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Fallstudien<br />

125<br />

denen Kellerreste als nicht denkmalwürdig<br />

einzustufen, so dass sie infolgedessen<br />

abgetragen wurden, auf öffentliche Kritik.<br />

Im Rahmen der Stadterneuerung leitete<br />

der Stadtrat per Beschluss im Februar<br />

2002 die Vorbereitenden Untersuchungen<br />

für den Neumarkt ein. Das Gebiet wurde<br />

in das Bund-Länder-Programm „Städtebauliche<br />

Erneuerung“ aufgenommen<br />

und im November 2002 als Sanierungsgebiet<br />

im vereinfachten Verfahren förmlich<br />

festgesetzt. Damit war die Voraussetzung<br />

für den Einsatz von Städtebaufördermitteln<br />

zur Erreichung der Erneuerungsziele,<br />

die vor allem Erschließungs- und Gestaltungsmaßnahmen<br />

für den öffentlichen<br />

Raum umfassten (u. a. für eine öffentliche<br />

mehrgeschossige Tiefgarage unter dem<br />

Platzbereich), für einen Bewilligungszeitraum<br />

von 15 Jahren gegeben. Im September<br />

2002 setzte die GHND ein Bürgerbegehren<br />

für den historischen Wiederaufbau<br />

in Gang, dessen Stimmen von etwa 63.300<br />

wahlberechtigten Dresdenern im April<br />

2003 bei der Stadtverwaltung eingereicht<br />

wurden. Das Bürgerbegehren wurde allerdings<br />

im Herbst 2003 von der Stadtverwaltung<br />

für ungültig erklärt. Die Debatte um<br />

den Erhalt der im Boden lagernden Befunde<br />

wiederholte sich, nachdem 2003 durch<br />

erneute archäologische Grabungen auf<br />

dem Areal der geplanten Tiefgarage Reste<br />

der mittelalterlichen Stadtbefestigung gefunden<br />

wurden, aber auch diese aus wirtschaftlichen<br />

Erwägungen beseitigt wurden.<br />

Die Eröffnung der Tiefgarage erfolgte<br />

im September 2004. Im Oktober 2005 wurde<br />

die wiedererrichtete Frauenkirche nach<br />

einer festlichen Weihe der Öffentlichkeit<br />

übergeben (vgl. Stadt Dresden: Neumarkt<br />

Dresden – Eine Ausstellung des Stadtplanungsamtes:<br />

o. S., Donath 2006: 115 – 127).<br />

Seit dem Jahr 2002 wurden sowohl von der<br />

Stadt Dresden als auch durch private Investoren<br />

verstärkt verschiedene wettbewerbliche<br />

Verfahren zur architektonischgestalterischen<br />

Auseinandersetzung von<br />

zeitgenössischer Architektur mit dem historischen<br />

Kontext durchgeführt. Sie dienten<br />

zur Qualitätssicherung aufgrund der<br />

durch das städtebaulich-gestalterische<br />

Konzept formulierten hohen Qualitätsansprüche<br />

an Gebäude, die nicht als Leitbauten<br />

vorgesehen waren. Zwischen 2002<br />

und 2008 wurden innerhalb dieser Verfahren<br />

für alle acht Quartiere sechs Realisie­<br />

rungswettbewerbe (Quartier 1, 2, 4, 5, 8),<br />

neun Fassadenwettbewerbe (Quartier 4, 8),<br />

und zwei städtische Werkstattverfahren<br />

(Quartier 7) durchgeführt. Die Entwürfe<br />

brachten eine Vielfalt von möglichen<br />

Lösungsmöglichkeiten hervor (vgl. Stadt<br />

Dresden: Neumarkt Dresden – Eine Ausstellung<br />

des Stadtplanungsamtes: o. S.).<br />

Torsten Kulke (29.08.2009) geht davon aus,<br />

dass der Wiederaufbau des Neumarkts<br />

bis heute etwa zur Hälfte realisiert wurde.<br />

Den Auftakt zum Baugeschehen markierte<br />

der zwischen 2004 bis 2006 realisierte Wiederaufbau<br />

des kleinteilig strukturierten<br />

„Quartiers an der Frauenkirche“ (Quartier<br />

1) mit 17 historischen Parzellengrundstücken,<br />

auf denen neun getrennt erschlossene<br />

Gebäude auf Grundlage eines vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplans errichtet<br />

wurden. Das „Weigelsche Haus“ wurde als<br />

Leitbau in der Kubatur einschließlich der<br />

Herstellung des Innenhofes aufgenommen.<br />

Für alle restlichen Gebäude ohne Leitfassaden<br />

wurden Realisierungswettbewerbe<br />

durchgeführt. Mit der Fertigstellung<br />

des Quartiers 1 wurde der erste Baublock<br />

am Neumarkt westlich der Frauenkirche<br />

vollendet. Im südlich an das Coselpalais<br />

angrenzenden Quartier 2 wurde das<br />

Baugeschehen durch die Errichtung eines<br />

Gebäudekomplexes mit mehreren Erschließungskernen<br />

und zwei Innenhöfen,<br />

sechs Leitfassaden und zwei modern gestalteten<br />

Fassaden geprägt, der zwischen<br />

2004 und 2007 auf Grundlage eines vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplans errichtet<br />

wurde. Es entstand eine kleinteilige Nutzungsmischung<br />

aus Gewerbeflächen in<br />

den Erdgeschosszonen sowie Büros und<br />

einem kleinen Hotel in den Obergeschossen.<br />

In einem weiteren Teilbereich des<br />

Quartiers baut der Investor der „INNSI­<br />

DE Dresdner Hotel Gesellschaft“ bis Ende<br />

2009 neben einem Hotel mehrere Wohnund<br />

Geschäftsgebäude unter Einbeziehung<br />

eines Leitbaus (Rampische Straße 19<br />

mit Erhaltung der historischen Kelleranlagen)<br />

sowie einer Leitfassade (Rampische<br />

Straße 9). Mehrere Bauvorhaben als Wohnund<br />

Geschäftsgebäude stehen in diesem<br />

Bereich noch aus, u. a. ein Wohn- und Geschäftsgebäude<br />

auf sechs historischen<br />

Parzellen (Rampische Straße 23–27) mit<br />

drei Leitfassaden, ein Leitbau als Kopfbau<br />

am östlichen Ende des Quartiers sowie ein<br />

Gebäude auf einem Grundstück, das von

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