30.01.2015 Aufrufe

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

schlimmere Bilder heraufbeschwören. Er machte sich nichts vor: Was ihm der König der<br />

Taratzen da präsentierte, war kein Privatzoo. Es war … die Speisekammer seines Stammes.<br />

Matts Magen drehte sich um. Er lehnte sich gegen die Höhlenwand. Die Stirn in den<br />

kühlen Lehm gepresst, atmete er ein paar Mal tief durch.<br />

Das Krächzen hinter ihm wurde lauter. Er drehte sich um. Der Taratzenkönig deutete in die<br />

Kuhle hinein, auf einen in Felle gehüllten Mann. Vier Taratzen stürzten sich in die Mulde<br />

und packten den Mann. Er schrie und schlug verzweifelt um sich, doch sie schleuderten<br />

ihn einfach aus der Mulde heraus.<br />

Rraar setzte ihm den Hinterlauf auf die Brust und zog ihm seine Knochenkeule über<br />

den Kopf. Der Mann verlor augenblicklich das Bewusstsein. Gnädigerweise. Denn im<br />

nächsten Moment beugte der Rattenkönig sich hinab und biss ihm mit einem schmatzendknirschenden<br />

Geräusch die Kehle durch.<br />

Das Entsetzen überfiel Matt wie ein Fieberschauer. Er wandte sich ab und übergab sich.<br />

Nachdem die weißpelzige Bestie ihren Hunger gestillt hatte, führten sie Matt aus der<br />

Höhle heraus. Er wankte neben dem munter krächzenden Rraar her und hatte Mühe, sich<br />

auf den Beinen zu halten.<br />

Plötzlich verstummte der Rattenkönig. Matt bemerkte, dass sich die Felle der Taratzen<br />

vor ihm sträubten. Vor einem auffallend hohen Höhleneingang blieben sie stehen. Die<br />

Fackelträger leuchteten hinein und fauchten, und Rraar stimmte ein wütendes Gekreische<br />

an.<br />

Er bedeutete Matt, in die Höhle hineinzuschauen. Matthew schluckte und beugte sich<br />

zwischen den beiden Fackelträgern durch. Der Lichtschein fiel auf einen schwarzbraunen<br />

Körper von der Masse eines Elefanten.<br />

„Bei Gott“, stöhnte Matt, „was ist das für ein Alptraum …“ Er sah zwei Klauen wie die<br />

eines Raubvogels. Rostige Ketten verbanden sie mit zwei Holzpflöcken. Je zehn Schritte<br />

von dem Tier entfernt hatte man die Pflöcke in den Boden getrieben.<br />

Matt erkannte schuppenartiges Gefieder. Flügel hingen gebrochen auf den von Kotballen<br />

verschmutzten Boden. Gelbe Augen mit einem senkrechten schmalen Strich in der Mitte<br />

leuchteten über Matt.<br />

Eulenaugen, dachte er. Und das vom Fackelschein erleuchtete Vogelgesicht erinnerte<br />

Matt tatsächlich an eine Eule. Ein gekrümmter Schnabel ragte aus dem Schuppengesicht<br />

hervor.<br />

Matt wich in den Gang zurück. Mit einem Zipfel des Fellumhangs wischte er sich den<br />

kalten Schweiß von der Stirn. Er glaubte zu wissen, was Rraar ihm zeigen wollte: die<br />

Gattung seines Erzfeindes.<br />

Später gelangten sie in eine kuppelförmige Höhle. Viele Gänge mündeten in sie hinein,<br />

einer sogar oben in den höchsten Punkt der Kuppelwölbung. In der Mitte der Höhle stand<br />

ein quaderartiger Stein. Der König der Bestien schien ihn als Thron zu benutzen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!