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Volken und die Keller, von 1314 bis 1888 - Gemeinde Volken

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Die Familie <strong>von</strong> Hans war schon sehr gebildet, merkte der Pfarrer doch im nebenstehend abgebildeten Bevölkerungsverzeichnis<br />

<strong>von</strong> 1727 an, dass in der Familie eine Bibel <strong>und</strong> ein Betbuch vorhanden seien. Die pfarrherrliche<br />

Eintragung lässt auf eine ungewöhnlich gute Ausbildung der ganzen Familie schliessen. Hans war<br />

Ehgaumer in <strong>Volken</strong> <strong>und</strong> ab 1725 sogar Richter im Bezirk Andelfingen (siehe nebenstehende Kopie des Bevölkerungsverzeichnisses<br />

<strong>und</strong> 62 ). Der Pfarrer notierte dort ebenfalls, Hans sei nun auch Kirchenpfleger. Er war<br />

sicherlich eine Respektsperson in <strong>Volken</strong>. Es schien ihm gut zu gehen, denn es lebte auch ein „Bub (Knecht)<br />

Ulrich Benz <strong>von</strong> Embrach“ in seinem Haushalt. - Der Sohn Hans, geboren 1707, „<strong>die</strong>net in Bern“, <strong>und</strong> war<br />

Schreiner <strong>von</strong> Beruf. – Die ersten drei Kinder <strong>von</strong> Hans <strong>und</strong> Küngold, Georg (früh gestorben), Hans Conrad<br />

<strong>und</strong> Hans, hatten bemerkenswerterweise <strong>die</strong> gleichen Paten: als Götti Conrad <strong>Keller</strong>, als Gotte Barbara<br />

Flaachmüller. Kleophea, Hans Heinrich <strong>und</strong> Hans Jacob (früh gestorben) hatten ebenfalls <strong>die</strong>selben Paten:<br />

Götti war Hans G(e)isler, Gotte Kleophea Mülleri. Schliesslich bekamen Anna <strong>und</strong> Barbara mit Götti Hans<br />

<strong>Keller</strong>, Gotte A. Barbara Frey ihre identischen Taufpaten.<br />

Die „kleine Eiszeit“ erreichte 1688, 16 Jahre nach der Geburt <strong>von</strong> Hans, einen ersten Höhepunkt, dann 1701<br />

einen zweiten, letzten. Generell herrschte grosse Armut <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit. So machten z.B. in Thalheim an<br />

der Thur zwischen 1649 <strong>und</strong> 1726 alle Höfe Konkurs! 1692 war ein absolutes Hungerjahr im Zürichbiet. 63<br />

Um <strong>die</strong> wirtschaftliche Lage zu verbessern, begann man im Bezirk Andelfingen mit dem Anbau <strong>von</strong> Hanf <strong>und</strong><br />

betrieb <strong>die</strong> Hanfverarbeitung als Nebenerwerb. Siehe nebenstehendes Bild unten. Ab 1694 wurden Söldner<strong>die</strong>nste<br />

in auswärtigen Armeen wieder gestattet. 1702 taten 2000 Soldaten aus Zürich Sold<strong>die</strong>nste in fremden<br />

Diensten.<br />

62 Emil Stauber: Geschichte der Kirchgemeinde Andelfingen, Band 2, Seiten 1097 ff<br />

63 Geschichte des Kantons Zürich, Werd-Verlag, Band 2, Seiten 87, 239 163, 361<br />

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