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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Epilog<br />

Dunkelheit. Die Luft war eisig kalt. Jeder Atemzug brannte in der Nase und im Rachen.<br />

Jacob Smythe tastete die Felswand neben dem schräg in der Spalte verkeilten Kopilotensitz<br />

ab. Eis.<br />

„O shit …!“ Er wartete, bis sich sein Atem und sein rasender Herzschlag beruhigt hatten.<br />

Der Absprung mit dem Schleudersitz hatte ihm für Sekunden das Bewusstsein geraubt. Der<br />

Schädel unter seinem Helm schmerzte. Vermutlich war er mit der Stirn gegen die vordere<br />

Eiswand des Felsschachtes geprallt, in dem sich sein Sitz verkantet hatte.<br />

Ein paar tiefe Atemzüge, ein paar Minuten autogenes Training. Der Schmerz ließ nach,<br />

die Benommenheit wich von ihm, seine Pulsfrequenz verlangsamte sich.<br />

Sein Verstand begann zu arbeiten. Dumpf und schwerfällig zunächst. Dann glasklar. Er<br />

stellte eine theoretische Rangordnung der für sein Überleben notwendigen Schritte auf.<br />

Die Lampe! Zuerst musste die Lampe her.<br />

Smythe zog die Beine an den Körper. Irgendwie musste er es schaffen, an den Container<br />

mit dem Notpaket zu kommen. Er schnallte sich ab und stützte die Stiefel auf die Gurtbügel<br />

an der seitlichen Verschalung des Sitzes. Welcher Idiot war nur auf die Idee gekommen,<br />

den Rettungscontainer unter der Sitzfläche unterzubringen …!<br />

Endlich ertasteten seine Finger den Stoffüberzug des Containers. Und dann die Deckelkante.<br />

Er öffnete den Container.<br />

Drei Anläufe benötigte er, dann schloss sich seine Hand um die Stablampe im Inneren<br />

des Notpakets. Ächzend zog er sie heraus.<br />

Er richtete sie senkrecht nach oben. Der Lichtstrahl traf seinen straff gespannten Fallschirm.<br />

Gut zehn Meter über Smythe hatte er sich in bizarren Eis-Stalagmiten verhakt.<br />

Wie Stacheln ragten sie auf allen vier Seiten der vereisten Felsspalte nach oben. Teilweise<br />

mannshoch.<br />

„Bullshit, verfluchter …!“ Professor Dr. Smythe ließ den Lichtkegel rechts und links<br />

über den Sitz wandern. Die linke Kopfschale der Sitzlehne hatte sich im Eis verkeilt. Die<br />

rechte Sitzflächenkante saß auf einem Eisvorsprung auf.<br />

Der Druck des Schleudersitzes würde das Eis schmelzen. Vielleicht innerhalb einer<br />

Stunde, vielleicht auch später. Und dann würde er nur noch an ein paar Seilen in diesem<br />

verdammten Schacht hängen.<br />

Smythe richtete den Lichtkegel nach unten. „Wo zum Teufel bin ich hier …“<br />

Der Fluch blieb ihm Hals stecken: Unter ihm wimmelte ein nestartiges Chaos aus Federn,<br />

Fellfetzen, Knochen und Dreck. Darin schlanke kurzhaarige Tiere mit stumpfen Schnauzen<br />

und kurzen spitzen Ohren. Sie standen auf den Hinterläufen. Die Vorderpfoten vor der<br />

Brust angewinkelt, blinzelten sie neugierig zu Smythe hinauf.<br />

„Bei allen Teufeln – was ist das …“, flüsterte Smythe.<br />

Erst zählte er sechs, sieben, acht Tiere. Doch je gründlicher er das gut zwanzig Meter

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