004</strong><br />
der seit der Einführung der Ein-Monats-Regelung<br />
zu verzeichnende erfreuliche Trend zu<br />
stabilisierten Antragszahlen fort. Zwar sind<br />
im Durchschnitt die Rentenantragseingänge<br />
in den Verwaltungsstellen im Jahr <strong>2004</strong> leicht<br />
um rund 3,4 Prozent zurückgegangen, liegen<br />
jedoch wesentlich höher als vor Beginn der<br />
Ein-Monats-Regelung. Fast die Hälfte aller<br />
Rentenantragseingänge im Gesamtbereich der<br />
Bundesknappschaft (rund 47.000 von insgesamt<br />
rund 95.600) wurden im Jahr <strong>2004</strong> bei<br />
den Verwaltungsstellen gestellt.<br />
Bezüglich der Erledigungsquoten ist erfreulicherweise<br />
auch bei den Verwaltungsstellen<br />
gegenüber dem Jahr 2003 eine deutliche Steigerung<br />
festzustellen. Dies ist sicherlich auch<br />
das Resultat einer erfolgreich durchgeführten<br />
Geschäftsprozeßoptimierung in der Rentenversicherung.<br />
Die Krankenversicherung der Bundes knappschaft<br />
leidet bereits seit Jahren aufgrund der<br />
Altersstruktur ihrer Mitglieder an einer hohen<br />
Morbiditätsrate der Versicherten. Aufgrund<br />
der Ein-Monats-Regelung und der umfassenden<br />
Akquisition neuer Mitglieder gelingt es<br />
seit einigen Jahren, den Morbiditätsverlust<br />
durch die Neugewinnung von Mitgliedern in<br />
die knappschaftliche Krankenversicherung<br />
auszugleichen und die knappschaftliche<br />
Versicherung damit insgesamt stabil zu<br />
halten.<br />
Die Verwaltungsstellen sind mit ihren Teams<br />
„Markt und Vertrieb“ entscheidend an der<br />
Akquisition neuer Mitglieder beteiligt und verwenden<br />
hierauf große Anstrengungen. Im Jahr<br />
<strong>2004</strong> ist es im Bereich der Verwaltungsstellen<br />
gelungen, die Zahl der Versicherten in der<br />
knappschaftlichen Krankenversicherung um<br />
insgesamt rund sechs Prozent zu erhöhen.<br />
Dies ist für den Bestand des knappschaftlichen<br />
Verbundsystems ein großer Erfolg –<br />
auch vor dem Hintergrund, dass mehr als die<br />
Hälfte aller knappschaftlich Krankenversicherten<br />
(763.314 von 1.429.532 oder 53,4 Prozent)<br />
durch die Verwaltungsstellen und deren zugeordneten<br />
Geschäftsstellen betreut werden.<br />
Krankenversicherung
Rehabilitation<br />
Rentenantragseingänge in den Verwaltungsstellen <strong>2004</strong><br />
Aufteilung nach Verwaltungsstellen (Gesamt 47.019) / in Klammern Vorjahreszahlen<br />
VST Bergheim 4.452 (4.897)<br />
VST Chemnitz 15.000 (14.764)<br />
VST Cottbus 7.560 (7.635)<br />
VST Hannover 10.634 (10.775)<br />
VST München 5.357 (5.667)<br />
VST Saarbrücken 4.016 (4.955)<br />
Versicherte in der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
Stand Dezember <strong>2004</strong> / Aufteilung nach Verwaltungsstellen (Gesamt 763.314) / in Klammern Vorjahreszahlen<br />
VST Bergheim 103.330 (102.926)<br />
VST Chemnitz 225.274 (213.614)<br />
VST Cottbus 102.584 (96.273)<br />
VST Hannover 162.395 (155.627)<br />
VST München 78.489 (74.963)<br />
VST Saarbrücken 91.242 (91.412)<br />
Analog zur Stabilisierung des Mitgliederbestandes<br />
in der Rentenversicherung durch die<br />
Ein-Monats-Regelung haben sich auch in allen<br />
Verwaltungsstellen der Antragseingang und<br />
die Bewilligungen in der medizinischen Rehabilitation<br />
zu Lasten der Rentenversicherung<br />
und zur Teilhabe am Arbeitsleben deutlich auf<br />
hohem Niveau stabilisiert.<br />
Leistungen zur Rehabilitation <strong>2004</strong><br />
Aufteilung nach Verwaltungsstellen / Anträge in Fallzahlen<br />
Medizinische Reha Medizinische Reha Sonstige<br />
zu Lasten der zu Lasten der Teilhabe am Leistungen<br />
Rentenversicherung Krankenversicherung 1 ) Arbeitsleben zur Teilhabe<br />
VST Bergheim 1.310 2.377 352 665<br />
VST Chemnitz 4.592 6.944 4.697 2.189<br />
VST Cottbus 2.460 2.498 1.410 887<br />
VST Hannover 3.593 6.200 955 1.424<br />
VST München 2.561 3.848 472 617<br />
VST Saarbrücken 1.564 3.235 465 515<br />
1 ) Stationäre Rehabilitation und Anschlussrehabilitation<br />
Service vor Ort<br />
93
94 Service vor Ort<br />
6.3 Auskunft und Beratung<br />
Auch im Jahr <strong>2004</strong> wurde die Kooperation<br />
mit der Bundesversicherungsanstalt für<br />
Angestellte (BfA), den Landesversicherungsanstalten,<br />
der <strong>See</strong>kasse sowie der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
im Bereich Auskunft und Beratung<br />
in der Rentenversicherung erfolgreich<br />
fortgesetzt. So stellte die <strong>Knappschaft</strong> ihr<br />
umfangreiches Beratungsangebot in Angelegenheiten<br />
der Rentenversicherung und Rehabilitation<br />
auch im Jahr <strong>2004</strong> den Versicherten<br />
aller Versicherungszweige zur Verfügung.<br />
In unseren Beratungsstellen suchten insgesamt<br />
rund 260.000 Versicherte Rat und<br />
Auskunft in Rentenfragen. Der große Beratungsbedarf<br />
entstand nicht zuletzt durch die<br />
im Berichtsjahr verabschiedeten oder in Kraft<br />
getretenen Gesetze, zum Beispiel das 2. und 3.<br />
SGB VI-Änderungsgesetz, das RV-Nachhaltigkeitsgesetz<br />
sowie das Alterseinkünftegesetz.<br />
Zu diesen Themenkomplexen initiierte das<br />
Bundesministerium für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung im Frühjahr <strong>2004</strong> eine vierwöchige<br />
bundesweite Telefonaktion, an der auch<br />
Mitarbeiter der <strong>Knappschaft</strong> teilnahmen.<br />
Auch an einer in der zweiten Jahreshälfte<br />
durchgeführten Aktionswoche der Rentenversicherungsträger<br />
beteiligte sich die <strong>Knappschaft</strong><br />
mit verschiedenen Aktionen. So bot sie<br />
in der Auskunfts- und Beratungsstelle in Bochum<br />
einen Vortrag zum Thema „Besteuerung<br />
von Renten“ in Zusammenarbeit mit einem<br />
Experten der Finanzbehörde an. Außerdem<br />
konnten sich Versicherte bis in die Abendstunden<br />
telefonisch und persönlich beraten lassen.<br />
Termin- und Servicetelefon,<br />
Internet<br />
Eine im Verhältnis zum Vorjahr annähernd<br />
gleichbleibend hohe Anzahl von rund 50.000<br />
Versicherten nutzte die Möglichkeit, über die<br />
kostenfreien Termintelefone in Bergheim, Bochum,<br />
Chemnitz, Cottbus, Hannover, Moers,<br />
München und Saarbrücken Termine für ein<br />
persönliches Beratungsgespräch zu vereinbaren.<br />
Ebenso konstant ist der Bedarf an telefonischen<br />
Auskünften und Beratungen über das<br />
kostenlose Servicetelefon der <strong>Knappschaft</strong>. Ursache<br />
hierfür waren insbesondere das Kinder-<br />
Berücksichtigungsgesetz mit der Fragebogenaktion<br />
zur Feststellung der Elterneigenschaft<br />
sowie das 2. und 3. SGB VI-Änderungsgesetz.<br />
Zunehmend an Bedeutung gewinnt das Medium<br />
Internet auch im Bereich der Auskunft<br />
und Beratung in der Rentenversicherung. Die<br />
<strong>Knappschaft</strong> richtete hier eine Serviceseite<br />
ein, von der Versicherte über einen Link nunmehr<br />
direkt Kontakt zur <strong>Knappschaft</strong> aufnehmen<br />
können. Darüber hinaus ist es möglich,<br />
Broschüren und Vordrucke zu bestellen und<br />
herunterzuladen.<br />
Messen, Ausstellungen,<br />
Betriebsberatungen, Telefonaktionen<br />
Wie bisher präsentierte sich die <strong>Knappschaft</strong><br />
sowohl als Verbundsystem als auch gemeinsam<br />
mit ihren Kooperationspartnern im Jahr<br />
<strong>2004</strong> bundesweit auf Messen und Ausstellungen.<br />
Auf insgesamt 16 Großveranstaltungen<br />
im gesamten Bundesgebiet war die <strong>Knappschaft</strong><br />
im Jahr <strong>2004</strong> vertreten.
Vorträge und<br />
Seminare im<br />
Rahmen des<br />
Info-Programms<br />
Auch in den von Rationalisierungsmaßnahmen<br />
betroffenen Betrieben werden die von der<br />
<strong>Knappschaft</strong> durchgeführten Betriebsberatungen<br />
nach wie vor gut angenommen.<br />
Bei Telefonaktionen regionaler und überregionaler<br />
Zeitungen war wie in den Vorjahren<br />
die Kompetenz der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der <strong>Knappschaft</strong> gefragt, so zum<br />
Beispiel bei der Westdeutschen Allgemeinen<br />
Zeitung, der Leipziger Volkszeitung, der<br />
Lausitzer Rundschau, der Saarbrücker Zeitung,<br />
der Neuen Ruhr Zeitung und der Bild-Zeitung<br />
in Berlin.<br />
Vorträge und Seminare<br />
Auch im Jahre <strong>2004</strong> informierte die <strong>Knappschaft</strong><br />
neben anderen Rentenversicherungsträgern<br />
mit Vorträgen und Seminaren interessierte<br />
Versicherte über aktuelle Fragen der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung.<br />
Mit insgesamt 38 Vortrags- und Seminarveranstaltungen<br />
im Ausbildungszentrum in<br />
Bochum zu Themen wie zum Beispiel<br />
Berufsunfähigkeit - Was wäre wenn?,<br />
Altersvorsorge - Je früher desto besser,<br />
Arbeitslosigkeit und Altersteilzeit - Auswirkungen<br />
auf die Rente,<br />
Altersrente - Wer? Wann? Wie?,<br />
Grundkurs Rentenversicherung,<br />
Aufbaukurs Rentenversicherung,<br />
nahm die <strong>Knappschaft</strong> einen Spitzenplatz bei<br />
der Durchführung von Info-Veranstaltungen in<br />
den Häusern der beteiligten Träger ein.<br />
Das Angebot, im Rahmen des Informationsprogramms<br />
Vorträge für Betriebe, Instituti-<br />
onen und Vereine in deren eigenen Räumen<br />
durchzuführen, wurde im Berichtsjahr vermehrt<br />
in Anspruch genommen. Insbesondere<br />
das neu in das Programm aufgenommene<br />
Thema „Jetzt doch Steuern von allen Rentnern?“<br />
stieß hierbei auf besonderes Interesse.<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> hat die <strong>Knappschaft</strong> sich mit<br />
dem Thema „Besonderheiten der knappschaftlichen<br />
Rentenversicherung“ an den Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter von Versicherungsämtern und<br />
Gemeindebehörden beteiligt.<br />
Hintergrund für die Weiterbildung war die<br />
vermehrte Inanspruchnahme von Versicherungsämtern<br />
und Gemeindebehörden durch<br />
Versicherte, deren Rentenangelegenheiten<br />
aufgrund der Ein-Monats-Regelung von der<br />
<strong>Knappschaft</strong> bearbeitet werden. Im abgelaufenen<br />
Jahr nahm die <strong>Knappschaft</strong> an 25 Weiterbildungsmaßnahmen<br />
im Bereich von 16 Landesversicherungsanstalten<br />
teil.<br />
Außerdem fand – auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft<br />
der nordrhein-westfälischen<br />
Versicherungsämter – im März <strong>2004</strong> im Ausbildungszentrum<br />
der <strong>Knappschaft</strong> in Bochum<br />
eine Multiplikatorenschulung statt, bei der<br />
Versicherungsamtsmitarbeitern aus ganz<br />
Nordrhein-Westfalen Kenntnisse über die<br />
Besonderheiten der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
vermittelt wurden. Ein entsprechendes<br />
Seminar führte die <strong>Knappschaft</strong><br />
– auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft der<br />
hessischen Versicherungsämter – im November<br />
mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
hessischer Versicherungsämter in Gießen<br />
durch. Damit hat die <strong>Knappschaft</strong> einen<br />
wesentlichen Beitrag für eine qualifizierte<br />
Service vor Ort<br />
Schulung der<br />
Versicherungsämter<br />
95
96 Service vor Ort<br />
Beratung ihrer Versicherten geleistet, die nicht<br />
in unmittelbarer Nähe einer Auskunfts- und<br />
Beratungsstelle wohnen.<br />
Infonetz Altersvorsorge<br />
Die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
haben eine Wegweiserfunktion im Zusammenhang<br />
mit dem Aufbau einer staatlich<br />
geförderten ergänzenden Altersvorsorge bzw.<br />
betrieblichen Altersversorgung und erteilen<br />
Auskünfte über die Möglichkeiten zum Aufbau<br />
einer solchen zusätzlichen Altersvorsorge.<br />
Um die Bürger auf dieses Auskunftsangebot<br />
aufmerksam zu machen, betreiben die<br />
<strong>Knappschaft</strong>, die Landesversicherungsanstalten<br />
Rheinprovinz und Westfalen sowie die<br />
<strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt seit März 2003 das<br />
Infonetz Altersvorsorge.<br />
Für die Internetseiten des Infonetzes Altersvorsorge<br />
wurde ein umfassendes Angebot zu<br />
den Themen private Altersvorsorge (einschließlich<br />
„Riester-Rente“), betriebliche Altersversorgung<br />
sowie den Besonderheiten des<br />
öffentlichen Dienstes zusammengetragen. So<br />
werden zum Beispiel Grundinformationen zur<br />
Altersvorsorge nebst entsprechenden Informationsmaterialien<br />
und Fachtexten angeboten.<br />
Außerdem steht eine Wissensdatenbank<br />
zur Verfügung, in der grundlegende Fragen zur<br />
Altersvorsorge abgefragt werden können.<br />
Außer den Grundinformationen sowie der<br />
eigenständigen Onlinerecherche können<br />
Ratsuchende über das Infonetz Altersvorsorge<br />
auch auf komplexere Fragestellungen kostenlos<br />
und neutral qualitätsgesicherte Antworten<br />
erhalten, indem Fragen direkt an unabhängige<br />
Experten gestellt werden.<br />
Erreichbar ist das Infonetz über zwei verschiedene<br />
Kommunikationswege: entweder über<br />
das Internet unter „infonetz-alters-vorsorge.<br />
de“ oder per Telefon.<br />
Mittlerweile wird der Infonetz-Internetauftritt<br />
von rund 5.000 Usern monatlich genutzt. Bis<br />
Ende <strong>2004</strong> haben rund 85.000 Interessierte auf<br />
die Internetseite zugegriffen. Darüber hinaus<br />
wurden bereits über 600 Einzelanfragen durch<br />
das Infonetz Altersvorsorge beantwortet.
7<br />
minijob-zentrale<br />
7.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale | 98<br />
7.2 Standorte und Service | 100<br />
7.3 Entwicklung der Minijobs | 102<br />
7.4 Insolvenzen | 106
98 Minijob-Zentrale<br />
7.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale<br />
Mit dem „Zweiten Gesetz für moderne<br />
Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ vom<br />
23. Dezember 2002 beauftragte der Gesetzgeber<br />
die Bundesknappschaft mit der Errichtung<br />
der Minijob-Zentrale. Am 1. April <strong>2004</strong> jährte<br />
sich das Bestehen der Minijob-Zentrale zum<br />
ersten Mal.<br />
Die Aufgaben der Minijob-Zentrale sind vielfältig<br />
und facettenreich.<br />
Sie umfassen<br />
das Meldeverfahren und den Einzug von<br />
Pauschalabgaben bei allen geringfügig<br />
Beschäftigten,<br />
die Durchführung des Haushaltsscheckverfahrens,<br />
die Weiterleitung der Beiträge an die zuständigen<br />
Stellen; das heißt, die tägliche<br />
Weiterleitung der Rentenversicherungsbeiträge<br />
sowie die gleichmäßige Aufteilung der<br />
Beiträge für die Krankenversicherung über<br />
den Risikostrukturausgleich,<br />
die Prüfung der Versicherungspflicht bzw.<br />
der Versicherungsfreiheit,<br />
die Überwachung der Zahlungseingänge,<br />
die Bearbeitung von Rückstandsfällen und<br />
Insolvenzfällen,<br />
die Durchführung der Lohnfortzahlungsversicherung<br />
nach dem Lohnfortzahlungsgesetz<br />
für Arbeitgeber mit bis zu maximal<br />
30 Beschäftigten,<br />
den Einzug der zweiprozentigen einheitlichen<br />
Pauschsteuer sowie<br />
die Beratung der Arbeitgeber und der Beschäftigten.<br />
Ein wichtiges Anliegen der Bundesknappschaft<br />
ist seit Übernahme der neuen Aufgabe<br />
die Vereinfachung der Verwaltungsvorgänge<br />
und damit die Erleichterung der Arbeit für<br />
Arbeitgeber.<br />
Das Sozialgesetzbuch kennt verschiedene<br />
Minijobs: geringfügig entlohnte und kurzfristige<br />
Minijobs. Diese werden jeweils danach<br />
unterschieden, ob sie in Privathaushalten oder<br />
im gewerblichen Bereich ausgeübt werden.<br />
Ein geringfügig entlohnter Minijob liegt<br />
vor, wenn die Entgeltgrenze (Geringfügigkeitsgrenze)<br />
von 400 Euro pro Monat nicht<br />
überschritten wird. Bis zu dieser Entgeltgrenze<br />
zahlen Arbeitnehmer keine Sozialversicherungsbeiträge.<br />
Der Arbeitgeber führt jedoch in<br />
der Regel für einen Minijob Pauschalbeiträge<br />
zur Kranken- und Rentenversicherung und<br />
gegebenenfalls die einheitliche Pauschsteuer<br />
sowie die Umlagen zur Lohnfortzahlungsversicherung<br />
an die Minijob-Zentrale ab.<br />
Diese Regelung gilt ebenfalls für einen<br />
geringfügig entlohnten Minijob, der neben<br />
einer Hauptbeschäftigung ausgeübt wird. Bei<br />
mehreren Minijobs ist dies stets derjenige, der<br />
zuerst aufgenommen worden ist. Jeder weitere<br />
Minijob wird hingegen mit der Hauptbeschäftigung<br />
zusammengerechnet und damit<br />
sozialversicherungspflichtig. Dies gilt auch für<br />
mehrere Minijobs ohne Hauptbeschäftigung,<br />
wenn das Entgelt aus diesen Beschäftigungen<br />
zusammen 400 Euro pro Monat überschreitet.<br />
Arten geringfügiger<br />
Beschäftigung
Bei kurzfristigen Minijobs fallen auch für den<br />
Arbeitgeber grundsätzlich keine Sozialabgaben<br />
an. Ein kurzfristiger Minijob liegt vor,<br />
wenn er im Laufe eines Kalenderjahres auf<br />
Rechengrößen für geringfügig entlohnte Beschäftigte <strong>2004</strong><br />
Beitragssätze<br />
nicht mehr als zwei Monate oder – bei weniger<br />
als fünf Arbeitstagen in der Woche – auf<br />
insgesamt 50 Arbeitstage beschränkt ist.<br />
Arbeitgeberbeitrag für geringfügig entlohnte Beschäftigte außerhalb von privaten Haushalten<br />
a) Krankenversicherung —— 11,0 %<br />
b) Rentenversicherung —— 12,0 %<br />
Arbeitgeberbeitrag für geringfügig entlohnte Beschäftigte in privaten Haushalten<br />
a) Krankenversicherung —— 5,0 %<br />
b) Rentenversicherung —— 5,0 %<br />
Pauschsteuer —— 2,0 %<br />
Umlagesätze nach dem Lohnfortzahlungsgesetz<br />
a) Umlage 1 = Krankheit, Kur —— 1,2 %<br />
b) Umlage 2 = Mutterschutz<br />
—— 0,1 %<br />
Minijob-Zentrale<br />
99
100 Minijob-Zentrale<br />
Standorte<br />
Service<br />
7.2 Standorte und Service<br />
Die Aufgaben der Minijob-Zentrale<br />
werden unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben<br />
sowohl in Cottbus als auch im Ruhrgebiet<br />
durchgeführt. Insgesamt ist die Minijob-<br />
Zentrale in drei Städten an fünf Standorten<br />
mit klaren Aufgabenzuordnungen vertreten:<br />
in Cottbus, Essen und Gelsenkirchen.<br />
In Cottbus befindet sich das Service-Center<br />
der Minijob-Zentrale. Von Cottbus aus werden<br />
die Arbeitnehmer und Arbeitgeber persönlich<br />
und telefonisch in allen Fragen der geringfügigen<br />
Beschäftigung betreut und kompetent<br />
beraten.<br />
Mit der weiteren Zunahme der Minijobs, der<br />
Verstärkung von Aktivitäten zur Überprüfung<br />
von Mehrfachbeschäftigungen, der Durchführung<br />
des Mahnwesen sowie der breit<br />
gestreuten öffentlichen Diskussion über das<br />
Haushaltsscheckverfahrens zu Beginn des<br />
Jahres <strong>2004</strong> stieg auch die Frequentierung des<br />
Service-Centers.<br />
Anrufe im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2004</strong><br />
Anzahl pro Monat<br />
443.261<br />
Service-Center in Cottbus<br />
Die ersten Monate des Jahres <strong>2004</strong> standen<br />
ganz im Zeichen der öffentlichen Diskussion<br />
um die Verfolgung von Schwarzarbeit im<br />
Privathaushalt. Eine Vielzahl der über 770.000<br />
Anrufer alleine in den Monaten Januar und<br />
Februar ist diesem Thema zuzuschreiben.<br />
Durch eine weitere personelle Verstärkung<br />
wurde das Erledigungsvolumen stabilisiert .<br />
Das durchschnittliche Anrufervolumen lag bei<br />
241.000 Anrufern monatlich. Bis zu 11.000 telefonische<br />
Kundenkontakte konnten arbeitstäglich<br />
verzeichnet werden.<br />
Ein weiteres Aufgabenfeld des Service Centers<br />
ist die Betreuung der Homepage der Minijob-<br />
Zentrale. Allein im Monat Dezember <strong>2004</strong><br />
wurden über 28.000 über das Internet-Angebot<br />
eingehende Mailanfragen beantwortet.<br />
Insgesamt über drei Millionen Kundenanfragen<br />
per Telefon oder über die Homepage<br />
sind ein Zeichen für das große Informationsbedürfnis<br />
rund um das Thema Minijob.<br />
Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
229.175
Workflow<br />
papierloses<br />
Büro<br />
E-Mails im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2004</strong><br />
Anzahl pro Monat<br />
15.441<br />
In Essen befindet sich das Finanz- und Logistikzentrum<br />
der Minijob-Zentrale. Hier ist<br />
unter anderem der Post- und Scheckeingang<br />
angesiedelt.<br />
Zur Bewältigung des weiterhin großen Schriftverkehrs<br />
und für eine hohe Bearbeitungseffizienz<br />
wird seit Bestehen der Minijob-Zentrale<br />
die Aktenführung weitestgehend im Rahmen<br />
des Dokumentenmanagements digital durchgeführt.<br />
Eingehende Post wird in einer zentralen<br />
Datenannahmestelle gescannt, gegebenenfalls<br />
nachbearbeitet und dem Back-Office<br />
zielgerichtet in jederzeit einsehbaren digitalen<br />
Arbeitgeberordnern zugestellt. Eingehende<br />
Telefonate können durch das Front-Office<br />
ebenfalls zielgerichtet dem zuständigen Back-<br />
Office in Form von digitalen Arbeitsaufträgen<br />
zugeteilt werden.<br />
Die Minijob-Zentrale führt digital rund 1,9 Millionen<br />
Arbeitgeberakten und leitet die Arbeit<br />
zielgerichtet zu den jeweiligen Standorten.<br />
Mitteilungen an Arbeitgeber oder Beschäftigte<br />
werden über die zentrale Druckstraße in<br />
Finanz- und Logistik-Zentrum in Essen<br />
28.249<br />
Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug.s Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
Bochum erstellt und ebenso in elektronischen<br />
Arbeitgeberordnern archiviert. Im Jahr <strong>2004</strong><br />
wurden monatlich durchschnittlich fast eine<br />
Millionen Dokumente gescannt. Insgesamt<br />
belief sich die Zahl der gescannten Dokumente<br />
im Jahr <strong>2004</strong> auf 11.191.989 Belege. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr hat sich diese Zahl damit<br />
auf hohem Niveau stabilisiert.<br />
Minijob-Zentrale in Zahlen<br />
April 2003 bis Dezember <strong>2004</strong><br />
270 Millionen erfasste und dokumentierte<br />
Buchungsvorgänge<br />
41 Millionen übermittelte Sozialversicherungsmeldungen<br />
14 Millionen versandte Poststücke<br />
5 Millionen Anrufe beim Service-Center<br />
3 Millionen Faxbriefe<br />
2,5 Millionen Internetzugriffe<br />
600.000 E-Mails<br />
versandt wurden<br />
1,7 Millionen Meldevordrucke<br />
1,6 Millionen Beitragsnachweise<br />
1,5 Millionen Arbeitgeberbroschüren<br />
(incl. Privathaushalte)<br />
230.000 Haushaltsschecks<br />
Minijob-Zentrale<br />
101
102 Minijob-Zentrale<br />
Anstieg der Zahl geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse<br />
7.3 Entwicklung der Minijobs<br />
Insgesamt waren Ende Dezember <strong>2004</strong><br />
6,94 Millionen geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />
bei der Minijob-Zentrale erfasst, davon<br />
waren 6,83 Millionen Personen im gewerblichen<br />
Bereich tätig und rund 103.000 Personen<br />
in Privathaushalten.<br />
Die Gesamtzahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse<br />
wuchs bis Ende Dezember<br />
<strong>2004</strong> auf rund 7,3 Millionen Beschäftigungsverhältnisse<br />
an. Damit sind die Beschäftigungsverhältnisse<br />
um rund ein Drittel im<br />
Vergleich zum Start der Minijob-Zentrale im<br />
April 2003 gestiegen. Die Zahl der geringfügigen<br />
Beschäftigungsverhältnisse liegt wegen<br />
der Mehrfachbeschäftigung mancher Minijobber<br />
stets höher als die der Beschäftigten.<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftigte im gewerblichen Bereich<br />
Gesamtzahl 6.837.866 / Stand Dezember <strong>2004</strong><br />
Minijobs im gewerblichen Bereich<br />
Zum 31. Dezember <strong>2004</strong> waren bei der Minijob-Zentrale<br />
insgesamt 6.837.866 geringfügig<br />
entlohnte Beschäftigte im gewerblichen<br />
Bereich gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
hat sich die Anzahl der geringfügig entlohn-<br />
Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich <strong>2004</strong><br />
in Fallzahlen<br />
Dez. 03 März 04 Juni 04 Sep. 04 Dez. 04<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />
im gewerblichen Bereich<br />
6.144.355 6.354.491 6.704.923 6.872.575 6.837.866<br />
Veränderung zum Vorquartal + 210.136 + 350.432 + 167.652 - 34.709<br />
Veränderung zum Vorquartal in Prozent + 3,4 + 5,5 + 2,5 - 0,5<br />
ten Beschäftigten damit um 693.511 erhöht.<br />
Dies entspricht einem Anstieg in Höhe von<br />
insgesamt 11,3 Prozent. Gegenüber dem September<br />
<strong>2004</strong> hat sich die Anzahl der gemeldeten<br />
Beschäftigten zum ersten Mal auf hohem<br />
Niveau leicht verringert.<br />
Nach wie vor sind in Deutschland mit 63,6<br />
Prozent deutlich mehr Frauen als Männer<br />
geringfügig entlohnt beschäftigt.<br />
Geschlecht<br />
——<br />
——<br />
2.487.295 männlich<br />
4.350.571 weiblich<br />
Region<br />
——<br />
——<br />
912.790 Ost<br />
5.925.076 West<br />
Arbeitnehmer- —— status ——<br />
2.473.605 Angestellte<br />
4.364.261 Arbeiter<br />
Staatsangehörigkeit<br />
——<br />
——<br />
756.242 Ausländer<br />
6.081.624 Deutsche<br />
6,8 Millionen<br />
Minijobber
Seit Dezember 2003 hat sich die Anzahl der<br />
männlichen Beschäftigten um 14,9 Prozent<br />
und der weiblichen Beschäftigten um 9,3 Prozent<br />
erhöht.<br />
Ende des Jahres <strong>2004</strong> waren von den insgesamt<br />
6.837.866 geringfügig entlohnten<br />
Arbeitnehmern 5.925.076 (86,7 Prozent) in<br />
Westdeutschland und 912.790 (13,3 Prozent) in<br />
Ostdeutschland beschäftigt. Der Anteil der in<br />
Westdeutschland beschäftigten Minijobber<br />
hat sich somit gegenüber dem Vorjahr um<br />
11,9 Prozent erhöht. In Ostdeutschland ist der<br />
Wert im gleichen Zeitraum um 7,7 Prozent<br />
gestiegen. Insgesamt konnte ein Zuwachs<br />
in Höhe von 11,3 Prozent verzeichnet werden.<br />
Die meisten Minijobber gibt es in den bevölkerungsreichen<br />
Bundesländern Nordrhein-<br />
Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. In<br />
Ostdeutschland stellen Sachsen und Berlin die<br />
beiden Bundesländer mit den meisten geringfügig<br />
entlohnten Beschäftigten dar.<br />
Etwa zwei Drittel (63,8 Prozent) aller Beschäftigten<br />
sind als Arbeiter bei der Minijob-Zentrale<br />
gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist<br />
die Anzahl der Arbeiter um 10,8 Prozent auf<br />
4.364.261, die Anzahl der gemeldeten Angestellten<br />
sogar um 13,8 Prozent auf 2.473.605<br />
gestiegen. Jeder zehnte Beschäftigte hat keine<br />
deutsche Staatsangehörigkeit.<br />
Minijobs und Minijobber im gewerblichen Bereich<br />
Ohne kurzfristig Beschäftigte und ohne Haushaltsscheckverfahren / in Fallzahlen in Millionen<br />
7,23 Mio.<br />
6,56 Mio. 6,83 Mio.<br />
6,14 Mio.<br />
Zuwachs von Minijobbern im gewerblichen Bereich<br />
Dezember 03 März 04 Juni 04 September 04 Dezember 04<br />
geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />
geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />
Minijob-Zentrale<br />
103
104 Minijob-Zentrale<br />
Haushaltsscheckverfahren<br />
Zunahme der privaten Haushaltshilfen<br />
Im Bereich der Privathaushalte sind insgesamt<br />
102.907 geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />
über das Haushaltsscheckverfahren erfasst,<br />
davon 94.954 (92,3 Prozent) in Westdeutschland<br />
und 7.953 (7,7 Prozent) in Ostdeutschland.<br />
Seit Dezember 2003 hat sich die Anzahl der<br />
gemeldeten geringfügig entlohnten Beschäftigten<br />
in Privathaushalten damit von 38.495<br />
um insgesamt 64.412 erhöht (+167,3 Prozent).<br />
Somit sind erstmals mehr als 100.000 geringfügig<br />
entlohnte Beschäftigte in Privathaushalten<br />
bei der Minijob-Zentrale gemeldet.<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftige in Privathaushalten<br />
Gesamtzahl 102.907 / Stand Dezember <strong>2004</strong><br />
Geschlecht<br />
——<br />
—— 7.006 männlich<br />
95.901 weiblich<br />
Region —— —— 7.953 Ost<br />
94.954 West<br />
Staatsangehörigkeit<br />
——<br />
—— 14.639 Ausländer<br />
88.268 Deutsche<br />
Ähnlich wie im gewerblichen Bereich werden<br />
Minijobs in Privathaushalten am häufigsten<br />
in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen,<br />
Bayern und Baden-Württemberg (West)<br />
bzw. Berlin und Sachsen (Ost) verrichtet.<br />
Seit Dezember 2003 wuchs die Anzahl der<br />
Beschäftigten in Privathaushalten in Thüringen<br />
(+127,7 Prozent) und Bayern (+135,1 Prozent) am<br />
wenigsten. In Bremen (+212,3 Prozent),<br />
Hamburg (+197,6 Prozent) und Schleswig-Holstein<br />
(+192,0 Prozent) nahm die Summe der<br />
Beschäftigen im Jahresvergleich am meisten<br />
zu.<br />
In Privathaushalten ist der Anteil der beschäftigten<br />
Frauen mit bundesweit 93,2 Prozent<br />
noch einmal deutlich höher als im gewerblichen<br />
Bereich, wobei zwischen West- (93,4 Prozent)<br />
und Ostdeutschland (90,6 Prozent) nur<br />
geringe Unterschiede zu erkennen sind.<br />
Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten <strong>2004</strong><br />
in Fallzahlen<br />
Dez. 03 März 04 Juni 04 Sep. 04 Dez. 04<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />
in Privathaushalten<br />
38.495 47.054 67.401 88.991 102.907<br />
Veränderung zum Vorquartal + 8.559 + 20.347 + 21.590 + 13.961<br />
Veränderung zum Vorquartal in Prozent + 22,2 + 43,2 + 32,0 + 15,6<br />
Der Anteil ausländischer Beschäftigter liegt<br />
im Westen bei 14,5 Prozent und im Osten bei<br />
11,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr hat sich<br />
dieser in Gesamtdeutschland von 13 Prozent<br />
auf 14,2 Prozent erhöht. Insgesamt üben im<br />
Dezember <strong>2004</strong> 14.639 ausländische Staatsbürger<br />
eine geringfügig entlohnte Beschäftigung<br />
in einem Privathaushalt aus.
Entwicklung Haushaltsscheckverfahren<br />
Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse / in Fallzahlen<br />
26.000<br />
April 03 Juli 03 Okt. 03 Jan. 04 April 04 Juli 04 Okt. 04 Dez. 04<br />
103.000<br />
Minijob-Zentrale<br />
105
106 Minijob-Zentrale<br />
7.4 Insolvenzen<br />
Die Bearbeitung der Insolvenzfälle in<br />
der Minijobzentrale erfolgt an den Standorten<br />
Cottbus und Essen.<br />
Zu den wesentlichen Aufgaben dieser Insolvenzdezernate<br />
gehört es, die nicht gezahlten<br />
Beiträge für die letzten drei Monate vor<br />
Insolvenzeröffnung bei den Agenturen für<br />
Arbeit im Rahmen des Insolvenzgeldes zu beantragen<br />
und die offene Gesamtforderung bei<br />
dem Insolvenzverwalter anzumelden. Nach<br />
Abschluss des Verfahrens erhalten alle Gläubiger<br />
eine bestimmte Quote ihrer angemeldeten<br />
Forderung aus der Insolvenzmasse.<br />
Geraten Arbeitgeber mit der fälligen Beitragszahlung<br />
in Rückstand, wird nach Mahnung<br />
und fruchtloser Pfändung durch die Hauptzollämter<br />
von den Insolvenzdezernaten geprüft,<br />
ob die Bundesknappschaft selbst einen<br />
Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
stellt, soweit nicht schon ein Verfahren<br />
anhängig ist.<br />
Insolvenzen <strong>2004</strong><br />
Überblick nach Monaten<br />
Die Entwicklung der Arbeitsmengen im<br />
Insolvenzbereich ist gekennzeichnet von ei ner<br />
steigenden Zahl an Unternehmensinsolvenzen.<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> wurden in Deutschland<br />
44.252 Insolvenzverfahren eröffnet. Die Zahl<br />
bezieht sich auf Gesell schaften und natürliche<br />
Personen mit unternehmerischer Tätigkeit.<br />
Gegenüber 2003 beträgt die Steigerung 8,8<br />
Prozent. Aufgeteilt nach Bundesländern steht<br />
Nordrhein-West falen als größtes Bundesland<br />
mit 9.648 Verfahrenseröffnungen an der<br />
Spitze. Den Schluss bildet Bremen mit 456<br />
eröffneten Verfahren.<br />
Ein noch größerer Anstieg als bei den Firmen<br />
ist bei den Privatinsolvenzen zu ver zeichnen:<br />
von 33.240 Privatinsolvenzen im Jahr 2003<br />
auf 50.054 im Jahr <strong>2004</strong> – eine Steigerung um<br />
mehr als 50 Prozent.<br />
Januar —— 7.318<br />
Februar —— 8.447<br />
März —— 10.103<br />
April —— 11.451<br />
Mai —— 12.791<br />
Juni —— 14.189<br />
Juli —— 15.111<br />
August —— 16.403<br />
September —— 17.550<br />
Oktober —— 18.678<br />
November —— 20.120<br />
Dezember —— 21.634
8<br />
haushalt, fi nanzen und datenverarbeitung<br />
8.1 Haushalt <strong>2004</strong> | 108<br />
8.2 Finanzentwicklung <strong>2004</strong> | 109<br />
8.3 Controlling | 122<br />
8.4 Datenverarbeitung | 124
108 Haushalt und Finanzen<br />
Geringeres Haushaltsvolumen von rund 20,5 Milliarden Euro<br />
8.1 Haushalt <strong>2004</strong><br />
Grundlage für die Haushalts- und<br />
Wirtschaftsführung im Jahre <strong>2004</strong> war der von<br />
der Vertreterversammlung verabschiedete und<br />
von der Bundesregierung genehmigte Haushaltsplan<br />
mit einem Gesamt-Ausgabenvolumen<br />
von 20,42 Milliarden Euro. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr fiel dieses um 325,3 Millionen<br />
Euro (- 1,57 Prozent) niedriger aus. Das geringere<br />
Gesamt-Ausgabenvolumen lässt sich<br />
insbesondere durch die Einspareffekte des<br />
Aufteilung Ausgabevolumen Haushalt <strong>2004</strong><br />
in Milliarden Euro (Gesamthaushalt 20,42 Milliarden Euro)<br />
Gesundheits-Modernisierungsgesetzes im<br />
Bereich der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
erklären.<br />
Zusätzlich war in den Wirtschaftsplänen für<br />
den Bereich der knappschaftlichen Krankenhäuser<br />
ein Ausgabevolumen von 322,2<br />
Millionen Euro und für die Eigenbetriebe der<br />
Rentenversicherung ein Betrag von 33,3 Millionen<br />
Euro etatisiert.<br />
Rentenversicherung —— 14,859<br />
Krankenversicherung —— 4,453<br />
Pfl egeversicherung —— 1,116
Vermögen<br />
8.2 Finanzentwicklung <strong>2004</strong><br />
Krankenversicherung<br />
Die Vermögensübersicht der knappschaftlichen<br />
Krankenversicherung zum 31. Dezember<br />
<strong>2004</strong> weist eine Bilanzsumme von insgesamt<br />
2,12 Milliarden Euro aus; sie liegt damit um<br />
70,5 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau.<br />
Das Reinvermögen – im betriebswirtschaftlichen<br />
Sinne als Eigenkapital bezeichnet – hat<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Krankenversicherung<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und<br />
Giroguthaben ___________ 2,3 0,7<br />
01 Kurzfristige Geldanlagen __896,1 404,5<br />
02 Forderungen ___________219,0 18,4<br />
04 Andere Geldanlagen _______47,7 21,5<br />
05 Zeitliche Rechnungs-<br />
abgrenzung _____________ 2,5 0,0<br />
06 Sonstige Aktiva __________ 0,0 0,0<br />
07 Bestände des<br />
Verwaltungsvermögens ___461,4 34,8<br />
08 Dem LFZG-Sondervermögen<br />
zuzuordnende Forderungen _12,7 1,0<br />
09 Überschuss der Passiva ____ 0,0 0,0<br />
sich trotz des geringen Überschusses von<br />
1,3 Millionen Euro um 84,3 Millionen Euro auf<br />
1,14 Milliarden Euro erhöht. Dies ist auf den<br />
Überschuss beim Sondervermögen nach dem<br />
Lohnfortzahlungsgesetz in Höhe von 83,0 Millionen<br />
Euro zurückzuführen. Die Höhe der<br />
Rücklage entspricht einer Monatsausgabe.<br />
10 Zahlungsmittelkredite _____ 0,0 0,0<br />
11 Kurzfristige Kredite _______ 0,0 0,0<br />
12 Kurzfristige<br />
Verpfl ichtungen _________495,5 137,3<br />
14 Andere Verpfl ichtungen ____ 0,0 0,0<br />
15 Zeitliche<br />
Rechnungsabgrenzung ___126,9 42,2<br />
16 Sonstige Passiva _________ 0,0 0,0<br />
17 Dem Verwaltungsvermögen<br />
zuzuordnende Verpfl ich-<br />
tungen _______________169,9 0,0<br />
18 Dem LFZG-Sondervermögen<br />
zuzuordnende<br />
Verpfl ichtungen __________ 3,6 0,5<br />
19 Reinvermögen (Überschuss<br />
der Aktiva) _____________845,8 300,9<br />
davon:<br />
- Betriebsmittel _________ (17,1) (163,2)<br />
- Rücklage ____________ (275,8) (88,2)<br />
- Verwaltungsvermögen __ (426,2) (39,8)<br />
- Sondervermögen nach<br />
- dem LFZG ___________ (126,7) (9,7)<br />
Summe der Aktiva 1.641,7 480,9 Summe der Passiva 1.641,7 480,9<br />
insgesamt 2.122,6 insgesamt 2.122,6<br />
Haushalt und Finanzen<br />
109
110 Haushalt und Finanzen<br />
Erfolgsrechnung<br />
Die Finanzsituation der knappschaftlichen<br />
Krankenversicherung hat sich im Jahr <strong>2004</strong><br />
insgesamt positiv entwickelt. Bei einer<br />
bundesweiten Betrachtung ergibt sich ein<br />
Überschuss von 1,3 Millionen Euro.<br />
Während in den alten Bundesländern im Rechnungsjahr<br />
<strong>2004</strong> ein Defizit in Höhe von 40,5<br />
Millionen Euro zu verzeichnen ist, schließen<br />
die neuen Bundesländer mit einem Überschuss<br />
in Höhe von 41,8 Millionen Euro ab. Die<br />
günstige Finanzentwicklung ist im Wesentlichen<br />
durch die Leistungseinschränkungen<br />
aufgrund der zum 1. Januar <strong>2004</strong> in Kraft<br />
getretenen Gesundheitsreform entstanden.<br />
Deutliche Ausgabensenkungen sind darüber<br />
Ausgabenentwicklung Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />
je Versicherten / in Prozent<br />
West Ost<br />
Ärztliche Behandlung __________________________________________________ - 3,5 - 7,0<br />
Zahnärztliche Behandlung ______________________________________________ - 6,7 - 4,2<br />
Zahnersatz ___________________________________________________________ - 2,9 + 0,5<br />
Arzneimittel … aus Apotheken ___________________________________________ - 16,1 - 13,6<br />
Heil- und Hilfsmittel … von anderen Stellen ________________________________ - 17,6 - 19,7<br />
Krankenhausbehandlung _______________________________________________ - 6,3 - 1,5<br />
Krankengeld *) _________________________________________________________ - 3,9 + 9,6<br />
Rehabilitation/Anschlussrehabilitation ____________________________________ - 16,7 -12,6<br />
Häusliche Krankenpfl ege _______________________________________________ + 1,1 - 2,1<br />
Fahrkosten ___________________________________________________________ - 16,3 - 9,8<br />
Leistungsausgaben insgesamt ___________________________________________ - 6,5 - 6,6<br />
*) auf aktive Mitglieder bezogen<br />
Rückläufi ge Ausgabenentwicklung<br />
nicht nur bei der ärztlichen Behandlung<br />
hinaus durch die Einführung der Praxisgebühr,<br />
höhere Zuzahlungen sowie durch Vorwegnahmeeffekte<br />
zum Ende des Jahres 2003 zu<br />
verzeichnen.<br />
Die Ausgaben der Krankenversicherung in den<br />
alten Bundesländern sind im Jahre <strong>2004</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr von 3,42 Milliarden Euro<br />
auf 3,26 Milliarden Euro gesunken, das sind<br />
161,5 Millionen Euro bzw. 4,7 Prozent weniger<br />
als im Vorjahr. Für die neuen Bundesländer<br />
beträgt das Ausgabevolumen insgesamt<br />
1,10 Milliarden Euro und liegt damit um 31,7<br />
Millionen Euro (2,8 Prozent) unter dem des<br />
Jahres 2003.
<strong>Knappschaft</strong>liche Krankenversicherung<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />
rahmens rahmens<br />
20 Beiträge für versicherungspfl<br />
ichtige Mitglieder _____1.733,3 667,5<br />
21 Beiträge der versicherungsberechtigten<br />
Mitglieder ____ 142,8 14,7<br />
22 Beiträge für Rehabilitanden ___ 2,2 1,0<br />
27 Beiträge aus geringfügiger<br />
Beschäftigung ____________ - 0,6 0,0<br />
28 Säumniszuschläge auf Beiträge<br />
der KV ___________________ 0,3 0,2<br />
30 Vermögenserträge _________ 19,8 9,4<br />
31 Rechnungsmäßiger Überschuss<br />
der Eigenbetriebe ___________ 2,0 0,0<br />
32/34 Erstattungen Dritter _______ 15,5 6,3<br />
35 Bußgelder ________________ 0,0 0,0<br />
36 Gewinne der<br />
Aktiva und Passiva __________ 0,1 0,1<br />
37 Einnahmen aus<br />
38<br />
Finanzausgleichen _______1.189,7 407,7<br />
Ausgleichszahlungen und<br />
Einbehalte ________________ 0,0 0,0<br />
39 Sonstige Einnahmen ______ 116,9 33,9<br />
40 Ärztliche Behandlung _____ 433,9 126,5<br />
41 Zahnärztliche Behandlung ___ 76,6 28,4<br />
42 Zahnersatz ______________ 64,0 24,5<br />
43 Arznei-, Verband-, Heil- und<br />
44/45<br />
Hilfsmittel aus Apotheken __ 523,5 209,9<br />
Heil- und Hilfsmittel … von<br />
anderen Stellen __________ 161,4 57,5<br />
46 Krankenhausbehandlung __1.299,6 455,8<br />
47 Krankengeld und Beiträge<br />
aus Krankengeld __________ 64,3 22,8<br />
48 Aufwendungen für Leistungen<br />
im Ausland ______________ 11,4 0,4<br />
49 Fahrkosten _______________ 80,8 32,8<br />
50 Vorsorge- und Reha-Leistungen<br />
- einschließlich AHB ________ 59,9 21,8<br />
51 Soziale Dienste, Prävention<br />
und Selbsthilfe ___________ 14,1 5,0<br />
56 Haushaltshilfe und häusliche<br />
Krankenpfl ege ____________ 75,5 33,5<br />
57 Integrierte Versorgung _____ 102,9 0,0<br />
52 - 55<br />
58/59 }<br />
Sonstige Leistungen _______ 63,0 18,8<br />
67 Ausgaben für den<br />
Finanzausgleich ___________ 71,3 16,1<br />
69 Verwaltungskosten _______ 127,4 45,1<br />
60 - 69 Sonstige Aufwendungen ____ 33,0 0,1<br />
Summe der Erträge 3.222,0 1.140,8 Summe der Aufwendungen 3.262,6 1.099,0<br />
insgesamt 4.362,8 insgesamt 4.361,6<br />
Haushalt und Finanzen<br />
111
112 Haushalt und Finanzen<br />
Vermögen<br />
Rentenversicherung<br />
Die Bilanz der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
weist zum Jahresende <strong>2004</strong> eine Bilanzsumme<br />
von 1,76 Milliarden Euro aus; dass<br />
sind 14,1 Millionen Euro (0,8 Prozent) weniger<br />
als im Vorjahr.<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und<br />
Giroguthaben ___________ 3,8 5,2<br />
01 Termin- und Spareinlagen _140,0 195,0<br />
02/03 Forderungen ____________98,4 14,8<br />
04 Schuldverschreibungen mit<br />
einer Laufzeit bis zu 4 Jahren 0,0 0,0<br />
05 Schuldverschreibungen mit<br />
einer Laufzeit von<br />
über 4 Jahren ____________ 0,0 0,0<br />
06 Darlehen _______________ 0,0 0,0<br />
07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />
Versorgungsrücklage und<br />
Beteiligungen ___________ 3,8 0,3<br />
08 Verwaltungsvermögen _____64,3 41,3<br />
09 Rechnungsabgrenzung und<br />
sonstige Aktiva _________870,9 319,9<br />
Insgesamt hat die knappschaftliche Rentenversicherung<br />
im Berichtsjahr Ausgaben in<br />
Höhe von 14,90 Milliarden Euro geleistet; das<br />
sind 6,9 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.<br />
Der leichte Rückgang ist trotz höherer Rentenaufwendungen<br />
im Wesentlichen auf die<br />
11 Kurzfristige Kredite _______ 0,0 0,0<br />
12/13 Verpfl ichtungen __________65,0 205,9<br />
14 Verwahrungen ___________21,8 1,1<br />
15 Versorgungsrücklage ______ 2,3 0,3<br />
16 Aufgenommene Darlehen __ 0,0 0,0<br />
17 Passive Grundpfandrechte __ 0,0 0,0<br />
18 Rechnungsabgrenzung und<br />
19<br />
sonstige Passiva ________840,7 327,9<br />
Reinvermögen (Überschuss<br />
der Aktiva) _____________251,4<br />
davon:<br />
41,3<br />
- Verwaltungsvermögen ___ (64,3) (41,3)<br />
- Rücklage ______________ (1,5) (0,0)<br />
- Sonstiges Reinvermögen (185,6) (0,0)<br />
Summe der Aktiva 1.181,2 576,5 Summe der Passiva 1.181,2 576,5<br />
insgesamt 1.757,7 insgesamt 1.757,7<br />
Der beim Eigenkapital zu verzeichnende<br />
Rückgang um 27,1 Millionen Euro auf 292,7<br />
Millionen Euro ist im Wesentlichen auf<br />
die Abnahme des Verwaltungsvermögens<br />
infolge der Übertragung der Bildungsstätte<br />
Schloss Schönberg sowie des RV-Anteils am<br />
gemeinsamen Verwaltungsvermögen an<br />
die knappschaftliche Krankenversicherung<br />
zurückzuführen. Die Rücklage nach § 293<br />
SGB VI zeigt weiterhin abnehmende Tendenz.<br />
niedrigeren Ausgaben für die Pflegeversicherung<br />
der Rentner zurückzuführen, da die<br />
Rentner den Beitrag in Höhe von 1,7 Prozent ab<br />
dem 1. April <strong>2004</strong> allein zu tragen haben.<br />
Für Renten, Zusatzleistungen und Beitragserstattungen<br />
wurden 14,63 Milliarden Euro und<br />
somit 63,4 Millionen Euro (0,4 Prozent) mehr<br />
als im Jahr 2003 verausgabt.<br />
Erfolgsrechnung
Die Aufwendungen für Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation und zur Teilhabe<br />
am Arbeitsleben haben sich mit 118,3 Millionen<br />
Euro gegenüber dem Jahr 2003 um 23,0<br />
Millionen Euro oder 16,3 Prozent vermindert.<br />
Ursächlich hierfür ist vor allem die starke<br />
Abnahme der Anzahl der Anträge sowie der<br />
bewilligten Maßnahmen.<br />
Auf der Einnahmenseite ist bei den Pflichtbeiträgen<br />
eine Reduzierung um 18,5 Millionen<br />
Euro auf 1,02 Milliarden Euro festzustellen,<br />
bedingt durch die rückläufige Mitgliederentwicklung<br />
in der Rentenversicherung.<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />
rahmens rahmens<br />
20/22 Pfl ichtbeiträge __________ 791,9 228,8<br />
21 Freiwillige Beiträge ________ 0,0 0,0<br />
23 Sonstige Beiträge __________ 0,2 0,0<br />
24 Einnahmen aus Schadensersatzansprüchen<br />
aus dem Beitragseinzugsverfahren,<br />
Buß- und<br />
Zwangsgelder ____________ 1,1 0,2<br />
25 Einnahmen aus<br />
26/28<br />
Bundesmitteln _________5.904,6 1.125,4<br />
Erstattungen aus öffentlichen<br />
Mitteln ________________ 21,7 6,3<br />
30/31 Vermögenserträge _________ 3,2 1,2<br />
33-35 Erstattungen Dritter ____4.392,7 2.427,3<br />
36 Gewinne der<br />
Aktiva und Passiva _________ 0,0 0,0<br />
38 Einnahmen aus der Rücklage _ 0,3 0,0<br />
39 Sonstige Einnahmen _______ 0,0 0,0<br />
Aufgrund der bekannten ungünstigen<br />
Versichertenstruktur der knappschaftlichen<br />
Rentenversicherung – auf 100 Aktiv-Versicherte<br />
entfallen rund 730 Rentner, während in der<br />
übrigen Rentenversicherung ein Verhältnis<br />
von 100 Aktiven zu rund 70 Rentnern vorliegt<br />
–, mussten wiederum erhebliche Mittel<br />
aus dem Bundeshaushalt zur Defizitdeckung<br />
gem. § 215 SGB VI herangezogen werden. Für<br />
die Bereiche West und Ost betrug der Bundeszuschuss<br />
7,03 Milliarden Euro, das sind 274,6<br />
Millionen Euro oder 3,8 Prozent weniger als im<br />
Vorjahr.<br />
40-47 Leistungen zur Teilhabe ____ 71,7 46,6<br />
50/54 Renten/Rentenanteile<br />
sowie Zusatzleistungen<br />
51/55<br />
der Kn.RV _____________6.436,2 2.067,6<br />
Renten/Rentenanteile<br />
sowie Zusatzleistungen<br />
der ArV ______________2.493,0 989,4<br />
52/56 Renten/Rentenanteile sowie<br />
Zusatzleistungen der AnV _ 939,2 309,0<br />
53 Sonstige Rentenleistungen 273,7 70,1<br />
57 Aufwendungen für die PVdR 21,4 7,5<br />
58 Aufwendungen für die KVdR 765,3 254,8<br />
59 Beitragserstattungen _______ 0,7 0,0<br />
60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />
Vermögensaufwendungen ___ 0,3 0,0<br />
66 Verluste der<br />
Aktiva und Passiva _________ 0,0 0,0<br />
68 Zuführung zu Betriebsmitteln - 7,3 - 21,1<br />
69 Verwaltungskosten sowie<br />
sonstige Aufwendungen __ 121,5 65,3<br />
Summe der Erträge 11.115,7 3.789,2 Summe der Aufwendungen 11.115,7 3.789,2<br />
insgesamt 14.904,9 insgesamt 14.904,9<br />
Haushalt und Finanzen<br />
113
114 Haushalt und Finanzen<br />
Für die vollstationäre Pfl ege wurden<br />
rund 500 Millionen Euro aufgewandt<br />
Am Stichtag 31. Dezember <strong>2004</strong> wurden von<br />
der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
1.040.253 Rentenzahlfälle ausgeführt, davon<br />
318.192 in die neuen Bundesländer. Rentenzahlungen<br />
in das Ausland wurden in 26.936 Fällen<br />
durchgeführt.<br />
Für die Bundesknappschaft gilt die Besonderheit,<br />
dass sie ihre Rentenzahlungen<br />
nicht – wie in der übrigen Rentenversicherung<br />
– über den Rentenservice der Deutschen<br />
Post AG abwickelt, sondern durch eine eigene<br />
Rentenzahlstelle durchführt. Hierdurch<br />
ergeben sich - neben Kostengesichtspunkten<br />
- auch wesentliche Vorteile aus Sicht der Datenverarbeitung:<br />
Der Datenaustausch zwischen<br />
Renten- und Krankenversicherung lässt<br />
sich besonders effizient gestalten, weil das<br />
Rentenzahlverfahren Bestandteil des knappschaftlichen<br />
Informationssystems ist.<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Pfl egeversicherung<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und<br />
Giroguthaben ______________ 1,0<br />
01 Kurzfristige Geldanlagen ______ 78,8<br />
02 Forderungen _______________ 88,1<br />
04 Andere Geldanlagen __________ 4,2<br />
05 Zeitliche Rechnungsabgrenzung 21,2<br />
06 Sonstige Aktiva _____________ 0,0<br />
09 Überschuss der Passiva _______ 0,0<br />
Pflegeversicherung<br />
Die Vermögensübersicht der knappschaftlichen<br />
Pflegeversicherung zum 31. Dezember<br />
<strong>2004</strong> weist eine Bilanzsumme von 193,3<br />
Millionen Euro aus. Der Anstieg gegenüber<br />
dem Vorjahr um 3,5 Millionen Euro erklärt<br />
sich im Wesentlichen durch die Zunahme der<br />
Geldanlagen. Eine Trennung des Vermögens<br />
sowie der Finanzströme für die alten und<br />
neuen Bundesländer ist in diesem Bereich<br />
nicht durchzuführen. Die Auffüllung der Betriebsmittel<br />
und der Rücklage erfolgte in der<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Höhe.<br />
Wie im Vorjahr lag auch im Rechnungsjahr<br />
<strong>2004</strong> der Schwerpunkt der Ausgaben der Pflegeversicherung<br />
mit 493,4 Millionen Euro im<br />
Bereich der vollstationären Pflege; in diesem<br />
Bereich ergab sich ein Anstieg von 11,1 Millionen<br />
Euro beziehungsweise 2,3 Prozent.<br />
10 Zahlungsmittelkredite ________ 0,0<br />
11 Kurzfristige Kredite __________ 0,0<br />
12 Kurzfristige Verpfl ichtungen ___ 23,6<br />
15 Zeitliche Rechnungsabgrenzung 19,8<br />
16 Sonstige Passiva ____________ 0,0<br />
19 Reinvermögen<br />
(Überschuss der Aktiva) _______ 149,9<br />
davon:<br />
- Betriebsmittel _____________ (103,5)<br />
- Rücklage _________________ (46,4)<br />
Summe der Aktiva 193,3 Summe der Passiva 193,3<br />
Vermögen<br />
Erfolgsrechnung
Das Ausgabevolumen für Pflegegeld hat sich<br />
gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig entwickelt,<br />
dennoch stellt es mit 255,6 Millionen<br />
Euro weiterhin den Hauptanteil der Ausgaben<br />
für die ambulante Pflege dar. Der Rückgang ist<br />
durch eine verringerte Inanspruchnahme des<br />
Pflegegeldes bei gleichzeitig erhöhter Gewährung<br />
von Pflegesachleistungen bedingt. Ein<br />
Ausgabenanstieg lässt sich bei den Pflegehilfsmitteln<br />
und technischen Hilfen feststellen.<br />
Hier wurden 15,8 Millionen Euro verausgabt;<br />
das sind 2,1 Millionen Euro mehr als im<br />
Vorjahr. Wegen der relativ hohen Rentnerzahl<br />
besteht bei der Bundesknappschaft ein<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Pfl egeversicherung<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />
rahmens rahmens<br />
20 Beiträge für versicherungspfl<br />
ichtige Mitglieder ________ 120,8<br />
21 Beiträge der freiwilligen<br />
Mitglieder ________________ 0,0<br />
28 Säumniszuschläge auf<br />
Beiträge der PV ____________ 0,1<br />
30 Vermögenserträge __________ 1,2<br />
34 Einnahmen aus Ersatzansprüchen<br />
gegen Dritte ______________ 1,3<br />
35 Bußgelder ________________ 0,0<br />
36 Gewinne der<br />
Aktiva und Passiva __________ 0,0<br />
37 Einnahmen aus dem<br />
Finanzausgleich ____________ 722,9<br />
37 Beiträge aus knappschaftlichen<br />
Renten ___________________ 222,6<br />
39 Sonstige Einnahmen ________ 0,0<br />
stärkeres Versicherungsrisiko und damit ein<br />
höheres Ausgabenniveau als im Bundesdurchschnitt.<br />
Die anfallenden Ausgaben können<br />
nicht allein aus den eigenen Beitragseinnahmen<br />
bestritten werden. Ein für derartige Fälle<br />
beim Bundesversicherungsamt eingerichteter<br />
Ausgleichsfonds (§ 66 SGB XI) korrigiert<br />
diese ungünstige Versichertenstruktur durch<br />
monatliche Finanzzuweisungen. So hat die<br />
Bundesknappschaft im Jahre <strong>2004</strong> rund 722,9<br />
Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds zur<br />
Finanzierung ihrer Ausgaben zugewiesen<br />
bekommen.<br />
40 - 44 Leistungen bei häuslicher<br />
Pfl ege ___________________ 424,2<br />
45 Leistungen für Pfl egepersonen 80,5<br />
46 - 47 Häusliche Beratungseinsätze<br />
und zusätzliche Betreuungsleistungen<br />
________________ 3,7<br />
50 - 51 Teilstationäre Pfl ege und<br />
Kurzzeitpfl ege _____________ 16,3<br />
52 - 54 Vollstationäre Pfl ege ________ 493,4<br />
55 Pfl ege in vollstationären<br />
Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />
_____________________ 6,9<br />
58 Aufwendungen für Leistungen<br />
im Ausland _______________ 0,0<br />
69 Sonstige Aufwendungen _____ 0,2<br />
70/75 Verwaltungskosten _________ 39,2<br />
91 Zuführung zur Rücklage und<br />
zu den Betriebsmitteln ______ 4,5<br />
Summe der Erträge 1.068,9 Summe der Aufwendungen 1.068,9<br />
Haushalt und Finanzen<br />
115
116 Haushalt und Finanzen<br />
Vermögen<br />
Dialysebehandlung im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />
Eigenbetriebe:<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
Die Bilanzsumme der sechs Eigenbetriebe<br />
der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
(<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser) beläuft sich auf<br />
346,3 Millionen Euro (Vorjahr: 313,4 Millionen<br />
Euro), wovon 218,4 Millionen Euro auf das<br />
Anlagevermögen entfallen.<br />
Bei Investitionen in Höhe von 30,1 Millionen<br />
Euro ergab sich nach Abschreibungen und<br />
sonstigen Abgängen im Saldo eine Nettobestandserhöhung<br />
des Anlagevermögens von<br />
13,3 Millionen Euro.<br />
Eigenbetriebe der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser / Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Konten- Bezeichnung West<br />
rahmens rahmens<br />
01 - 04 Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Gebäude _________ 150,4<br />
06 Technische Anlagen __________ 12,6<br />
07 Einrichtungen und Ausstattungen 30,7<br />
08 Geleistete Anzahlungen und<br />
Anlagen im Bau _____________ 22,5<br />
09 Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
____________________ 2,2<br />
10 Vorräte ___________________ 7,5<br />
12 Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen _____________ 64,1<br />
13 Kassenbestand, Guthaben bei<br />
Kreditinstituten _____________ 5,5<br />
15 Forderungen nach dem Krankenhausfi<br />
nanzierungsrecht _______ 26,1<br />
davon nach dem KHEntgG _____ (13,2)<br />
16 Sonstige Vermögensgegenstände 4,5<br />
17 Rechnungsabgrenzungsposten _ 0,6<br />
18 Ausgleichsposten nach dem KHG 19,6<br />
Im Jahre <strong>2004</strong> standen für vollstationäre<br />
Krankenhausbehandlungen 2 507 Betten zur<br />
Verfügung. Insgesamt konnte bei 731.484<br />
geleisteten Tagen eine Bettenausnutzung von<br />
80,4 Prozent erzielt werden. Für die 85.701<br />
behandelten Patienten ergab sich somit eine<br />
durchschnittliche Verweildauer von 8,5 Tagen.<br />
In den 12 Planbetten für Dialysebehandlungen<br />
im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop wurden<br />
neben 7.043 teilstationären Dialysebehandlungen<br />
weitere 4.282 Dialysen im Rahmen<br />
von stationären Krankenhausbehandlungen<br />
erbracht.<br />
20 Eigenkapital ________________ 100,4<br />
21 - 23 Sonderposten aus Zuwendungen<br />
zur Finanzierung des<br />
Anlagevermögens ___________ 129,5<br />
24 Ausgleichsposten aus Darlehensförderung<br />
_________________ 9,9<br />
27 - 28 Rückstellungen _____________ 19,4<br />
32 Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen _____________ 10,5<br />
35 Verbindlichkeiten nach dem<br />
Krankenhausfi nanzierungsrecht 29,4<br />
davon nach dem KHEntgG _____ (14,7)<br />
370 Verbindlichkeiten gegenüber der<br />
Bundesknappschaft __________ 36,1<br />
371 Verbindlichkeiten aus sonstigen<br />
Zuwendungen zur Finanzierung<br />
des Sachanlagevermögens _____ 4,4<br />
374 Sonstige Verbindlichkeiten ____ 6,2<br />
38 Rechnungsabgrenzungsposten _ 0,5<br />
Summe der Aktiva 346,3 Summe der Passiva 346,3<br />
Erfolgsrechnung
Die im Krankenhaus Püttlingen mit 8 Betten<br />
eingerichtete Abteilung für neurologische<br />
Frührehabilitation wurde bei 3.477 Behandlungstagen<br />
vollständig ausgenutzt.<br />
Gegenüber den Rechnungsergebnissen 2003<br />
haben sich die Erträge um 5,9 Millionen<br />
Euro (1,8 Prozent) und die Aufwendungen<br />
um 7,7 Millionen Euro (2,4 Prozent) erhöht.<br />
Nach Bereinigung der Rechnungsergebnisse<br />
um Fördermittelzuweisungen, die erfolgsneutral<br />
in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Eigenbetriebe der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser / Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Konten- Bezeichnung West<br />
rahmens rahmens<br />
40 Erlöse aus Krankenhausleistungen 246,8<br />
41 Erlöse aus Wahlleistungen ____ 3,9<br />
42 Erlöse aus ambulanten Lei stungen<br />
des Krankenhauses _________ 13,0<br />
43 Nutzungsentgelte (Kostenerstattung<br />
und Vorteilsausgleich)<br />
und sonstige Abgaben der Ärzte 14,7<br />
44 Rückvergütungen, Vergütungen<br />
und Sachbezüge ___________ 1,1<br />
45 Erträge aus Hilfs- und Nebenbetrieben,<br />
Notarztdienst _____ 2,9<br />
46 Erträge aus Fördermitteln nach<br />
dem KHG _________________ 12,4<br />
47 Zuweisungen und Zuschüsse der<br />
öffentlichen Hand sowie<br />
Zuwendungen Dritter _______ 5,8<br />
48 Erträge aus der Einstellung von<br />
Ausgleichsposten für<br />
Eigenmittelförderung _______ 0,4<br />
49 Erträge aus der Aufl ösung von<br />
Sonderposten, Verbindlichkeiten<br />
nach dem KHG und Ausgleichsposten<br />
aus Darlehensförderung __ 11,2<br />
51 - 59 Andere Erträge _____________ 15,2<br />
Erlössteigerung aus Krankenhausleistungen<br />
nachgewiesen werden, ergaben sich infolge<br />
der höheren Erlöse aus Krankenhausleistungen<br />
und sonstigen ordentlichen Erträgen<br />
einerseits und höherer Aufwendungen für Personal,<br />
medizinischen Bedarf, Abschreibungen<br />
und übrige Aufwendungen andererseits Steigerungen<br />
bei den Erträgen von 8,2 Millionen<br />
Euro (2,7 Prozent) und bei den Aufwendungen<br />
von 10,0 Millionen Euro (3,3 Prozent). Letztlich<br />
haben die knappschaftlichen Krankenhäuser<br />
im Jahre <strong>2004</strong> einen Überschuss in Höhe von<br />
1,4 Millionen Euro erwirtschaftet.<br />
60 - 64 Personalaufwendungen ______ 187,9<br />
65 Lebensmittel ______________ 5,0<br />
66 Medizinischer Bedarf ________ 51,1<br />
67 Wasser, Energie, Brennstoffe __ 5,9<br />
68 Wirtschaftsbedarf __________ 11,6<br />
69 Verwaltungsbedarf _________ 5,3<br />
70 Aufwendungen für zentrale<br />
Dienstleistungen ___________ 1,4<br />
72 Instandhaltung ____________ 17,8<br />
73 Steuern, Abgaben, Versicherungen 2,7<br />
74 Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen ____________ 0,1<br />
75 Aufl ösung von Ausgleichs posten<br />
und Zuführung der Fördermittel<br />
nach dem KHG zu Sonderposten<br />
oder Verbindlichkeiten _______ 13,6<br />
76 Abschreibungen ____________ 18,8<br />
77 Aufwendungen für die Nutzung<br />
von Anlagegütern nach<br />
§ 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG _________ 0,8<br />
78 Sonstige ordentliche<br />
Aufwendungen ____________ 1,3<br />
79 Übrige Aufwendungen _______ 2,7<br />
Summe der Erträge 327,4 Summe der Aufwendungen 326,0<br />
Haushalt und Finanzen<br />
117
118 Haushalt und Finanzen<br />
Vermögen<br />
Erfolgsrechnung<br />
Eigenbetriebe: Rehabilitationskliniken<br />
Die Bilanzsumme der knappschaftlichen<br />
Rehabilitationskliniken beträgt einschließlich<br />
der beiden neuen Kliniken in Bietschied und<br />
Bottrop 95,6 Millionen Euro, wovon 92,1 Millionen<br />
Euro auf das Anlagevermögen entfallen.<br />
Die in der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
gebundenen Mittel haben sich gegenüber<br />
dem Vorjahr um 4,2 Millionen Euro auf<br />
92,2 Millionen Euro erhöht.<br />
Die sieben Rehabilitationskliniken haben im<br />
Rechnungsjahr <strong>2004</strong> im Rahmen der Leistungen<br />
zur Teilhabe stationäre und teilstationäre/ambulante<br />
medizinische Rehabilitationsmaßnahmen<br />
und medizinische Maßnahmen<br />
zur Erhaltung der Erwerbsfähigkeit für 13.533<br />
Patienten erbracht. Dafür standen im Jahresdurchschnitt<br />
853 Betten (davon 805 Betten für<br />
Patienten und 48 Betten für Begleitpersonen)<br />
und 135 Behandlungsplätze zur Verfügung. Im<br />
Eigenbetriebe der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
Rehabilitationskliniken / Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und<br />
Giroguthaben ___________ 0,1 0,0<br />
02 Forderungen ____________ 1,0 0,2<br />
05 Vorräte ________________ 0,1 0,0<br />
08 Grundstücke, bauliche und<br />
technische Anlagen, bewegliche<br />
Einrichtung _____________ 63,8 28,3<br />
091 Forderungen auf Betriebsmittel<br />
und sonstige Verrechnungen 1,3 0,7<br />
093 Sonstige<br />
Rechnungsabgrenzung ____ 0,1 0,0<br />
Rechnungsjahr <strong>2004</strong> sind insgesamt 315.188<br />
Berechnungstage angefallen. Darin enthalten<br />
sind 20.408 Tage für Begleitpersonen. Gegenüber<br />
dem Vorjahr ergibt sich insgesamt<br />
eine Erhöhung bei den Berechnungstagen für<br />
Patienten um 32.295 Tage. Dieser Anstieg der<br />
Berechnungstage ist ausschließlich auf die<br />
neuen Kliniken Bietschied und Bottrop zurückzuführen<br />
(ohne diese Kliniken hätte sich<br />
ein Rückgang um 1.942 Tage ergeben).<br />
Die bereits in den Vorjahren eingesetzten<br />
Controllingmaßnahmen wurden auch in <strong>2004</strong><br />
fortgeführt.<br />
Die Rechnungsergebnisse <strong>2004</strong> der Rehabilitationskliniken<br />
schließen insgesamt mit einem<br />
Fehlbetrag in Höhe von 1,4 Millionen Euro ab.<br />
Gegenüber den Rechnungsergebnissen 2003<br />
haben sich die Erträge um 4,4 Millionen Euro<br />
(14,9 Prozent) und die Aufwendungen um<br />
5,6 Millionen Euro (19,2 Prozent) erhöht.<br />
12 Verpfl ichtungen __________ 1,0 0,2<br />
180 Betriebsmittelvorschüsse und<br />
sonstige Verrechnungen ___ 2,6 0,0<br />
183 Sonstige<br />
Rechnungsabgrenzung ____ 0,1 0,0<br />
190 Kapitalkonto ____________63,8 28,3<br />
194 Gewinnvortrag ___________ 0,7 0,3<br />
195 Jahresüberschuss ________ - 1,7 0,3<br />
Summe der Aktiva 66,4 29,2 Summe der Passiva 66,5 29,1<br />
insgesamt 95,6 insgesamt 95,6
Eigenbetriebe der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
Rehabilitationskliniken / Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />
rahmens rahmens<br />
20 Erlöse aus stationärer<br />
Behandlung ___________ 25,5 6,3<br />
21 Erlöse aus ambulanter<br />
Behandlung ____________ 0,3 0,0<br />
22 Abgaben der Ärzte aus<br />
Nebentätigkeit _________ 0,1 0,0<br />
23 Einnahmen aus Unterkunft<br />
und Verpfl egung ________ 0,9 0,2<br />
24 Miet- und Pachteinnahmen 0,0 0,0<br />
26 Verkäufe und Leistungen<br />
an Dritte ______________ 0,0 0,0<br />
28 Sonstige Einnahmen _____ 0,3 0,1<br />
29 Periodenfremde Erträge ___ 0,0 0,0<br />
40 Personalaufwendungen __ 16,5 4,0<br />
41 Lebensmittel ___________ 1,7 0,3<br />
42 Heilbehandlung _________ 1,7 0,3<br />
43 Brennstoffe, Energie, Wasser 1,0 0,2<br />
44 Wirtschaftsbedarf _______ 1,1 0,1<br />
45 Verwaltungsbedarf ______ 1,1 0,2<br />
46 Steuern, Abgaben,<br />
Versicherungen _________ 0,3 0,1<br />
47 Instandhaltung und nicht<br />
aktivierungspfl ichtige<br />
Gegenstände ___________ 1,2 0,2<br />
48 Übrige Aufwendungen ____ 1,3 0,0<br />
49 Abschreibungen _________ 2,9 0,9<br />
Summe der Erträge 27,1 6,6 Summe der Aufwendungen 28,8 6,3<br />
insgesamt 33,7 insgesamt 35,1<br />
Verwaltungskosten<br />
Das im Leistungsbereich der <strong>Knappschaft</strong>sversicherung<br />
realisierte Verbundsystem führt<br />
dazu, dass eine Vielzahl von MitarbeiterInnen<br />
gleichzeitig für die Kranken-, Renten- und<br />
Pflegeversicherung tätig ist. Wegen der getrennten<br />
Finanzierung der einzelnen Versicherungszweige<br />
müssen die anfallenden Verwaltungskosten<br />
jedoch verursachungsgemäß<br />
auf die einzelnen „Kostenträger“ aufgeteilt<br />
werden. Dies geschieht in der Form, dass<br />
die Gesamtverwaltungskosten nach einem<br />
Schlüssel, der mit Hilfe eines Betriebsabrechnungsbogens<br />
ermittelt wird, auf die verschiedenen<br />
Versicherungszweige aufgeteilt werden.<br />
Nach dem SGB XI führt die Bundesknappschaft<br />
die Pflegeversicherung für die<br />
knappschaftlich Versicherten durch. Sie ist<br />
verpflichtet, ihre räumliche, sächliche und<br />
personelle Infrastruktur der Pflegekasse zur<br />
Verfügung zu stellen. Die Verwaltungskosten<br />
einschließlich der Personalkosten, die der<br />
Bundesknappschaft aufgrund des Pflegeversicherungsgesetzes<br />
entstehen, werden von der<br />
knappschaftlichen Pflegeversicherung im Rahmen<br />
der gesetzlichen Vorschriften erstattet.<br />
Die Verwaltungs- und Verfahrenskosten beliefen<br />
sich im Jahr <strong>2004</strong> auf insgesamt 335,5 Millionen<br />
Euro; dies entspricht einem Anteil an<br />
den Gesamt-Aufwendungen von 1,7 Prozent.<br />
Sie sind damit gegenüber dem Vorjahr um<br />
11,5 Millionen Euro bzw. 3,3 Prozent gesunken.<br />
Haushalt und Finanzen<br />
119
120 Haushalt und Finanzen<br />
Sozialmedizinische Dienststellen<br />
Bei den Sozialmedizinischen Dienststellen<br />
ergab sich mit einem Ausgabevolumen von<br />
insgesamt 32,1 Millionen Euro ein um 0,5 Millionen<br />
Euro (1,5 Prozent) höheres Ergebnis als<br />
im Vorjahr. Im Bereich West wurden 23,1 Millionen<br />
Euro verausgabt, in den Dienststellen der<br />
neuen Bundesländer belief sich der Betrag auf<br />
9,0 Millionen Euro. Diese Kosten wurden in<br />
Abhängigkeit von der jeweiligen Inanspruchnahme<br />
auf die knappschaftliche Kranken-,<br />
Renten- und Pflegeversicherung verteilt.<br />
Lohnausgleichskasse<br />
Die positive Finanzentwicklung des Vorjahres<br />
hat sich auch im Rechnungsjahr <strong>2004</strong> fortgesetzt.<br />
Sowohl im Westen als auch im Osten<br />
konnten deutliche Einnahmeüberschüsse<br />
erwirtschaftet werden. Insgesamt hat sich ein<br />
Überschuss von 83,0 Millionen Euro ergeben.<br />
Als Folge dieser positiven Entwicklung ist im<br />
Bereich der Lohnausgleichskasse bei Krankheit<br />
zum 1. Januar 2005 der Umlagesatz von<br />
1,2 Prozent auf 0,1 Prozent der Bemessungsgrundlage<br />
gesenkt und der Erstattungssatz<br />
von 70 Prozent auf 80 Prozent angehoben<br />
worden. Zum gleichen Zeitpunkt ist im<br />
Bereich der Lohnausgleichskasse bei Mutterschaft<br />
der bis dahin gültige Umlagesatz von<br />
0,1 Prozent ausgesetzt worden.<br />
Lohnausgleichskasse<br />
Verteilung der Beträge / in Millionen Euro<br />
West Ost insgesamt<br />
Erträge 94,8 9,0 103,8<br />
Aufwendungen 18,3 2,5 20,8<br />
Überschuss (+) / + 76,5 + 6,5 + 83,0<br />
Fehlbetrag(-)<br />
Investitionen<br />
Das Investitionsvolumen der Bundesknappschaft<br />
belief sich im Jahre <strong>2004</strong> insgesamt auf<br />
79,7 Millionen Euro.<br />
Investitionen <strong>2004</strong><br />
in Millionen Euro<br />
Investitionen in die Verwaltung _________ 42,0<br />
Investitionen in die Krankenhäuser ______ 30,7<br />
Investitionen in die Reha-Kliniken ________ 7,0<br />
Summe __________________________ 79,7<br />
Ausgabenschwerpunkte waren im Bereich der<br />
Verwaltung die Brandschutzmaßnahmen und<br />
Datenverkabelungsumstellungen in verschiedenen<br />
Verwaltungsgebäuden. Bedeutend ist<br />
auch die laufende apparative Ausstattung der<br />
knappschaftlichen Dienststellen einschließlich<br />
Minijob-Zentrale mit Datenverarbeitungskomponenten.<br />
Im Bereich der Krankenhäuser sind erhebliche<br />
bauliche Investitionen (23,1 Millionen Euro)<br />
aus Förder- und Eigenmitteln erfolgt. Für die<br />
apparative Ausstattung der Krankenhäuser,<br />
insbesondere im medizinisch-technischen<br />
Bereich, wurden Investitionen in Höhe von 7,5<br />
Millionen Euro getätigt.<br />
In den Rehabilitationskliniken Bad Neuenahr,<br />
Bad Soden/Salmünster, Bad Driburg, Borkum<br />
und Warmbad wurden die Maßnahmen<br />
zur Neuordnung und Modernisierung von<br />
verschiedenen Klinikbereichen einschließlich<br />
Brandschutzmaßnahmen fortgesetzt.
Minijob-Zentrale<br />
Die zum 1. April 2003 errichtete Minijob-Zentrale<br />
hat im Jahr <strong>2004</strong> an pauschalen Beiträgen<br />
aus geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />
4,04 Milliarden Euro zugunsten der<br />
gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung<br />
sowie 291,8 Millionen Euro an einheitlicher<br />
Pauschsteuer zugunsten des Bundesamtes<br />
für Finanzen eingezogen.<br />
Die in diesem Zusammenhang angefallenen<br />
Verwaltungskosten in Höhe von 97,3 Millionen<br />
Euro wurden finanziert durch die Vergütungen<br />
von den anderen Versicherungsträgern und<br />
vom Bundesamt für Finanzen.<br />
Aufteilung der pauschalen Beiträge aus geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />
in Milliarden Euro<br />
Rentenversicherung —— 2,14<br />
Krankenversicherung —— 1,90<br />
Einheitliche Pauschsteuer —— 0,29<br />
Haushalt und Finanzen<br />
121
122 Haushalt und Finanzen<br />
8.3 Controlling<br />
Krankenversicherung<br />
Budgetierung<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Prognosen<br />
Treiberbäume<br />
Kennzahlen<br />
Regionale und<br />
„produktbezogene“<br />
Zuordnungskriterien<br />
Standardanalysen<br />
Controllingrunden<br />
Das Controlling-System<br />
der Bundesknappschaft<br />
Rentenversicherung Reha-Kliniken<br />
Teilbereich<br />
Rehabilitation<br />
Budgetierung<br />
Reha-Bereich<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Benchmarking<br />
Kosten-/<br />
Leistungsrechnung<br />
Budgetierung<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Kennzahlen<br />
Das Controllingsystem der Bundesknappschaft<br />
unterstützt die Kranken- und<br />
Rentenversicherung einschließlich der Reha-<br />
Eigenbetriebe sowie der Minijob-Zentrale bei<br />
ihrer wirtschaftlichen Aufgabenwahrnehmung<br />
im operativen und strategischen Geschehen.<br />
Durch die Anwendung zahlreicher Controllinginstrumente<br />
können Schwachstellen festgestellt<br />
und Gegensteuerungsmaßnahmen<br />
initiiert werden.<br />
Krankenversicherung<br />
Im Leistungsbereich Krankenhausbehandlung<br />
wurde die Abrechnung auf das im Jahr 2003<br />
bereits in einzelnen Krankenhäusern und ab<br />
<strong>2004</strong> bundesweit geltende diagnoseorientierte<br />
Fallpauschalensystem (DRG) umgestellt.<br />
Hierdurch ist die Höhe der Vergütung eines<br />
Krankenhausfalles grundsätzlich verweildauerunabhängig<br />
geworden, Einzelaufnahmen<br />
im Krankenhaus werden im Wiederholungsfall<br />
zu einem Fall zusammengeführt und somit<br />
nur einmal bezahlt. Da nunmehr überwiegend<br />
Optimierung der<br />
Belegungssteuerung<br />
Controllingrunden<br />
Konzept der<br />
personifi zierten<br />
Verantwortung<br />
Verwaltungskosten Bildungsstätten<br />
Kostenstellenrechnung<br />
Betriebsabrechnungsbogen<br />
Budgetierung<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Kennzahlen<br />
Controllingrunden<br />
Kostenstellenrechnung<br />
Budgetierung<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Kennzahlen<br />
die konkreten medizinischen Konstellationen<br />
kostenrelevant werden, mussten neue<br />
Controllingansätze gefunden und umgesetzt<br />
werden (der Fallanteil der nach DRG abgerechneten<br />
Fälle lag im Jahr <strong>2004</strong> bei rund 76<br />
Prozent). Weitere Optimierungen fanden auch<br />
in anderen Leistungsbereichen statt.<br />
Das Rechnungsergebnis <strong>2004</strong> wurde im<br />
wesentlichen durch die Leistungseinschränkungen<br />
aufgrund des Gesetzes zur Modernisierung<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GMG), das zum 1. Jaunar <strong>2004</strong> in Kraft<br />
getreten ist, beeinflusst. In allen zuzahlungspflichtigen<br />
Leistungsbereichen sind deutliche<br />
Ausgabensenkungen (unter anderem auch<br />
durch Vorwegnahmeeffekte) eingetreten.<br />
Verstärkt wurde dieser Effekt noch durch<br />
den im Jahr <strong>2004</strong> erhöhten Herstellerrabatt<br />
der pharmazeutischen Unternehmen für<br />
verschreibungspflichtige Arzneimittel und<br />
die Umsetzung der Heilmittelrichtlinien zum<br />
1. Juli <strong>2004</strong>.
Im Vergleich zur übrigen gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (Veränderungsrate<br />
2003/<strong>2004</strong>: - 3,1 Prozent) weist die knappschaftliche<br />
Krankenversicherung unter<br />
Berücksichtigung der Altersstandardisierung<br />
mit minus 6,1 Prozent eine deutlich günstigere<br />
Veränderungsrate aus.<br />
Insofern wurde das für das Jahr <strong>2004</strong> zur<br />
Verfügung stehende Budget deutlich unterschritten.<br />
Auch die übrigen im Rahmen des<br />
Controllings vereinbarten Ziele (zum Beispiel<br />
Ausgabensteigerung in Relation zur Entwicklung<br />
in der übrigen gesetzlichen Krankenversicherung)<br />
konnten erreicht werden.<br />
Reha-Kliniken<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> wurden zwei neue Einrichtungen<br />
mit stationärer und ambulanter/teilstationärer<br />
Rehabilitation in Bottrop und Bietschied in<br />
das bestehende Controllingsystem implementiert.<br />
Die zu Beginn des Jahres <strong>2004</strong> festgelegten<br />
Ziele (zum Beispiel Budgeteinhaltung,<br />
Stabilisierung bzw. Steigerung der Fremdbelegung)<br />
konnten weitgehend erreicht werden.<br />
Letztlich kann festgestellt werden, dass die<br />
Reha-Kliniken im Jahr <strong>2004</strong> zu konkurrenzfähigen<br />
Pflegesätzen bewirtschaftet wurden.<br />
Verwaltungskosten<br />
Wegen der gesetzlichen Ausgabenbegrenzung<br />
der Verwaltungskosten der Krankenversicherung<br />
gem. § 4 Abs. 4 SGB V und der<br />
zu erwirtschaftenden Fusionsrendite der<br />
Rentenversicherung durch die<br />
Rentenversicherungsorganisationsreform<br />
gem. § 220 Abs. 3 SGB VI gewinnt das Verwaltungskosten-Controlling<br />
immer mehr an<br />
Bedeutung.<br />
Die Verwaltungskosten des Jahres <strong>2004</strong><br />
betragen insgesamt rund 3,4 Milliarden<br />
Euro. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich ein<br />
Rückgang um 11,5 Millionen Euro (3,3 Prozent).<br />
Auf die knappschaftliche Krankenversicherung<br />
entfällt ein Anteil von 172,6 Millionen Euro. Je<br />
Versicherten ergibt sich damit ein Wert von<br />
122,08 Euro (Vorjahr 125,70 Euro), das heißt,<br />
der Rückgang beträgt 2,9 Prozent. Der Anteil<br />
der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
beträgt 162,9 Millionen Euro. Gegenüber dem<br />
VorJahreswert von 172,7 Millionen Euro beläuft<br />
sich der Rückgang hier auf 9,8 Millionen<br />
Euro bzw. 5,7 Prozent. Damit wurden alle<br />
Controlling ziele des Jahres <strong>2004</strong> erreicht.<br />
Die Fortsetzung der Einsparbemühungen<br />
im Verwaltungskostenbereich stehen auch<br />
zukünftig im Mittelpunkt der Controllingaktivitäten.<br />
Mittelfristiges Ziel ist hierbei<br />
die Senkung des Kostenniveaus unter die<br />
Durchschnittswerte der anderen Kranken- und<br />
Rentenversicherungsträger. Im Bereich der<br />
Rentenversicherung beteiligt sich die Bundesknappschaft<br />
am Aufbau des durch den § 69<br />
Abs. 5 SGB IV legitimierten Benchmarkings der<br />
Rentenversicherungsträger mit dem Ziel einer<br />
weiteren Kostenoptimierung.<br />
Haushalt und Finanzen<br />
123
124 Haushalt und Finanzen<br />
8.4 Datenverarbeitung<br />
Die gegenwärtige Datenverarbeitung<br />
bei der Bundesknappschaft basiert auf einem<br />
modernen Großrechenzentrum, das im Verwaltungsgebäude<br />
des Standortes Königsallee<br />
in Bochum untergebracht ist. Hier werden von<br />
zentraler Stelle aus in einem automatisierten,<br />
bedienerlosen Service-Betrieb „rund um die<br />
Uhr“ an sieben Tagen pro Woche die maschinell<br />
unterstützten Verfahren für die Sachbearbeitung<br />
in einem bundesweit verteilten<br />
Netz mit über 70 Standorten zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Leistung des Großrechners<br />
Leistungsindex (in MIPS)<br />
Dreh- und Angelpunkt des Service-Betriebes<br />
ist ein Großrechner, über den zentrale Anwendungen<br />
wie Kranken- und Pflegeversicherung,<br />
Rentenversicherung und Verfahren der allgemeinen<br />
Verwaltung bereit gestellt werden.<br />
Mit der Integration der Minijob-Zentrale in<br />
das knappschaftliche Netzwerk hat sich auch<br />
das Spektrum der knappschaftlichen Großrechner-<br />
und PC-Anwendungen erweitert.<br />
Dementsprechend stiegen seit dem Start<br />
der Minijob-Zentrale zum 1. April 2003 die<br />
Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der<br />
DV-Landschaft.<br />
So musste im Zentralrechner zu Beginn des<br />
Jahres <strong>2004</strong> der sechste Prozessor freigeschaltet<br />
werden, damit die DV-Anwendungen<br />
weiterhin in gewohnter Performance und<br />
Stabilität zur Verfügung gestellt werden konnten.<br />
Aufgrund der gestiegenen Ansprüche aus<br />
dem Minijob-Bereich sind weitere Zuwächse<br />
an Rechnerleistung des Großrechners im Jahre<br />
<strong>2004</strong> notwendig geworden.<br />
Zusätzlich zu der traditionellen Großrechnerumgebung<br />
haben in den vergangenen Jahren<br />
zeitgemäße Client-/Server-Strukturen Einfluss<br />
01.03.2003 CPX2000-72A —— 640<br />
01.03.2003 IBM2064-2C5 —— 1.361<br />
21.01.<strong>2004</strong> IBM2064-2C6 —— 1.592<br />
24.05.<strong>2004</strong> IBM2064-2C7 —— 1.812<br />
22.01.2005 IBM2064-2C8 —— 2.023<br />
auf die Architektur des Rechenzentrums<br />
genommen. Über ein bundesweites knappschaftliches<br />
Netzwerk basierend auf dem TCP/<br />
IP-Protokoll sind die Mitarbeiter mit Windows<br />
NT basierten Arbeitsplätzen ausgestattet, die<br />
von einem NT-Server-Netz verwaltet werden.<br />
Die Anzahl der NT-PCs und der NT-Server<br />
hielten sich im Jahr <strong>2004</strong> mit rund 9.500 und<br />
um 350 auf einem nahezu gleich bleibenden<br />
hohen Niveau. Zusätzliche Systemplattformen<br />
(zum Beispiel AIX, Linux) und Technologien<br />
(zum Beispiel SAN, Terminal-Server, Firewall,<br />
Datendrehscheibe) vervollständigen das Bild<br />
des gegenwärtigen Spektrums mit seiner<br />
wachsenden Komplexität.
9 personal<br />
9.1 Personaldaten und Personalpolitik | 126<br />
9.2 Berufl iche Bildung | 130
126 Personal<br />
Personalbestand<br />
9.1 Personaldaten und Personalpolitik<br />
Am 31. Dezember <strong>2004</strong> standen im<br />
Verwaltungsbereich insgesamt 8.863 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in den Diensten der<br />
Bundesknappschaft. In den Sozialmedizinischen<br />
Dienststellen waren zu diesem Zeitpunkt<br />
549 Personen beschäftigt. Die angegebenen<br />
Daten umfassen alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des jeweiligen Bereiches,<br />
einschließlich der Nachwuchskräfte. Langfristig<br />
beurlaubte Beschäftigte wurden jedoch<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Im Verwaltungsbereich und Sozialmedizinischen<br />
Dienst der Bundesknappschaft sind im<br />
Jahr <strong>2004</strong> insgesamt 357 Mitarbeiterinnen und<br />
Personalbestand und Vollzeitstellen im Verwaltungsbereich<br />
Stand Dezember <strong>2004</strong><br />
Mitarbeiter ausgeschieden, die sich wie folgt<br />
auf die verschiedenen Ebenen und Bereiche<br />
verteilen: höherer Verwaltungsdienst 18 Mitarbeiter/innen;<br />
gehobener Verwaltungsdienst<br />
57 Mitarbeiter/innen; sonstiger Verwaltungsdienst<br />
248 Mitarbeiter/innen; Sozialmedizinischer<br />
Dienst 34 Mitarbeiter/innen.<br />
Durch die Fluktuationsrate sowie die Schaffung<br />
neuer Stellen im Verwaltungsbereich<br />
konnte die leistungsbezogene Übernahme<br />
einer großen Zahl von Nachwuchskräften (30<br />
im gehobenen Dienst und 113 im mittleren<br />
Dienst) ermöglicht werden.<br />
Angestellte ——<br />
——<br />
6.586<br />
6.064,55<br />
Beamte ——<br />
——<br />
1.455<br />
1.342,77<br />
Nachwuchskräfte ——<br />
——<br />
618<br />
618,00<br />
Lohnempfänger ——<br />
——<br />
204<br />
183,42<br />
Personalbestand und Vollzeitstellen beim Sozialmedizinischen Dienst<br />
Stand Dezember <strong>2004</strong><br />
Peronalbestand<br />
Vollzeitstellen<br />
Verwaltungsdienst<br />
——<br />
—— 161,45<br />
195<br />
Ärztlicher Dinest<br />
——<br />
——<br />
195<br />
175,88<br />
Med.-techn. Dienst/<br />
Pfl egefachdienst<br />
——<br />
—— 113,01<br />
144<br />
Reinigungspersonal<br />
——<br />
——<br />
15<br />
8,60<br />
Peronalbestand<br />
Vollzeitstellen
Altersstruktur<br />
Der weitere Personalbedarf wurde durch die<br />
Neueinstellung von Mitarbeiter/innen in den<br />
folgenden Funktionsebenen kompensiert: höherer<br />
Verwaltungsdienst 16 Mitarbeiter/innen;<br />
gehobener Verwaltungsdienst 39 Mitarbeiter/innen;<br />
sonstiger Verwaltungsdienst 249<br />
Mitarbeiter/innen.<br />
Für den Sozialmedizinischen Dienst wurden<br />
im Jahr <strong>2004</strong> insgesamt 33 Mitarbeiter/innen,<br />
davon 21 Ärztinnen/Ärzte, eingestellt.<br />
Das gegenüber den Vorjahren im Wesentlichen<br />
konstant gebliebene Durchschnittsalter<br />
betrug am 31. Dezember <strong>2004</strong> im Verwaltungsbereich<br />
40 Jahre und im Sozialmedizinischen<br />
Dienst 47 Jahre.<br />
Altersstruktur <strong>2004</strong><br />
(ohne Nachwuchskräfte und langfristig Beurlaubte)<br />
Funktionsbezogen sind im Verwaltungsbereich<br />
der Bundesknappschaft die Beamtinnen/<br />
Beamten vorwiegend im gehobenen Dienst<br />
und die Angestellten überwiegend im mittleren<br />
Dienst beschäftigt.<br />
Zur Wahrnehmung der Führungsaufgaben<br />
sind knapp vier Prozent des Verwaltungspersonals<br />
der Bundesknappschaft im höheren<br />
Dienst eingesetzt.<br />
In den Sozialmedizinischen Dienststellen wird<br />
der höhere Dienst ausschließlich durch die<br />
ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
repräsentiert, die mehr als ein Drittel des<br />
dortigen Gesamtpersonals ausmachen.<br />
> = 60 —— 196<br />
—— 46<br />
50 - 59 —— —— 180<br />
1.540<br />
40 - 49 —— —— 225<br />
2.696<br />
30 - 39 —— —— 87<br />
2.419<br />
20 - 29 —— —— 11<br />
1.376<br />
< 20<br />
—— 18<br />
—— 0<br />
Verwaltungsbereich<br />
Sozialmedizinischer Dienst<br />
Funktionsstruktur<br />
Personal<br />
127
128 Personal<br />
Nachwuchskräfte<br />
Beamte<br />
Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht<br />
Höherer Dienst —— 111<br />
—— 25<br />
Gehobener Dienst —— 737<br />
—— 616<br />
Mittlerer/Einfacher<br />
Dienst<br />
—— 1<br />
—— 0<br />
Nachwuchskräfte<br />
——<br />
——<br />
90<br />
111<br />
Angestellte<br />
Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht<br />
männlich<br />
weiblich<br />
Höherer Dienst<br />
——<br />
——<br />
112<br />
113<br />
Gehobener Dienst<br />
——<br />
——<br />
795<br />
1.216<br />
Mittlerer/Einfacher<br />
Dienst<br />
——<br />
——<br />
1.168<br />
3.684<br />
Nachwuchskräfte —— 138<br />
—— 276<br />
Nachwuchskräfte<br />
Einstellungen <strong>2004</strong><br />
Einführungslehrgang für Nachwuchskräfte<br />
in der Bildungsstätte Winterberg<br />
Im Jahre <strong>2004</strong> wurden im Verwaltungsbereich<br />
der Bundesknappschaft Nachwuchskräfte für<br />
verschiedene Berufsbilder eingestellt:<br />
Auszubildende für den Beruf<br />
Sozialversicherungsfachangestellte ________________________________________ 137<br />
Verwaltungsinspektoranwärter(innen) _______________________________________ 69<br />
Auszubildende für den Beruf Restaurantfachkraft _______________________________ 1<br />
männlich<br />
weiblich
Teilzeitbeschäftigung<br />
Bei der Teilzeitbeschäftigung ist im Jahre <strong>2004</strong><br />
wiederum ein Zuwachs zu verzeichnen. Die<br />
Entwicklung der Teilzeitbeschäftigung bei der<br />
Bundesknappschaft in den letzten zehn Jahren<br />
ist in der nachfolgenden Grafik dargestellt:<br />
Anzahl der Teilzeitbeschäftigten<br />
Mitarbeiterzahlen ohne Altersteilzeit<br />
645<br />
Weitere Zunahme der Teilzeitbeschäftigung<br />
| 1994 <strong>2004</strong> |<br />
1.567<br />
Personal<br />
129
130 Personal<br />
9.2 Berufliche Bildung<br />
Überblick über die Ausbildung bei der<br />
Bundesknappschaft<br />
Insgesamt befanden sich Ende Dezember<br />
<strong>2004</strong> 627 Nachwuchskräfte in Ausbildung bei<br />
der Bundesknappschaft (ohne Eigenbetriebe).<br />
Für die <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und das<br />
Bundesversicherungsamt werden insgesamt<br />
ein Sozialversicherungsfachangestellter und<br />
zehn Verwaltungsinspektoranwärter ausgebildet.<br />
Sie sind in Theorie und Praxis in den<br />
Ausbildungsbetrieb der Bundesknappschaft<br />
integriert.<br />
Ausbildung der Verwaltungsinspektoranwärter(innen)<br />
Die Ausbildung der Verwaltungsinspektoranwärter(innen)<br />
gliedert sich in das Grundstudium<br />
an der Fachhochschule des Bundes für<br />
öffentliche Verwaltung in Berlin, in berufspraktische<br />
Studienzeiten und in das Hauptstudium<br />
an der Fachhochschule des Bundes,<br />
Abteilung <strong>Knappschaft</strong>sversicherung, in<br />
Bochum. Sie dauert insgesamt drei Jahre.<br />
Die Verordnung über die Laufbahn, Ausbildung<br />
und Prüfung für den gehobenen nichttechnischen<br />
Dienst in der Sozialversicherung<br />
des Bundes vom 14. Dezember 2001 sieht auch<br />
die Durchführung eines Projekts im Rahmen<br />
des zweiten Praktikums vor.<br />
Bisher wurde eine Vielzahl von verschiedenen<br />
Projekten von den Verwaltungsinspektoranwärtern<br />
durchgeführt, die sich durch eine<br />
hohe Qualität ausgezeichnet haben.<br />
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist,<br />
dass die in den Projekten erzielten Ergebnisse<br />
Ausbildung bei der Bundesknappschaft <strong>2004</strong><br />
Anzahl der Auszubildenden / ohne Bildungsstätten / Stand Dezember <strong>2004</strong> (Gesamtzahl 627)<br />
Sozialversicherungsfachangestellte/r<br />
—— 403<br />
—— 1<br />
—— 0<br />
—— 206<br />
Verwaltungsinspektoranwärter/innen —— 2<br />
—— 8<br />
—— 7<br />
Fachinformatiker —— 0<br />
—— 0<br />
Bundesknappschaft<br />
<strong>Bahn</strong>-Versicherungsanstalt<br />
Bundesversicherungsamt<br />
weitere Verwendung in der Ausbildung und<br />
teilweise in den Fachabteilungen gefunden<br />
haben. Beispielhaft können folgende Projekte<br />
genannt werden:<br />
Marketingstrategien für die Ausbildung bei<br />
der Bundesknappschaft,<br />
Erstellung einer Arbeitshilfe zur Speicherung<br />
von Anrechnungszeiten,<br />
eGovernment (digitalisierte Geschäftsabläufe).
Auch zukünftige Projekte der Verwaltungsinspektoranwärter<br />
versprechen für die Bundesknappschaft<br />
interessante Ergebnisse.<br />
Im März <strong>2004</strong> wurden 27 Verwaltungsin spektoranwärter/innen<br />
(davon 3 BVA) und im<br />
September <strong>2004</strong> 49 Verwaltungsinspektoranwärter/innen<br />
(davon 4 für das Bundesversicherungsamt)<br />
eingestellt. Zusammen mit<br />
den Einstellungsjahrgängen 2002 und 2003<br />
befanden sich Ende Dezember <strong>2004</strong> insgesamt<br />
217 Nachwuchskräfte in der Ausbildung<br />
für die gehobene Funktionsebene.<br />
Die Zwischenprüfung zum Ende des Grundstudiums<br />
wurde im März <strong>2004</strong> von 44<br />
Verwaltungsinspektoranwärter/innen bzw.<br />
September <strong>2004</strong> von 22 Verwaltungsinspektoranwärter/innen<br />
erfolgreich abgelegt.<br />
52 Verwaltungsinspektoranwärter/innen der<br />
Bundesknappschaft haben im Jahr <strong>2004</strong> mit<br />
erfolgreichem Ablegen der Laufbahnprüfung<br />
ihren Vorbereitungsdienst beendet.<br />
Ausbildung zum Sozialversicherungsangestellten<br />
Die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />
umfasst 36 Monate, die sich<br />
in drei Abschnitte (praktische Ausbildung,<br />
theoretischer Unterricht und Unterricht in der<br />
Berufsschule) gliedert.<br />
Zum 1. August <strong>2004</strong> wurden insgesamt 138<br />
Auszubildende eingestellt, davon 80 in der<br />
Einstellungen von Nachwuchskräfte für die gehobene Funktionsebene 2002 - <strong>2004</strong><br />
in Mitarbeiterzahlen (Gesamtzahl 217)<br />
März 2002 —— 24<br />
September 2002 —— 41<br />
März 2003 —— 27<br />
September 2003 —— 49<br />
März <strong>2004</strong> —— 27<br />
September <strong>2004</strong> —— 49<br />
Auszubildende zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />
in Mitarbeiterzahlen / Stand Dezember <strong>2004</strong> (Gesamtzahl 404)<br />
Ende <strong>2004</strong> wurden bei der <strong>Knappschaft</strong><br />
627 Nachwuchskräfte ausgebildet<br />
2002<br />
——<br />
—— 63<br />
77<br />
2003 —— —— 59<br />
77<br />
<strong>2004</strong> —— —— 56<br />
72<br />
Hauptverwaltung und 58 in den Verwaltungsund<br />
Geschäftsstellen. Am Ende des Jahres<br />
<strong>2004</strong> befanden sich insgesamt 404 Auszubildende<br />
in der Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten.<br />
Hautverwaltung<br />
Verwaltungs- und Geschäftsstellen<br />
Personal<br />
131
132 Personal<br />
Rund 5.800 Mitarbeiter/innen nahmen<br />
an Weiterbildungsmaßnahmen teil<br />
Im Sommer <strong>2004</strong> hat die Abschlussprüfung<br />
für die im Jahre 2001 eingestellten Auszubildenden<br />
stattgefunden. 133 Prüfungsteilnehmer<br />
haben die Ausbildung erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Sachbearbeiterfortbildung<br />
Das Bundesversicherungsamt hat die Prüfungsordnung<br />
für die Durchführung von<br />
Fortbildungsprüfungen nach § 46 (1) Berufsbildungsgesetz<br />
zur Sozialversicherungsfachwirtin<br />
und zum Sozialversicherungsfachwirt vom<br />
26. Januar <strong>2004</strong> erlassen. Daraufhin wurde seitens<br />
der Bundesknappschaft der F-TV (Stand:<br />
16. April <strong>2004</strong>) reformiert. Sie finden für die<br />
Teilnehmer mit Beginn der Sachbearbeiterfortbildung<br />
<strong>2004</strong> Anwendung.<br />
Die 30monatige „Sachbearbeiterfortbildung“<br />
soll Angestellte befähigen, Aufgaben der<br />
gehobenen Funktionsebene wahrzunehmen.<br />
137 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben<br />
insgesamt im Jahr <strong>2004</strong> hiervon Gebrauch<br />
gemacht, davon 75 im Bereich der Hauptverwaltung<br />
und 62 aus dem Bereich der Verwaltungs-<br />
und Geschäftsstellen.<br />
Bearbeiterfortbildung<br />
Die 24monatige „Bearbeiterfortbildung“ soll<br />
Angestellte befähigen, Aufgaben der Ebene des<br />
mittleren Dienstes sowie des Eingangs amtes<br />
des gehobenen Dienstes wahrzunehmen. An<br />
der Bearbeiterfortbildung haben am Ende des<br />
Jahres <strong>2004</strong> 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Hauptverwaltung und 10 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus den Verwaltungs- und<br />
Geschäftsstellen teilgenommen.<br />
Weiterbildung<br />
Im Berichtsjahr <strong>2004</strong> nahmen insgesamt 5.790<br />
Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen<br />
teil.<br />
Neben den fachbezogenen Weiterbildungsveranstaltungen<br />
für die Leistungsbereiche und<br />
Querschnittsbereiche der Bundesknappschaft<br />
bildeten Seminare zur Führungskräfteentwicklung<br />
einen Schwerpunkt der Beruflichen<br />
Bildung.<br />
Darüber hinaus wurden Veranstaltungen zu<br />
den Themen Arbeits- und Tarifrecht, Verwaltungsrecht,<br />
Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen,<br />
Allgemeine Datenverarbeitung<br />
sowie Organisation angeboten. Betriebliche<br />
Suchtarbeit und Kommunikation im Personalbereich<br />
waren Themenkreise weiterer<br />
Bildungsveranstaltungen.<br />
Neben der innerbetrieblich organisierten<br />
Weiterbildung mit internen und externen<br />
Dozenten werden Mitarbeitern der Bundesknappschaft<br />
Bildungsveranstaltungen der<br />
Bundesakademie für öffentliche Verwaltung<br />
oder anderer Anbieter funktionsbezogen<br />
angeboten. Außerdem ist die Bundesknappschaft<br />
auch in das Weiterbildungsprogramm<br />
des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger<br />
eingebunden.
impressum<br />
Herausgeber: Bundesknappschaft, Pieperstraße 14-28, 44871 Bochum<br />
Redaktion, Referat 0.2 Geschäftsführung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Fotos, Herbert Metzger (verantwortlich), Gilbert Gratzel-Pielorz,<br />
Gestaltung: Jürgen Schumann, Patricia Strenger<br />
in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen,<br />
Fachabteilungen, Referaten und Verwaltungsstellen<br />
Gesamtherstellung:<br />
Graphische Betriebe der Bundesknappschaft
<strong>2004</strong>