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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Sie deutete zur Hütte des Göttersprechers. „Baloor sagt“ – sie zeigte auf Matt – „<strong>Maddrax</strong><br />

kein Gott. Taratzen hätten gefressen ihn.“<br />

Matthew stieß ein bitteres Lachen aus. Der verdammte Kerl hatte ihn zur Hölle schicken<br />

wollen. Und um ein Haar wäre es ihm gelungen.<br />

Mit beiden Handflächen schlug er sich auf die Brust. „Ich lebe! Baloor ist von Neid<br />

erfüllt! Er will mehr sein als ein Göttersprecher. Er will verehrt sein wie ein Gott! Darum<br />

hat er mich Rraar ausgeliefert!“<br />

Er nickte Aruula zu. Und sie übersetzte. Matt war sicher, dass sie das Wesentliche<br />

verstanden hatte.<br />

Erschrockene Gesichter sah Matt nun um sich. Und je länger Aruula redete, desto finsterer<br />

wurde Sorbans Miene. Sie schien ihm die Ereignisse der letzten vier Tage in allen Einzelheiten<br />

zu berichten. Vermutlich auch die Rolle, die sein eigener Sohn dabei gespielt hatte.<br />

Endlich drehte der struppige Häuptling sich um und winkte Baloor heran. Der näherte<br />

sich stolz. Kalt und abweisend war sein bleiches Faltengesicht. Ein paar Schritte vor<br />

Matt blieb er stehen. Seine roten Augen sprühten vor Hass, als er auf den blonden Mann<br />

herunterblickte. Zischend stieß er ein paar Worte aus.<br />

„Alles Lüge, sagt er“, übersetzte Aruula, „und du beweisen, dass du bist Gott.“<br />

Matt nickte langsam. Sie weiß, dass ich ein Mensch bin, dachte er, Sorban und seine<br />

Horde wissen es nicht …<br />

Plötzlich hatte er das Gefühl, es könnte vorteilhaft sein, nichts daran zu ändern. „Ich<br />

gehe in meine Hütte“, sagte er müde. „Wenn die Nacht kommt, wird <strong>Maddrax</strong> beweisen,<br />

dass er ein Gott ist.“<br />

Aruula dolmetschte, Sorban nickte, aufgeregtes Getuschel wurde laut. Matt zog sich auf<br />

sein Lager zurück.<br />

Gegen Abend schob Aruula den Fellvorhang am Eingang zur Seite. Sie rutschte zu ihm.<br />

Mit gekreuzten Beinen blieb sie vor ihm sitzen. Ihre Augen blickten ernst.<br />

Fürchtete sie die bevorstehende Entscheidung Matt richtete sich auf und sah sie fragend<br />

an. Der größte Unsicherheitsfaktor war sie selbst. Ihr hatte er sich offenbart. Als Mensch<br />

und nicht als Gott. „Wirst du zu mir halten“, fragte er leise.<br />

Sie tippte sich an die Brust und deutete auf ihn. Dann verschränkte sie die Finger beider<br />

Hände ineinander und schüttelte die gefalteten Hände vor der Brust.<br />

Matt fasste sie bei den Handgelenken und küsste ihr die Hände. „Danke.“ Aruula entzog<br />

sich ihm und huschte aus der Hütte. Und Matt wusste einmal mehr, dass er in dieser rätselhaften<br />

fremden Welt einen Menschen getroffen hatte, auf den er sich verlassen konnte.<br />

Nach Einbruch der Dunkelheit kroch er aus seiner Hütte. Er nahm eine Signalgranate<br />

und die Leuchtpistole mit. Langsam ging er talaufwärts. Alle Mitglieder der Horde traten<br />

vor ihre Zelte und sahen ihm nach. Auch der verletzte Sohn des Häuptlings wurde nach<br />

draußen getragen.<br />

Matt kletterte den Wasserfall hinauf. Oben breitete er die Arme aus und reckte sie gen

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