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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Sie führten Matt zurück zu dem Eulenwesen. Rraar schickte einige seiner Taratzen in die<br />

Kerkerhöhle des gigantischen Tieres, um Fackeln in die Lehmwände zu rammen. Mit<br />

gestäubten Fellen und eng an die Wände gepresst erledigten sie diese Arbeit.<br />

Das Eulenwesen spreizte sein schwarzbraunes Schuppengefieder, schlug mit den gebrochenen<br />

Flügeln und stieß einen langgezogenen Schrei aus. Gelblicher Speichel troff aus<br />

seinem scharfen Schnabel und klatschte auf den Höhlenboden. Matt begriff, dass es völlig<br />

ausgehungert war. Mit aller Kraft zerrte es an den Ketten.<br />

Die Taratzen wichen fiepend in den Gang zurück. Rraars Rechte schloss sich um Matts<br />

Oberarm, seine Linke deutete auf das unheimliche Vogelwesen. Er krächzte aufgeregt,<br />

schlug Matt auffordern vor die Brust und deutete wieder zu seinem Erzfeind.<br />

Matthew begriff: Der Rattenkönig wollte seine göttliche Macht auf die Probe stellen.<br />

Wollte Feuer von der Höhlendecke fallen sehen, oder wie Matt den Schuppenvogel mit<br />

Blitzen durchbohrte.<br />

Heftig gestikulierend entfernte sich Rraar von ihm. Die anderen Taratzen schlossen sich<br />

an. Sie tauchten in die Dunkelheit des Ganges vor der Höhle ein. Nur noch das aufgeregte<br />

Krächzen des Weißpelzes konnte Matt hören. Nun mach schon! Lass uns sehen, was du<br />

kannst, schien er sagen zu wollen.<br />

Matt stand wie festgewachsen. Die hilflosen Flügelschläge des Schuppenvogels wehten<br />

ihm faulige Luft ins Gesicht. Es ist aus, sagte eine Stimme in ihm. Du bist so gut wie tot.<br />

Gleich werden sie merken, dass deine „göttliche Macht“ nichts als ein Bluff ist, und dann …<br />

Unendliche Müdigkeit griff nach Matt. Er bedauerte fast, sterben zu müssen, ohne je zu<br />

erfahren, was für eine verrückte Welt das war, in der er gestrandet war.<br />

Doch irgendetwas in Matts Hirn wollte sich nicht mit dem Tod abfinden. Sein Verstand<br />

arbeitete weiter. Und als sein Blick auf die Holzpflöcke fiel, an denen die Fußketten der<br />

Schuppeneule befestigt waren, durchzuckte ihn eine vage Hoffnung.<br />

Die Holzpflöcke! Wenn es ihm gelang, sie aus dem Boden zu ziehen … Wenn er die<br />

Monstereule frei ließ …<br />

Hinter ihm drang Rufen, Krächzen und Gepfeife aus dem Gang. Erst meinte Matt, die<br />

Taratzen würden bereits die Geduld verlieren, da bemerkte er, dass die Aufregung gar<br />

nicht ihm galt. Gleichzeitig hörte er ein metallenes Geräusch – als würde eine dieser<br />

Riesenheuschrecken ihre Flügel zusammenklappen.<br />

Dann vernahm er eine menschliche Stimme. Aruulas Stimme!<br />

Fackelschein näherte sich. Und dann stand die Barbarin vor dem Rattenkönig. Angst<br />

flackerte in ihren braunen Augen, doch sie bemühte sich um eine stolze, selbstbewusste<br />

Haltung. Sie deutete auf ihn, Matt, dann auf sich selbst. Matt verstand nicht, was sie sagte,<br />

doch als Rraar ihn fragend anblickte, nickte er instinktiv und winkte Aruula zu sich.

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