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Schwarzwildbejagung<br />
<strong>Warum</strong> <strong>wir</strong><br />
<strong>Drückjagden</strong><br />
<strong>brauchen</strong><br />
<strong>Drückjagden</strong> auf Schwarzwild funktionieren<br />
nur, wenn sie revierübergreifend<br />
organisiert werden. Das kann eine gemeinsame<br />
Aktion von zwei angrenzenden<br />
Revierinhabern sein oder eine<br />
Aktion, bei der gleich mehrere Reviere<br />
oder auch ein ganzer Hegering mitmachen.<br />
Dass der Erfolg nur gemeinsam<br />
erreicht werden kann, hat folgende<br />
Gründe:<br />
� Viele Saueneinstände liegen in Dickungen,<br />
die von einem Jagdpächter<br />
allein schon wegen der Grenzverhältnisse<br />
oft nicht bejagt werden<br />
können. Um „bejagungsfreie Zonen“<br />
zu vermeiden, müssen die<br />
Jagdnachbarn zusammenarbeiten.<br />
� Viele Jäger sind sich über die Einstände<br />
des Schwarzwildes selbst nicht im<br />
Klaren. Man wartet auf die Sauen<br />
dort, wo sie zu Schaden gehen, aber<br />
nicht auf dem Rückwechsel in den<br />
Einstand. Bei einer revierübergreifenden<br />
Jagd werden oft erst die wahren<br />
Schwarzwildeinstände bekannt.<br />
� Die Schwarzwilddichte <strong>wir</strong>d von den<br />
Land<strong>wir</strong>ten und auch von den Jägern<br />
oft überschätzt. Da die Sauen ihre<br />
Einstände wechseln, hat es wenig<br />
Sinn an einem bestimmten Tag in<br />
10 10/2012<br />
einem einzelnen Revier eine Jagd zu<br />
veranstalten – die Sauen sind meist<br />
nicht „zu Hause“. Die Folge: Die<br />
Strecke bleibt hinter den Erwartungen<br />
zurück.<br />
� Je mehr Flächen bei einer Jagd abgedeckt<br />
werden, desto besser.<br />
� Ein großer Vorteil bei revierübergreifenden<br />
Jagden ist die Nutzung<br />
der Fernwechsel. Um diese zu erkennen,<br />
muss nach jeder gemeinsamen<br />
Jagd eine „Nachbereitung“ stattfi<br />
nden.<br />
Mit Sorge sehen die Jäger dem Herbst entgegen. Denn<br />
trotz einer Rekordjagdstrecke von über 60.000 Schwarzkitteln<br />
im letzten Jahr steigen die Bestände weiter an.<br />
Revierübergreifende Jagden sind ein Mittel, mit dem die<br />
Jäger die Situation in den Griff bekommen und Wildschäden<br />
vermeiden wollen.<br />
K. Schmidt<br />
Neu: Bewegungsjagdversicherung<br />
für Hunde bei der Gothaer<br />
Dem BJV ist es gelungen, einen speziellen<br />
Versicherungsschutz für die auf<br />
Bewegungsjagden eingesetzten Hunde<br />
mit der Gothaer Versicherung AG<br />
zu vereinbaren. Ausgeschlossen sind<br />
Maisjagden und die Jagd im Gatter.<br />
Informationen: Gothaer Versicherung<br />
AG, Tel.: 05 51/70 154-392 und -398,<br />
E-Mail: jagd@gothaer.de und bernhard_hoppe@gothaer.de<br />
Foto: M. Migos, K. Schmadalla
Wie gewinnen Sie Ihre<br />
Jagdkollegen?<br />
Revierübergreifende <strong>Drückjagden</strong> funk tionieren nur,<br />
wenn alle mitmachen. Doch <strong>wir</strong>klich alle Reviernachbarn<br />
dafür zu begeistern, ist nicht immer ganz einfach.<br />
Denn das eigene Revier ist ein wenig wie die<br />
eigene Burg. Wer die Kollegen aus den Nachbarrevieren<br />
oder aus der ganzen Hegegemeinschaft unter<br />
einen Hut bringen will, der muss einiges beachten.<br />
�Sie <strong>brauchen</strong> Zeit<br />
Wer eine erfolgreiche revierübergreifende<br />
Drückjagd durchführen will,<br />
muss langfristig planen und mindestens<br />
ein Jahr Vorlauf haben. Sie <strong>brauchen</strong><br />
diese Zeit, um schon im Vorfeld<br />
ein Vertrauensverhältnis untereinander<br />
aufzubauen. Viele Gespräche werden<br />
dafür notwendig sein: „Wie viele<br />
Sauen habt denn Ihr? Wo sind sie bei<br />
Euch hauptsächlich? Was erlegt Ihr so<br />
im Jahr? Wie schaut bei Euch die Bestandsstruktur<br />
aus?“ Nur wer miteinander<br />
redet, lernt sich und die Reviere<br />
rundherum kennen. Und nur wer sich<br />
kennt, <strong>wir</strong>d bereit sein, die Reviergrenzen<br />
zu öffnen.<br />
�Sie <strong>brauchen</strong> „Know-how“<br />
Eine erfolgreiche revierübergreifende<br />
Drückjagd muss nicht nur emotional<br />
vorbereitet werden, sondern natürlich<br />
auch praktisch. Am besten schauen Sie<br />
und Ihre Jagdkollegen sich eine solche<br />
Jagd einmal dort an, wo sie schon seit<br />
langem erfolgreich durchgeführt <strong>wir</strong>d.<br />
Es ist kein Zeichen von Schwäche,<br />
wenn man sich bei erfahrenen Jägern<br />
und vor allem auch bei den Schwarzwildberatern<br />
Rat holt – im Gegenteil.<br />
Holen Sie sich den Experten, er hilft<br />
Ihnen, dass dann auch alles so klappt,<br />
wie Sie es sich vorgestellt haben. Nehmen<br />
Sie Kontakt auf mit dem Hundemann.<br />
In den Schwarzwildregionen<br />
Was muss ich tun zur Verkehrssicherung?<br />
Die gesetzlichen Regelwerke hierzu<br />
fi nden <strong>wir</strong> in den Unfallverhütungsvorschriften<br />
(§§ 4 Abs. 1 bis 11 UVV), der<br />
Straßenverkehrsordnung (§ 45 Abs. 1,<br />
3, 4, 6 StVO), dem Bürgerlichen Gesetzbuch<br />
(§ 823 BGB) und dem Strafgesetzbuch<br />
(StGB). Die sachliche Zuständigkeit<br />
für die Absicherung von<br />
Treib- und <strong>Drückjagden</strong> liegt bei den<br />
Straßenverkehrsbehörden. Die sitzen<br />
in der Stadtverwaltung oder im Landratsamt.<br />
In dringenden Fällen kann die<br />
Polizei an Stelle der Straßenverkehrsbehörden<br />
tätig werden und vorläufi ge<br />
Maßnahmen treffen.<br />
Die sachliche Zuständigkeit liegt nicht<br />
beim Jäger. Das heißt, einfach nur<br />
Warndreiecke aufstellen, ist keine ge-<br />
Für eine erfolgreiche, revierübergreifende Jagd <strong>brauchen</strong><br />
Sie viele, die mitmachen, viel Zeit und einen „Leitwolf“.<br />
gibt es spezialisierte Hundeleute. Auch<br />
sie helfen gerne weiter. Für die technische<br />
Vorbereitung müssen Sie ebenfalls<br />
viel Zeit einplanen – auch deshalb mindestens<br />
ein Jahr Vorlauf.<br />
�Sie <strong>brauchen</strong> einen „Leitwolf“<br />
Gespräche allein reichen natürlich nicht<br />
aus. Für die erfolgreiche Jagd <strong>brauchen</strong><br />
Sie eine Führungsperson – einen, der<br />
viel vom Schwarzwild, von der Jagd<br />
und von den Menschen versteht. Ihr<br />
„Leitwolf“ sollte eine im ganzen Kreis<br />
anerkannte Persönlichkeit sein, ein<br />
Stratege, der die anderen mitreißen<br />
kann und die Sache in die Hand nimmt.<br />
R. Landgraf<br />
Damit Ihre Treib- und <strong>Drückjagden</strong> nicht zum Verkehrsrisiko werden, müssen Sicherungsmaßnahmen<br />
ergriffen werden: nach innen, um einen gefahrlosen Ablauf zu garantieren, und nach außen zum Schutz der<br />
Verkehrsteilnehmer und ihrer Fahrzeuge. Dabei dreht sich alles vor allem um zwei Maßnahmen:<br />
Maßnahmen, die Unfälle vermeiden, und Maßnahmen, die die Folgen von Unfällen verringern.<br />
eignete Maßnahme. Denn nach Paragraph<br />
53 a der Straßenverkehrs-<br />
Zulassungs-Ordnung (StVZO) hat<br />
das Warndreieck die Aufgabe, Unfälle<br />
durch Auffahren auf haltende oder wegen<br />
Betriebsstörung liegen gebliebene<br />
Kraftfahrzeuge zu verhindern. Wird<br />
eine Drückjagd nur mit einem Warndreieck<br />
gesichert, besteht im Falle eines<br />
10/2012<br />
11<br />
Foto: M. Migos
Foto: H. Kerzel<br />
Für die Anordnung zur Absicherung der Straße sind die Straßenverkehrsbehörden<br />
zuständig, nicht der Jäger.<br />
Verkehrsunfalls im Zusammenhang mit<br />
dieser Jagd für den Jagdleiter ein unkalkulierbares<br />
Risiko. Bei einem schweren<br />
Unsere Schwarzwildberater vor Ort:<br />
Mittelfranken<br />
Ernst Hahn<br />
Tel.: 0 9861/2378<br />
E-Mail: ernst-hahn@t-online.de<br />
Niederbayern<br />
Regierungsjagdberater Ludwig Sigl<br />
Tel.: 08772/91003<br />
E-Mail: L.Sigl@gmx.de<br />
Oberbayern<br />
Franz Loderer<br />
Tel.: 08458/4282<br />
Mobil: 0160 / 90742218<br />
E-Mail: franz@loderer.info<br />
Alexander Mania<br />
Tel.: 089/745145 - 0<br />
Mobil: 0171/4735172<br />
E-Mail: alexander.mania@baysf.de<br />
Josef Radlmeier<br />
Tel.: 08452/1815<br />
Mobil: 0170/5629376<br />
E-Mail: josef.radlmeier@t-online.de<br />
Oberfranken<br />
Klaus Schmidt<br />
Tel.: 09272/909926<br />
12 10/2012<br />
Verkehrsunfall, bei Verletzung oder gar<br />
Tötung von Personen besteht dann für<br />
den Jagdleiter sogar die Gefahr einer<br />
Mobil: 0170/5722026<br />
E-Mail: klaus.schmidt@baysf.de<br />
Klaus Philipp<br />
Tel.: 09194 / 332<br />
Mobil: 0170 / 2607405<br />
E-Mail: klaus.philipp@t-online.de<br />
Georg Neupert<br />
Tel.: 09287/1047<br />
Mobil: 0171/8538049<br />
Hubert Weikhart<br />
Tel.: 09363/906515 (gesch.)<br />
Tel.: 095 53/286 (privat)<br />
Mobil: 0170/3340176<br />
E-Mail: hubert.weikhart@baysf.de<br />
Oberpfalz<br />
Josef Haberkorn<br />
Tel.: 09 61/3902016<br />
Mobil: 0171/3383007<br />
E-Mail: j.haberkorn@gmx.de<br />
Schwaben<br />
Georg Böck<br />
Tel.: 08268/308<br />
Mobil: 0175/4336227<br />
E-Mail: georg.boeck@baysf.de<br />
strafrechtlichen Verfolgung durch die<br />
Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger<br />
Körperverletzung (§§ 229, 230 StGB)<br />
oder fahrlässiger Tötung (§ 222 StGB).<br />
Der verantwortliche Jagdleiter kann sich<br />
dann nicht auf die Empfehlung des bayerischen<br />
Innenministeriums zur Aufstellung<br />
von Warndreiecken vom Februar<br />
2010 berufen (AZ: IC-3612.392-17<br />
vom 23.02.2010). Denn das Ministerium<br />
weist ausdrücklich im oben angeführten<br />
Schreiben darauf hin, dass die<br />
allgemeinen zivil- und strafrechtlichen<br />
Grundsätze durch diese Regelung nicht<br />
berührt werden. H. Kerzel<br />
Die „Grundsätze zur Bewegungsjagd“<br />
fi nden Sie unter<br />
www. jagd-bayern.de,<br />
Menüpunkt „Jagdpraxis“<br />
Reinhard Ochsenbauer<br />
Tel.: 08323/802-129 (gesch.)<br />
Tel.: 08370/8823 (privat)<br />
Mobil: 0171/3142658<br />
E-Mail:afi nk@allgaeuer-anzeigeblatt.de<br />
Helmut Jaumann<br />
Tel.: 08272/994173<br />
Mobil: 0171/7762026<br />
E-Mail: KJV-Dillingen@t-online.de<br />
Unterfranken<br />
Rainer Fehn<br />
Tel.: 09763/372<br />
E-Mail: rainer.fehn@baysf.de<br />
Wolf Pösl<br />
Tel.: 09721/27598<br />
E-Mail: wolf.poesl@t-online.de<br />
Reinhard Landgraf<br />
Tel.: 09738/8137<br />
E-Mail: reinhard.landgraf@aelf-ns.<br />
bayern.de<br />
Georg Schlund<br />
Tel.: 09357/909429<br />
Mobil: 0172/1337416<br />
E-Mail: g.schlund@t-online.de