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208 Positionen zum Wiederaufbau verlorener Bauten und Räume Forschungen Heft 143<br />

Entstehen, Ursachen und Beweggründe<br />

der Bürgerinitaitve<br />

Aus der Gefahr heraus, dass nach langer<br />

Zeit des Stillstands der ehemalige Standort<br />

des Rathauses bebaut werden könnte, entstand<br />

Mitte der 1980er Jahre der Freundeskreis<br />

Historisches Rathaus Wesel. Er wurde<br />

von Siegfried Landers ins Leben gerufen,<br />

der über viele Jahre einen Wiederaufbau<br />

gefordert hatte, ohne dafür Gehör zu finden.<br />

Der Freundeskreis umfasste zunächst<br />

elf Personen – Freunde und Bekannte Landers.<br />

Ziel war es zunächst, das Vorhaben<br />

der Rekonstruktion des Historischen Rathauses<br />

nicht „für immer“ auszuschließen;<br />

gleichzeitig konnte darüber auch die<br />

Bedeutung eines Wiederaufbaus formuliert<br />

und einer nunmehr an verschiedenen<br />

Stellen interessierten Öffentlichkeit vorgetragen<br />

werden. Der Freundeskreis verbreiterte<br />

sich rasch zu einer dann als Verein<br />

eingetragenen Bürgerinitiative.<br />

Innere Struktur der Bürgerinitiative<br />

Zusammenarbeit<br />

Die Bürgerinitiative ist als Verein organisiert.<br />

Der Vorstand besteht aus fünf Personen<br />

und zusätzlich Siegfried Landers als<br />

Ehrenvorsitzendem, dem Dombaumeister<br />

Prof. Deurer als Architekten und rund<br />

25 Beiräten. Als Hauptvertreterin des Vereins<br />

wird öffentlich Dagmar Ewert-Kruse<br />

wahrgenommen, die dem Vorstand als Koordinatorin<br />

angehört und zudem mittlerweile<br />

Vorsitzende des Vorstands der Bürgerstiftung<br />

Historisches Rathaus Wesel<br />

ist. Diese Stiftung wurde 2006 gegründet.<br />

Nach dem Erreichen einer Spendensumme<br />

von 825 000 Euro hat der Verein per Beschluss<br />

der Mitgliederversammlung dieses<br />

Vermögen Mitte 2006 zur Bildung des<br />

Stiftungskapitals für die Bürgerstiftung<br />

verwendet, die seitdem als Finanzierungsorgan<br />

und seit Baubeginn im Jahr 2009 als<br />

Bauherrin fungiert. Die Stiftung besitzt einen<br />

ebenfalls fünfköpfigen Vorstand, der<br />

fast mit dem des Vereins identisch ist. Zudem<br />

existiert ein Kuratorium, das aus elf<br />

Personen besteht, von denen vier von anderen<br />

Institutionen (Stadt Wesel, Sparkasse,<br />

Volksbank sowie Familie Trapp als<br />

Hauseigentümerin) abgeordnet sind.<br />

fach genannten ISG sind dies das City-Management,<br />

der Dombauverein und verschiedene<br />

Vereine der Brauchtumspflege<br />

sowie aus dem kulturellen Bereich, so dass<br />

beispielsweise auch Benefizkonzerte u.ä.<br />

für den Wiederaufbau veranstaltet wurden<br />

und sowohl der Lions-Club als auch<br />

der Rotary-Club Wesel-Dinslaken mehrfach<br />

Spendensammlungen zugunsten der<br />

Bürgerinitiative durchgeführt haben. Zudem<br />

bestehen Verbindungen zu mehreren<br />

politischen Fraktionen und Parteien.<br />

Aktivitäten<br />

Die Bürgerinitiative hat sich in ihrem Aktivitätsmuster<br />

mehrfach gewandelt. Sie begann<br />

als Protestinitiative mit einer entsprechenden<br />

politischen Aktivität, die aus<br />

einer relativ breiten Informations- und<br />

Überzeugungsstrategie sowie Lobbyismus<br />

bestand. Mit der anstehenden Bebauung<br />

des Rathausstandortes in den 1990er Jahren<br />

scheint sich der Verein vor allem um<br />

persönliche Verhandlungen mit dem Investor<br />

bemüht zu haben, um konkret auf<br />

den Bauentwurf einzuwirken und eine<br />

spätere Integration der Fassade offen zu<br />

halten. Schließlich sammelt der Verein<br />

seit 2003 mit großem Erfolg Spenden und<br />

Spendenzusagen – ungefähr 98 Prozent<br />

des Kapitaleigenanteils der BI von 1,35<br />

Mio. Euro sind bereits durch Spenden akquiriert<br />

worden – und hat zudem den politischen<br />

Lobbyismus auf lokaler und Landesebene<br />

verstärkt. Mittlerweile scheint<br />

sich der Verein einem breiteren Aufgabenspektrum<br />

und einer erweiterten inhaltlichen<br />

Zielsetzung (Aufwertung des Großen<br />

Marktes) in der gemeinsamen Artikulation<br />

mit der IGS Domviertel zu nähern.<br />

Erweiterte Wertvorstellungen und<br />

Zielsetzungen<br />

Der Verein sieht sich als überparteilich<br />

und weltanschaulich unabhängig an. Dies<br />

scheinen auch die Abstimmungsergebnisse<br />

innerhalb des Stadtrats zu bestätigen,<br />

bei denen in allen Fraktionen eine Mehrheit<br />

für das Vorhaben bestand, wenngleich<br />

wohl etwas stärker bei den bürgerlichen<br />

Parteien.<br />

Die Bürgerinitiative ist mittlerweile gut<br />

mit anderen engagierten Gruppen in der<br />

Stadt vernetzt. Neben der bereits mehr­

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