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Volken und die Keller, von 1314 bis 1888 - Gemeinde Volken

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Johann Conrad <strong>Keller</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Post<br />

Am 1. August 1867 übernahm Johann Conrad <strong>Keller</strong> das Amt eines Posthalters <strong>und</strong> Briefträgers <strong>und</strong> war nun<br />

noch mehr Mittelpunkt in <strong>Volken</strong>, denn damals war <strong>die</strong> Dorfbeiz, noch mehr als heute, Zentrum für Informationen<br />

<strong>und</strong> Meinungsbildung. Schon bevor <strong>die</strong> Generaldirektion PTT verlangte, dass ein Posthalter seinen K<strong>und</strong>en<br />

einen Raum zur Verfügung halten müssen, richtete Johann Conrad in seiner Weinschenke das Postbüro<br />

ein, den Raum rechts vom Eingang, heute noch sichtbar. Mit Postablage, Sitzungszimmer des <strong>Gemeinde</strong>rats<br />

<strong>und</strong> Weinschenke in einem kann seine Bedeutung ermessen werden. Mit dem Aufkommen der Reisepost wurde<br />

<strong>die</strong>ses Amt immer wichtiger, sodass auch seine Entschädigung für <strong>die</strong>ses Amt grösser wurde: Sein erster<br />

Jahreslohn betrug stolze 80 Franken, <strong>und</strong> als er <strong>1888</strong> im Amt starb, ver<strong>die</strong>nte er immerhin 280 Franken im<br />

Jahr.<br />

Das Stammhaus der Familie <strong>Keller</strong>, das Johann Conrad <strong>Keller</strong> <strong>bis</strong> zu seinem Tode bewohnte.<br />

Postkarte <strong>von</strong> ca. 1939. Man beachte <strong>die</strong> noch ungeteerte, landwirtschaftlich genutzte Strasse.<br />

Entwicklung der Post im Flaachtal<br />

1610 wurde in Zürich <strong>die</strong> erste kantonale Poststation durch einen wohlhabenden Stadtbürger, Caspar Hess,<br />

errichtet. 1662 wurde das Postregal dem Kaufmännischen Direktorium übertragen. Die Post wurde durch <strong>die</strong><br />

B<strong>und</strong>esverfassung <strong>von</strong> 1874 eine selbständige Verwaltung des B<strong>und</strong>es, nachdem sie seit 1848 auf Rechnung<br />

der Kantone durch den B<strong>und</strong> betrieben worden war. – Im Flaachtal bestanden zuerst regelmässige Botenverbindungen,<br />

bevor <strong>die</strong> ersten Poststellen der kantonalen Post errichtet wurden. Ein privater Bote begab sich<br />

fünfmal <strong>die</strong> Woche in <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong>n des Flaachtales, vorerst zu Fuss, mit einer Chrätze auf dem Rücken, ab<br />

etwa 1830 mit Pferd <strong>und</strong> Wagen. Der Botenweg führte über Flaach <strong>und</strong> <strong>die</strong> Strasse um den Irchel herum nach<br />

Zürich. – Durch den Eisenbahnbau wurde auch <strong>die</strong> Postverteilung beschleunigt. 1830 errichtete <strong>die</strong> kantonale<br />

Post in Andelfingen ein Postbüro, wahrscheinlich 1842 folgte eine Ablage in <strong>Volken</strong>. 1873 wurde <strong>die</strong> Reisepost<br />

durchs Flaachtal eingerichtet <strong>und</strong> zuerst mit Pferden, dann motorisiert betrieben. Damit wurde auch im<br />

verkehrstechnisch abgelegenen <strong>Volken</strong> der Einfluss der städtischen Kultur <strong>und</strong> der Industrialisierung immer<br />

stärker. Die Postkurse beförderten nicht nur Passagiere, sondern in erster Linie Briefe, Pakete, Zeitungen <strong>und</strong><br />

Geldsendungen. Als Verteiler im Kommunikationssystem nahmen sie deshalb eine zentrale Stellung ein. 91<br />

91 „<strong>Volken</strong> im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert“, Seiten 34 – 37<br />

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