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Stand und Entwicklung der Erntetechnik in der Landwirtschaft

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<strong>Stand</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Erntetechnik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Landwirtschaft</strong><br />

Dr. Markus Demmel<br />

Institut für Landtechnik <strong>und</strong> Tierhaltung<br />

Bayerische Landesanstalt für <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Landesjägertag 2008<br />

Ausschuss Nie<strong>der</strong>wild<br />

Bamberg<br />

5. April 2008<br />

Demmel ILT1 081 Dm009-1


Land-Technik Land Technik <strong>und</strong> Emotionen<br />

Land - Technik kann fasz<strong>in</strong>ierend se<strong>in</strong><br />

Land - Technik kann Angst machen<br />

Land - Technik kann nicht schlecht / böse se<strong>in</strong><br />

(Technikfe<strong>in</strong>dlichkeit)<br />

Land - Technik kann nicht allmächtig se<strong>in</strong><br />

Land - Technik darf nicht Selbstzweck se<strong>in</strong><br />

Land - Technik ist e<strong>in</strong> unverzichtbares Hilfsmittel<br />

für die Nahrungs- Nahrungs <strong>und</strong> Futtermittelerzeugung!<br />

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Aufgaben <strong>und</strong> Ziele <strong>der</strong> Landtechnik<br />

- Verbesserung des Ertrages (Steigerung <strong>der</strong> Erträge,<br />

Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verluste, Erhaltung bzw. Erhöhung <strong>der</strong><br />

Produktqualität)<br />

- Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitserledigung (Reduzierung des<br />

Arbeitszeitbedarfes, Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Arbeitsschwere, Steigerung<br />

Steigerung<br />

des Arbeitskomforts, Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitssicherheit)<br />

- Kostene<strong>in</strong>sparung (effektiver E<strong>in</strong>satz von Produktionsmitteln,<br />

kostensparende Mechanisierung <strong>und</strong> Gebäude)<br />

- Erhaltung <strong>der</strong> Bodenfruchtbarkeit<br />

- M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung unerwünschter Stoffe<strong>in</strong>träge <strong>und</strong><br />

Re<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Luft<br />

- Schutz <strong>der</strong> Tiere <strong>und</strong> <strong>der</strong> Landschaft<br />

- Schonung fossiler Energieträger <strong>und</strong> Rohstoffe<br />

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E<strong>in</strong>flüsse auf die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Landtechnik<br />

Landtechnik ist e<strong>in</strong> Hilfsmittel <strong>und</strong> unterliegt, wie die<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> selbst, vielfältigen E<strong>in</strong>flüssen:<br />

klimatischen Gegebenheiten,<br />

agrarstrukturellen Gegebenheiten,<br />

„weltmarktpolitischen“ Gegebenheiten.<br />

Landtechnik muss sich weiterentwickeln, da<br />

sich die Gegebenheiten <strong>und</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verän<strong>der</strong>n,<br />

<strong>der</strong> technische Fortschritt <strong>Entwicklung</strong>en ermöglicht.<br />

Landtechnik bef<strong>in</strong>det sich ständig im Spannungsfeld<br />

zwischen dem ökonomisch, ökologisch <strong>und</strong> sozial<br />

Notwendigen <strong>und</strong> Machbaren.<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Mechanisierung Außenwirtschaft<br />

→ Höhere here Leistungsfähigkeit<br />

Leistungsf higkeit<br />

(Masch<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Verfahren)<br />

→ Bessere Arbeitsqualität<br />

Arbeitsqualit t<br />

(Verfahren <strong>und</strong> Produkt)<br />

→ Entlastung des Bedieners<br />

(höhere (h here Leistungsfähigkeit Leistungsf higkeit <strong>und</strong> bessere Arbeitsqualität)<br />

Arbeitsqualit t)<br />

→ Erfüllung Erf llung gesetzlicher Vorgaben<br />

(Emissionen, Dokumentation, Hygiene, .....)<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen bei <strong>Erntetechnik</strong><br />

• Trend zu selbstfahrenden Arbeitsmasch<strong>in</strong>en<br />

• größ größere<br />

ere Arbeitsbreiten<br />

• höhere Durchsatz-, Durchsatz , Flächen- Flächen <strong>und</strong> Motorleistungen<br />

• größere Korntank-, Korntank , Bunker- Bunker <strong>und</strong> Aufbaufassungsvermögen<br />

• elektronische Bedien-, Bedien , Kontroll- Kontroll <strong>und</strong> E<strong>in</strong>stellsysteme<br />

• Sensorsysteme für Ertrag <strong>und</strong> Qualität<br />

• automatische Lenkung auch <strong>in</strong> Getreide <strong>und</strong> Grassilage<br />

• bodenschonende Fahrwerke<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Getreideernte<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Getreideernte<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Getreideernte<br />

Mähdrescher – nur mehr selbstfahrend<br />

• Schneidwerksbreiten typisch 5,5 - 7,5 Meter, bis zu 10,5 Meter<br />

• Motorleistungen 150 – 400 kW (200 – 550 PS)<br />

• Korntankvolum<strong>in</strong>a 8.000 – 14.000 Liter<br />

• Arbeitsgeschw<strong>in</strong>digkeit 1,5 – 3 ms -1 (6 – 10 km/h)<br />

• Flächenleistung Fl chenleistung 1 – 3 ha/h<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Silomaisernte<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Grassilagebergung<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Silomaisernte<br />

Feldhäcksler – fast nur mehr selbstfahrend<br />

• Schneidwerksbreiten Mais typisch 4,5 – 7,5 Meter, bis zu 10,5 Meter<br />

• Motorleistungen 330 – 730 kW (450 – 1.000 PS)<br />

• Arbeitsgeschw<strong>in</strong>digkeit 1,5 – 3 ms -1 (6 – 10 km/h)<br />

• Flächenleistung Fl chenleistung Silomais 2 – 4 ha/h, Gras 5 – 10 ha/h<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Gras- Gras /Grassilageernte<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Gras- Gras /Grassilageernte<br />

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<strong>Entwicklung</strong>stendenzen Gras- Gras /Grassilageernte<br />

Mähwerke – traktorangebaut <strong>und</strong> selbstfahrend<br />

• Schneidwerksbreiten typisch 3,0 – 9,6 Meter, bis zu 14 Meter<br />

• Motorleistungen 80 – 110 kW (200 – 480 PS)<br />

• Arbeitsgeschw<strong>in</strong>digkeit 3 – 4,5 ms -1 (10 – 16 km/h)<br />

• Flächenleistung<br />

Fl chenleistung 3,0 m AB 2 – 3 ha/h<br />

4,5 m AB 3 – 4 ha/h<br />

8,5 m AB 5 – 10 ha/h (15 ha/h)<br />

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Konsequenzen <strong>und</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

• Große Gro e Masch<strong>in</strong>en + breite Schneidwerke + großes gro es Korntankvolumen<br />

→ hohe Masch<strong>in</strong>engewichte (Bodendruck)<br />

• Hohe Bergeleistung (Mähdrescher (M hdrescher <strong>und</strong> Feldhäcksler<br />

Feldh cksler)<br />

→ hohe Abfuhrleistung + E<strong>in</strong>lagerungsleistung<br />

• Große Gro e Arbeitsbreite (Mähdrusch)<br />

(M hdrusch)<br />

→ Strohverteilung<br />

• Große Gro e Transportmengen <strong>und</strong> Transportentfernungen (Biomasse)<br />

→ Verfahrensorganisation<br />

• Große Gro e Arbeitsbreiten <strong>und</strong> hohe Arbeitsgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

→ Fluchtentfernungen für f r Nie<strong>der</strong>wild werden größ größer<br />

er <strong>und</strong> die<br />

Fluchtzeiten ger<strong>in</strong>ger. Blickw<strong>in</strong>kel für f r Fahrer werden größ größer<br />

er<br />

<strong>und</strong> Reaktionszeiten kürzer. k rzer. Risiken beson<strong>der</strong>s bei Mäh- M<br />

werken <strong>und</strong> auch bei <strong>der</strong> Maissilageernte (Feldh ( Feldhäcksler cksler). ).<br />

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<strong>Stand</strong> + <strong>Entwicklung</strong>en „technische Wildretter“<br />

• „Kämme mme“ <strong>und</strong> „Rechen Rechen“ an den seitenangebauten Mähwerken M hwerken s<strong>in</strong>d<br />

wie<strong>der</strong> verschw<strong>und</strong>en (wirkungslos, größ größere<br />

ere Mähwerksbreiten)<br />

M hwerksbreiten)<br />

• Untersuchungen <strong>und</strong> Forschungsvorhaben unter Beteiligung des<br />

Bayerischen Landesjagdverbandes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bayerischen<br />

Landesanstalt für f r <strong>Landwirtschaft</strong> (1998-2000) (1998 2000) bzw. Institut für f r<br />

Landtechnik Bauwesen <strong>und</strong> Umwelttechnik zusammen mit DLR<br />

<strong>und</strong> ISA <strong>und</strong> haben zu e<strong>in</strong>em handgeführten, handgef hrten, Infrarot basierten<br />

Detektorsystem zum Auff<strong>in</strong>den von Wild geführt. gef hrt.<br />

• ISA hat dieses handgeführte handgef hrte System im Rahmen e<strong>in</strong>es durch die<br />

DBU geför<strong>der</strong>ten gef r<strong>der</strong>ten <strong>Entwicklung</strong>sprojektes durch Integration<br />

e<strong>in</strong>es Mikrowellensensors weiterentwickelt.<br />

• L.A.R.S. Wildrettungssystem (Vogelscheuchenpr<strong>in</strong>zip, akustisch)<br />

verscheucht das Wild. Erfolg gut, wenn es m<strong>in</strong>d. 12 St<strong>und</strong>en,<br />

max. 24 St<strong>und</strong>en vor dem Mähen M hen aufgestellte <strong>und</strong> erst zum<br />

Mähen hen entfernt wird.<br />

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<strong>Stand</strong> + <strong>Entwicklung</strong>en „technische Wildretter“<br />

• E<strong>in</strong> Konsortium mit Beteiligung von ISA, DLR, Claas, TUM <strong>und</strong><br />

Universität Universit t Hohenheim <strong>und</strong> des Bayerischen Jagdverbandes<br />

hat 2007 e<strong>in</strong> vom B<strong>und</strong> geför<strong>der</strong>tes gef r<strong>der</strong>tes Forschungs- Forschungs uns<br />

<strong>Entwicklung</strong>sprojekt „Wildrettung Wildrettung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>“<br />

<strong>Landwirtschaft</strong><br />

gestartet.<br />

Ziel ist es, aufbauend auf das verfügbare<br />

verf gbare Know-How<br />

Know How, , durch<br />

Komb<strong>in</strong>ation unterschiedlicher Sensoren (Sensor Fusion) e<strong>in</strong><br />

masch<strong>in</strong>engetragenes Wild - Detektionssystem zu entwickeln.<br />

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