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Volken und die Keller, von 1314 bis 1888 - Gemeinde Volken

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Ach <strong>die</strong>se Steuern <strong>und</strong> Abgaben<br />

Bis am Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts galten Zehnten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>zinsen als unablösbare Belastung des Bodens.<br />

1/8 <strong>bis</strong> 1/12 der Ernte musste als Zehnten abgeliefert werden. Die Gr<strong>und</strong>zinsen waren eine zusätzliche feste<br />

Abgabe an <strong>die</strong> ursprünglichen Eigentümer des Bodens (der Staat, Spitäler, Schulen, Armenanstalten, <strong>die</strong> Kirche).<br />

Die Gesamtbelastung lag im Zürcher Unterland zwischen 16 <strong>und</strong> 20 Prozent des Ernte-Ertrags. 76 Ein<br />

Gesetz vom November 1798 sah <strong>die</strong> Ablösung <strong>die</strong>ser Abgaben vor, doch dauerte es <strong>bis</strong> in <strong>die</strong> 1830er Jahre, <strong>bis</strong><br />

<strong>die</strong>s auch durchgesetzt <strong>und</strong> der Zehnten nach <strong>und</strong> nach <strong>von</strong> den <strong>Gemeinde</strong>n ausgekauft werden konnte .<br />

Neue Anbaumethoden<br />

Von 1760 an begann man im <strong>bis</strong>herigen Dreizelgengebiet auf den Brachflächen neue Kulturpflanzen, wie<br />

Kunstfutterarten <strong>und</strong> Kartoffeln, anzupflanzen. Der öffentliche Weidgang wurde eingeschränkt. Der nördliche<br />

Kantonsteil war eher zurückhaltend, was <strong>die</strong> Aufteilung der Allmenden zur privaten Nutzung betraf. Die über<br />

Generationen hinweg überlieferte Zelgordnung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Betroffenen in ein Netz <strong>von</strong> Rechten <strong>und</strong> Pflichten<br />

einband, stand einer Strukturveränderung im Weg.<br />

Die Produktivitätssteigerung beruhte wesentlich auf neuen Kulturpflanzen. Ins Zentrum ist als wichtigstes<br />

Nahrungsmittel <strong>die</strong> Kartoffel gerückt. Links <strong>die</strong> gelbe Rübe, rechts der kaum verbreitete Mais. Dazwischen<br />

Korn, Weizen, Roggen <strong>und</strong> Hafer. Oben Flachs <strong>und</strong> Hanf; in der Mitte <strong>die</strong> weisse Rübe als wichtige Futterpflanze.<br />

77<br />

Politik<br />

Das 19. Jahrh<strong>und</strong>ert war ein Jahrh<strong>und</strong>ert des Umbruchs. Die <strong>bis</strong>her regierenden Familien in der Stadt kämpften<br />

um ihre <strong>bis</strong>herige Vormachtstellung, denn <strong>die</strong> französische Revolution veränderte auch <strong>die</strong> Schweiz <strong>und</strong><br />

damit das Leben der Bauern. Die Leibeigenschaft war bereits abgeschafft. Der alte Zürcher Stadtstaat ging<br />

unter, der darauf folgende Umbruch erfasste <strong>die</strong> Verfassung, <strong>die</strong> Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft. Das<br />

Bürgertum war <strong>die</strong> neue Führungsschicht. Volkssouveränität <strong>und</strong> Gleichberechtigung der (vorerst nur männlichen)<br />

Bürger <strong>von</strong> Stadt <strong>und</strong> Land waren revolutionär neue Vorstellungen. 78<br />

76 Geschichte des Kantons Zürich, Werd-Verlag, Band 3, Seite 30<br />

77 Geschichte des Kantons Zürich, Werd-Verlag, Band 3, Seiten 25 - 29<br />

78 Geschichte des Kantons Zürich, Werd-Verlag, Band 3, Seite 14<br />

58

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