PDF-Band-11-Hämatologie - Samuel-Hahnemann-Schule
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3.4 Anzahl - Im Blut findet man 4000- 8000 pro mm³ - Sind die Leukozyten vermindert, spricht man von Leukopenie, sind nur die Lymphozyten vermindert, von Lymphopenie. - Ist die Zahl der Leukozyten erhöht, spricht man von Leukozytose, z. B. bei Entzündungen (v. a. sind hier die Granulozyten erhöht = Granulozytose) - Bei der Agranulozytose findet man keine oder nur sehr wenig Granulozyten (z. B. bei Knochenmarkszerstörung durch Vergiftungen oder Strahlenschäden). 3.5 Granulozyten 3.5.1 Neutrophile Granulozyten - Sie lassen sich weder mit sauren noch mit basischen Farbstoffen anfärben - Sie stellen mit 50- 70% die stärkste Gruppe der Leukozyten - Ihre Lebensdauer beträgt einige Tage, die Verweildauer im Blut nur einige Stunden - Sie erkennen opsonierte Erreger, d. h. sie können mit Hilfe von Rezeptoren die Fc- Fragmente eines Antikörpers erkennen, der einen Erreger „besetzt“. - Sie fressen Bakterien und verdauen diese mit Hilfe von Lysosomen- Enzymen. Sie sind eigentlich „Wegwerfzellen“, die nach einigen Einsätzen zugrunde gehen. Abgestorbene Neutrophile sind der Hauptbestandteil von Eiter. 3.5.2 Eosinophile Granulozyten - Sie lassen sich mit Eosin (saurer roter Farbstoff ) anfärben - Sie stellen im Blut nur ca. 2- 4% der Leukozyten - Sie enthalten weniger Lysosomen als die Neutrophilen - Sie sind an Immunreaktionen beteiligt: Sie phagozytieren Antigen- Antikörper- Komplexe und inaktivieren Histamin (das ist ein Entzündungsmediator). Damit wirken sie überschießender Immunreaktion (z. B. Allergien) entgegen. - Man findet sie vermehrt im Blut bei Parasitenbefall (z. B. Würmern) und bei allergischen Krankheiten (z. B. Heuschnupfen). Script zur Anatomie & Pathologie / Band 11 / Hämatologie / Seite 10 von 44 A. Krüger, F. Kostadinov, K. Gräbner / Samuel-Hahnemann-Schule ( Heilpraktikerschule ) Mommsenstr. 45 - 10629 Berlin
3.5.3 Basophile Granulozyten - Sie lassen sich mit basischen Farbstoffen (z. B. Methylenblau) anfärben - Die kleinste Gruppe der Leukozytenarten: nur 0,5- 1% - Sie enthalten Histamin (Entzündungsmediator, wirkt gefäßerweiternd) und Heparin (wirkt gerinnungshemmend) - Sie enthalten kaum Lysosomen, machen nur wenig Phagozytose - man vermutet, dass sie die Vorstufe zur Gewebsmastzelle sind 3.6 Lymphozyten - Lymphozyten sind die kleinsten Leukozyten - Sie stellen etwa ein Viertel der Leukozyten im Blut; ihr Anteil steigt bei Entzündungen an, vor allem bei chronischen - Ihre Lebensdauer beträgt Tage bis mehrere Jahre („Gedächtniszellen“) - ca. 98% der Lymphozyten halten sich in den lymphatischen Organen b. z. w. im Knochenmark auf. Von dort aus begibt sich ein Teil für ca. eine halbe Stunde auf Wanderschaft durch den Körper (man könnte sagen, sie gehen „auf Streife“, ähnlich wie Polizisten). - Sie sind in der Lage sich zu vermehren. Dies findet hauptsächlich in den lymphatischen Organen statt. Man nennt sie dann Lymphoblasten. - Lymphozyten sind Träger der spezifischen Abwehr. Nach ihren Hauptaufgaben kann man sie in 2 Klassen einteilen, die B- Lymphozyten und die T- Lymphozyten. 3.6.1 B- Lymphozyten - Sie werden überwiegend im Knochenmark gebildet und im Bursaäquivalent geprägt (daher der Name B- Zelle!). Das Bursaäquivalent ist beim Menschen vorgeburtlich die fetale Leber, später bestimmte Teile des Knochenmarks. In Experimenten fand man bei Vögeln die Bursa fabricii, die den Ort der B- Zellen Prägung darstellt. Der Mensch besitzt dieses Organ nicht, man fand aber die oben genannten Prägungsorte. Nach der Prägung besitzen sie verschiedenste Antikörper auf ihrer Membran. - B- Zellen können über die Plasmazelle Immunglobuline (Antikörper) bilden, sie können sich also vermehren. Script zur Anatomie & Pathologie / Band 11 / Hämatologie / Seite 11 von 44 A. Krüger, F. Kostadinov, K. Gräbner / Samuel-Hahnemann-Schule ( Heilpraktikerschule ) Mommsenstr. 45 - 10629 Berlin
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3.5.3 Basophile Granulozyten<br />
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- Die kleinste Gruppe der Leukozytenarten: nur 0,5- 1%<br />
- Sie enthalten Histamin (Entzündungsmediator, wirkt gefäßerweiternd) und Heparin<br />
(wirkt gerinnungshemmend)<br />
- Sie enthalten kaum Lysosomen, machen nur wenig Phagozytose<br />
- man vermutet, dass sie die Vorstufe zur Gewebsmastzelle sind<br />
3.6 Lymphozyten<br />
- Lymphozyten sind die kleinsten Leukozyten<br />
- Sie stellen etwa ein Viertel der Leukozyten im Blut; ihr Anteil steigt bei Entzündungen<br />
an, vor allem bei chronischen<br />
- Ihre Lebensdauer beträgt Tage bis mehrere Jahre („Gedächtniszellen“)<br />
- ca. 98% der Lymphozyten halten sich in den lymphatischen Organen b. z. w. im<br />
Knochenmark auf. Von dort aus begibt sich ein Teil für ca. eine halbe Stunde auf<br />
Wanderschaft durch den Körper<br />
(man könnte sagen, sie gehen „auf Streife“, ähnlich wie Polizisten).<br />
- Sie sind in der Lage sich zu vermehren. Dies findet hauptsächlich in den<br />
lymphatischen Organen statt. Man nennt sie dann Lymphoblasten.<br />
- Lymphozyten sind Träger der spezifischen Abwehr. Nach ihren Hauptaufgaben<br />
kann man sie in 2 Klassen einteilen, die B- Lymphozyten und die T- Lymphozyten.<br />
3.6.1 B- Lymphozyten<br />
- Sie werden überwiegend im Knochenmark gebildet und im Bursaäquivalent<br />
geprägt (daher der Name B- Zelle!). Das Bursaäquivalent ist beim Menschen<br />
vorgeburtlich die fetale Leber, später bestimmte Teile des Knochenmarks. In<br />
Experimenten fand man bei Vögeln die Bursa fabricii, die den Ort der B- Zellen<br />
Prägung darstellt. Der Mensch besitzt dieses Organ nicht, man fand aber die oben<br />
genannten Prägungsorte. Nach der Prägung besitzen sie verschiedenste Antikörper<br />
auf ihrer Membran.<br />
- B- Zellen können über die Plasmazelle Immunglobuline (Antikörper) bilden, sie<br />
können sich also vermehren.<br />
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